Klappe eins, die Erste - Jugend.rlp.de
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VORWORT<br />
VORWORT<br />
DiG.iT – Digitale Me<strong>die</strong>nproduktion<br />
und aktive Vi<strong>de</strong>oarbeit<br />
Überlegungen und Erfahrungen aus <strong>de</strong>r<br />
me<strong>die</strong>npädagogischen Praxis<br />
Aktive Vi<strong>de</strong>oarbeit hat seit ihren Anfängen vor<br />
25 Jahren ihre Aktualität und Attraktivität in <strong>de</strong>r<br />
<strong>Jugend</strong>arbeit nicht verloren. Angesichts <strong>de</strong>r<br />
technischen Entwicklungen und Neuerungen <strong>de</strong>r<br />
digitalen Technik ist ihre Be<strong>de</strong>utung als Baustein<br />
im Gesamtkonzept <strong>de</strong>r Me<strong>die</strong>npädagogik nach<br />
zwischenzeitlichem Rückgang sogar wie<strong>de</strong>r größer<br />
gewor<strong>de</strong>n.<br />
Allerdings ist auch ein Stück <strong>de</strong>r Euphorie geschwun<strong>de</strong>n,<br />
<strong>die</strong> mit <strong>de</strong>r neuen Verfügbarkeit von<br />
Produktionsmitteln und Distributionswegen in <strong>de</strong>n<br />
achtziger Jahren aufgekommen war. Zu Recht,<br />
und wahrscheinlich auch zum Besten <strong>de</strong>r pädagogischen<br />
Arbeit mit Me<strong>die</strong>n.<br />
Vom Drang zu einer quasijournalistischen Präsenz<br />
in einem Medium hat sich Me<strong>die</strong>npädagogik<br />
befreit. Das Ziel, eine Fernsehsendung zu gestalten,<br />
ist nicht mehr so prominent, es gibt wie<strong>de</strong>r<br />
mehr Interesse für <strong>die</strong> kreative Auseinan<strong>de</strong>rset<br />
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<strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>oclip. Dazu braucht man nicht Studios<br />
und Hightech, son<strong>de</strong>rn nur relativ einfache mobile<br />
Technik wenigstens für <strong>de</strong>n Anfang.<br />
Und wenn am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Produktion <strong>die</strong> Gruppe<br />
ein Publikum für <strong>de</strong>n Film interessieren will,<br />
muss sie dafür sorgen, dass <strong>die</strong> Filmvorführung<br />
selbst zum Ereignis wird also nicht im Fernsehen<br />
„versen<strong>de</strong>n“, son<strong>de</strong>rn einem Publikum präsentieren.<br />
Die Technik ist einfacher und schneller gewor<strong>de</strong>n,<br />
<strong>die</strong> dahinterstehen<strong>de</strong>n Prozesse und Arbeitsschritte<br />
sind jedoch gleich geblieben. Manches ist<br />
leichter gewor<strong>de</strong>n, aber <strong>de</strong>shalb ist das Filmemachen<br />
noch keine leichte Übung.<br />
In unserem Projekt DiG.iT machen wir Filmprojekte<br />
in <strong>de</strong>r <strong>Jugend</strong>arbeit immer als gruppenorientierte<br />
pädagogische Prozesse inszeniert,<br />
bei <strong>de</strong>nen <strong>die</strong> Arbeit am Thema im Mittelpunkt<br />
steht. Das Erlernen von Technikbe<strong>die</strong>nung und<br />
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Bestandteil <strong>de</strong>r Projekte. In <strong>de</strong>r Regel wird <strong>die</strong><br />
technische Ausführung eines Projektes auch<br />
alleine <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn und <strong>Jugend</strong>lichen überlassen.<br />
Aber wesentliches Teillernziel auch im technischen<br />
Bereich ist <strong>die</strong> Vermittlung von Metho<strong>de</strong>n<br />
und Prozessen <strong>de</strong>r Zusammenarbeit ein Punkt,<br />
an <strong>de</strong>m sich Me<strong>die</strong>nkompetenz und soziale Kompetenz<br />
treffen. Denn ein wesentliches Element<br />
me<strong>die</strong>npädagogischer Arbeit <strong>de</strong>ckt sich mit einem<br />
wesentlichen Element <strong>de</strong>r Filmproduktion: Zusammenarbeit<br />
im Team ist ein entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Faktor<br />
für das Gelingen <strong>de</strong>s Produktionsprozesses.<br />
Was <strong>die</strong> technische und handwerkliche Ausführung<br />
von Projekten anbelangt, versucht DiG.iT<br />
immer einen Mittelweg zwischen Lernprozess und<br />
Produktanspruch einzuhalten. Das heisst, es wird<br />
immer nur so weit unterstützend und regulierend<br />
eingegriffen, dass <strong>die</strong> Produktvorstellungen <strong>de</strong>r<br />
TeilnehmerInnen nicht vollends an ihrer Unerfahrenheit<br />
scheitern, son<strong>de</strong>rn dass wenigstens näherungsweise<br />
jenes Produkt entsteht, das in <strong>de</strong>r<br />
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wor<strong>de</strong>n ist.<br />
Aus <strong>die</strong>ser Praxis hat sich ein Erfahrungsschatz<br />
an Vorgehensweisen, Standards und Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
für Vi<strong>de</strong>oprojekte in <strong>de</strong>r <strong>Jugend</strong>arbeit<br />
entwickelt, <strong>de</strong>n wir hier zusammenfassen. Denn<br />
Vi<strong>de</strong>oprojekte in <strong>de</strong>r <strong>Jugend</strong>arbeit sind nicht nur<br />
pädagogische Projekte, aber sie sind es auch,<br />
und sie sind nicht nur Filmproduktionen, aber sie<br />
sind es auch. Sie zwischen <strong>die</strong>sen bei<strong>de</strong>n Polen<br />
richtig zu verorten ist das spezielle Kompetenzgebiet<br />
von Me<strong>die</strong>npädagogik.<br />
Was wir aufgeschrieben haben, sind Anregungen<br />
für <strong>die</strong> Durchführung von Projekten, keine Rezepte<br />
für das Gelingen. Das hängt viel mehr als von<br />
Rezepten ab von Ausgangslage und Dynamik <strong>de</strong>r<br />
Gruppe und von <strong>de</strong>r fachlichen Kompetenz und<br />
<strong>de</strong>m pädagogischen Geschick <strong>de</strong>rer, <strong>die</strong> mit ihr<br />
arbeiten. Aber auf welchen pädagogischen Prozeß<br />
träfe das nicht zu?<br />
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