Merkantilismus in Europa - Jens Peter Kutz

⇒ Maßnahmen: • teilweise Aufhebung der Binnenzölle
• Ausbau des Verkehrsnetzes (bereits seit Heinrich IV. 1589-1610)
• Arbeitskräftepolitik (Verschärfung der Arbeitsdisziplin, Auswanderungsverbote, Verbesserung
der Qualifikation durch staatliche Bildungsstätten)
• Ausbau des Manufakturwesens unter strender staatlicher Aufsicht (→ französische
Luxusgüter wurden bestimmend für die barocke Mode ganz Europas)
• Einführung hoher Schutzzölle (führte zu ständigen Handelskriegen mit England, den Niederlanden
und Deutschland)
• Aufbau einer Handels- und Kriegsflotte, um den Überseehandel selbstständig und ohne
auf fremdländischen Zwischenhandel angewiesen zu sein abwickeln zu können
⇒ die französische Spielart des Merkantilismus nennt man Colbertismus
• Brandenburg-Preußen
→ Bevölkerungsmangel
→ große Armut
→ rückständiges Agrarland
→ schwache Zentralgewalt
⇒ Maßnahmen: • Bevölkerungspolitik (Peuplierung)
• Einrichtung von Manufakturen
• Einführung von Schutzzöllen
Ziel war die Steigerung der fürstlichen Macht
v.a. durch den Aufbau eines stehenden Heeres
(↔ aber keine derart geschlossene Wirtschaftspolitik
wie z.B. in Frankreich, weil der Staat
sich erst konsolidieren musste)
⇒ die deutsche Spielart des Merkantilismus nennt man Kameralismus
in den deutschen Territorialstaaten war die Wirtschaftspolitik nach dem 30jährigen Krieg in erster Linie
auf den Wiederaufbau ausgerichtet, erst in zweiter Linie konnte an eine wirtschaftliche Wachstumspolitik
gedacht werden
→ Förderung und Erweiterung des Binnenhandels
→ Erhöhung der inländischen Nachfrage (»consumtio interna«)