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Textilbasierte Sensornetze für die Messung von Belastung und ...

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Titel:<br />

<strong>Textilbasierte</strong> <strong>Sensornetze</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Messung</strong><br />

<strong>von</strong> <strong>Belastung</strong> <strong>und</strong> Feuchte im Baubereich<br />

Autor:<br />

Andreas Koch, Till Quadflieg, Silke Tomoscheit, Thomas<br />

Gries, Institut <strong>für</strong> Textiltechnik der RWTH Aachen University,<br />

Aachen<br />

<strong>Textilbasierte</strong> <strong>Sensornetze</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Messung</strong> <strong>von</strong> <strong>Belastung</strong> <strong>und</strong> Feuchte im<br />

Baubereich<br />

Die Entwicklung <strong>von</strong> textilbasierten Sensoren bietet <strong>für</strong> <strong>die</strong> Überwachung des baulichen Zustandes<br />

<strong>von</strong> textilbewehrten Betonbauteilen neue Möglichkeiten. Es sind 2 generelle Prinzipien im Bereich der<br />

aktiven Bauteilüberwachung möglich:<br />

• <strong>Messung</strong> des Feuchtegehalts im Bauteil,<br />

• <strong>Belastung</strong>s- bzw. Versagensmessungen.<br />

Für beide Zwecke eignen sich rostfreie Stahlfasern aufgr<strong>und</strong> ihrer guten Eigenschaften im Bereich der<br />

textilen Verarbeitung, des Sensorbereichs, der Sensorgenauigkeit <strong>und</strong> des Preises. Die Sensoren<br />

wurden bei ersten Versuchen in Kombination mit einem Glasfasertextil (2D-Gelegestruktur) getestet.<br />

Feuchtesensorik<br />

a) b)<br />

Abb.1: Prinzip der Feuchtemessung [a] Integration eines Sensorfadens im biaxialen Gelege [b]<br />

Mit Hilfe einer Auswertungselektronik wird der Widerstand zwischen 2 integrierten Sensoren gemessen.<br />

Dabei wurde der Referenzwiderstand bei den Vorversuchen auf 100 kΩ festgelegt. Ist der gemessene<br />

Widerstand > 100 kΩ ist der Zustand als “trocken” einzuordnen. Dabei spielt der Rovingabstand<br />

innerhalb des Textils eine wichtige Rolle. Standardgemäß liegt <strong>die</strong>ser bei Bewehrungstextilen<br />

<strong>für</strong> den Betonbereich zwischen 4 <strong>und</strong> 12 mm. Bei den Vorversuchen wurde auf einer Breite <strong>von</strong><br />

100 mm Wasser aufgebracht. In allen Fällen zeigte der Widerstand schnell eine Änderung an. Folgende<br />

Werte haben sich dabei ergeben:<br />

• 12 mm Rovingabstand – 30 kΩ<br />

• 8 mm Rovingabstand – 18 kΩ<br />

• 4 mm Rovingabstand – 15 kΩ<br />

Dies zeigt, dass durch <strong>die</strong> Integration <strong>von</strong> Sensorgarnen im textilen Baubereich eine direkte <strong>und</strong> deutliche<br />

Einschätzung über den Feuchtegehalt im Innern des Bauteils getroffen werden kann.<br />

<strong>Belastung</strong>ssensorik<br />

Abb.2: Prinzip der <strong>Belastung</strong>smessung<br />

- 1 -


Titel:<br />

<strong>Textilbasierte</strong> <strong>Sensornetze</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Messung</strong><br />

<strong>von</strong> <strong>Belastung</strong> <strong>und</strong> Feuchte im Baubereich<br />

Autor:<br />

Andreas Koch, Till Quadflieg, Silke Tomoscheit, Thomas<br />

Gries, Institut <strong>für</strong> Textiltechnik der RWTH Aachen University,<br />

Aachen<br />

Bei der aktiven Überwachung der <strong>Belastung</strong> auf ein eingebautes Bauteil wird der Sensorfaden auf eine<br />

spezifische Dehnung bemessen, bei der er im Bauteil bricht. In Kombination mit vorausgegangenen<br />

<strong>Belastung</strong>sprüfungen bezüglich der textilen Bewehrung lässt sich auf den Zustand der eingebauten<br />

Textilbewehrung schließen. Dabei unterscheidet sich der <strong>Belastung</strong>ssensor in seiner Art nicht vom<br />

verwendeten Feuchtesensor, sondern wird nur auf das gewünschte Ziel der <strong>Belastung</strong>süberwachung<br />

ausgelegt.<br />

Die aktive <strong>Messung</strong> erfolgt auch hierbei über den elektrischen Widerstand, der sich im Falle einer<br />

Sensordehnung verändert. Hier<strong>für</strong> ist ein Sensorfaden ausreichend. Der Bereich in dem sich der Widerstand<br />

ändert ist allerdings im Vergleich zum Feuchtesensor geringer. Er gibt jedoch aktiv <strong>und</strong> eindeutig<br />

Auskunft über den aktuellen <strong>Belastung</strong>szustands des Bauteils <strong>und</strong> ob das Bauteil, z.B. nach einer<br />

Katastrophe, noch ausreichend tragfähig ist.<br />

Spezielle Anwendungsbereiche<br />

Naturkatastrophen (Überflutungen, Erdbeben)<br />

Die Auswirkungen durch auftretende Naturkatastrophen werden den Erwartungen nach in den nächsten<br />

Jahren stark ansteigen. Dabei werden vor allem durch Überflutungen <strong>und</strong> Erdbeben <strong>die</strong> baulichen<br />

Strukturen erheblich geschädigt. Drei Stufen der aktiven Überwachung werden dabei unterschieden<br />

<strong>und</strong> weisen jeweils andere Ziele auf:<br />

• Stufe 1: Vor der Katastrophe<br />

Durch das integrierte Sensornetz wird eine aktive Überwachung ermöglicht. Dabei kann vor<br />

einer Katastrophe der Zustand der Bausubstanz überprüft werden <strong>und</strong> Gegenmaßnahmen<br />

frühzeitig ergriffen werden (im Falle einer Unterdimensionierung). Die Auswirkungen der<br />

Schädigung durch Naturkatastrophen am Gebäudebestand können somit stark reduziert werden.<br />

• Stufe 2: Während der Katastrophe<br />

Die aktive Überwachung ermöglicht eine zeitnahe Alarmierung, <strong>die</strong> ggf. <strong>die</strong> Menschen innerhalb<br />

des Gebäudes warnen kann. Außerdem könnte somit eine aktive Alarmierung an Rettungsteam<br />

ermöglicht werden.<br />

• Stufe 3: Nach der Katastrophe<br />

Nach der Katastrophe kann <strong>die</strong> aktive <strong>Messung</strong> dazu genutzt werden um schnellstmöglich das<br />

Ausmaß der Schädigung zu ermitteln. Dabei ist es wichtig <strong>die</strong> Gebäude auf ihre Resttragfähigkeit<br />

zu überprüfen, um somit sicherzustellen, dass <strong>die</strong>se Gebäude keine Gefährdung <strong>für</strong><br />

Mensch <strong>und</strong> Tier darstellen.<br />

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