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Olympische Kongress von Baden-Baden - Der Deutsche ...

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1. Sportvereine als Kraftwerke ehrenamtlichen<br />

Engagements<br />

Sportvereine sind, dies zeigen die beiden Freiwilligensurveys<br />

in überzeugender Weise, die wichtigsten Produzenten<br />

<strong>von</strong> Gemeinschaftsaktivitäten und Freiwilligentätigkeiten<br />

in der Bundesrepublik. 40% der Befragten (Bevölkerung<br />

über 14 Jahre) waren im Jahr 2004 gemeinschaftlich im<br />

Sport aktiv. Auch bei der "freiwilligen Tätigkeit" rangiert<br />

der Sport deutlich vor anderen Bereichen. 11% der Befragten<br />

waren im Bereich "Sport und Bewegung" tätig. Deutlichgeringer<br />

fielen die Nennungen bei den nächstfolgenden<br />

Bereichen aus: "Schule und Kindergarten" (7%), "Kirche<br />

und Religion" (6%), "Kultur und Musik" (5,5%). "Soziales"<br />

(5,5%), "Freizeit und Geselligkeit" (5%), "Freiwillige<br />

Feuerwehr/Rettungsdienste (3%).<br />

2. Robustheit des Engagements<br />

10<br />

In der Zeit <strong>von</strong> 1999 bis 2004 ist der Anteil der gemeinschaftlichen<br />

Aktivitäten noch gewachsen (<strong>von</strong> 36,5 auf<br />

40%). Die Zahl der Freiwilligen Tätigkeit ist mit 11% stabil<br />

geblieben.<br />

Diese Daten verdeutlichen, dass die Kassandrareden vom<br />

Auslaufmodell Ehrenamtlichkeit keine Basis haben. Die<br />

Daten sprechen tatsächlich dafür, dass die Sportvereine<br />

nach wie vor Kraftwerke der Freiwilligentätigkeit sind und<br />

dass es vor diesem Hintergrund offenbar keine "Krise des<br />

Ehrenamtes" zu geben scheint.<br />

3. Ehrenamt ist nach wie vor männlich geprägt<br />

<strong>Der</strong> Anteil der freiwillig Tätigen ist im Jahr 2004 mit 14<br />

Prozent deutlich höher als bei den Frauen mit 8 Prozent.<br />

Allerdings haben die Frauen im Vergleich zum Jahr 1999<br />

leicht aufgeholt. Mit diesem Merkmal zeigt sich ein Fortleben<br />

der Tradition, dass Sportvereine lange Zeit eher<br />

Männer-Territorien waren, speziell im Bereich der Verwaltung<br />

und Organisation, allerdings in abgeschwächter<br />

Form.<br />

4. Spaß und Weiterbildung<br />

Was bewegt Menschen zur freiwilligen Tätigkeit im Sport?<br />

Für die freiwillig Tätigen ist es "außerordentlich wichtig",<br />

dass die Tätigkeit Spaß macht, dass man sympathische<br />

Leute kennerlernt (50,6%), und dass man anderen Menschen<br />

helfen kann (35,8%). Die Rangfolge dieser Motive ist<br />

in den Jahren 1999 und 2004 gleich geblieben, bei gewissen<br />

Unterschieden in der Stärke der Ausprägung. Dabei ist<br />

das Motiv "Spaß haben" für Frauen wichtiger als für Männer<br />

und bei den verschiedenen Altersgruppen ist der Wert<br />

bei den 14-30Jährigen am höchsten.<br />

5. Engagement im Sport ist weitgehend ehrenamtlich<br />

85 Prozent der freiwillig Tätigen im Sport geben an, dass<br />

sie weder Honorar noch eine geringfügige Bezahlung für<br />

ihre Tätigkeit erhalten; 6,4% erhalten eine Pauschale, 7.9%<br />

eine geringfügige Bezahlung und 1,3% ein Honorar.<br />

Danach ist es tatsächlich so, dass die ehrenamtliche Tätigkeit<br />

im Alltagssport nach wie vor weitgehend <strong>von</strong> Kommerzialisierungstendenzen<br />

frei ist. <strong>Der</strong> Begriff der ehrenamtlichen<br />

Tätigkeit hat danach tatsächlich eine ideelle<br />

Basis.<br />

<strong>Der</strong> Stellenwert angesichts der neuen<br />

Theoriediskussion<br />

Die Daten sind zweifellos sehr eindrucksvoll. Die Programmatik<br />

des Sports hat sich damit nicht <strong>von</strong> der Realität zu weit<br />

entfernt, wie manchmal befürchtet wird. Ihr Stellenwert ist<br />

deshalb auch hoch, weil die Untersuchungen in keinem<br />

"befangenen" Sportkontext stattfanden und ihre Gültigkeit

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