Download - KAB DV Fulda
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K A B D I Ö Z E S A N V E R B A N D F U L D A (3)<br />
Seite 04<br />
Klientelpolitik setzt sich im Bundeskabinett fort<br />
<strong>KAB</strong> kritisiert „Kopfpauschale light“<br />
1<br />
<strong>Fulda</strong>. Als „einschneidenste unsoziale Veränderung in der Gesundheitspolitik“<br />
bezeichnet die <strong>KAB</strong> Diözesanverband <strong>Fulda</strong> den heutigen Kabinettsbeschluss.<br />
Völlig unbeieindruckt von monatelangen massiven Widerständen<br />
gegen die Planungen von Gesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) wurde<br />
heute nicht nur die Erhöhung der Krankenkassenbeiträge für 2011 beschlossen,<br />
sondern mit der Festschreibung des Arbeitgeberanteils und der<br />
Doppelung des möglichen Zusatzbeitrag zu Lasten der Arbeitnehmer einmal<br />
mehr der Solidaritätsgedanke in der Krankenversicherung „ad acta“ gelegt.<br />
Durch die Ungleichgewichtung von Arbeitnehmer-<br />
und Arbeitgeberanteil,<br />
durch Zuzahlungen zu Heilmitteln und<br />
Klinikaufenthalten sowie durch die<br />
Praxisgebühr hatten bundesdeutsche<br />
Gesetzgeber das paritätische Gesundheitssystem<br />
schon lange aufgeweicht.<br />
„Mit diesem Beschluss setzt eine in<br />
der bundesdeutschen Geschichte beispiellose<br />
>Klientelregierung< einen<br />
i-Punkt auf ihre Politik der Ungerechtigkeit“<br />
so <strong>KAB</strong> Diözesansekretär Michael<br />
Schmitt. Insbesondere Arbeitnehmer<br />
und Familien würden in Zukunft<br />
weit über Gebühr belastet.<br />
Die Erhöhung des Beitragssatzes von<br />
14,9 auf 15,5 Prozent ist für den Sozialverband<br />
ein nachvollziehbarer Schritt.<br />
Damit würden Finanzierungsproble-me<br />
für das Jahr 2011 gemindert. Steigende<br />
Kosten und schon heute auszurechnende<br />
Finanzierungslücken im<br />
Gesundheitssystem ab 2012 lassen<br />
vorhersehen, dass ab diesem Zeitpunkt<br />
kaum noch eine Kasse ohne<br />
Zusatzbeitrag auskomme. Die Festschreibung<br />
des Arbeitgeberanteils bei<br />
gleichzeitiger Eröffnung der Möglichkeit,<br />
diesen Zusatzbeitrag, der allein<br />
von den Arbeitnehmern zu leisten ist,<br />
nicht mehr auf 1 Prozent des Bruttoeinkommens<br />
zu begrenzen, sondern<br />
auf 2 Prozent, beweise die Plan- und<br />
Ahnungslosigkeit der Verantwortlichen<br />
in der Bundeshauptstadt. Auch<br />
die Begrenzung der Zusatzbeiträge<br />
bei Geringverdienern sei mehr Makulatur<br />
als solidarische Regelung. Nach<br />
Ansicht der <strong>KAB</strong> fehle der Wille, die<br />
Problematik grundsätzlich anzugehen.<br />
„Statt sich intensivst um Kostendämpfung<br />
zu bemühen, kramt diese Regierung<br />
immer tiefer in den Taschen<br />
von Arbeitnehmern, um an deren letzten<br />
Cent zu kommen“ formuliert Schmitt.<br />
So sei es bis heute nicht gelungen,<br />
klar zu begründen, warum identische<br />
Arzneimittel schon im Europäischen<br />
Ausland für weniger Geld zu haben<br />
sind als in Deutschland. „Diese Gedanken<br />
hegt ein FDP Minister wohl<br />
kaum, gingen Kostendämpfungsmaßnahmen<br />
in diesem Bereich möglicherweise<br />
zu Lasten seines Klientels: den<br />
Pharmagiganten“ mutmaßt der <strong>KAB</strong><br />
Sekretär und schätz die Rabattregelung<br />
als „halbherzig“ ein.