Praxisbuch M â Medienkompetenz in der Jugendarbeit
Praxisbuch M â Medienkompetenz in der Jugendarbeit
Praxisbuch M â Medienkompetenz in der Jugendarbeit
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
drei<br />
drei<br />
TIPPS ZUM<br />
WEITERLESEN<br />
Mehr zur Öffentlichkeitsarbeit<br />
auch im<br />
Juleica-Handbuch<br />
TIPPS ZUM<br />
WEITERLESEN<br />
»Mitreden –<br />
mitplanen –<br />
mitmachen« Arbeitshilfe<br />
des Deutschen<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>hilfswerkes<br />
unter dkhw.de<br />
Innerhalb <strong>der</strong> Jugendgruppen und Jugendverbände ist<br />
diese Beteiligung Standard: Die Gruppenmitglie<strong>der</strong> entscheiden<br />
geme<strong>in</strong>sam über das Programm und die Aktionen <strong>der</strong> Gruppe,<br />
auf Freizeiten können die Teilnehmer-<strong>in</strong>nen mitentscheiden,<br />
was gemacht werden soll, und auch <strong>der</strong> Verband selbst sorgt<br />
mit se<strong>in</strong>en demokratischen Strukturen (z.B. Vorstände auf <strong>der</strong><br />
Orts- und Landesebene) dafür, dass die jugendlichen Mitglie<strong>der</strong><br />
selber über die Entwicklung des Verbandes entscheiden<br />
können.<br />
Doch Beteiligung darf und soll nicht an den Grenzen <strong>der</strong><br />
<strong>Jugendarbeit</strong> enden: K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche s<strong>in</strong>d Expert<strong>in</strong>n-en<br />
für ihre eigene Lebenswelt und sollten deshalb auch<br />
bei politischen Entscheidungen, die sie betreffen, e<strong>in</strong>bezogen<br />
werden – das kann <strong>der</strong> Spielplatz-Neubau ebenso se<strong>in</strong>, wie die<br />
Renovierung <strong>der</strong> Schule o<strong>der</strong> <strong>der</strong> öffentliche Personennahverkehr.<br />
Jugendverbände, Jugendgruppen und Jugendr<strong>in</strong>ge<br />
haben hier auch e<strong>in</strong>e »Anwalts-Funktion« für die Interessen <strong>der</strong><br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen: Nirgendwo sonst s<strong>in</strong>d so viele K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
und Jugendliche <strong>in</strong> demokratischen Strukturen zusammengeschlossen<br />
– deshalb können und sollten Jugendverbände und<br />
Jugendr<strong>in</strong>ge dieses jugendpolitische Mandat ernst nehmen<br />
und sich für die Belange <strong>der</strong> jungen Menschen e<strong>in</strong>setzen.<br />
Partizipation kann dabei mit den verschiedensten Methoden<br />
umgesetzt werden. Zum Beispiel dadurch, dass e<strong>in</strong>-e Vertreter<strong>in</strong><br />
des Jugendr<strong>in</strong>gs im Jugendhilfe-Ausschuss mitentscheiden<br />
darf, durch e<strong>in</strong>e Protestaktion o<strong>der</strong> auch durch e<strong>in</strong>e Zukunftswerkstatt<br />
zur Gestaltung e<strong>in</strong>es neuen Jugendtreffs.<br />
Onl<strong>in</strong>e-Partizipation: Damit Jugend nicht im »Off« landet<br />
Insofern ist Partizipation »e<strong>in</strong> alter Hut«, doch durch die<br />
verschiedenen Anwendungen und die Kommunikationsmöglichkeiten<br />
im Internet gibt es nun digitale Methoden, wie K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
und Jugendliche beteiligt werden können, wie sie ihre Me<strong>in</strong>ung<br />
zum Ausdruck br<strong>in</strong>gen können und wie z.B. Politiker-<strong>in</strong>nen auf<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche zugehen können, um <strong>der</strong>en Me<strong>in</strong>ung<br />
e<strong>in</strong>zuholen.<br />
Web 2.0 – Das Mitmach-Web<br />
War es <strong>in</strong> den Anfangsjahren des Internets nur für »Technik-<br />
Freaks« möglich, selber Inhalte (und z.B. auch Me<strong>in</strong>ungen) auf<br />
e<strong>in</strong>er Webseite zu veröffentlichen, so hat sich dies durch den<br />
technischen Fortschritt stark verän<strong>der</strong>t. Nicht umsonst spricht<br />
man beim Web 2.0 vom sogenannten »Mitmach-Web«: Zum<br />
e<strong>in</strong>en ist es e<strong>in</strong>facher geworden, selber e<strong>in</strong>e eigene Webseite<br />
zu gestalten, zum an<strong>der</strong>en b<strong>in</strong>den immer mehr Webseiten<br />
<strong>in</strong>teraktive Elemente e<strong>in</strong>, die es den Besucher-<strong>in</strong>ne-n <strong>der</strong> Webseite<br />
ermöglichen, sich e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen.<br />
Auch die Kommentierung e<strong>in</strong>es Artikels, das Verfassen e<strong>in</strong>es<br />
eigenen Beitrags, das Hochladen e<strong>in</strong>es Videos auf e<strong>in</strong>e Videoplattform,<br />
e<strong>in</strong> Post auf Google+ o<strong>der</strong> das Klicken des »Gefällt<br />
mir«-Buttons bei Facebook kann e<strong>in</strong>e Form <strong>der</strong> Beteiligung und<br />
<strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ungsäußerung se<strong>in</strong>.<br />
Die meisten Jugendlichen s<strong>in</strong>d täglich im Internet und s<strong>in</strong>d<br />
solche Formen <strong>der</strong> Beteiligung gewohnt. Deshalb könnt ihr<br />
solche Onl<strong>in</strong>e-Beteiligungsformen auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Jugendarbeit</strong><br />
nutzen, um für e<strong>in</strong>e breite Unterstützung e<strong>in</strong>es Projekts zu<br />
werben, K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche an <strong>der</strong> Entwicklung e<strong>in</strong>er<br />
Aktion <strong>der</strong> Jugendgruppe aktiv zu beteiligen o<strong>der</strong> auf Missstände<br />
h<strong>in</strong>zuweisen. E<strong>in</strong>ige bereits erprobte Beispiele für<br />
Onl<strong>in</strong>e-Partizipation stellen wir dir am Ende des Kapitels vor.<br />
TIPPS FÜR ONLINE-BETEILIGUNGSPROJEKTE<br />
Zunächst jedoch wollen wir dir e<strong>in</strong> paar Tipps mit auf den Weg<br />
geben, die du bei allen Onl<strong>in</strong>e-Beteiligungsprojekten berücksichtigen<br />
solltest.<br />
Wer soll sich beteiligen können?<br />
Onl<strong>in</strong>e-Beteiligung kann ganz verschiedene Zielgruppen und<br />
Inhalte haben: Wie bereits beschrieben, beg<strong>in</strong>nt die Beteiligung<br />
<strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> eigenen Jugendgruppe – also bei e<strong>in</strong>em überschaubaren<br />
Teilnehmer-<strong>in</strong>nenkreis, den du kennst – und endet<br />
bei Projekten, die sich an alle Jugendlichen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Stadt o<strong>der</strong><br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Landkreis richten.<br />
Das hat auch E<strong>in</strong>fluss auf die Wahl <strong>der</strong> Methode: Während<br />
du die Mitglie<strong>der</strong> de<strong>in</strong>er Jugendgruppe auch mal per E-Mail,<br />
26 Juleica – <strong>Praxisbuch</strong> M <strong>Medienkompetenz</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Jugendarbeit</strong><br />
Juleica – <strong>Praxisbuch</strong> M – <strong>Medienkompetenz</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> 27