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Aus der Praxis:<br />

Produzentin, Schauspielerin und Polizistin<br />

Saba Sahar und Emal Zaki, bekannt als<br />

„Kommissar Amanullah“.<br />

Die Polizei als Freund und Helfer –<br />

dieses Verständnis wächst in Afghanistan<br />

„Ich bin froh, dass bei ‚Kommissar Amanullah‘ eine Frau als Boss bei der Kriminalpolizei<br />

arbeitet“, sagt Sajeda aus Mazar-e Sharif. Die junge Afghanin verfolgt jeden Donnerstagabend<br />

im afghanischen Fernsehen gespannt die Serie um den Kommissar, der in<br />

Mordfällen ermittelt und Terroranschläge vereitelt. Dabei sieht er sich Morddrohungen<br />

von lokalen Machthabern und religiösen Fanatikern ausgesetzt. Auch hohe Bestechungsgelder<br />

sind ihm schon geboten worden, doch der Serienheld widerstand der Versuchung.<br />

„Meine Aufgabe ist es, die Einhaltung der Gesetze sicher zu stellen“, lautet sein Motto.<br />

Zentrale Figur hinter dem ungewöhnlichen Projekt ist Saba Sahar, afghanische Schauspielerin,<br />

Filmemacherin - und Polizistin. In echt. Die 37-Jährige Afghanin setzt sich nicht<br />

nur im Dienste des afghanischen Innenministeriums für den Wideraufbau des Landes<br />

ein, sondern auch für die gesellschaftliche Anerkennung der afghanischen Frauen. In<br />

ihren Filmen tritt Sahar selbst oft als kämpferische Polizistin auf, die Recht und Ordnung<br />

für Frauen, die Opfer von Gewalt geworden sind, wieder herstellt.<br />

Die Fernsehserie dient dazu, dem Zuschauer das Bild einer zu nehmend zivil ausgerichteten<br />

afghanischen Polizei zu vermitteln. Dies soll auch dazu beitragen, dass Afghanen die<br />

von ihrer Polizei angebotenen Dienstleistungen besser kennen lernen und in Anspruch<br />

nehmen. Zudem wird die Vorbildfunktion der Polizei g<strong>ez</strong>eigt und auch das Thema<br />

„Frauen in der Polizei“ angesprochen.<br />

Sakila Amiri, 31 Jahre, Sergeant in der Polizeistation Mazar-e Sharif sieht den Bedarf ganz<br />

praktisch. „Wir sind ein islamisches Land, unsere Frauen brauchen Polizistinnen, sie brauchen<br />

ja auch Ärztinnen.“ Sie ist stolz darauf, nunmehr seit zehn Jahren ihrem Land als<br />

Polizistin zu dienen und andere Frauen zu schützen. Und mit einem Lächeln fügt sie<br />

hinzu: „Ich verdiene in meinem Beruf mehr als mein Mann, es macht ihm aber nichts aus.“<br />

Die Serie um den smarten Kommissar wurde mit deutscher Unterstützung gedreht.<br />

Fachliche Unterstützung erhält die Produktionsfirma Saba Film von EUPOL Afghanistan.<br />

Die Projektkosten von rund 200.000 Euro werden aus Mitteln des Auswärtigen Amts für<br />

den Polizeiaufbau in Afghanistan getragen. Die Serie wird auch in der Ausbildung von<br />

Polizisten und Staatsanwälten eingesetzt.<br />

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