€ 2,50 Winter 2007 Das Globetrotter MaGazin # 16 - 4-Seasons.de
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<strong>Das</strong> <strong>Globetrotter</strong> <strong>MaGazin</strong> <strong>€</strong> 2,<strong>50</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2007</strong> # <strong>16</strong><br />
4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>
THE TRAIL IS MADE OF ICE.<br />
FOR ONCE, COLD IS AN ALLY.<br />
ZANSKAR<br />
33° 15 0 N<br />
77° 40 0 E<br />
CHADAR ICE TREK<br />
Eiseskälte als Verbün<strong>de</strong>te: Zanskar ist eine extrem abgelegene Region im südlichen Himalaya (Ladakh,<br />
Indien) und nur etwa sieben Monate im Jahr über Gebirgspässe erreichbar. Wenn Schneemassen diese<br />
unpassierbar machen, bil<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r zugefrorene Fluss Zanskar – auch Chadar („weißes Tuch“) genannt<br />
– die einzige Verbindung zur Außenwelt. Auf dieser tückischen, von atemberauben<strong>de</strong>n 7000er Gipfeln<br />
umgebenen Eisroute war die The North Face ® Expedition mit <strong>de</strong>n Athleten John Griber und Kasha Rigby<br />
unterwegs: Insgesamt legten sie 240 km auf <strong>de</strong>m manchmal nur an <strong>de</strong>n Rän<strong>de</strong>rn gefrorenen Fluss<br />
zurück, immer auf <strong>de</strong>r Hut vor <strong>de</strong>n Tücken <strong>de</strong>s Eises. Am Ziel ihrer Reise angekommen, wur<strong>de</strong>n sie<br />
von <strong>de</strong>n Zanskaris mit offenen Armen begrüßt – wohlwissend, was für Strapazen hinter ihnen lagen.<br />
Mehr unter WWW.THENORTHFACE.COM/EU. Fotos: Ace Kvale.
D & A: Tel. +49.(0)89.2323978-0, thenorthface_info_<strong>de</strong>@vfc.com<br />
CH: Tel. +41.(0)44.3884121, contact@icon-outdoor.ch
4 Editorial<br />
4-<strong>Seasons</strong>-Cover in HDR<br />
Der Titel zeigt <strong>de</strong>n Gullfoss in Islan d<br />
– im High Dynami c Rang e - Verfahren<br />
(HDR). Fotograf Trey Ratcliff nahm<br />
eine Belichtungsreihe mit Stativ<br />
auf und erstellte dann am Computer<br />
ein »Best-of-Bild«. HDR nutzt<br />
nicht <strong>de</strong>n beschränkten Kontrastumfang<br />
einer Einzelaufnahme,<br />
son<strong>de</strong>rn für je<strong>de</strong>s Pixel <strong>de</strong>n jeweils<br />
optimalen Belichtungswert aus fünf<br />
o<strong>de</strong>r mehr Fotos. HDR ist auch für<br />
engagierte Hobby-Fotografen machbar.<br />
Einen ausführlichen Workshop<br />
(englisch) von Trey Ratcliff gibt‘s<br />
online: http://stuckincustoms.<br />
com/2006/06/06/548/<br />
Liebe <strong>Globetrotter</strong>, liebe <strong>Globetrotter</strong>innen<br />
Andreas Bartmann,<br />
Thomas Lipke*<br />
Was ist die größte Hür<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>m Weg zum Abenteuer-Profi? <strong>Das</strong> fragten wir Arved Fuchs im großen<br />
Intervie w (ab Seite 10). Arved zögerte keine Sekun<strong>de</strong>: »Ganz klar <strong>de</strong>r Anfang. <strong>Das</strong> ist brutal schwer.« Zu<br />
Beginn seiner Karriere habe er oft nicht gewusst, wie er das Porto für <strong>de</strong>n nächsten Brief bezahlen sollte.<br />
Die viel zitierte Weisheit »Aller Anfang ist schwer« gilt nicht nur für angehen<strong>de</strong> Profis und ihre Finanzen.<br />
Je<strong>de</strong>r Traveller und Outdoor-Sportler kann bestätigen, dass zwar »je<strong>de</strong> große Reise mit einem kleinen<br />
Schritt beginnt« (auch so eine viel zitierte Weisheit), dass dieser erste Schritt aber oft viel Überwindung<br />
erfor<strong>de</strong>rt. Zum Beispiel, wenn er am Anfang einer mehrtägigen Trekkingtour direkt in <strong>de</strong>n Platzregen führt.<br />
O<strong>de</strong>r in die zahllosen Fettnäpfchen einer unbekannten Kultur. O<strong>de</strong>r zu dilettantischen Verrenkungen in<br />
einer neuen Sportart. O<strong>de</strong>r, o<strong>de</strong>r, o<strong>de</strong>r …<br />
Aber es kann sich lohnen: Björn Klauer zum Beispiel zog vor vielen Jahren in ein winziges Örtchen nördlich<br />
<strong>de</strong>s Polarkreises, wo er bis heute mit seiner Frau und <strong>50</strong> Huskies seinen Traum als Hun<strong>de</strong>schlitten-<br />
Outfitter lebt. Die besten Fotos aus 20 eisigen, aber wun<strong>de</strong>rbaren <strong>Winter</strong>n zeigt er jetzt in seinem Bildband<br />
»Mystisch er Nor<strong>de</strong>n«. 4-<strong>Seasons</strong> präsentiert die Liebeserklärung zwischen zwei Buch<strong>de</strong>ckeln ab Seite 34.<br />
Regina Schemken wie<strong>de</strong>rum ließ sich zu einem son<strong>de</strong>rbaren »Urlaub« überre<strong>de</strong>n: Als Trainee auf einem<br />
Windjammer durfte sie 12 Stun<strong>de</strong>n täglich Segel hissen, Decks schrubben und durch die Wanten klettern –<br />
und wollte trotz<strong>de</strong>m (o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>swegen?) gar nicht mehr von Bord. Ihre Reportage ab Seite 44.<br />
Mit dieser <strong>Winter</strong>ausgabe von 4-<strong>Seasons</strong> möchten wir Sie aber auch zu eigenen Anfängen ermutigen.<br />
Ware n Sie schon mal im <strong>Winter</strong> unterweg s? Mit Zelt, Schlafsack und Schneesäge? Wenn nicht, dann gibt<br />
Ihnen <strong>Winter</strong>tourenspezialist und <strong>Globetrotter</strong>-Mitarbeiter Sven Ackermann je<strong>de</strong> Menge warme Worte mit<br />
auf <strong>de</strong>n Weg in die Kälte (Seite 56).<br />
Aller Anfang mag schwer sein, aber mit je<strong>de</strong>m Schritt nähert man sich seinem Ziel. Dieses Motto gilt auch<br />
für viele Mitarbeiter von <strong>Globetrotter</strong> Ausrüstung. Wie Nico Thomas, <strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r ersten Fahrt durch Afrika<br />
seinen Unimog einmal drei Tage aus <strong>de</strong>m Schlamm schaufeln musste – mit einer Kaffeetasse (die ganze<br />
Story ab Seite 62). Aber auch für Susanne aus Spanien, Rita aus Italien, Lena aus Russland und Mario<br />
und Claudio aus Chile – die mit ihrer Lehrerin Brigitte auf sehr unkonventionelle Weise eine neue Sprache<br />
lerne n: Deutsch. Mehr über unseren hausinternen Sprachkurs im nächsten 4-<strong>Seasons</strong>. Bis dahin wünschen<br />
wir Ihnen einen ereignisreichen <strong>Winter</strong> und schließen mit einer weiteren viel zitierten Weisheit, diesmal<br />
vom griechischen Philosophen Demokrit: Mut steht am Anfang <strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>lns, Glück am En<strong>de</strong>.<br />
Herzliche Grüße, Ihr <strong>Globetrotter</strong> Ausrüstungs-Team<br />
* beim Fotoshooting für ein Wirtschaftsmagazin in <strong>de</strong>r <strong>Globetrotter</strong>-Kältekammer. Ihre erste echte <strong>Winter</strong>tou<br />
r unternahmen die bei<strong>de</strong>n Geschäftsführer gemeinsam vor über 30 Jahren – auch ein Anfang.
Kanada – Yukon erleben<br />
Intensive warme Sommer und traumhafte <strong>Winter</strong> in endloser Natur, mit einer<br />
Fauna und Flora, die weltweit ihresgleichen sucht, gepaart mit einer reichhaltigen<br />
Geschichte, die bei <strong>de</strong>r Bevölkerung Nordamerikas beginnt und beim<br />
Goldrausch längst noch nicht en<strong>de</strong>t – das ist <strong>de</strong>r Yukon. Ent<strong>de</strong>cken Sie die unzähligen Möglichkeiten, die wir mit<br />
unseren flexiblen Urlaubs- und Erlebnisbausteinen bieten, z. B.:<br />
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6 Inhalt<br />
10<br />
Gewerkschaft, Kältezuschlag<br />
und Überstun<strong>de</strong>n ausgleich?<br />
Fehlanzeige! Was Arved Fuchs<br />
und Martin Hülle trotz<strong>de</strong>m<br />
nicht davon abhielt, Berufsabenteurer<br />
zu wer<strong>de</strong>n.<br />
74<br />
Ursprünglich, wildromantisch,<br />
gastfreundlich – eine Woche Wan<strong>de</strong>rn<br />
in <strong>de</strong>n rumänischen Karpaten.<br />
<strong>50</strong><br />
<strong>Das</strong>s Wolle outdoors<br />
wie<strong>de</strong>r tragbar ist,<br />
hat viel mit <strong>de</strong>r<br />
neuseeländischen<br />
Marke Icebreaker<br />
zu tun.<br />
56<br />
So schmeckt <strong>de</strong>r<br />
<strong>Winter</strong>: Kauf -<br />
beratung für<br />
Schneemänner.<br />
34<br />
Die besten Bil<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>m<br />
neuen Bildband von Husky-<br />
Flüsterer Björn Klauer.<br />
Titelfoto: Tray Ratcliffe (Gullfoss, Island)
Titelfoto: Tray Ratcliffe (Gullfoss, Island)<br />
10 Träume leben: Von Beruf Abenteurer<br />
Arved Fuchs und Martin Hülle über das Wohl und Wehe eines<br />
Lebens als Profi-Expeditionist.<br />
24 Aktuell<br />
Nicht verpassen: die Event-Highlights <strong>de</strong>r <strong>Globetrotter</strong>-Filialen. Nicht<br />
fallen: einzigartiger Boul<strong>de</strong>r-Bewerb <strong>de</strong>r weltweit besten acht Kletter-<br />
damen. Nicht nachlassen: Wer<strong>de</strong>n Sie <strong>Globetrotter</strong> <strong>de</strong>s Jahres.<br />
34 Projekte: Mystischer Nor<strong>de</strong>n<br />
Die besten Bil<strong>de</strong>r Björn Klauers aus 20 Jahren in Norwegen.<br />
42 Die <strong>Globetrotter</strong>-Kun<strong>de</strong>nkarte<br />
Nein, keine Waschmaschine. Aber viele Exklusiv-Events mit<br />
Outdoor-Promis und attraktive Rabatte für Ihren nächsten Einkauf.<br />
44 Reise: Für sieben Tage Seemann<br />
Karen Schemken schob Sechsstun<strong>de</strong>n-Schichten auf einem Zwei-<br />
master und lernte das Segelhandwerk von <strong>de</strong>r Pieke auf.<br />
<strong>50</strong> Herstellerportrait: Icebreaker<br />
Wie Firmengrün<strong>de</strong>r Jeremy Moon einer Dame nachstellte und<br />
statt<strong>de</strong>ssen mit einem Schafspullover im Bett lan<strong>de</strong>te – und aus<br />
dieser Begebenheit eine Firma mit Weltruf entstand.<br />
54 5-Sterne-Produkte<br />
Gekauft, getestet und für sehr gut befun<strong>de</strong>n – Produkte, die von<br />
<strong>Globetrotter</strong>-Kun<strong>de</strong>n die höchste Auszeichnung erhielten.<br />
56 Kaufberatung: <strong>Winter</strong>ausrüstung<br />
Die richtige Ausrüstung vorausgesetzt, ist Trekking im <strong>Winter</strong> nicht<br />
weniger komfortabel als die Sommervariante – und <strong>de</strong>n Romantikbonus<br />
einer tief verschneiten Landschaft gibt es noch obendrauf.<br />
62 Kollege <strong>Globetrotter</strong>: Nico Thomas<br />
Auf zahlreichen Afrika-Reisen ent<strong>de</strong>ckte <strong>de</strong>r Hamburger sein Faible<br />
fürs Outdoorleben – und machte die Passion schließlich zum Beruf.<br />
66 Reise: Zehnkampf auf Norwegisch<br />
Bei <strong>de</strong>r Fjordtrophy <strong>2007</strong> kämpften 10 Teams in Norwegen mit<br />
<strong>de</strong>m inneren Schweinehund und <strong>de</strong>n äußeren Umstän<strong>de</strong>n.<br />
70 Hintergrund: Gore-Tex im Schuh<br />
Wer einen Schuh mit Gore-Tex Membran besitzt, kann sich darauf<br />
verlassen, dass er dicht hält und Dampf passieren lässt.<br />
74 Reise: Der Karpaten-Express<br />
Eine Woche mit Rucksack und Zelt – aber ganz ohne Knoblauch –<br />
unterwegs im rumänischen Retezat-Nationalpark.<br />
80 Gewinnspiel: Mitmachen und absahnen<br />
Vier Urlaubsreisen ins Tannheimer Tal, Funktionskleidung mit<br />
Na<strong>de</strong>lstreifen und vieles mehr – machen Sie mit!<br />
82 Ausstieg & Impressum<br />
4-<strong>Seasons</strong> proudly presents: die besten Outdoor-Comics von<br />
Hans-Eberhard Köpf alias »Erbse«.<br />
Hansjörg Egger, Leiter <strong>de</strong>r VAUDE<br />
Fertigung, testet die UltraSeamTech<br />
verschweißten, wasserdichten<br />
„Nähte“ am Firmenstandort in<br />
Tettnang.<br />
VAUDE – Ein starkes Team!<br />
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Spindrift 35<br />
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DIE TIGER LÖSUNG:<br />
ER KONTROLLIERT SEINEN WÄRME-<br />
HAUSHALT, INDEM ER BEI HITZE SEINE<br />
DECKHAARE ANLEGT.<br />
© <strong>2007</strong> W. L. Gore & Associates GmbH. GORE-TEX®, GUARANTEED TO KEEP YOU DRY TM , XCR®, GORE TM und Bildzeichen sind Marken von W. L. Gore & Associates
Der Tiger ist <strong>de</strong>n Bedingungen<br />
heißer Regionen perfekt<br />
angepasst. So kann er seinen<br />
Wärmehaushalt auf zwei Arten<br />
regulieren: Zum einen ist er in<br />
<strong>de</strong>r Lage, durch die Kontraktion<br />
<strong>de</strong>r Hautmuskeln seine Deckhaare<br />
fl ach anzulegen und auf<br />
diese Weise überschüssige<br />
Wärme nach außen abzugeben.<br />
Zum an<strong>de</strong>ren sorgt das<br />
Befeuchten seiner Pfoten für<br />
Verdunstungskälte und damit<br />
für eine angenehme Kühlung.<br />
Der Mensch dagegen hat öfter<br />
mit hohen Temperaturen zu<br />
kämpfen.<br />
Und das nicht nur in heißen<br />
Län<strong>de</strong>rn. Unsere Füße lei<strong>de</strong>n<br />
unter <strong>de</strong>m Dilemma, dass sie<br />
<strong>de</strong>n ganzen Tag in Schuhen<br />
stecken. Doch auch für uns gibt<br />
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ganz gleich ob zu Hause o<strong>de</strong>r<br />
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10<br />
Träume leben<br />
Interview<br />
Till Gottbrath<br />
Fotos<br />
Archiv Arved Fuchs<br />
Martin Hülle<br />
Beruf: Abenteurer
Arved Fuchs, 54, ist Deutschlands bekanntester Expeditions-<br />
Profi. Martin Hülle, 34, wagte vor drei Jahren <strong>de</strong>n Schritt<br />
z u m h a u p t b e r u f l i c h e n A b e n t e u r e r. 4 -S e a s o n s s p r a c h m i t<br />
<strong>de</strong>m alten Hasen und <strong>de</strong>m Newcomer über Faszination<br />
und Fallstricke <strong>de</strong>s Traumjobs.<br />
Träume leben<br />
11
12<br />
Träume leben<br />
W<br />
»Viele <strong>de</strong>nken, dass einem alles zufällt: das ganze Jahr<br />
unterwegs, die Ausrüstung geschenkt kriegen<br />
und auch noch Geld damit verdienen. Kaum jemand<br />
sieht <strong>de</strong>n immensen Aufwand.« Martin Hülle<br />
Fußgänger: Martin Hülles Team<br />
bei <strong>de</strong>r Durchquerung Grönlands.<br />
enn jemand nach eurem Beruf fragt, was sagt ihr?<br />
Arved Fuchs: Expeditionsleiter. »Abenteurer« ist mir zu<br />
schwammig. Abenteuer ist das wesentliche und kreative<br />
Element, aber es umfasst nicht meine gesamte Tätigkeit.<br />
Martin Hülle: Ich bin »Fotograf und Abenteurer«. Ehrlich<br />
gesag t habe ich keinen besseren Begriff gefun<strong>de</strong>n. Vielleicht<br />
ist <strong>de</strong>r Beruf zu vielfältig, um ihn in ein Wort zu packen. Beim<br />
Finanzamt bin ich ganz banal als »Reisejournalist« gemel<strong>de</strong>t.<br />
Arved: Ich als »Publizist« – das klingt auch nicht sehr verwegen.<br />
Wie wird das Abenteuer zum Beruf?<br />
Arved: <strong>Das</strong> war tatsächlich schon ein Kindheitstraum. Irgendwann kam ich<br />
an <strong>de</strong>n Punkt, wo ich mich entschei<strong>de</strong>n musste: Beim Hobby bleiben o<strong>de</strong>r<br />
hauptberuflich Touren unternehmen. Ich bin meinem Herzen gefolgt – mir<br />
aber <strong>de</strong>r Konsequenzen und Verantwortung bewusst gewesen.<br />
Martin: Bei mir zeichnete sich <strong>de</strong>r Wunsch ebenfalls sehr früh ab. Ich habe<br />
zwar auch mal studiert und in Outdoor-Lä<strong>de</strong>n gearbeitet, aber irgendwann<br />
ließ sich das mit <strong>de</strong>n häufigen Reisen nicht mehr vereinbaren. Also habe ich<br />
<strong>de</strong>n Schritt zum »Profi-Abenteurer« gewagt.<br />
Wie reagierten die Verwandten und Freun<strong>de</strong>?<br />
Arved: Als Kind hat man mit diesem Berufswunsch natürlich keine Probleme,<br />
doch als ich im Erwachsenenalter ernsthaft daran festhielt, tippten
Schlittenfahrer:<br />
Arved Fuchs auf<br />
Ellesmere Island.<br />
sich schon einige an die Stirn: Der wird doch zum Sozialfall! Mittlerweile<br />
empfin<strong>de</strong>t meine Umgebung mein Tun als normal. Es ist angenehm, nicht<br />
mehr <strong>de</strong>r ewige Exot zu sein.<br />
Martin: Meine Eltern zum Beispiel waren nicht begeistert. Verständlich:<br />
Expeditione n sind potenziell gefährlicher als ein Alltagsjob, und sie stellten<br />
sich natürlich die Frage, ob ihr Junge <strong>de</strong>nn von sowas wür<strong>de</strong> leben können.<br />
<strong>Das</strong> ist jetzt drei Jahre her. Mittlerweile darf ich sagen, dass es in dieser Hinsicht<br />
positive Ten<strong>de</strong>nzen gibt.<br />
Was qualifiziert einen Outdoor-Profi? Hängt man einfach ein Schild<br />
raus: »Fritz Müller, Abenteurer«?<br />
Martin: So einfach ist das nicht. Viel wichtiger ist ein sehr, sehr langer<br />
Atem. Es dauert, bis man nicht nur bekannter wird, son<strong>de</strong>rn sich ein Projekt<br />
auch wirtschaftlich trägt. Trotz aller Träume darf man sich nicht verrennen,<br />
son<strong>de</strong>rn muss realistisch bleiben und fragen: Was ist für mich mit meiner<br />
Erfahrun g durchführbar? Organisation ist wichtig, ebenso ein gewisse s<br />
Talen t fürs Schreiben und Fotografieren und die Kommunikation mit<br />
Medie n, Partnern, Sponsoren und Publikum. Man muss sich auf diverse n<br />
Spielfel<strong>de</strong>rn sicher bewegen, um es insgesamt zu schaffen.<br />
Arved: <strong>Das</strong> sieht Martin richtig. Zunächst sollte man sich eine gewisse Zeitspanne<br />
gestatten und dabei an <strong>de</strong>n Aufgaben wachsen. Wichtig ist auch<br />
die Frage, ob man solo o<strong>de</strong>r im Team arbeitet. Alleine bin ich nur für mich<br />
verantwortlich, in <strong>de</strong>r Gruppe auch für an<strong>de</strong>re. Dann ist zusätzlich Teamfähigkeit<br />
gefragt, große Egos stören nur. Generell sollte man ein guter<br />
Logis tiker und ein noch besserer Risk Manager sein – <strong>de</strong>r abwägen kann,<br />
wo er steht, mental und physisch. Doch das Wichtigste von allem ist die<br />
Begeisterungsfähigkeit. Sie ist <strong>de</strong>r Motor <strong>de</strong>s Ganzen.<br />
Erstaunlich: Ihr nennt Kommunikationstalent und Teamfähigkeit,<br />
aber nicht Ausrüstungs- o<strong>de</strong>r Bergsteiger-Know-how …<br />
Träume leben<br />
»Als Kind hat man mit <strong>de</strong>m Berufswunsch »Abenteurer«<br />
natürlich keine Probleme. Doch als ich im<br />
Erwachsenenalter ernsthaft daran festhielt, tippten sich<br />
schon einige an die Stirn.« Arved Fuchs<br />
Arved: Ich habe das Thema Outdoor nie als Selbstzweck gesehen. Die richtige<br />
Ausrüstung, <strong>de</strong>ren Handhabung und die grundlegen<strong>de</strong>n Fertigkeiten<br />
in einer extremen Natur sind für mich eher das Handwerkszeug, das die<br />
extreme n Reisen ermöglicht. Outdoor-Leben ist gelernter Minimalismus.<br />
Die Ausrüstung muss funktionieren. Die Reduktion auf das Wesentliche –<br />
und das gilt wie<strong>de</strong>rum auch für die innere Einstellung.<br />
Martin: Will ich eine Grönland-Tour machen, dann sind Erfahrungen mit<br />
Schnee, Eis und Kälte und <strong>de</strong>r betreffen<strong>de</strong>n Ausrüstung selbstverständlich<br />
wichtig. Aber um aus Expeditionen eine Profession zu machen, bedarf es<br />
viel umfangreicherer Fähigkeiten.<br />
Was ist die größte Hür<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>m Weg zum Outdoor-Profi?<br />
Arved: Ganz klar: <strong>de</strong>r Anfang. <strong>Das</strong> ist brutal schwer. Ich wusste früher oft<br />
nicht, wie ich das Porto für <strong>de</strong>n nächsten Brief bezahlen sollte. Wer diesen<br />
Weg geht, muss sich sicher sein, dass er ein ernsthaftes Anliegen hat<br />
– und nicht nur eine fixe I<strong>de</strong>e. Beruflich sollte man zunächst noch zweigleisig<br />
fahre n. Falls es nicht klappt, kann man in die alte Spur zurück. Wie<br />
ein junge r Fußballer, <strong>de</strong>r vielleicht das Zeug zum Profi hat, aber trotz<strong>de</strong>m<br />
nebenher eine Ausbildung absolviert.<br />
Martin: Ich stecke ja noch mittendrin in diesem Anfang. Es ist so wie Arved<br />
sagt: sehr schwer. Als Angestellter ginge es mir finanziell bestimmt besser,<br />
aber dann wür<strong>de</strong> ich nicht meine Träume leben können, nicht ich selbst<br />
sein. Deshalb bin ich auch nicht neidisch auf Freun<strong>de</strong> mit monat lichem<br />
Gehaltsschec k.<br />
Gibt‘s keine Tricks, um die schwere Startphase abzukürzen?<br />
Arved: Nein. Die gefor<strong>de</strong>rte Ausdauer wird gerne unterschätzt – nicht Ausdauer<br />
unterwegs, son<strong>de</strong>rn Ausdauer in <strong>de</strong>r Entwicklung. Ich treffe immer<br />
13<br />
›
14<br />
Träume leben<br />
wie<strong>de</strong>r Leute, die meinen: Jetzt mache ich was Tolles und dann bin ich berühmt!<br />
Aber das klappte zu Nansens und Amundsens Zeiten nicht, und das<br />
klappt auch heute nicht. Strohfeuer helfen kaum. Nur wer auf lange Sicht<br />
ehrlich zu sich ist, auf die innere Stimme hört und die Zuversicht behält,<br />
wird auch in kritischen Situationen die nötige Ausdauer haben. Man muss<br />
<strong>de</strong>r sein, <strong>de</strong>r man ist. Ein Zitatvon Alfred Herrhausen trifft es: Du musst das,<br />
was du <strong>de</strong>nkst, auch sagen. Du musst das, was du sagst, auch tun. Und du<br />
musst das, was du tust, auch sein.<br />
Habt o<strong>de</strong>r hattet ihr Idole?<br />
Martin: Eigentlich nicht. Ich hatte immer eigene Visionen und Pläne. Aber<br />
Persönlichkeiten wie etwa Arved haben mich durch ihr Tun schon er mutigt,<br />
mein eigenes Ding zu machen. In meiner »Sturm-und-Drang«-Phase verschlang<br />
ich alle Expeditionsbücher. Damals kehrten Arved und Reinhold<br />
Messner gera<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>r Antarktis zurück. <strong>Das</strong> hat mich stark inspiriert.<br />
Beeindrucken d fin<strong>de</strong> ich Børge Ousland, <strong>de</strong>r konsequent seinen Weg geht.<br />
Arved: Ein Idol zu haben, beinhaltet die Gefahr, jeman<strong>de</strong>n zu kopieren. Es<br />
gibt aber Leute, die ich bewun<strong>de</strong>re: Fridtjof Nansen zum Beispiel, <strong>de</strong>r konnt e<br />
eben nicht nur bei minus 40°C ein Zelt aufbauen, son<strong>de</strong>rn hat sich später<br />
humanitär engagiert und dafür <strong>de</strong>n Frie<strong>de</strong>nsnobelpreis bekommen. O<strong>de</strong>r<br />
Shackleton – er ist zwar bei seinen Expeditionen immer wie<strong>de</strong>r gescheiter t,<br />
aber im Scheitern wuchs er über sich hinaus.<br />
»Ich treffe immer wie<strong>de</strong>r Leute, die meinen: Jetzt mache<br />
ich was Tolles und dann bin ich berühmt!<br />
Aber das klappte zu Amundsens Zeiten nicht, und<br />
das klappt auch heute nicht.« Arved Fuchs<br />
Schwimmen<strong>de</strong>r Untersatz: Seit<br />
fast 20 Jahren ist Arved Fuchs mit<br />
<strong>de</strong>r »Dagmar Aaen« unterwegs.<br />
Wie wer<strong>de</strong>n Abenteuer-Profis von <strong>de</strong>r Öffentlichkeit gesehen?<br />
Martin: »Toller Job, wür<strong>de</strong> ich auch gern machen!« – diesen Satz höre ich<br />
oft. Viele Leute <strong>de</strong>nken, dass einem alles zufällt: das ganze Jahr unterwegs,<br />
die Ausrüstung geschenkt kriegen und auch noch Geld damit verdienen.<br />
Kaum jemand sieht <strong>de</strong>n immensen Zeitaufwand und die Arbeit vor und nach<br />
<strong>de</strong>r eigentlichen Tour. Natürlich ist <strong>de</strong>r Beruf privilegiert, aber we<strong>de</strong>r Dauer-<br />
Urlaub noch Dauer-Weihnachten. Sponsoren verschenken auch nichts – es<br />
ist immer ein Geben und Nehmen.<br />
Arved Fuchs: <strong>Das</strong> war bei mir anfangs ähnlich. Heute stehe ich einem<br />
ganzen Spektrum von Wahrnehmungen gegenüber: Manche sehen mich<br />
als reinen Abenteurer; an<strong>de</strong>re differenzieren mehr, weil ich mich für Jugen d-<br />
und Umweltprojekte engagiere. Und bei wie<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren gelte ich sogar als<br />
»etablier t«, nur weil ich ab und an im Fernsehen auf tauche. Je<strong>de</strong>r bastelt<br />
sich sein eigenes Bild – mal stimmig, mal weniger.<br />
Wie sehen die Schattenseiten <strong>de</strong>s Berufs aus?<br />
Martin: In <strong>de</strong>r Startphase ist das Schwierigste ein<strong>de</strong>utig die wirtschaftliche<br />
Situation.<br />
Arved: Bei mir hat sich das verschoben. Zwar bin ich kein Promi, <strong>de</strong>nnoch<br />
lei<strong>de</strong>t die Privatsphäre. Man muss auch damit klarkommen, extrem viel<br />
unter wegs zu sein. Selbst zu Hause bin ich nicht wirklich zu Hause, weil<br />
dauernd Termine und Vorträge anstehen. Für mein näheres Umfeld ist<br />
›
Steckbrief Arved Fuchs<br />
Geboren 1953 in Bad Bramstedt.<br />
Gelernter Seemann, abgebrochenes<br />
Studium <strong>de</strong>r Schiffsbetriebstechnik.<br />
Hel<strong>de</strong>ntaten? Ich bin kein Held, vollbringe<br />
also keine Hel<strong>de</strong>ntaten (Anmerkung <strong>de</strong>r<br />
Redaktion: Arved Fuchs erreichte als erster<br />
Mensch im selben Jahr zu Fuß Nord- und<br />
Südpol).<br />
Sport? Skilaufen, Tauchen, Segeln.<br />
Auszug aus <strong>de</strong>r Touren- und Expeditionsliste<br />
1977, Quebec: mit traditionellen Kanus<br />
auf <strong>de</strong>n Flüssen De Pas und George<br />
River. Erster Film für <strong>de</strong>n NDR.<br />
1978, Borneo: mit Longboats und zu<br />
Fuß durch <strong>de</strong>n indonesischen Teil <strong>de</strong>r<br />
Insel; Bestandsaufnahme <strong>de</strong>s Holzeinschlags<br />
im Regenwald.<br />
1979, Grönland: Solotouren an <strong>de</strong>r<br />
Westküste.<br />
1980, Nordpol: dieser erste Versuch<br />
scheitert, statt<strong>de</strong>ssen Solotouren in<br />
<strong>de</strong>r kanadischen Arktis und Unterricht<br />
im Arctic Survival durch befreun<strong>de</strong>te<br />
Inuit.<br />
1981, kanadische Arktis: eine Solotour<br />
von Resolute Bay nach Grise Fjord<br />
scheitert, weil ein Eisbär Zelt und<br />
Schlitten zerstört. Weitere Touren mit<br />
Inuit und Atlantiküberquerung mit<br />
Musik? Brian Adams und Rolling Stones.<br />
Essen? Spargel mit Kartoffeln und Schinken<br />
– und richtig scharfe Sachen.<br />
Buch? Zuletzt <strong>de</strong>r UN-Weltklimareport,<br />
trocken, aber sehr spannend.<br />
Hobby? Historische maritime Bücher und<br />
Polarliteratur sammeln.<br />
Was bringt dich auf die Palme? Egoismus,<br />
Unaufrichtigkeit, Ignoranz.<br />
Und was wie<strong>de</strong>r runter? <strong>Das</strong> gelingt mir<br />
zum Glück alleine.<br />
Stärken? Geduld, Neugier<strong>de</strong> und die Be-<br />
<strong>de</strong>m Segelboot »Gol<strong>de</strong>n Goose« (14 m)<br />
von Lake Huron nach Hamburg.<br />
1982, Nordwestküste Kanadas: verschie<strong>de</strong>ne<br />
Touren.<br />
1983, Grönland: Hun<strong>de</strong>schlittenexpedition<br />
auf <strong>de</strong>n Spuren <strong>de</strong>r Wegener-Expedition<br />
von 1931 (70 Tage).<br />
1984, Kap Hoorn: erste und bis heute<br />
einzige <strong>Winter</strong>umrundung im Faltboot.<br />
1985, magnetischer Nordpol: Kajakexpedition<br />
inklusive zweiwöchigen<br />
Drifts auf einer Eisscholle.<br />
1986, Alaska: mit Faltbooten durch<br />
die Aleuten. Bergtouren in Patagonien<br />
und Feuerland.<br />
1987: 2. Borneo-Expedition. Eine<br />
Nord seeüberquerung mit Faltbooten<br />
scheitert nach 10 Tagen am Wetter.<br />
1988, Feuerland: mit Faltbooten von<br />
Punta Arenas bis nach Puerto Williams<br />
(Beagle Canal).<br />
1989, Expedition Icewalk: unter Extrembedingungen<br />
(bis minus 52 Grad)<br />
kämpft sich ein 8-köpfiges Team in 56<br />
Tagen rund 1000 Kilometer zum Nordpol.<br />
Südpol: Am 30.12. erreichen Arved<br />
Fuchs und Reinhold Messner <strong>de</strong>n<br />
Südpol. Als erste durchqueren sie die<br />
komplette Arktis zu Fuß (2<strong>50</strong>0 km in<br />
nur 92 Tagen). Fuchs ist zu<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r erste<br />
Mensch, <strong>de</strong>r binnen eines Jahres auf<br />
Ski Nordpol und Südpol erreicht.<br />
1991 bis 1994, Icesail: Umsegelung<br />
<strong>de</strong>s Nordpols mit <strong>de</strong>m Haikutter »Dagmar<br />
Aaen« (zunächst nicht vollen<strong>de</strong>t).<br />
1995/96: Vollendung <strong>de</strong>r Umrundung<br />
<strong>de</strong>s gesamten amerikanischen Doppelkontinents.<br />
Träume leben<br />
reitschaft, immer wie<strong>de</strong>r aufzubrechen.<br />
Schwächen? Lakritz, Segelschiffe und viel<br />
von an<strong>de</strong>ren zu verlangen.<br />
Kleine Lebensweisheit: Wer nicht bereit<br />
ist, etwas von sich preiszugeben, hat auch<br />
nichts zu sagen!<br />
Die nächsten 6 Monate? Vorträge und TV-<br />
Auftritte zur Expedition »Svalbard <strong>2007</strong>«.<br />
Sponsoren: Langjähriger Hauptsponsor ist<br />
Jack Wolfskin. <strong>Globetrotter</strong> Ausrüstung,<br />
Trekkingmahlzeiten, weitere Partner.<br />
Mehr? www.arved-fuchs.<strong>de</strong>.<br />
1997/98, »Arctic Passages«: Ballonfahrten,<br />
Segeltörns, Skitouren auf <strong>de</strong>n<br />
Spuren historischer Expeditionen.<br />
2000, Arktis: Nachvollziehen <strong>de</strong>r<br />
Shackleton-Expedition/Rettungsaktion<br />
mit <strong>de</strong>r »James Caird II«, Durchquerung<br />
Südgeorgiens.<br />
2002: Im vierten Anlauf gelingt die<br />
Befahrung <strong>de</strong>r Nordostpassage.<br />
2003/2004: Befahrung <strong>de</strong>r Nordwestpassage,<br />
die Nordpolumrundung ist<br />
geschafft.<br />
2006, Arktis: Hun<strong>de</strong>schlittenexpedition<br />
auf Ellesmere Island, Ent<strong>de</strong>ckung<br />
historischer Monumente <strong>de</strong>r Peary-<br />
Expeditio n von 1906.<br />
<strong>2007</strong>, Spitzbergen: Jugendcamp, Messungen<br />
an <strong>de</strong>r Eiskante, Erforschung<br />
historischer Expeditionen.<br />
15
<strong>16</strong><br />
Träume leben<br />
Steckbrief Martin Hülle<br />
Geboren 1973 in Wuppertal.<br />
Abge brochenes Germanistik-Studium.<br />
Hel<strong>de</strong>ntaten? Na ja, mit 22 Jahren habe<br />
ich mal <strong>de</strong>n Mount Rainier umrun<strong>de</strong>t – im<br />
Winte r. Die Ranger erklärten, ich sei verrückt,<br />
das habe noch nie jemand gemacht<br />
– da war ich schon sehr stolz ;-)<br />
Sport? Im Moment: Autoreifen durch <strong>de</strong>n<br />
Wald ziehe n – das effektivste Training für<br />
Polar expeditionen.<br />
Musik? U2. Lieblingssong »One«.<br />
Essen? Am besten ist das Essen nach einem<br />
anstrengen<strong>de</strong>n Expeditionstag. Egal was.<br />
Buch? Zuletzt las ich »North Pole – Arctic<br />
Challenge« von Kari Poppis Suomela.<br />
Hobbys? Fotografie – aber im Hobby-Modus<br />
gerne auch mal an<strong>de</strong>re Motive als immer<br />
nur Schnee und Eis.<br />
Auszug aus <strong>de</strong>r Touren- und Expeditionsliste<br />
1993: Durchquerung Sarek<br />
und Padjelanta (Lappland);<br />
allererste <strong>Winter</strong>tour (im<br />
Sauerland).<br />
1994: <strong>Winter</strong>durchquerung<br />
Sarek (Lappland).<br />
1995: Breheimen-Jotunheimen-Durchquerung<br />
inkl. 10<br />
<strong>de</strong>r höchsten Gipfel (Norwegen);<br />
Versuch <strong>Winter</strong>überquerung<br />
Jostedalsbreen<br />
(größter Gletscher Festland-<br />
Europas); Touren im schottischen<br />
Hochland.<br />
1996: Mount Rainier (USA)<br />
<strong>Winter</strong>umrundung; Durchquerung<br />
<strong>de</strong>s Olympic NP<br />
(USA), <strong>de</strong>r westlichen Highlands<br />
(Schottland) und <strong>de</strong>s<br />
Berner Oberlands (CH).<br />
1997: <strong>Winter</strong>durchquerung<br />
Karwen<strong>de</strong>l; 900 km auf <strong>de</strong>m<br />
Nord kalottle<strong>de</strong>n.<br />
1998: <strong>Winter</strong>tour Trollheimen<br />
(Norwegen); Durchquerung<br />
und Bergsteigen<br />
im schottischen Hochland;<br />
Winte rdurchquerung <strong>de</strong>r<br />
Allgäue r Alpen.<br />
1999: Durchquerung <strong>de</strong>r<br />
Cairngorm Mountains im <strong>Winter</strong><br />
(Schott land), <strong>Winter</strong>tour<br />
Lappland inkl. Besteigung<br />
Kebnekaise und Sydtoppen.<br />
Durchquerung Rondane NP.<br />
2000: Überquerung Jostedalsbreen<br />
und Querung Hardangervidda<br />
(Norwegen).<br />
2001: <strong>Winter</strong>durchquerung<br />
und Bergsteigen im Sarek NP;<br />
Durchquerung Hornstrandir<br />
und Umrundung Drangajökull<br />
auf Island.<br />
2002: Eisklettern in Jämtland;<br />
Durchquerung Kong<br />
Fre<strong>de</strong>rik IX-Land; mehrere<br />
Was bringt dich auf die Palme? Aktuell, dass<br />
viele Marketingchefs von Industrie firmen<br />
auf seriöse Anfragen nicht mal reagieren.<br />
Und was wie<strong>de</strong>r runter? Schwierig …<br />
Stärken? Der Glaube an mich selbst,<br />
Ausdaue r und Beharrlichkeit.<br />
Schwächen? Skandinavische Krimis,<br />
manchmal zu zurück haltend, nicht gera<strong>de</strong><br />
ein guter Skifahrer.<br />
Kleine Lebensweisheit: Follow your dream,<br />
never stop! (Børge Ousland).<br />
Die nächsten 6 Monate: Mitte Januar startet<br />
die neue Expedition »Eiswüste« – jeweils<br />
5<strong>50</strong> km in <strong>de</strong>r Sahara und auf Grönland.<br />
Sponsoren: TNT mit Finanzmitteln, bei <strong>de</strong>r<br />
Ausrüstung langjährig Haglöfs, Hilleberg<br />
und Trekking-Mahlzeiten, neuerdings Gore-<br />
Tex und Scarpa. Außer<strong>de</strong>m noch Rie<strong>de</strong>l<br />
Communications und kleinere Sponsoren.<br />
Mehr? www.martin-huelle.<strong>de</strong> und aktuell<br />
zur neuen Tour www.eiswueste.org.<br />
Touren auf Grönland.<br />
2003: <strong>Winter</strong>tour Hardangervidda;<br />
<strong>Winter</strong>durchquerung<br />
Sarek, Padjelanta und Stor a<br />
Sjöfallet NP; Besteigung<br />
Snæfell, Durchquerung Lónsöræfi<br />
(Island).<br />
2004: Zweite Überquerung<br />
<strong>de</strong>s Jostedalsbreen.<br />
2005: <strong>Winter</strong>durchquerung<br />
Hardangervidda; Versuch<br />
eine r Island <strong>Winter</strong>-Durchquerung;<br />
Überquerung <strong>de</strong>s<br />
Vatnajökull (größter Gletscher<br />
Europas).<br />
2006: <strong>Winter</strong>tour Hardangervidda;<br />
Überquerung <strong>de</strong>s<br />
Inlan<strong>de</strong>is von Grönland (Tasiilaq<br />
– Ilulissat, 7<strong>50</strong> km).<br />
<strong>2007</strong>: Erg Ouarane Wüstentour,<br />
Maure tanien; Kungsle<strong>de</strong>n<br />
(als Fotograf für die<br />
Fjällräven Classic).
das oft eine Zumutung, beson<strong>de</strong>rs für meine Lebenspartnerin Brigitte. Die<br />
Opfe r, die sie für mich bringt, sind keine Selbstverständlichkeit.<br />
Trotz<strong>de</strong>m unterstützt sie dich …<br />
Arved: Brigitte versteht, was ich mache. Wir sind seit 27 Jahren zusammen<br />
und gemeinsam in die Situation hineingewachsen. Ein Stück weit können<br />
wir dieses Leben sogar teilen, weil Brigitte öfter mit auf Tour geht. Aber als<br />
Partnerin eines Abenteurers zu Hause zu sitzen, ist kein Spaß: Auf <strong>de</strong>r einen<br />
Seite Ungewissheit und Sorge, auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren je<strong>de</strong> Menge Arbeit, die ja<br />
sonst keiner erledigt …<br />
Ihr habt keine Kin<strong>de</strong>r. Ist das <strong>de</strong>r Preis für diesen Lebensstil?<br />
Arved: Es war eine bewusste Entscheidung. Auf gewisse Weise sind wir<br />
Vagabun<strong>de</strong>n, das verträgt sich schwer mit eigenen Kin<strong>de</strong>rn. Unabhängig<br />
davon haben wir sowohl Geschwister wie auch einen großen Freun<strong>de</strong>skreis<br />
mit Nachwuchs – und daher sehr häufig mit Kin<strong>de</strong>rn zu tun.<br />
Apropos Vagabun<strong>de</strong>n: Wie viel Zeit verbringt ihr auf Expedition, wie<br />
viel im Büro und wie viel »on the road«?<br />
Martin: Auf Reisen bin ich etwa drei Monate pro Jahr, ansonsten meist im<br />
Büro. Arved beschäftigt ja Mitarbeiter, aber ich muss alles selbst erledigen.<br />
Der Aufwand für Vorträge und Interviews ist noch überschaubar. Selten<br />
kommt jemand auf mich zu, die Initiative geht meist von mir aus.<br />
Mit Wind und Wagemut:<br />
7<strong>50</strong> Kilometer übers Inlan<strong>de</strong>is.<br />
Träume leben 17<br />
Arved: Im Schnitt bin ich ein Drittel <strong>de</strong>s Jahres auf Expedition. Im Büro<br />
bleibt viel Zeit liegen, manchmal aber noch mehr »on the road«. Ich komme<br />
gerad e zurück aus Spitzbergen – und habe jetzt zwischen Oktober und<br />
Weihnachten 45 Veranstaltungen und Termine …<br />
Sind Vorträge die Haupteinnahmequelle für Abenteuer-Profis?<br />
Arved: Bei mir ja, dazu tragen auch viele Veranstaltungen bei Firmen bei.<br />
Gel<strong>de</strong>r von Sponsoren fließen ja immer unmittelbar in die Projekte.<br />
Martin: Ich lebe vor allem von Text- und Bildveröffentlichungen. Wie Arved<br />
sagt, trägt Sponsoring nicht zum Lebensunterhalt bei, son<strong>de</strong>rn hilft, eine<br />
Expedition überhaupt in die Gänge zu bringen. Bis Mitte <strong>2007</strong> lief meine<br />
»Ich-AG« und ich bekam drei Jahre lang einen Existenzgründungszuschuss.<br />
Als Abenteurer bekommt man staatliche Zuschüsse?<br />
Martin: Je<strong>de</strong>nfalls als »Reisejournalist, Fotograf, Nordic Walking Trainer und<br />
Outdoor-Seminarleiter«. Dieses Berufsbild fand man plausibel. Die Starthilfe<br />
war für mich wirklich sehr hilfreich. Und da mein Einkommen Spielraum nach<br />
oben bietet, hält sich auch das Finanzamt zurück. Noch …<br />
Was sagt das Finanzamt zum Lebenswan<strong>de</strong>l eines Arved Fuchs?<br />
Arved: Die Steuererklärung macht mir so viel Spaß wie je<strong>de</strong>m an<strong>de</strong>re n auch.<br />
Aber Steuern gehören dazu und es ist müßig, sich darüber aufzuregen. <strong>Das</strong><br />
Finanzamt weiß, was ich mache – die lesen ja auch Zeitung.<br />
»Schon mit Mitte Zwanzig wollte ich Grönland durchqueren.<br />
Zum finalen Training unternahm ich eine fünfwöchige<br />
Solo-Skitour in Skandinavien – und die ging voll in die Hose.<br />
Ich war am Bo<strong>de</strong>n zerstört.« Martin Hülle<br />
›
18<br />
Träume leben<br />
Sand und Eis: Im Januar startet<br />
Martin Hülles nächstes Projekt. Bei<br />
<strong>de</strong>r Expedition »Eiswüste« geht es<br />
1100 Kilometer zu Fuß durch<br />
Sahara und Grönland.
Ohne Sponsoring geht heutzutage nichts. Ist<br />
es schwierig, Unterstützung zu fin<strong>de</strong>n?<br />
Martin: Materialsponsoring klappt bei mir<br />
mittlerweil e relati v gut – weil ich mir in <strong>de</strong>r Outdoor-Szene<br />
eine gewisse Bekanntheit erarbeitet<br />
und Seriositä t gegenüber meinen Partnern bewiesen<br />
habe. Beim Thema Geld beginnt allerdings die<br />
Klinkenputzerei. Meistens bekommt man nicht<br />
mal eine Antwort. Expedi tionen sind aber meist so<br />
teuer, dass es ohne zusätzliche Mittel einfach nicht<br />
geht. Deshalb ist es enorm wichtig, viel für die einmal<br />
gewonnenen Partner zu tun – um Kontinuität<br />
zu erlangen. TNT, im letzten Jahr Hauptsponsor<br />
<strong>de</strong>r Grönland Transversale, ist jetzt bei <strong>de</strong>r Expedition<br />
»Eiswüste« wie<strong>de</strong>r dabei. <strong>Das</strong> freut mich sehr,<br />
<strong>de</strong>nn bei<strong>de</strong> Seiten sind zufrie<strong>de</strong>n.<br />
Arved: Sponsor und Sponsee müssen zueinan<strong>de</strong> r<br />
passen. Ich suche nicht auf Teufel komm raus<br />
nach Unterstützern, vieles ergibt sich. Dabei ist<br />
ein gewisser Bekanntheitsgrad von Vorteil. Wenn<br />
es dann passt, entsteht meist eine langfristige Zusammenarbeit<br />
– wie mit meinem Hauptsponsor<br />
Jack Wolfskin o<strong>de</strong>r <strong>Globetrotter</strong> Ausrüstung.<br />
Verkauft man – wie Goethes Faust – seine<br />
Seele, wenn man sich sponsern lässt?<br />
Arved: Es kommt darauf an, wofür man einsteht.<br />
Ich mache viel Jugendarbeit und wür<strong>de</strong> mich daher<br />
nicht von Schnaps- o<strong>de</strong>r Zigaretten-Firmen<br />
unterstützen lassen. Man muss authentisch und<br />
glaubwürdig sein – auch wenn ich privat gerne<br />
mal ein Bier trinke.<br />
Martin: Beim Materialsponsoring stellt sich die<br />
Frage nicht, weil man tatsächlich hinter <strong>de</strong>n Produkten<br />
steht. Ich laufe doch nicht durch Grönland<br />
mit einem Zelt, <strong>de</strong>m ich insgeheim nicht vertraue.<br />
Ursprünglich waren Expeditionen eine Art<br />
Hobby <strong>de</strong>r britischen Oberklasse. Wäre es<br />
nicht schön, auch reich geboren zu sein? Dann<br />
könntet ihr euch Vorträge und Sponsorensuche<br />
sparen und nur noch auf Tour gehen …<br />
Arved: Ein klares Nein. Den Weg zu gehen, alles zu<br />
erarbeiten und vorzubereiten, das ist ganz wichtig.<br />
Es lehrt Beschei<strong>de</strong>nheit. Außenstehen<strong>de</strong> sehen das<br />
oft an<strong>de</strong>rs: Ich kriege von wohlhaben<strong>de</strong>n Leuten<br />
manchmal die wil<strong>de</strong>sten Anfragen. Aber mit<br />
»Bis vor kurzem war ich eine<br />
»Ich-AG« und bekam drei<br />
Jahre lang einen Existenzgründungszuschuss.«<br />
Martin Hülle<br />
Reifendienst: <strong>Das</strong> beste<br />
Training für die Pulka.<br />
›<br />
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20<br />
Träume leben<br />
Die arktischen Regionen sind<br />
Arved Fuchs‘ zweite Heimat:<br />
ob mit <strong>de</strong>r »Dagmar Aaen«<br />
rund um <strong>de</strong>n Nordpol …<br />
»Natur wird konsumiert. Aber man<br />
muss auch zurückgeben. Durch<br />
Engagement und Lobbyarbeit.« Arved Fuchs<br />
Konsum<strong>de</strong>nken kommt man nicht weit. Erarbeiten be<strong>de</strong>utet Nachhaltigkeit.<br />
Martin: Auch wenn ich mir zuweilen mehr finanziellen Spielraum wünsche,<br />
sehe ich das ähnlich. Eine Grönland-Durchquerung kann man auch bei<br />
einem Veranstalter buchen. Aber es ist etwas an<strong>de</strong>res, eine Leistung komplett<br />
selbst zu erbringen. Und für mich ist es enorm wichtig, am En<strong>de</strong> einer<br />
Expedition sagen zu können, dass das Ganze auf meinem Mist gewachsen<br />
ist. Aufgrund meines Könnens, meiner Erfahrung und meiner Arbeit.<br />
Wie schmerzhaft sind dann Misserfolge?<br />
Martin: Schon mit Mitte Zwanzig wollte ich Grönland durchqueren. Zum<br />
finalen Training habe ich damals eine fünfwöchige Soloskitour in Skandinavien<br />
unternommen – und die ging voll in Hose. Falsche Ausrüstung,<br />
schlechtes Wetter. Ich war am Bo<strong>de</strong>n zerstört und bezweifelte, dass ich je<br />
eine wirklich große Tour schaffen wür<strong>de</strong>. Dabei war ich einfach noch nicht<br />
so weit. Als ich das begriffen hatte, bin ich zurück auf null, habe neu angefangen<br />
und Schritt für Schritt Erfahrungen gesammelt. An<strong>de</strong>rs war es 2005<br />
in Island: vier Wochen von Nord nach Süd, alles gut organisiert, auch mit<br />
Sponsoren und Medien. Aber es lag einfach zu wenig Schnee. Gera<strong>de</strong> aufgrund<br />
<strong>de</strong>s Aufwands war <strong>de</strong>r Abbruch sehr frustrierend. Immerhin lag es<br />
diesmal nicht an mir, son<strong>de</strong>rn an <strong>de</strong>n Verhältnissen. Im Nachhinein sehe ich<br />
aber, dass bei<strong>de</strong> gescheiterten Touren große Erfahrungsquellen waren.<br />
Arved: <strong>Das</strong> kenne ich. Ich habe auch viele Fehler gemacht und mir anfangs<br />
Ziele gesetzt, die eine Nummer zu groß waren. Aber, wie Martin sagt: Man<br />
kann und muss daraus lernen. Persönlich waren für mich einige menschliche<br />
Enttäuschungen schlimmer als gescheiterte Expeditionen.<br />
… mit <strong>de</strong>r »James Caird II«<br />
auf Shackletons Spuren …<br />
… o<strong>de</strong>r wie zuletzt beim<br />
Jugendcamp auf Spitzbergen.<br />
Als Reinhold Messner zum Nordpol laufen wollte und scheiterte,<br />
berichteten viele Journalisten mit Scha<strong>de</strong>nfreu<strong>de</strong>. Als du mit <strong>de</strong>inem<br />
Schiff »Dagmar Aaen« mehrfach nicht durch die Nordostpassage<br />
kamst, gab es keine Häme. Warum?<br />
Arved: Ich glaube, es hängt immer davon ab, wie man ein Projekt ankündigt.<br />
Ich habe bei »Icesail« immer realistisch gesagt, dass es leicht scheitern<br />
könnte, allein schon durch die Eis-Situation. Als es dann tatsächlich so kam,<br />
hat die Öffentlichkeit das verstan<strong>de</strong>n. Reinhold Messner hat seine Nordpol-<br />
Expedition an<strong>de</strong>rs angekündigt und dann einige Fehler gemacht.<br />
Martin: Ich erinnere mich: 1995 versuchte ich eine <strong>Winter</strong>überquerung <strong>de</strong>s<br />
Jostedalsbreen, was lei<strong>de</strong>r nicht klappte. »Mach dir nix draus«, sagten mein e<br />
Eltern am Flughafen, »<strong>de</strong>r Messner hat es auch nicht geschafft.«<br />
Wenn ihr Teams für eure Expeditionen zusammenstellt, nach welchen<br />
Kriterien wählt ihr die Leute aus?<br />
Martin: <strong>Das</strong> Grönland-Team fand über eine Anzeige im Outdoor-Magazin<br />
zusammen. Es mel<strong>de</strong>ten sich acht Leute. Mit einigen traf ich mich und es<br />
bil<strong>de</strong>te sich recht schnell ein Dreierteam. Aber gleichberechtigt, ich war<br />
nicht <strong>de</strong>r Leiter. Meinen Partner beim Projekt »Eiswüste«, Jerome Blösser,<br />
traf ich fast zufällig bei einem Sponsee-Meeting von Haglöfs. Wir hielten<br />
bei<strong>de</strong> Vorträge, waren uns sympathisch und dachten bald an eine gemeinsame<br />
Expedition.<br />
Arved: Bei mir ist über die Jahre hinweg ein Team von Leuten gewachsen,<br />
die alle immer wie<strong>de</strong>r mal mitkommen o<strong>de</strong>r zumin<strong>de</strong>st in einem mehr<br />
o<strong>de</strong>r weniger engen Kontakt mit mir stehen. Leute, die menschlich gut<br />
zueinan<strong>de</strong> r passen und körperlich sowie mental in <strong>de</strong>r Lage sind, auf Expedition<br />
zu gehen. Neue Teilnehmer stammen oft aus <strong>de</strong>ren Umfeld. Da-<br />
›
Langeweile ist Schnee von gestern.<br />
Wenn <strong>de</strong>r weiße Teppich auch die letzten Alltagssorgen<br />
über<strong>de</strong>ckt, sind <strong>de</strong>m Urlaubsgenuss keine<br />
Grenzen mehr gesetzt. Dann verschmelzen Oberbayern,<br />
Tirol und das Salzburger Land zu einem<br />
Traum in Weiß. Die Vielseitigkeit dieser Region<br />
lässt keine Wünsche offen. Ob Sie auf Brettern stehend<br />
o<strong>de</strong>r auf Kufen sitzend über schneesichere<br />
Hänge gleiten, in Schneeschuhen wie auf Watte<br />
durch unberührte Landschaften wan<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r die<br />
Schönheiten <strong>de</strong>s <strong>Winter</strong>s passiv genießen wollen:<br />
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je<strong>de</strong> Menge Herzlichkeit – sowie ein erstaunliches<br />
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ob Sie einen Familienurlaub o<strong>de</strong>r ein romantisches<br />
Wochenen<strong>de</strong> planen. Eine <strong>de</strong>r <strong>50</strong> Regionen ist das<br />
Tannheimer Tal mit 14 Mitgliedsbetrieben.<br />
<strong>Das</strong> Tannheimer Tal<br />
1199 Meter Höhe, mitten in <strong>de</strong>n Allgäuer Alpe n,<br />
das heißt <strong>Winter</strong>sport mit allen Facetten. Die<br />
Saison dauert von Dezember bis in <strong>de</strong>n April.<br />
Und das erwartet Sie: Top-Komfort in zwei 8er-<br />
Gon<strong>de</strong>lbahnen und einer 6-er Sesselbahn. Insgesamt<br />
28 Liftanlagen, welche die Alpinskifahrer<br />
bis auf 1.820 m hinauf beför<strong>de</strong>rn – zum sanften<br />
Anfänger hang o<strong>de</strong>r zur Weltcup-Abfahrt. Snowboar<strong>de</strong>r<br />
vergnügen sich in <strong>de</strong>r Natur-Halfpipe.<br />
Für Langläufer führen mehr als 140 km Loipenkilo<br />
meter in je<strong>de</strong>m Schwierigkeitsgrad durch die<br />
roman tische <strong>Winter</strong>landschaft <strong>de</strong>s verschneiten<br />
Tannheimer Tales. Nordic Walker schätzen dagegen<br />
die geräumten <strong>Winter</strong>strecken. O<strong>de</strong>r wie<br />
wäre es hiermit: Erlebnisro<strong>de</strong>lnachmittage mit<br />
zünftigem Hüttenpfannenessen, romantische<br />
Fackel wan<strong>de</strong>rungen mit Sagenerzählung und anschließen<strong>de</strong>r<br />
Glühwein- und Punscheinkehr. Plus:<br />
die <strong>Winter</strong>vorteilskarte mit vielen Ermäßigungen<br />
in <strong>de</strong>r Gastronomie.<br />
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22 Träume leben<br />
neben bekomme ich auch viele Bewerbungen von außen. Wenn da jemand<br />
einen gute n Eindruck macht, dann nehmen wir ihn zunächst mal auf einem<br />
kurzen Abschnitt mit, und dann sieht man schon, ob das passt. Grundsätzlich<br />
achte ich darauf, dass junge Leute sowie Frauen mitmachen und dass<br />
wir möglichst international sind. Auch wenn wir zuletzt bei <strong>de</strong>r Spitzbergen-<br />
Expedition sehr <strong>de</strong>utsch besetzt waren …<br />
Was tun Abenteurer in Sachen Altersvorsorge?<br />
Arved: Ich persönlich bin über die Künstlersozialkasse versichert und habe<br />
zusätzlich eine private Altersvorsorge. <strong>Das</strong>s das so ist, verdanke ich vor allem<br />
<strong>de</strong>r Weitsicht meiner Mutter.<br />
Martin: Bei mir flatterte kürzlich einer dieser BfA-Beschei<strong>de</strong> herein. Meine<br />
voraussichtliche Rente ist nicht eben üppig, aber momentan zahle ich auch<br />
nur <strong>de</strong>n Min<strong>de</strong>stbeitrag ein.<br />
Pensioniert sich <strong>de</strong>r selbstständige Berufsabenteurer selbst?<br />
Martin: Mit 34 ist das Rentenalter noch weit weg. <strong>Das</strong>s ich plötzlich mit<br />
allem aufhöre, kann ich mir aber auch dann kaum vorstellen. <strong>Das</strong> geht sicher<br />
allen Menschen so, beson<strong>de</strong>rs wenn sie in irgen<strong>de</strong>iner Form künstlerisch<br />
tätig sind. Es gibt <strong>de</strong>rzeit keine klare Trennung zwischen Beruf und<br />
Privatleben, im Alter vermutlich auch nicht. Meine Tätigkeiten wer<strong>de</strong>n sich<br />
eher fortlaufend verlagern und verschie<strong>de</strong>nen Situationen anpassen.<br />
Arved: Stimmt genau. Rüdiger Nehberg sagt: »Pensioniert bin ich, wenn ich<br />
tot bin.« Dem kann ich nichts hinzufügen.<br />
»Im Schnitt bin ich ein Drittel <strong>de</strong>s Jahres auf Expedition.<br />
Gera<strong>de</strong> komme ich aus Spitzbergen – und<br />
habe jetzt zwischen Oktober und Weihnachten<br />
45 Veranstaltungen.« Arved Fuchs<br />
Verrät je<strong>de</strong>r von euch noch ein kleines Geheimnis?<br />
Arved (lacht): Wenn ich zu Hause bin, sitze ich lei<strong>de</strong>nschaftlich gerne, oft<br />
und lange in <strong>de</strong>r Ba<strong>de</strong>wanne.<br />
Martin: Ich kann nicht schwimmen. Da befin<strong>de</strong> ich mich aber mit Reinhold<br />
Messner und <strong>de</strong>n meisten Inuit in guter Gesellschaft. Insofern habe ich viel<br />
Respekt vor all <strong>de</strong>nen, die zurzeit zum Nordpol laufen und in Trockenanzügen<br />
durch das offene Wasser zwischen <strong>de</strong>n Eisschollen schwimmen. Will ich<br />
da auch noch hin, muss ich mir eine an<strong>de</strong>re Lösung einfallen lassen …<br />
Zum Schluss: Was möchtet ihr <strong>de</strong>n 4-<strong>Seasons</strong>-Lesern ans Herz legen?<br />
Arved: Ich beschäftige mich sehr intensiv mit <strong>de</strong>r Natur, ergo auch mit <strong>de</strong>m<br />
Klimawan<strong>de</strong>l. Gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Arktis kann man das unmittelbar sehen und<br />
erleben. Mir kommt es so vor, als hätten wir allgemein ein eher gestörtes<br />
Verhältnis zur Natur. Sie muss funktionieren. Gera<strong>de</strong> im Outdoor-Bereich<br />
stellt sie für manche Menschen eine Art Spielplatz dar, auf <strong>de</strong>m man sich<br />
austoben kann. Natur wird konsumiert. Ich fin<strong>de</strong> aber, man muss auch<br />
zurück geben. <strong>Das</strong> geschieht bei mir durch Engagement und Lobbyarbeit.<br />
Martin: Ich kann Arved nur zustimmen. Im Übrigen sehe ich die Frage danach,<br />
was einem im Leben wirklich wichtig ist, als elementar an. Man sollte<br />
immer versuchen, seinen Weg zu gehen und die eigenen I<strong>de</strong>ale zu leben.<br />
Und sich selbst treu bleiben.<br />
Arved und Martin – wir wünschen euch dabei weiterhin viel Erfolg.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
‹
DIE SPANNENDSTEN<br />
SEITEN DES LEBENS.<br />
FERNSUCHT<br />
Abenteuer . Reisen . Geschichten<br />
NEUHEITEN.<br />
BESTSELLER.<br />
KULTBÜCHER.<br />
Mit mehr erleben.
24 Aktuell<br />
Highlights im Quartal<br />
Die besten Events <strong>de</strong>r <strong>Globetrotter</strong>-Filialen<br />
Monat für Monat steppt <strong>de</strong>r Bär in und um die <strong>Globetrotter</strong>-Filialen. Seien es<br />
Fotoausstellungen, Dia- und Filmvorträge, Benefizveranstaltungen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
Wochenendkurs im Fliegenfischen – bei <strong>Globetrotter</strong> ist Kun<strong>de</strong> einfach König.<br />
Den Gesamtüberblick gibt es online im großen Veranstaltungsfin<strong>de</strong>r unter<br />
www.globetrotter.<strong>de</strong>, die Highlights hier auf einen Blick.<br />
25.<br />
November<br />
Köln<br />
Großer Benefizevent: Wer<strong>de</strong>n Sie Walhelfer!<br />
<strong>Globetrotter</strong> Ausrüstung Köln ist Gastgeber einer Gala zum Schutz <strong>de</strong>r Wale. Für <strong>de</strong>n »Eintritt« von 60 <strong>€</strong> gibt es nicht nur ein<br />
vegetarisches Drei-Gänge-Menü, kanadischen Wein, Sekt, Biona<strong>de</strong>, Rhöner Bio-Bier, Frucht-Smoothies und lecker Kaffee, son<strong>de</strong>rn<br />
auch das passen<strong>de</strong> Ambiente mit künstlerischen Einlagen von Katja Ebstein und Soulröhre Pat Appleton, ein Outdoor-Cooking von Sarah Wiener<br />
und Stefan Marquard, eine Lesung aus Franz Schätzings »Der Schwarm« und eine Tombola mit Preisen im Wert von <strong>50</strong>.000 <strong>€</strong>. Übrigens: Hauptgewinn<br />
ist ein Suzuki SX4. Wer neben <strong>de</strong>n 60 noch weitere 31.440 Euro übrig hat, kann auch eine Insel in Nova Scotia ersteigern, das Startgebot beträgt <strong>50</strong> %<br />
<strong>de</strong>s Inselwertes. Hauptanliegen <strong>de</strong>r Veranstaltung ist es, über die Arbeit <strong>de</strong>r WDCS, <strong>de</strong>r größten Wal- und Delfinschutzorganisation <strong>de</strong>r Welt, zu informieren<br />
und Spen<strong>de</strong>n zu generieren. Auch <strong>de</strong>r Eintrittspreis ist schon eine Spen<strong>de</strong>, <strong>de</strong>nn alle Künstler verzichten auf ihre Gage und das Catering schlägt<br />
dank engag ier te r Sponsoren ebenfalls nicht zu Buche.<br />
Alle Infos unter www.canada-whale-night.<strong>de</strong>. Beginn ist um 18 Uhr. Karten unter Tel. 0221/2772880 o<strong>de</strong>r shop-koeln@globetrotter.<strong>de</strong>.
Folgen Sie Dirk Schäfer auf eine 10.000 km lange Motorradreise<br />
durch <strong>de</strong>n Inselstaat im Pazifik. Der Vortrag beginnt im holländischen<br />
Heimatort von Abel Tasman, <strong>de</strong>m Ent<strong>de</strong>cker Neuseelands, und leitet<br />
über nach Auckland, <strong>de</strong>r Metropole im Südpazifik. Dort begegnet<br />
man <strong>de</strong>n Nachfahren <strong>de</strong>r ersten Siedler und folgt ihnen über bei<strong>de</strong><br />
Inseln <strong>de</strong>s mo<strong>de</strong>rnen Neuseelands.<br />
Beginn ist um 20.30 Uhr in <strong>de</strong>r Zeltabteilung, die Karten kosten<br />
10 Euro im VVK und 12 Euro an <strong>de</strong>r Abendkasse.<br />
<strong>16</strong>.<br />
Dezember<br />
Berlin<br />
Weihnachts-<br />
Kin<strong>de</strong>rfest<br />
11.<br />
Januar<br />
Hamburg<br />
Diavortrag:<br />
Neuseeland –<br />
Jenseits von<br />
Mitteler<strong>de</strong><br />
Wir la<strong>de</strong>n alle kleinen <strong>Globetrotter</strong> mit ihren Eltern zum Kin<strong>de</strong>rfest ein<br />
– draußen, versteht sich. Gegen <strong>de</strong>n kleinen Hunger gibt es Stockbrot<br />
vom Lagerfeuer, gegen <strong>de</strong>n Durst Kin<strong>de</strong>rpunsch. Wer mag, kann in<br />
einer gemütlichen Hütte einem Märchen lauschen und sich dort am<br />
urigen Bollerofen wärmen. Und als Höhepunkt wird auf einer kleinen<br />
Wan<strong>de</strong>rung im Dunkeln nach <strong>de</strong>m Weihnachtsmann gesucht.<br />
Beginn ist um <strong>16</strong> Uhr, die Teilnahme kostenfrei, eine Anmeldung<br />
unter shop-berlin@globetrotter.<strong>de</strong> aber zwingend erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
Diavortrag:<br />
Broad Peak<br />
– Traum und<br />
Albtraum<br />
Der Bergsteiger Jochen Hemmleb berichtet in einem aufwühlen<strong>de</strong>n<br />
Vortrag über <strong>de</strong>n Mythos To<strong>de</strong>szone jenseits <strong>de</strong>r 8000-<br />
Meter-Marke. Unterwegs mit einer <strong>de</strong>utsch-österreichischen Expedition<br />
wan<strong>de</strong>ln die Bergsteiger auf <strong>de</strong>n Spuren Hermann Buhls,<br />
<strong>de</strong>r 1957 auf einem Nachbarberg tödlich verunglückte – bis in <strong>de</strong>r<br />
Gruppe selbst ein Unglück geschieht.<br />
Beginn ist um 20.30 Uhr in <strong>de</strong>r Filiale an <strong>de</strong>r Hanauer Landstraße,<br />
Eintritt 9 Euro. Bergsportfans merken sich zu<strong>de</strong>m <strong>de</strong>n 13. März,<br />
wenn Hemmleb über die »Geister am Mount Everest« berichtet.<br />
24.<br />
Januar<br />
Frankfurt<br />
20.<br />
Reportage von<br />
Michael Obert:<br />
Regenzauber<br />
Februar<br />
Köln<br />
Aktuell<br />
Einem Kindheitstraum folgend, bereist <strong>de</strong>r Erfolgsautor Michael Obert<br />
sieben Monate lang <strong>de</strong>n drittgrößten Fluss Afrikas, <strong>de</strong>n Niger. Völlig auf<br />
sich allein gestellt, überlässt er sich <strong>de</strong>r Magie dieses mächtigen Stroms<br />
– von <strong>de</strong>r Quelle im westafrikanischen Regenwald durch die Sahel-Zone<br />
bis zur Mündung im Golf von Benin. Obert nimmt <strong>de</strong>n Zuhörer mit auf<br />
eine berauschen<strong>de</strong>, gefahrvolle, epische Reise ins Herz Afrikas.<br />
Beginn ist um 20.30 Uhr auf <strong>de</strong>r Aktionsfläche im Tiefgeschoss, <strong>de</strong>r<br />
Eintritt beträgt 10 Euro. Zur Einstimmung: www.obert.<strong>de</strong>.<br />
2.+3.<br />
Februar<br />
Dres<strong>de</strong>n<br />
5. Holzhauer<br />
Telemarktreffen<br />
<strong>Das</strong> <strong>Winter</strong>sportfestival im Erzgebirge feiert run<strong>de</strong>n Geburtstag. Schnee<br />
ist bestellt, die Stahlkanten geschliffen, die Organisation läuft auf Hochtouren<br />
– also nüscht wie hin! Es gibt ein Rennen, Testival und Praxiskurse,<br />
in <strong>de</strong>nen Einsteigern die Infizierung mit <strong>de</strong>m Telemarkvirus droht.<br />
Los geht’s am Samstag um 10 Uhr, Höhepunkt ist das Rennen am Sonntag<br />
um 11 Uhr, und spätestens bis <strong>16</strong> Uhr sollte auch <strong>de</strong>r letzte Oberschenkel<br />
um Gna<strong>de</strong> winseln. Für 55 Euro inklusive Liftpass ist man dabei.<br />
Weitere Infos bei Rainer Jäpel unter shop-dres<strong>de</strong>n@globetrotter.<strong>de</strong>.<br />
Veranstaltungsfin<strong>de</strong>r online<br />
Sämtliche Termine fin<strong>de</strong>t man über <strong>de</strong>n Link »Events für <strong>Globetrotter</strong>«<br />
auf <strong>de</strong>r Startseite von www.globetrotter.<strong>de</strong>. Dort kann<br />
nach Filiale, Datum und Veranstaltungstyp gesucht wer<strong>de</strong>n.<br />
25
26 Aktuell<br />
Fortbildung im Frieren<br />
Fachverkäufer sein bei <strong>Globetrotter</strong> Ausrüstung ist ein<br />
hartes Brot. So müssen beispielsweise die <strong>Winter</strong>sport-<br />
Abteilungen alljährlich im Spätherbst ausrücken, um<br />
bei Minusgra<strong>de</strong>n auf einem unwirtlichen Gletscher die<br />
neuesten Skitrends auszuprobieren.<br />
So waren im letzten <strong>Winter</strong> 12 Mitarbeiter aus Filialen und Zentrale drei<br />
Tage auf <strong>de</strong>m Dachstein-Gletscher in Österreich unterwegs. Dort gab<br />
es schon En<strong>de</strong> November alles, was das <strong>Winter</strong>sportlerherz höher schlagen<br />
lässt: schöne Pisten, gut gespurte Loipen und viel freies Skigelän<strong>de</strong><br />
mit akzeptablem Tiefschnee. Mit glänzen<strong>de</strong>n Augen machten wir die ersten<br />
Abfahrten <strong>de</strong>s Jahres – natürlich nicht zum Vergnügen, son<strong>de</strong>rn rein<br />
aus prophylaktischen Grün<strong>de</strong>n ;-) Kreuzband und Co. wollen schließlich<br />
aufgewärmt sein. Anschließend widmeten wir uns zwei Tage lang <strong>de</strong>n<br />
neuesten Materialien auf <strong>de</strong>m Tourenskimarkt. Meist waren mehrere Abfahrten<br />
nötig, um einen ausreichen<strong>de</strong>n Eindruck zu bekommen. Einige Ski<br />
überzeugten aber auch auf Anhieb, so wie <strong>de</strong>r Shuksan von K2, <strong>de</strong>r auf<br />
Piste und im Tiefschnee die volle Punktzahl bekam. Bei <strong>de</strong>n Bindungen<br />
sind die Meinungen noch einheitlicher als bei <strong>de</strong>n Skiern. Vom Gehkomfort<br />
<strong>de</strong>r Naxo-Bindung sind die meisten begeistert und sofern man kein<br />
<strong>Globetrotter</strong>s Schneemänner mit Dame auf <strong>de</strong>m Dachstein-Gletscher.<br />
Je<strong>de</strong> Testfahrt wur<strong>de</strong> direkt im Anschluss akribisch protokolliert.<br />
Egal ob Langlauf, Crosscountry<br />
o<strong>de</strong>r Abfahrt – ein richtig<br />
gewachster Ski muss sein.<br />
Gewichtsfanatiker ist, akzeptiert man die zusätzlichen Gramm dafür gerne.<br />
Die Leichtgängigkeit und die Gewichtsersparnis <strong>de</strong>r Dynafit ist allerdings<br />
ebenso beeindruckend – ein an<strong>de</strong>res Konzept für einen an<strong>de</strong>ren Fahrertyp.<br />
Die Fritschi Explore dagegen ist ein bewährter Allroun<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r auch<br />
auf <strong>de</strong>r Piste und mit normalen Abfahrtsstiefeln funktioniert.<br />
Am Abend gab es allenfalls beim Essen einen Schmarrn, im Anschluss<br />
stan<strong>de</strong>n kompetente Produktschulungen auf <strong>de</strong>m Programm. Ein Experte<br />
von Toko erläuterte uns das richtige und temperaturangepasste Wachsen,<br />
die Mannen von Scott, Salomon, Atomic, Excel und Naxo waren für<br />
die entsprechen<strong>de</strong> Hardware zuständig.<br />
Der letzte Tag begann schon gegen 6 Uhr, damit wir genug Muße für <strong>de</strong>n<br />
Test <strong>de</strong>s Langlaufequipments hatten. Die Loipen lagen noch im Schatte n<br />
<strong>de</strong>r umliegen<strong>de</strong>n Berge und ein kalter Wind strich über die Hocheben e. So<br />
fiel uns die Überwindung <strong>de</strong>r Trägheit nicht schwer und im Nu huschte n<br />
wir mit allen neuen Mo<strong>de</strong>llen aus <strong>de</strong>m Sortiment durchs Geläuf. Dabei kamen<br />
auch die diversen Längen <strong>de</strong>r einzelnen Mo<strong>de</strong>lle zum Einsatz, <strong>de</strong>nn<br />
wer schon einmal von einem harten Langlaufski mit zu viel Spannung<br />
gefrustet wur<strong>de</strong>, weiß, wie wichtig die korrekte Länge <strong>de</strong>s Skis ist.<br />
Dirk Turlach<br />
Mit glänzen<strong>de</strong>n Augen zur ersten<br />
Abfahrt <strong>de</strong>s Jahres – natürlich nicht<br />
zum Vergnügen, son<strong>de</strong>rn rein aus<br />
prophylaktischen Grün<strong>de</strong>n.
Outdoor<br />
meets<br />
Fußball<br />
Ersteigern Sie die Meindl-Stiefel <strong>de</strong>r<br />
HSV-Kicker zugunsten von Target.<br />
Ob <strong>de</strong>r sportliche Höhenflug <strong>de</strong>s HSV am<br />
absolvierten Höhentrainingslager in <strong>de</strong>r<br />
Ötztaler Gletscherwelt (4-<strong>Seasons</strong> berichtete)<br />
liegt, lassen wir mal dahingestellt. Fakt ist jedoch:<br />
Die Kicker hatten oberhalb <strong>de</strong>r 3000-Meter-Marke<br />
viel Spaß in ihren von <strong>Globetrotter</strong><br />
und Meindl zur Verfügung gestellten Island<br />
Pro MFS. Nun wer<strong>de</strong>n die profimäßig eingelaufenen<br />
und mit <strong>de</strong>r Signatur <strong>de</strong>s Erstnutzers<br />
versehenen Stiefel samt weiterer Fanartikel wie<br />
vereinbart für einen guten Zweck versteigert.<br />
Sämtliche Erlöse kommen <strong>de</strong>r von<br />
Rüdiger Nehberg ins Leben ge-<br />
Neben <strong>de</strong>n signierten Stiefeln kommen weitere<br />
HSV-Devotionalien unter <strong>de</strong>n Hammer.<br />
Die Wan<strong>de</strong>rstiefel <strong>de</strong>r HSV-<br />
Spieler wer<strong>de</strong>n zugunsten <strong>de</strong>r<br />
Menschenrechtsorganisation von<br />
Rüdiger Nehberg versteigert.<br />
rufenen Menschenrechtsorganisation Target<br />
(www.target-human-rights.com) zugute.<br />
Der Hammer fällt am Samstag, <strong>de</strong>n 15. Dezember<br />
ab 14 Uhr in <strong>de</strong>r Hamburger Filiale am Wiesendamm,<br />
wo auch Rüdiger Nehberg himself<br />
anwesend sein wird.<br />
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28 Aktuell<br />
Bronx Rock<br />
Invitational<br />
Zum wie<strong>de</strong>rholten Male ist <strong>Globetrotter</strong> Mitveranstalter eines weltweit<br />
einzigartigen Boul<strong>de</strong>rwettbewerbs in <strong>de</strong>r Kletterhalle Bronx Rock in<br />
Wesseling bei Köln. Diesmal heißt die Devise allerdings »Ladys only«.<br />
Was macht Boul<strong>de</strong>rn aus? Und warum gelingt es eigentlich nur bei Breitensport-Veranstaltungen,<br />
<strong>de</strong>n Spirit <strong>de</strong>s Sports rüberzubringen? Wie<br />
lassen sich die wichtigen Aspekte <strong>de</strong>s Felsboul<strong>de</strong>rns, das gemeinsame »Arbeiten«<br />
an einem Kletterproblem auf höchstem technischen Niveau, in ein<br />
Wettkampfformat packen? Ohne dass dabei die Kreativität <strong>de</strong>r Teilnehmer<br />
zu kurz kommt? Und das Publikum nur Bahnhof versteht?<br />
Diese Fragen beschäftigten Udo Neumann und Simon Sticker, als sie im Sommer<br />
2006 die I<strong>de</strong>e für eine neue Form <strong>de</strong>s Boul<strong>de</strong>rwettkampfs entwickelten.<br />
Acht handverlesene Teilnehmer, je<strong>de</strong>r ausgestattet mit <strong>de</strong>m gleichen Griffset,<br />
je<strong>de</strong>r mit einer Stun<strong>de</strong> Zeit, seine Vision vom perfekten Boul<strong>de</strong>rproblem an<br />
die Hallenwand zu schrauben. Danach kein einschränken<strong>de</strong>r Modus, son<strong>de</strong>rn<br />
an<strong>de</strong>rthalb Stun<strong>de</strong>n Zeit, mit<br />
<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Teilnehmern<br />
die Probleme zu versuchen.<br />
Im Mai <strong>2007</strong> fand das erste<br />
Bronx Rock Invitational statt.<br />
Die nationale Boul<strong>de</strong>relite<br />
<strong>de</strong>r Fels- und Hallenboul<strong>de</strong>rer<br />
Acht handverlesene Teilnehmer, je<strong>de</strong>r ausgestattet<br />
mit <strong>de</strong>m gleichen Griffset, je<strong>de</strong>r mit<br />
einer Stun<strong>de</strong> Zeit, seine Vision vom perfekten<br />
war am Start. Jonas Baumann, <strong>de</strong>r spätere Gewinner, wur<strong>de</strong> sogar kurzerhand<br />
direkt vom Boul<strong>de</strong>rweltcup auf La Réunion eingeflogen. Bereits das<br />
Schrauben <strong>de</strong>r Routen im ihnen zugelosten Wandbereich ließ so manchen<br />
verzweifeln. Eine öffentliche Analyse <strong>de</strong>r klettertechnischen Schlüsselstellen<br />
durch alle Teilnehmer erlaubte es <strong>de</strong>m Publikum, tief in die Komplexität <strong>de</strong>s<br />
mo<strong>de</strong>rnen Boul<strong>de</strong>rn einzusteigen. <strong>Das</strong> anschließen<strong>de</strong> Boul<strong>de</strong>rn war dann<br />
Riesengaudi und Hochleistungssport zugleich. Jonas Baumann gewann <strong>de</strong>n<br />
Wettkampf, die Kategorie »Bestes Problem« ging an Christian Benk, »Bester<br />
Style« wur<strong>de</strong> vom Lokalmatador Tobias Reichert abgeräumt.<br />
Am <strong>16</strong>. Februar 2008 ist es nun wie<strong>de</strong>r soweit. Diesmal wer<strong>de</strong>n die acht<br />
stärksten Boul<strong>de</strong>rfrauen <strong>de</strong>r Welt ihr Können zeigen. <strong>Das</strong> Bronx Rock Invitational,<br />
unterstützt von<br />
Globe trotter Ausrüstung, wird<br />
<strong>de</strong>r erste reine Damenwettbewerb<br />
in <strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>s<br />
Klettersports! Alle weiteren<br />
Infos im neuen Jahr auf www.<br />
globetrotter.<strong>de</strong>.<br />
Boul<strong>de</strong>rproblem an die Hallenwand zu schrauben. ‹
Kulinarik in Köln<br />
Wer die Shoppingtour in <strong>de</strong>r Kölner<br />
<strong>Globetrotter</strong>-Filiale mit einem artgerechten<br />
Traveller-Menü krönen<br />
will, wird ab Anfang Dezember<br />
seinem Gaumen kaum trauen.<br />
Zusammen mit einem Gastro-Partner wird<br />
am 1. Dezember <strong>2007</strong> in <strong>de</strong>r Kölner Filiale<br />
am Olivan<strong>de</strong>nhof ein neues Restaurant eröffnet.<br />
Ganz im <strong>Globetrotter</strong>-Stil verfügt<br />
es unter an<strong>de</strong>rem über eine Außengastronomie<br />
und Outdoor-Feuerstellen. Die<br />
Küche bietet eine kulinarische Reise um<br />
die Welt und auch bei <strong>de</strong>n Getränken sind<br />
viele internationale Varianten vertreten,<br />
die <strong>de</strong>n ein o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren an <strong>de</strong>n letzten<br />
Urlaub erinnern dürften. Und zur Urlaubsvorbereitung<br />
können verschie<strong>de</strong>ne Trekking-Mahlzeiten<br />
aus <strong>de</strong>m <strong>Globetrotter</strong>-<br />
Sortiment aufgekocht und probiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Yammi!<br />
‹<br />
Aufbäumen im Klimawan<strong>de</strong>l<br />
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Aktuell 29<br />
Der Klimawan<strong>de</strong>l hat begonnen und unser Wald ist mittendrin. Die 1986 gegrün<strong>de</strong>te<br />
Organisation »Bergwaldprojekt« will Mut machen, dass je<strong>de</strong>r etwas zum Erhalt dieser<br />
Lebensgrundlage tun kann und lädt zur Mitarbeit ein.<br />
Der Wald wird durch <strong>de</strong>n Schadstoffausstoß von<br />
Industrie, Verkehr und Intensivlandwirtschaft seit<br />
Jahrzehnten stark geschädigt – und die Situation<br />
wird durch <strong>de</strong>n menschengemachten Klimawan<strong>de</strong>l<br />
erheblich verschärft. <strong>Das</strong> Bergwaldprojekt zeigt,<br />
dass wir dieser Situation nicht hilflos gegenüberstehen.<br />
Über 15.000 Menschen haben schon an<br />
einem <strong>de</strong>r Freiwilligeneinsätze teilgenommen.<br />
Allei n in Deutschland sind für 2008 mehr als 35<br />
solcher Einsatzwochen mit über <strong>50</strong>0 Freiwilligen<br />
geplant. Ziel <strong>de</strong>r jeweils einwöchigen Arbeitseinsätze,<br />
die von Projektförstern angeleitet wer<strong>de</strong>n,<br />
ist es, die Situation <strong>de</strong>s Wal<strong>de</strong>s an <strong>de</strong>n konkreten<br />
Standorten zu verbessern, Begeisterung für die Natur<br />
zu wecken und das Verständnis für das Ökosystem<br />
Wald zu för<strong>de</strong>rn. Die Teilnahme ist kostenlos,<br />
Unterkunft und Verpflegung (Biokost) wer<strong>de</strong>n<br />
aus Spen<strong>de</strong>n und Mitgliedsbeiträgen finanziert.<br />
Infos und Anmeldung: www.bergwaldprojekt.<strong>de</strong>.<br />
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30 Aktuell<br />
Dinieren<br />
im Schnee<br />
Wie <strong>de</strong>r Sternekoch Franz Mulser einen Spaziergang durch die romantische <strong>Winter</strong>landschaft<br />
<strong>de</strong>r Seiser Alm genussvoll und ein kleines bisschen luxuriös abrun<strong>de</strong>t.<br />
Zugegeben, etwas ungewöhnlich ist <strong>de</strong>r Inhalt unseres Rucksacks schon. Man wür<strong>de</strong> als Proviant<br />
Speck, Käse, etwas Brot und vielleicht noch eine Flasche Wasser erwarten. Den üblichen<br />
Inhalt eben, Brotzeit o<strong>de</strong>r Jause genannt. Weil wir uns heute aber ein beson<strong>de</strong>rs schönes Plätzchen<br />
auf <strong>de</strong>r Seiser Alm für die Pause ausgesucht haben, soll auch unser Proviant beson<strong>de</strong>rs sein. Franz<br />
Mulser, Sternekoch und Wirt <strong>de</strong>r Gostner Schwaige auf <strong>de</strong>r Seiser Alm, hat seine Favoriten für<br />
uns vorbereitet. So staunen wir nicht schlecht, als aus <strong>de</strong>r Thermoskanne Kraftbrühe vom Wild<br />
fließt und wir selbstgemachte Focaccia mit Wildschmalz und Kranewitt (Wachol<strong>de</strong>r) aus <strong>de</strong>m geflochtenen<br />
Brotkorb nehmen. Für <strong>de</strong>n großen Hunger gibt es geräucherten Hirschschenkel und<br />
»Fochatzbrot« mit Zirmbutter-Aufstrich. Es ist einzigartig, mitten im Schnee zu »dinieren«, die wärmen<strong>de</strong><br />
<strong>Winter</strong>sonne zu spüren und dazu herrliche Blicke auf die Dolomitengipfel zu genießen. Die<br />
Zutaten für die feinen Köstlichkeiten kauft Franz bei seinem Metzger, die feinen Gewürze stammen<br />
aus seinem Garten, <strong>de</strong>n er <strong>de</strong>n Sommer über, einen Steinwurf von seiner Almhütte entfernt, pflegt.<br />
Wer sich selbst mit diesen o<strong>de</strong>r ähnlichen Leckereien beim Wan<strong>de</strong>rn verwöhnen möchte, kann<br />
dies mit wenig Aufwand tun. Freilich, manche Vorarbeit muss zu Hause geleistet wer<strong>de</strong>n – ein<br />
wenig Courage hilft aber, sich die Rezepte und Ratschläge zu eigen zu machen. Edith Trocker<br />
<strong>Globetrotter</strong>-Special: <strong>Winter</strong>pakete auf <strong>de</strong>r Seiser Alm<br />
<strong>Winter</strong>prickeln<br />
Ein langes Wochenen<strong>de</strong> mit Pickel und Helm.<br />
Eisklettern mit Blick auf Grö<strong>de</strong>n und Paragli<strong>de</strong>n<br />
über <strong>de</strong>r größten Hochalm Europas<br />
lassen <strong>de</strong>n Adrenalinspiegel steigen – das<br />
macht fit für <strong>de</strong>n Alltag.<br />
Schneeschuh-Safari<br />
Eine Woche <strong>Winter</strong>abenteuer. Die herrlichsten<br />
Dolomitenpanoramen entlohnen für<br />
schweißtreiben<strong>de</strong> Aufstiege. Alpiner Hüttenzauber<br />
und Südtiroler Gastlichkeit ebnen<br />
<strong>de</strong>n Weg zum Genussgipfel.<br />
Alle Infos zu <strong>de</strong>n <strong>Globetrotter</strong>-<strong>Winter</strong>paketen: www.winterpakete.seiseralm.it<br />
Kraftbrühe vom Wild à la Mulser<br />
Rezept für 4 Personen für eine außergewöhnliche<br />
Brotzeit – vom jungen<br />
Spitzenkoch und Hüttenwirt <strong>de</strong>r<br />
Gostne r Schwaige auf <strong>de</strong>r Seiser Alm,<br />
Franz Mulser.<br />
Zutaten: 2 kg Wildknochen (evtl. auch Rindsknochen)<br />
• etwas Samenöl • ein Lorbeerblatt,<br />
zwei Gewürznelken, einige Wachol<strong>de</strong>rbeeren<br />
und etwas Thymian • eine Möhre,<br />
eine Lauchstange, zwei Knoblauchzehen.<br />
Zubereitung: Knochen mit Öl in einem Topf<br />
rösten, bis sie gleichmäßig braun sind, mit<br />
kaltem Wasser aufgießen, bis die Knochen<br />
be<strong>de</strong>ckt sind, Gewürze und Gemüse dazugeben<br />
und ca. eineinhalb Stun<strong>de</strong>n köcheln lassen,<br />
anschließend abseihen.<br />
Weitere Rezepte für eine raffinierte Brotzeit<br />
fin<strong>de</strong>n Sie unter www.seiseralm.it.
And the winner is ...<br />
Columbia hatte drei Jacken ausgelobt, um die besten Herbstbil<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r <strong>Globetrotter</strong>-Kun<strong>de</strong>n zu prämieren. Et voilà, hier<br />
das Siegerbild und die Gewinner von Silber und Bronze.<br />
Der erste Platz geht an Ewald Jansen<br />
aus Mönchengladbach für seine<br />
Impressionen eines Herbstes, wie<br />
er schöner nicht sein kann (siehe<br />
rechtes Foto). Dahinter ins Ziel kamen<br />
Walter Henseler aus Brühl und<br />
<strong>de</strong>r Pingelshagener Peter Jantz.<br />
Alle n Bil<strong>de</strong>rn gemein ist, dass sie<br />
ein<strong>de</strong>utig beweisen, dass nicht allein<br />
<strong>de</strong>r Osten Nordamerikas ein<br />
Patent auf <strong>de</strong>n Indian Summer hat.<br />
Auch die Laubwäl<strong>de</strong>r Deutschlands<br />
und <strong>de</strong>r angrenzen<strong>de</strong>n Nachbarlän<strong>de</strong>r<br />
können es in Sachen Strahlkraft<br />
und Farbenfreu<strong>de</strong> mit Neu-England<br />
und Co. locker aufnehmen. Alle drei<br />
Fotografen können nun künftig<br />
mit einem Columbia Selkirk Parka<br />
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ins Feld ziehen und müssen<br />
we<strong>de</strong>r Regen (20.000 mm<br />
Wassersäule) noch Kälte<br />
(Daunen-Innenjacke mit<br />
700er Fill power) fürchten.<br />
Übrigens: Eine Auswahl<br />
aller Einsendungen<br />
kann ab sofort auf <strong>de</strong>r<br />
Columbia-Son<strong>de</strong>rverkaufsfläche<br />
in <strong>de</strong>r<br />
Kölner Filiale bewun<strong>de</strong>rt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
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Der Preis ist heiß:<br />
Columbia Selkirk<br />
Parka mit Dauneninnenjacke.<br />
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Aktuell 31
32 Aktuell<br />
Schön war‘s<br />
Monat für Monat können Besitzer <strong>de</strong>r <strong>Globetrotter</strong>-<br />
Card in <strong>de</strong>n Genuss exklusiver Events (siehe auch<br />
Seite 43) kommen. Hier eine kleine Rückschau<br />
ver gangener Höhepunkte.<br />
Raichle Safety Days: Sechs<br />
Gewinner erlernten die Kunst<br />
<strong>de</strong>s sicheren Bergwan<strong>de</strong>rns.<br />
Neuheiten-Scouts: Markus Jahn und Daniel<br />
Riess waren, wo nie ein Endverbraucher zuvor<br />
war: auf <strong>de</strong>r Fachhan<strong>de</strong>lsmesse OutDoor.<br />
Meet the Legends: En<strong>de</strong> September besuchten vier Kun<strong>de</strong>nkarten-Besitzer<br />
Rüdiger Nehberg zuhause in Rausdorf<br />
bei Hamburg und lauschten seinen Anekdoten.<br />
Nordic Fitness Wochenen<strong>de</strong>: Gleich neun<br />
Fitness-Fans folgten Anfang September <strong>de</strong>m Experten<br />
Ulrich Pramann durchs Alstertal.<br />
Ganz ausgezeichnet<br />
Ihre letzte Reise war absolut außergewöhnlich? Dann<br />
bewerben Sie sich doch bis Mitte Januar für die Auszeichnung<br />
»<strong>Globetrotter</strong> <strong>de</strong>s Jahres 2008«.<br />
Die Kür zum »<strong>Globetrotter</strong> <strong>de</strong>s Jahres« ist <strong>de</strong>r Ritterschlag in <strong>de</strong>r Outdoorbranche.<br />
Ausgezeichnet wer<strong>de</strong>n Menschen, die durch eine außergewöhnliche<br />
Reise auf sich aufmerksam gemacht haben. Es geht dabei nicht<br />
um sportliche Höchstleistungen, son<strong>de</strong>rn um nachhaltiges Reisen, das Rücksicht<br />
auf Natur und Kultur <strong>de</strong>s Gastlan<strong>de</strong>s nimmt. Der mit 2<strong>50</strong>0 <strong>€</strong> dotierte<br />
Preis honoriert <strong>Globetrotter</strong> im klassischen Sinn, die sich mit Lei<strong>de</strong>nschaft<br />
ein neues Gebiet erschließen. »Amtieren<strong>de</strong>« GDJ’lerin ist übrigens die Lehrerin<br />
Anne Bucher, die ihrer »Patenschule« in Afrika einen Besuch abstatten<br />
wollte und am En<strong>de</strong> drei Monate blieb, um bei einem Ackerbau-Projekt mit<br />
anzupacken. Die Form <strong>de</strong>r Bewerbung ist frei wählbar.<br />
<strong>Globetrotter</strong> erhält von <strong>de</strong>n Preisträgern das Recht,<br />
über die Reisen zu berichten. Zusätzlich zum GDJ wird<br />
das beste Reisebuch <strong>de</strong>r Saison mit 1000 <strong>€</strong> prämiert.<br />
Gefragt sind herausragen<strong>de</strong> Bildbän<strong>de</strong>, packen<strong>de</strong><br />
Geschichten von unterwegs o<strong>de</strong>r auch ein mit<br />
Liebe zum Detail gemachter Reiseführer. Bewerbungen<br />
an <strong>Globetrotter</strong> Ausrüstung,<br />
Bargkoppelstieg 10-14, 22145 Hamburg.<br />
Einsen<strong>de</strong>schluss:15. Januar 2008.<br />
Gegen akutes Fernweh<br />
Motivation im Monatstakt verspricht <strong>de</strong>r Kalen<strong>de</strong>r »Best of Outdoor<br />
2008«. 13 Motive <strong>de</strong>r besten Freiluftfotografen <strong>de</strong>r Welt sind ein<br />
Fenster zur Welt und befriedigen Fernweh – zumin<strong>de</strong>st kurzfristig.<br />
Von <strong>de</strong>r Pulka-Tour im eisigen Island bis zur steingewor<strong>de</strong>nen<br />
Märchenlandschaft <strong>de</strong>r Coyote Butes in <strong>de</strong>n<br />
USA spannt sich <strong>de</strong>r Bil<strong>de</strong>rbogen dieses Wandschmucks<br />
in XXL. Allein für <strong>de</strong>n Stoßseufzer <strong>de</strong>s Betrachters (»Boah,<br />
da will ich auch hin!«) sind die besten Fotografen im ers ten<br />
Büchsenlicht aufgestan<strong>de</strong>n, um ihr Motiv zu erleg en. Wer<br />
also 67 x 47 cm Platz an <strong>de</strong>r Wand und 25,90 <strong>€</strong> übrig hat<br />
o<strong>de</strong>r ein Weihnachtsgeschenk<br />
für die<br />
aktiven Enkel sucht,<br />
dass diese (wahrscheinlich)<br />
mehr goutieren<br />
als selbstgestrickte<br />
Wollsocken,<br />
sollte sich sputen, die<br />
Auflage ist limitiert.<br />
Infos unter www.<br />
mountain-elements.<br />
<strong>de</strong>, in <strong>de</strong>n Filialen<br />
o<strong>de</strong>r auf Seite 41.<br />
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In <strong>de</strong>n Filialen<br />
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Wandkalen<strong>de</strong>r für<br />
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34<br />
Projekte<br />
Fotos<br />
Björn Klauer<br />
Text<br />
Conny Sachse<br />
Der
Takt <strong>de</strong>s Nor<strong>de</strong>ns<br />
Eine fotografische<br />
Liebeserklärung<br />
Projekte<br />
Warum sollte man das bequeme Leben in Deutschland aufgeben<br />
und sein Glück als Hun<strong>de</strong>schlitten-Profi am Polarkreis suchen? Die<br />
Antwort gibt Björn Klauer mit seinem neuen Bildband »Mystischer<br />
Nor<strong>de</strong>n«. 4-<strong>Seasons</strong> zeigt einige <strong>de</strong>r schönsten Fotos.<br />
35
36<br />
Projekte<br />
»<strong>Das</strong> En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Polarnacht. Ein kurzer Sommer.<br />
Ein strahlen<strong>de</strong>r Herbst. Und dann wie<strong>de</strong>r Dunkelheit<br />
und Kälte – <strong>de</strong>r ewige Takt <strong>de</strong>r Nor<strong>de</strong>ns.«<br />
Wenn das Leben erwacht:<br />
Sommer in Lappland.
Farbenmeer: die Tundra<br />
im Herbstkleid.<br />
Härteprüfung für<br />
Mensch und Tier:<br />
die Polarnacht.<br />
Projekte<br />
37<br />
Ein Jauchzer <strong>de</strong>r Natur:<br />
En<strong>de</strong> Januar kehrt die<br />
Sonne zurück.
38 Projekte<br />
Arktischer Almauftrieb: Am<br />
En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s <strong>Winter</strong>s ziehen<br />
die Rentiere in die Berge.
»Ich bin ein wenig stolz darauf, dass ich meine<br />
Begeisterung für die Landschaft am Polarkreis<br />
zwische n zwei Buch<strong>de</strong>ckeln weitergeben kann.«<br />
ch lief im tiefsten <strong>Winter</strong> mit meinem Husk y<br />
»IKeito eine kleine Straße entlang. Je höher<br />
sich die schneebe<strong>de</strong>ckte Straße in die Berge<br />
schraubte, <strong>de</strong>sto seltener kamen wir an Höfen<br />
vorbei. Schließlich en<strong>de</strong>te <strong>de</strong>r Weg abrupt. Uns<br />
empfing eine einsame, versunkene Landschaft.<br />
Die unberührte, schroffe Bergwelt, die sich im<br />
warmen Licht <strong>de</strong>r noch tiefstehen<strong>de</strong>n Sonne so<br />
kurz nach <strong>de</strong>r Polarnacht im Februar ba<strong>de</strong>te, verschlug<br />
mir <strong>de</strong>n Atem.«<br />
Über 20 Jahre liegt dieser magische Moment<br />
zurück, doch für Björn Klauer wur<strong>de</strong> die klein e<br />
Wan<strong>de</strong>rung im norwegischen <strong>Winter</strong> zur Weich e<br />
im Lebensweg. Ein Traum nahm Gestalt an<br />
und bald wagte Björn <strong>de</strong>n großen Schritt: Er<br />
sie<strong>de</strong>lt e um nach Innset, ein winziger Ort nördlich<br />
<strong>de</strong>s Polar kreises. Dort lebt er bis heut e, mit<br />
seine r Frau und <strong>50</strong> Schlittenhun<strong>de</strong>n. Der gebürtige<br />
Hamburger bietet anspruchsvolle Hun<strong>de</strong>schlittentouren<br />
an und arbeitet als Autor und<br />
Fotograf. Die schönsten Aufnahmen aus über<br />
20 arktische n <strong>Winter</strong>n und einfühlsame Texte<br />
präsentiert er jetzt in seinem beeindrucken<strong>de</strong>n<br />
Bildband »Mystischer Nor<strong>de</strong>n«.<br />
›<br />
Projekte 39<br />
Teamwork: <strong>Das</strong><br />
Zusammenspiel von<br />
Husky und Mushe r<br />
ermöglicht das<br />
gemeinsam e Erleben.
40 Projekte<br />
Streicheleinheit: Auch harte Hun<strong>de</strong> schmusen gern.<br />
Was fasziniert Björn an <strong>de</strong>n langen <strong>Winter</strong>n, die<br />
an<strong>de</strong>re als so düster und bedrohlich empfin<strong>de</strong>n ?<br />
»Vor allem ist es dieser eigene Rhythmus, welche r<br />
<strong>de</strong>r Landschaft innewohnt. Die Polarnacht, die<br />
eine seltsame Ruhe über Mensch und Natu r verbreitet.<br />
Der Schnee, <strong>de</strong>r ab November für sieben<br />
Monate die Landschaft einhüllt und zum Stillstand<br />
bringt. Die erste Sonne, die wie mit einem<br />
riesigen Jauchzer En<strong>de</strong> Januar mit ihren Strahlen<br />
die Natur durchflutet. Die riesigen Rentierher<strong>de</strong>n,<br />
die zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s <strong>Winter</strong>s aus <strong>de</strong>n Wäl<strong>de</strong>rn in die<br />
Berge ziehen. Und <strong>de</strong>r Sommer, <strong>de</strong>r kurz, aber<br />
heftig alles in Bewegung versetzt.«<br />
Auf 144 Seiten zeigt Björn Klauer diese Facetten<br />
in einer selten gesehenen Schönheit und Tief e.<br />
Die großartigen Fotos sind zugleich Björns Liebeserklärung<br />
an die neue Heimat: »Ich bin ein wenig<br />
stolz darauf, dass ich meine Begeisterung für die<br />
Landschaft nördlich <strong>de</strong>s Polarkreises zwische n<br />
zwei Buch<strong>de</strong>ckeln weitergeben kann.«<br />
Der Bildband folgt <strong>de</strong>m Takt <strong>de</strong>r Natur in sechs<br />
Kapiteln. Polarnacht schil<strong>de</strong>rt, wie die Sonne<br />
verschwin<strong>de</strong>t, die Temperaturen abstürzen und<br />
die Natur in <strong>de</strong>r Dämmerung versinkt – die härteste<br />
Zeit <strong>de</strong>s Jahres für Mensch und Tier. Aber<br />
auch die Zeit <strong>de</strong>s strahlen<strong>de</strong>n Mon<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r<br />
schwere losen Nordlichter. Wenn dann<br />
endlich Die Sonne kommt, kehren die<br />
Farben zurück. »Unglaubliche, <strong>de</strong>n<br />
gesamten Himmel be<strong>de</strong>cken<strong>de</strong> Verläufe,<br />
in zartestes Blau gehüllte Berge, von unten<br />
rot angestrahlte Wolken<strong>de</strong>cken …«, erlebt <strong>de</strong>r<br />
Foto graf – und hat diese Erleuchtung meisterhaft<br />
eingefangen. In Der Mensch und die Huskies<br />
würdig t Björn Klauer liebevoll die Hun<strong>de</strong>, ohne<br />
die seine Touren nicht möglich wären. Erst das<br />
Zusammenspiel von Tier und Mensch erlaubt das<br />
gemeinsame Erleben (und Überleben).<br />
Die Kraft <strong>de</strong>r Natur zeigt eindrucksvoll Kälte und<br />
Wind als dominieren<strong>de</strong> Mächte <strong>de</strong>s Nor<strong>de</strong>ns,<br />
<strong>de</strong>nen sich alle Lebewesen beugen müssen – ein<br />
Kapitel, bei <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Leser wahrscheinlich sein<br />
gemütliches Sofa <strong>de</strong>m Musher-Leben vorzieht ;-)<br />
Die Rentiere kommen im Frühling aus <strong>de</strong>n<br />
Wäl<strong>de</strong>r n Nordschwe<strong>de</strong>ns in die norwegischen<br />
Berge. Wie seit Jahrtausen<strong>de</strong>n ziehen sie auf<br />
alte n Pfa<strong>de</strong> n langsam gen Westen, gehütet von<br />
ihren Besitzern, <strong>de</strong>n Samen. <strong>Das</strong> letzte Kapitel,<br />
Den <strong>Winter</strong> vorbereiten, schließt <strong>de</strong>n Kreis: ein<br />
kurzer Somme r, ein strahlen<strong>de</strong>r Herbst – und<br />
dann wie<strong>de</strong> r Wind, Dunkelheit und Kälte. Der<br />
ewige Takt <strong>de</strong>r Nor<strong>de</strong>ns.<br />
‹<br />
Mehr von Björn Klauer<br />
Bildband: »Mystischer Nor<strong>de</strong>n –<br />
Die Stille jenseits <strong>de</strong>s Polarkreises«<br />
(144 Seiten, 24,5 x 22,5 cm, in<br />
Deutsch, Englisch und Norwegisch,<br />
ISBN: 3-930232-58-8, 49,90 Euro).<br />
In allen <strong>Globetrotter</strong>-Filialen erhältlich,<br />
ebenso online<br />
(Bestellnummer<br />
wis5580101001). Mehr<br />
auf www.mystischernor<strong>de</strong>n.<strong>de</strong>.<br />
Diashow: Klauer live<br />
mit <strong>de</strong>r Dia show »Sehnsucht<br />
Nor<strong>de</strong>n«: z. B. in<br />
Friedberg/Augs burg:<br />
14.11.07. Zürich: 15.11.07. Bern:<br />
<strong>16</strong>.11.07. Egg/Zürich: 17.11.07.<br />
Hamburg: 21.11.07. Weitere Termine<br />
unter www.huskyfarm.<strong>de</strong> – dort<br />
gibt‘s auch eine Online-Diashow.<br />
Touren: Björn Klauer ist einer <strong>de</strong>r<br />
renommiertesten Veranstalter von<br />
Husky-Touren und freut sich immer<br />
über Besuch (Motto: Wenn Sie unterwegs<br />
zum Nordpol sind, kommen Sie<br />
auf halbem Weg bei uns vorbei). Alle<br />
Infos zum umfangreichen Programm<br />
unter wwww.huskyfarm.<strong>de</strong>.<br />
Interview: Ein großes Interview<br />
mit Björn Klauer über seinen Wer<strong>de</strong>gang,<br />
seine Touren und seine Huskys<br />
erschien 2003 in 4-<strong>Seasons</strong> Nr. 7. <strong>Das</strong><br />
PDF können Sie kostenlos downloa<strong>de</strong>n<br />
auf unserer Internetseite<br />
www.4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong> (klicken Sie auf<br />
➞ Archiv ➞ Heft 7 ➞ Interview).
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berechnet. Lieferung in Deutschland gegen Lastschrift und so lange Vorrat reicht.<br />
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<strong>Globetrotter</strong>Card: Vorschau auf die Highlights 2008<br />
Wan<strong>de</strong>rn mit Hans Kammerlan<strong>de</strong>r<br />
Südtirol – willkommen auf <strong>de</strong>r Sonnenseite<br />
<strong>de</strong>r Alpen! Land <strong>de</strong>s Weins, <strong>de</strong>r<br />
Vielfalt und <strong>de</strong>r unbegrenzten Wan<strong>de</strong>rmöglichkeiten.<br />
Sie lernen nicht nur die<br />
schönsten Berggruppen <strong>de</strong>r Region kennen,<br />
son<strong>de</strong>rn auch <strong>de</strong>n weltberühmten<br />
Extrembergsteiger Hans Kammerlan<strong>de</strong>r.<br />
Zusammen mit ihm erkun<strong>de</strong>n Sie sein e<br />
Heimat und sind unterwegs auf <strong>de</strong>n<br />
Filmworkshop mit Andreas Kieling<br />
Seit 15 Jahren ist Andreas Kieling Tierfilmer<br />
mit Schwerpunkt Nord kanada und<br />
Alaska (siehe auch das große »Träume<br />
leben«-Interview in 4-<strong>Seasons</strong> Nr. 15).<br />
Regelmäßig laufen Andreas Kielings<br />
Filme in TV-Magazinen wie »Wun<strong>de</strong>rbare<br />
Welt« und »Expeditionen ins Tierreich«.<br />
Sein Trick: Vor Ort verbringt er viel Zeit<br />
damit, die Tiere an sich zu gewöhnen<br />
Fjällräven CLASSIC 2008<br />
Die schwedische Fjälllandschaft am<br />
berühmten Kungsle<strong>de</strong>n-Trek ist viel<br />
zu schön, um hindurchzuhetzen. Der<br />
schwedische Ausrüster Fjällräven rief<br />
<strong>de</strong>swegen vor vier Jahren <strong>de</strong>n Bergwan<strong>de</strong>rlauf<br />
»Fjällräven CLASSIC« ins Leben.<br />
Hier können die Teilnehmer ihr Temp o<br />
selbst bestimmen und trotz<strong>de</strong>m die<br />
beson<strong>de</strong>re Atmosphäre genießen. Die<br />
Kajakworkshop mit Olaf Obsommer<br />
Pad<strong>de</strong>ln Sie gerne? Doch Ihnen ist<br />
<strong>de</strong>r Baggersee zu langweilig o<strong>de</strong>r das<br />
Familien kanu zu träge? Warum nicht einmal<br />
aufs Wildwasser wagen – unter fachmännischer<br />
Anleitung. Olaf Obsomme r<br />
ist <strong>de</strong>r Arved Fuchs <strong>de</strong>r Wildwasser szene,<br />
seine Filme und Expeditione n sind auch<br />
außerhalb <strong>de</strong>r Pad<strong>de</strong>lwelt bekannt. Er<br />
kennt die Flüsse <strong>de</strong>r Alpen und Nor-<br />
Alle Informationen zur Bewerbung für diese und viele weitere Events im Jahr 2008 bekommen Sie mit <strong>de</strong>n aktuellen<br />
<strong>Globetrotter</strong> Newslettern, unter www.globetrotter.<strong>de</strong>/kun<strong>de</strong>nkarte und in <strong>de</strong>n nächsten Ausgaben von 4-<strong>Seasons</strong>.<br />
<strong>Globetrotter</strong>Card<br />
Höhen wegen im Tauferer Ahrntal. Vom<br />
Hotel aus geht es zu <strong>de</strong>n schönsten<br />
Plätze n im nördlichsten Tal Süd tirols.<br />
Spektakuläre Tiefblicke, unvergessliche<br />
Einblicke und grandiose Ausblicke sorgen<br />
für einen prallen Rucksack voller Erlebnisse.<br />
Wer schon jetzt mehr über Hans<br />
Kammerlan<strong>de</strong>r erfahren möchte o<strong>de</strong>r die<br />
Termine seiner aktuellen Vortragstournee<br />
nachschauen will, klickt im Internet<br />
auf www.kammerlan<strong>de</strong>r.com.<br />
– und kommt ihnen auf diese Weise so<br />
nahe wie kein an<strong>de</strong>rer.<br />
Sie sind begeisterter Hobby-Filmer o<strong>de</strong>r<br />
Fast-Profi und lieben wil<strong>de</strong> Tiere und<br />
auch etwas Nervenkitzel? Dann bewerben<br />
Sie sich um einen Platz im exklusiven<br />
Tierfilmworkshop mit Andreas<br />
Kieling. Lernen Sie die erfolgreichsten<br />
Techniken kennen und erfahren Sie alle<br />
spannen<strong>de</strong>n Tricks <strong>de</strong>s Filmemachers.<br />
Mehr? www.andreaskieling.<strong>de</strong>.<br />
110-Kilometer-Strecke von Nikkaluokta<br />
nach Abisko kann in drei, vier o<strong>de</strong>r fünf<br />
Tagen absolviert wer<strong>de</strong>n. <strong>Globetrotter</strong><br />
bringt Sie hin und übernimmt neben<br />
<strong>de</strong>n Startgebühren auch die Anreise aus<br />
Deutschland. Starttermine sind <strong>de</strong>r 8.,<br />
9. und 10. August 2008. Impressionen<br />
<strong>de</strong>r vergangenen Veranstaltungen sowie<br />
einen Einblick in die zu bewältigen<strong>de</strong><br />
Strecke bekommen Sie schon jetzt auf<br />
www.fjallravenclassic.com.<br />
wegens wie seine Westentasche und<br />
ent<strong>de</strong>ckt mit Vorliebe Neuland in <strong>de</strong>n<br />
hintersten Ecken <strong>de</strong>r Welt, von Pakistan<br />
bis Malawi. Doch keine Bange, bei<br />
diesem Workshop geht es nicht darum,<br />
die Grenzen <strong>de</strong>r Pad<strong>de</strong>lkunst zu sprengen,<br />
son<strong>de</strong>rn einen schönen Tag auf <strong>de</strong>m<br />
Wasser zu verleben, Strömungen zu verstehen,<br />
Gefahren zu erkennen und Tipps<br />
vom Profi mit nach Hause zu nehmen<br />
(www.adidas-sickline.com).<br />
43
44<br />
Reise<br />
Text<br />
Karen Schemken<br />
Fotos<br />
Karen Schemken<br />
Viking Ziegler<br />
Sebastian Alberti<br />
Segelkurs für Landratten vor Teneriffa<br />
Für sieben Tage<br />
Seemann
Fiert auf Nie<strong>de</strong>rholer<br />
und Gordinge! Lose auf die<br />
Brassen! Holt durch am Fall!<br />
An Bord eines Windjammers<br />
lernt man in nur einer Woche<br />
je<strong>de</strong> Menge übers Segeln<br />
– und das Leben an sich.<br />
Reise<br />
45
46 Reise<br />
Mitten im <strong>Winter</strong> auf die Kanaren, auf einem Segelschiff fahren und<br />
<strong>de</strong>n Delfinen zugucken? Den Zeitpunkt für diesen Vorschlag hat<br />
meine Freundin Vicky klug gewählt – es ist Mitte November und<br />
hübsch nasskalt. »Aber vom Segeln habe ich doch keine Ahnung!«<br />
»Umso besser: Die Tour auf <strong>de</strong>r Roald Amundsen ist ja ein Schnupperkurs.«<br />
Der Traum von warmem Wind und lauem Wasser zerstreut alle Zweifel. Ich<br />
buche einen Flug nach Teneriffa und eine Koje an Bord <strong>de</strong>r <strong>50</strong> Meter langen<br />
Brigg. Zwar kann eine erfahrene »Stammcrew« mit 12 Mann <strong>de</strong>n Zwei master<br />
segeln, doch für willige Landratten bietet das Schiff 36 Trainee-Plätze. Bislang<br />
haben sich nur 13 angemel<strong>de</strong>t – das verspricht mehr Raum für <strong>de</strong>n<br />
Einzelnen. Be<strong>de</strong>nken hinsichtlich Seekrankheit, Gruppendruck und Arbeitsdienst<br />
schiebe ich erstmal beiseite.<br />
Der etwas an<strong>de</strong>re Urlaub<br />
Im Bus vom Flug- zum Bootshafen treffe ich Mitsegler: zwei verschwägerte<br />
Väter mit drei Söhnen aus Berlin, ein halber Familienausflug. Und die Frauen?<br />
»Denen ist sowas zu anstrengend«, lachen sie. Hmm …<br />
Die schwarzen Masten <strong>de</strong>r Roald Amundsen ragen hoch in <strong>de</strong>n Himmel. Neben<br />
<strong>de</strong>r geschniegelten Luxusyacht am gleichen Kai wirkt sie wie ein verwegenes<br />
Piratenschiff. Mit Herzklopfen klettern wir an Bord. Unter <strong>de</strong>r 25-köpfigen<br />
Mannschaft für <strong>de</strong>n einwöchigen Törn sind sechs Frauen, drei gehören<br />
zur Stammcrew, die aus erfahrenen Hobby-Seglern besteht. Stammcrew und<br />
Trainees sind bunt zusammengewürfelt: zwischen 25 und 70, aus allen Teilen<br />
Deutschlands, mit und ohne Partner, im normalen Leben Anlageberater,<br />
EDV-Spezialist o<strong>de</strong>r Handwerker.<br />
<strong>Das</strong> Aben<strong>de</strong>ssen erweist sich als opulent: Koch Norbert ist im Hauptberuf<br />
Gastronom und segelt im <strong>Winter</strong> öfter mit – zur Gaumenfreu<strong>de</strong> aller. Unterstützt<br />
wird er in <strong>de</strong>r Kombüse von zwei täglich wechseln<strong>de</strong>n Helfern.<br />
Wenige r erfreulich: Die eher kleine Crew dieses Törns wird nicht wie üblich<br />
in drei, son<strong>de</strong>rn nur in zwei Wachen eingeteilt. Statt also im Vier-Stun<strong>de</strong>n-<br />
Rhythmus zu wechseln und zwischendurch acht Stun<strong>de</strong>n auszuspannen,<br />
müssen wir alle sechs Stun<strong>de</strong>n ran. Tag und Nacht. Je nach Wind und Reiseroute<br />
wird auch im Dunkeln gesegelt. Urlaub kenne ich eigentlich an<strong>de</strong>rs.<br />
Ein letzter Landgang, dann in die Fe<strong>de</strong>rn. Ich schlafe schlecht, da hilft auch<br />
<strong>de</strong>r im Hafe n genossene Rotwein nichts. <strong>Das</strong> Schiff schaukelt, <strong>de</strong>r Körper<br />
auch. Zum Glück verhin<strong>de</strong>rt die passgenaue Koje weite Rollwege …<br />
Ab in die Wanten!<br />
Nach einem verdächtig reichhaltigen Frühstück beginnt die Riggeinweisung.<br />
Ehrfürchtig bestaunen wir zahllose Seile, die kreuz und quer übers Schiff<br />
laufen. Toppsgast (Wachführer) Matthis weist die Trainees ein. Im vermeintlichen<br />
Chaos bestehe durchaus Ordnung: Je<strong>de</strong>s Seil hat einen Namen und<br />
einen Nagel (<strong>de</strong>r Holzpflock, an <strong>de</strong>m es befestigt wird). Der »Belegungsplan«<br />
listet 196 Nägel für die 18 Segel mit 8<strong>50</strong> Quadratmeter Fläche.<br />
Bei Rahseglern wie <strong>de</strong>r Roald hängen die meisten Segel an waagerechten<br />
Balken, <strong>de</strong>n – genau: Rahen. Zum Hissen zieht man entwe<strong>de</strong>r die Segel nach<br />
unten o<strong>de</strong>r die Rahen nach oben. Für eine optimale Position im Wind können<br />
die Segel mit <strong>de</strong>n Seilen auch gebrasst, also bis zu 55 Grad um die Masten<br />
gedreht wer<strong>de</strong>n. Da je<strong>de</strong>s Tau einen Gegenspieler hat, müssen immer an bei<strong>de</strong>n<br />
En<strong>de</strong>n Leute anpacken: Die einen holen (sie ziehen, was das Zeug hält),<br />
die an<strong>de</strong>ren fieren auf bzw. geben Lose. Fieren ist <strong>de</strong>r beliebtere Job.<br />
Aber das ist lange nicht alles. In kürzester Zeit herrscht unter <strong>de</strong>n Trainees<br />
völlige Verwirrung: Die Segel heißen Royal, Bram, Untermars, Fock o<strong>de</strong>r<br />
Außen klüver. Gerne auch mal »Vorstengestagsegel«. Da bei einem Zweimas-<br />
In kürzester Zeit herrscht unter <strong>de</strong>n<br />
Trainees völlige Verwirrung: Die<br />
Segel heißen Royal, Bram, Untermars,<br />
Fock o<strong>de</strong>r Außen klüver. Gerne auch<br />
mal »Vorstengestagsegel«.<br />
Die Arbeit an Bord<br />
ist anspruchsvoll und<br />
schweißtreibend …
ter einige Segel doppelt vorkommen, kommt noch <strong>de</strong>r Name <strong>de</strong>s Masts<br />
dazu, also zum Beispiel Vor- o<strong>de</strong>r Groß-Untermars. Die Seile wie<strong>de</strong>rum sind<br />
keineswegs nur Taue, Leinen o<strong>de</strong>r meinetwegen Tampen. Je nach Funktion<br />
heißen sie Fallen, Schoten, Nie<strong>de</strong>rholer, Brassen, Gordinge o<strong>de</strong>r Geitaue.<br />
Die korrekte Bezeichnung ergibt sich aus <strong>de</strong>r Kombination <strong>de</strong>s zugehörigen<br />
Segel s mit <strong>de</strong>r jeweiligen Funktion, etwa »Groß-Untermars-Brasse«.<br />
Gut, dass jemand <strong>de</strong>n Überblick behält. Matthis kennt die verzweifelten<br />
Blick e <strong>de</strong>r alle 7 o<strong>de</strong>r 14 Tage wechseln<strong>de</strong>n Frischlinge zur Genüge. Mit viel<br />
Geduld, Ruhe und Humor verteilt er Positionen, damit sich je<strong>de</strong>r nur ein paar<br />
Namen merken muss. So gelingen die ersten Übungen erstaunlich gut.<br />
… macht aber<br />
richtig Spaß.<br />
Reise 47<br />
Die nächste Herausfor<strong>de</strong>rung ist klarer strukturiert: Es geht in die Wanten!<br />
Die 35 Meter hohen Masten bieten eine tolle Aussicht, doch je<strong>de</strong>r klettert<br />
nur so hoch er möchte. Mit Gurten gesichert steigt man wie auf einer Strickleiter<br />
– kein Problem unter blauem Himmel und im ruhigen Hafenwasser.<br />
Manchen reicht es auf halber Höhe. Mich packt <strong>de</strong>r Ehrgeiz: Vorsichtig trete<br />
ich auf immer schmalere Stege, bis es nicht mehr höher geht. An<strong>de</strong>rs als auf<br />
Deck schaukelt es hier oben or<strong>de</strong>ntlich – wie mag das erst auf See sein?<br />
<strong>Das</strong> lässt sich feststellen: Nach <strong>de</strong>n Trockenübungen manövrieren wir aus<br />
<strong>de</strong>m Hafen. Dann das ersehnte Kommando: »Klar machen zum Segel setzen !«<br />
Alle packen mit an. Eine gute halbe Stun<strong>de</strong> später gleiten wir bei 3 bis 4<br />
Windstärken gemächlich dahin. I<strong>de</strong>ales Anfängerwetter, <strong>de</strong>nnoch schaukelt<br />
die Roald ganz schön. »<strong>Das</strong> liegt an <strong>de</strong>r Dünung«, erklärt Bootsmann Viking,<br />
<strong>de</strong>m vom momentanen Wind unabhängigen Wellengang. <strong>Das</strong> Schiff rollt in<br />
alle Richtungen. Im Magen wird es schlagartig flau. Abwechseln d mit Ute<br />
und Sepp hänge ich über <strong>de</strong>r Reling und füttere die Fische.<br />
Am Horizont taucht ein dickes weißes Kreuzfahrtschiff auf, das überhaupt<br />
nicht zu schaukeln scheint? »<strong>Das</strong> liegt daran, dass die Stabilisatoren im<br />
Rumpf haben und viel schneller fahren, <strong>de</strong>shalb liegen sie wie ein Brett im<br />
Wasser«, sagt Viking. Neidisch blicke ich hinüber – hätte ich doch besser<br />
auf <strong>de</strong>r Aida gebucht? Aber nein, das ist doch langweilig – rund um die Uhr<br />
essen und sich nur bedienen lassen. Ich wollte ja Abenteuer.<br />
Sternenhimmel, Wale und Ankerbier<br />
Unser Wachführer nutzt die »ruhige See«, um mit seiner 12 bis 18 Uhr-<br />
Mannschaft zu üben: brassen, fieren, holen – allmählich wer<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>n<br />
wirren Begriffen klare Bewegungen. Je<strong>de</strong>r bekommt für bestimmte Aktione n<br />
einen festen Platz zugewiesen, und ich bin froh, öfters für das weniger<br />
schweißtreiben<strong>de</strong> Fieren zuständig zu sein. Die Arbeit lenkt außer<strong>de</strong>m von<br />
<strong>de</strong>n Übelkeitsschüben ab. Wenn Kopf und Körper mit <strong>de</strong>r Umsetzung von<br />
Kommandos beschäftigt sind, gehen die Attacken schneller vorüber.<br />
»Delfinschwarm an Steuerbord!«, ruft Ausguck Sepp. Alle stürzen an die<br />
Relin g – und staunen. Min<strong>de</strong>stens 20 Tiere schwimmen direkt auf die Roald<br />
zu und tanzen in <strong>de</strong>n Bugwellen. Toll! Kameras klicken und surren.<br />
Meine nächste Wache beginnt um 24 Uhr. Auch wenn es nicht verlockend<br />
klingt, sich um Mitternacht aus <strong>de</strong>r Koje zu quälen: Belohnt wird die Crew<br />
mit einem unglaublich schönen Sternenhimmel. Die schwarze See hält dagegen<br />
mit Meeresleuchten – Leuchtplankton, das bei je<strong>de</strong>r Bewegung aufwirbelt<br />
und <strong>de</strong>m Meer einen zauberhaften Glanz verleiht. Dazu hört man nur<br />
das Singen <strong>de</strong>s Win<strong>de</strong>s in <strong>de</strong>n Segeln und die eigenen Gedanken. Ein unvergessliches<br />
Erlebnis. Als die Morgenwache aufzieht und <strong>de</strong>r abziehen<strong>de</strong>n<br />
Mannschaft eine »Gute Ruuh!« wünscht, bin ich zwar mü<strong>de</strong>, aber auch stolz,<br />
es geschafft zu haben.<br />
Die nächsten zwei Nächte ankern wir vor Los Christianos an <strong>de</strong>r südwestlichen<br />
Küste Teneriffas. Der abendliche Landausflug in die Touristenhochburg<br />
reizt aber nur wenige Crewmitglie<strong>de</strong>r. Die meisten bevorzugen ein<br />
gemütliche s Ankerbier an Bord.<br />
Die folgen<strong>de</strong>n Tage sind erfüllt von Segelmanövern und Tierbeobachtungen.<br />
Durch die 3000 Meter tiefe Meerenge zwischen Teneriffa und La Gomera<br />
ziehen viele Wale, die immer wie<strong>de</strong>r hinter <strong>de</strong>m Schiff kreuzen. Allerdings<br />
verschwin<strong>de</strong>n sie auch schnell wie<strong>de</strong>r, so dass keine Zeit zum Bestimmen<br />
o<strong>de</strong>r Fotografieren bleibt.<br />
Was ich nicht erwartet hätte: Die eigene Befindlichkeit wird an Bord zur<br />
Neben sache. Klar schmerzen die zarten Hän<strong>de</strong> nach zwei Tagen Leinen<br />
hole n. Körperliche Anstrengung ist unsereins ja kaum noch gewohnt. Aber<br />
ob schmerzhaft o<strong>de</strong>r nicht spielt keine Rolle, die Segel müssen nun mal<br />
gesetz t o<strong>de</strong>r eingeholt wer<strong>de</strong>n – und das geht am besten, wenn alle mit<br />
›
48<br />
Reise<br />
an packen. Den inneren Schweinehund zu überwin<strong>de</strong>n, ist ein tolles Gefühl.<br />
Auch Äußerlichkeiten spielen keine Rolle mehr: Wen kümmert es schon,<br />
wenn die Haare vom Wind zerzaust sind o<strong>de</strong>r strähnig am Kopf kleben? Meinen<br />
Föhn habe ich gar nicht erst aus <strong>de</strong>m Koffer geholt. Die warmen kanarischen<br />
Win<strong>de</strong> trocknen die Haare auch so ganz geschwind.<br />
»Frei sein von Konventionen – auch darum segele ich so gern auf <strong>de</strong>r Roald.<br />
Hier guckt mich keiner von oben bis unten an. Hauptsache, die Kleidung<br />
ist zweckmäßig«, freut sich Vicky. Matrosenhem<strong>de</strong>n, Ölkleidung o<strong>de</strong>r Südwester<br />
sind allerdings nicht vonnöten, eher Funktionskleidung, wie sie je<strong>de</strong>r<br />
Outdoorer im Schrank hat: Thermounterwäsche und winddichte Pullis für<br />
kühle Nächte, bequeme und wasserfeste Klamotten für die Arbeit an Deck,<br />
Trekkingstiefel für guten Halt im Rigg.<br />
<strong>Das</strong> »Roald-Virus« beginnt zu wirken. Toppsgast Erika hat es längst gepackt<br />
– sie verbringt je<strong>de</strong>n (!) Urlaub auf <strong>de</strong>m Schiff: »Am besten von allem gefällt<br />
mir das Klettern in <strong>de</strong>n Wanten. Aber auch das intensive Zusammenleben<br />
mit Menschen, die ich sonst nie im Leben treffen wür<strong>de</strong>.«<br />
Aus Stress wird Spaß<br />
Der Umgang miteinan<strong>de</strong>r ist ehrlicher und direkter, als man es an Land gewohnt<br />
ist. Statt Smalltalk herrscht ein herzlicher, manchmal auch ein wenig<br />
schroffer Umgangston. Je<strong>de</strong>r achtet auf je<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn nur gemeinsam kann<br />
das Segeln gemeistert wer<strong>de</strong>n. Aus <strong>de</strong>r zusammengewürfelten Gruppe wird<br />
schnell ein eingespieltes Team. Für Eigenbrödlerei ist an Bord eines Windjammers<br />
<strong>de</strong>finitiv kein Platz.<br />
Mittlerweile fühle ich mich richtig wohl. Zwischen <strong>de</strong>n Wachen schlafe ich<br />
– trotz Seegang und gelegentlich vorbeiziehen<strong>de</strong>m Mief von intensiv getragenem<br />
Schuhwerk – wie ein Stein. Der Gleichgewichtssinn hat sich auf<br />
die Schaukelei eingestellt. In <strong>de</strong>r Küche zu hantieren o<strong>de</strong>r mit einem Putzeimer<br />
durch die Gänge zu schlingern, wenn das Schiff 45 Grad um die eigene<br />
Achs e rollt, ist inzwischen mehr Spaß als Stress. Auch in <strong>de</strong>n Wanten traue<br />
ich mir immer mehr zu und helfe bei <strong>de</strong>n akrobatischen Segelpackaktionen.<br />
Ein beson<strong>de</strong>r s wil<strong>de</strong>r Arbeitsplatz ist <strong>de</strong>r Klüverbaum: Gute zehn Meter ragt<br />
er über <strong>de</strong>n Bug hinaus, die Spitze tanzt auf und nie<strong>de</strong>r. Dort Segel auszupacken<br />
ist wie Achterbahn fahren. Bei stärkerem Seegang taucht man wohl<br />
auch mal unter Wasser, aber bei dieser Tour meint es Neptun gut mit uns.<br />
Als Trainees dürfen wir sogar Ru<strong>de</strong>r gehen. Wer auf <strong>de</strong>r Brücke hinter <strong>de</strong>m<br />
großen Steuerrad steht, fühlt sich mit Recht wichtig, <strong>de</strong>nn er trägt die Verantwortung<br />
für <strong>de</strong>n Kurs. Anfangs ist das Steuern recht knifflig, <strong>de</strong>nn die<br />
Roald Amundsen reagiert etwas träge. Frühzeitiges Gegenlenken erspart<br />
wil<strong>de</strong> Kurbelaktionen, um nicht plötzlich vom Wind abzufallen.<br />
Später sitze ich auf <strong>de</strong>r Brücke und schaue verträumt aufs Meer: Zeit und<br />
Raum verschwin<strong>de</strong>n, nur noch die Naturgewalten sind allgegenwärtig –<br />
Wind, Sonne und Meer.<br />
In <strong>de</strong>n ersten Tagen habe ich viel über <strong>de</strong>n Sinn dieses Urlaubs gegrübel t:<br />
Wozu sich schin<strong>de</strong>n, sich wie anno dazumal auf <strong>de</strong>m Wasser fortbewegen,<br />
zuweilen sogar ohne wirklich von A nach B zu wollen? Jetzt weiß ich es: So<br />
ein Segelschiff ist ein Riesenspielzeug für Erwachsene. Es macht ungeheuren<br />
Spaß, wenn man es versteht und mitspielen kann. Der historische Hintergrund,<br />
und auch die Konsequenzen, wenn man Regeln nicht einhält, machen<br />
das Spiel umso interessanter. Und wie bei je<strong>de</strong>m Spiel lernt man fürs Leben:<br />
sich überwin<strong>de</strong>n, die eigenen Grenzen erweitern, <strong>de</strong>n Blick fürs Wesentliche<br />
schärfen. Mit unterschiedlichsten Menschen auf begrenztem Raum zusammenleben,<br />
aufeinan<strong>de</strong>r angewiesen sein, an<strong>de</strong>ren vertrauen. Erfahrunge n,<br />
die man an Land und nach Hause mitnimmt. Ebenso wie die Erinnerungen<br />
an eine ungewöhnliche und unglaublich intensive Urlaubswoche.<br />
4-<strong>Seasons</strong> Info<br />
Segeln auf <strong>de</strong>r »Roald Amundsen«<br />
Betreiber <strong>de</strong>s Schiffs ist <strong>de</strong>r gemeinnützige Verein<br />
»Leben Lernen auf Segel schiffen« (LLaS). Mitsegeln kann<br />
je<strong>de</strong>r: Schulklassen, Firmen, Cliquen und Einzelpersonen.<br />
Unter <strong>de</strong>m Motto »Erlebnispädagogik<br />
für alle Generationen«<br />
bietet LLaS Törns für<br />
Gruppen aller Art, aber auch<br />
für Alleinreisen<strong>de</strong>.<br />
Je nach Destination, Jahreszeit<br />
und Programm kos te t<br />
eine Woche an Bord zwischen<br />
4<strong>50</strong> Euro und 6<strong>50</strong> Euro<br />
(zzgl. Anreise und <strong>50</strong> Euro<br />
für die obligatorische LLaS<br />
Vereinsmitgliedschaft). Für<br />
Jugendliche gibt es ca. 30 %<br />
Ermäßigung. Gesegelt wird<br />
ganzjährig. Im Sommer in<br />
Seefahrer-<br />
Romantik?<br />
Doch, die gibt<br />
es schon auch …<br />
Nord und Ostsee, im <strong>Winter</strong><br />
bei <strong>de</strong>n Kanaren o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r<br />
Karibik. Auch Tagestörns bei<br />
Windjammerpara<strong>de</strong>n (Kieler<br />
Woche, Hanse Sail Rostock)<br />
sind möglich.<br />
Den Törnplan für <strong>2007</strong>/2008<br />
sowie alle weiteren Infos<br />
gibt‘s im Internet unter www.<br />
sailtraining.<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r beim<br />
Schiffsbüro Roald Amundsen<br />
Jungfernstieg 104<br />
D24340 Eckernför<strong>de</strong><br />
Mail: office@sailtraining.<strong>de</strong><br />
Tel. 04351/726074, Fax 75.<br />
‹
<strong>50</strong> Hersteller<br />
Text<br />
Sissi Pärsch<br />
Fotos<br />
Icebreaker<br />
Die ICEBREAKER Story<br />
SCHARF IN SCHAF<br />
»Fühl <strong>de</strong>n Unterschied«, sagte <strong>de</strong>r Schafzüchter – und reichte <strong>de</strong>m jungen Besucher<br />
ein seidiges Etwas. Die Begegnung von Jeremy Moon mit <strong>de</strong>r Wolle <strong>de</strong>s Merinoschafs<br />
sollte Folgen haben: Heute »arbeitet« je<strong>de</strong>s siebte Schaf in Neuseeland für<br />
Jeremy. Mit <strong>de</strong>r Merino-Marke Icebreaker erobert er die Outdoor-Welt.
Die Icebreaker-Philosophie:<br />
Merinowolle ist natürlich,<br />
schön … und sexy!<br />
Ursprünglich hatte es Jeremy Moon an jenem<br />
Abend im Jahr 1994 auf eine Frau abgesehen.<br />
Die junge Amerikanerin jobbte auf einer Schaffarm<br />
im neuseeländischen Marlborough und<br />
stellte <strong>de</strong>n 25-jährigen Stu<strong>de</strong>nten ihrem Boss vor. <strong>Das</strong><br />
Schicksal wollte es jedoch, dass Jeremy am En<strong>de</strong> nicht die<br />
Dame, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>n Pullover <strong>de</strong>s Züchters in Hän<strong>de</strong>n hielt.<br />
Dabei interessierte sich Jeremy kaum für Wolle. Wie so<br />
viele hatte er in <strong>de</strong>r Kindheit ein »Woll-Trauma« erlitten und<br />
konnte das kratzige, schwere Zeug nicht ausstehen. Um<br />
<strong>de</strong>m Jungspund die Unterschie<strong>de</strong> zwischen Trauma-Wolle<br />
und Traumwolle zu erklären, holte <strong>de</strong>r Züchter seinen Lieblingspulli<br />
aus <strong>de</strong>m Schrank: weich, seidig und leicht. »<strong>Das</strong>«,<br />
erklärte er, »ist Wolle vom Merinoschaf, die hochwertigste und feinste<br />
Wolle überhaupt …« Jeremy war fasziniert, die Amerikanerin – zumin<strong>de</strong>st<br />
für <strong>de</strong>n Moment – vergessen.<br />
Merinoschafe gelten seit jeher als Lieferanten e<strong>de</strong>lster Wolle. Bis ins 18.<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>n die Tiere ausschließlich in Spanien gezüchtet, was<br />
<strong>de</strong>m Königshaus gutes Geld und <strong>de</strong>m Gespinn <strong>de</strong>n Beinamen »spanische<br />
Wolle« bescherte. Später wur<strong>de</strong>n Australien und Neuseeland zu <strong>de</strong>n größten<br />
Produzenten, wobei beson<strong>de</strong>rs die Kiwis sehr hochwertige Qualitäten<br />
<strong>Das</strong> Geheimnis<br />
<strong>de</strong>s weichen<br />
Merinos: <strong>de</strong>r<br />
einzigartige<br />
Feinheitsgrad<br />
Hersteller<br />
liefern. In <strong>de</strong>n neuseeländischen Alpen sind die Tiere ganzjährig<br />
extremem Wetter und Temperaturschwankungen<br />
ausgesetzt. Ihr natürliches Schutzschild sorgt dabei für optimale<br />
Temperaturregulierung: Bei Hitze kühlt das Wollkleid<br />
dank hoher Atmungsaktivität, bei Kälte isolieren die leichten,<br />
fein gekräuselten Fasern <strong>de</strong>n Körper vor Regen, Schnee<br />
und Wind. Zu<strong>de</strong>m blockt <strong>de</strong>r Schafspelz UV-Strahlen ab.<br />
Öko pur: ein nachwachsen<strong>de</strong>s Naturprodukt<br />
<strong>Das</strong> Geheimnis <strong>de</strong>r Merinowolle ist ihre Faserdicke bzw.<br />
ihr Feinheitsgrad: Merinofaser ist ca. 15 bis 24 Mikron<br />
(o<strong>de</strong>r Mikrometer) dick, herkömmliche Schafwolle hingegen<br />
30 bis <strong>50</strong> Mikron. Ein Menschenhaar misst im Vergleich <strong>50</strong> bis 100<br />
Mikron. Aus <strong>de</strong>n hauchfeinen Merinofasern lässt sich sehr weiche und<br />
geschmeidige Bekleidung herstellen, die Unterwäsche wird als wahrer<br />
Hautschmeichler geschätzt. Im Gegensatz zur Synthetik ist Merino ein<br />
echtes Öko-Produkt, <strong>de</strong>nn Haar wächst nach und ist biologisch abbaubar.<br />
Und: Wolle muffelt nicht. An<strong>de</strong>rs als Polyester, Polypropylen o<strong>de</strong>r Polyamid<br />
kann Wolle Schweiß chemisch bin<strong>de</strong>n und neutralisieren. Sind sie<br />
verschwitzt, kann man Merino-Produkte getrost in die Waschmaschine<br />
51<br />
›
52<br />
Hersteller<br />
Von Kopf bis Fuß: die Icebreaker-Kollektion bei <strong>Globetrotter</strong>.<br />
werfen. Immer mehr Outdoor-Sportler schätzen diese Vorzüge und setzen<br />
bei schweißintensiven Touren, aber auch im Alltag auf Merino.<br />
Mit <strong>de</strong>r seidigen Wäsche <strong>de</strong>s Züchters in <strong>de</strong>r Hand und <strong>de</strong>m neuen Wissen<br />
im Ohr reifte in Jeremy Moon eine I<strong>de</strong>e. Er stellte sich eine Firma vor, die<br />
aus bester Merinowolle beste Funktionsbekleidung herstellt. Nicht mehr,<br />
aber auch nicht weniger. Was er sich an diesem <strong>de</strong>nkwürdigen Abend<br />
wohl noch nicht vorstellen konnte: 12 Jahre später wird seine Firma »Icebreaker«<br />
eine Million Merino-Kleidungsstücke herstellen. Die Wolle liefern<br />
120 Hochlandfarmen auf <strong>de</strong>r Südinsel, die exklusiv für Icebreaker produzieren<br />
und in das ökologische Firmenkonzept eingebun<strong>de</strong>n sind.<br />
Heute bietet Icebreaker hochfunktionelle Bekleidung für alle drei Lagen<br />
und wird in 24 Län<strong>de</strong>rn verkauft. Nicht nur wegen <strong>de</strong>s boomen<strong>de</strong>n Öko-<br />
Chics liegt die Marke im Trend. Die<br />
Kun<strong>de</strong>n registrieren, dass hinter<br />
Icebreaker eine durchdachte und<br />
authen tische I<strong>de</strong>e steht. Und nicht<br />
zu zu vergessen: Die Icebreaker-<br />
Wärmt, atmet,<br />
schmeichelt<br />
<strong>de</strong>r Haut – und<br />
muffelt nicht:<br />
Funktionswäsche<br />
aus Merino.<br />
Designer schaffen es, aus Wolle<br />
sexy Designs zu machen.<br />
Wer sich Jeremy Moon jetzt als<br />
Umwelt-Missionar o<strong>de</strong>r<br />
naiven Hippie vorstellt,<br />
liegt falsch.<br />
4-<strong>Seasons</strong> Info<br />
Merinowolle aus Neuseeland: Wohlfühlen im Schafspelz<br />
Icebreaker verarbeitet ausschließlic h<br />
Wolle <strong>de</strong>s neuseeländischen Merinoschafs.<br />
Die Tiere leben das ganze Jahr<br />
über in <strong>de</strong>n Bergen <strong>de</strong>r Südinsel und sind<br />
dort Wind und Wetter ausgesetzt. Am<br />
En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s <strong>Winter</strong>s sind die Wollfasern ca.<br />
10 cm lang. Ein Schaf liefert pro Jahr Wolle<br />
für fünf bis sechs Kleidungsstücke. <strong>Das</strong> wohl<br />
berühmteste Merino ist »Shrek the Won<strong>de</strong>r<br />
Näher liegt <strong>de</strong>r Typ cleverer Geschäftsmann mit einer Spürnase für <strong>de</strong>n<br />
Erfolg – und <strong>de</strong>m Mut, eine Vision tatsächlich umzusetzen. 1994, mit 25<br />
Jahren, hatte Jeremy nichts in <strong>de</strong>r Tasche als einen Uni-Abschluss in Marketing.<br />
»Der Bank habe ich erzählt, ich bräuchte eine neue Küche. Für eine<br />
Bekleidungsmarke, die auf Schafwolle setzt, hätten die nie im Leben einen<br />
Kredi t rausgerückt«, lacht er. Von Textiltechnik und Design hatte Jeremy<br />
keine Ahnung. Er konzentrierte sich also zunächst auf die Theorie und<br />
arbeitet e mehrere Monate an seinem Geschäftskonzept.<br />
Jeremy hatte absolutes Vertrauen in das Rohmaterial und legte eine klar e<br />
Markenphilosophie fest, die nicht auf schnelles Geld ausgerichtet war,<br />
son<strong>de</strong>rn auf Langlebigkeit. Auf eine eigene Geschichte. Auf soziale Werte.<br />
»Ich wusste genau, wo ich hinwollte. Ich sah die Entwicklung einer erfolgreichen,<br />
globalen Marke vor mir«, erzählt er heute. »Gleichzeitig war<br />
ich davon überzeugt, dass das nur mit einer glasklaren I<strong>de</strong>ntität und einer<br />
festen Überzeugung geht. Soziale Integrität und Umweltbewusstsein sind<br />
die Eckpfeiler unserer Philosophie. Ihnen verdanken wir unseren Erfolg.«<br />
Kleine Pause. »Außer<strong>de</strong>m hatte ich da noch die Vision von einem schöne n<br />
Leben, vielen Reisen – und einem Wie<strong>de</strong>rsehen mit dieser Amerikanerin«,<br />
ergänzt er augenzwinkernd. <strong>Das</strong> mit <strong>de</strong>m Reisen klappte, das mit<br />
<strong>de</strong>r Amerikanerin nicht. Mittlerweile erlag aber eine an<strong>de</strong>re Dame seinem<br />
Kiwi-Charme, mit <strong>de</strong>r er inzwischen verheiratet ist und drei Töchter hat.<br />
Mit Humor und Hartnäckigkeit<br />
Einen Businessplan entwerfen ist das eine, das Business betreiben etwa s<br />
an<strong>de</strong>res. Mit <strong>de</strong>r ersten Kollektion, die sich auf Shirts in zwei Farbe n<br />
beschränk t, tourt Jeremy durch Neuseeland. Er erzählt <strong>de</strong>n Outdoor-<br />
Händler n begeistert vom Merinoschaf – und stößt nur auf Skepsis. Wolle<br />
ist outdoors kein Thema mehr, synthetische Hightech-Kleidun g hat das<br />
schwere, kratzige Naturprodukt verdrängt. Niemand <strong>de</strong>nkt beim Stichwort<br />
Wolle an das feine Haar <strong>de</strong>r Merinoschafe. Moon lässt sich von <strong>de</strong>n Absagen<br />
nicht unterkriegen und sagt statt<strong>de</strong>ssen <strong>de</strong>r traditionellen Schafwolle<br />
<strong>de</strong>n Kampf an: »Ich betreibe Aufklärung, damals wie heute! <strong>Das</strong> gemeine<br />
Flachlandschaf hat durchaus seine <strong>Das</strong>einsberechtigung. Ich liebe es: auf<br />
<strong>de</strong>m Teller, mit Bratensoße. Aber nicht an meinem Körper.«<br />
Humor und Hartnäckigkeit zahlen sich auf Dauer aus. Die Leute beginnen,<br />
Jeremy zuzuhören. Die Icebreaker-Produkte wer<strong>de</strong>n befühlt, probiert<br />
und schließlich bestellt. Allmählich sickern sie in <strong>de</strong>n Outdoor-Markt, die<br />
Merino-Fangemein<strong>de</strong> wächst. Als Glücksfall erweist sich ein beson<strong>de</strong>rer<br />
Kun<strong>de</strong>: Kiwi-Nationalheld und Sportsegler Sir Peter Blake. Der zwei malige<br />
America’s Cup-Sieger und Umweltforscher trägt bei einem seiner Brachial-<br />
Sheep«. <strong>Das</strong> Schaf hatte sich sechs Jahre<br />
lang erfolgreich in <strong>de</strong>n Bergen vor einer Rasur<br />
gedruckt. 2004 wur<strong>de</strong> es Shrek dann offenbar<br />
doch zu warm. Bei seiner Schur – live<br />
im TV übertragen – lieferte es 27 Kilo Wolle<br />
(normal sind 5 kg). Damit <strong>de</strong>m nunmehr<br />
nackten Shrek nachts nicht kalt wur<strong>de</strong>,<br />
fertigt e Icebreaker ihm eine spezielle Jack e<br />
– natürlich aus feinster Merinowolle.
»Der Bank habe ich erzählt,<br />
ich bräuchte eine neue Küche.<br />
Für eine Bekleidungsmarke,<br />
die auf Schafwolle setzt,<br />
hätten die nie im Leben einen<br />
Kredit rausgerückt.« Jeremy Moon<br />
törns (»Segeln ist nur gut,<br />
wenn es hart ist«) Icebreaker-<br />
Wäsche. Nach 40 Tagen und<br />
Nächten riecht er »immer noch<br />
manierlich, was auch mein<br />
Umfeld zu schätzen weiß«.<br />
Jeremy Moon: »Peter meinte,<br />
wir hätten da ein Wahnsinns-Produkt, das die Konkurrenz nicht scheuen<br />
muss. Dieses Feedback gab uns das Selbstvertrauen, <strong>de</strong>n internationalen<br />
Markt anzupacken. Außer<strong>de</strong>m verlieh uns Sir Peter, was wir noch nicht<br />
hatten: Glaubwürdigkeit.«<br />
Engagierte Mitstreiter fin<strong>de</strong>t Jeremy in seiner Umgebung. Zu <strong>de</strong>n Investoren<br />
gehören seine Eltern, die Eltern von Freun<strong>de</strong>n und sein ehemaliger<br />
Arbeitgeber. Seine Mitbewohnerin Michelle, die eigentlich Jura studiert,<br />
stößt als erste Angestellte dazu. Noch heute sieht Moon Icebreaker als<br />
»Familienunternehmen«. <strong>Das</strong> Team ist das Herz <strong>de</strong>r Marke. Michelle, inzwischen<br />
die Marketing Managerin: »Ich bin fest davon überzeugt, dass<br />
die soziale Komponente, das Vertrauen und die Lei<strong>de</strong>nschaft aller Mitarbeiter<br />
unser Unternehmen so erfolgreich machen. Genauso ist <strong>de</strong>r ökologische<br />
Aspekt kein Wegezoll, <strong>de</strong>n wir zahlen müssen, son<strong>de</strong>rn unser Kapital.<br />
Ökologie und Ökonomie sind absolut verträglich – unsere Entwicklung<br />
gibt mir Recht.«<br />
Tatsächlich war <strong>de</strong>r Gedanke schon in Jeremys ursprünglichem Businessplan<br />
formuliert und Grundlage <strong>de</strong>r Markeni<strong>de</strong>ntität. »Integrity360°« nennt<br />
das Unternehmen <strong>de</strong>n Grundsatz<br />
heute: eine Rundum-<br />
Perspektive, die soziale Verantwortung<br />
und Umweltschutz<br />
auf allen Ebenen verfolgt. »Es<br />
geht um unsere Beziehung<br />
zur Natur – aber auch zu uns<br />
unter einan<strong>de</strong>r«, betont Moon. Zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Beziehungen wird auch<br />
gerne mal gefeiert – vorzugsweise mit neuseeländischem Wein.<br />
Icebreaker zeichnet das aus, was an<strong>de</strong>rswo als unvereinbar gilt: Wolle<br />
ist sexy, die entspannte Kiwi-Haltung harmoniert mit geschäftstüchtiger<br />
Professionalität und <strong>de</strong>r unterhaltsame Chef mit <strong>de</strong>m Wuschelhaar ist für<br />
sein e fokussierte Führung bekannt. Jeremy spricht lei<strong>de</strong>nschaftlich von<br />
seine r Überzeugung, schwingt sich aber nicht zum Umwelt-Heroen o<strong>de</strong>r<br />
Vorreiter eines neuen Neuseelands auf (obwohl er dort durchaus so bezeichnet<br />
wird). Der vermeintliche Hippie wur<strong>de</strong> gar zum Regierungs berater<br />
berufen – schließlich ist Icebreaker nun ein großer Arbeitgeber und verarbeitet<br />
15 % <strong>de</strong>r einheimischen Merinowolle. In Wellington wohnt Jeremy<br />
in <strong>de</strong>r Nachbarschaft von »Herr <strong>de</strong>r Ringe«-Regisseur Peter Jackson – noch<br />
ein Nationalheld, <strong>de</strong>r eher selten zum Friseur geht.<br />
Zum einen ist es die authentische Kiwi-Natürlichkeit, die die I<strong>de</strong>ntität <strong>de</strong>r<br />
Marke ausmacht. An<strong>de</strong>rerseits »spricht« je<strong>de</strong>s Icebreaker-Kleidungsstück<br />
für sich selbst. Da geht es <strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n nicht an<strong>de</strong>rs als <strong>de</strong>m jungen<br />
Jerem y Moon 1994: Fühl <strong>de</strong>n Unterschied! <strong>Das</strong> tut man.<br />
Hersteller<br />
53<br />
‹
54 Produkte<br />
Western Mountaineering<br />
Sequoia (549,95 <strong>€</strong>)<br />
»Habe <strong>de</strong>n Schlafsack vor Jahren<br />
für meine Frau gekauft<br />
und wer<strong>de</strong> heute noch dafür<br />
gelobt ;-) Viel Platz, viel Wärme,<br />
bauscht extrem und ist<br />
trotz<strong>de</strong>m gut zu komprimieren.<br />
Wenn es mir in meinem<br />
alten Kunstfaserschlafsack<br />
kalt wird, leihe ich mir einen<br />
Zipfel dieses Schlafsacks und<br />
schon wird`s warm.«<br />
Reinhard Hassinger<br />
Hanwag Rottach (149,95 <strong>€</strong>)<br />
»Meine Füße sind schwierig. In sechs<br />
Fachgeschäften habe ich keinen<br />
Schuh gefun<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r akzeptabel<br />
war. Zu schmal bei richtiger Länge,<br />
Knick falte über <strong>de</strong>m großen<br />
Zeh. Der Rot t ach hat<br />
sofort einwandfrei<br />
gepasst,<br />
die Laufeigenschaften<br />
sind<br />
hervorragend.«<br />
Dieter Waldner<br />
Salomon Snowshoe Active (139,95 <strong>€</strong>)<br />
»Toller Grip bei Eis, auch im steilen<br />
Gelän<strong>de</strong>. Bei viel Schnee und<br />
guter Hangneigung ist Abgleiten<br />
sehr gut möglich. Am genialsten<br />
ist aber – im Vergleich<br />
zu an<strong>de</strong>ren (einfacheren) Mo<strong>de</strong>llen<br />
– die sehr gute Seitenstabilität,<br />
wenn man einen<br />
Hang queren muss.«<br />
Miriam Link<br />
Nicolas Vanier:<br />
Der weiße Sturm (9,95 <strong>€</strong>)<br />
»Draußen ist es kalt, <strong>de</strong>r Kachelofen<br />
ist schön warm, eine Tasse<br />
Tee (Bier tut es notfalls auch)<br />
und dann dieses Buch. Man<br />
kann nicht aufhören zu lesen,<br />
großartig!« Markus Lanser<br />
» Daunen<strong>de</strong>cke<br />
zum Anziehen<br />
für <strong>de</strong>n <strong>Winter</strong>«<br />
Die Ausrüstungsfavoriten<br />
<strong>de</strong>r <strong>Globetrotter</strong>-Kun<strong>de</strong>n +Kun<strong>de</strong>nbewertung<br />
+++++<br />
Bevor ein Produkt im <strong>Globetrotter</strong>-Sortiment<br />
lan<strong>de</strong>t, wird diskutiert und getestet. Über <strong>de</strong>n<br />
tatsächlichen Erfolg eines Artikels allerdings<br />
entschei<strong>de</strong>t die Meinung <strong>de</strong>r <strong>Globetrotter</strong>-<br />
Kun<strong>de</strong>n. Damit <strong>de</strong>ren wertvoller Erfahrungsschatz<br />
nicht nur am Lagerfeuer die Run<strong>de</strong><br />
macht, gibt es auf <strong>de</strong>r <strong>Globetrotter</strong>-Website zu<br />
je<strong>de</strong>m Artikel Kommentare und Bewertungen.<br />
Hier sind 13 Produkte, die von unseren<br />
Kun<strong>de</strong>n die begehrte Maximal-Bewertung<br />
von 5 Sternen erhalten haben.<br />
Spenco Performance<br />
Gel<br />
(22,95 <strong>€</strong>)<br />
Die Sohle ist außeror<strong>de</strong>ntlich:<br />
Sie<br />
betont die höheren<br />
Druckstellen <strong>de</strong>s Fußes und<br />
gibt ihnen Dämpfung zurück.<br />
Mü<strong>de</strong> Füße wer<strong>de</strong>n so<br />
wie<strong>de</strong>r lebendig. Ben B.<br />
Black Diamond Expedition<br />
Pole (69,95 <strong>€</strong>)<br />
»Ich habe die Stöcke seit über<br />
einem Jahr im Einsatz. Die Verstellung<br />
funktioniert zuverlässig,<br />
die zusammengefahrene<br />
Länge ist sehr gut zu han<strong>de</strong>ln,<br />
<strong>de</strong>r Griff mitsamt Handschlaufe<br />
ist sehr ergonomisch. Dazu<br />
lassen sich die Stöcke ohne<br />
Fummeln in ihre Segmente zerlegen<br />
(zum Reinigen), man hat<br />
es dann lediglich mit drei Teilen<br />
zu tun, keine Kleinteile.«<br />
Uwe Rotter
Alle Preise: Stand November <strong>2007</strong><br />
Gränsfors Bruks Spalthammer (97,95 <strong>€</strong>)<br />
»Der Unterscheid zu an<strong>de</strong>ren Spalthämmern<br />
ist <strong>de</strong>klassierend. Man spaltet damit so effektiv<br />
und kräfteschonend, dass man eigentlich<br />
zu dritt arbeiten sollte: einer schlägt, zwei<br />
legen das Holz nach – einer kommt<br />
nämlich nicht hinterher. Fazit:<br />
Dieses Werkzeug ist nur frech.<br />
Wer Spaß an <strong>de</strong>r Arbeit haben will,<br />
kauft diesen Hammer.«<br />
Oliver Kuska<br />
www.globetrotter.<strong>de</strong>:<br />
Bewertungen ohne En<strong>de</strong><br />
Alle Bewertungen fin<strong>de</strong>n Sie auf <strong>de</strong>r <strong>Globetrotter</strong>-Homepage bei<br />
je<strong>de</strong>m Artikel rechts neben <strong>de</strong>m Produktbild. Mit einem Klick auf<br />
das Sterne-Icon kommen Sie in die Datenbank, wo sämtliche<br />
Bewertungen einsehbar sind. Falls ein Produkt noch nicht bewertet<br />
wur<strong>de</strong>, führt ein Link unter <strong>de</strong>n Sternen zu einem Textfeld<br />
– legen Sie los! Die Bewertungs-Datenbank kann man auch<br />
gezielt nach Herstellern o<strong>de</strong>r Best-of-Rankings durchstöbern.<br />
Hierzu wählt man auf <strong>de</strong>r Startseite unter <strong>de</strong>r Reiterleiste »Beratung«<br />
die Rubrik »Erfahrung gratis« aus.<br />
The North Face Metropolis<br />
(299,95 ,)<br />
»Ich habe diesen Mantel<br />
<strong>de</strong>n ganzen <strong>Winter</strong><br />
getragen. Es ist, als<br />
ob man eine schöne<br />
warme Daunen-Bett<strong>de</strong>cke<br />
anhat. Sobald<br />
die Temperaturen in<br />
<strong>de</strong>n Plusbereich gehen,<br />
ist er fast schon<br />
zu warm. Qualität<br />
und Verarbeitung<br />
sind einfach super,<br />
<strong>de</strong>r Preis absolut<br />
gerechtfertigt.«<br />
Sonja Ulrich<br />
Mammut Pow<strong>de</strong>r 25 (109,95 <strong>€</strong>)<br />
»Hier zeigt sich Schweizer Qualität und<br />
sehr durchdachtes Design. <strong>Das</strong> angenehm größendosierte<br />
Packmaß reicht in je<strong>de</strong>r Situation, die innere Aufteilung, für<br />
einen bestimmten Zweck gedacht, aber lässt sich herrlich zweckentfrem<strong>de</strong>n:<br />
Biken, Skifahren, Skitouren, Wan<strong>de</strong>rn, Alltag.« Wastl L.<br />
Teva Logan Bootie Kids (34,95 <strong>€</strong>)<br />
»So stylisch wur<strong>de</strong> noch nie gestrampelt –<br />
gehen gut anzuziehen und lassen sich mit<br />
<strong>de</strong>m Klett am Heck vergrößern.«<br />
Claudia Rohlf<br />
Icebreaker Crewe (74,95 <strong>€</strong>)<br />
»Wolle? Kratzt doch so eklig!<br />
Hab ich auch gedacht, aber<br />
Icebreaker hat mich eines<br />
Besseren belehrt. Mittlerweile<br />
habe ich zwei Unterhem<strong>de</strong>n<br />
und trage bei<strong>de</strong><br />
sehr gerne. Nichts kratzt,<br />
nichts stinkt. Auch nicht,<br />
wenn man es mehrmals<br />
hintereinan<strong>de</strong>r durchgeschwitzt<br />
hat. Versucht<br />
das mal mit einem Funktionshemd!«<br />
Dieter Waldner<br />
Produkte 55<br />
Primus Commuter Mug (14,95 <strong>€</strong>)<br />
»Der Mug sollte ein Geschenk für meine<br />
Frau sein, nach<strong>de</strong>m sie unsere Beifahrertür<br />
durch einen Noname-Thermobecher<br />
mit einem attraktiven<br />
Design verschönert hat.<br />
Ich nehme ihn je<strong>de</strong>n<br />
Tag auf <strong>de</strong>m Motorroller<br />
mit zur Arbeit. Nach<br />
vierzigminütiger Fahrt ist<br />
<strong>de</strong>r Kaffee noch immer<br />
heiß. Allerdings muss ich<br />
<strong>de</strong>r Kritik mit <strong>de</strong>m Plastikgeruch<br />
<strong>de</strong>s Deckels recht<br />
geben. Aber <strong>de</strong>r Tipp, diesen<br />
über Nacht in Kaffee<br />
einzulegen, war genial. PS:<br />
Frau und Beifahrertür gefällt<br />
<strong>de</strong>r Becher übrigens auch.«<br />
Kai Reiser<br />
Coleman Black Cat (84,95 <strong>€</strong>)<br />
»Ich habe mit dieser Heizung etliche<br />
kalte Tage im Zelt überwun<strong>de</strong>n. Sie ist<br />
überhaupt nicht zu hören<br />
und für meine Maßstäbe<br />
recht sparsam, gemessen<br />
an <strong>de</strong>r Wärme,<br />
die sie bringt.«<br />
Dirk Zellerhoff
56<br />
Kaufberatung<br />
Interview<br />
Lars Schnei<strong>de</strong>r<br />
Fotos<br />
Lars Schnei<strong>de</strong>r
Die richtige Ausrüstung für <strong>Winter</strong>touren<br />
Trekking on the rocks<br />
Wer im Herbst <strong>de</strong>n Rucksack in die Ecke stellt, ist selbst Schuld. Denn spätestens beim ersten<br />
Ren<strong>de</strong>zvous von Väterchen Frost und Frau Holle gewinnen selbst altbekannte Landschaften<br />
einen völlig neuen Reiz. 4-<strong>Seasons</strong> verrät, welche Ausrüstung braucht man, um <strong>de</strong>n <strong>Winter</strong><br />
in flagranti zu erwischen.<br />
Ich bin von Frühjahr bis Herbst draußen<br />
aktiv, nun möchte ich auch die vierte Jahreszeit<br />
für Touren nutzen. Worauf achten?<br />
Zunächst einmal solltest du dir überlegen, wohin<br />
die Reise gehen soll und dann, wie du dich<br />
fortbewegen möchtest. Da gibt es viele Möglichkeiten<br />
– als Reiseziel bieten sich Skandinavien<br />
an o<strong>de</strong>r die Alpen, für die Fortbewegung<br />
Schneeschuhe und verschie<strong>de</strong>nste Skiarten.<br />
Als da wären?<br />
Man kann mit Langlaufski auf Tagestouren in<br />
einem gespurten Gebiet unterwegs sein o<strong>de</strong>r<br />
eine Wan<strong>de</strong>rung mit Cross-Country-Skiern von<br />
Hütte zu Hütte mit Rucksack machen. Zuletzt<br />
gibt es noch die alpinen Skitouren, bei <strong>de</strong>nen<br />
man mit Tourenskiern auf Berggipfel steigt.<br />
Und womit fange ich – Jungfrau in<br />
Sachen Schnee – an?<br />
Ich wür<strong>de</strong> immer empfehlen, mit hüttenbasierten<br />
Tagesausflügen zu beginnen, um sich<br />
erste <strong>Winter</strong>sporen zu verdienen, ohne sich<br />
gleich um das ganze Lagerleben kümmern zu<br />
müssen. Allein mit <strong>de</strong>m Wetter umgehen zu<br />
lernen, ist schon viel Wert. Und abends auf <strong>de</strong>r<br />
Hütte schmökert man dann in Fachliteratur.<br />
Und zur Tourenlogistik kommt dann<br />
noch die große Ausrüstungsfrage?<br />
<strong>Das</strong> stimmt. Ich hab damals meine erste Skitour<br />
mit Jeans und Baumwoll-T-Shirt gemacht,<br />
um beim ersten Schneesturm festzustellen,<br />
dass es noch Potenzial gibt. Danach habe ich<br />
mir erstmal angemessene Kleidung besorgt.<br />
Gera<strong>de</strong> in Skandinavien kann man zwischen<br />
plus 5 und minus 35 Grad Celsius alles erleben<br />
und muss gut vorbereitet sein. Man sollte sich<br />
auf je<strong>de</strong>n Fall gut beraten lassen.<br />
Wollunterwäsche ist <strong>de</strong>rzeit wie<strong>de</strong>r auf<br />
<strong>de</strong>m Vormarsch. Zu Recht?<br />
Fakt ist, dass es inzwischen absolut angenehme<br />
Wollunterwäsche gibt, die so gut verarbeitet ist,<br />
dass sie <strong>de</strong>r Kunstfaser Konkurrenz macht. <strong>Das</strong><br />
Eigen gewicht ist zwar etwas höher, dafür steigt<br />
aber auch <strong>de</strong>r Tragekomfort, da Wolle nicht so<br />
schnell anfängt zu müffeln. Meistens hält Wolle<br />
einen Tick wärmer, auch im feuchten Zustand. Ihr<br />
Nachteil ist die etwas längere Trocknungszeit.<br />
Und wie steht es mit Hightech im »Außenbereich«?<br />
Benötigt man im <strong>Winter</strong> in Lappland<br />
wirklich eine GoreTexJacke?<br />
Meine Erfahrung zeigt, dass es selbst im tiefsten<br />
<strong>Winter</strong> regnen o<strong>de</strong>r zumin<strong>de</strong>st sehr nassen Schnee<br />
geben kann. Daher ist meine Gore-Tex-Jacke persönlich<br />
immer erste Wahl. Auch Softshell-Jacken<br />
sind sehr zu empfehlen. Baumwolle funktioniert<br />
gut, solange es or<strong>de</strong>ntlich kalt ist. Aber wenn es<br />
dann trotz<strong>de</strong>m mal regnen sollte und die Imprägnierung<br />
ist runter, hat man ein Problem.<br />
Zurück zu <strong>de</strong>n Skiern. Wo liegen da die Unterschie<strong>de</strong>?<br />
Kaufberatung<br />
Sven Ackermann (32) lebt stan<strong>de</strong>sgemäß im<br />
hohen Nor<strong>de</strong>n Hamburgs. Nach einer siebenmonatigen<br />
Wan<strong>de</strong>rung durch Norwegen begann<br />
er 1998 eine Ausbildung bei <strong>Globetrotter</strong><br />
Ausrüstung. Mehrere Jahre lang betreute er in<br />
<strong>de</strong>r Hamburger Filiale <strong>de</strong>n <strong>Winter</strong>sportbereich.<br />
Heute sitzt er in <strong>de</strong>r Zentrale und kümmert sich<br />
um die Warendisposition.<br />
57<br />
Wir unterschei<strong>de</strong>n bei <strong>Globetrotter</strong> die drei Bereiche<br />
Crosscountry, Backcountry und alpine<br />
Touren ski.Der Crosscountry-Spektrum reicht vom<br />
Athleten bis zum Loipenbummler. Ers terer bevorzugt<br />
die Hüfttasche, letzterer einen Tagesrucksack<br />
samt Thermoskanne. Derart ausgerüstet, können<br />
in gespurtem Gebiet locker 30 km und mehr zurückgelegt<br />
wer<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r Kategorie Backcountry<br />
fin<strong>de</strong>t man alle Leute, die mit Rucksack und/o<strong>de</strong>r<br />
Pulkaschlitten ungespurtes Gelän<strong>de</strong> betreten und<br />
dabei möglicherweise selber navigieren müssen.<br />
Die Backcountry-Läufer zelten o<strong>de</strong>r wan<strong>de</strong>rn von<br />
Hütte zu Hütte. Sie brauchen etwas breitere Skier,<br />
gern auch mit Stahlkante, ein stabileres Bindungssystem<br />
und Skistiefel, die Wan<strong>de</strong>rstiefeln ähneln,<br />
so dass man im schwierigen Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Ski für<br />
mehr Sicherheit besser ankanten kann. Die Skitourengeher<br />
sind damit beschäftigt, mit pistenähnlichen<br />
Skiern einen Berg hinaufzusteigen, um<br />
danach zurück ins Tal abzufahren. Tourenski unterschei<strong>de</strong>n<br />
sich nur in- sofern von Pistenski, als<br />
dass sie einen leichteren Aufbau haben und somit<br />
etwas kraftsparen<strong>de</strong>r beim Aufstieg sind.<br />
Gemein haben alle drei Systeme, dass die<br />
Ferse frei ist, um »gehen« zu können, o<strong>de</strong>r?<br />
›
58 Kaufberatung<br />
»Ein GPS erleichtert einiges. <strong>Das</strong> Handwerk, mit Karte<br />
und Kompass umgehen zu können, ist <strong>de</strong>nnoch unabdingbar,<br />
falls die Batterien mal versagen.«<br />
<strong>Das</strong> stimmt, wobei einzig <strong>de</strong>r alpine Tourenski<br />
die Möglichkeit bietet, die Ferse festzustellen,<br />
so dass man mit diesem System fast die gleichen<br />
Abfahrtseigenschaften wie beim Pistenski hat.<br />
Beim TelemarkSki hat man die Ferse ebenfalls<br />
frei. Wo liegt <strong>de</strong>r Unterschied zum<br />
alpinen Tourenski?<br />
Beim Aufstieg ist tatsächlich alles ähnlich. <strong>Das</strong><br />
Beson<strong>de</strong>re liegt in <strong>de</strong>r Abfahrt, da die Ferse<br />
auch hierbei frei bleibt. Um dann die klassischen<br />
Schwünge zu machen, stellt man <strong>de</strong>n Talski beim<br />
Schwung immer nach vorne. Im »Ballenbereich«<br />
haben die Stiefel daher eine Knickfalte, so dass<br />
man das jeweils hintere Bein abknicken kann<br />
Und was ist mit Kurzski?<br />
Kurzski sind meines Erachtens sehr speziell. Sie<br />
wer<strong>de</strong>n meist von Leuten eingesetzt, die einen<br />
Aufstieg planen und möglichst wenig Gewicht an<br />
<strong>de</strong>n Füßen wollen. Dazu kommt, dass man sie bei<br />
Kletterpassagen viel leichter am Rucksack verstauen<br />
kann als lange Alpinski. Ihr Nachteil liegt darin,<br />
dass man niedrigere Abfahrtsgeschwindigkeiten<br />
erreicht und <strong>de</strong>r Ski bei <strong>de</strong>r Abfahrt durch die<br />
fehlen<strong>de</strong> Länge generell sehr unruhig ist. Kurzski<br />
sind also nichts für Leute, die <strong>de</strong>n Abfahrtsgenuss<br />
suchen. Sie haben ihre Stärken in Gebieten, in <strong>de</strong>nen<br />
man beweglich sein muss.<br />
Größter Feind aller <strong>Winter</strong>camper bei 20 Grad ist<br />
nicht <strong>de</strong>r Eisbär, son<strong>de</strong>rn die Konfirman<strong>de</strong>nblase.<br />
Sind nicht Schneeschuhe die i<strong>de</strong>ale Eintrittskarte<br />
für angehen<strong>de</strong> Schneehasen?<br />
Mit Schneeschuhen kann im Grun<strong>de</strong> je<strong>de</strong>r durch<br />
<strong>de</strong>n Schnee stapfen, das stimmt. Die Technik ist<br />
schnell erlernt. Und wenn man zuvor noch nie<br />
auf Langlaufskiern gestan<strong>de</strong>n hat, wür<strong>de</strong> ich<br />
Schneeschuhe durchaus empfehlen.<br />
Hat es sich dann mit <strong>de</strong>n Vorteilen?<br />
Keineswegs. Schneeschuhe spielen ihre Stärken<br />
im Tiefschnee und unwegsamen Gelän<strong>de</strong> aus.<br />
Ihr Auftrieb steht Skiern in nichts nach und ihre<br />
Beweglichkeit ist unübertroffen. Auch beim günstigeren<br />
Anschaffungspreis können sie punkten.<br />
So kocht <strong>de</strong>r Profi: <strong>de</strong>n Hintern im Zelt, <strong>de</strong>n<br />
Kocher vor <strong>de</strong>r Tür.<br />
Ein Kun<strong>de</strong> möchte in Skandinavien von<br />
Hütte zu Hütte wan<strong>de</strong>rn – wie schätzt<br />
er die Entfernungen richtig ein, die er<br />
zurücklegen kann?<br />
Ich bin bisher gut damit gefahren, mich an<br />
<strong>de</strong>n normalen Wan<strong>de</strong>rzeiten aus <strong>de</strong>m Sommer<br />
zu orientieren. Die Einheimischen sind<br />
meist schneller, aber wenn du nur im Urlaub<br />
Skitouren gehst, passt es ungefähr.<br />
Welches Einsteigerrevier in Skandinavien<br />
kannst du 4<strong>Seasons</strong>Lesern empfehlen?<br />
Der Hardangervidda-Nationalpark im Sü<strong>de</strong>n<br />
Norwegens ist gera<strong>de</strong>zu perfekt. Der Vorteil:<br />
relativ geringe Höhenunterschie<strong>de</strong> und ein<br />
dichtes Netz an Wan<strong>de</strong>rhütten. Bei Sturm ist<br />
man allerdings ziemlich ausgesetzt, daher wür<strong>de</strong><br />
ich nicht zu früh im Jahr fahren. Von Mitte<br />
bis En<strong>de</strong> April ist meist die beste Zeit.<br />
Kann ich dort auch Schneeschuhlaufen?<br />
Eher nein. Man kann dort manchmal morgens<br />
schon <strong>de</strong>n Punkt sehen, an <strong>de</strong>m man mittags<br />
sein Brot isst. Durch diese traumhafte Weite<br />
gleitet man besser. Auf Schneeschuhen wür-<br />
Vorsicht, Suchtgefahr:<br />
Die Stille einer <strong>Winter</strong>nacht<br />
im Zelt kann<br />
abhängig machen.
<strong>de</strong> sich die Landschaft einfach viel zu langsam<br />
verän<strong>de</strong>rn. Eine waldige Region, wie zum Beispiel<br />
die Femundsmarka im Grenzgebiet von<br />
Norwegen und Schwe<strong>de</strong>n, passt da besser.<br />
Jetzt geht es an die Wäsche. Gibt es die<br />
Möglichkeit, meine vorhan<strong>de</strong>ne Kleidung<br />
wintertauglich zu tunen?<br />
Ich habe schon oft festgestellt, dass ich<br />
viele Dinge meiner Sommerausrüstung gut<br />
im <strong>Winter</strong> einsetzen kann. <strong>Das</strong> geht bei <strong>de</strong>r<br />
Thermounterwäsche los, auch meine Fleece-<br />
Pullis und die Gore-Tex-Jacke sind zu allen<br />
Jahreszeiten einsetzbar.<br />
Aber die Temperaturen können im <strong>Winter</strong><br />
doch <strong>de</strong>utlich tiefer fallen, braucht man da<br />
nicht mehr zum Anziehen als im Sommer?<br />
Ja, eine zusätzliche Schicht o<strong>de</strong>r ein 300er-<br />
Fleece anstatt <strong>de</strong>s 100ers. Ansonsten ist die<br />
Kleidung relativ i<strong>de</strong>ntisch. Auch im <strong>Winter</strong><br />
kommt es erstmal darauf an, dass man Klamotten<br />
trägt, die Körperfeuchtigkeit gut aufnehmen<br />
und weiterleiten. Daunenjacke und<br />
-hose scheinen Luxus, sind im Notfall aber ein<br />
echter Sicherheitsaspekt und für mich bei auch<br />
bei Teepause und im Zeltlager unverzichtbar.<br />
Welches Zelt benötigt man?<br />
Ich bevorzuge eines mit viel Stauraum in<br />
<strong>de</strong>r Apsis. So muss ich im Sturm nicht nach<br />
draußen und <strong>de</strong>n eingeschneiten Hausstand<br />
ausbud<strong>de</strong>ln. <strong>Winter</strong>zelte haben i<strong>de</strong>alerweise<br />
ein silikonisiertes Außen material, das kältestabiler<br />
ist als PU-Beschichtungen. Und an<br />
breitere und längere Schneehäringe <strong>de</strong>nken.<br />
Sollte ich nicht auch bei einer Hüttentour<br />
ein kleines Zelt mitnehmen, falls mich<br />
unterwegs ein Schneesturm überrascht?<br />
Die meisten Leute verzichten darauf. Was man<br />
aber dabei haben sollte, ist ein Biwaksack, in<br />
<strong>de</strong>m man sich winddicht einwickeln kann, und<br />
eine Unterlage, die isoliert. Wenn dann wirklich<br />
ein Sturm kommt, braucht man noch eine<br />
Schneeschaufel, um sich einzugraben.<br />
Ich grabe mir ein Loch, lege mich hinein<br />
und lasse mich zuschneien?<br />
<strong>Das</strong> ist eine Möglichkeit. Besser ist, man<br />
sucht sich eine Schneeverwehung, in die man<br />
waage recht hineingraben kann, o<strong>de</strong>r man<br />
bud<strong>de</strong>lt – wenn <strong>de</strong>r Schnee tief genug ist – ein<br />
tiefes Loch senkrecht nach unten, das man<br />
dann oben mit Schneeblöcken, Rucksack o<strong>de</strong>r<br />
Pulka weitestgehend verschließt.<br />
Braucht man sonst noch was?<br />
›<br />
4<strong>Seasons</strong> Info<br />
Wohnen wie die Eskimos<br />
Wer beim <strong>Winter</strong>wan<strong>de</strong>rn Strecke machen will, wird sich nicht je<strong>de</strong>n Abend die Mühe <strong>de</strong>s<br />
Iglubaus machen. Als Höhepunkt einer zweitägigen Schneeschuhtour o<strong>de</strong>r auch daheim im<br />
Garten gibt es jedoch keine stan<strong>de</strong>sgemäßere Behausung für <strong>Globetrotter</strong>. Eine Bauanleitung.<br />
1<br />
3<br />
1. Der Bauplatz<br />
Im tiefen Schnee <strong>de</strong>n Bauplatz<br />
ab stecken: für ein 2-Personen-Iglu<br />
einen Kreis von 2 m<br />
Durch messer, davor kommt <strong>de</strong>r<br />
Eingangs tunnel (2,5 m lang; 1,5<br />
m breit). Die Grundfläche mit Ski<br />
o<strong>de</strong>r Schneeschuhen festtreten,<br />
20 Minuten warten, dann noch<br />
einmal mit normalen Schuhen.<br />
2. <strong>Das</strong> Baumaterial<br />
Ein Loch vor <strong>de</strong>m geplanten Eingang<br />
graben, hineinstellen, von<br />
hier aus Richtung Iglu-Mitte<br />
Blöcke schnei<strong>de</strong>n (dieser Graben<br />
wird später Eingangstunnel).<br />
Erst eine saubere Front sägen (60<br />
cm breit, 45 cm nach unten), 15<br />
cm dahinter noch einen 60x45-<br />
cm-Schnitt. Die Seiten und zum<br />
Schluss <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n anschnei<strong>de</strong>n.<br />
Der Block löst sich mit einem<br />
»Plopp«. Im Eingangsgraben<br />
zwei Blockebenen (90 cm tief)<br />
ausschnei<strong>de</strong>n, im Iglu nur eine.<br />
3. Der Rohbau<br />
Ca. <strong>50</strong> möglichst gleich hohe<br />
(45 cm) Blöcke ausschnei<strong>de</strong>n<br />
2<br />
4<br />
und rund um <strong>de</strong>n Bauplatz aufstellen.<br />
Nun die erste Grundreihe<br />
errichten und die Blöcke<br />
nach innen lehnen. Einen<br />
beson<strong>de</strong>rs breiten Block über<br />
<strong>de</strong>n Eingangs tunnel legen. Da<br />
das Iglu als Spirale aufgebaut<br />
wird, müssen die ersten drei<br />
Blöcke dran glauben: Sie wer<strong>de</strong>n<br />
schräg abgesägt. So kann<br />
man auch <strong>de</strong>n ersten Block <strong>de</strong>r<br />
zweiten Reihe an einen an<strong>de</strong>ren<br />
Block lehnen.<br />
Der Trick<br />
Je<strong>de</strong>r neue Block darf zunächst<br />
nur an drei Punkten aufliegen!<br />
Dazu <strong>de</strong>n Block zunächst mit<br />
<strong>de</strong>r Unterseite aufsetzen. Diese<br />
so freisägen, dass nur noch die<br />
Home sweet home!<br />
Kaufberatung<br />
Wichtigste Werkzeuge<br />
für Iglubauer:<br />
eine Schneesäge,<br />
etwas Köpfchen und<br />
viel Gefühl.<br />
59<br />
Ecken (wie Füße) aufliegen.<br />
Dann nach innen kippen, bis<br />
<strong>de</strong>r Block mit <strong>de</strong>m vorherigen<br />
Block bündig liegt. Diese Flanke<br />
ebenfalls freisägen, bis nur<br />
noch die obere Ecke Kontakt<br />
hat. Zum Schluss ein fein dosierter<br />
Schlag – und <strong>de</strong>r Block<br />
sitzt fest.<br />
4. Deckel drauf<br />
Bereits die unterste Reihe muss<br />
eine leichte Neigung nach innen<br />
haben, sonst wird es nichts mit<br />
<strong>de</strong>r Kuppel. Je höher das Iglu<br />
wächst, <strong>de</strong>sto ge wagter muss die<br />
Neigung sein. Den letzten Block<br />
einfach über die Öffnung legen<br />
und von innen mit <strong>de</strong>r Säge bearbeiten,<br />
bis er sich setzt.<br />
5. Schöner Wohnen<br />
Nach<strong>de</strong>m die Fugen mit Schnee<br />
abgedichtet sind, fehlt nur noch<br />
die Inneneinrichtung. Beachten:<br />
Der Schlafplatz muss höher<br />
liegen als <strong>de</strong>r Eingang. Einfachste<br />
Lösung: Die komplette<br />
Fläche wird als Liegefläche genutzt,<br />
<strong>de</strong>r Eingang führt als
60 Kaufberatung<br />
Komfortables Bett für <strong>Winter</strong>camper: daunengefüllte<br />
Isomatte mit Pumpsack von Exped.<br />
Karte, Kompass und das Know-how dazu. Dies e<br />
drei Dinge sind überlebenswichtig.<br />
Und wie sieht es mit einem GPSGerät aus?<br />
Könnte das in einem Schneesturm helfen, wenn<br />
ich mit Karte und Kompass nicht weiterkomme?<br />
Ein GPS erleichtert einiges, insbeson<strong>de</strong>re die<br />
Positionskontrolle bei Sturm o<strong>de</strong>r Nebel. <strong>Das</strong><br />
Handwerk mit Karte und Kompass ist <strong>de</strong>noch<br />
unabdingbar, falls die Batterien mal versagen.<br />
Stichwort Isomatte. Was empfiehlst du?<br />
Ausschließlich auf Luftmatten jeglicher Art zu<br />
setzen ist kritisch. Zu groß ist die Gefahr eines<br />
Defekts. Ich wür<strong>de</strong> als Grundlage immer die klassische<br />
Matte aus 19 mm dickem Evazote-Schaum<br />
empfehlen. Wer dann mit <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nkälte partout<br />
nicht zurecht kommt, gönnt sich zusätzlich eine<br />
daunengefüllte Matte, wie es sie von Exped gibt.<br />
Und was gibt’s zu Schlafsäcken zu sagen?<br />
Kunstfaserschlafsäcke sind zwar voluminöser<br />
und schwerer, haben aber <strong>de</strong>n Vorteil, dass sie<br />
auch in feuchtem Zustand noch gut wärmen<br />
– durch das beim Zelten reichlich auftreten<strong>de</strong><br />
Kon<strong>de</strong>nswasser ein nicht unwichtiger Faktor.<br />
Bei einem feuchten Daunenschlafsack klumpt<br />
die Daune und verliert viel von ihrer Wärmeleistung.<br />
Auf mehrtägigen Zelttouren hat man<br />
dann schnell ein Problem, da man <strong>de</strong>n Schlafsack<br />
zwischendurch nicht trocknen kann. Die<br />
»Unterwegs stellt sich ein or<strong>de</strong>ntliches Hungergefühl ein.<br />
Dann darf es statt <strong>de</strong>r 125-Gramm-Packung <strong>Globetrotter</strong><br />
Lunch gern auch die 2<strong>50</strong>-Gramm-Portion sein.«<br />
Lösung, wenn man bereit ist, etwas mehr Geld<br />
zu investieren, fin<strong>de</strong>t man heute in einigen sehr<br />
hochwertigen Daunenschlafsäcken, die mit einer<br />
wasserdichten, dampfdurchlässigen Membran<br />
ausgestattet sind.<br />
Welche Kleinigkeiten, die Großes bewirken,<br />
sollte man nicht vergessen?<br />
Eine Sturmhaube ist bei schlechtem Wetter mit<br />
hohen Windgeschwindigkeiten sehr sinnvoll, dazu<br />
eine Fettcreme (Vaseline) mit einem möglichst<br />
geringen Wasseranteil als Schutz für unbe<strong>de</strong>ckte<br />
Hautpartien. Für solches Wetter ist außer<strong>de</strong>m eine<br />
<strong>Winter</strong>wan<strong>de</strong>rer mit<br />
»Hang zur Hütte«<br />
kommen mit einem<br />
Rucksack prima aus,<br />
alle an<strong>de</strong>ren wählen die<br />
schlittenartige Pulka.<br />
Wer schon vorher wissen will, was seine Ausrüstung hinterher taugt, testet Schuhe, Jacken und<br />
Schlafsäcke in <strong>de</strong>n Kältekammern <strong>de</strong>r <strong>Globetrotter</strong>Filialen in Berlin, Hamburg und Köln.<br />
geschlossene Skibrille sehr wichtig. Auf meiner<br />
ersten Tour habe ich erlebt, wie Schneeflocken<br />
hinter meine Sonnenbrille geweht wur<strong>de</strong>n, um<br />
dort meine Wimpern zu vereisen. Am En<strong>de</strong><br />
konnte ich nichts mehr sehen.<br />
Im Sommer ist mein Rucksack schon schwer<br />
genug, gibt es im <strong>Winter</strong> Alternativen?<br />
Doch, sogar eine sehr gute: eine Pulka, die<br />
man hinter sich herzieht, ist für <strong>Winter</strong>touren<br />
gera<strong>de</strong>zu i<strong>de</strong>al. Man muss nicht so genau aufs<br />
Gewicht achten, kann viel leichter packen und<br />
bei Abfahrten erhält man eine zusätzliche Sta-
Unter solchen I<strong>de</strong>albedingungen können Backcountry<br />
Ski ihre Vorteile voll ausspielen.<br />
bilität, die mit einem schweren Rucksack auf<br />
<strong>de</strong>m Rücken schnell verloren geht.<br />
Kann ich in einer Pulka meinen halben<br />
Hausstand mitnehmen?<br />
Wer noch nie Meister <strong>de</strong>s platzsparen<strong>de</strong>n<br />
Packen s war, <strong>de</strong>m wird eine Pulka viel Freu<strong>de</strong><br />
bereiten. Bei einem Rucksack muss man<br />
sich da wesentlich mehr disziplinieren. Man<br />
wird durch eine Pulka allerdings auch<br />
dazu ver leitet, Dinge mitzunehmen,<br />
die nicht unbedingt nötig sind.<br />
Hat <strong>de</strong>r Rucksack also ausgedient?<br />
Bei Tages- o<strong>de</strong>r Hüttentouren kann<br />
man Gewicht und Volumen so minimieren,<br />
dass es wun<strong>de</strong>rbar in einen<br />
Rucksack passt. Auch Anstiege lassen<br />
sich mit Rucksack leichter bewältigen.<br />
Wenn man aber zelten will, kommt so<br />
viel Volumen zusammen, dass man sich<br />
mit einem Rucksack keinen Gefallen tut.<br />
Abfahrten sind dann gänzlich spaßfrei.<br />
Durch <strong>de</strong>n Druck auf die Ski verkantet<br />
man häufig, Stürze sind die Folge.<br />
Wer friert, verbrennt mehr Kalorien.<br />
Wie viel Essen sollte ich einpacken?<br />
Beziffern kann ich das nicht, aber es<br />
gibt natürlich Zahlen, die belegen, wie<br />
viel <strong>de</strong>r Körper zusätzlich verbrennt,<br />
um warm zu bleiben. <strong>Das</strong> muss nachgefüllt<br />
wer<strong>de</strong>n. Bei mir ist es so, dass<br />
ich in <strong>de</strong>n ersten Tagen nicht viel mehr<br />
esse als zu Hause, danach aber stellt<br />
sich oft ein or<strong>de</strong>ntliches Hungergefühl<br />
ein. Dann darf es statt <strong>de</strong>r 125-Gramm-Packung<br />
<strong>Globetrotter</strong> Lunch gern auch eine 2<strong>50</strong>-Gramm-<br />
Portion sein.<br />
Kaufberatung<br />
romantisch ist, sind Gaslaternen. Aber Achtung:<br />
Wer mit Kochern und Laternen im Zelt hantiert,<br />
muss aufpassen wie ein Luchs. Wer will schon bei<br />
minus 30 Grad ein Loch ins Zelt brennen?<br />
Welcher Brennstoff ist wintertauglicher?<br />
Bei extremen Touren wür<strong>de</strong> ich mich ausschließlich<br />
auf Benzin verlassen. Es funktioniert bei je<strong>de</strong>r Temperatur,<br />
hat einen hohen Brennwert und ist immer<br />
zuverlässig. Gaskocher wer<strong>de</strong>n selten empfohlen,<br />
da die Leistung je nach Temperatur, Höhe und Kartuschenfüllstand<br />
stark nachlässt. Auf Kurztouren<br />
habe ich aber schon bis minus 20 Grad erfolgreich<br />
mit Gas gekocht. Bei Gaskochern mit Vorheizspirale<br />
kann man die Kartusche auf <strong>de</strong>n Kopf drehen,<br />
wenn <strong>de</strong>r Innendruck nachlässt. Größter Vorteil<br />
von Gas ist das Plus an Sicherheit und <strong>de</strong>r angenehmere<br />
Geruch beim Gebrauch am Zelt.<br />
Wie viel mehr Brennstoff benötige ich im <strong>Winter</strong>?<br />
Zum einen kocht man mehr Tee und Suppe als im<br />
Sommer, zum an<strong>de</strong>ren ist die Brennzeit <strong>de</strong>s Kochers<br />
beim Schneeschmelzen erheblich. Bis man<br />
einen Liter Wasser im Topf hat, muss man ihn bestimmt<br />
drei Mal mit Schnee nachfüllen. Ich nehme<br />
im <strong>Winter</strong> ungefähr das Doppelte an Brennstoff<br />
mit als im Sommer. So bin ich für Eventualitäten<br />
gerüstet und kann <strong>de</strong>n Kocher auch mal etwas<br />
länger brennen lassen, um das Zelt zu heizen.<br />
Wenn ich schon auf <strong>de</strong>n Komfort einer Hütte ver<br />
Kann ich unterwegs eigentlich be<strong>de</strong>nkenlos<br />
Schnee schmelzen und trinken?<br />
zichte – gibt es wenigstens eine Zeltheizung? Prinzipiell ist das ungefährlich, wobei im Frühjahr<br />
Eine Heizung nicht direkt, aber viele Leute kochen bei höheren Temperaturen mitunter rötliche Algen<br />
in <strong>de</strong>r offenen Apsis, was einiges an Wärme erzeugt.<br />
Eine an<strong>de</strong>re Alternative, die zugleich auch<br />
auf <strong>de</strong>m Schnee wachsen. Den sollte man dann<br />
genauso mei<strong>de</strong>n wie gelben Schnee. ‹<br />
61
62 Kollege <strong>Globetrotter</strong><br />
Text<br />
Manuel Arnu<br />
Fotos<br />
Manuel Arnu,<br />
Nico Thomas<br />
Afrika im Herz,<br />
Hamburg im Hirn<br />
Wie man bei <strong>Globetrotter</strong> Ausrüstung vom »Kistenschieber« zum »Handbuchredakteur«<br />
wird, zeigt die Karriere von Nico Thomas. Auf zahlreichen Afrikareisen in diversen<br />
automobile n Ran<strong>de</strong>xistenzen ent<strong>de</strong>ckte <strong>de</strong>r gelernte Raumausstatter seine Outdoor-<br />
Affinität, die er 2002 zum Beruf machte.
Gemeinsam mit fünf Kollegen brachte Nico dieses Jahr drei Fahrzeuge bei <strong>de</strong>r Allgäu-Orient-Rallye ins Ziel.<br />
Regenzeit in Botswana. Heftige Nie<strong>de</strong>rschläge im Moremi-<br />
Nationalpark haben <strong>de</strong>n lehmigen Fahrweg in eine unwegsame<br />
Schlammpiste verwan<strong>de</strong>lt. Nico Thomas und<br />
seine Freundin Yvonne kämpfen sich mit ihrem Unimog immer<br />
tiefer in das praktisch unbewohnte Wildreservat inmitten <strong>de</strong>s<br />
Okavango-Deltas. Einheimische? Fehlanzeige. Funkkontakt? Seit<br />
Stun<strong>de</strong>n abgebrochen. <strong>Das</strong> Drama beginnt schleichend. »Du<br />
hast einen Unimog und 130 PS, <strong>de</strong>r fährt sich nie fest«, glaubt<br />
Nico siegessicher. Zunächst kaum wahrnehmbar, setzt sich das<br />
Reifenprofil mit zähem Schlick zu, verwan<strong>de</strong>lt die grobstolligen<br />
Gelän<strong>de</strong>reifen in profillose Gummiwalzen. Dann gräbt sich <strong>de</strong>r<br />
Gelän<strong>de</strong>-LKW langsam in <strong>de</strong>n bo<strong>de</strong>nlosen Schlamm. Immer<br />
weiter, immer tiefer. Bis <strong>de</strong>r Unimog im Dreck festgefahren<br />
ist, Allradantrieb und Differenzialsperre zum Trotz. Ein vergeblicher<br />
Versuch, <strong>de</strong>n Unimog mit Sandblechen wie<strong>de</strong>r flott<br />
zu bekommen, en<strong>de</strong>t kurze Zeit später mit <strong>de</strong>r enervieren<strong>de</strong>n<br />
Such e nach <strong>de</strong>n Sandblechen, die beim Anfahrversuch fast 100<br />
Meter weit in <strong>de</strong>n Busch geflogen sind. Ganz auf sich alleine<br />
gestellt, beginn t Nico <strong>de</strong>n sieben Tonnen schweren Laster aus<br />
<strong>de</strong>m Schlam(m)assel zu bud<strong>de</strong>ln. Der klebrige Lehm lässt sich<br />
aber nicht mit einem Spaten beiseiteschaufeln. <strong>Das</strong> einzige, was<br />
funktioniert, ist eine kleine Plastiktasse. Drei Tage liegt Nico in<br />
eine Melange aus Schlamm und Elefantenpisse unter seinem<br />
Unimog und gräbt <strong>de</strong>n Laster in einer wahren Sisyphusarbeit<br />
aus. Acht Stun<strong>de</strong>n täglich, Tasse um Tasse. Abends lässt er <strong>de</strong>n<br />
Matsch am Körpe r trocknen, um ihn anschließend abzublättern.<br />
Duschwasser gibt es keines, <strong>de</strong>r Brauchwassertank ist leer. Nach<br />
drei Tagen können Nico und Yvonne die Fahrt fortsetzen. Um<br />
eine dreckige Erfahrung reicher, verbucht Nico die Schlammschlacht<br />
als »learnin g by loosing«. Manchmal sind halt auch 130<br />
Pfer<strong>de</strong> stärken nichts gegen die Launen von Mutter Natur.<br />
Der etwas an<strong>de</strong>re Autonarr<br />
We<strong>de</strong>r Nicos Liebe zu Afrika, noch sein Autospleen wur<strong>de</strong>n<br />
durch die Quälerei im Okavango-Busch beeinträchtigt. Bevor<br />
er <strong>de</strong>n Unimog besaß, rauschte Nico mit einem 72er-VW-Bus<br />
über Europas Landstraßen. 80 PS Porschemotor, 2 Liter Hub-<br />
Kollege <strong>Globetrotter</strong><br />
›<br />
63<br />
Auch am<br />
Schreibtisch legt<br />
Nico Wert auf<br />
Statussymbole.
64<br />
Kollege <strong>Globetrotter</strong><br />
Den Unimog wur<strong>de</strong> mittlerweile gegen einen in Namibia stationierten Nissan eingetauscht.<br />
»Der voluminöse Motor schluckte min<strong>de</strong>stens<br />
20 Liter Diesel und je<strong>de</strong>r Afrikaner dachte,<br />
ich sei Multimillionär.«<br />
raum, ein echtes Spaßmobil. Sein Nachfolger war<br />
nur ein Jahr älter, aber um einiges größer. Ein von<br />
<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr ausrangiertes Depotfahrzeug<br />
<strong>de</strong>r Marke Unimog mit 130 PS und 5,6 Liter Hubraum.<br />
Nico verpasste <strong>de</strong>m Universal-Motor-Gerät<br />
eine GfK-Kabine und mit <strong>de</strong>m handwerklichen<br />
Geschick seines Berufs als Raumausstatter eine<br />
wohnlich ausgebaute Kabine. Im Jahr 2001 verschiffte<br />
er das run<strong>de</strong>rneuerte »Actionmobil« nach<br />
Namibia und startete sein erstes Afrikaabenteuer.<br />
Die Rundreise führte ihn zusammen mit Freundin<br />
Yvonne 7<strong>50</strong>0 Kilometer von Küste zu Küste<br />
durchs südliche Afrika. Nico sammelte Eindrücke,<br />
die für immer haften blieben. In Namibia angelte<br />
er vom Gelän<strong>de</strong>wagen aus einen 1,2 Meter langen<br />
Hai. 15 Minuten lang kämpfte <strong>de</strong>r Raubfisch,<br />
bis er aufgab. Nico schenkte <strong>de</strong>m Hai respektvoll<br />
die Freiheit, ließ ihn im Atlantik davonziehen. Im<br />
Indischen Ozean tauchte Nico an <strong>de</strong>r Küste Mosambiks<br />
bei 24 Grad Wassertemperatur und unfassbar<br />
klarem Wasser mit 14 Meter Sichtweite<br />
zusammen mit Walhaien, kam Buckelwalen bis<br />
auf wenige Meter nahe, beobachtete Thunfischschwärme<br />
beim Jagen und lauschte unter Wasser<br />
<strong>de</strong>n Stimmen <strong>de</strong>r Delfine. Abenteuer, die je<strong>de</strong>r<br />
mutige Safaritourist erleben kann. Einzigartig<br />
wur<strong>de</strong> die Reise jedoch durch die Arbeit in Botswana<br />
mit <strong>de</strong>m »Harry Oppenheimer Okavango<br />
Research Center« im Nationalpark Okavango-Delta,<br />
einem <strong>de</strong>r weltweit größten biologisch intakten<br />
Feuchtgebiete. Nico und Yvonne arbeiteten<br />
für das HOORC an einem Projekt, das die Folgen<br />
<strong>de</strong>r Bekämpfung <strong>de</strong>r Tsetsefliege untersucht.<br />
Sprühflugzeuge verbreiten im Okavango-Delta<br />
Fast ein Drittel <strong>de</strong>r Produktbeschreibungen<br />
im Handbuch stammt aus Nicos Tastatur.<br />
großflächig das Insektizid Deltametrin, um die<br />
Übertragung <strong>de</strong>r Schlafkrankheit einzudämmen,<br />
die in Afrika große volkswirtschaftliche Schä<strong>de</strong>n<br />
anrichtet. Weil sich viele einheimische Biologiestu<strong>de</strong>nten<br />
<strong>de</strong>r Universität Botswana aus Furcht<br />
vor <strong>de</strong>n Wildtieren im Delta weigerten, am Projekt<br />
<strong>de</strong>s HOORC teilzunehmen, bot sich für Nico<br />
und Yvonne die einmalige Chanc e, in diesem<br />
für Touristen stark reglementierten Tierparadies<br />
nachhaltig zu arbeiten.<br />
Löwengebrüll als kleine Nachtmusik<br />
Nico bewies Organisationstalent als technischer<br />
Leiter für die Feldforschung, leistete Pionierarbeit<br />
und bereitete die Camps für die Forscher vor,<br />
sorgte für die nötige Infrastruktur, prüfte Aggregate,<br />
hielt <strong>de</strong>n Fuhrpark am Laufen und schaufelte,<br />
wenn es sein musste, sogar eigenhändig<br />
die Klogrube. Allerdings mit Spaten.<br />
In kleinen Gruppen drangen sie tief in die Sumpf-<br />
gebiete vor. Eine harte, zeitaufwendige Arbeit.<br />
Brücken mussten selbst gebaut wer<strong>de</strong>n,<br />
Tiefsandstrecken erschwerten die Weiterfahrt<br />
und mit wackligen Pontons wur<strong>de</strong>n viele <strong>de</strong>r<br />
zahllosen Flussarme überquert. Häufig schafften<br />
sie keine <strong>50</strong> Kilometer am Tag. Tief im unbewohnten<br />
Okavango-Delta wur<strong>de</strong>n Bäume<br />
mit Planen präpariert und die GPS-Daten an<br />
die Sprühflugzeuge gefunkt. Nachts wur<strong>de</strong><br />
das Insektizid über <strong>de</strong>n vereinbarten Koordinaten<br />
versprüht und am nächsten Tag ausgewertet,<br />
was alles aus <strong>de</strong>n Bäumen gefallen<br />
war. Alle Opfer <strong>de</strong>s nächtlichen Gifteinsatzes<br />
wur<strong>de</strong>n gesammelt und an diverse Labors zur<br />
Analyse geschickt.<br />
Die Forschungen steckten 2001, im ersten<br />
Projektjahr, noch in <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rschuhen und<br />
wer<strong>de</strong>n vermutlich Jahrzehnte dauern. Für<br />
Nico war es <strong>de</strong>nnoch ein einschnei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s Erlebnis,<br />
inmitten <strong>de</strong>r Wildnis zu arbeiten. Wenn<br />
abends nach einem schwül-heißen Tag die<br />
Sonne über <strong>de</strong>m Okavango-Delta unterging<br />
und Nico <strong>de</strong>n Reißverschluss zu seinem Zelt<br />
schloss, setzte ein unheimlicher Chor von Löwen,<br />
Hyänen und an<strong>de</strong>ren Tierstimmen zu<br />
einer lautstarken Nachtmusik ein. »Als nachts<br />
das erste Mal ein Löwe brüllte, stellten sich<br />
mir sofort die Nackenhaare auf. Ist vermut-
lich ein alter Steinzeitreflex«, erinnert sich Nico<br />
an das schaurige Gefühl. Und spätestens nach<br />
<strong>de</strong>n ersten Löwenspuren morgens in Zeltnähe<br />
war klar: <strong>Das</strong> ist nicht <strong>de</strong>r Tierpark Hagenbeck,<br />
son<strong>de</strong>rn die Realität im Fluss<strong>de</strong>lta, in <strong>de</strong>m sich<br />
neben Löwen auch Leopar<strong>de</strong>n, Büffel, Krokodile,<br />
Flusspfer<strong>de</strong> und Elefanten tummeln. Trotz aller<br />
Gefährlichkeit half <strong>de</strong>r tägliche Umgang mit <strong>de</strong>n<br />
Wildtieren zu etwas Gelassenheit. Dann konnte<br />
das Buschflugzeug eben nicht starten, wenn ein<br />
Ru<strong>de</strong>l Löwen im Schatten <strong>de</strong>r Tragflächen döste.<br />
Und wenn Hyänen <strong>de</strong>n brühend heißen Wasserkessel<br />
vom Feuer rissen, dann gab es eine schreien<strong>de</strong><br />
Hyäne mehr und <strong>de</strong>n Kaffee ein paar Minuten<br />
später. »So lange man gewisse Grundregeln<br />
befolgt«, weiß Nico inzwischen, »ist die afrikanische<br />
Wildnis weniger gefährlich als vermutet.«<br />
Niemals die Individualdistanz <strong>de</strong>r Tiere verletzen,<br />
die Windrichtung beachten, Tiere mit Nachwuchs<br />
mei<strong>de</strong>n. Selbst ein Pavian kann zum gefährlichen<br />
Gegner wer<strong>de</strong>n, wenn man versehentlich <strong>de</strong>n<br />
Fluchtweg von Klein-Pavian blockiert.<br />
Der Zauber Afrikas<br />
Eine weitere Erkenntnis reifte während <strong>de</strong>s ersten<br />
Afrikatrips: Ein 7-Tonnen-Laster, <strong>de</strong>r sich trotz Allradantrieb<br />
in eine Lehmpiste graben kann, taugt<br />
hauptsächlich dazu, das Tagebuch mit Anekdoten<br />
zu füllen. <strong>Das</strong> schwerfällige Monstrum war einfach<br />
zu groß, laut und langsam. »Der voluminöse<br />
Motor schluckte min<strong>de</strong>stens 20 Liter Diesel und<br />
je<strong>de</strong>r Afrikaner dachte, ich sei Multimillionär.«<br />
Also kaufte er sich En<strong>de</strong> 2001 in Namibia einen<br />
verbeulten Nissan Patrol mit 258.000 Kilometern<br />
auf <strong>de</strong>m Tacho für umgerechnet etwa 5<strong>50</strong>0 Euro.<br />
Sofort machte er die Erfahrung, dass er mit einem<br />
kleinen Auto viel weiter kommt, beweglicher ist<br />
und herzlicher aufgenommen wird.<br />
Als echter <strong>Globetrotter</strong> war Nico natürlich auch in<br />
Kanada, aber er ist kein Blockhausfan. Statt klirren<strong>de</strong>r<br />
Kälte liebt er flimmern<strong>de</strong> Hitze, die warme<br />
Luft, die nach Salzstrauch duftet. Morgens in Flip-<br />
Flops schlüpfen, T-Shirt und Shorts anziehen und<br />
nicht wissen, was <strong>de</strong>r Tag bringt: <strong>Das</strong> ist Afrika!<br />
Immer wie<strong>de</strong>r kehrte Nico in <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Jahren<br />
ins südliche Afrika zurück und erlag mit je<strong>de</strong>r<br />
Reise mehr und mehr <strong>de</strong>m Zauber <strong>de</strong>s Kontinents.<br />
Alles in Afrika war dichter am Leben, empfand er<br />
bereits bei seinem ersten Besuch. Die Natur, die<br />
Tiere, alles ist enger mit <strong>de</strong>m alltäglichen Leben<br />
verwoben. Natürlich sind auch die Probleme viel<br />
größer und existenzieller als in Europa: ständige<br />
technische Probleme, schwere Krankheiten, tägliche<br />
Autounfälle, Armut. »Trotz<strong>de</strong>m bewahren<br />
sich die Afrikaner eine liebenswerte Herzlichkeit<br />
und ihren Stolz«, bemerkt Nico.<br />
Nach einer Afrikareise im Januar 2002 kehrte<br />
Nico <strong>de</strong>m Handwerk <strong>de</strong>n Rücken und begann bei<br />
<strong>Globetrotter</strong> in Hamburg. Er <strong>de</strong>bütierte als Lagerarbeiter<br />
und verschob Paletten, engagierte sich<br />
aber gleich auf Messen wie <strong>de</strong>r Globeboot und<br />
bewies sein Organisationstalent. 2005 begleitete<br />
er als Assis tent Fotoshootings für das Handbuch<br />
auf Kreta und in Kanada und knüpfte Kontakte<br />
zur Marketingabteilung, die ihm kurze Zeit später<br />
einen Job als Handbuch-Redakteur anbot. <strong>Das</strong><br />
Nico zuvor außer Postkarten nicht viel geschrieben<br />
hatte, war kein Ausschlusskriterium. Inzwischen<br />
schreibt Nico die redaktionellen Texte für alle Artikel<br />
<strong>de</strong>r Bereiche Bergsport, Boote, Zubehör und<br />
Bücher. <strong>2007</strong> sind das fast ein Drittel <strong>de</strong>r 670 Seiten.<br />
In Nicos Büro sitzt ihm Guntram gegenüber,<br />
Einkäufer <strong>de</strong>r betreffen<strong>de</strong>n Artikelbereiche. Die<br />
Informationswege sind bewusst kurz gewählt,<br />
Nico ist auf <strong>de</strong>n Fachmessen mit dabei, kennt die<br />
Entscheidung, warum ein Produkt im Sortiment<br />
aufgenommen wird und testet diese so häufig wie<br />
möglich selbst. Seinen ursprünglichen Handwerksberuf<br />
vermisst er nicht.<br />
Bei <strong>Globetrotter</strong> wartet ein abwechslungsreiches<br />
Arbeitsfeld auf ihn und er sieht je<strong>de</strong>n Tag die<br />
Früchte seiner Produktivität wachsen, wenn das<br />
Sommerhandbuch von Oktober an täglich wächst<br />
und im März mit einer Auflage von fast 900.000<br />
Stück gedruckt wird. Nach <strong>de</strong>r Drucklegung folgt<br />
eine etwas entspanntere Phase. Fachmessen,<br />
Online pflege <strong>de</strong>r Artikel, Einkaufs assistenz. Und<br />
Urlaub, <strong>de</strong>r ihn meist zurück nach Afrika führt,<br />
inzwischen in Begleitung seiner bei<strong>de</strong>n Söhne. Be<strong>de</strong>nken<br />
hat Nico dabei keine. <strong>Das</strong>s Elefanten nicht<br />
Benjamin Blümchen und Löwen keine Kuscheltiere<br />
sind, merken Kin<strong>de</strong>r ganz von alleine, wenn vor<br />
ihnen ein Tier steht, das mit seinen lethargischen<br />
Artgenossen im Zoo nichts gemeinsam hat.<br />
»Allein e reisen ist langweilig. Mit meinen Söhnen<br />
läuft alles besser und ist spaßiger, egal ob Safari,<br />
Freundschaften schließen o<strong>de</strong>r Grenzübertritte.«<br />
Überhaupt fin<strong>de</strong>t Nico, dass <strong>de</strong>r düstere Begriff<br />
»Schwarzer Kontinent« <strong>de</strong>m bunten Erdteil nicht<br />
gerecht wird. »Der Sü<strong>de</strong>n Afrikas ist gut organisiert,<br />
keine Dritte Welt mehr«, weiß Nico. Während<br />
seiner gesamten Reisen musste er noch<br />
keinen Beamten schmieren, für Strafzettel gibt<br />
es or<strong>de</strong>ntliche Quittungen und überall erinnern<br />
Flugbläter daran, Korruption zu mel<strong>de</strong>n. Statt<strong>de</strong>ssen<br />
gibt es auch für ihn noch einiges zu lernen.<br />
»Mis ter Nico, du machst immer so schnell.<br />
Die Arbeit rennt nicht weg!«, muss er sich von<br />
Einheimischen oft anhören, wenn er sein europäisches<br />
Arbeitstempo anschlägt. Eine kleine<br />
Portion mehr Gelassenheit könne Nico immer<br />
noch vertragen, meinen sie, <strong>de</strong>nn »ihr Deutschen<br />
habt die Uhren, wir die Zeit!« ‹<br />
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COSMO<br />
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66 Reise<br />
Text & Fotos<br />
Andreas Krüger<br />
Zehnkampf<br />
auf Norwegisch<br />
En<strong>de</strong> August veranstalteten <strong>Globetrotter</strong> Ausrüstung und Color Line die<br />
Fjord Trophy <strong>2007</strong>, ein Teamwettbewerb <strong>de</strong>r Extraklasse, ausgetragen<br />
an <strong>de</strong>r norwegischen Westküste. Andreas Krüger, Mitarbeiter, Mitorganisator<br />
und Mitmacher, erinnert sich.
Reise<br />
67<br />
Für Genießer mit Kampfgeist<br />
– das Konzept <strong>de</strong>r<br />
Fjordtrophy ging voll auf.
68<br />
Reise<br />
Je<strong>de</strong>s Team fuhr im eigenen Land Rover von Wettkampf zu Wettkampf.<br />
ich weiß, <strong>de</strong>r Job ist hart, aber einer muss ihn ja machen.«<br />
Während die Kollegen in <strong>de</strong>r Filiale noch unken und mir zum<br />
»Ja,<br />
vermeintlich anstehen<strong>de</strong>n »Urlaub« gratulieren, ist mir tatsächlich<br />
etwas mulmig in <strong>de</strong>r Magengegend. Vor <strong>de</strong>r Hamburger Filiale<br />
stehen 20 vollgetankte Land Rover Freelan<strong>de</strong>r und die Kandidaten, die<br />
<strong>Globetrotter</strong> auf Ausscheidungsevents in zehn Städten ausgesiebt hat,<br />
sind im Anmarsch. Doch <strong>de</strong>r Start verläuft planmäßig, und pünktlich um<br />
10 Uhr setzt unser Tross <strong>de</strong>n Blinker links und biegt auf die Autobahn<br />
gen Dänemark. Finales Fahrtenziel ist das norwegische Küstenstädtchen<br />
Bergen, das wir per Fähre erreichen wer<strong>de</strong>n.<br />
Spätestens am Fährterminal <strong>de</strong>r Color Line in Hirtshals wird <strong>de</strong>finitiv<br />
klar, dass dies keine gewöhnliche Urlaubsfahrt ist. Wir wer<strong>de</strong>n schon<br />
erwartet und rollen an <strong>de</strong>r Warteschlange vorbei durch einen »Seiteneingang«<br />
auf die M/S Prinsesse Ragnhild. Dort erwarten uns Außenkabinen,<br />
ein Willkommensdrink, Allyoucaneatbuffet, <strong>de</strong>r weite Blick<br />
über das Skagerak und die Gelegenheit, das Team etwas näher kennen<br />
zu lernen. Schnell wird klar, dass die meisten Qualifikanten in Sachen<br />
OutdoorKnowhow ganz vorne mitspielen.<br />
Da die Trophy als ein Erlebnis für Menschen je<strong>de</strong>r Konditionsstufe gedacht<br />
ist, fürchte ich inzwischen um die Unterfor<strong>de</strong>rung unserer Teams.<br />
Alle sind gut durchtrainiert, absolut heiß auf Outdoorsport und motiviert<br />
für einen Teamwettkampf <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>ren Art.<br />
In Bergen angekommen, startet unser erster Wettkampf: Geocaching.<br />
Die Teams erhalten Koordinaten und laufen zeitversetzt los, um verschie<strong>de</strong>ne<br />
Aufgaben in Bergens Altstadt zu lösen. Die schwierigste Aufgabe ist<br />
das Auffin<strong>de</strong>n eines Lokals inmitten <strong>de</strong>r alten Speicher aus <strong>de</strong>r Hansezeit.<br />
Nicht nur, dass die Toleranz bei <strong>de</strong>r dichten Bebauung Lokalisierungsprobleme<br />
schafft, auch die Aufgabe, beim Wirt mit <strong>de</strong>r richtigen Tonation<br />
von »Er <strong>de</strong>t telt her?« ein Zelt einzufor<strong>de</strong>rn, was dieser im Dutzend unter<br />
<strong>de</strong>r Theke vorhält. Der Wirt in <strong>de</strong>r Nachbarkneipe allerdings nicht.<br />
Am Nachmittag setzt sich <strong>de</strong>r Konvoi Richtung Voss in Bewegung. Hier<br />
bauen wir im Regen unsere Zelte beim örtlichen Rafting Center auf. Der<br />
Tag en<strong>de</strong>t stan<strong>de</strong>sgemäß mit Sauna und einem anschließen<strong>de</strong>n Bierchen<br />
im Yakuzzi unter norwegischem Sternenhimmel.<br />
Tag drei beginnt an einem wüsten Wildwasserkatarakt. Zwanzig Leute lau<br />
schen angespannt <strong>de</strong>n Worten <strong>de</strong>s Raftgui<strong>de</strong>s. Wenig später wer<strong>de</strong>n die<br />
Rafts in <strong>de</strong>n Fluss geschoben und <strong>de</strong>r heiße Tanz beginnt.<br />
Ich fahre mit <strong>de</strong>m Begleitbus und einigen Journalisten zu <strong>de</strong>n Kernstellen,<br />
die gute Fotos versprechen. Die Rafts wer<strong>de</strong>n mit kräftigen<br />
Schlägen in die richtige Position manövriert, die Paddler ducken sich ins<br />
Boot und treiben auf <strong>de</strong>r Stromzunge <strong>de</strong>n Katarakt hinunter. Kurz verschwin<strong>de</strong>t<br />
das komplette Raft im Gebro<strong>de</strong>l, bevor es mit prusten<strong>de</strong>n<br />
Passagieren wie<strong>de</strong>r in die Höhe schnellt.<br />
Um <strong>de</strong>n ersten Wettkampf <strong>de</strong>s heutigen Tages zu bestreiten, wechseln die<br />
Teams in ZweierRafts und absolvieren einen 1000MeterSprint. Hier zeigt<br />
sich schnell, wer bereits Erfahrung mit Fließgewässern mitbringt. Souverän<br />
pad<strong>de</strong>ln Jan und René vom Berliner Team durch die Zielwalze.<br />
Vier Jahreszeiten an einem Tag<br />
Start frei zum Geschicklichkeitsfahren.<br />
Schnell wird klar, dass<br />
die meisten Qualifikanten<br />
in Sachen Outdoor-Knowhow<br />
ganz vorne mitspielen.<br />
Wohlverdient! Whirlpool-Session im Raftcenter von Voss.<br />
Frisch geduscht und trockengelegt bewegt sich <strong>de</strong>r Konvoi nach Gudvangen<br />
am Naeröyfjord, <strong>de</strong>m vielleicht schönsten Küstenspalt Norwegens.<br />
Hier treffen wir auf Georg. Georg ist Wikinger. Zumin<strong>de</strong>st von neun bis<br />
fünf. Er lebt in einer kleinen Hütte im Wikingerdorf Gudvangen und weist<br />
uns in die nächsten Wettbewerbe ein: Bogenschießen mit originalgetreuen<br />
Langbögen und Feuerschlagen mit Stahl und Feuerstein.<br />
Den Abend beschließen wir bei einem fantastischen Ausblick auf <strong>de</strong>n<br />
AuerlandsFjord und <strong>de</strong>r Vorfreu<strong>de</strong>, morgen Norwegens spektakulärste
Wie die Wikinger – Plaisir-Ru<strong>de</strong>rn auf <strong>de</strong>m Fjord.<br />
Eisen bahnstrecke kennen zu lernen, die auf 20 Kilometer<br />
Strecke 864 Höhenmeter erklimmt.<br />
Da Fjord Norge, Partner <strong>de</strong>r Fjord Trophy <strong>2007</strong>, schon<br />
vor Monaten die Plätze in <strong>de</strong>r »Flamsbana« reserviert<br />
hat, können wir das Privileg genießen, einen eigenen<br />
Wagen für die Teilnehmer zu besetzen. Die Bahn startet<br />
auf Meeresniveau und en<strong>de</strong>t mitten im Hochgebirge –<br />
von wo es per DownhillBike zurück nach Flam geht.<br />
Die heutigen Aufgaben bestehen aus einem kurzen<br />
Fahrradsprint – in <strong>de</strong>r Ebene natürlich – und Pflanzenbestimmung.<br />
Wie eine Her<strong>de</strong> Rennpfer<strong>de</strong> stehen die<br />
Teams am Start und nesteln an ihren Pedalen. Ich positioniere<br />
mich am Zielstrich für das obligatorische Zielfoto,<br />
muss aber schnell feststellen, dass <strong>de</strong>r wildgewor<strong>de</strong>ne<br />
Radlerpulk dieses gar nicht als solches erkennt und ungebremst<br />
vorbeischießt. Klarer Fall von Tunnelblick. So<br />
nehmen wir das Rennen aus <strong>de</strong>r Wertung und gehen<br />
ohne Diskussion zur zweiten Tagesaufgabe über. Proben<br />
von fünf verschie<strong>de</strong>nen Pflanzen sammeln. Hier<br />
zeigt sich schnell <strong>de</strong>r Unterschied zwischen Action und<br />
Natursportler. Birke, Tanne, Fichte kennen die meisten,<br />
aber wie sieht eine Erle, wie eine Lärche aus?<br />
2 Grad Celsius, 11<strong>50</strong> Meter über Normalnull, kalter<br />
Kentern verboten, das Wasser hat nur zwei Grad.<br />
Wind, Schneewolken – Norwegen En<strong>de</strong> August, alle<br />
Jahres zeiten an einem Tag. Macht aber nix, <strong>de</strong>nn heut e<br />
steht als Erstes <strong>de</strong>r Gelän<strong>de</strong>wagenparcours auf <strong>de</strong>m<br />
Programm. Mit viel Gefühl im rechten und gekonntem<br />
Einsatz <strong>de</strong>s linken Fußes musste <strong>de</strong>r Land Rover über<br />
eine Strecke bugsiert wer<strong>de</strong>n, vor <strong>de</strong>r manch Spaziergänger<br />
kapituliert hätte.<br />
Finale, oho!<br />
Nach <strong>de</strong>r Gelän<strong>de</strong>wagenprüfung fahren wir zum<br />
Nigardsbreen, einer Gletscherzunge im größten Gletschergebiet<br />
auf europäischem Festland. Hier kommen<br />
erstmals die AllyFaltkanadier zum Einsatz. Quer über<br />
<strong>de</strong>n milchiggrünen Gletschersee liefern sich die Teams<br />
ein hartes Rennen. Gewonnen hat, wer zuerst festen<br />
Bo<strong>de</strong>n unter <strong>de</strong>n Füßen hat. Aber ist eine knietiefe<br />
Sandbank schon Land? Unbeeindruckt hüpfen die ersten<br />
Teams ins zwei Grad kalte Wasser und rammen die<br />
imaginäre Erobererfahne in <strong>de</strong>n Schlick.<br />
Nach diesem <strong>de</strong>nkwürdigen Rennen treffen sich Teilnehmer,<br />
Crew, Journalisten und das Filmteam vor <strong>de</strong>m<br />
Gletscher zum wohlverdienten Finalschmaus. <strong>Das</strong> blaue<br />
Eis im Rücken und <strong>de</strong>n See vor Augen, schmeckt die<br />
blitzschnell zubereitete Trekkingmahlzeit besser als<br />
je<strong>de</strong> s 5GängeMenü im SterneRestaurant.<br />
Den krönen<strong>de</strong>n Abschluss <strong>de</strong>s Tages bil<strong>de</strong>t ein Karaoke<br />
Wettstreit, über <strong>de</strong>n ich an dieser Stelle lieber <strong>de</strong>n Mantel<br />
<strong>de</strong>s Schweigens breite. Beson<strong>de</strong>rs mein Duett »Don’t<br />
you forget about me« mit Timo, <strong>de</strong>m PRMann von Color<br />
Line, hat hoffentlich niemand wörtlich genommen.<br />
Die Fährrückfahrt beginnt nach einer wildromantischen<br />
Fahrt durch nahezu alle Landschaftstypen Norwegens<br />
in Oslo. Dort entert unser Pulk die Color Fantasy, ein<br />
Kreuzfahrtschiff mit Auto<strong>de</strong>ck und allem Pipapo. Nach<br />
<strong>de</strong>m Auskundschaften aller Annehmlichkeiten <strong>de</strong>r Color<br />
Fantasy treffen wir uns in <strong>de</strong>r ObservationLounge,<br />
um die Sieger <strong>de</strong>r Fjord Trophy <strong>2007</strong> zu verkün<strong>de</strong>n und<br />
ein wenig zu feiern. Platz zwei müssen sich zwei Teams<br />
wegen Punktegleichheit teilen: Team Berlin, Jan Fröhlich<br />
und René Berton, sowie Team Leipzig, Christian<br />
Aumann und Torsten Biel. Auf Platz 1 thront Team Dres<strong>de</strong>n,<br />
bestehend aus Olaf Schmidt und Michael Faustmann.<br />
Herzlichen Glückwunsch, hat viel Spaß gemacht<br />
– aber nicht <strong>de</strong>n Kollegen erzählen ;)<br />
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70<br />
Hintergrund<br />
Text<br />
Susanne Kern<br />
Fotos<br />
W. L. Gore<br />
Hersteller
Schuhe mit Gore-Tex-Ausstattung<br />
Hintergrund 71<br />
»Mit TÜV und Klimaanlage«<br />
18.000 Schuhe testen die Gore-Labors – je<strong>de</strong>s Jahr.<br />
Gore-Logo ist auch eine Art TÜV-Plakette«, sagt Christian<br />
Bahlo w, Schuhexperte in <strong>de</strong>r <strong>Globetrotter</strong>-Filiale Hamburg.<br />
»<strong>Das</strong><br />
»Natürlich sind die Mo<strong>de</strong>lle wasserdicht – aber darüber<br />
hinau s garantieren rigorose Qualitätskontrollen, dass ein Schuh mit Gore-<br />
Ausstattung auch sonst in <strong>de</strong>r Champions League spielt.«<br />
Über die klassischen Gore-Vorteile – »wasserdicht« und »atmungsaktiv« –<br />
ist W. L. Gore längst hinaus. Man bietet <strong>de</strong>n Herstellern mittlerweile eine<br />
große Bandbreite an fertigen Materialkonzepten, mit <strong>de</strong>nen sich Schuhe<br />
für jedwe<strong>de</strong>n Einsatzbereich ausrüsten lassen. Dabei arbeiten die Gore-<br />
Techniker eng mit <strong>de</strong>n Designern zusammen.<br />
Bevor ein Schuh in <strong>de</strong>n Verkauf gelangt, muss er in <strong>de</strong>n Gore-Labors eine n<br />
wahren Prüfmarathon bestehen. »Bei unseren Tests offenbaren sich sämtliche<br />
Schwächen eines Schuhs. Alles, was mit unserem Laminat zu tun<br />
hat, aber auch Materialfehler o<strong>de</strong>r schlecht verklebte Polsterschäume «,<br />
sagt Marc Peikert, Produktspezialist bei W. L. Gore.<br />
Seine Lorbeeren hat Gore-Tex bei <strong>de</strong>n Wan<strong>de</strong>r- und Trekkingschuhen gesammelt.<br />
Nach vielen Jahren <strong>de</strong>r Forschung und einigen Rückschlägen<br />
gelan g es 1980 erstmals, die wasserdichte und atmungsaktive Membran<br />
in einen Schuh einzubauen. Seither wur<strong>de</strong>n die Fertigungsverfahren<br />
permanent weiterentwickelt, für je<strong>de</strong>n Schuhtyp gibt es die passen<strong>de</strong><br />
Method e (siehe Seite 73). Und: Gore-Tex Ausstattung ist heute in Schuhe n<br />
aller Art zu fin<strong>de</strong>n – von Sandalen mal abgesehen ;-)<br />
Wie kommt das? Klar, dass das Gore-Prinzip für Wan<strong>de</strong>r-, <strong>Winter</strong>- und<br />
Kin<strong>de</strong>rschuhe ein Segen ist, braucht man nieman<strong>de</strong>m zu erklären. Aber<br />
wieso verarbeiten immer mehr Hersteller das Laminat auch in Mo<strong>de</strong>llen<br />
für <strong>de</strong>n vornehmlich »trockenen« Gebrauch, nämlich in Alltags-, Reiseund<br />
sogar Joggingschuhen?<br />
Wer einen Schuh mit Gore-Tex kauft, bekommt nicht nur<br />
Funktion und Klimakomfort. Son<strong>de</strong>rn auch ein Paar Lauf-,<br />
Alltags- o<strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>rschuhe, das garantiert auf höchstem<br />
Niveau verarbeitet ist. 4-<strong>Seasons</strong> lädt ein zu einem Ausflug<br />
in die Welt <strong>de</strong>r High-Tech-Schusterei.<br />
Schneemann bauen nonstop: Salomons Kin<strong>de</strong>rschuh<br />
B4 GTX mit <strong>de</strong>m wärmsten Gore-Tex Futter überhaupt.<br />
Dazu Marc Peikert: »Die Gore-Tex Membrane selbst ist nie <strong>de</strong>r limitieren<strong>de</strong><br />
Faktor für das Mikroklima in Schuhen. Viel entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r ist die richtige<br />
Auswahl <strong>de</strong>r Materialien und <strong>de</strong>ren Verarbeitung. Und genau das haben<br />
wir im Laufe <strong>de</strong>r Jahre für verschie<strong>de</strong>nste Einsatzbereiche perfektioniert.«<br />
Der Wohlfühl-Faktor entschei<strong>de</strong>t<br />
Oft kann man gar nicht genau festmachen, warum man <strong>de</strong>n einen Schuh<br />
begeistert trägt und <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren weniger gerne. Tatsächlich wird diese r<br />
Wohlfühl-Faktor im Wesentlichen vom Klimakomfort <strong>de</strong>s Schuhs bestimmt.<br />
»Feucht« heißt hier nicht zugleich »fröhlich«. Die Füße müssen<br />
trocken sein – und angenehm warm. Dabei ist das »Wohlfühlfenster«<br />
ziemlich klein: Die i<strong>de</strong>ale Hauttemperatur liegt zwischen 28 und 32 Grad.<br />
Schon wenig außerhalb dieser Spanne wird es <strong>de</strong>m Fuß zu heiß o<strong>de</strong>r zu<br />
kalt – er überhitzt o<strong>de</strong>r friert und kühlt aus. Im Labor kann man dieses ungemütliche<br />
Fußklima wun<strong>de</strong>rbar messen und in bunten Grafiken dar-<br />
›
72 Hintergrund<br />
stellen. Und natürlich drängt sich ein Gedanke auf: Um <strong>de</strong>n Fuß konstant<br />
auf einer Temperatur zu halten, wäre doch eine Art Klimaautomatik im<br />
Schuh nicht schlecht.<br />
Die Realität ist gar nicht weit weg: Zwar lässt sich ein Trekking- o<strong>de</strong>r<br />
Jogging schuh nicht wie ein Auto mit einem praktischen Drehregler ausstatten<br />
(Rot = wärmer, Blau = kühler). Doch kann <strong>de</strong>r Schuh-Designer je<br />
nach gewünschtem Einsatzbereich aus einem riesigen Sortiment an Gore-<br />
Materialen die passen<strong>de</strong> Mischung aus Atmungsaktivität und Wärmeleistung<br />
auswählen. In <strong>de</strong>r Praxis kommt das einer Klimaautomatik recht<br />
nahe.<br />
Bei W. L. Gore mei<strong>de</strong>t man <strong>de</strong>n Vergleich mit <strong>de</strong>r Klimaanlage, weil »in<br />
<strong>de</strong>n Schuhen ja kein aktiv arbeiten<strong>de</strong>s Gerät steckt, das die Temperatur<br />
regulier t«, so Marc Peikert. »Wir sprechen lieber von Klimakomfort, weil<br />
es darum geht, die Füße nicht nur angenehm warm zu halten, son<strong>de</strong>rn<br />
auch trocken – und zwar von innen wie von außen.«<br />
Aber wie funktioniert diese Wärme- und Feuchteregulierung? <strong>Das</strong> Grundprinzip<br />
ist einfach: Je kälter es ist und je geringer die Aktivität (Jagen,<br />
Angeln), <strong>de</strong>sto stärker muss die Isolationsschicht eines Schuhs ausfallen.<br />
Bei warmer Umgebung und/o<strong>de</strong>r intensiver körperlicher Belastung – zum<br />
Beispiel im geheizten Büro o<strong>de</strong>r beim schweißtreiben<strong>de</strong>n Jogging – sind<br />
dagegen eine beson<strong>de</strong>rs hohe Atmungsaktivität und das Ableiten <strong>de</strong>r<br />
überschüssigen Wärme wichtig. Einen Spezialfall stellen Kin<strong>de</strong>rschuhe<br />
dar: Kin<strong>de</strong>rfüße haben genauso viele Schweißdrüsen wie die von Erwachsenen.<br />
Die Menge an Feuchtigkeit, die aus <strong>de</strong>m Schuh herausmuss, ist<br />
also ebenso groß, doch steht beim Kin<strong>de</strong>rschuh für <strong>de</strong>n Abtransport <strong>de</strong>s<br />
Wasserdampfs eine wesentlich kleinere Oberfläche zur Verfügung – eine<br />
beson<strong>de</strong>re Herausfor<strong>de</strong>rung an Design und Material.<br />
Messwerte für über 20.000 Materialien<br />
Schuhe mit Gore-Tex wer<strong>de</strong>n also nicht in einem 08/15-Verfahren,<br />
son<strong>de</strong>r n von Fall zu Fall unterschiedlich konstruiert. W. L. Gore sieht sich<br />
dabe i als nicht bloßer Lieferant, son<strong>de</strong>rn als Partner <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong>n Schuhhersteller.<br />
Ein ganze r Stab von Gore-Spezialisten steht <strong>de</strong>n Designern<br />
zur Seite. Mit einem hauseigenen Simulationsprogramm, das auf Messwerte<br />
von über 20.000 Materialien zugreift, können die Eigenschaften<br />
eines künftigen Schuhs am Computer dargestellt wer<strong>de</strong>n. Aber nicht nur<br />
virtuell, auch in <strong>de</strong>r Praxis prüft Gore alle verwen<strong>de</strong>ten Materialien vom<br />
Schnürsenkel bis zu <strong>de</strong>n Nähgarnen. Zum Beispiel darf das Obermateria l<br />
Von Himalaya bis Harz:<br />
Gore-Tex Bestseller<br />
aus <strong>de</strong>m <strong>Globetrotter</strong>-<br />
Sortiment.<br />
Hart im Nehmen:<br />
Hanwag Omega GTX.<br />
Trotz Tests mit Hitze, Kälte und Nässe bleibt das Klima im Schuh konstant.<br />
(Le<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r Textil) die Atmung <strong>de</strong>r innen verarbeiteten Membran keinesfalls behin<strong>de</strong>rn.<br />
Auch die Gore-Membranen selbst bieten Variationsmöglichkeiten. Gore-<br />
Tex Schuhe mit XCR Produkttechnologie (steht für »eXten<strong>de</strong>d Comfort Range«)<br />
wer<strong>de</strong>n grundsätzlich ohne zusätzliche Isolationsschicht verbaut. Mit ihrer exzellenten<br />
Atmungsaktivität sind sie erste Wahl für wärmere Temperaturen – Halbschuhe<br />
für die City, Kin<strong>de</strong>rmo<strong>de</strong>lle für <strong>de</strong>n Sommer – o<strong>de</strong>r wenn es beim Sport<br />
Allroundtalent: Meindl<br />
Air Revolution 3.1.<br />
Komfortwun<strong>de</strong>r:<br />
Lowa Renega<strong>de</strong> GTX.
Atmungswun<strong>de</strong>r und nebenbei auch wasserdicht: Running-Schuhe mit Gore-Tex XCR – wie <strong>de</strong>r Arnuva 100 TR GTX von The North Face.<br />
Jährlich wer<strong>de</strong>n 20 Millionen Paar Schuhe mit Gore-Tex<br />
Ausstattung verkauft. Allein <strong>Globetrotter</strong> führt über 120 Mo<strong>de</strong>lle.<br />
richtig zur Sache geht, etwa beim Joggen. Die »Kühlung« durch hohen<br />
Wasserdampfdurchlass steht hier klar im Vor<strong>de</strong>rgrund – die Gore-typische<br />
Wasserdichtheit gibt‘s praktisch als Bonus dazu.<br />
Ist statt Kühlung eher Heizung gefragt, kommen Futterlaminate mit<br />
spezielle n Isolationsschichten zum Einsatz. Die Skala reicht hier vom<br />
bequeme n Allroundschuh für Frühjahr und Herbst bis zum Hardcore-<br />
<strong>Winter</strong> stiefel. Wer bei großer Kälte lange draußen ist – zum Beispiel<br />
Mushe r, Expeditionsbergsteiger o<strong>de</strong>r die netten Bügel-Anreicher am Skilift<br />
–, bekommt Gore-Schuhe mit einem bis zu 9 mm starken Futter aus<br />
Poly ester und Wolle. Allerdings bietet die fette Isolationsschicht allei n<br />
noch keine Wohlfühlgarantie: Selbst warme Füße kühlen schnell aus,<br />
wenn die entstehen<strong>de</strong> Feuchtigkeit nicht abgeführt wird. Die extreme<br />
Aufgabe, <strong>de</strong>n Schweiß durch eine fast zentimeterdicke Wärmeschicht abzutransportieren,<br />
bewältigt das Gore-Tex Sandwich souverän. Derzeit stellen<br />
sich die Gore-Forscher <strong>de</strong>m letzten Problem <strong>de</strong>r alpinen Schuhwelt: <strong>de</strong>m<br />
Hartschalenschuh. Erste Innenschuhe für Skitourenstiefel gibt es bereits.<br />
4-<strong>Seasons</strong> Info<br />
So kommt Gore-Tex in <strong>de</strong>n Schuh<br />
Auch bei <strong>de</strong>r Einarbeitung von Gore-Tex in die Schuhmo<strong>de</strong>lle<br />
gibt es verschie<strong>de</strong>ne Möglichkeiten. Die Schuster können sich<br />
je nach Mo<strong>de</strong>ll die bevorzugte Metho<strong>de</strong> ausssuchen.<br />
Bootie-Machart: aus <strong>de</strong>m Gore-<br />
Tex Futterlaminat wird zunächst<br />
eine Art wasserdichter Socken<br />
hergestellt und dieser dann in<br />
<strong>de</strong>n Schuh eingearbeitet.<br />
Offene Machart: <strong>Das</strong> Gore-Tex<br />
Futterlaminat ist bereits im<br />
Schaft fixiert, aber wie dieser<br />
nach unten offen. Bei<strong>de</strong>s zusammen<br />
wird an <strong>de</strong>r Brandsohle<br />
fixiert und wie diese auf <strong>de</strong>r Unterseite<br />
mit Spezialklebstoff (sogenanntem<br />
»reaktiven Hotmelt«)<br />
wasserdicht abgedichtet. Anschließend<br />
wird die bereits vorgefertigte<br />
Laufsohle aufgeklebt.<br />
Direktbesohlung: Die Herstellung<br />
<strong>de</strong>r Laufsohle und ihre<br />
Verbindung mit <strong>de</strong>m Schaft geschieht<br />
bei dieser Metho<strong>de</strong> in<br />
Die ständige Weiterentwicklung <strong>de</strong>r Technologie und die rigorosen<br />
Qualitäts kontrollen vom ersten Design bis zum fertigen Mo<strong>de</strong>ll be<strong>de</strong>ute n<br />
für W. L. Gore einen unglaublichen Aufwand. Allein in <strong>de</strong>n firmeneigenen<br />
Labors wer<strong>de</strong>n rund 18.000 Schuhe und 14.000 Materialien geprüft –<br />
je<strong>de</strong>s Jahr! Doch die Mühe lohnt. Nach 20 Jahren konsequenter Arbeit ist<br />
Gore-Tex unbestrittener Marktführer und arbeitet mit über 80 Schuhherstellern<br />
zusammen, die jährlich rund 20 Millionen Paar Schuhe mit Gore-<br />
Tex Ausstattung verkaufen. Allein <strong>Globetrotter</strong> Ausrüstung führt über 120<br />
Mo<strong>de</strong>lle vom Running- über <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rschuh bis zum Expedi tionsstiefel.<br />
Darunter sind namhafte Marken von A wie Aku über Hanwag, Lowa,<br />
Meindl, Merrell und Nike bis Z wie Zamberlan.<br />
Von <strong>de</strong>r riesigen Auswahl an Gore-Tex Mo<strong>de</strong>llen profitieren vor allem<br />
die Kun<strong>de</strong>n: Sie können ihren i<strong>de</strong>alen Schuh nach Einsatzbereich, Passform<br />
und persönlichen Vorlieben aussuchen. Für welchen sie sich auch<br />
entschei<strong>de</strong> n – sie bekommen garantiert einen sehr hochwertigen Schuh<br />
– mit »TÜV und Klimaanlage«.<br />
einem Arbeitsschritt. Dabei wird<br />
<strong>de</strong>r Schaft zusammen mit <strong>de</strong>m<br />
Gore-Tex Futterlaminat an die<br />
Brandsohle »gestrobelt«. Die<br />
Laufsohle wird dann in einer<br />
Hintergrund<br />
Später unsichtbar, aber unverzichtbar: die Membran im Schuh.<br />
73<br />
‹<br />
speziellen Maschine in flüssiger<br />
Form »angespritzt« und härtet<br />
anschließend aus. Dabei geht sie<br />
eine wasserdichte Verbindung mit<br />
<strong>de</strong>m Gore-Tex Futter ein.
74<br />
Reise<br />
Text & Fotos<br />
Olaf Meinhardt<br />
Der Karpaten-Express<br />
Nicht ohne Grund sie<strong>de</strong>lte Bram Stoker seine Romanfigur Dracula in <strong>de</strong>n rumänischen Karpaten an.<br />
Der Gebirgsbogen, <strong>de</strong>r sich von <strong>de</strong>r Slowakei bis Serbien erstreckt, birgt eine wil<strong>de</strong> Bergwelt, tiefe<br />
Schluchten und viel morbi<strong>de</strong>n Charme. Doch <strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>rsmann <strong>de</strong>r Neuzeit muss sich allenfalls<br />
vorm Wetter gruseln – Wegenetz und Hüttendichte sind über alle Zweifel erhaben.
Hinter <strong>de</strong>m Örtchen Nucoara ist Schluss mit lustig. Die Straße<br />
wechselt von Asphalt auf Feldweg, das Wetter von Schnürlrege n<br />
auf Wolkenbruch. Der Regen plad<strong>de</strong>rt auf unsere Frontscheibe,<br />
die Scheibenwischer schlagen im Takt, Rinnsale laufen über <strong>de</strong>n kurvigen<br />
Geröllweg. Eine schmale Brücke taucht im letzten Tageslicht auf,<br />
fast freischwebend über einer tiefen Schlucht, <strong>de</strong>r Beton ist glitschig.<br />
Großer Gott, mit unserem schweren Bus über dieses zarte Gebil<strong>de</strong> ...<br />
Nicht gera<strong>de</strong> angenehm, unser Empfang im rumänischen Nationalpark<br />
Retezat. Zwei Tage Autoreise über Österreich und Ungarn liegen<br />
hinter, eine Woche Wan<strong>de</strong>rn bei möglichst schönem Wetter vor uns.<br />
Wozu sind wir schließlich in die »Süd«-Karpaten gefahren? Die Gipfel<br />
Reise<br />
dieses kleinen Gebirges reichen bis über 2<strong>50</strong>0 Meter, dazwischen verbergen<br />
sich schroffe Höhenzüge und glasklare Bergseen. Dank eines<br />
sorgfältig beschil<strong>de</strong>rten Wan<strong>de</strong>rwege-Netzes samt guter »Hüttendichte«<br />
lässt sich das Retezat hervorragend zu Fuß erkun<strong>de</strong>n.<br />
»Na toll«, murmelt Lars im Angesicht <strong>de</strong>r in Regendunst gehüllten<br />
Brück e. Lars ist Buchhändler und wan<strong>de</strong>rtechnisch eher unbeschlage n.<br />
Man könnte auch sagen jungfräulich. Er war noch nie auf einer<br />
Trekkingtour und wur<strong>de</strong> von Claudi, meiner Nachbarin, dazu überre<strong>de</strong>t.<br />
Claudi ist viel in <strong>de</strong>n Bergen unterwegs, erfahren und fitnessstudiogestählt.<br />
Zu<strong>de</strong>m zählt Unentschlossenheit in keinster Weise zu<br />
ihren Schwächen. ›<br />
75
76<br />
Reise<br />
Die höchsten Berge im<br />
Nationalpark gipfeln jenseits<br />
<strong>de</strong>r 2<strong>50</strong>0-Meter-Marke.<br />
Während wir unschlüssig vor <strong>de</strong>r Brücke warten, schießt ein Wagen –<br />
voll bela<strong>de</strong>n mit einer ganzen Familie – aus <strong>de</strong>r Gegenrichtung über die<br />
Brücke. Entschlossen hält Claudi <strong>de</strong>n Wagen mit einer Handbewegung an.<br />
Nach kurzem Dialog, <strong>de</strong>r in erster Linie mit Gesten geführt wird, kommt sie<br />
zurück. »Alles klar, wir können fahren!« Anscheinend fahren regelmäßig<br />
schwer bela<strong>de</strong>ne Holzlaster problemlos über die Brücke. Na dann.<br />
Mit viel Schwung bugsiere ich meinen alten Bulli anschließend weiter in die<br />
Nacht, während <strong>de</strong>r ruppige Weg stetig an Höhe gewinnt.<br />
Eingelegte Schlange zum Nachtisch<br />
Endlich blinkt <strong>de</strong>r weiße Putz <strong>de</strong>r Cabana Carnic hinter <strong>de</strong>m Regenvorhang<br />
auf. Ich bin erleichtert, <strong>de</strong>nn ich fühle mich verantwortlich für unsere<br />
kleine Truppe. Auch wenn ich von meiner Topform als Wan<strong>de</strong>rsmann<br />
momentan einige Pfund entfernt bin, so bin ich als Organisator, Fahrer<br />
und Fotograf <strong>de</strong>r Tour doch auch <strong>de</strong>r Leitwolf von Claudi und Lars.<br />
Ein blon<strong>de</strong>r Engel empfängt uns. Elena ist hier in dieser rauhen Gegend Wirtin<br />
und Krankenschwester in Personalunion. Sie bereitet uns eine warme<br />
Mamaliga zu. Mamaliga ist Maisbrei mit frischen Tomaten und frittierten<br />
Kartoffeln – ein rumänisches Nationalgericht. Nebenbei verpasst sie einem<br />
jungen Hirten aus <strong>de</strong>n Bergen, <strong>de</strong>r kurz zur Tür hereinschaut, eine Spritze.<br />
Wir bitten darum, unser Auto ein paar Tage stehen lassen zu dürfen, was<br />
gegen ein kleines Entgelt kein Problem ist. Und als die gute Frau sogar<br />
noch erzählt, dass morgen <strong>de</strong>r Regen aufhören soll, sind unsere Sorgen<br />
weggewischt und wir freuen uns mächtig auf die nächsten Tage.<br />
Nach <strong>de</strong>m Essen bringt <strong>de</strong>r Mann unserer lieben Wirtin noch ein großes<br />
Einweckglas an unserem Tisch vorbei. Darin, in Formal<strong>de</strong>hyd eingelegt und<br />
vor <strong>de</strong>r Tür erlegt, eine graubraune Schlange, hochgiftig, be<strong>de</strong>utet er uns,<br />
aber sehr selten ... Lars sieht mich ängstlich an und selbst Claudi scheint<br />
darüber nachzu<strong>de</strong>nken, ihren Urlaub besser in <strong>de</strong>r Cabana zu verbringen.<br />
Tatsächlich haben sich über Nacht die Wolken verzogen. Am Vormittag<br />
bekommt Lars <strong>de</strong>n Kurs »Rucksackpacken für Anfänger« verpasst und um<br />
die Mittagszeit marschieren wir los. Die Etappe ist kurz, i<strong>de</strong>al zum Eingehen.<br />
Lars muss sich langsam an die ungewohnte Belastung gewöhnen, ich<br />
Im Umkreis <strong>de</strong>r Hütten gibt es Lagerplatz und nette Nachbarn.<br />
kämpfe mit meiner schweren Fotoausrüstung auf <strong>de</strong>m Rücken und meinen<br />
überzähligen Pfun<strong>de</strong>n am Leib, nur Claudi ist kaum zu bremsen.<br />
Der Weg, mit einem blauen Balken markiert, schlängelt sich von <strong>de</strong>r Caba n a<br />
durch dichten Na<strong>de</strong>lwald. Gute zwei Stun<strong>de</strong>n und 475 Höhenmeter später<br />
gelangen wir zu einer weiten Lichtung, darauf steht ein dunkles Holzhaus<br />
– die Zwei-Sterne-Cabana Pietrele. Am Waldrand können wir unse r Zelt<br />
aufbauen, und sollte das Wetter wie<strong>de</strong>r schlechter wer<strong>de</strong>n, auch eine <strong>de</strong>r<br />
umliegen<strong>de</strong>n Hütten mieten. Kaltes Quellwasser läuft beständig aus einem<br />
Rohr an <strong>de</strong>r Cabana, außer<strong>de</strong>m gibt es ein Plumpsklo, mehr Luxus brauchen<br />
wir nicht – allein die Lage unseres Platzes hat min<strong>de</strong>stens vier Sterne.<br />
Claudi nicht zu stoppen<br />
Vorbei mit <strong>de</strong>m gemütlichen Eingehen, heute wird es ernst. Über Stock<br />
und Stein geht es gleich zu Beginn quer durch einen alten Fichtenbestand.<br />
Ich bemerke, dass Lars sich etwas unsicher bewegt, und dränge
ihm meine Wan<strong>de</strong>rstöcke auf, was ihn <strong>de</strong>utlich sicherer macht. Nach<br />
einer Dreiviertelstun<strong>de</strong> erreichen wir die auf <strong>16</strong>72 m gelegene Cabana<br />
Geniana. Nach einer kurzen Rast und einem duften<strong>de</strong>n, selbst gemachten<br />
Kräutertee <strong>de</strong>s rüstigen Wirts ziehen wir wie<strong>de</strong>r los.<br />
Von hier aus geht es auf einem steinigen Pfad weiter, <strong>de</strong>r Wald lichtet sich,<br />
die Fichten sind kaum noch höher als wir selbst. Kurz darauf erreichen wir<br />
die Baumgrenze. Zwei starke Stämme mit quer darüber genagelten Brettern<br />
bil<strong>de</strong>n die mäßig vertrauenerwecken<strong>de</strong> Holzbrücke, auf <strong>de</strong>r wir <strong>de</strong>n<br />
kleinen Wasserfall Cascada Pietrele überqueren. Claudi lacht nur: »Mit lausigen<br />
Brücken kennen wir uns ja jetzt aus!« – und tänzelt leichtfüßig über<br />
die Holzkonstruktion. Weiter geht es einen winzigen Bergsee entlang, dann<br />
ein kurzes Stück über Schnee und ein steiles Geröllfeld hinweg. Lars ist heilfroh<br />
über die Stöcke, konzentriert sich auf je<strong>de</strong>n Schritt und – was wir ihm<br />
Kaltes Quellwasser aus einem Rohr und<br />
ein Plumpsklo, mehr Luxus brauchen wir<br />
nicht – allein die Lage unseres Platzes<br />
hat min<strong>de</strong>stens vier Sterne.<br />
Die Wege durch <strong>de</strong>n Retezat erfor<strong>de</strong>rn Kondition und Trittsicherheit.<br />
hoch anrechnen – er jammert nicht. Einzig ein »Meine Herren, geschenkt<br />
wird einem hier aber auch nichts!« klingt durch die Stille.<br />
In <strong>de</strong>r Tat. Kurz darauf wird es noch einmal steiler und wir steigen bis auf<br />
2206 m zum Bergsattel hinauf. Auf <strong>de</strong>r Passhöhe angelangt, eröffnet sich<br />
uns ein grandioser Blick. Wir sind umringt von felsigen Bergketten, die Luft<br />
ist klar und frisch, durch eine Öffnung <strong>de</strong>s Talkessels können wir bis zum<br />
bewal<strong>de</strong>ten Retezatul Mic sehen. Auch unser Ziel, <strong>de</strong>n See Lacul Bucura<br />
und das am Ufer gelegene Refugium, können wir erblicken. Etliche Zelte<br />
sind bereits dort aufgebaut.<br />
Inmitten <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Wan<strong>de</strong>rer, darunter viele Tschechen und rumänische<br />
Stu<strong>de</strong>nten, hat sich auch ein Pärchen nie<strong>de</strong>rgelassen, das wir am vorigen<br />
Tag an <strong>de</strong>r Cabana kennengelernt haben. Bei<strong>de</strong> sind Aka<strong>de</strong>miker mit bester<br />
Ausbildung, aber hier in Rumänien hoffnungslos unterbezahlt. So<br />
sind sie in die USA ausgewan<strong>de</strong>rt, wo sie mit Handlangerjobs immer noch<br />
mehr verdienen als in Rumänien. Nun bereisen sie für zwei Monate ihre<br />
Heimat, bevor sie einen erneuten Umzug nach Kanada wagen wollen.<br />
Für Lars ist <strong>de</strong>r Tag been<strong>de</strong>t, er mag kaum noch re<strong>de</strong>n, was ungewöhnlich<br />
ist, da er sonst eher mitteilsam ist. Immerhin sind wir uns einig, dass wir mit<br />
<strong>de</strong>m Schlafengehen nicht mehr bis zur Dämmerung warten müssen. Erschöpft<br />
und zufrie<strong>de</strong>n schlüpfen wir gegen 19 Uhr in unsere Schlafsäcke.<br />
Lars am Limit<br />
Am nächsten Morgen brennt uns strahlen<strong>de</strong>r Sonnenschein förmlich aus<br />
<strong>de</strong>m Zelt. Kaum unterwegs, stellen Geröllfel<strong>de</strong>r unsere Trittsicherheit auf<br />
die Probe, oft müssen wir von einer Steinplatte zur nächsten springen. Mir<br />
macht das richtig Spaß. Lars weniger. Der hatte geglaubt, <strong>de</strong>n härtesten<br />
Tag bereits hinter sich zu haben, und wird nun eines Besseren belehrt.<br />
Zusehends wird es für Lars härter und härter. Als er schließlich einige Stellen<br />
nur auf allen Vieren bewältigen kann, berufe ich eine »außeror<strong>de</strong>ntliche<br />
Teambesprechung« ein. Nach kurzer Beratung einigen wir uns darauf,<br />
Lars zu entlasten und ihm etwas Gepäck abzunehmen. Claudi wird<br />
so ein wenig in ihrem Tempo gebremst und rückt tempomäßig mehr in<br />
unsere Regionen, und bei mir beschleunigen die zusätzlichen Kilos auf<br />
<strong>de</strong>m Rücken <strong>de</strong>n Abbau <strong>de</strong>r Kilos am Bauch.<br />
Dankbar meistert Lars in <strong>de</strong>r Folge auch Altschneefel<strong>de</strong>r problemlos.<br />
Der anschließen<strong>de</strong> Anstieg zum Ju<strong>de</strong>le-Pass for<strong>de</strong>rt wie<strong>de</strong>r einiges an<br />
Schweiß, doch die Ausblicke entschädigen für alles und die folgen<strong>de</strong><br />
leichte Gratwan<strong>de</strong>rung lässt jegliche Anstrengung vergessen. Bald schon<br />
können wir unser Ziel in <strong>de</strong>r Ferne ausmachen: <strong>de</strong>n Lacul Zanoaga. Den<br />
See vor Augen, schalten wir einen Gang runter, beginnen zu trö<strong>de</strong>ln und<br />
genießen <strong>de</strong>n wun<strong>de</strong>rbaren Tag in vollen Zügen.<br />
Wolf o<strong>de</strong>r Bär?<br />
Reise<br />
Am späten Nachmittag schließlich steigen wir zum See hinab. Nirgends<br />
ent<strong>de</strong>cken wir Zelte. »Wo zum Kuckuck sollen wir <strong>de</strong>nn hier unser Zelt<br />
aufstellen?«, fragt Lars ratlos. Am rechten Ufer schon einmal nicht, <strong>de</strong>nn<br />
dort versinken wir bis zu <strong>de</strong>n Knöcheln im Sumpf. An <strong>de</strong>r Südseite <strong>de</strong>s<br />
Sees ent<strong>de</strong>cken wir schließlich eine Hütte. Zwei Stu<strong>de</strong>nten absolvieren<br />
dort ihren Sommerjob als Nationalparkwächter. Sie schicken uns in eine<br />
einsame Senke, nicht weit vom Seeufer entfernt, in <strong>de</strong>r wir bequem<br />
lager n können. Wasser müssen wir allerdings vom 200 Meter entfernten<br />
Kopfen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Sees aus einer Quelle schöpfen. Kein Problem, Claudi hat<br />
ja immer noch genug Power. In <strong>de</strong>r Dämmerung überzieht ein oranges<br />
Farbenspiel <strong>de</strong>n Himmel, die glatte Oberfläche <strong>de</strong>s Sees spiegelt die umgeben<strong>de</strong><br />
Bergwelt.<br />
»Au weh, das sieht nicht gut aus ...« Claudi hat Zweifel? <strong>Das</strong> will was<br />
heiße n. Schon zu Beginn <strong>de</strong>r heutigen Etappe ist <strong>de</strong>r Weg <strong>de</strong>utlich<br />
schlechter als die letzten Tage. An vielen Stellen ist er stark zugewuchert,<br />
<strong>de</strong>r Pfad scheint nicht allzu oft begangen zu wer<strong>de</strong>n. Tapfer schlagen wir<br />
uns durch kleine Krüppelbäumchen und an<strong>de</strong>res Gesträuch. Ich gehe<br />
vora n und halte plötzlich mitten im Schritt inne. Wo ich gleich meinen Fuß<br />
aufsetzen wollte, liegt zusammengeringelt eine dicke graubraune Schlange.<br />
Die Schlange rührt sich nicht. Verdammt, <strong>de</strong>nke ich, die sieht <strong>de</strong>r aus<br />
<strong>de</strong>m Glas aber ziemlich ähnlich. Ich lasse mir von Lars einen Wan<strong>de</strong>r stock<br />
reichen und pieke sie damit vorsichtig an. Langsam, fast gelangweilt,<br />
gleitet sie davon. Mir dagegen schlägt das Herz bis zum Hals.<br />
Allmählich wird das hüfthohe Gestrüpp immer undurchdringlicher, nur<br />
mühselig fin<strong>de</strong>n wir überhaupt <strong>de</strong>n Weg. Ich schlage mit meinem Stock<br />
eine Schneise, mir steht nicht <strong>de</strong>r Sinn nach einer weiteren Schlangenkonfrontation.<br />
Weiter unten kommen wir glücklicherweise wie<strong>de</strong>r auf<br />
einen <strong>de</strong>r bekannten steinigen Waldpfa<strong>de</strong>. Ein Fluss schnei<strong>de</strong>t uns <strong>de</strong>n<br />
77<br />
›
78 Reise<br />
Unweit <strong>de</strong>s Weges liegt ein totes,<br />
eigenartig zerfled<strong>de</strong>rtes Schaf im<br />
Gras. War das ein Wolf o<strong>de</strong>r ein Bär?<br />
Die Stimmung ist unheimlich.<br />
Weg ab, wir waten hindurch. Lars verliert das Gleichgewicht und stützt<br />
sich ausgerechnet mit <strong>de</strong>r Hand am Grund ab, in <strong>de</strong>r er seine Wan<strong>de</strong>rschuhe<br />
trägt. Wir müssen lachen, Lars selbst auch, die Moral <strong>de</strong>r Truppe<br />
ist unverän<strong>de</strong>rt gut. Wie<strong>de</strong>r win<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>r Pfad in die Höhe, <strong>de</strong>r Passhöhe<br />
entgegen. Ausgerechnet hier wird die Szenerie etwas ungemütlicher,<br />
dunkle Wolken türmen sich über uns auf und kün<strong>de</strong>n Blitz und Donner an.<br />
Unweit <strong>de</strong>s Weges liegt ein totes, eigenartig zerfled<strong>de</strong>rtes Schaf im Gras.<br />
War das ein Wolf o<strong>de</strong>r ein Bär? Die Stimmung ist unheimlich.<br />
Apsis mit fließend Wasser<br />
Wo ist bloß <strong>de</strong>r Abstieg ins nächste Tal? Nirgends können wir <strong>de</strong>n entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Abzweig ent<strong>de</strong>cken. Jetzt kommen auch <strong>de</strong>r unerschütterlichen<br />
Claudi die ersten Zweifel. Zum Glück treffen wir kurz darauf zwei Hirten,<br />
die uns einen an<strong>de</strong>ren Plan nahelegen. Ziel ist nun das Refugium Bucura,<br />
von <strong>de</strong>m wir vor zwei Tagen aufgebrochen sind. Wir beeilen uns, um <strong>de</strong>m<br />
Unwetter zu entkommen und schaffen es tatsächlich. <strong>Das</strong> Gewitter zieht in<br />
unserem Rücken vorüber, uns erreicht nur ein Nieseln. Insgesamt waren wir<br />
fast sieben Stun<strong>de</strong>n unterwegs, keine Minute länger hätte Lars verkraftet.<br />
Was nun? Unser Plan ist ein wenig durcheinan<strong>de</strong>r. <strong>Das</strong> Wetter hat sich<br />
zwar wie<strong>de</strong>r beruhigt, doch so ganz trauen wir <strong>de</strong>m Braten nicht. Wir las-<br />
<strong>Das</strong> Spiel aus Wolken,<br />
Thermik und Sonnenuntergang<br />
fasziniert<br />
täglich aufs Neue.<br />
sen unsere Siebensachen im Zelt und rüsten zur Tagestour auf <strong>de</strong>n schroffen<br />
Peleaga, <strong>de</strong>r sich 2<strong>50</strong>9 m hoch in <strong>de</strong>n Himmel reckt. Heute nimmt Lars<br />
die Geröllfel<strong>de</strong>r schon viel lockerer und so erreichen wir leichten Fußes ein<br />
rostiges Schild, das <strong>de</strong>n Gipfel ziert. Der anfängliche Sonnenschein geht<br />
schleichend in eine diesige Bewölkung über. Da es sich um einen Rundwan<strong>de</strong>rweg<br />
han<strong>de</strong>lt, gelangen wir auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Bergseite hinab. Über<br />
uns verdichtet sich <strong>de</strong>r Dunst zu einer festen Wolkenschicht. Kaum haben<br />
wir nach unserer Ankunft am Zelt <strong>de</strong>n Kocher in Gang gebracht, bricht ein<br />
wahres Unwetter über uns herein: Wir wer<strong>de</strong>n mit walnussgroßen Hagelkörnern<br />
torpediert. Eiligst ziehen wir uns ins Zelt zurück, doch <strong>de</strong>r Hagel<br />
geht in einen Platzregen über und schon bald läuft ein Bach durch die Apsis.<br />
Ich versuche eine Rinne zu scharren, um das Wasser umzuleiten, doch<br />
keine Chance. Claudi und Lars stapeln <strong>de</strong>rweil die Ausrüstung ins trockene<br />
Innenzelt. Eine halbe Stun<strong>de</strong> später ist <strong>de</strong>r Spuk vorbei und die Abendsonne<br />
grinst uns fröhlich an, als wäre nichts gewesen.<br />
Die Wettervorhersage für die nächsten Tage sei miserabel, lassen uns die<br />
Amerika-Auswan<strong>de</strong>rer wissen und raten zum Abstieg. Scha<strong>de</strong>, doch für<br />
uns wird es ohnehin Zeit. Sieben Stun<strong>de</strong>n dauert <strong>de</strong>r Abstieg zurück zu<br />
unserem Bus. Wir gelangen zur Cabana Geniana, wo wir noch einmal<br />
<strong>de</strong>n guten Kräutertee genießen, laufen an <strong>de</strong>r Cabana Pietrele vorbei und<br />
kommen in <strong>de</strong>r Dämmerung bei unserem Auto an. Eiligst fahre ich <strong>de</strong>n<br />
Wagen von <strong>de</strong>r Wiese, aus Angst davor, bald im Schlamm zu versinken.<br />
Zum Abschiedsessen versammeln wir uns in <strong>de</strong>r Cabana. Wie<strong>de</strong>r Mamaliga,<br />
wie<strong>de</strong>r richtig lecker. Draußen regnet es sich langsam ein. Claudi<br />
bedauert, dass die Tage schon um sind. Lars ist längst wie<strong>de</strong>r gesprächig<br />
gewor<strong>de</strong>n und berichtet begeistert von <strong>de</strong>n zurückliegen<strong>de</strong>n Tagen. Er<br />
wird von diesen außergewöhnlichen Erlebnissen noch lange zehren, plant<br />
jedoch, in Zukunft erst einmal im Harz das Wan<strong>de</strong>rn zu üben.<br />
Olaf Meinhardt
4-<strong>Seasons</strong> Info<br />
Wan<strong>de</strong>rn in <strong>de</strong>n Karpaten<br />
Wer mag, kann Rumänien komplett entlang <strong>de</strong>s Karpaten-Bogens<br />
erwan<strong>de</strong>rn. Doch da Zeit für die meisten knapp ist, empfiehlt sich<br />
zuallererst die Erkundung <strong>de</strong>s Retezat-Nationalparks, Rumäniens<br />
Hiker-Hochburg Nr. 1. Hier gibt es alles, was das Wan<strong>de</strong>rn in Osteuropa<br />
ausmacht, auf engstem Raum.<br />
Anreise<br />
Für die Auto-Anreise sollte man<br />
zwei Tage einplanen, die reine<br />
Fahrzeit von Frankfurt beträgt ca.<br />
24 Stun<strong>de</strong>n. Die größeren Straßen<br />
in Rumänien sind gut, auf die Nebenstraßen<br />
sollte man sich nur mit<br />
einem robusteren Wagen trauen.<br />
Die Cabana Carnic erreicht man über<br />
Hateg und Nucsoara, von dort über<br />
einen ruppigen Fahrweg zur Hütte.<br />
Min<strong>de</strong>stens genauso anstrengend<br />
ist die Anreise mit <strong>de</strong>n preisgünstigen<br />
Linienbussen von Eurolines<br />
o<strong>de</strong>r Atlassib. Bahnfahren kann in<br />
Abhängigkeit von Ausgangs- und<br />
Zielort entspannen<strong>de</strong>r sein, doch<br />
sollte man sich zuvor nach <strong>de</strong>n<br />
weiterführen<strong>de</strong>n Bussen erkundigen.<br />
<strong>Das</strong> gleiche gilt für Flüge nach<br />
Bukarest, die inzwischen zahlreich<br />
und relativ preiswert angeboten<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Reisezeit<br />
Während es im Flachland im Hochsommer<br />
entsetzlich heiß wer<strong>de</strong>n<br />
kann, sind die Temperaturen im<br />
Gebirge zwischen Mitte Juni und<br />
Mitte September genau richtig. Auf<br />
<strong>de</strong>ftige Regengüsse sollte man aber<br />
genauso eingestellt sein wie auf<br />
längere Trockenphasen.<br />
Routen<br />
Vom Zweitages-Gewaltmarsch quer<br />
durch <strong>de</strong>n Nationalpark bis zum<br />
zweiwöchigen Basislager am Bergsee,<br />
von wo man diverse Gipfel in<br />
Angriff nehmen kann, ist alles erlaubt.<br />
Den Weg nach Wunsch stellt<br />
man sich am besten nach Führer-<br />
und Kartenstudium selbst zusammen<br />
und variiert ihn vor Ort nach<br />
Rücksprache mit <strong>de</strong>n Hüttenwirten.<br />
Übernachtung<br />
Im Retezat-Gebirge fin<strong>de</strong>n sich einige<br />
Hütten, vor allem in <strong>de</strong>n leichter<br />
zugänglichen Regionen. Dennoch<br />
sollte man das Zelt unbedingt dabei<br />
haben. Und in <strong>de</strong>n weniger stark<br />
frequentierten Höhenzügen sollte<br />
Zelten ohnehin Plan A sein. Wasser<br />
fin<strong>de</strong>t sich immer wie<strong>de</strong>r dank kleiner<br />
Bächlein und Quellen.<br />
Verpflegung<br />
Auf <strong>de</strong>n Hütten kann man sich<br />
güns tig, original, fetthaltig und<br />
nahrhaft bekochen lassen. Alles,<br />
was man sonst so braucht, kauft<br />
man am besten vorher in einem <strong>de</strong>r<br />
vielen neuen Supermärkte ein, die<br />
an <strong>de</strong>n Stadträn<strong>de</strong>rn aus <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n<br />
schießen. Wer Astronauten-Futter<br />
bevorzugt, muss sich dieses aus<br />
Deutschland mitbringen.<br />
Ausrüstung<br />
Pfefferspray gegen aufdringliche<br />
Hun<strong>de</strong> und Schokola<strong>de</strong> als Mitbringsel<br />
für die Hirten (noch mehr<br />
Freu<strong>de</strong> bereiten Zigaretten) erleichtern<br />
das Leben unter Umstän<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>utlich. Trekkingausrüstung und<br />
-bekleidung sollten <strong>de</strong>m alpinen<br />
Ambiente angepasst sein. Auch im<br />
Sommer kann es in <strong>de</strong>n Höhenlagen<br />
durchaus richtig kalt wer<strong>de</strong>n.<br />
Da Schafe und Ziegen auch in<br />
große Höhen vordringen und dort<br />
für Verunreinigung <strong>de</strong>r Bäch e sorgen<br />
können, sollte man Tabletten<br />
(wie z. B. Micropur) zur Wasser<strong>de</strong>sinfektion<br />
dabeihaben.<br />
Geld<br />
Der inflationsgeplagte Leu, im Plural<br />
Lei, wur<strong>de</strong> 2005 neu aufgelegt. Seit<strong>de</strong>m<br />
ist <strong>de</strong>r Umrechnungskurs auch<br />
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für weniger Mathebegabte geeignet:<br />
Ungefähr 3,40 Lei gibt es für 1 Euro.<br />
<strong>Das</strong> Preisniveau liegt insgesamt etwas<br />
niedriger als in Deutschland.<br />
Sprache<br />
In <strong>de</strong>n Städten kann man ab und<br />
an Französisch- o<strong>de</strong>r Englisch sprechen<strong>de</strong>n<br />
Rumänen begegnen. Doch<br />
auf <strong>de</strong>m Land und in <strong>de</strong>n Bergen<br />
sollte <strong>de</strong>r Reisen<strong>de</strong> besser selbst ein<br />
paar Worte Rumänisch beherrschen.<br />
Sinnvoll ist es, sich ein Kau<strong>de</strong>rwelsch-Büchlein<br />
nebst <strong>de</strong>r dazugehörigen<br />
CD zu Gemüte zu führen.<br />
Literatur<br />
Empfehlenswert als allgemeine Rumänien-Lektüre<br />
ist <strong>de</strong>r Reise führer<br />
von Dumont »Richtig Reisen«,<br />
geschrieben von Ebba Hagenberg-<br />
Miliu.<br />
Außer<strong>de</strong>m gibt es ein Reisehandbuch<br />
<strong>de</strong>s Reise Know-How Verlags,<br />
Autor ist Joscha Remus.<br />
Im Mai dieses Jahres erschien eine<br />
neue Ausgabe <strong>de</strong>s Lonely Planet<br />
»Romania & Moldova«, von Robert<br />
Reid. Wer Englisch beherrscht,<br />
kann auf noch speziellere Literatur<br />
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Reise<br />
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79<br />
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zurückgreifen: <strong>de</strong>r Karpatenführer<br />
»The Mountains of Romania« von<br />
James Robert, erschienen im Verlag<br />
Cicerone.<br />
Für vertiefen<strong>de</strong> Hintergrundinformationen<br />
zum Wesen <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />
sei <strong>de</strong>m Rumänienfahrer das Taschenbuch<br />
»Rumänien« von Keno<br />
Versecks, erschienen im Verlag<br />
C.H. Beck, ans Herz gelegt.<br />
Karten<br />
Die Wan<strong>de</strong>rkarten von Dimap<br />
leiste n wertvolle Dienste. Die<br />
Karte n wer<strong>de</strong>n in Ungarn produziert<br />
und sind entwe<strong>de</strong>r im Buchhan<strong>de</strong>l<br />
vor Ort o<strong>de</strong>r in Deutschland<br />
in <strong>de</strong>n Filialen von <strong>Globetrotter</strong><br />
erhältlich. Auch im Netz bestellbar<br />
unter http://shop.transylvaniatravel.net.<br />
Infos<br />
Unübertroffen informativ ist die<br />
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von Wilhelm Scherz. Willi<br />
ist ein ausgesprochener Experte für<br />
sämtliche Regionen <strong>de</strong>r Karpaten<br />
und seine Seite bietet Lesestoff für<br />
viele lange <strong>Winter</strong>aben<strong>de</strong>.
80<br />
Gewinnspiel<br />
Mitmachen und absahnen<br />
Machen Sie es wie die Eichhörnchen und bunkern sie für <strong>de</strong>n bevorstehen<strong>de</strong>n <strong>Winter</strong>. Eine<br />
beson<strong>de</strong>rs erfolgversprechen<strong>de</strong> Variante ist die Teilnahme am 4-<strong>Seasons</strong>-Gewinnspiel. Der<br />
Jackpot ist prall gefüllt mit Ausrüstung und Ausflügen, die einen vorzüglich durch die kalte<br />
Jahreszeit bringen. Einfach die Preisfrage richtig beantworten und ab die Post bzw. SMS ...<br />
Vor <strong>de</strong>n Erfolg haben die Götter bekanntlich <strong>de</strong>n Schweiß gesetzt. So<br />
höret die Preisfrage und grübelt: Wie heißt <strong>de</strong>r Freizeitwikinger, <strong>de</strong>r<br />
bei <strong>de</strong>r Fjordtrophy <strong>2007</strong> aushalf? Tipp: 4-<strong>Seasons</strong>-Leser wissen mehr.<br />
Wer die richtige Antwort bis zum 31. Januar 2008 einsen<strong>de</strong>t, nimmt an<br />
<strong>de</strong>r Verlosung <strong>de</strong>r Gewinne teil. Die Gewinner wer<strong>de</strong>n Anfang Februar<br />
benachrichtigt, die Preise umgehend zugesandt.<br />
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Sen<strong>de</strong>n Sie das Lösungswort an die Nummer 84446 (ohne Vorwahl,<br />
alle Netze, 0,49 <strong>€</strong>/SMS, inkl. 0,12 <strong>€</strong>/SMS Vodafone-D2-Transportanteil,<br />
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Kom fort ferienwohnung inkl. Frühstück »room<br />
in service«, »Nordic-Walking-Einheit« und zwei<br />
Massagen im Haus Bergquell, Tannheim.<br />
Urlaub 2: Drei Nächte in einem Appartement<br />
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Fackel wan<strong>de</strong>rung über <strong>de</strong>n Hal<strong>de</strong>nsee. Dienstag:<br />
Ro<strong>de</strong>lerlebnisnachmittag mit Hütteneinkehr auf<br />
<strong>de</strong>r Krinnenalm und am Abend Einführung ins<br />
Sportschießen mit <strong>de</strong>r Bezirksmeisterin im Luftgewehrschießen.<br />
Mittwoch: Abschlussfrühstück<br />
im <strong>Winter</strong>garten im Haus Moll, Hal<strong>de</strong>nsee.<br />
Urlaub 3: Zwei Nächte für zwei Personen in einer<br />
Romantik-Suite inkl. Guten-Morgen-Service<br />
mit hausge backenem Gugelhupf, ofenfrische<br />
Brötchen nach Wahl, ein Glas hausgemachter<br />
Bio-Marme la<strong>de</strong> und die Tageszeitung zum Frühstück.<br />
Landhaus Bäckergut, Hal<strong>de</strong>nsee.<br />
Urlaub 4: Drei Nächte für zwei Personen in<br />
eine r Märchensuite (Zeitraum: 9. Januar bis 31.<br />
Januar) inkl. Frühstücksbuffet im Vier-Sterne-<br />
Haus Sunneschlössli, Nesselwängle.<br />
Termine nach Vereinbarung und Verfügbarkeit.<br />
Teilnehmen per Postkarte<br />
Sen<strong>de</strong>n Sie eine Postkarte mit <strong>de</strong>r richtigen Lösung an: Redaktion<br />
4-<strong>Seasons</strong>, Mittlerer Lech 44, 861<strong>50</strong> Augsburg. Absen<strong>de</strong>r und Telefonnummer<br />
bitte nicht vergessen!<br />
Für einen guten Zweck<br />
Wer per SMS teilnimmt, gewinnt in je<strong>de</strong>m Fall. Denn alle Einnahmen aus <strong>de</strong>m<br />
»SMS-Topf« spen<strong>de</strong>t <strong>Globetrotter</strong> Ausrüstung an www.partner-aid-international.org,<br />
ein weltweit tätiges Entwicklungshilfe-Projekt mit Sitz in Berlin.<br />
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Vollle<strong>de</strong>r handwerklich sehr aufwändig<br />
gearbeitet und mit echtem Lammfell mollig<br />
warm gefüttert. Der rustikale, hoch<br />
geschnittene Grizzly ist das »bärigste«<br />
Mo<strong>de</strong>ll einer neuen Linie von vier zwiegenähten<br />
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75 FL und Esprit 65 FL Trekkingrucksäcke in Europa.<br />
Offiziel l erst ab März ’08 im Han<strong>de</strong>l, vereinen diese<br />
Rucksäck e Wetterschutz und Robustheit mit einem<br />
neuen Lastentrage system – genannt Liberator. Der<br />
innen liegen<strong>de</strong> Aluminiumrahmen stützt auch schwer e<br />
Las ten und ein speziell geschnittener Hüftgurt entlastet<br />
wichtige Muskelpartien. <strong>Das</strong> zusätzliche Freeload-System<br />
ermöglich t die stufenlose Einstellung <strong>de</strong>r<br />
Last übertragung auf <strong>de</strong>n Hüftgurt. Der Espri t verfügt<br />
über ein speziell auf die weibliche<br />
Antom ie zugeschnittenes Liberator-System.<br />
Die einfachste Möglichkeit,<br />
<strong>de</strong>m <strong>Winter</strong> dicht auf<br />
<strong>de</strong>n Fersen zu sein, bietet<br />
das Schneeschuhwan<strong>de</strong>rn.<br />
Vau<strong>de</strong> stiftet daher einen<br />
Allround-Schneeschuh samt<br />
passen<strong>de</strong>m Rucksack für<br />
kleine und große Fluchten<br />
ins »<strong>Winter</strong>won<strong>de</strong>rland«.<br />
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195,-<br />
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von Black Diamond<br />
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1 x Abfahrtsrausch in Na<strong>de</strong>lstreifen<br />
powered by The North Face<br />
So fährt <strong>de</strong>r <strong>Winter</strong> – mit <strong>de</strong>m Men‘s Hus t l e<br />
Jacket und <strong>de</strong>r Men‘s Flow Pant von The<br />
North Face carvt man betont stilsicher über<br />
die Piste. Aber auch neben <strong>de</strong>r Piste beim<br />
Tiefschnee-Schnorcheln macht die <strong>Winter</strong>sport-Kombi<br />
eine perfekte Figur. Die sollte<br />
allerdings in L vorliegen, <strong>de</strong>nn nur in dieser<br />
Größe ist <strong>de</strong>r Preis zu haben.<br />
Darf‘s ein bisschen mehr<br />
sein? Der US-Ausrüster<br />
Black Diamond spendiert<br />
32 Liter Rucksack (Sphynx),<br />
2<strong>16</strong> Gramm Handschuh (Sensei) und eine LED-Lampe<br />
(Cosmo) mit 140 Stun<strong>de</strong>n Brenndauer für winterliche<br />
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370,-<br />
Euro<br />
Wert:<br />
700,-<br />
Euro
82<br />
Ausstieg<br />
4-<strong>Seasons</strong> ist die Kun<strong>de</strong>nzeitschrift von<br />
<strong>Globetrotter</strong> Ausrüstung. <strong>Das</strong> Magazin<br />
erscheint vierteljährlich zur Quartalsmitte.<br />
Auflage dieser Ausgabe: 152.000 Stück<br />
Herausgeber<br />
<strong>Globetrotter</strong> Ausrüstung, Denart & Lechhart GmbH<br />
Bargkoppelstieg 10-14<br />
22145 Hamburg<br />
Verantwortlich für <strong>de</strong>n Inhalt<br />
Ditmar Bosecke<br />
Anschrift <strong>de</strong>r Redaktion<br />
4-<strong>Seasons</strong><br />
Redaktionsbüro Glocker & Neumann<br />
Mittlerer Lech 44<br />
D-861<strong>50</strong> Augsburg<br />
Tel. 08 21 / 3 49 91 90<br />
Fax 08 21 / 3 46 31 90<br />
E-Mail: 4-seasons@red-gun.com<br />
4-<strong>Seasons</strong> – das <strong>Globetrotter</strong> Magazin • Impressum<br />
Redaktionsteam<br />
Stephan Glocker (Chefredakteur), Michael Neumann,<br />
Manuel Arnu, Jens Klatt, Mira Meyer<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />
Trey Ratcliff (Titelfoto), Arved Fuchs, Martin Hülle, Till<br />
Gottbrath, Vanessa Gremm, Dirk Turlach, Simon Sticker,<br />
Edith Trocker, Björn Klauer, Conny Sachse, Regina<br />
Schemken,Viking Ziegler, Sebastian Alberti, Sissy Pärsch,<br />
Lars Schnei<strong>de</strong>r, Sven Ackermann, Nico Thomas, Andreas<br />
Krüger, Susanne Kern, Olaf Meinhardt, Erbse (Comic),<br />
Korrektur: Dr. Lars Dammann<br />
Grafik und Produktion<br />
B612 GmbH<br />
Werner Bauer<br />
Tübinger Str. 77-1, 70178 Stuttgart<br />
Tel. 07 11 / <strong>16</strong> 22 11 612<br />
Fax 07 11 / <strong>16</strong> 22 11 611<br />
ISDN 07 11 / <strong>16</strong> 22 11 661<br />
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Ältere Ausgaben von 4-<strong>Seasons</strong><br />
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4-<strong>Seasons</strong>, das Kun<strong>de</strong>nmagazin von <strong>Globetrotter</strong> Ausrüstung, erscheint viermal jährlich –<br />
immer zur Quartalsmitte (15. Februar, 15. Mai, 15. August, 15. November).<br />
4-<strong>Seasons</strong> ist kostenlos erhältlich, allerdings nur in begrenzter Auflage in <strong>de</strong>n Filialen<br />
o<strong>de</strong>r als Paketzugabe. Ein garantierter Bezug ist nur mit <strong>de</strong>m Druckfrisch-Abo möglich.<br />
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541767<br />
541768<br />
541769<br />
541766<br />
� 2,<strong>50</strong> Sommer <strong>2007</strong><br />
DAS GLOBETROTTER MAGAZIN # 14<br />
4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong><br />
DAS GLOBETROTTER MAGAZIN # 12<br />
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4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong><br />
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Vorname<br />
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Nachname/Firma<br />
_________________________________________________________<br />
Kun<strong>de</strong>nnummer (sofern vorhan<strong>de</strong>n)<br />
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Straße und Hausnummer<br />
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Land<br />
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