Photoshop inside Ihre Kontrastkorrektur auf die einfache Art (Vorschau)

Fachverlag für Computerwissen Ausgabe 9, September 2010
Photoshop inside
Für atemberaubende Bildbearbeitung, um die man Sie beneiden wird!
Inhalt
Ihre Kontrastkorrektur auf
die einfache Art
Immer dieses Getüftel mit Gradationskurven
und anderen komplizierten
Befehlen. Es geht auch einfacher. Um
den Bildkontrast aufzufrischen, testen
Sie einmal die Methode aus diesem
Heft: Ein bisschen Ebenentechnik, ein
bisschen Schnellauswahl, schon
haben Sie Unterbelichtung und Überbelichtung
behoben. Leichter geht es
kaum noch. Seite 1
Simulieren Sie einen Polfiltereffekt
Wenn der Himmel besonders blau
strahlt und das Gras eindrucksvoll
grün leuchtet, war meist ein Polfilter im
Einsatz. Er eliminiert störende Lichtreflexionen
und lässt die Farben kräftiger
und satter wirken. Doch nicht
immer ist ein Polfilter bei der Aufnahme
zur Hand. Macht nichts – simulieren
Sie den Effekt einfach nachträglich in
Photoshop. Seite 4
So macht eine natürliche Struktur
Ihren Schriftzug zum Hingucker
Ihr Schriftzug für den Briefkopf, die eigene
Homepage oder Ihre Signatur soll
nicht von der Stange kommen? Wenn
Sie eine ausgefallene Idee zur Textgestaltung
in Photoshop brauchen, hätten wir
etwa für Sie: Versehen Sie Ihren Schriftzug
mit einer natürlichen Struktur, etwa
einer Raufasertapete. Seite 6
Ihre Kontrastkorrektur auf
die einfache Art
Der Himmel zu hell, der Vordergrund
zu dunkel, das gibt es wohl in jeder
Fotosammlung. Auch bei unserer
Szene aus der Londoner City war die
Kamera überfordert: Die berühmte
St. Pauls-Kathedrale erscheint zu
dunkel, der Himmel darüber dagegen
zu hell. Mit Photoshop beheben
Sie das: Hellen Sie den historischen
Platz auf und zeigen Sie die Wolken
kräftiger. Die Programmversion spielt
keine Rolle.
Vielleicht erwarten Sie jetzt ein komplexes
Spiel mit Einstellungsebenen
und Gradationskurven. Das brauchen
Sie gar nicht: Sie müssen nur
Ebenen duplizieren und die richtige
Überblendtechnik einstellen, schon
wird alles besser. Unser universelles
Verfahren eignet sich für alle Aufnahmen,
bei denen ein Bildteil zu
dunkel oder zu hell wirkt.
Der Trick mit der
Füllmethode
Duplizieren Sie die Hintergrund-
Ebene mit (Strg)+(J). So entsteht
die neue Ebene 1. Das ändert noch
gar nichts, der Trick kommt erst jetzt:
Stellen Sie oben links in der Ebenenpalette
die Füllmethode von Normal
auf 1 Negativ multiplizieren um.
Schon erscheint die Szene viel heller.
Der technische Hintergrund: Der
Modus Negativ multiplizieren wirkt
so, als ob sie zwei Bilder mit dem
Diaprojektor oder Beamer übereinanderblenden.
Das Ergebnis wirkt
aufgehellt.
Da geht noch mehr
Der berühmte Platz erscheint noch
immer zu dunkel. Legen Sie also
nach: Duplizieren Sie die aktuelle
Ebene 1 erneut mit (Strg)+(J), so
entsteht die neue Ebene 1 Kopie.
Diese Ebene hat ja schon den Modus
2 Negativ multiplizieren, also hellt
das Gesamtbild prompt noch weiter
auf.
Allerdings: Jetzt ist es schon zu viel
des Guten, der Vordergrund wirkt
schon zu grell. Das lässt sich leicht
TIPP DES MONATS:
Rücken Sie einen schiefen Horizont
bequem gerade
Das passiert auch erfahrenen
Fotografen immer wieder: Durchs Bild
zieht sich ein unschön schiefer Horizont.
Dieser Fehler war bisher nur ziemlich
umständlich zu korrigieren. Doch wir
zeigen Ihnen eine Neuheit aus Photoshop
CS5, die einen schiefen Horizont
schneller denn je entfernt. Seite 8
vorher
nachher
Foto: Lucas Klamert
Hellen Sie die Innenstadt auf und dunkeln Sie gleichzeitig den Himmel ab –
das Ganze mit ein paar schnellen Ebenentricks in wenigen Minuten!
Alle Beispielbilder und alle PDF-Ausgaben: www.photoshop-inside.de, Passwort: Protokoll.
E-Mail-Hotline rund um die Uhr für Ihre Fragen: redaktion@photoshop-inside.de.
[1]

Photoshop inside 9/2010
1
Photoshop
statt Fotoapparat
neudeutsch heißt es „Post Production“,
Sie können aber auch Nachbearbeitung
dazu sagen: Korrigieren Sie am Computer
Bildfehler, die sich beim Fotografieren
nicht vermeiden ließen. Ein
typischer Fall sind schiefe Horizonte.
Da haben wir nun Hilfslinien auf dem
Kamera-Monitor oder gar einen virtuellen
Horizont wie die Piloten – doch
längst nicht immer fotografieren wir
den Horizont deswegen auch wirklich
gerade.
Zum Glück gibt es Photoshop. Dieses
Programm rückt kippende Landschaften
wieder in die richtige Lage. Das Verfahren
war bisher etwas umständlich,
doch mit der neuen Version CS5 hat
sich das gebessert. Wie Sie die Schaltfläche
Gerade ausrichten nutzen und
das Ergebnis sogar mit starken, kaum
bekannten Zusatzfunktionen variieren,
das besprechen wir ab Seite 8.
Ein anderes Fotoproblem: Ein Polfilter
würde die Landschaft noch kräftiger
und kontrastreicher zeigen. Aber Sie
haben den Polfilter vergessen oder auf
Ihr Objektiv lässt sich gar kein Filter
schrauben? Macht nichts: Hier in Photoshop
inside lesen Sie ab Seite 4, wie
Sie den Polfilter nachträglich ins Motiv
rechnen.
Viel Spaß mit Photoshop und mit der
aktuellen Ausgabe von Photoshop
inside wünscht Ihnen Ihr
Das ist der erste Trick: Verdoppeln Sie die Hintergrundebene und stellen Sie das
Duplikat auf Negativ multiplizieren um. Schon erscheint die Szene heller.
beheben: Senken Sie einfach die
Deckkraft der obersten Ebene auf 3
60 Prozent.
Und jetzt noch der Himmel
Den Vordergrund haben Sie nun
gut aufgehellt. Doch der Himmel ist
dabei immer weiter „ausgefressen“,
wie Fotografen sagen: Der obere
Bildbereich hat jede Detailzeichnung
verloren und erscheint reinweiß.
Aber auch das haben Sie schnell im
Griff, wenn Sie wieder die passende
Füllmethode kennen:
4
6
5
1. Schalten Sie das 4 Schnellauswahl-Werkzeug
mit der Option
5 Automatisch verbessern ein.
2. Ziehen Sie das kreisförmige Werkzeug
6 ein-, zweimal über den
Himmel. Damit ist er schon gut
ausgewählt. Geraten Gebäude
mit in die Auswahl, ziehen Sie
dort bei gedrückter (Alt)-Taste;
so entfernen Sie Bildteile aus der
Auswahl.
3. Ahnen Sie es schon? Drücken Sie
erneut (Strg)+(J). Damit dupli-
2 3
Heico Neumeyer, Chefredakteur
PS: Sie mögen starke, kaum bekannte
Techniken? Ab Seite 1 lesen Sie, wie
Sie den Vordergrund aufhellen und den
Himmel abdunkeln, ohne auch nur einen
einzigen Korrekturbefehl aufzurufen.
Duplizieren Sie die Ebene ein zweites Mal, dann senken Sie die Deckkraft auf
60 Prozent. Den Himmel wählen Sie mit der Schnellauswahl aus.
[2]
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Photoshop inside 9/2010
7
8
Wollen Sie die Auswahl
noch verbessern?
Manchmal lässt sich die Auswahl mit
dem Schnellauswahl-Werkzeug
noch verbessern. Vielleicht entdecken
Sie auf Ihrem Foto unschöne harte
Kanten zwischen Himmel und Vordergrund.
Dann klicken Sie unmittelbar
nach dem Schnellauswahl-Werkzeug
oben in den Einstellungen auf
Kante verbessern. Einige der Möglichkeiten,
die Ihnen jetzt zur Verfügung
stehen:
Der Himmel war verblasst, holen Sie ihn zurück: Die neue Ebene 2 zeigt den
Himmel hier bereits mit den dunkleren Tonwerten des Originalbilds.
zieren Sie nur den Himmel auf die
neue Ebene 2.
4. Stellen Sie die Füllmethode auf 7
Multiplizieren und die Deckkraft
auf 8 100 Prozent.
Die Methode Multiplizieren wirkt so,
als ob Sie mit zwei unterschiedlichen
Filzstiften übereinander malen, also
abdunkelnd. Der Himmel erscheint
zunächst etwa so dunkel wie im Original.
Duplizieren Sie die Ebene abermals
mit (Strg)+(J), erhalten Sie die
9 Ebene 2 Kopie und einen deutlich
dunkleren, markanten Himmel.
Tipp!
Wirkt der Himmel schon wieder
zu dunkel, senken Sie einfach die
Deckkraft der obersten Ebene zum
Beispiel auf 70 Prozent.
Und da hätten Sie’s auch schon: Vordergrund
aufgehellt, Himmel abgedunkelt
– und das nur mit schnellen
Überblendtricks. Bestimmt haben Sie
eigene Fotos, die Sie mit diesem Verfahren
ebenfalls aufwerten können!
Ein weiteres Duplikat erzeugt die Ebene 2 Kopie, so erscheint der Himmel
noch dunkler. Mit dem Deckkraft-Regler steuern Sie die Bildwirkung nach
Belieben.
9
[hn]
• Heben Sie den Wert Weiche
Kante auf 1 oder 2. So wirken
harte Übergänge unauffälliger.
• Ziehen Sie den Regler Verkleinern/Erweitern
(in Photoshop
CS5 Kante verschieben) nach
rechts. So wird die Auswahl größer.
So spielen Sie alle
Füllmethoden bequem durch
Die Füllmethode Negativ multiplizieren
ist erste Wahl, wenn Sie unterbelichtete
Bereiche aufhellen wollen. Doch
das Klappmenü der Ebenenpalette
bietet direkt nach Negativ multiplizieren
noch mehr Füllmethoden mit
ähnlicher Wirkung. Sie eignen sich unter
Umständen auch für Ihr Bild, besonders
wenn Sie einen dramatischen Effekt
anpeilen. Testen Sie also Angebote wie
Farbig abwedeln oder Linear abwedeln.
Umgekehrt gibt es auch Alternativen
zum abdunkelnden Multiplizieren:
Probieren Sie Farbig nachbelichten
oder Linear nachbelichten einmal
aus.
Besonders einfach spielen Sie die Füllmethoden
so durch:
1. Schalten Sie wie beschrieben mit
der Maus von Normal zu Negativ
multiplizieren.
2. Mit (Umschalt)+(+) schalten Sie
jeweils zu den nachfolgenden Füllmethoden.
Und wie zu erwarten: Mit (Umschalt)+
(-) testen Sie die Füllmethoden in der
umgekehrten Richtung durch.
E-Mail-Hotline rund um die Uhr für Ihre Fragen: redaktion@photoshop-inside.de.
[3]

Photoshop inside 9/2010
Simulieren Sie einen Polfiltereffekt
Helligkeitsinformationen, die der
Rot-Kanal enthält.
4
3
(Dann) wählen Sie den Rot-Kanal
und kopieren seinen Inhalt in die
Zwischenablage.
Bei Aufnahmen ohne Polfilter wirken Himmel und Wiesen oftmals fad (links).
Simulieren Sie den Polfiltereffekt in Photoshop: Lassen Sie Gras und Firmament
kräftig leuchten (rechts).
Bei Landschafts- oder Architekturaufnahmen
setzen professionelle
Fotografen gerne einen Polfilter ein.
Er unterdrückt störende Lichtreflexe
und lässt so die Farben kräftiger
leuchten. Doch nicht immer
haben Sie diesen praktischen Filter
zur Hand. Außerdem benötigt das
Objektiv Ihrer Kamera ein Filtergewinde,
um den Polfilter verwenden
zu können.
Wenn Ihre Bilder nicht so eindrucksvoll
strahlen, wie Sie es gerne hätten,
simulieren Sie den Polfiltereffekt
doch einfach nachträglich in Photoshop.
Wir nehmen hier die neue
Version CS5, doch unser Verfahren
funktioniert mit jeder Version ab
Photoshop CS2.
Der Polfiltereffekt in Photoshop funktioniert
am besten bei Bildern, die
viel Himmelsblau und grünes Gras
zeigen. Falls Sie kein passendes Foto
zur Hand haben, nehmen Sie unsere
Beispieldatei „Polfilter“. Sie können
Sie aus dem Downloadbereich von
www.photoshop-inside.de herunterladen.
Nachdem Sie das Bild in Photoshop
geöffnet haben, erzeugen Sie als
Erstes eine Kopie Ihres Originals auf
einer neuen Ebene:
1. Sehen Sie die 1 Ebenen-Palette?
Wenn nicht: Mit (F7) holen Sie sie
auf den Schirm.
2. Drücken Sie die Tastenkombination
(Strg)+(J) – damit erzeugen
Sie eine Kopie Ihres Bildes auf der
neuen Ebene 1. Doppelklicken
Sie auf deren Bezeichnung und
benennen Sie die Ebene in 2
Polfilter um.
1
Foto: Martin Vieten
4. Drücken Sie die Tastenkombination
(Strg)+(A), um alles auszuwählen.
Mit (Strg)+(C) kopieren
Sie die Auswahl in die Zwischenablage.
So entsteht der
Polfiltereffekt
Für den Polfiltereffekt konvertieren
Sie Ihr Bild vorübergehend in den
Lab-Farbraum und ersetzen dort
den Helligkeitskanal durch den Rot-
Kanal, den Sie ja noch in der Zwischenablage
haben:
1. Gehen Sie ins Bild-Menü und
wählen Sie Modus, Lab-Farbe.
Es erscheint eine Warnmeldung,
klicken Sie auf 5 Nicht reduzieren.
2. Drücken Sie die Tastenkombination
(Strg)+(D), um die Auswahl
zu entfernen.
3. Sie brauchen jetzt wieder die 6
Kanäle-Palette. Aktivieren Sie
hier den 7 Helligkeits-Kanal.
Arbeiten Sie mit einer
Ebenenkopie Ihres
Originals
Als Erstes duplizieren Sie Ihr Original
auf eine neue Ebene.
2
3. Weiter geht’s in der 3 Kanäle-
Palette: Klicken Sie auf 4 Rot. Im
Bild sehen Sie jetzt nur noch die
4. Drücken Sie die Tastenkombination
(Strg)+(V). Damit fügen Sie
die Informationen des Rot-Kanals
in den Helligkeits-Kanal ein.
5. Wechseln Sie zurück in den 8
Ebenen-Palette.
Ihr Bild erstrahlt in neuer Farbenpracht.
Ein Problem gibt es allerdings
noch: Rote Farbtöne (die in unserem
Beispielbild glücklicherweise nur
sehr sparsam vertreten sind), erschei-
[4]
Alle Beispielbilder und alle PDF-Ausgaben: www.photoshop-inside.de, Passwort: Protokoll.

Photoshop inside 9/2010
Im Lab-Modus ersetzen Sie den Helligkeits-Kanal durch den zuvor kopierten
Rot-Kanal.
nen zu grell – sie sind übersättigt.
Das ist schnell behoben:
1. Wandeln Sie das Bild wieder in
den RGB-Modus um. Dazu öffnen
Sie das Bild-Menü und nehmen
Modus, RGB-Farbe.
2. Aktivieren Sie die Ebene 9 Polfilter.
Mit Ebene, Ebenenmaske,
Alle einblenden fügen Sie der
Ebene Polfilter eine leere Ebenenmaske
hinzu. Klicken Sie auf die
10 Miniatur der Ebenenmaske, um
sie zu aktivieren.
7
3. Gehen Sie erneut ins Bild-Menü
und nehmen Sie Bildberechnungen.
Wählen Sie die Ebene
11 Hintergrund und den Kanal
12 Rot. 13 Umkehren aktivieren
Sie, die Deckkraft setzen Sie auf
14 100 %. Bestätigen Sie mit OK.
Wie Sie das Ergebnis
verfeinern
Je nach Motiv kann der Polfiltereffekt
mit unserer Motive etwas
zu stark ausfallen. Das macht aber
nichts, schließlich haben Sie ihn
8
6
5
ja auf einer eigenständigen Ebene
angewandt, darunter liegt weiterhin
Ihr Originalbild. Passen Sie also die
Filterwirkung ganz nach Geschmack
an:
• Um die Wirkung abzuschwächen,
reduzieren Sie die Deckkraft der
15 Ebene Polfilter zum Beispiel
auf 16 70 %.
• Ab Photoshop CS4 können Sie
zudem die Wirkung der Ebenenmaske
steuern: Klicken Sie in die
17 Ebenenmaske und öffnen Sie
die 18 Masken-Palette. Reduzieren
Sie nun die Dichte, etwa auf
19 60 %. Jetzt werden die Rottöne
in Ihrem Bild wieder etwas stärker
betont.
Sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden?
Dann nehmen Sie aus dem Ebene-
Menü Auf Hintergrundebene reduzieren.
Speichern Sie Ihr Bild als
JPEG-Datei.
Probieren Sie den Effekt auch mit
anderen Motiven – die Randspalte
auf der rechten Seite gibt Ihnen
Tipps, bei welchen Fotos er besonders
gut funktioniert.
18
9
10
19
11
13
12
14
15
17
16
Einen etwaigen Rotstich eliminieren Sie schnell mit einer Ebenenmaske, die den
Effekt für rote Bildbereiche abschwächt.
Zum Schluss steuern Sie den Effekt
über die Deckkraft der Ebene beziehungsweise
Ebenenmaske. [mv]
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[5]

Photoshop inside 9/2010
So macht eine natürliche Struktur
Ihren Schriftzug zum Hingucker
Wie aus dem Stein gehauen wirkt unser Schriftzug – mit Photoshop entsteht der
Effekt im Handumdrehen.
Wenn Sie noch einen interessant
gestalteten Schriftzug brauchen, greifen
Sie zu Photoshop. Damit kreieren
Sie Texteffekte, die Ihnen kein
Textverarbeitungsprogramm bietet.
Veredeln Sie also Ihren Briefkopf, das
Logo Ihrer Homepage oder nehmen
Sie Ihren schicken Schriftzug, um
damit Ihre Fotos zu signieren.
Unser Texteffekt entsteht dadurch,
dass Sie eine natürliche Struktur,
etwa von einer rauen Wand, als
Grundlage verwenden. Dann brauchen
Sie nur noch Photoshop ab CS2
und unsere Beispieldatei „Schriftzug-
Hintergrund“, die Sie unter www.
photoshop-inside.de herunterladen
können. Wir nehmen hier Photoshop
CS5.
Zunächst erstellen Sie
Ihren Text
Los geht’s: Öffnen Sie die Datei „Hintergrund“
in Photoshop. Dann bringen
Sie Ihren Schriftzug auf:
1. Aktiven Sie das 1 Textwerkzeug.
Nehmen Sie eine möglichst plakative
Schrift, wir haben uns hier
für 2 Brodway entschieden.
2. Stellen Sie die Schriftgröße auf
mindestens 3 48 Pt ein. Antialising
stellen Sie auf 4 Scharf. Als
Farbe haben wir ein kräftiges 5
Rot gewählt.
3. Klicken Sie in das Bild und geben
Sie den Text ein. Hier lautet er 6
Struktur.
4. Schalten Sie mit (V) das Verschieben-Werkzeug
ein, klicken Sie
auf den Schriftzug und ziehen Sie
ihn über eine Stelle im Hintergrundbild,
die möglichst wenige
großflächige Strukturen aufweist.
Ihr Text liegt noch als Textebene
vor, Sie können den Schriftzug also
jederzeit ändern. Für die weitere
Bearbeitung benötigen wir den Text
jedoch als Bildebene. Kontrollieren
Sie noch einmal die Rechtschreibung,
dann gehen Sie im Menü Ebene auf
Rastern, Text.
Kombinieren Sie Text und
Hintergrund nach Plan
Noch schwebt Ihr Schriftzug isoliert
über dem Hintergrund. Das ändern
wir jetzt:
1. Ist die Ebene 7 Struktur aktiv?
Dann stellen Sie deren Überblendmodus
auf 8 Abdunkeln.
2. Die Struktur des Hintergrunds
wird nun bereits im Schriftzug
sichtbar. Doch es geht noch deutlicher:
Doppelklicken Sie 9 hinter
die Ebenenbezeichnung – so
öffnen Sie den Dialog Ebenenstil.
3. Im Dialog aktivieren Sie links
oben unter Stile den obersten
Eintrag Fülloptionen.
4. Halten Sie die (Alt)-Taste gedrückt
und ziehen Sie das 10 rechte
schwarze Dreieck weit nach
rechts. Dann nehmen Sie das 11
linke Dreieck und ziehen es etwa
halb so weit wie das erste nach
rechts.
5. Mit den 12 weißen Dreiecken
verfahren Sie sinngemäß. Oben
sollten jetzt etwa die Werte 13 49 /
106 und 214 / 235 stehen.
2
3
4
5
13
6
11 10 12 8
9
7
1
Ihr Schriftzug sollte aus einer möglichst plakativen Schrift bestehen.
Per Ebenenstil sorgen Sie dafür,
dass der Schriftzug die Struktur des
Hintergrunds annimmt.
6. Ihr Text hat deutlich die Struktur
der Wand angenommen – perfekt!
Schließen Sie den Dialog mit OK.
[6]
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Photoshop inside 9/2010
Wie Sie den Hintergrund
ausblenden
Momentan scheint Ihr Schriftzug tatsächlich
auf die Wand aufgepinselt
zu sein. Das sieht recht realistisch
aus, doch Sie brauchen eher einen
grafischen Effekt. Blenden Sie also
die Wand im Hintergrund aus, sodass
nur noch der Schriftzug ihre Struktur
annimmt:
1. Klicken Sie am Fuße der Ebenenpalette
auf das Symbol 14 Neue
Einstellungsebene und nehmen
Sie Tonwertkorrektur.
2. In den drei Eingabefeldern der
Tonwertkorrektur geben Sie die
Werte 15 25, 1,00 und 35 ein.
15
Ihre Ebenenkomposition benötigen
Sie auch nicht mehr:
1. Öffnen Sie das Ebene-Menü und
klicken Sie auf Auf Hintergrundebene
reduzieren.
2. Doppelklicken Sie auf die 16 Miniatur
der Hintergrund-Ebene und
geben Sie ihr den neuen Namen 17
Schriftzug.
Ein paar dunkle Flecken hat die
Wand im Schriftzug noch hinterlassen
– löschen Sie sie:
1. Nehmen Sie zunächst den 18 Zauberstab.
Die Toleranz stellen Sie
dann auf 19 32, 20 Benachbart
deaktivieren Sie.
2. Klicken Sie auf das Rot Ihrer
Schrift. Kehren Sie die Auswahl
mit (ª_)+(Strg)+(I) um.
3. Mit (Entf) löschen Sie alles bis auf
die Schrift.
4. Erzeugen Sie mit (ª_)+(Strg)+(N)
eine neue Ebene, der Sie den
Namen Weiß geben.
5. Rufen Sie mit (ª_)+(F5) den
Dialog Fläche füllen auf. Unter
Verwenden wählen Sie Weiß,
bestätigen Sie mit OK.
6. Ziehen Sie die Ebene 21 Weiß
in der Ebenen-Palette ganz nach
unten.
Jetzt kommt der 3D-Effekt:
1. Doppelklicken Sie 22 hinter der
Ebenenbezeichnung Schriftzug. Es
öffnet sich der Dialog Ebenenstil.
2. Aktivieren Sie 23 Schlagschatten.
Stellen Sie im Bereich 24 Struktur
alles so ein, wie in der Abbildung
gezeigt.
3. Schalten Sie auch noch 25 Abgeflachte
Kante und Relief ein.
Wählen Sie 26 Abgeflachte Kante
innen und die Technik 27 Hart
meißeln.
Zum Schluss dampfen Sie noch alles
mit Ebene, Auf Hintergrundebene
reduzieren ein und speichern Ihren
einzigartigen Schriftzug als JPEG-
Datei.
14
18
19 20
17
16
Die Einstellungsebene vom Typ
Tonwertkorrektur blendet den
Hintergrund nahezu gänzlich aus.
Reduzieren Sie alles auf eine Hintergrund-Ebene, bevor Sie Ihren Schriftzug
weiter bearbeiten.
3. Der Hintergrund ist verschwunden
– bestens!
Zum Schluss wird Ihr Text
dreidimensional
Befreien Sie jetzt Ihren Text von seinem
Ballast, indem Sie das gesamte
Bild so zuschneiden, dass nur noch
der Schriftzug übrig bleibt: Schalten
Sie mit (M) das Auswahlrechteck-
Werkzeug ein und ziehen Sie einen
Rahmen um Ihren Schriftzug auf.
Dann gehen Sie ins Bild-Menü und
nehmen Freistellen.
23
25
24
Mit den Effekten Schlagschatten und Abgeflachte Kante und Relief verleihen
Sie Ihrem Schriftzug zum Schluss ein realistisches Erscheinungsbild. [mv]
21
27
26
22
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[7]

Photoshop inside 9/2010
TIPP DES MONATS:
Rücken Sie einen schiefen
Horizont bequem gerade
Einen schiefen Horizont zu korrigieren, das war bisher
etwas umständlich. Der neue Photoshop CS5 erleichtert
das Verfahren:
1. Schalten Sie das 1 Linealwerkzeug ein.
2. Ziehen Sie eine 2 Linie am vorhandenen, schiefen
Horizont entlang.
3. Klicken Sie auf 3 Gerade ausrichten. Diese Schaltfläche
gab es bei Photoshop CS4 noch nicht.
Photoshop dreht das Bild nun gerade. Die dabei entstehenden
weißen Ränder werden sofort weggeschnitten,
deswegen wirkt das 4 Ergebnis etwas kleiner als die
Vorlage.
Bei diesem Verfahren entfernt Photoshop zwangsläufig
auch etwas vom vorher sichtbaren Bildrand, hier die
rechte untere Spitze des Segels. Wollen Sie das Gesamtbild
sehen, drücken Sie unmittelbar nach dem Klick auf
Gerade ausrichten die Tasten (Strg)+(Z). Anschließend
sehen Sie Ihr Foto immer noch mit korrigiertem Horizont,
aber auch mit 5 weißen Rändern und ohne Randverluste.
Dieses Ergebnis schneiden Sie mit dem Freistellungswerkzeug
selber zu. Die weißen Ränder können Sie
bei diesem Motiv aber auch leicht durch Retusche überdecken,
das Verfahren haben wir gerade in Photoshop
inside 8/2010 besprochen.
Tipp!
Sie wissen schon vorab, dass Sie die Drehung
mit weißen Rändern sehen wollen? Dann ziehen Sie die
Linie mit dem Linealwerkzeug, danach klicken Sie bei
gedrückter (Alt)-Taste auf Gerade ausrichten.
1
2
4
Ziehen Sie zunächst eine Linie mit dem Linealwerkzeug.
Einen Klick später hat Photoshop das Bild geradegedreht
und weißen Rand entfernt. Wahlweise lassen Sie sich den
weißen Rand doch noch anzeigen.
[hn]
5
3
Foto: Heico Neumeyer
Vorschau
Behalten Sie alle wichtigen Motive stets im Blick
Sie wollen Fotos für eine Diaschau zusammenstellen oder
Sie möchten stets alle Blumenbilder vollständig auf einen
Blick sehen? Unser Beitrag erklärt, wie Sie mit Bridge aus
dem Photoshop-Paket die gewünschten Motive immer blitzschnell
anzeigen.
Der richtige Rahmen für Ihre besten Bilder
Geben Sie Ihren Bildern ein gepflegtes Umfeld. Mit einem
eleganten Linienrahmen aus Photoshop wirken Ihre Aufnahmen
noch edler und wertiger.
So rekonstruieren Sie Hauttöne perfekt
Einmal im Neonlicht einer Einkaufspassage fotografiert – und
schon stimmen die Farben überhaupt nicht mehr! Besonders
bei Hauttönen fallen grünliche oder rötliche Schleier über
dem Portrait unangenehm auf. Lesen Sie Schritt für Schritt,
wie Profis die Hautfarbe rekonstruieren.
TIPP DES MONATS: Wie Sie „Sensordreck“ aus
Ihren Bildern eliminieren
Wer mit einer digitalen Spiegelreflexkamera fotografiert,
wird früher oder später seltsamen Punkten und Flecken in
seinen Bildern begegnen. Sie rühren von Verschmutzungen
her, die sich auf dem Aufnahmesensor breit gemacht haben.
Zum Glück lässt sich das Problem leicht beheben – in der
nächsten Ausgabe lesen Sie, wie.
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ISSN: 1863-9224
Verlag: VNR Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG, Theodor-Heuss-Str. 2–4,
53177 Bonn (Bad Godesberg)
Chefredakteur: Heico Neumeyer
Autoren (v.i.S.d.P.): Heico Neumeyer (hn), Martin Vieten (mv)
Gutachter: Harald Korten, Horst-Raimund Wulle
Produktmanager: Michael Thelen
Druck: Zimmermann Druck + Verlag, Balve
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Die Beiträge in Photoshop inside wurden mit Sorgfalt recherchiert und überprüft.
Sie basieren jedoch auf der Richtigkeit uns erteilter Auskünfte und unterliegen
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