Die Natur - Erholungsort für den gestressten Menschen und große Bühne für den Sport <strong>von</strong> Markus Böcker 34
Stahlkonstruktionen, Glaspaläste, Betonburgen wohin man schaut. Stadtlandschaften nennen wir das. Mal eintönig, mal formvollendet, meistens funktional. Wir haben uns eine Kunstwelt geschaffen, in der wir abgeschirmt <strong>von</strong> natürlichen Verhältnissen essen, schlafen, arbeiten. Eine Lebenswelt, praktisch zugeschnitten auf unsere modernen Bedürfnisse. Passt alles ideal! Oder doch nicht ? Immer mehr Menschen klagen über diffusen Stress. Alles geht so schnell, verändert sich rasant. Es bleibt kaum Zeit, um inne zu halten, nachzudenken, zu träumen, zu genießen. Wir wünschen uns mehr Langsamkeit, frische Luft, weiten Raum, spannende Anregungen. Wo kann der Mensch nachhaltiger seine Seele streicheln, als in der Natur? Inzwischen verbringen Millionen ihre freie Zeit mit sportlichen Aktivitäten in Naturlandschaften. Mehr als 40 Sportarten zu Lande, in der Luft, im Wasser - sommers wie winters - zählt das Bundesamt für Naturschutz (BfN) zu den Aktivitäten, die in mehr oder weniger unberührten Naturräumen ausgeübt werden. Wer auf seine Umgebung angewiesen ist, der sorgt sich auch um sie. Insofern sind Sportlerinnen und Sportler Lobbyisten für den Erhalt der Natur. Aber Sport und Naturschutz sind nicht immer, überall und zu jeder Zeit miteinander vereinbar. Die sportbedingte Nutzung <strong>von</strong> Natur und Landschaft kann zu Konflikten führen: Klettern während der Brutzeit <strong>von</strong> Wanderfalke oder Uhu oder Gleitschirmfliegen in Gebieten, in denen Gämsen leben, verträgt sich nicht mit dem grundsätzlichen Recht auf Bewegung in freier Natur. Des Outdoor-Sportlers besondere Lust ist das Wandern. Je nach Quelle veröffentlichter Studien sind 20 (Rainer Brämer, Natursoziologe der Uni Marburg) bis 34 Millionen Bundesbürger (Allensbacher Markt- und Werbeträger Analyse) regelmäßig in ihrer Freizeit und im Urlaub auf Schusters Rappen unterwegs - Tendenz steigend. Dabei ist der durchschnittliche Wanderer "kein Kilometerfresser, sondern ein Genussläufer", wie Brämer sich ausdrückt. "Die meisten legen zehn bis 15 Kilometer in einem Tempo <strong>von</strong> drei bis vier Kilometern pro Stunde zurück." Damit das Wandern sich langfristig positiv auf den Körper auswirkt, sollten bestimmte Kriterien eingehalten werden. Dr. Robert Eifler vom Sportmedizinischen Institut Frankfurt a.M. (SMI) gibt eine Definition: "Ab etwa zwei Stunden Fußmarsch und einem Stundenmittel <strong>von</strong> wenigstens fünf Kilometern kann man wohl schon <strong>von</strong> sportlichem Wandern sprechen." Wer abnehmen möchte, kann das Wandern bei gleichem Umfang noch intensiver gestalten - unter Zuhilfenahme <strong>von</strong> Stöcken. <strong>Der</strong> Trendsport Nordic Walking, Langlauf ohne Skier, begeistert allein in Deutschland schon mehr als zwei Millionen Menschen, die in der neuen Gehtechnik nicht nur eine vorbeugende Gesundheitsmaßnahme sehen, sondern sich vor allem Gewichtsreduzierung versprechen. Allein der <strong>Deutsche</strong> Skiverband (DSV) hat in Deutschland 200 Zentren für Nordic- Walking und verwandte Formen wie Nordic-Ski-Walking oder Nordisches Schneeschuhwandern eingerichtet. Echte Wanderfreunde treibt es aber zu Höherem. Sie planen, mehrere Tage oder gar Wochen mit Rucksack und in Trekkingschuhen zu verbringen, um dabei lange Strecken zurückzulegen. Die Bedingungen dafür sind in Deutschland erstklassig. Die Länge des Wanderwegenetzes hier zu Lande schätzt der <strong>Deutsche</strong> Wanderverband auf knapp 400.000 Kilometer. Allerdings ist die Qualität nicht überall gleichwertig. Die <strong>von</strong> den Mitgliedern des <strong>Deutsche</strong>n Wanderverbandes ehrenamtlich gepflegten und gekennzeichneten Wege umfassen allerdings immerhin mehr als 200.000 Kilometer. Allein im Naturpark Südschwarzwald können nach Angaben des Instituts für Natursport und Ökologie an der <strong>Deutsche</strong>n Sporthochschule Köln Erholungssuchende auf Wegen <strong>von</strong> 2300 Kilometern Länge die Schönheiten der Natur erkunden. Jahr für Jahr werden - meistens in Kooperation mit regionalen Tourismusverbänden - neue erlebnisreiche Routen eingeweiht. Das jüngste Mitglied im Reigen der Fernpfade ist der 320 Kilometer lange Rheinsteig, der die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen verbindet. <strong>Der</strong> <strong>Deutsche</strong> Wanderverband vergibt sogar das Qualitätssiegel "Wanderbares Deutschland" für naturbelassene und gut markierte Routen. Bis heute sind 16 Streckenwanderungen im Bundesgebiet mit dem Qualitätssiegel ausgezeichnet worden. 35
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