ez-afghanistan
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Wie leistet Deutschland<br />
medizinische Aufbauhilfe in<br />
Afghanistan?<br />
Trotz erheblicher Fortschritte seit 2001 gehört<br />
Afghanistan noch immer zu den Ländern mit den<br />
weltweit schlechtesten Gesundheitsindikatoren der<br />
Bevölkerung. Zugang zu qualitativ angemessenen<br />
Gesundheitseinrichtungen ist jedoch nicht nur eine<br />
wichtige Voraussetzung für Armutsbekämpfung,<br />
sondern kann auch zur Stabilisierung einer<br />
Region beitragen.<br />
Im Gesundheitsbereich bleibt Afghanistan eines der rückständigsten<br />
Länder weltweit. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt in<br />
Afghanistan bei 49 Jahren und die Müttersterblichkeit ist noch immer<br />
hoch. Afghanistan weist zudem die zweithöchste Kindersterblichkeit<br />
der Welt auf. Außer in der Hauptstadt Kabul und anderen<br />
größeren Städten ist die medizinische Versorgung häufig noch<br />
unzureichend. Es sind jedoch auch klare Fortschritte zu verzeichnen.<br />
Mittlerweile leben 85 Prozent der afghanischen Bevölkerung in<br />
Distrikten, in denen Basisgesundheitsleistungen erbracht werden.<br />
Während 2007/2008 erst 24 Prozent der Geburten von ausgebildetem<br />
Personal begleitet wurden, sind es mittlerweile knapp 37<br />
Prozent. Infolgedessen gingen sowohl die Säuglings- als auch die<br />
Müttersterblichkeit in den letzten Jahren zurück.<br />
Insgesamt beläuft sich das deutsche Engagement im afghanischen<br />
Gesundheitssektor in den Jahren 2009 bis 2013 auf rund 90 Millionen<br />
Euro. Deutschland unterstützt den Gesundheitssektor in den<br />
Provinzen Badakhshan, Balkh, Kunduz, Takhar und Baghlan und hat<br />
so dazu beigetragen, dass mittlerweile rund fünf Millionen Menschen<br />
in diesen Regionen Zugang zu besserer medizinischer Versorgung<br />
haben. So finanziert die Bundesregierung den Neubau von insgesamt<br />
neun Krankenhäusern, darunter die Provinzkranken häuser<br />
in Faizabad, Balkh und Takhar sowie des Regionalkrankenhauses in<br />
Kunduz. Das Regionalkrankenhaus in Mazar-e Sharif wurde 2012<br />
an Afghanistan übergeben und wird nun in den Bereichen Krankenhausmanagement,<br />
Aus- und Weiterbildung des medizinischen Personals,<br />
Pflege und Gebäudetechnik unterstützt. Außerdem werden<br />
mit deutscher Unterstützung verschiedene Distriktkrankenhäuser<br />
im Norden Afghanistans rehabilitiert. In ländlichen Gebieten hat<br />
Deutschland Gesundheitsstationen und mobile Gesundheitsteams<br />
aufgebaut.<br />
Jahrzehnte des Konflikts in Afghanistan haben große Teile der<br />
Bevölkerung traumatisiert. Das umfangreiche Engagement der<br />
Bundesregierung im Gesundheitssektor umfasst daher seit 2010<br />
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