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Kap. 15 Stähle - IWF

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<strong>Kap</strong>. <strong>15</strong>: Stähle<br />

Werkstoffe und Fertigung II – Metalle<br />

Baustähle,<br />

Werkzeugstähle<br />

C < 0.2% Perlitanteil<br />

kein Einfluss<br />

<strong>15</strong>.3 Allgemeine Baustähle<br />

Von der Anwendung her unterscheidet man die Baustähle von den Werkzeugstählen.<br />

Bei ersteren kommt es vor allem auf die Tragfähigkeit an, bei<br />

letzteren vor allem auf die Verschleissfestigkeit. Allgemeine Baustähle<br />

sind Konstruktionswerkstoffe, von denen neben Festigkeitseigenschaften<br />

keine weitere Eigenschaften gefordert werden. Insofern sind aus Kostengründen<br />

die allgemeinen Baustähle unlegiert. Die Festigkeit wird durch<br />

Mischkristallhärtung und Korngrenzenhärtung eingestellt. Die billigste<br />

und effektivste Festigkeitssteigerung gelingt durch C, N und P, geringer ist<br />

die Wirkung der substitutionellen Eisenbegleiter Mn und Si.<br />

Auffallend dabei ist, dass die Streckgrenze bei Stählen mit weniger als<br />

0.2% C bei gleicher Korngrösse vom Perlitanteil praktisch unabhängig ist.<br />

Obwohl die Perlitkörner sehr hart sind, nehmen sie wegen ihrer grossen<br />

Entfernung bei geringen Umformgraden nicht an der Umformung teil. Sie<br />

haben keinen Einfluss auf die Streckgrenze, hingegen wird die Zugfestigkeit<br />

mit steigendem Kohlenstoffgehalt auch in diesem Bereich grösser.<br />

Bei den allgemeinen Baustählen werden die Festigkeitseigenschaften mit<br />

wenigen Ausnahmen durch Variieren des Kohlenstoffgehaltes eingestellt<br />

(Fig. <strong>15</strong>.13). Oberhalb von 0.22% C sind Baustähle nur noch vorgewärmt<br />

schweissbar. Zur Verbesserung der Schweissbarkeit und der Sprödbruchempfindlichkeit<br />

wird der C - Gehalt bei hochwertigen allgemeinen Baustählen<br />

(höhere Gütegruppen) auf 0.22 % C begrenzt. Zusätzliche<br />

Forderungen nach höherer Streckgrenze werden dann durch Mischkristallhärtung<br />

hauptsächlich mit den Elementen Mangan und Silizium erfüllt.<br />

Fig. <strong>15</strong>.13 Streckgrenze in Abhängigkeit vom C-Gehalt<br />

Von den Legierungselementen wirken Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff,<br />

Schwefel und Phosphor versprödend, hingegen senken Beimengungen von<br />

Nickel, Mangan und Silizium die Übergangstemperatur. Auch ein feineres<br />

Korn verbessert die Sprödbruchsicherheit. Daher sind die Gehalte dieser<br />

Beimengungen bei den Werkstoffen höherer Gütegruppen begrenzt<br />

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