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Praxisbuch M – Medienkompetenz in der Jugendarbeit

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zwei<br />

zwei<br />

QUERVERWEIS<br />

Mehr dazu<br />

im Kapitel 5<br />

Jugendmedienaktionen<br />

So geht’s:<br />

> Fotos nicht aus dem Zusammenhang reißen<br />

> Gruppenmitglie<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Auswahl <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong> beteiligen<br />

> im Zweifelsfall besser nicht veröffentlichen<br />

VON KINDERKINO BIS ZUR LAN-PARTY:<br />

FSK, USK UND WAS ES ZU BEACHTEN GIBT<br />

»Tim und Jannick planen als Jugendleiter e<strong>in</strong>e LAN-Party im<br />

Jugendraum. Sie haben an alles gedacht: an den Schlüssel zum<br />

Sicherungskasten, an Netzwerkkabel und ordentlich Pizza im<br />

Kühlschrank. Gespielt werden soll das, was gefällt. Der Klassiker<br />

Counterstrike wird auch dabei se<strong>in</strong>. Lei<strong>der</strong> ist e<strong>in</strong> Großteil<br />

<strong>der</strong> Teilnehmer-<strong>in</strong>nen erst 17, so dass Jannick überlegt, nur<br />

die Versionen spielen zu lassen, die ab 16 freigegeben s<strong>in</strong>d.<br />

Tim hat Bedenken, dass dann ke<strong>in</strong>er von den Jungs kommt.<br />

Er schlägt vor, dass die Eltern e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>verständniserklärung<br />

mitgeben sollen, weil die meisten zuhause eh die 18er Version<br />

spielen dürfen. Tim ist unsicher, ob e<strong>in</strong>e solche Erklärung<br />

funktioniert.«<br />

Alle Computerspiele (genauer gesagt Unterhaltungssoftware),<br />

die <strong>in</strong> Deutschland auf CDs usw. verkauft werden,<br />

müssen von <strong>der</strong> Unterhaltungssoftware-Selbstkontrolle geprüft<br />

und <strong>in</strong> Alterse<strong>in</strong>stufungen e<strong>in</strong>geteilt werden. Die USK prüft<br />

die Spiele auf bee<strong>in</strong>trächtigende, also »jugendgefährdende»<br />

Inhalte und erteilt entsprechende Freigaben. Diese Altersfreigaben<br />

s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e pädagogischen Altersempfehlungen, son<strong>der</strong>n<br />

beziehen sich nur auf die Gewaltdarstellung, den Drogengebrauch,<br />

die Darstellung von Sexualität und die Sprache <strong>in</strong> dem<br />

Spiel. Es gibt die Stufen »freigegeben ab 0, 6, 12, 16 und 18<br />

Jahren«. Diese E<strong>in</strong>stufungen s<strong>in</strong>d anhand <strong>der</strong> farbig gestalteten<br />

rautenförmigen Kennzeichen auf <strong>der</strong> Hülle des Spiels<br />

zu erkennen. Für den Handel ist diese E<strong>in</strong>stufung verb<strong>in</strong>dlich.<br />

Es darf also ke<strong>in</strong> Spiel ab 16 an e<strong>in</strong>en 15-Jährigen verkauft<br />

werden. Eltern, und nur Eltern, können allerd<strong>in</strong>gs für ihre<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> die Spiele kaufen, die sie für richtig halten. Das Recht,<br />

zu entscheiden, was für das eigene K<strong>in</strong>d gut o<strong>der</strong> schlecht ist,<br />

lässt sich nicht per E<strong>in</strong>verständniserklärung von den Eltern<br />

auf an<strong>der</strong>e übertragen. Jannicks Variante lässt sich deshalb<br />

so nicht umsetzen. Wenn ihr also e<strong>in</strong>e Veranstaltung mit <strong>der</strong><br />

Jugendgruppe verantwortlich plant, müsst ihr dafür sorgen,<br />

dass die Vorgaben <strong>der</strong> USK nach dem Jugendschutzgesetz tatsächlich<br />

e<strong>in</strong>gehalten werden. Ähnliche Situationen kennst du<br />

sicher von <strong>der</strong> Diskussion um Rauchen o<strong>der</strong> Alkohol bei Partys<br />

im Jugendraum.<br />

Auch bei Filmen gibt es <strong>in</strong> Deutschland e<strong>in</strong>e entsprechende<br />

Regelung. In diesem Falle regelt die FSK (freiwillige Selbstkontrolle<br />

<strong>der</strong> Filmwirtschaft) das Prüfverfahren. Es gibt die gleichen<br />

E<strong>in</strong>stufungen wie bei <strong>der</strong> USK mit den gleichen Folgen. Wollt<br />

ihr also e<strong>in</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>k<strong>in</strong>o anbieten, müssen die Vorgaben <strong>der</strong> FSK<br />

bei den besuchenden K<strong>in</strong><strong>der</strong>n e<strong>in</strong>gehalten werden.<br />

Außerdem ist bei e<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>overanstaltung zu beachten, dass<br />

die Filme e<strong>in</strong>e Vorführlizenz brauchen, wenn die Veranstaltung<br />

öffentlich beworben wird.<br />

Medienzentren o<strong>der</strong> Kreisbildstellen haben solche Filme,<br />

die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel für die K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und <strong>Jugendarbeit</strong> kostenlos<br />

ausgeliehen werden können. Oft ist es sogar möglich, hier auch<br />

e<strong>in</strong>en Beamer und e<strong>in</strong>e Le<strong>in</strong>wand zu bekommen.<br />

So geht’s:<br />

> bei <strong>der</strong> Werbung drauf achten: ke<strong>in</strong>e Bil<strong>der</strong> verwenden,<br />

wenn du unsicher bist, ob du die Urheberrechte verletzt<br />

> Filme mit Vorführlizenz zeigen<br />

> auf Altersvorgaben beim E<strong>in</strong>lass achten und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Werbung<br />

auf die Freigabe h<strong>in</strong>weisen<br />

MAN MUSS KEIN-E JURIST-IN SEIN – NACHDENKEN HILFT!<br />

Stell dir vor: Du kommst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Supermarkt und die Marktleitung<br />

empfängt dich mit den Worten: »Heute gibt es alles<br />

umsonst bei uns, vor allem das Obst und Gemüse!» Wir würden<br />

nichts nehmen, denn: Hier stimmt was nicht! Entwe<strong>der</strong> ist alles<br />

geklaut o<strong>der</strong> vergammelt - aber nehmen würden wir nichts.<br />

22 Juleica – <strong>Praxisbuch</strong> M <strong>Medienkompetenz</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Jugendarbeit</strong><br />

Juleica – <strong>Praxisbuch</strong> M – <strong>Medienkompetenz</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> 23

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