SS 2012 - Institut für Textiltechnik - RWTH Aachen
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<strong>Textiltechnik</strong> 3<br />
<strong>SS</strong> <strong>2012</strong><br />
1/6<br />
Dauer: 90 Minuten<br />
Punkte: 90<br />
Klausur<br />
<strong>Textiltechnik</strong> 3
<strong>Textiltechnik</strong> 3<br />
<strong>SS</strong> <strong>2012</strong><br />
2/6<br />
1 Weberei (27 Punkte)<br />
1.1 Nennen Sie je einen Vor- und einen Nachteil der Verwendung von V-Gattern gegenüber<br />
geraden Spulengattern. (1 Punkt)<br />
1.2 Nennen Sie die 4 wichtigsten Aufgaben des Schlichtens. (2 Punkte)<br />
1.3 Zeichnen Sie die Bindungspatrone <strong>für</strong> die Bindung 21-03 01-01-03 (4 Punkte)<br />
1.4 Geben Sie <strong>für</strong> die Patronendarstellung die Bindungsformel nach DIN 61101 an. (4 Punkte)<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X X<br />
1.5 Erläutern Sie stichwortartig und mit einer beschrifteten Skizze, warum Exzentermaschinen das<br />
schnellste Verfahren zur Fachbildung sind und warum sie gleichzeitig in den<br />
Musterungsmöglichkeiten so begrenzt sind. (5 Punkte)<br />
1.6 Erläutern Sie mit einem Signalflussplan das Prinzip eines typischen Kettablasssystems.<br />
(5 Punkte)<br />
1.7 Wodurch unterscheidet sich die Greiferbewegung mit Fadenstillstand bei der Übergabe von der<br />
ohne Fadenstillstand hinsichtlich der Fadenbelastung. Welchen Nachteil hat dieses<br />
Verfahren? (2 Punkte)<br />
1.8 Nennen Sie die wesentlichen Vor- und Nachteile der vier wichtigsten mechanischen Prinzipien<br />
der Kantenbildung. (4 Punkte)
<strong>Textiltechnik</strong> 3<br />
<strong>SS</strong> <strong>2012</strong><br />
3/6<br />
2 Energiebilanz bei Fachbildung und Schusseintrag (28 Punkte)<br />
Das Schusseintragssystem einer Greiferwebmaschine wird auf Luftdüsen umgestellt. Zusammen mit<br />
der Umstellung soll eine Minimierung des Energieverbrauchs bezüglich Fachbildung und<br />
Schusseintrag stattfinden.<br />
Gegeben:<br />
Drehzahl:<br />
Gesamt-Fachhub:<br />
Länge des Hinterfachs:<br />
Länge des Vorderfachs:<br />
Kettbreite:<br />
Masse des Schaftes:<br />
Federsteifigkeit der Kettfäden pro m Breite:<br />
Fadenvorspannkraft pro m Breite:<br />
Umgebungsdruck:<br />
Erdbeschleunigung :<br />
Mittlere Schusseintragsgeschwindigkeit:<br />
Elektrische Leistungsbereitstellung:<br />
n = 600 U/min<br />
H = 80 mm<br />
l 1 = 0,7 m<br />
l 2 = 0,2 m<br />
B = 1,5 m<br />
m = 7 kg<br />
p u = 1 bar<br />
mit<br />
mit<br />
80<br />
60<br />
v [m/s]<br />
40<br />
20<br />
0<br />
0 2 4 6 8 10<br />
p [bar]<br />
Abb. 2.1<br />
Schusseintragsgeschwindigkeit in Abhängigkeit vom Düsendruck
<strong>Textiltechnik</strong> 3<br />
<strong>SS</strong> <strong>2012</strong><br />
4/6<br />
350<br />
300<br />
250<br />
P [W]<br />
el<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
0 2 4 6 8 10<br />
p [bar]<br />
Abb. 2.2<br />
Elektrische Leistung in Abhängigkeit vom Düsendruck<br />
Die Übertragungsfunktion wird in den Übergangsbereichen durch ein Polynom fünften Grades<br />
dargestellt, wobei die Abtriebsgeschwindigkeit und die Abtriebsbeschleunigung stoß- und ruckfrei sind.<br />
Das Übertragungsdiagramm ist in Abb. 2.3 dargestellt, wobei<br />
: Winkelbereich <strong>für</strong> den Fachwechsel von Ober- zu Unterfach<br />
: Winkelbereich <strong>für</strong> die Rastphase (Offenfachstellung)<br />
: Winkelbereich <strong>für</strong> den Fachwechsel von Unter- zu Oberfach<br />
: Winkelbereich <strong>für</strong> die Rastphase (Offenfachstellung)<br />
s [m]<br />
0,04<br />
0,02<br />
180 360 540 720 900 1080<br />
ϕ [°]<br />
-0,02<br />
-0,04<br />
Abb. 2.3<br />
Übertragungsdiagramm (qualitativ)<br />
2.1 Berechnen Sie die Periodendauer T. (8 Punkte)<br />
2.2 Berechnen Sie den Mindestdruck <strong>für</strong> die Düsen des Schusseintrages. (10 Punkte)<br />
2.3 Berechnen Sie die Energie <strong>für</strong> den Schusseintrag (10 Punkte)
<strong>Textiltechnik</strong> 3<br />
<strong>SS</strong> <strong>2012</strong><br />
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3 Maschenwaren (21 Punkte)<br />
3.1 Nennen Sie und skizzieren Sie zwei Arten von Nadeln, die in Wirk- und Raschelmaschinen<br />
verwendet werden. (4 Punkte)<br />
3.2 Nennen Sie drei in der Industrie gängige Mechanismen zur Steuerung der<br />
Legebarrenversatzbewegung (Über- / Unterlegung). (1,5 Punkte)<br />
3.3 Ordnen Sie die genannten Mechanismen zur Legebarrenversatzbewegung hinsichtlich der<br />
höchsten erreichbaren Maschinengeschwindigkeit. (1,5 Punkte)<br />
3.4 Warum ist ein Kettbaumwechsel bei gleichzeitiger Änderung der Lochnadeleinzüge so<br />
aufwändig? (1 Punkt)<br />
3.5 Welches der beiden folgenden Textilien kann nicht auf einer herkömmlichen<br />
Kettenwirkmaschine hergestellt werden? Nenne mindestens einen korrekten Grund. (2 Punkte)<br />
(a‐>) (b‐>)<br />
3.6 Zeichnen Sie in den gegebenen Legungsplan die folgende Kettennotation ein (siehe unten)<br />
(3 Punkte)<br />
Bindung (Kettennotation):<br />
1<br />
2<br />
-<br />
1<br />
0<br />
=<br />
Maschinenparameter:<br />
Feinheit F = 24 Nadeln / Zoll<br />
Maschendichte in Produktionsrichtung ρ = 20 M / cm<br />
Nadelstärke d N = 0,22 mm<br />
Maschinenbreite b M = 130 Zoll<br />
Maschinendrehzahl n M = 1750 U/min<br />
Anzahl der Legebarren n GB = 2
<strong>Textiltechnik</strong> 3<br />
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3.7 Geben Sie den Namen der Bindung an (1 Punkt)<br />
3.8 Berechne den Garnbedarf pro Rack <strong>für</strong> die angegebene Bindung auf einer Maschine mit den<br />
angegebenen Maschinendaten (6 Punkte)<br />
3.9 Wie viele Fäden können maximal gleichzeitig auf der Wirkmaschine verarbeitet werden?<br />
(1 Punkt)<br />
Hinweise:<br />
Sinnvolles Runden der Zahlen macht schönere Ergebnisse!<br />
Pi sei in erster Näherung gleich 3<br />
1 Zoll sei in erster Näherung gleich 2,4 cm<br />
4 Veredlung (14 Punkte)<br />
4.1 Zeichnen Sie jeweils einen Jigger und eine Haspelkufe und einen Jet-Färbeapparat und<br />
beschriften Sie die wesentlichen Funktionselemente. (8 Punkte)<br />
4.2 Erläutern Sie mit einfachen Skizzen und stichwortartig, wie Metamerie entsteht. (6 Punkte)<br />
Auswertung:<br />
Aufgabe Max. Punkte Erreichte Punkte<br />
1 27<br />
2 28<br />
3 21<br />
4 14<br />
Summe 90