Ausgabe 3/2009 - Karrieremagazin.net
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03 <strong>2009</strong> Wintersemester<br />
staufenbiel<br />
Karriere magazin<br />
..<br />
Das Magazin fUr Ihre Karriereplanung<br />
Alte Werte –<br />
neue Elite<br />
Wie die Krise die junge<br />
Elite verändert hat<br />
Bauindustrie<br />
Häusle baue: Eine<br />
Branche im Porträt<br />
Karrierebeschleuniger<br />
Schneller zum Erfolg mit Initiativen,<br />
Verbindungen, Parteien?<br />
Vertrieb<br />
Immer noch gesucht:<br />
Vertriebsleute<br />
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Zukunft mit Perspektive.<br />
Willkommen in der Welt des Handels !<br />
Trainee (w/m) zum Verkaufsleiter<br />
Lidl zählt zu den führenden Unternehmen im Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland. Mittlerweile ist das Unternehmen in ganz<br />
Europa aktiv. In Deutschland sorgen 34 rechtlich selbstständige Regionalgesellschaften mit 3.000 Filialen und über 50.000<br />
Mitarbeitern für die Zufriedenheit der Kunden. In der Welt des Handels ist jeder Tag eine spannende Herausforderung. Planen,<br />
agieren, entscheiden – immer in Bewegung, immer anders: So sieht Ihr Tag als Verkaufs leiter (w/m) aus. Wenn Sie sich darauf<br />
freuen, in einem engagierten Team bei Lidl etwas zu bewegen, dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung!<br />
Ihre Aufgaben<br />
Bei Lidl wird gehandelt. Dynamisch, schnell, erfolgreich.<br />
Um Sie optimal auf Ihre zukünftige Führungsaufgabe vorzubereiten,<br />
stehen Sie bei Lidl vom ersten Tag an mitten in<br />
der Praxis. Unterstützt von erfahrenen Verkaufsleitern (w/m)<br />
erhalten Sie einen gründlichen Einblick in das Tages geschäft<br />
des Lebensmitteleinzelhandels. Während dieser intensiven,<br />
von einem Seminarprogramm z. B. zum Thema Führung,<br />
Präsentation oder Konflikttraining begleiteten Ein arbeitungsphase<br />
lernen Sie einfach alles, um direkt durch zustarten:<br />
Sie sind als Verkaufsleiter (w/m) für einen Bezirk mit durchschnittlich<br />
fünf Filialen verantwortlich. Sie organisieren alle<br />
geschäftlichen Aktivitäten, von der Planung über die Einstellung<br />
und Führung von Mitarbeitern bis hin zum Controlling<br />
und sorgen so für die optimale Umsetzung unseres<br />
Unternehmenskonzeptes.<br />
Ihr Profil<br />
Wir suchen Absolventen oder Young Professionals, die sich auf<br />
das Abenteuer Handel freuen. Dazu bringen Sie eine hohe Motivation<br />
zum Lernen, Kommunikationsfähigkeit, ein vorbildliches<br />
Auftreten und Spaß an neuen Heraus forderungen mit. Wenn Sie<br />
also nach Ihrem Studien abschluss an einer Universität, Fachoder<br />
Dualen Hochschule Ihre theoretischen Kenntnisse in die<br />
Praxis umsetzen wollen, sind Sie bei uns richtig!<br />
Unser Angebot<br />
Sie erhalten von Anfang an ein überdurchschnittliches Gehalt<br />
und einen Firmenwagen, den Sie selbstverständlich auch<br />
privat nutzen können. Wir sind ein junges Unternehmen,<br />
das schnell und dynamisch wächst. Diese Chance bieten wir<br />
auch Ihnen. Schlanke Strukturen und unsere zielgerichtete<br />
Personalbetreuung eröffnen beste Perspektiven. Engagement<br />
und Können zahlen sich aus: Lidl lohnt sich!<br />
Interesse geweckt?<br />
Dann überzeugen Sie uns mit Ihrer aussagekräftigen Bewerbung,<br />
die wir selbstverständlich vertraulich behandeln. Wir<br />
führen das Bewerbungsverfahren im Auftrag unserer Regionalgesellschaften<br />
durch und leiten Ihre Bewerbung deshalb an<br />
die für Ihre Region zuständige Gesellschaft weiter. Senden<br />
Sie Ihre Unterlagen unter Angabe der Referenznummer an:<br />
Lidl Personaldienstleistung GmbH & Co. KG<br />
Abteilung Recruiting<br />
Ref.-Nr. 29840109172<br />
Rötelstraße 30 · 74172 Neckarsulm<br />
Bewerbung online unter:<br />
www.lidl.de<br />
oder per E-Mail unter:<br />
bewerbung@lidl.de<br />
EINSTIEG BEI LIDL DEUTSCHLAND<br />
Lidl lohnt sich.
gründete Earl Silas Tupper (1907-<br />
1983) das Unternehmen Tupper.<br />
1948<br />
entwickelte er mit zwei Verkäufern die<br />
Idee zu Heimvorführungen.<br />
Die „Tupperware Party“ war geboren.<br />
übernahm Aristide Boucicaut (1810-<br />
1877) in Paris ein Geschäft mit dem<br />
Namen Le Bon Marché und machte aus<br />
ihm das erste Großwarenhaus Europas.<br />
1856 begann Boucicaut als Vorreiter,<br />
seine Waren per Katalog zu vertreiben.<br />
gründete die Regensburgerin<br />
Ulrike Stadler den virtuellen ABC<br />
Bücherdienst, der Bücher erst<br />
über Btx-System und ab 1995 als<br />
telebuch.de im Inter<strong>net</strong> vertrieb.<br />
1998 kaufte Amazon den deutschen<br />
Online-Pionier auf.<br />
verkaufte Moderator Bob Circosta in<br />
seiner Radiosendung Dosenöffner.<br />
Lowell Paxson, Verwalter des<br />
Senders, gründete 1982 den Home<br />
Shopping Channel HSC und sendete<br />
als erster Shoppingkanal in den<br />
gesamten USA.<br />
führte Heinz Breuninger in seiner<br />
Warenhauskette als erstes Unternehmen<br />
in Deutschland eine<br />
Kundenkarte ein. Zunächst war die<br />
Karte nur ein Ausweis, mit dem die<br />
Kunden bargeldlos zahlen konnten.<br />
Konstantinos Dimitriou, 31 Jahre, arbeitet als<br />
Key Account Manager IT/Engineering bei Hays,<br />
Studium: Bauingenieurwesen und BWL in<br />
Oldenburg (Diplom-Wirtschaftsingenieur)<br />
..<br />
... dass Joseph Samuel Girard (*1928) zwölf<br />
Mal hintereinander den Rekord als weltbester<br />
Autoverkäufer im Guiness-Buch der Rekorde hielt?<br />
... dass 92 Prozent der Führungskräfte und<br />
89 Prozent der Fachkräfte im Vertrieb eine variable Vergütung erhalten?<br />
Quelle: Kienbaum Vergütungsstudie: Führungs- und Fachkräfte in Marketing und Vertrieb <strong>2009</strong><br />
Leiter im Vertrieb: 140 000 Euro<br />
Top-Verkäufer: 48 000 Euro<br />
Quelle: Kienbaum Vergütungsstudie: Führungs- und Fachkräfte in Marketing und Vertrieb <strong>2009</strong><br />
Leiter des Vertriebs: 29 000 Euro<br />
Fachkraft im Vertrieb: 22 000 Euro<br />
Top-Verkäufer: bis zu 32 000 Euro<br />
Quelle: Kienbaum Vergütungsstudie: Führungs- und Fachkräfte in Marketing und Vertrieb <strong>2009</strong><br />
Vertriebsingenieur: 44 900–50 500 Euro<br />
Key Account Manager: 42 800 Euro<br />
Business Development Manager: 41 800 Euro<br />
Einsteiger im Schnitt: 39 000 Euro<br />
Außendienst: 38 100 Euro<br />
Vertriebsinnendienst: 36 200 Euro<br />
Customer Relationship Management: 34 000 Euro<br />
Quelle: Personalmarkt, März <strong>2009</strong><br />
Matthias Trunk, 30 Jahre, arbeitet als Nachwuchsführungskraft<br />
Vertrieb bei Ferrero<br />
Deutschland, Studium: Diplom-Betriebswirtschaft<br />
an der FH Würzburg<br />
... dass 26 Prozent der Gesamtbezüge von Fachkräften im Vertrieb<br />
leistungsorientierte Vergütungsbestandteile sind?<br />
Quelle: Kienbaum Vergütungsstudie: Führungs- und Fachkräfte in Marketing und Vertrieb <strong>2009</strong><br />
... dass 77 Prozent der Führungs- und Fachkräfte im Vertrieb einen<br />
Dienstwagen fahren?<br />
Quelle: Kienbaum Vergütungsstudie: Führungs- und Fachkräfte in Marketing und Vertrieb <strong>2009</strong><br />
Betriebs- und Volkswirte<br />
953<br />
Ingenieure<br />
830<br />
Pharmareferenten, Pharmaberater, Pharmazeuten<br />
499<br />
(Wirtschafts-)Informatiker, IT-Spezialisten<br />
143<br />
Architekten<br />
59<br />
Naturwissenschaftler, Mediziner<br />
43<br />
Sonstige Akademiker<br />
144<br />
0 200 400 600 800 1000<br />
Ein Leiter Vertrieb verdient in einem...<br />
• Unternehmen mit bis zu 50 Millionen Euro Umsatz:<br />
117 000 Euro<br />
• Unternehmen mit einer halben Milliarde Euro Umsatz:<br />
199 000 Euro<br />
© Leo Blanchette<br />
Quelle: Kienbaum-Studie zur Vergütung von kaufmännischen Funktionen (2008)<br />
Quelle: Personalmarkt, März <strong>2009</strong><br />
Steffen Mehrhoff, 28 Jahre, arbeitet als Verkaufsleiter<br />
bei Lidl, Studium: Betriebswirtschaft<br />
(Diplom) mit Schwerpunkt Marketing an der<br />
FH Gelsenkirchen<br />
Während meines Studiums wurde mir klar, dass der Fokus meiner Arbeit auf Von Beginn meines Trainee-Programms an war ich für meinen eigenen Bezirk Auf einer Jobmesse erfuhr ich, welche Perspektiven mein heutiger Arbeitgeber<br />
mir als Diplom-Betriebswirt mit Schwerpunkt Marketing bietet. Kurz dar-<br />
der Kommunikation mit Menschen liegen soll. Das besonders Reizvolle an verantwortlich. Dabei lernte ich die vielseitigen Anforderungen an den Job<br />
meiner Arbeit im Vertrieb ist der abwechslungsreiche Ablauf und die Herausforderung,<br />
sich immer wieder neuen Situationen zu stellen. Seit der intensiven Fähigkeiten im Kundenkontakt. Im Key Account arbeiten wir eng mit dem bereitet darauf vor, einen Verkaufsbezirk einschließlich der Personalverant-<br />
kennen und schätzen: Von der Analysefähigkeit bis hin zu kommunikativen auf begann ich ein neunmonatiges Trainee-Programm zum Verkaufsleiter. Es<br />
praxisbezogenen Einarbeitung bei meinem Direkteinstieg bin ich bestens betreut.<br />
Als große Unterstützung empfand ich meinen persönlichen Mentor. Se-<br />
strategische Denkweise. In einer zweimonatigen Auslandsphase kamen Trai-<br />
Schritt für Schritt mit den Aufgaben eines Verkaufsleiters und dem täglichen<br />
Handel zusammen und beraten im Category Management. Das schult die wortung für etwa 80 Mitarbeiter zu leiten. Im Trainee-Programm wurde ich<br />
minare und das Learning on the Job bereiten sehr gut darauf vor, kompetent nees aus allen Ländergesellschaften in unserem italienischen Headquarter Filialbetrieb vertraut gemacht. Das reichte von der Personalführung über<br />
und auf gleicher Augenhöhe mit anspruchsvollen Kunden zu arbeiten.<br />
zusammen. Hier erhielten wir einen Überblick über das Unternehmen, erarbeiteten<br />
Konzepte und standen eine Woche auch selbst am Band. Nach dem menskonzepte. Nach dem Programm führt ein Verkaufsleiter einen eigenen<br />
die Planung und Kontrolle von Kennzahlen bis zur Umsetzung der Unterneh-<br />
Ich halte Kontakt zu Entscheidern und ermittle ihren Fachkräftebedarf.<br />
Dann suche ich geeig<strong>net</strong>e Bewerber aus unserem Spezialisten-Pool, führe Auslandsaufenthalt arbeitete mich ein Key-Account-Kollege ein. Anschließend<br />
durchlief ich mehrere Abteilungen vom Marketing über Sales Planning den ausschließlich aus den eigenen Reihen besetzt. Darum stehen mir alle<br />
Verkaufsbezirk mit durchschnittlich fünf Filialen. Führungspositionen wer-<br />
Telefoninterviews und stelle dem Kunden die passenden Kandidaten vor.<br />
Durch regelmäßige Weiterbildungen in Form von Seminaren und Feedback- und Controlling bis hin zur Logistik. Durch Seminare und die Praxiserfahrung Türen offen. Auch eine internationale Karriere ist möglich. Bewerbern rate<br />
Gesprächen konnte ich mich schnell für weitere Führungsaufgaben qualifizieren.<br />
Dazu werden Freiräume und selbständiges Arbeiten gefördert.<br />
freue mich auf weitere Herausforderungen.<br />
präsentieren sich etwa auf Jobmessen.<br />
fühle ich mich perfekt für meine Tätigkeit im Key Account vorbereitet und ich, sich im Vorfeld über das Unternehmen zu informieren. Viele Arbeitgeber<br />
staufenbiel.de<br />
Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong> 03 <strong>2009</strong><br />
EDITORIAL<br />
auF das gute schWÖreN<br />
LieBe LeseriNNeN uNd Leser<br />
Katerstimmung. Das rauschende Fest hat mit der Finanzkrise ein jähes Ende gefunden. Die Aufräumarbeiten<br />
dauern an. Zu groß ist der Scherbenhaufen, den die Führungselite aufgetürmt hat.<br />
Das Prinzip Profit, jahrelang als Leitlinie allen wirtschaftlichen Handelns gefeiert, hat sich nicht<br />
bewährt. „Diese Finanzkrise ist keine Krise der Marktwirtschaft an sich, sondern sie ist eine<br />
Krise der Werte“, verkündete der Dalai Lama in einem Interview mit der „Welt“.<br />
Tatsächlich leckt die Elite nun ihre Wunden und stimmt gemeinsam mit ihren Kritikern das Klagelied<br />
auf die verlorenen Werte an. Die Rückbesinnung auf Ethik und Moral fordern auch die Jungen,<br />
die es einmal besser machen sollen als die Alten. Top-Business-Schulen haben reagiert und ihre<br />
Curricula mit Ethik-Kursen bereichert. MBA-Studenten schwören einen Eid auf das Gute. Jetzt<br />
müssen nur noch Taten folgen (lesen Sie dazu den Artikel „Alte Werte – neue Elite“ auf Seite 32).<br />
Die einen möchten zur Elite gehören, die anderen ihren Traumjob finden. Angetrieben von<br />
Selbstverwirklichung oder Prestige: Die Suche nach dem besten Job kann schon einmal zur Qual<br />
werden. Ein Happy End ist aber nicht ausgeschlossen. Das „<strong>Karrieremagazin</strong>“ hat mit Menschen<br />
gesprochen, die ihr Arbeitsglück gefunden haben (ab Seite 18).<br />
Wer im Vertrieb arbeiten möchte, dem bieten sich trotz der Auswirkungen der Finanzkrise immer<br />
noch gute Chancen, schnell Karriere zu machen. Alles Wichtige über die Arbeit im Vertrieb finden<br />
Sie in unserer Themenstrecke ab Seite 22.<br />
Sie haben Anregungen oder einen Themenvorschlag für uns? Wir freuen uns auf Post von Ihnen.<br />
Schreiben Sie an karrieremagazin@staufenbiel.de.<br />
Viel Spaß beim Lesen wünscht<br />
Stefanie Zimmermann<br />
Chefredakteurin<br />
03 <strong>2009</strong> Wintersemester<br />
staufenbiel<br />
Karriere<br />
Das Magazin fUr ihre KarriereplanUng magazin<br />
AltE WErtE –<br />
nEuE ElitE<br />
Wie die Krise die junge<br />
Elite verändert hat<br />
Bauindustrie<br />
Häusle baue: Eine<br />
Branche im Porträt<br />
staufenbiel.de<br />
SCHAUFENSTER<br />
VERTRIEB<br />
Zahlen, Fakten, Insider-Infos – Das Poster zum Herausnehmen<br />
INNOVATIVE VERTRIEBS- WUSSTEN SIE SCHON...<br />
MODELLE UND IHRE ERFINDER<br />
K a r r i e r e m a g a z i n<br />
Vertriebsparty/Tupper-Party<br />
1938<br />
Warenhaus & Katalog/Le Bon Marché<br />
1852<br />
Onlineshopping<br />
1991<br />
Homeshopping/HSC<br />
1977<br />
Kundenkarte/Breuninger<br />
1959<br />
Auf gleicher Augenhöhe<br />
© tu perware.mediaro m.com<br />
© Kaufhof<br />
Karrierebeschleuniger<br />
Schneller zum Erfolg mit Initiativen,<br />
Verbindungen, Parteien?<br />
Jetzt anmelden und JOBS und KARRIEREINFOS per E-Mail erhalten<br />
DURCHSCHNITTSGEHALT<br />
ALLGEMEIN<br />
DURCHSCHNITTLICHE<br />
VARIABLE VERGÜTUNG<br />
EINSTIEGSGEHALT NACH<br />
EINSATZBEREICH<br />
EINSTIEGSGEHALT IM VERTRIEB<br />
NACH UNTERNEHMENSGRÖSSE<br />
1 000 Mitarbeiter:<br />
43750 Euro<br />
INSIDER-INFOS: MEINE KARRIERE IM VERTRIEB<br />
Kommunikativ strategisch Eigener Verkaufsbezirk<br />
Quelle: Adecco<br />
iMPressuM<br />
Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong> · gegründet 2001 · 9. Jahrgang · auflage: 130 000 Exemplare<br />
Das Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong> berichtet für Studierende,<br />
Absolventen und young Professionals aktuell über<br />
Wissenswertes aus den Bereichen Studium, Job und Karriere.<br />
Es erscheint mit einer Auflage von 130.000 Exemplaren<br />
bundesweit viermal jährlich. Die nächste <strong>Ausgabe</strong><br />
ist im November erhältlich. Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />
ist unabhängig und wird an Hochschulen und im Umfeld<br />
sowie auf Fach- und Hochschulmessen kostenfrei verbreitet.<br />
Es kann von Dozenten, Studenteninitiativen und<br />
Hochschuleinrichtungen kostenfrei im Abonnement bezogen<br />
werden.<br />
Copyright <strong>2009</strong> by Staufenbiel media gmbh<br />
Herausgegeben von Staufenbiel Media GmbH<br />
Postfach 10 35 43, 50475 Köln,<br />
Tel.: +49 (0)221/91 26 63 0, Fax: +49 (0)221/91 26 63 9<br />
E-Mail: karrieremagazin@staufenbiel.de,<br />
Inter<strong>net</strong>: www.staufenbiel.de/karrieremagazin<br />
ISSN 1860-7667<br />
Chefredakteurin (V.i.S.d.P.): Stefanie Zimmermann (SZ)<br />
Redaktion: Rebekka Baus (RB), Barbara Bergmann (BB)<br />
Tilman Böcker (TB), Simone Derichsweiler (SD), Claudia<br />
Feuerer (ClF), Eva Flick (EF),Thomas Friedenberger (TF),<br />
Heinz Peter Krieger (HK), Sascha Reimann (SR)<br />
Lektorat: Claudia Feuerer, Simone Derichsweiler<br />
Herausgeberin: Birgit Giesen<br />
staufenbiel.de<br />
Sales Director: Holger Fäßler, Telefon: 0221/91 26 63 33,<br />
E-Mail: holger.faessler@staufenbiel.de<br />
Anzeigenmarketing: Bert Alkema, Christiane Fuchs,<br />
Isabelle Fütterer, Klaus Knoblauch, Anne Moog,<br />
Nina Schell, Thorsten Volpers<br />
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Finanz- und Rechnungswesen: Britta Janshen<br />
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Design: yvonne Bäumgen, Simon Pietsch<br />
Leitung Grafik und Produktion: Simon Pietsch<br />
Online-Redaktion: Maurice Hein<br />
Titelfoto: © Fotolia_olly<br />
Redaktion und Verlag sind stets bemüht, sowohl redaktionelle<br />
Beiträge als auch Anzeigen daraufhin zu prüfen,<br />
dass Formulierungen nicht gegen geltendesRecht,<br />
insbesondere gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz<br />
verstoßen. Sollte im Einzelfall eine Formulierung<br />
von der Rechtsprechung als diskriminierend bewertet<br />
werden, weisen wir bereits jetzt daraufhin, dass wir<br />
uns von jeder Art der Diskriminierung distanzieren und<br />
dies jedenfalls nicht die Ansicht der Redaktion darstellt.<br />
Soweit in redaktionellen Beiträgen und in Beiträgen von<br />
Kunden ausschließlich oder überwiegend die maskuline<br />
Form verwendet wird, erfolgt dies lediglich aus Gründen<br />
der Lesbarkeit und stellt in keinem Fall eine Wertung<br />
gegenüber weiblichen Personen dar. Entsprechend ist<br />
mit dem Gebrauch des Begriffs „young Professionals“<br />
keine Diskriminierung hinsichtlich des Alters intendiert,<br />
sondern es soll lediglich die Gruppe der Berufseinsteigerinnen<br />
und Berufseinsteiger angesprochen werden.<br />
Sofern Sie sich durch Inhalte dieser Publikation benachteiligt<br />
fühlen, bitten wir Sie, sich mit unserer Beauftragten<br />
für Gleichbehandlung, Frau Rebekka Baus, rebekka.<br />
baus@staufenbiel.de, in Verbindung zu setzen.<br />
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in<br />
Online-Dienste und Inter<strong>net</strong> sowie Vervielfältigung auf<br />
Datenträgern wie CD-ROM, DVD-ROM etc. dürfen nur<br />
nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlages<br />
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Quellennachweis durch Career Services und Hochschulteams,<br />
Hochschulmitarbeiter und studentische<br />
Vereine zum Zweck der Berufsberatung. Die Inhalte der<br />
Artikel geben nicht notwendigerweise die Meinung der<br />
Redaktion wieder. Die Informationen in dieser Publikation<br />
sind sorgfältig recherchiert und geprüft worden, dennoch<br />
kann keinerlei Garantie übernommen werden. Eine<br />
Haftung für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist<br />
ausgeschlossen. Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong> wird vom<br />
Staufenbiel Media als Teil der Group GTI herausgegeben.<br />
GTI ist Europas führender Karriere-Verlag für Nachwuchsakademiker.<br />
3
03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />
iNhaLt<br />
© Fotolia_olly<br />
Bauen auf das<br />
konjunk turpaket<br />
Branchenporträt Bauindustrie 14<br />
© Goran Nitschke<br />
titeL 32<br />
titeL<br />
alte Werte – neue elite 32<br />
Wie die Krise die junge Elite<br />
verändert hat<br />
kOMPakt<br />
karrierekalender, Leserfrage,<br />
Web-schau 06<br />
eiNstieg<br />
Jeden tag eine gute tat 08<br />
Das „<strong>Karrieremagazin</strong>“ fragte Studenten,<br />
für wie wichtig sie soziales Engagement<br />
halten<br />
„gern gesehener zierfisch“ 10<br />
Nicht in die Mädchenfalle tappen, rät<br />
Buch autorin An<strong>net</strong>te C. Anton im<br />
Interview mit dem „<strong>Karrieremagazin</strong>“<br />
Bauen auf das konjunkturpaket 14<br />
Bauindustrie: Gebaut wird immer<br />
Nicht nur geträumt 18<br />
Von Traumjobs und der Suche danach<br />
theMa<br />
Vertrieb<br />
talent hilft 22<br />
karriere im Vertrieb: trends erkennen,<br />
kunden und zahlen verstehen<br />
schaufenster Vertrieb 26<br />
Die Info-Doppelseite zum Thema Ver -<br />
trieb – zum Herausnehmen<br />
„die kunst ist die Verkaufsstory“ 28<br />
Ego-Marketing für die Karriere –<br />
Edgar K. Geffroy im Interview<br />
© IStockphoto_ konstantin32<br />
© SUPERRTL<br />
Nicht nur geträumt 18<br />
Traumjobs finden<br />
caMPus<br />
kennt sich, hilft sich 38<br />
Verbände, Parteien, Verbindungen:<br />
Karrierebeschleuniger im Test<br />
keine umwege mehr 42<br />
Was Studenten und Unternehmen vom<br />
Bachelor-Abschluss halten –<br />
eine Gegenüberstellung<br />
Mit dem körper sprechen 44<br />
Körpersprache richtig einsetzen<br />
ausrutscher parieren 46<br />
Schlechte Noten oder Bummelstudium<br />
kaschieren: Tipps von Mitarbeitern der<br />
Career Services<br />
Nichts dem zufall überlassen 48<br />
Bewerben auf Messen<br />
ruBrikeN<br />
impressum 3<br />
karrierefragebogen 50<br />
„Eine gewisse Sturheit“: Fragen an<br />
Bionade-Erfinder Dieter Leipold<br />
Vertrieb 22<br />
Karriere machen im Vertrieb<br />
4 staufenbiel.de
Ein<br />
wacher<br />
Verstand<br />
sieht<br />
Aktivität<br />
Initiative<br />
Vielfalt<br />
Potenzial<br />
Zusammenarbeit<br />
Deutsche Bank<br />
mehr<br />
SuperDay<br />
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SHIBUYA CROSSING, TOKYO<br />
Leistung aus Leidenschaft.
03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />
kOMPakt Meldungen<br />
WeB-schaukasteN<br />
Bewerben von a-z<br />
Anschreiben, Lebenslauf, Vorstellungsgespräch:<br />
Worauf es im Bewerbungsprozess<br />
ankommt, lesen Sie auf staufenbiel.de. In<br />
unserer Rubrik „Ratgeber & Service“ finden<br />
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55 Euro: http://magazin.career-club.de.<br />
iNterVieW saBiNe asgOdOM<br />
„kEin kindErfaSChing“<br />
Die Krise nervt. Genug gejammert. Wie Bill Withers und<br />
Zorn Mut machen können, verrät Management-Trainerin<br />
und Buchautorin Sabine Asgodom im Interview mit dem<br />
„<strong>Karrieremagazin</strong>“.<br />
alle jammern über die krise. gerade wer einen<br />
Job sucht, hat es nicht leicht. Was können Bewerber tun,<br />
um trotzdem nicht den Mut zu verlieren?<br />
Für die Arbeitssuche gibt es leider keine Schönwettergarantie.<br />
Die Zeiten sind selten, in denen sich junge<br />
Menschen keine Sorgen darüber machen müssen, ob sie<br />
nach Schule oder Studium einen Arbeitsplatz finden. Fast<br />
alle Generationen haben um einen Arbeitsplatz kämpfen<br />
und bangen müssen. Hart gesagt: Das Arbeitsleben ist<br />
kein Kinderfasching und kein Wunschkonzert.<br />
sabine asgodom: „Für die arbeitssuche<br />
gibt es keine schönwettergarantie“<br />
sie wollten doch eigentlich Mut machen.<br />
Mein erster und bester Rat für schwere Lebenswege ist:<br />
Versuchen Sie nicht allein zu gehen. Wir alle brauchen Menschen, auf die wir uns stützen können<br />
– und denen wir etwas zurückgeben, indem wir sie stützen. „We all need somebody to lean<br />
on“, singt Bill Withers.<br />
„ain’t no sunshine“ hat er aber auch gesungen...<br />
Wenn Bewerbungen nicht direkt fruchten, rate ich: Halten Sie sich selbst nicht für unfähig, sondern<br />
entwickeln Sie Zorn auf die Art und Weise, wie zurzeit unsere Wirtschaftswelt konzipiert ist.<br />
Angst, sagt man, ist ein schlechter Ratgeber. Zorn ist manchmal ein guter Ratgeber.<br />
EF<br />
Lese-tiPP<br />
Mit kritzeLeieN ÜBerzeugeN<br />
Die Steuererklärung auf dem Bierdeckel, das hatte sich der CDU-Politiker<br />
Friedrich Merz 2003 schön ausgedacht. Der Autor Dan Roam greift stattdessen<br />
zur Serviette, wenn er Kompliziertes schnell und auf kleinstem<br />
Raum begreiflich machen will. Sein Buch „Auf der Serviette erklärt“ hilft,<br />
mit Bildern Ideen zu finden, zu verdeutlichen und zu vermitteln. Was sich<br />
mit Worten häufig nur schwer erklären<br />
lässt, wird durch ein paar Striche, Pfeile<br />
und Smileys oft schnell deutlich. Mit diesem<br />
Buch kann jeder auf unterhaltsame<br />
Weise lernen, nur mit Vorstellungskraft,<br />
ein wenig Hand-Auge-Koordination, Stift<br />
und Papier zu überzeugen – zur Not<br />
auch auf dem Bierdeckel (Redline <strong>2009</strong>,<br />
19,90 Euro). SD<br />
PrÄseNtatiONeN iNteraktiV<br />
Präsentationen treiben so manch einem die Schweißtropfen auf die<br />
Stirn. Doch was tun, wenn man vor Publikum auch noch englisch sprechen<br />
muss? Der interaktive Sprachkurs „Business English – Presentations“<br />
soll nun Abhilfe schaffen – und das ganz bequem vor dem<br />
Fernseher oder Computer. Ein Tutor bringt dem Zuschauer in einem 70-<br />
minütigen Kurs das Thema Präsentationen<br />
näher. Auf dem interaktiven Stundenplan<br />
stehen außerdem Übungen zu Grammatik,<br />
Sprech- und Hörverständnis. Die Software<br />
ist auch für Einsteiger geeig<strong>net</strong> und bietet<br />
im Notfall deutsche Untertitel. Wir verlosen<br />
drei dieser Sprachkurse auf staufenbiel.de/<br />
karrieremagazin [Cornelsen Verlag 2008,<br />
28 Euro]. TB<br />
6<br />
staufenbiel.de
Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong> 03 <strong>2009</strong><br />
Meldungen KOMPAKT<br />
Kurz gemeldet<br />
Experiment Zukunft<br />
Schöne neue Arbeitswelt: Eine internationale<br />
Gruppe unter 30-Jähriger tüftelt an einem<br />
besonderen Experiment. Dabei geht es darum,<br />
wie ihre Generation in Zukunft arbeiten<br />
möchte. In der Berliner Malzfabrik stellt ihnen<br />
das Non-Profit-Projekt Palomar 5 die komplette<br />
Infrastruktur, um praktische Lösungen<br />
zu entwickeln – von Materialien über Experten<br />
bis hin zu Workshops. „Wir wollen jeden Freiraum<br />
bieten“, sagt Jonathan Imme, Mitbegründer<br />
des Projekts. Sechs Wochen leben die<br />
30 Teilnehmer zusammen, erstellen Pläne und<br />
arbeiten gemeinsam an ihrer Umsetzung. Das<br />
Drehbuch hat aber noch kein Ende. „Das Ganze<br />
hat experimentellen Charakter“, so Imme.<br />
Über die Website palomar5.org können Interessenten<br />
das Projekt<br />
verfolgen. Eine ständige<br />
Live-Übertragung gibt es<br />
allerdings nicht. Imme:<br />
„Wir sind schließlich nicht<br />
bei Big Brother.“<br />
CIF Die Tüftler-Werkstatt<br />
London Calling<br />
Für zwei Wochen nach London inklusive<br />
Sprachkurs: Karim Hajou,<br />
26, ist der glückliche Gewinner<br />
unserer Verlosung aus der letzten<br />
<strong>Ausgabe</strong> des Staufenbiel „<strong>Karrieremagazin</strong>“.<br />
Der Student der Wirtschaftswissenschaften<br />
an der FH Niederrhein will<br />
sich Anfang 2010 für ein Auslandssemester<br />
bewerben. Der zweiwöchige Englisch-Intensivkurs<br />
kommt ihm da gerade recht.<br />
LESERFRAGE<br />
Zahlen, bitte?<br />
DIE FRAGE: Ich beende mein Studium zum<br />
Wintersemester und würde danach gerne<br />
ein Praktikum machen, um noch mehr Einblick<br />
in den Bereich zu erhalten, in dem ich<br />
später arbeiten möchte. Die Angebote, die<br />
ich bisher erhalten habe, sehen aber leider<br />
keine Vergütung vor. Sind die Arbeitgeber<br />
inzwischen nicht verpflichtet, Praktikanten<br />
für ihre Arbeit zu bezahlen?<br />
Martin R., Hamburg<br />
© photocase_tm<br />
DIE ANTWORT: Entscheidend ist, ob es sich<br />
bei dem Angebot um ein echtes Praktikum<br />
handelt (dann besteht keine Vergütungspflicht),<br />
oder ob Sie eigentlich Arbeitnehmer<br />
sind. Dabei ist es egal, wie der Vertrag bezeich<strong>net</strong><br />
wird. Es kommt darauf an, wie sich<br />
die Beteiligten tatsächlich verhalten.<br />
Praktikant sind Sie, wenn Sie für einen begrenzten<br />
Zeitraum von wenigen Wochen<br />
zur Vorbereitung auf einen Beruf in einem<br />
Betrieb tätig sind, um sich einen Einblick<br />
zu verschaffen. Sie und der Betrieb sollen<br />
einander kennenlernen. Wesentlich ist,<br />
dass Ihnen keine Arbeitspflicht oder feste<br />
Arbeitszeit auferlegt wird. Auch wenn Sie für<br />
den Betrieb nützliche Tätigkeiten verrichten,<br />
haben Sie dann einen Vergütungsanspruch<br />
nur nach vorheriger Vereinbarung.<br />
unser experte<br />
Guido-Friedrich Weiler, Fachanwalt für<br />
Arbeitsrecht aus Hennef, beantwortet<br />
für das <strong>Karrieremagazin</strong> Fragen zum<br />
Arbeitsrecht.<br />
Arbeitnehmer sind Sie, wenn Sie in die Arbeitsorganisation<br />
eingebunden werden und<br />
vollständig weisungsgebunden ihren Dienst<br />
verrichten. Dann ist der Arbeitgeber zur Vergütung<br />
nach gesetzlichen Regeln (BGB oder<br />
Berufsbildungsgesetz) verpflichtet.<br />
Meine Empfehlung: Sprechen Sie die Frage<br />
der Vergütung offen an und versuchen Sie,<br />
eine schriftliche Vereinbarung hierüber zu<br />
erhalten. Ein verständiger Arbeitgeber wird<br />
Ihnen zumindest einen kleinen Anerkennungsbetrag<br />
zukommen lassen.<br />
Sie haben Fragen zur Karriereplanung,<br />
Bewerbung oder Arbeitsrecht? Unsere Experten<br />
sind für Sie da. Schicken Sie Ihre Frage an:<br />
karrieremagazin@staufenbiel.de – und vielleicht<br />
lesen Sie schon im nächsten Heft die<br />
Antwort darauf.<br />
Die Antwort kann nur allgemein gegeben werden und nicht alle Besonderheiten eines Einzelfalles berücksichtigen.<br />
Ein abschließender Rechtsrat ist damit in keinem Fall verbunden.<br />
Karrierekalender<br />
Oktober/November<br />
15.10.<strong>2009</strong> Career Day HS Fresenius,<br />
Köln, fh-fresenius.de<br />
20.-21.10.<strong>2009</strong> INOVA, Ilmenau,<br />
inova-online.de<br />
26.10.<strong>2009</strong> Start World MBA Tour in<br />
München, topmba.com<br />
staufenbiel.de<br />
28.-29.10.<strong>2009</strong> connecta <strong>2009</strong>, Regensburg,<br />
connecta-regensburg.de<br />
04.11.<strong>2009</strong> HoKo, München,<br />
hoko-online.de<br />
10.-12.11.<strong>2009</strong> Konaktiva, Dortmund,<br />
konaktiva-dortmund.de<br />
18.-19.11.<strong>2009</strong> JURAcon, Frankfurt,<br />
iqb.de<br />
24.11.<strong>2009</strong> Careers in Europe, Budapest,<br />
careersineurope.com<br />
25.-26.11.<strong>2009</strong> Absolventenkongress, Köln,<br />
absolventenkongress.de<br />
7
03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />
EINSTIEG Umfrage<br />
Marielle Merder, 24,<br />
studiert Grundschullehramt<br />
(Staatsexamen)<br />
im 7. Semester<br />
an der Universität<br />
Wuppertal.<br />
„Ich gebe nachmittags an einer Grundschule<br />
ehrenamtlich Musikunterricht. Da ich später<br />
als Lehrerin arbeiten werde, profitiere ich von<br />
diesen Erfahrungen natürlich. Besonders für<br />
die spätere Praxis bin ich dann gut gerüstet.“<br />
Maja Hahn, 26,<br />
studiert Betriebswirtschaftslehre<br />
(Diplom)<br />
im 13. Semester an<br />
der Universität Köln.<br />
„Ich habe ein Jahr in Thailand an einem<br />
Hilfsprojekt für die Tsunami-Opfer mitgearbeitet.<br />
Neben den vielen Kontakten, die ich<br />
knüpfen konnte, habe ich meine sprachlichen<br />
Kompetenzen verbessert und Thai gelernt.<br />
Ich profitiere heute noch von diesen beruflichen<br />
und menschlichen Erfahrungen.“<br />
Maria Hecht, 25,<br />
studiert<br />
Volkswirtschaftslehre<br />
(Diplom) im<br />
12. Semester an der<br />
Universität Köln.<br />
„Ich gebe Nachhilfeunterricht für Grundschüler.<br />
Außerdem mache ich Besorgungen für<br />
meine älteren Nachbarn. Zum einen macht<br />
es mir Spaß, zum anderen Seite verdiene ich<br />
mir so etwas zum Studium dazu. Ich denke<br />
aber, dass dieses Engagement mir später<br />
nicht wirklich bei der Jobsuche helfen wird.“<br />
Jeden Tag eine gute Tat<br />
Mit sozialem Engagement bei der Bewerbung punkten? Das würden viele Studenten<br />
gerne, wäre da nicht der Zeitaufwand. Das <strong>Karrieremagazin</strong> fragte Studenten in<br />
Wuppertal und Köln, wie sie es mit den guten Taten halten.<br />
Rajmund Jansen,<br />
29, studiert<br />
Skandinavistik<br />
(Magister) im<br />
11. Semester an der<br />
Universität Köln.<br />
„Ganz ehrlich? Ich habe keine Lust und keine<br />
Zeit. Die Studienzeit sollte man genießen. Engagement<br />
kann ich auch nach dem Studium zeigen.<br />
Mir ist das Partyleben momentan wichtiger,<br />
habe aber Respekt vor Leuten, die anpacken.“<br />
Corinna Hucko, 22,<br />
studiert Pädagogik und<br />
Französisch (Staatsexamen)<br />
im 5. Semester an<br />
der Universität<br />
Wuppertal.<br />
„Ich hätte schon Lust, mich zu engagieren,<br />
aber mir fehlt einfach die Zeit. Wenn man<br />
das Studium schnell durchziehen will und<br />
nebenher noch arbeiten muss, bleibt leider<br />
keine Zeit, um sich zu engagieren.“<br />
Umfrage: Tilman Böcker<br />
Patrick Krämer, 28,<br />
studiert Design<br />
(Diplom) im<br />
6. Semester an der<br />
Universität Köln.<br />
„Meiner Meinung nach werden Soft Skills und<br />
soziales Engagement in der Berufswelt völlig<br />
überbewertet. Ich will während des Studiums<br />
und später im Beruf durch fachliches<br />
Wissen und meine Fähigkeiten überzeugen.<br />
Deshalb konzentriere ich mich jetzt voll auf<br />
mein Studium.“<br />
INTERNET<br />
Sie möchten auch bei unserer Umfrage mitmachen?<br />
Kein Problem, denn die nächste Umfrage findet online<br />
statt. Das Thema: Wie schauen Sie in Ihre berufliche<br />
Zukunft? Hat Sie die Finanzkrise verunsichert? Oder sagen<br />
Sie: „Jetzt erst recht.“ Einfach unter staufenbiel.de/<br />
karrieremagazin Ihre Meinung eintragen und Ihr Bild<br />
hochladen – wir drucken die besten Antworten im nächsten<br />
„<strong>Karrieremagazin</strong>“ ab.<br />
8 staufenbiel.de
IT-Karriere bei ALDI SÜD.<br />
Ideen-Team. Das andere Wort für IT.<br />
Unsere IT ist Ihre Chance. Hier laufen die virtuellen Drähte unseres Unternehmens zusammen, das ganzjährig<br />
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Bewerben Sie sich unter karriere.aldi-sued.de
03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />
Einstieg Mädchenfallen<br />
„Gern gesehener<br />
Zierfisch “<br />
Frauen haben alles erreicht, kommen aber nicht an –<br />
in den Chefetagen. An<strong>net</strong>te C. Anton entlarvt in ihrem<br />
Buch „Mädchen für alles“ weibliche Jobfallen und<br />
zeigt, wie man sie vermeidet.<br />
An<strong>net</strong>te C. Anton ist promovierte Germanistin<br />
und seit über 20 Jahren in<br />
der Verlagsbranche tätig. Heute ist sie<br />
Programmleiterin und Mitglied der Geschäftsführung<br />
im Campus Verlag.<br />
Frau Anton, was macht Frauen im Beruf zu<br />
Mädchen?<br />
Mädchen sind wir ja erst einmal alle.<br />
Wir starten im Beruf mit einem Verhalten,<br />
mit dem wir vorher sehr erfolgreich<br />
waren: Nett, bescheiden, leise und Konfrontationen<br />
meidend. Und wir wissen,<br />
was wir sehr gut können, nämlich fleißig<br />
sein. Das kommt zunächst auch gut<br />
an. In der Schule und an der Uni funktioniert<br />
das und wird dann gerne auch im<br />
Beruf weitergeführt. Hier hilft das nur<br />
irgendwann nicht mehr weiter.<br />
Ist das falsche Bescheidenheit oder stellen<br />
Frauen zu hohe Ansprüche an sich selbst?<br />
Das ist eine Melange aus allem. Frauen<br />
denken immer, sie müssten noch viel<br />
lernen. Im Prinzip ist das ja auch richtig.<br />
Aber im Berufsleben geht es schließlich<br />
auch darum, Verantwortung anzustreben.<br />
Und das scheuen viele. Das ist die<br />
Situation, in denen viele Jungs an ihnen<br />
vorbeiziehen, obwohl sie im Studium<br />
viel schlechter waren.<br />
Gehört das zu den typischen „Mädchenfallen“,<br />
in die Frauen tappen?<br />
Ja. Frauen setzen sich oft keine beruflichen<br />
Ziele und überlegen nicht: Wo<br />
will ich mit meinen Fähigkeiten hin?<br />
Es geht nicht immer um die allerletzte<br />
Sorgfalt und um das Einhalten jeder<br />
Frist. Das ist so eine Perfektionsfalle, in<br />
die Frauen oft geraten. Ich habe selbst<br />
lange gebraucht, bis ich begriffen habe,<br />
dass Delegieren völlig sinnvoll ist. 80<br />
Prozent der übertragenen Aufgaben<br />
werden ja gut gemacht. Wenn man<br />
bis in den späten Abend alles selbst<br />
erledigt, macht man schließlich auch<br />
Fehler. Männer kapieren das meistens<br />
viel schneller und basteln in dieser Zeit<br />
längst an ihrer Karriere.<br />
Wo noch sind Männer dem weiblichen Geschlecht<br />
voraus?<br />
Männer verstehen eher, dass der Beruf<br />
ein anderes Spielfeld ist als das Privatleben<br />
oder die Uni. Das zeigt sich schon<br />
äußerlich, wenn sie problemlos die<br />
Kleidung verändern und zu Anzug und<br />
Krawatte greifen. Frauen lassen sich<br />
dagegen vom Jugendkult dazu verleiten,<br />
noch mit 40 bauchfrei und im Trägerhemdchen<br />
herumzulaufen. Das sieht<br />
zwar gut aus, aber im Beruf wird man<br />
so nicht ernst genommen. Wir sind hier<br />
schließlich nicht am Strand. Zum >>><br />
10 staufenbiel.de
Postbank Finance Award 2010<br />
– der Hochschulwettbewerb der Extraklasse<br />
Teilnehmen, qualifizieren – und in jedem Fall gewinnen.<br />
Denn Mitmachen heißt: Sie treten im Team an, setzen sich intensiv mit einem aktuellen Thema auseinander,<br />
entwickeln Thesen und präsentieren diese als wissenschaftliche Beiträge. Die hohen fachlichen Anforderungen<br />
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Die Beiträge des Finance Award <strong>2009</strong> finden Sie unter: www.faz.<strong>net</strong>/financeaward<br />
Das Thema 2010: Retailbanking im Spannungsfeld zwischen kurzfristigem Verkaufserfolg und<br />
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www.postbank.de/karriere
03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />
Einstieg Mädchenfallen<br />
© Istockphoto_ Qwasyx<br />
Rollenwechsel gehört außerdem, im<br />
Beruf nicht privat zu werden. Wenn ein<br />
Projekt kritisiert wird, nehmen Frauen<br />
das oft wahnsinnig persönlich anstatt<br />
zu denken: ,It’s only a job.‘ Fehler gehören<br />
nun mal dazu.<br />
Sie schreiben, Frauen sollten im Beruf weniger<br />
perfekt und öfter cool sein...<br />
Coolness ist hier zu verstehen als Gelassenheit.<br />
Wenn man etwas verbockt hat,<br />
wird nicht direkt der ganze Mensch<br />
infrage gestellt. Dann geht es darum,<br />
sich die Argumente der anderen Seite<br />
sachlich anzuhören. Beleidigtsein gehört<br />
einfach nicht in den Beruf. Solche<br />
Emotionen beherrschen Männer oft<br />
viel besser. Im richtigen Moment cool<br />
zu sein ist viel wichtiger als der soundsovielte<br />
Aufbaustudiengang.<br />
Klar mögen Chefs Perfektion,<br />
aber auch souveränes Auftreten. Und<br />
dazu gehört zu wissen, wann ein Job<br />
abgeschlossen ist. Wer immer perfekt<br />
ist, aber im Hintergrund vor sich hinwurschtelt,<br />
wird irgendwann zu einem<br />
gern gesehenen Zierfisch im Büro, mit<br />
dessen Ergebnissen sich andere schmücken.<br />
Das begreifen viele Frauen nicht<br />
und werden deshalb nach drei bis fünf<br />
Jahren abgehängt. Männer agieren da<br />
sportlicher und nehmen eher den Wettbewerb<br />
auf.<br />
Welche Mädchenfallen können Frauen schon<br />
im Studium vermeiden?<br />
Das fängt bei der Fächerwahl an. Natürlich<br />
soll man nicht gegen eigene<br />
Neigungen studieren, aber es darf auch<br />
nicht aus dem Blick geraten: Was kann<br />
ich später damit machen? Es hilft nicht,<br />
ohne konkretes Ziel scheinbar weiche<br />
Fächer zu studieren und dann orientierungslos<br />
Praktika aneinanderzureihen.<br />
Mehr als drei Praktika im<br />
Lebenslauf wirken auf Arbeitgeber<br />
ohnehin abschreckend.<br />
Während der Praktika selbst<br />
ist es wichtig, auch etwas mitzunehmen.<br />
Junge Frauen, so meine<br />
Erfahrung, stellen viel weniger<br />
Fragen als die Jungs, weil sie<br />
nicht nerven wollen.<br />
Bewerben Frauen sich anders als<br />
Männer?<br />
Ja, aber wohltuend. Die Angeberei<br />
in Bewerbungen von Männern<br />
ist oft anstrengend. Frauen haben<br />
im Schnitt die besseren Anschreiben.<br />
Hier geht es darum, einen überzeugenden<br />
persönlichen Bezug zur Arbeit<br />
herzustellen, ohne zu dick aufzutragen<br />
– das kriegen sie meistens besser hin.<br />
Also hier Vorteil Frauen?<br />
Nicht unbedingt, denn in den Bewerbungsgesprächen<br />
versagen sie oft und<br />
verfallen in eine merkwürdige Stummheit.<br />
Selbst hervorragende Bewerberinnen<br />
sagen nur noch ja oder nein und<br />
zeigen eine extreme Bescheidenheit.<br />
Mein Tipp ist, ein Bewerbungsgespräch<br />
vorher mit der besten Freundin durchzuspielen<br />
und dabei auch die Arbeitgeber-Perspektive<br />
einzunehmen.<br />
Wie ist eine Berufseinsteigerin gestrickt, die<br />
Ihnen positiv auffällt?<br />
Das sind Ausnahmeerscheinungen:<br />
Frauen, die schnell eigenverantwortlich<br />
arbeiten, ohne Dinge an sich reißen zu<br />
wollen, von denen sie nichts verstehen.<br />
Das ist nämlich eine Spezialität junger<br />
Männer. Wichtig ist mitzukriegen, was<br />
im Unternehmen läuft und wie sie sich<br />
dabei einbringen können. Solche Chancen<br />
werden von manchen genutzt und<br />
von vielen verpennt. Man muss im Beruf<br />
erwachsen werden.<br />
Sie haben einmal gesagt, Sie hätten im Berufsleben<br />
zehn Jahre verloren. Was haben Sie<br />
da gemacht?<br />
Ich habe mich zehn Jahre damit beschäftigt,<br />
die Spielregeln im Job zu verstehen.<br />
In der Zeit hätte ich längst auf dem Posten<br />
sein können, auf dem ich heute bin<br />
und der mir sehr viel Spaß macht. Die<br />
Zeit fehlt einem dann natürlich nach<br />
hinten, wenn es um einen möglichen<br />
weiteren Aufstieg geht.<br />
Welche Männerfallen können sich Frauen zunutze<br />
machen?<br />
Eine interessante Männerschwäche ist<br />
ihr Tunnelblick. Sie können sich unheimlich<br />
in ein einzelnes Problem verbeißen<br />
und verlieren dann gerne den<br />
Blick für den Kontext. Frauen erkennen<br />
meist viel besser, worum es bei einem<br />
Problem geht.<br />
Interview: Heinz Peter Krieger<br />
12 staufenbiel.de
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Answers.
03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />
EINSTIEG Bauindindustrie<br />
bauEn auf daS<br />
konJunkturpakEt<br />
© SUPERRTL<br />
14 staufenbiel.de
Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong> 03 <strong>2009</strong><br />
Bauindindustrie EINSTIEG<br />
Bauingenieure, Architekten und Wirtschaftswissenschaftler –<br />
die Bauindustrie bietet viele Einsatzmöglichkeiten.<br />
Gebaut wird immer. Trotz aller Konjunkturschwankungen.<br />
die Bauindustrie ist stark<br />
von der Konjunktur abhängig,<br />
reagiert aber verzögert<br />
auf die wirtschaftliche<br />
Gesamtsituation. Ungebrochen<br />
ist derzeit noch der Traum der<br />
Deutschen von den eigenen vier<br />
Wänden. Spezialisten für den<br />
Hoch- und Tiefbau sind deswegen<br />
gefragt. Sie konstruieren,<br />
planen, berechnen und managen<br />
Gebäude, Brücken und Tunnel.<br />
Das eigene Heim steht bei vielen<br />
Deutschen noch immer ganz<br />
oben auf der Wunschliste. Und<br />
dafür sparen sie auch. In Zeiten<br />
wackeliger Börsenkurse mehr<br />
denn je. „Die Sicherheit des Bausparens<br />
steht bei den Sparern hoch<br />
im Kurs. Sie haben genug von<br />
Produkten, die nur eine schnelle<br />
Rendite versprechen“, meint<br />
Andreas Zehnder, Vorstandsvorsitzender<br />
des Verbandes der Privaten<br />
Bausparkassen. Allein die<br />
Bausparsumme der in 2008 neu<br />
abgeschlossenen Verträge beläuft<br />
sich auf 62,8 Milliarden Euro,<br />
das sind 10,6 Prozent mehr als<br />
im Vorjahr. Dieses Volumen ist<br />
das zweithöchste Ergebnis der<br />
Verbandsgeschichte.<br />
Mehr Wohnraum ist auch<br />
nötig. Nach einer Prognose des<br />
Bundesamtes für Bauwesen und<br />
Raumordnung (BBR) müssen bis<br />
zum Jahr 2020 insgesamt mehr<br />
als drei Millionen Wohnungen gebaut<br />
werden. Und das, obwohl die<br />
Einwohnerzahl Deutschlands eher<br />
sinken wird. Doch die demografische<br />
Entwicklung allein ist nicht ausschlaggebend.<br />
Nach Berechnungen des Statistischen<br />
Bundesamtes verstärkt sich der Trend zum<br />
Single-Haushalt ebenso weiter wie die Wohnfläche<br />
pro Kopf. Die Anzahl der Haushalte<br />
wird bis 2025 auf rund 40 Millionen<br />
steigen. Davon werden 41 Prozent<br />
Einpersonenhaushalte sein.<br />
hohe auftragsbestände<br />
Goldene Zeiten für die Bauindustrie?<br />
Seit 2005 lief es für<br />
die Branche gut. Doch mit<br />
Beginn des Jahres erfasste<br />
der Negativ-Sog der Weltwirtschaft<br />
auch den Bausektor. Im<br />
ersten Quartal <strong>2009</strong> verzeich<strong>net</strong>e<br />
das Bauhauptgewerbe, zu dem<br />
Hoch- und Tiefbau zählen, neun<br />
Prozent weniger Auftragseingänge im<br />
Vergleich zum Vorjahr. Besonders stark<br />
gingen die Bauaufträge von Unternehmen<br />
in Westdeutschland zurück. Aber<br />
auch die übrigen Sparten und Regionen<br />
blieben nicht verschont.<br />
Theoretisch hätten die vergleichsweise<br />
hohen Auftragsbestände von<br />
mehr als 20 Milliarden Euro für eine<br />
stabile Produktion sorgen können.<br />
Theoretisch. „Leider hat uns der harte<br />
Winter einen Strich durch die Rechnung<br />
gemacht“, berichtete Herbert Bodner, Präsident<br />
des Hauptverbandes der Deutschen<br />
Bauindustrie (HDB), beim Verbandstreffen<br />
Ende Mai. Die Produktion sei deshalb im ersten<br />
Vierteljahr um 16 Prozent geschrumpft.<br />
Wegen der langfristigen Planung von Bauprojekten<br />
spürt die Baubranche die gesamtwirtschaftliche<br />
Lage immer erst mit Verspätung<br />
– im positiven wie im negativen Sinn.<br />
Bis jetzt sind die Auftragsbücher noch >>><br />
eiNstiegsgehÄLter<br />
iN der BauBraNche<br />
unternehmen mit 100 bis 1 000 Mitarbeitern<br />
Position<br />
Medianwert<br />
architekt 32 125 €<br />
Bauingenieur 34 800 €<br />
konstruktionsingenieur 36 000 €<br />
controlling 39 500 €<br />
Materialwirtschaft, Logistik 38 525 €<br />
uMsatz der<br />
BauWirtschaFt 2008<br />
Quelle: Personalmarkt<br />
gesamtumsatz 85,6 Milliarden €<br />
Wirtschaftsbau 33,9 Milliarden €<br />
öffentlicher sektor 25,8 Milliarden €<br />
privater Wohnungsbau 25,9 Milliarden €<br />
Quelle: Zentralverband Deutsches Baugewerbe<br />
staufenbiel.de 15
03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />
EINSTIEG Bauindindustrie<br />
Produzenten der Bauinvestitionen 2008<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt<br />
Übrige Produzenten (Eigenleistungen,<br />
Außenanlagen etc.): 14,9%<br />
Verarbeitendes Gewerbe: 8%<br />
Bauhauptgewerbe: 30,7%<br />
Dienstleister Bauplanung<br />
und Grundstück: 10,7%<br />
gefüllt, und anschließend sollen<br />
die Konjunkturpakete der Bundesregierung<br />
auch im Baugewerbe<br />
greifen. Deswegen rech<strong>net</strong> der<br />
Verband für das gesamte Jahr<br />
mit einem Umsatzminus von<br />
drei Prozent. Im zweiten Halbjahr<br />
verspricht sich die Branche<br />
aus den Konjunkturprogrammen<br />
elf Milliarden Euro für das Bauhauptgewerbe<br />
und weitere acht<br />
Milliarden Euro für das Ausbaugewerbe<br />
(Bauinstallation, sonstiges<br />
Baugewerbe).<br />
Alles in Projektteams<br />
Die augenblickliche Situation<br />
wird sich auch auf die Zahl der<br />
Studienanfänger auswirken. Die<br />
Entwicklung der letzten Jahre<br />
zeigt, dass immer dann mehr Studenten<br />
mit einer Studienrichtung<br />
beginnen, wenn es der jeweiligen<br />
Branche gut geht. So schrieben<br />
sich seit 2006 auch erstmals wieder<br />
mehr Studenten für das Bauingenieurwesen<br />
und Architektur<br />
ein als in den Vorjahren.<br />
Ausbau: 35,8%<br />
Für Hochschulabsolventen ist es wichtiger<br />
denn je, ihre Qualifikationen dem Markt<br />
anzupassen. Neben gutem Fachwissen sind<br />
Soft Skills wie Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit,<br />
Mobilität und Flexibilität<br />
unbedingt erforderlich. „Wir achten darauf,<br />
dass jemand kein Einzelkämpfer ist“, berichtet<br />
Larissa Ries, Personalreferentin beim<br />
Zementkonzern Dyckerhoff. Im Baugewerbe<br />
wird nahezu alles in Projektteams realisiert.<br />
Ohne Teamwork läuft nichts. „Auch interdisziplinäres<br />
Handeln ist uns wichtig“, so die<br />
Personalreferentin weiter. Im Vorstellungsgespräch<br />
steht das Thema Soft Skills deswegen<br />
auf jeden Fall im Fokus.<br />
Hinzu kommen sollte in der Baubranche<br />
immer mehr auch IT-Wissen. Rechenprogramme<br />
zur Statikberechnung über CAD,<br />
betriebswirtschaftliche Programme zur Bauabrechnung<br />
und die IT-Unterstützung von<br />
Projektplanungsaufgaben gehören zum<br />
Standard. Zwar wird die Programmentwicklung<br />
häufig Spezialisten vorbehalten bleiben<br />
– praktisch jeder Bauingenieur muss sich aber<br />
mit der Anwendung von Programmen<br />
und der Bewertung der<br />
Ergebnisse beschäftigen.<br />
Facility Management<br />
Außer in den klassischen Arbeitsbereichen<br />
für Bauingenieure<br />
und Architekten bietet der ganze<br />
Bereich des Facility Managements<br />
interessante Herausforderungen<br />
für Bau-Spezialisten und<br />
Wirtschaftswissenschaftler. Die<br />
Zeiten sind vorbei, dass Baufirmen<br />
nur bauen. Im Gegenteil.<br />
Immer mehr Firmen betreiben<br />
die Bauwerke auch anschließend<br />
im laufenden Betrieb, und zwar<br />
in nahezu allen Branchen. Es<br />
gehören Unternehmen aus dem<br />
Maschinenbau dazu, genauso<br />
wie aus der chemischen Industrie,<br />
Banken, Flughäfen, Hotellerie<br />
und Gastronomie, Krankenhäuser,<br />
Schulen, Universitäten und<br />
kommunale Einrichtungen.<br />
Immobilien- und Baudienstleister<br />
erstellen nicht selten ein<br />
Komplettangebot von der Planung<br />
über die Finanzierung bis<br />
16 staufenbiel.de
Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong> 03 <strong>2009</strong><br />
Bauindindustrie EINSTIEG<br />
zum Betrieb. Der Auftraggeber,<br />
etwa ein Unternehmen der Automobilindustrie,<br />
kann sich dann<br />
ganz auf sein Kerngeschäft konzentrieren.<br />
Den Rest übernehmen<br />
die Gebäudemanager.<br />
Überblick behalten<br />
Und dieser Rest hat es in sich: Im<br />
Facility Management gibt es für<br />
alle Bereiche Spezialisten.<br />
Sie arbeiten meist im Hintergrund.<br />
Wie wichtig die Dinge<br />
sind, um die sie sich kümmern,<br />
wird erst dann offensichtlich,<br />
wenn etwas nicht funktioniert.<br />
Facility Manager sorgen dafür,<br />
dass die Werkshallen und die<br />
Technik immer einwandfrei instand<br />
gehalten und Heiz- und<br />
Klimaanlagen gewartet werden.<br />
Der reibungslose Ablauf bei der<br />
Gebäudereinigung ist genauso<br />
ihr Aufgabenbereich wie die<br />
Kantine, die mittags pünktlich<br />
das Essen auf den Tisch bringt.<br />
Ziel ist, die Prozesse des Auftraggebers zu unterstützen<br />
und Kosten zu minimieren.<br />
„Wer sich für das Facility Management<br />
interessiert, muss sich mit der Optimierung<br />
von Prozessen auskennen“, meint<br />
Elke Kuhlmann, Geschäftsführerin der<br />
German Facility Management Association<br />
(GEFMA) in Bonn. Ingenieure<br />
und Betriebswirtschaftler mit<br />
einer Zusatzausbildung im Facility<br />
Management sind hier besonders gefragt.<br />
„Sie müssen den Überblick behalten und mit<br />
Strukturen und Organisationsformen vertraut<br />
sein“, fügt sie hinzu.<br />
Wenn alles gut läuft, kann ein guter Facility<br />
Manager bis zu 20 Prozent Kosten minimieren.<br />
Aber auch das funktioniert nur im<br />
Team und mit einer guten Planung. „Wenn<br />
die Architekten nur die Baukosten, nicht aber<br />
die Lebenszyklus-Kosten im Blick hatten, hat<br />
der Facility Manager später einen schweren<br />
Stand“, sagt Kuhlmann. Spezialisten mit<br />
Weitblick sind gesucht – hier wie in vielen anderen<br />
Bereichen der Baubranche.<br />
Eva Flick<br />
Werbung für die Bauindustrie:<br />
Bob der Baumeister<br />
© SUPERRTL<br />
ingenieurskunst in down under:<br />
die Brisbane gateway Bridge wird verbreitert<br />
© BILFINGER UND BERGER<br />
staufenbiel.de 17
03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />
EINSTIEG Traumjobs<br />
© Goran Nitschke<br />
Nicht nur<br />
Es hagelte Kritik über Kritik: Zu<br />
wenig Emotionen, keine Wandlungsfähigkeit.<br />
Langweilig, das<br />
war die bitterböse Kritik, die Nachwuchs-Model<br />
Barbara Meier von der<br />
wenig zimperlichen Jury um Heidi<br />
Klum bei „Germany’s next Topmodel“<br />
einstecken musste. Heute<br />
schwebt sie wie selbstverständlich<br />
über die internationalen Laufstege<br />
und strahlt von Plakatwänden. Seit<br />
die 23-Jährige 2007 die Casting-<br />
Show gewann, ist sie ein gefragtes<br />
Model. „Ich hatte heimlich schon<br />
immer den Wunsch, Model zu<br />
werden“, sagt sie. Das habe sie<br />
allerdings niemandem verraten.<br />
Sie hätte nie erwartet, dass sich<br />
dieser Traum erfüllen könnte.<br />
Viel bodenständiger war ihr offizieller<br />
Traumberuf: Als Mathe-Lehrerin<br />
wollte sie Kindern<br />
ihre Liebe zu den Zahlen näher<br />
bringen. Und selbst heute als<br />
berühmtes Mannequin – und<br />
Mathematik-Studentin – kann<br />
sie sich gut vorstellen, als Mathematikerin<br />
zu arbeiten.<br />
So wie Barbara Meier<br />
geht es vielen. Kinder sehen<br />
ihre Zukunft klar vor sich.<br />
Junge Tierliebhaber wollen<br />
im Zoo arbeiten. Für<br />
andere ist dagegen ganz<br />
klar: Sie werden Geheimagent.<br />
Aber egal wie stark<br />
der Berufswunsch ist,<br />
nur wenige bleiben ihren<br />
18<br />
staufenbiel.de
Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong> 03 <strong>2009</strong><br />
Traumjobs EINSTIEG<br />
geträumt<br />
Jeder will ihn: Den perfekten Job, die Traumposition.<br />
Von der Qual der Wahl des Suchens und Findens.<br />
© Goran Nitschke<br />
Kindheitsträumen treu. Die Jobwahl<br />
ist heutzutage nicht leichter geworden.<br />
Die Zahl der Berufe ist unglaublich<br />
groß. Auch die Ansprüche an das<br />
Leben und das Jobleben sind hoch.<br />
Nach dem Motto: „Mein Haus, mein<br />
Auto, meine Yacht“ soll der Beruf für<br />
ein prall gefülltes Portemonnaie und<br />
Ansehen sorgen und nicht zuletzt der<br />
Selbstverwirklichung dienen. Mit zunehmender<br />
Erfahrung gibt es für etliche<br />
Menschen dann auch nicht nur den<br />
einen Traumjob. Die heutige Zeit läuft<br />
schnell, da ändern sich schon einmal<br />
die Interessen. Steht erst das Geld im<br />
Vordergrund, ist vielleicht später die<br />
Selbstverwirklichung wichtiger. Oder<br />
umgekehrt.<br />
Traumjob-Zutaten<br />
Die Zutaten für den Traumjob kann<br />
Heinz Schuler, Leiter des Instituts für<br />
Berufsprofiling und des Lehrstuhls für<br />
Psychologie an der Universität Hohenheim<br />
schnell aufzählen. „Der Traumberuf<br />
muss die menschlichen Grundmotive<br />
erfüllen: Soziale Anerkennung,<br />
Sicherheit und Geborgenheit, Vertrauen,<br />
Selbstachtung, Unabhängigkeit und<br />
Verantwortung“, sagt er. Während sich<br />
die Arbeitnehmer noch vor wenigen<br />
Jahrzehnten damit zufriedengaben, ein<br />
gesichertes Einkommen, eine sichere<br />
Stelle und eine gute Altersvorsorge zu<br />
haben, reicht das im neuen Jahrtausend<br />
nicht mehr. Der Beruf ist nun auch Statussymbol,<br />
macht gar sexy.<br />
„Ein Job muss attraktiv machen.<br />
Gerade Männer mögen Berufe, mit denen<br />
sie imponieren können“, bestätigt<br />
auch Heinz Schuler. Doch so betörend<br />
die Wirkung des Traumjobs auch sein<br />
mag, Diplom-Psychologin Angelika<br />
Gulder hat Höheres im Sinn. Die Berufsberaterin<br />
und Buchautorin („Finde<br />
den Job, der dich glücklich macht“)<br />
spricht nicht vom Traumjob, sondern<br />
von einer Berufung oder einer (Lebens-)<br />
Aufgabe. „Der Traumjob muss Sinn ins<br />
Leben bringen und Freude machen“,<br />
sagt sie. „Wichtig ist, dass er mich immer<br />
wieder inspiriert. Idealerweise ist<br />
es ein Job, den ich auch machen würde,<br />
wenn ich kein Geld dafür bekommen<br />
würde. Er muss das Gefühl geben,<br />
dass es jetzt nichts gibt, wo ich gerade<br />
lieber wäre.“<br />
Doch was, wenn man sich nicht für<br />
eine Sache entscheiden kann? Sonja<br />
Hawranke kann davon ein Lied singen.<br />
Sie wollte gerne in der Filmproduktion<br />
arbeiten, am liebsten an der Kamera. >>><br />
Schön<br />
schlau<br />
Als Teenie wollte sie Mathe-Lehrerin<br />
werden. Heute ist Barbara Meier<br />
23 Jahre alt und ein international erfolgreiches<br />
Model.<br />
„Im Teenager-Alter war mein Traumjob Mathematik-Lehrerin“,<br />
sagt Barbara Meier. „Ich<br />
fand das Fach schon immer wahnsinnig<br />
spannend und war traurig, dass so wenige<br />
meiner Mitschüler diese Schönheit sehen<br />
konnten.“ Also studierte sie Mathematik,<br />
bis ihr ein Modelscout in einem Einkaufszentrum<br />
vorschlug, sie solle doch bei<br />
„Germany’s next Topmodel“ mitmachen.<br />
Gesagt – getan. 2007 gewann sie den<br />
Wettbewerb und Heidi Klum kürte sie zum<br />
aufgehenden Stern am Modelhimmel. Seither<br />
reist sie sehr viel, lernt neue Kulturen<br />
und Menschen kennen. „Dadurch entwickle<br />
ich mich ständig selbst weiter und mache<br />
spannende neue Erfahrungen“, schwärmt<br />
sie und fügt hinzu: „Auf Fotos lerne ich immer<br />
wieder neue Seiten an mir kennen.“ All<br />
das macht den Modelberuf zu ihrem Traumberuf.<br />
Eine Schwäche für Mathe hat sie aber<br />
noch immer und kann sich gut vorstellen,<br />
ihr Studium abzuschließen, um als Mathematikerin<br />
zu arbeiten.<br />
staufenbiel.de 19
03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />
EINSTIEG Traumjobs<br />
Im Studium fand sie dann doch den<br />
Post-Production-Bereich reizvoller. In<br />
ihrer ersten Anstellung war sie überwiegend<br />
für Inter<strong>net</strong>projekte verantwortlich.<br />
Heute arbeitet die 27-Jährige<br />
als Visual Artist in der Computerspiele-Entwicklung.<br />
Für sie ist das der beste<br />
Job der Welt.<br />
Wie Sonja Hawranke haben die<br />
meisten Menschen mehrere Interessen<br />
und Talente. Und so viele Möglichkeiten.<br />
Mussten die Kinder früher in<br />
die Fußstapfen der Eltern treten, darf<br />
heute jeder aus der Fülle der Berufe<br />
frei wählen. Über 7 500 Berufsbilder<br />
kennt allein die Bundesagentur für<br />
Arbeit. Und das sind längst nicht alle.<br />
Die Freiheit zur Wahl bringt aber auch<br />
die Qual der Entscheidung. Wer keine<br />
Vision vom Traumjob, zu viele oder<br />
gar keine Interessen hat, der steht vor<br />
einem Problem. Er muss herausfinden,<br />
welcher Beruf am besten zu ihm passt.<br />
Kommt dabei etwas raus, was es so<br />
noch gar nicht als Berufsbild gibt, ist<br />
das gar nicht schlimm. „Heutzutage<br />
kann man neue Jobs erschaffen“, sagt<br />
Berufsprofiling-Experte Heinz Schuler.<br />
„Wenn ich mich ganz genau kenne,<br />
kann ich mir auch einen Job schnitzen.<br />
Die Umwelt schaffen, die ich für meinen<br />
Traumberuf brauche.“ Vorgemacht<br />
haben das Eventmanager, Gebäudeenergieberater,<br />
Infobroker. Diese Berufe<br />
gab es vor wenigen Jahren noch nicht.<br />
Talentierte Persönlichkeiten haben sich<br />
einfach getraut, das zu tun, was ihnen<br />
liegt. Und sie hatten damit Erfolg.<br />
Vom Traum zum Alptraum<br />
Doch auch die Traumjobber sind nicht<br />
gefeit vor einem Wandel der Neigungen.<br />
Allzu oft ist es so, dass der<br />
Traumjob schnell seinen Reiz verliert,<br />
wenn er erst mal erreicht ist. Das Gras<br />
auf der anderen Seite ist eben doch<br />
immer ein wenig grüner. Heinz Schuler<br />
bezeich<strong>net</strong> das als ein durchaus<br />
Spielkind<br />
Die 28-jährige<br />
Janne Buch hat<br />
Spaß als Junior<br />
Brand Managerin<br />
bei Lego.<br />
Die Diplom-Kauffrau fand ihren Traumjob<br />
spielend, könnte man meinen. Zumindest<br />
spielte sie schon als Kind gerne mit<br />
den Bausteinen von Lego. Heute, nach<br />
ihrem Studium der internationalen Betriebswirtschaftslehre,<br />
entwickelt sie für<br />
den dänischen Spielzeughersteller Marketingpläne<br />
für Deutschland, Österreich<br />
und die Schweiz. Sie analysiert Markt-,<br />
Wettbewerbs- und Konsumententrends,<br />
beeinflusst das Sortiment und Marketing<br />
weltweit. Außerdem hält sie interne<br />
Schulungen und ist verantwortlich für die<br />
Auszubildenden in ihrem Bereich. An ihrem<br />
Job liebt Janne Buch das anregende<br />
Aufgabenfeld und das tolle Arbeitsklima.<br />
„Spielwaren sind einfach ein spannendes<br />
Segment“, sagt sie. „Mein bisheriges Highlight<br />
war eine crossmediale Kooperation<br />
mit einem TV-Sender.“ Um die 16 000 Kinder<br />
haben dabei mitgemacht. Immer neue<br />
Innovationen machen ihren Job zum besten<br />
der Welt.<br />
Immer spannend<br />
Die 27-jährige Diplom-Ingenieurin<br />
Sonja Hawranke<br />
fand ihren Traumberuf<br />
bei den<br />
Computer-Spieleentwicklern<br />
von<br />
Bright Future.<br />
Als Kind wollte sie Schäfer werden. Nachdem<br />
sich dieser Berufswunsch ausgewachsen<br />
hatte, stand für sie bald fest,<br />
dass sie im Medienbereich arbeiten<br />
möchte. Dass sie Ihren Traumjob als Visual<br />
Artist in der Grafikabteilung von Bright Future<br />
finden würde, ahnte sie lange nicht.<br />
„Ich habe in viele verschiedene Bereiche<br />
hineingeschnuppert, aber das hier ist der<br />
erste, der sich wirklich rundum wie meine<br />
persönliche Nische anfühlt.“ In dieser Nische<br />
erstellt sie grafische Elemente und<br />
programmiert Browsergames. Der Job ist<br />
abwechslungsreich. Er bietet ihr die Möglichkeit,<br />
ihre kreative Ader auszuleben und<br />
ihr technisches Fachwissen einzubringen.<br />
„Mir gefällt der stete Wechsel zwischen<br />
Zeichnen, Programmieren und Schreiben“,<br />
sagt sie. „Außerdem kommt man mit vielen<br />
verschiedenen Themen in Kontakt, je<br />
nachdem an was für einem Spiel man mitarbeitet.<br />
Es bleibt immer spannend.“<br />
Im Einklang<br />
Bruder Natanael<br />
Ganter studierte<br />
ganz weltlich Marketing-Kommunikation.<br />
Dann merkte er,<br />
dass es mehr gibt<br />
als Werbung.<br />
© Ken Liu<br />
„Irgendwann hat es klick gemacht. Ich<br />
habe gespürt, dass es mehr da draußen<br />
gibt als Partys und das Kinoprogramm<br />
am Wochenende“, sagt der 37-jährige Ordensbruder.<br />
Nach seiner Ausbildung zum<br />
Werbekaufmann studierte er Marketing-<br />
Kommunikation und arbeitete für verschiedene<br />
Marketing-Agenturen. Anfang<br />
30 erkannte er dann seine Berufung. Als<br />
Franziskanerbruder ist er nun in seinem<br />
Traumjob angekommen. Bruder Natanael<br />
arbeitet für den Orden als Referent für<br />
Öffentlichkeitsarbeit und Medien, ist Redakteur<br />
zweier Zeitschriften und berät<br />
die Mönche bei der Medienarbeit. Karriere<br />
bedeutet für ihn zu teilen und nicht nach<br />
Reichtum, Ansehen und Macht zu streben,<br />
sondern für Andere da zu sein. „Beruf und<br />
Leben sollten in Einklang sein“, meint er.<br />
„Oft gehen Menschen zur Arbeit und sitzen<br />
ihre Zeit ab. Erst nach Feierabend beginnen<br />
sie zu leben. Ich halte das für falsch.<br />
Leben und Arbeit müssen harmonieren.“<br />
20<br />
staufenbiel.de
Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong> 03 <strong>2009</strong><br />
Traumjobs EINSTIEG<br />
übliches Phänomen. „Menschen, die<br />
schnell gesättigt sind, müssen sich eine<br />
Tätigkeit suchen, die immer wieder<br />
neue Reize bietet“, sagt er.<br />
Purzelt der Traumjobber von Wolke<br />
sieben, kann das mehrere Gründe<br />
haben. „Wenn jemand unglücklich<br />
ist, liegt das oft daran, dass die Bedingungen<br />
nicht stimmen: Mal sind es die<br />
Kollegen, das Großraumbüro, oder die<br />
Umgebung“, erklärt Diplom-Psychologin<br />
Gulder. „Unzufriedene sollten<br />
überlegen, ob es wirklich der Beruf<br />
ist, der sie unglücklich macht.“ Ist das<br />
störende Element erst enttarnt, kann es<br />
entfernt werden.<br />
Wenn das nicht hilft, kann es aber auch<br />
einfach an der Zeit sein weiterzuziehen.<br />
Denn es gibt nicht nur den einen<br />
perfekten Job. Menschen entwickeln<br />
sich ihr ganzes Leben weiter. Psychologie-Fachmann<br />
Heinz Schuler vergleicht<br />
das mit der Liebe: „So wie es nicht nur<br />
den einen Traumpartner gibt, gibt es<br />
auch nicht nur den einen Traumjob.“<br />
Der beste Job der Welt<br />
Immerhin: 67 Prozent der Erwerbstätigen<br />
sagen, dass sie mit ihrer Berufswahl<br />
voll und ganz zufrieden sind. Das<br />
ergab eine Umfrage des Magazins „Focus“<br />
aus dem vergangenen Jahr. Aber<br />
auf den Briten Ben Southall sind sicher<br />
trotzdem einige von ihnen neidisch.<br />
Er hat Anfang Mai die Ausschreibung<br />
der australischen Tourismusbehörde<br />
Queensland um den „besten Job der<br />
Welt“ gewonnen. Nun darf er als gutbezahlter<br />
Ranger auf Hamilton Island<br />
sechs Monate das Leben genießen. Gut<br />
vorstellbar, dass er dabei das Gefühl<br />
hat, es gäbe nichts, wo er gerade lieber<br />
wäre. Und er es auch ohne Gehalt machen<br />
würde.<br />
Simone Derichsweiler<br />
INTERNET<br />
Traum oder Alptraum? Die beliebtesten und unbeliebtesten<br />
Jobs Deutschlands: das Ranking bei uns im Netz:<br />
www.staufenbiel.de\karrieremagazin.<br />
Abgetaucht: Ben Southall jobbt für ein halbes Jahr als Ranger auf Hamilton Island.<br />
© Tourism Queensland<br />
staufenbiel.de 21
03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />
THEMA Vertrieb<br />
Talent hilft<br />
Trends erkennen, Kunden verstehen, Umsätze verantworten – wer seinen gesunden Menschenverstand<br />
und das Wissen aus dem Studium geschickt einsetzt, findet im Vertrieb<br />
spannende Aufgaben. Und kann gut verdienen.<br />
Kein Student lässt die „Gala“<br />
offen auf dem Tisch liegen,<br />
wenn sich Kommilitonen zum<br />
Kaffeekränzchen angemeldet haben.<br />
Niemand gibt gerne zu, dass er das<br />
Intensivlernen vor der Klausur schon<br />
einmal wegen einer Star-Treck-Nacht<br />
im Fernsehen hat verkürzen müssen<br />
– und viele Absolventen mögen den<br />
Vertrieb nicht. Warum eigentlich?<br />
Marketing-Professor Hendrik<br />
Schröder von der Universität Duisburg-Essen<br />
kennt die Antwort: „Viele<br />
befürchten, ihre Leistungsfähigkeit<br />
würde lediglich an Abschlusszahlen<br />
gemessen. Zudem erwarten viele Absolventen<br />
hier ein geringes gestalterisches<br />
Potenzial“. Vertrieb ohne gestalterisches<br />
Potenzial? Das können<br />
eigentlich nur Studenten denken, die<br />
bei Vertrieb an den einsamen Verkäufer<br />
vergangener Tage denken, der in<br />
schlecht sitzendem Trenchcoat und mit<br />
abgewetzter Ledertasche übers Land<br />
fuhr und mittelmäßige Produkte oder<br />
Standard-Dienstleistungen anbot.<br />
Die eigene Performance<br />
Der Unterschied zwischen Gestern<br />
und Heute im Vertrieb ist der gleiche<br />
Unterschied wie zwischen Verkaufen<br />
und Beraten. Wer im Vertrieb nur verkauft<br />
und nicht berät, ist selbst ziemlich<br />
schnell verraten und verkauft. Die<br />
meisten Produkte und Dienstleistungen<br />
sind heute längst so umfangreich<br />
Im Sales zählen Zahlen. Aber nicht nur.<br />
und komplex, dass ein Verkauf ohne<br />
Beratung langfristig nicht von Erfolg<br />
gekrönt sein kann.<br />
Überhaupt Erfolg. Was hatte Marketing-Experte<br />
Schröder gesagt? „Viele<br />
befürchten, ihre Leistungsfähigkeit<br />
würde lediglich an Abschlusszahlen<br />
gemessen.“ Für den Vertrieb gilt: Natürlich<br />
zählen Zahlen. Aber nicht nur.<br />
Das heißt, stimmen die Umsatzzahlen,<br />
stimmt der persönliche Einsatz, ist die<br />
Performance gut, können Vertriebler<br />
auch schnell zu Entwicklern werden.<br />
Die Key Account Manager sind im Unternehmen<br />
mit ihren exzellenten Kontakten<br />
zu Kunden bestens gerüstet,<br />
konkret Vorschläge für neue Produkte<br />
und Dienstleistungen zu machen. Denn<br />
wer weiß besser, was der Kunde will,<br />
als der, der täglich mit ihm spricht?<br />
© IStockphoto_ konstantin32<br />
Die strategischen Aufgaben<br />
Weil Firmen ihren Erfolg immer stärker<br />
direkt an der Kundenzufriedenheit<br />
messen, können Bewerber mit Praxiserfahrung<br />
in kundenbezogenen Bereichen<br />
durchaus punkten. Wer bereit ist,<br />
im Vertrieb zu arbeiten oder mit ihm<br />
zusammenzuarbeiten, kann Personalchefs<br />
oft leichter überzeugen. Denn in<br />
diesem Bereich sind positive Ergebnisse<br />
für das Unternehmen schneller als woanders<br />
sichtbar.<br />
„Die Aufgaben eines Vertrieblers<br />
mit Hochschulabschluss sind heute<br />
komplexe, strategische Managementaufgaben“,<br />
betont Peter Winkelmann,<br />
der den Studienschwerpunkt Marketing<br />
und Vertrieb an der FH Landshut leitet.<br />
Und warum sind die Einstiegschancen<br />
– trotz anhaltender Klagen über >>><br />
22<br />
staufenbiel.de
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03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />
THEMA Vertrieb<br />
die Krise – kontinuierlich relativ gut<br />
in Vertrieb, Marketing und Service?<br />
„Weil eine fehlende oder mangelnde<br />
Kundenorientierung noch immer eine<br />
Hauptschwachstelle vieler deutscher<br />
Unternehmen ist. Die deutsche Wirtschaft<br />
glänzt durch Technik, doch sie<br />
vernachlässigt allzu oft Kundenwerte“,<br />
so Winkelmann.<br />
Die reale Businesswelt<br />
Was braucht es aber im Vertrieb? „Absolventen<br />
sollten schon einmal ein<br />
Büro von innen gesehen haben“, sagt<br />
Wiebke Barkmann, Verkaufsdirektorin<br />
Großkunden Snacks bei Kraft Foods<br />
Deutschland. Sie lacht. „Damit meine<br />
ich natürlich, dass Praxiserfahrungen<br />
aus der realen Business-Welt sehr wertvoll<br />
sind.“ Und sonst? „Na ja, Absolventen<br />
brauchen beim Einstieg im<br />
Vertrieb einen guten Werkzeugkasten,<br />
um Erfolg zu haben. Dazu gehören aus<br />
meiner Sicht ein BWL-Studium, optimalerweise<br />
mit Schwerpunkt Handel,<br />
Sprachkenntnisse, besonders Englisch,<br />
und gute EDV-Kenntnisse.“<br />
Die versteckten Signale<br />
Doch Wiebke Barkmann kann als<br />
erfahrene Verkaufsdirektorin Absolventen<br />
die Angst vor dem Praxisschock<br />
nehmen: „Auch im Sales kochen alle<br />
nur mit Wasser. Im Vertrieb beruht<br />
vieles auf Erfahrung und mit gesundem<br />
Menschenverstand kann man in<br />
90 Prozent der Fälle erfolgreich sein.“<br />
Und der Rest? Wiebke Barkmann holt<br />
tief Luft. „Man sollte gut kommunizieren<br />
und zuhören können. Wir haben<br />
es immer mit Menschen zu tun. Wer<br />
lieber im stillen Kämmerchen arbeitet,<br />
sollte lieber nicht in den Vertrieb gehen.“<br />
Kommunikatives Talent kann<br />
also auch nicht schaden. „Ja, Talent<br />
hilft immer, aber die Arbeit im Vertrieb<br />
ist erlernbar“, sagt die Verkaufsdirektorin.<br />
„Wer auch die versteckten<br />
Signale in einem Verkaufsgespräch<br />
entdecken und für sich nutzbar machen<br />
kann, wird erfolgreich sein.“ Und<br />
sie hat auch noch einen Tipp für Studenten:<br />
Vertriebskarrieren beginnen<br />
meist mit einem einschlägigen Praktikum.<br />
Da kann man live testen, ob<br />
einem Vertrieb und Vertriebssteuerung<br />
wirklich liegen.<br />
Die kundenorientierten Konzepte<br />
Viele Wirtschaftsstudenten können<br />
sich nicht vorstellen, dass sie nach Abschluss<br />
in kundennahen Abteilungen<br />
einsteigen. Zu stark ist für viele der<br />
Traum von einer schöpferisch-kreativen<br />
Tätigkeit in Werbe-, Messe- oder<br />
Event-Agenturen. Absolventen mit anderen<br />
Schwerpunkten geht es oft auch<br />
nicht anders. Auch sie landen häufig im<br />
Vertrieb. Warum? „Weil Absolventen<br />
dorthin gehen müssen, wo Absolventen<br />
gebraucht werden“, so Vertriebs-Experte<br />
Winkelmann. Die Praxis kümmerte<br />
sich nicht um die Wahl des Studienschwerpunkts.<br />
Unternehmen suchen<br />
Nachwuchskräfte, die an kundenorientierten<br />
Konzepten mitarbeiten und<br />
schnell Verantwortung für Kundenund<br />
Umsatzerfolg übernehmen wollen.<br />
Einer der Gründe, der die Arbeit für<br />
Absolventen im Vertrieb so attraktiv<br />
macht, ist – natürlich – das Einkommen.<br />
In vielen Branchen werden für<br />
Verkaufsabschlüsse Extra-Provisionen<br />
gezahlt, wodurch recht schnell relativ<br />
viel verdient werden kann. Wer nach<br />
dem Studium nach einem guten Verdienst<br />
schielt, sollte sein Verkaufstalent<br />
in die Dienste eines wachstumsstarken<br />
INSIDER-SICHT<br />
Mesut Sahin, 32, ist als District<br />
Manager Haushaltsmarkt<br />
bei der Coca‐Cola<br />
Erfrischungsgetränke AG<br />
tätig. Er hat Internationale<br />
BWL in Bremen studiert.<br />
Nachhaltig Erfolge erzielen<br />
Marktbedingungen, Konsumentenverhalten<br />
und der Wettbewerb verändern sich ständig.<br />
Man muss daher sein eigenes Handeln ständig<br />
den neuen Erfordernissen anpassen, um<br />
Unternehmensziele chancenorientiert und<br />
konsequent zu verfolgen. Das macht den Vertrieb<br />
in der täglichen Arbeit so interessant. Als<br />
Führungskraft kommt es in meinem Bereich<br />
darauf an, die Mitarbeiter auf neue Rahmenbedingungen<br />
vorzubereiten, um gemeinsam<br />
im Markt nachhaltig Erfolge zu erzielen.<br />
Einen optimalen Einstieg in den Vertrieb bieten<br />
Trainee-Programme. Sie bereiten neben<br />
der fachlichen Ausbildung gezielt auf bereichsübergreifende<br />
Aufgaben vor. Der Vorteil<br />
liegt darin, frühzeitig alle wichtigen Schnittstellen<br />
im Unternehmen kennenzulernen und<br />
so ein starkes Netzwerk aufzubauen. Empfehlenswert<br />
sind auch Praktika in vertriebsorientierten<br />
Unternehmen, um während des<br />
Studiums erste Erfahrungen zu sammeln.<br />
Eine ausgeprägte Sozialkompetenz und ein<br />
hohes Maß an Kundenorientierung sind für<br />
einen Vertriebsprofi zwei wesentliche Voraussetzungen,<br />
um dauerhaft erfolgreich zu sein.<br />
Unternehmens stellen. Und bei der<br />
Marke des Dienstwagens sollte man<br />
dann nicht zu wählerisch sein.<br />
Thomas Friedenberger<br />
INTERNET<br />
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24<br />
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VertrIeb<br />
zahlen, fakten, Insider-Infos – das Poster zum herausnehmen<br />
sChAufeNster<br />
K a r r i e r e m a g a z i n<br />
INNoVAtIVe VertrIebs-<br />
Modelle uNd Ihre erfINder<br />
© tupperware.mediaromm.com<br />
Vertriebsparty/tupper-Party<br />
1938<br />
gründete Earl Silas Tupper (1907-<br />
1983) das Unternehmen Tupper.<br />
1948<br />
entwickelte er mit zwei Verkäufern die<br />
Idee zu Heimvorführungen.<br />
Die „Tupperware Party“ war geboren.<br />
© Kaufhof<br />
Warenhaus & katalog/le bon Marché<br />
1852<br />
übernahm Aristide Boucicaut (1810-<br />
1877) in Paris ein Geschäft mit dem<br />
Namen Le Bon Marché und machte aus<br />
ihm das erste Großwarenhaus Europas.<br />
1856 begann Boucicaut als Vorreiter,<br />
seine Waren per Katalog zu vertreiben.<br />
onlineshopping<br />
1991<br />
gründete die Regensburgerin<br />
Ulrike Stadler den virtuellen ABC<br />
Bücherdienst, der Bücher erst<br />
über Btx-System und ab 1995 als<br />
WussteN sIe sChoN...<br />
... dass Joseph Samuel Girard (*1928) zwölf<br />
Mal hintereinander den Rekord als weltbester<br />
Autoverkäufer im Guiness-Buch der Rekorde hielt?<br />
... dass 92 Prozent der Führungskräfte und<br />
89 Prozent der Fachkräfte im Vertrieb eine variable Vergütung erhalten?<br />
Quelle: Kienbaum Vergütungsstudie: Führungs- und Fachkräfte in Marketing und Vertrieb <strong>2009</strong><br />
durChsChNIttsGehAlt<br />
AllGeMeIN<br />
leiter im Vertrieb: 140 000 euro<br />
top-Verkäufer: 48 000 euro<br />
Quelle: Kienbaum Vergütungsstudie: Führungs- und Fachkräfte in Marketing und Vertrieb <strong>2009</strong><br />
durChsChNIttlIChe<br />
VArIAble VerGÜtuNG<br />
leiter des Vertriebs: 29 000 euro<br />
fachkraft im Vertrieb: 22 000 euro<br />
top-Verkäufer: bis zu 32 000 euro<br />
Quelle: Kienbaum Vergütungsstudie: Führungs- und Fachkräfte in Marketing und Vertrieb <strong>2009</strong><br />
... dass 26 Prozent der Gesamtbezüge von Fachkräften im Vertrieb<br />
leistungsorientierte Vergütungsbestandteile sind?<br />
Quelle: Kienbaum Vergütungsstudie: Führungs- und Fachkräfte in Marketing und Vertrieb <strong>2009</strong><br />
... dass 77 Prozent der Führungs- und Fachkräfte im Vertrieb einen<br />
Dienstwagen fahren?<br />
Quelle: Kienbaum Vergütungsstudie: Führungs- und Fachkräfte in Marketing und Vertrieb <strong>2009</strong><br />
GefrAGte fAChrIChtuNGeN<br />
stelleNANGebote fÜr AkAdeMIker IM 1. hAlbJAhr <strong>2009</strong><br />
Quelle: Adecco<br />
eINstIeGsGehAlt NACh<br />
eINsAtzbereICh<br />
betriebs- und Volkswirte<br />
Ingenieure<br />
Pharmareferenten, Pharmaberater, Pharmazeuten<br />
(Wirtschafts-)Informatiker, It-spezialisten<br />
Architekten<br />
Naturwissenschaftler, Mediziner<br />
sonstige Akademiker<br />
0 200 400 600 800 1000<br />
953<br />
830<br />
499<br />
143<br />
59<br />
43<br />
144
telebuch.de im Inter<strong>net</strong> vertrieb.<br />
1998 kaufte Amazon den deutschen<br />
Online-Pionier auf.<br />
Homeshopping/HSC<br />
1977<br />
verkaufte Moderator Bob Circosta in<br />
seiner Radiosendung Dosenöffner.<br />
Lowell Paxson, Verwalter des<br />
Senders, gründete 1982 den Home<br />
Shopping Channel HSC und sendete<br />
als erster Shoppingkanal in den<br />
gesamten USA.<br />
Gehalt nach<br />
Unternehmensumsatz<br />
© SXC__ba1969<br />
Vertriebsingenieur: 44 900–50 500 Euro<br />
Key Account Manager: 42 800 Euro<br />
Business Development Manager: 41 800 Euro<br />
Einsteiger im Schnitt: 39 000 Euro<br />
Außendienst: 38 100 Euro<br />
Vertriebsinnendienst: 36 200 Euro<br />
Customer Relationship Management: 34 000 Euro<br />
Quelle: Personalmarkt, März <strong>2009</strong><br />
Einstiegsgehalt im Vertrieb<br />
NACh UnternehmensgröSSe<br />
Ein Leiter Vertrieb verdient in einem...<br />
• Unternehmen mit bis zu 50 Millionen Euro Umsatz:<br />
117 000 Euro<br />
• Unternehmen mit einer halben Milliarde Euro Umsatz:<br />
199 000 Euro<br />
Quelle: Kienbaum-Studie zur Vergütung von kaufmännischen Funktionen (2008)<br />
© Leo Blanchette<br />
101 bis 1 000<br />
Mitarbeiter:<br />
39 600 Euro<br />
>1 000 Mitarbeiter:<br />
43 750 Euro<br />
03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />
THEMA Vertrieb<br />
„DIe kunst ist die<br />
Verkaufsstory“<br />
Der erfolgreiche Berater, Trainer und Bestseller-Autor Edgar K . Geffroy im Interview: Der<br />
54-Jährige weiß, wie Karrieren im Vertrieb geschmiedet werden.<br />
Für die einen ist Vertrieb eine Wissenschaft,<br />
für andere eine Kunst und für einige ist es<br />
einfaches Verkaufen. Was ist es denn nun?<br />
Geffroy: Eigentlich ist es ganz einfach.<br />
Es ist die interessanteste Möglichkeit,<br />
in kürzester Zeit zu lernen, was Erfolg<br />
ist. Und schnell Karriere zu machen.<br />
Das ist aber noch keine Antwort.<br />
Geffroy: Na gut. Es ist beides, ein<br />
Handwerk und eine Kunst. Es gibt einige<br />
Regeln und bestimmte Dinge, die<br />
man lernen kann. Aber die Kunst ist<br />
die Verkaufsstory. Und da unterscheiden<br />
sich die guten von den schlechten<br />
Vertrieblern.<br />
Nicht jeder Absolvent findet den Vertrieb so<br />
spannend wie Sie. Warum ist es dennoch der<br />
aufregendste Job überhaupt?<br />
Geffroy: Also ich finde ihn seit 30 Jahren<br />
faszinierend. Ich kann Menschen<br />
begeistern, Erfolge feiern und vor<br />
allem auch etwas Neues aufbauen. Der<br />
Job hat zwar zunehmend mit Technik<br />
zu tun – man denke an den Vertrieb im<br />
Inter<strong>net</strong> – aber hauptsächlich geht es<br />
immer noch um Menschen.<br />
Was braucht es denn, um im Vertrieb zu<br />
glänzen?<br />
Geffroy: Neben den üblichen Kenntnissen<br />
und Fähigkeiten müssen sich<br />
Aspiranten um ein erfolgreiches Ego-<br />
Marketing kümmern. Im Vertrieb verkaufen<br />
Sie nicht nur ein Produkt, sondern<br />
immer auch sich selbst. Deshalb<br />
ist die Ausstrahlung nicht unerheblich.<br />
Übrigens gilt das schon bei Bewerbungen.<br />
Ich habe aber bei Absolventen<br />
beobachtet, dass sie sich nicht gut vermarkten.<br />
Ihre Bewerbungen sind langweilig,<br />
das ist Schema F.<br />
Aber eine gute Ausstrahlung allein reicht<br />
doch sicher auch nicht...<br />
Geffroy: Nein, ein wichtiger Punkt ist<br />
Fleiß. Sie müssen bereit sein, viel und<br />
hart zu arbeiten und dabei nicht auf die<br />
Uhr schauen. Allerdings langt es auch<br />
nicht, jung, dynamisch und strapazierfähig<br />
zu sein. Manchmal muss auch die<br />
Gunst des Augenblicks stimmen. Es ist<br />
© Geffroy Business Akademie<br />
Edgar K. Geffroy: „ In kürzester Zeit lernen, was Erfolg ist.“<br />
wichtig, zur rechten Zeit in den richtigen<br />
Markt einzusteigen.<br />
Warum empfehlen Sie Absolventen eine Karriere<br />
im Vertrieb?<br />
Geffroy: Weil es ein wichtiger Karriereschritt<br />
ist. Der Vertrieb ist eine Voraussetzung<br />
für den Erfolg von Unternehmen.<br />
Deshalb stehen auch hinterher die<br />
Vertriebsexperten an der Spitze. Aber<br />
selbst wer später eine andere Richtung<br />
einschlägt, kann von dem Wissen und<br />
der Erfahrung auch in anderen Bereichen<br />
profitieren.<br />
Das Wirtschaftsleben ist komplexer, die<br />
Kunden anspruchsvoller geworden. Maßgeschneiderte<br />
Produktpakete, internationale<br />
Märkte und eine gute Beratung werden >>><br />
28<br />
staufenbiel.de
03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />
THEMA Vertrieb<br />
© Geffroy Business Akademie<br />
So einfach es aber nicht. Insolvenzen, Millionenverluste<br />
und Arbeitslose – die Wirtschaftskrise<br />
hat schließlich ihre Spuren<br />
hinterlassen.<br />
Geffroy: Ja, aber nach dieser Krise<br />
kommt noch eine viel schlimmere. Der<br />
demographische Wandel wird ebenfalls<br />
hart zuschlagen. Deswegen versuchen<br />
Unternehmen ja auch, Mitarbeiter in<br />
dieser Krise zu halten. Sonst können sie<br />
hinterher, wenn es wieder besser wird,<br />
keine Angestellten mehr finden.<br />
für den Vertrieb immer wichtiger. Hat sich damit<br />
auch der Job des Vertrieblers gewandelt?<br />
Geffroy: Natürlich hat sich viel getan,<br />
aber so komplex ist es auch wieder<br />
nicht. Es gibt einen einfachen Nenner:<br />
Der Vertrieb muss nah am Kunden<br />
sein. Mit allen Konsequenzen. Man<br />
muss seinen Kunden gut zuhören. Das<br />
ist das Wichtigste.<br />
Absolventen können im Sales schnell<br />
aufsteigen und Personalverantwortung<br />
übernehmen. Was ist dann wichtig?<br />
Geffroy: Da braucht es natürlich mehr,<br />
als nur ein guter Sales-Mann zu sein.<br />
Ein Einzelkämpfer etwa hat wenig<br />
Chancen. Ich habe schon Leute erlebt,<br />
die waren Einkommensmillionäre,<br />
aber als Teamführer haben die vollkommen<br />
versagt. Andersherum kann<br />
jemand das Beste aus dem Team holen,<br />
der selbst nicht unbedingt als Sales Star<br />
Furore gemacht hat.<br />
In Krisenzeiten leiden die Mitarbeiter im Vertrieb<br />
oft. Keiner will etwas kaufen. Wie können<br />
sie sich dennoch motivieren?<br />
Geffroy: Auch in der Krise wird gekauft.<br />
Sehen Sie sich den Handel an.<br />
In anderen Industrien läuft es natürlich<br />
schlechter. Das liegt aber auch an Fehlern,<br />
die schon früher gemacht wurden.<br />
Wie viele haben sich ausgeruht und die<br />
Zeichen der Zeit nicht erkannt? Im<br />
Vertrieb muss man immer am Puls der<br />
Zeit und der Innovationen sein. Da bedarf<br />
es keiner Extra-Motivation.<br />
Sie sind sehr erfolgreich als Sales-Berater,<br />
Buchautor und Vortragsexperte. Verkaufen<br />
Sie sich selbst am besten?<br />
Geffroy: Ich denke, ich kann mich<br />
schon sehr erfolgreich ins rechte Licht<br />
rücken. Ich hatte bereits in den 80er<br />
Jahren große Bucherfolge. Das war<br />
mein Ego-Marketing-Instrument, mein<br />
Schlüssel zum Erfolg. Aber es kommt<br />
noch etwas dazu: Ich stand eben auch<br />
im richtigen Moment am rechten<br />
Bahnhof.<br />
Haben Sie schon einmal etwas gekauft, das<br />
Sie gar nicht brauchen, weil es Ihnen gut verkauft<br />
wurde?<br />
Geffroy: (Lacht) Ja, da müssen Sie nur<br />
einen Blick auf meinen Schreibtisch<br />
werfen. Der ist voll mit Geräten, die<br />
nicht halten, was sie versprechen.<br />
Interview: Stefanie Zimmermann<br />
30 staufenbiel.de
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03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />
TITEL Elite<br />
© Fotolia_olly<br />
Alte Werte –<br />
neue elite<br />
Stark verunsichert – das sind die<br />
Spitzenmanager von morgen.<br />
Denn inzwischen hat die allgemeine<br />
Wirtschaftskrise auch die junge<br />
Elite erreicht. Davon zeugt eine Studie<br />
der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft<br />
Pricewaterhouse<br />
Coopers (PwC). Die Young Executives<br />
Study zeigt, dass es dabei nicht nur um<br />
den Verlust von Lehmann-Zertifikaten<br />
geht. Für die Studie wurden 302 karriereorientierte<br />
Führungskräfte unter 40<br />
Jahren befragt.<br />
„Wenn ich mal woanders hingehe,<br />
dann ist die Spitze eben woanders“,<br />
hieß es noch in der Vorjahres-Befragung.<br />
Heute hat das Sicherheitsdenken<br />
deutlich zugenommen. So sagt<br />
einer der Befragten jetzt: „Mir kommen<br />
schon Gedanken, ob es nicht woanders<br />
besser ist. Aber da wägt man<br />
natürlich ab.“ Viele Nachwuchskräfte<br />
richten sich derzeit eher in ihren Positionen<br />
ein, als (vor)schnell den Job<br />
zu wechseln. Schließlich hat der mit<br />
Zitronen gehandelt, der die Probezeit<br />
nicht übersteht.<br />
Zwar ist die junge Elite laut Studie<br />
nach wie vor stark von ihren persönlichen<br />
Fähigkeiten und ihrem Intellekt<br />
überzeugt, sie musste aber feststellen,<br />
dass so manche Lebensstrategie nicht<br />
krisenfest ist. Die Krise habe nicht nur<br />
private Perspektiven, sondern auch den<br />
Blick auf Gesellschaft und Wirtschaftssystem<br />
verändert. So haben etwa das<br />
Auseinanderdriften von Arm und<br />
Reich und der Zerfall der Gesellschaft<br />
in Teilgruppen in den Köpfen der High<br />
Potentials im Vergleich zum Vorjahr<br />
deutlich an Relevanz gewonnen.<br />
Die Ausgewählten<br />
Die Krise hat die Elite also in ihren<br />
Grundfesten erschüttert. Wer sich zu<br />
dieser schillernden High Society zählen<br />
darf, das ist immer schon eine Frage der<br />
Auslegung gewesen. Ob selbsternannt,<br />
soziale Elite Bildungs- oder Leistungselite:<br />
Kaum ein Begriff ist so strapaziert<br />
wie der Elitebegriff. Weißmaler loben<br />
die Elite über den Klee. Schwarzmaler<br />
lehnen sie kategorisch ab. Das Wort<br />
Elite leitet sich vom griechischen eklégomai<br />
und vom lateinischen eligere ab<br />
und heißt so viel wie auswählen oder<br />
auslesen.<br />
Bei einer Elite handelt es sich demnach<br />
um Auserwählte, die sich durch<br />
bestimmte Merkmale von der Masse<br />
abheben. Eliten gibt es schon seit der<br />
Antike und seitdem machen ihre Erben<br />
ihnen Ehre – oder auch nicht. In<br />
Deutschland ist der Elite-Begriff besonders<br />
belastet. Unter der Nazi-Diktatur<br />
hat die sogenannte Elite den Krieg und<br />
unvorstellbare Menschenvernichtung<br />
mitgetragen. Auch die DDR-Kader haben<br />
dazu beigetragen, dass man Elite<br />
in Deutschland eher kritisch sieht.<br />
Elite hat viele Gesichter<br />
„Mein Sitznachbar arbeitet bei Montblanc.<br />
Manschettenknöpfe, Siegelring,<br />
alles an ihm zeugt von langer<br />
32 staufenbiel.de
Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong> 03 <strong>2009</strong><br />
Elite TITEL<br />
Die Finanzkrise hat kein gutes Haar an der Manager-Elite<br />
gelassen. Zeit, um sich mit alten Werten neu zu definieren.<br />
Das gilt auch für den Nachwuchs.<br />
Tradition. Sogar die Haare sehen aus wie<br />
ein Fliegerhelm aus den zwanziger Jahren“,<br />
heißt es im Buch „Gestatten: Elite“<br />
von Julia Friedrichs. Auf ihrer Reise<br />
durch verschiedene – auch vermeintliche<br />
– Elite-Schmieden begegnen<br />
der Journalistin verschiedene<br />
Typen von Elite. Da ist der gelackte<br />
McKinsey-Berater Mario, der ihr zuraunt:<br />
„Es gibt Menschen, die sind<br />
oben – das sind die Gewinner. Und<br />
Menschen, die sind unten – die Verlierer.<br />
Pass auf, dass du im Leben zu den<br />
Gewinnern gehörst.“<br />
Neben Mario trifft man im Buch<br />
von Julia Friedrichs auch auf Bernd,<br />
Studentensprecher der European Business<br />
School, der gerade 21 Jahre alt<br />
geworden ist und seit zwei Jahren ehrgeizig<br />
und diszipliniert an seinem Weg<br />
nach oben arbeitet. Für ihn ist Leistung<br />
und Funktionieren alles: „Es gibt während<br />
der Woche selten Phasen, in denen<br />
ich nichts mache.“<br />
Schillernd und schwer fassbar<br />
Wie schillernd und schwammig der<br />
Begriff Elite ist, musste auch Julia<br />
Friedrichs auf ihrer Recherchereise<br />
erkennen. „Elite kann heißen, dass<br />
man talentierter ist, man mehr leistet,<br />
oder dass man einfach mehr bezahlen<br />
kann, um die richtigen Kindergärten,<br />
Schulen und Universitäten zu besuchen“,<br />
sagt sie in einem Interview.<br />
Die soziale Elite hat ihre eigenen Kriterien,<br />
um sich selbst zu definieren.<br />
Die Leistungs- oder Bildungselite hebt<br />
sich durch besondere Fähigkeiten oder<br />
Leistungen von der Allgemeinheit ab.<br />
Als Teil einer Leistungselite sieht sich<br />
BWL-Absolvent Markus Englert, der<br />
im Jahr 2007 ausgewählt wurde, an<br />
der Initiative Campus of Excellence<br />
teilzunehmen, und seitdem im Alumni-Verein<br />
engagiert ist. Dabei würde<br />
er sich durchaus nicht als besonders<br />
herausragenden Akademiker bezeichnen.<br />
„Meine Noten waren nie schlecht,<br />
aber auch nicht überdurchschnittlich“,<br />
sagt er von sich. Zur Elite würde er<br />
sich trotzdem zählen und zwar weder<br />
wegen seiner sozialen Herkunft noch<br />
seiner Noten. „Ich fühle mich eher als<br />
Teil einer Leistungselite, die bereit ist,<br />
mehr zu leisten als andere, die sich für<br />
andere engagiert, auch ohne finanzielle<br />
Hintergedanken“, sagt der 26-Jährige,<br />
der neben seinem Studium viel gejobbt<br />
und gleichzeitig zielgerichtete Praktika<br />
absolviert hat. Zusätzlich hat er auch<br />
Mediations-Kenntnisse erworben und<br />
engagiert sich im Vorstand der Hochschulgruppe<br />
für Marketing & PR beim<br />
Bundesverband deutscher Volks- und<br />
Betriebswirte (Bdvb).<br />
Tradition und Stallgeruch<br />
Soziale Eliten hingegen definieren sich<br />
vor allem über ihre Herkunft und das<br />
damit einhergehende finanzielle Polster,<br />
das häufig nicht einmal aus eigenem<br />
Verdienst stammt, sondern von<br />
den Eltern und Großeltern geerbt wurde.<br />
Wer aus (traditions-)reichem Haus<br />
kommt, ein dickes Konto im Rücken<br />
und somit gute Startbedingungen im<br />
Leben hatte, Privatschulen und angesehene<br />
Universitäten besuchen konnte,<br />
zählt sich häufig zur Elite. Hier sind<br />
Statussymbole oft wichtiger als die<br />
tatsächliche Leistung des Einzelnen.<br />
Wer dazugehört, weiß, wie er sich in<br />
der großen weiten Welt bewegen muss.<br />
Business-Etikette und Small Talk sind<br />
ihm in die Wiege gelegt.<br />
Führungseliten in der Krise<br />
Dadurch, dass die soziale Elite meist<br />
unter sich bleibt und abgeschottet von<br />
der restlichen Gesellschaft lebt, nimmt<br />
sie oft eigene Privilegien für sich in<br />
Anspruch. Dabei werden schon einmal<br />
bestimmte Regeln und Gesetze<br />
missachtet. Das schadet aber dem Ruf.<br />
Steuerhinterziehung im großen Stil, immense<br />
Gehälter und Bonuszahlungen<br />
trotz Firmenpleiten und Masseninsolvenzen<br />
oder Vetternwirtschaft tun ein<br />
Übriges. Die Führungs-Elite von heute<br />
kommt immer häufiger schlecht weg.<br />
Das Vertrauen bröckelt.<br />
Wie sehr die Reputation der deutschen<br />
Top-Manager unter der Finanzund<br />
Wirtschaftskrise gelitten hat, zeigt<br />
auch die Umfrage „Manager nach<br />
Noten“ des Bad Homburger Unternehmensberaters<br />
Manfred Niedner.<br />
Der Chef der Deutschen Bank, Josef<br />
Ackermann, und der Allianz-Chef Michael<br />
Diekmann verloren danach deutlich<br />
an Ansehen. Aber auch Manager<br />
aus der Automobil-Branche schnitten<br />
schlecht ab, wobei aktuell vor allem<br />
Porsche-Lenker Wiedeking von der<br />
Note 2,5 auf 3,8 abstürzte. „Die Haltung,<br />
die sich ausgeprägt hat, lautet:<br />
Die eigene Lebenswirklichkeit hat mit<br />
der der Masse nichts mehr zu tun“,<br />
sagt Deutschlands bekanntester >>><br />
staufenbiel.de<br />
33
03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />
TITEL Elite<br />
© Gerrit Hahn<br />
© Kellner_München<br />
Haben sich kritisch mit dem Elite-Begriff auseinandergesetzt:<br />
Elite-Forscher Michael Hartmann, Journalistin Julia Friedrichs<br />
und Buchautor Heinz Verfürth (von links nach rechts).<br />
Elite-Forscher, der Soziologe Michael<br />
Hartmann. „Wenn eine Elite meint,<br />
über Recht und Ordnung hinweggehen<br />
zu können, hat das katastrophale Folgen.<br />
Damit beschädigt sie sich selbst,<br />
aber auch den Zusammenhalt in der<br />
Gesellschaft. Das ist brandgefährlich“,<br />
kritisiert auch Heinz Verfürth, Buchautor<br />
von „Die Arroganz der Eliten“,<br />
in einem Interview.<br />
Ideale Eliten<br />
Gerade in schlechten Zeiten manifestiert<br />
sich häufig eine Sehnsucht nach<br />
Eliten. „Auch eine Demokratie braucht<br />
Menschen, die Führung geben. Dazu<br />
ist Elite berufen. Sie muss jedoch ihrer<br />
Funktion gerecht werden“, so Verfürth.<br />
Dazu brauche sie die Eigenschaften<br />
Führung, Autorität, Verantwortung<br />
und Vorbildfunktion. Aus diesen Ansprüchen<br />
an Elite lässt sich auch der<br />
große Erfolg des neuen US-Präsidenten<br />
Barack Obama erklären. Er verspricht<br />
die Ideale, die man sich von Führungseliten<br />
wünscht.<br />
Die 28-jährige Lisa Stroux steht<br />
selbst am Anfang einer bewegten Karriere.<br />
Sie hat in England und den Niederlanden<br />
Industrial Design Engineering<br />
studiert und sucht jetzt am Mercator<br />
Kolleg, das sich die Nachwuchsförderung<br />
für Führungspositionen auf die<br />
Fahnen geschrieben hat, neue Herausforderungen.<br />
Angesichts der Wirtschaftskrise<br />
wünscht sie sich Eliten, die<br />
Abstand und Überblick behalten, das<br />
Wesentliche nicht aus den Augen verlieren<br />
und Mut zu Neuem mitbringen.<br />
So verkrampft der Umgang mit<br />
dem Elitebegriff in Deutschland auch<br />
ist, seit einigen Jahren wird er wieder<br />
ein wenig unbefangener gebraucht. So<br />
forderte Ex-Kanzler Gerhard Schröder<br />
in seiner ersten Regierungserklärung:<br />
„Auch unsere demokratische Gesellschaft<br />
braucht Eliten.“ Und er war<br />
nicht der einzige Politiker, dessen Ruf<br />
nach Eliten in den vergangenen Jahren<br />
laut wurde: Auch von Bundesbildungsministerin<br />
Edelgard Bulmahn und<br />
ihrer Nachfolgerin An<strong>net</strong>te Schavan<br />
gibt es ähnliche Statements.<br />
Zusätzliches Renommee<br />
Um eine neue Elite zu schaffen, hat das<br />
Bundesministerium für Wissenschaft<br />
und Forschung bereits im Jahr 2005<br />
die sogenannte Exzellenzinitiative ins<br />
Leben gerufen. Inzwischen gibt es neun<br />
ausgewählte Hochschulen, die sich mit<br />
dem Titel Elite-Uni schmücken können.<br />
Mit einer besonderen finanziellen<br />
Förderung geht auch das zusätzliche<br />
Renommee einher. Eine zweite Runde<br />
dieser Initiative ist ab 2017 geplant.<br />
Doch ob das der Königsweg der<br />
Elite-Bildung ist, wird von zahlreichen<br />
Wissenschaftlern infrage gestellt.<br />
So etwa von der Buchautorin Heike<br />
Schmoll (Interview auf Seite 36). Zu<br />
den Kaderschmieden der Führungselite<br />
gehören neben Elite-Kindergärten,<br />
staatlichen und privaten Elite-Universitäten<br />
unbestritten auch die zahlreichen<br />
renommierten Business-Schulen. Hier<br />
wird der Manager-Nachwuchs in die<br />
Finessen der Unternehmensführung und<br />
-leitung eingeweiht. Und nicht wenige<br />
der derzeit vielkritisierten Top-Banker<br />
und Wirtschaftsbosse haben ihre Wurzeln<br />
in einer solchen Business School.<br />
© David Ausserhofer/Stiftung Mercator<br />
Lisa Stoux: „Das Wesentliche<br />
nicht aus den Augen verlieren<br />
und Mut zu Neuem mitbringen.“<br />
Immer öfter werden jetzt Kritiker<br />
laut, die diesen Elite-Institutionen an der<br />
aktuellen Wirtschaftslage eine Mitschuld<br />
geben. Es lässt sich darüber streiten, inwieweit<br />
das tatsächlich der Fall ist. Fakt<br />
ist aber, dass derzeit immer mehr Top-<br />
Business Schulen dazu übergehen, ihre<br />
Curricula zu überarbeiten und an die<br />
aktuellen Geschehnisse anzupassen.<br />
So startete der MBA Roundtable,<br />
eine Organisation, die Lehrpläne und<br />
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34 staufenbiel.de
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03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />
TITEL Elite<br />
„Jedes Land hat Eliten“<br />
„Lob der Eliten“ heißt das Buch von Heike Schmoll, mit dem<br />
sie Elite-Kritiker aufs Korn nimmt. Im Interview erzählt sie,<br />
wie eine Elite von morgen aussehen müsste.<br />
Anfang dieses Jahres eine Umfrage unter<br />
den Anbietern von 232 MBA-Programmen.<br />
Das Ergebnis: 69 Prozent der<br />
Programme haben ihren Lehrplan signifikant<br />
überarbeitet, 89 Prozent gaben<br />
außerdem an, weitreichende Veränderungen<br />
zu planen. Dabei werden nicht<br />
nur zusätzliche Kurse geschaffen, die das<br />
Thema Finanzkrise näher beleuchten,<br />
auch Leadership-Programme werden<br />
verstärkt überarbeitet und Ethik-Kurse<br />
angeboten. Mit dieser Rückbesinnung<br />
auf alte Werte entstehen teilweise sogar<br />
ganz neue MBA-Programme.<br />
Ethik ist angesagt<br />
So ist etwa „Die Analyse von Finanzkrisen“<br />
einer von mehreren neuen Kursen,<br />
die MBA-Studenten im neuen Studienjahr<br />
an der University of Chicago Booth<br />
School of Business wählen können. Im<br />
Kurs „Business, Politik und Ethik“<br />
setzen sich Studenten mit Geschäftsentscheidungen<br />
und Praktiken auseinander,<br />
die ethische Fragen aufwerfen.<br />
Neue Ethik-Module gibt es außerdem<br />
am Massachusetts Institute of<br />
Technology und an der Tuck School<br />
of Business in Dartmouth. Auch in<br />
Deutschland hat die Krise neue Themen<br />
angestoßen. So hat die WHU ein neues<br />
Leadership-Programm eingeführt, bei<br />
dem es unter anderem um Mitarbeiterführung<br />
und Verantwortung den Mitarbeitern<br />
gegenüber geht.<br />
Die als Elite-Uni bekannte Harvard-Universität<br />
geht dagegen ganz<br />
eigene Wege: Hier haben sich etwa die<br />
Hälfte der 900 Absolventen den hippokratischen<br />
Eid der Ärzte zum Vorbild<br />
genommen und einen eigene MBA-<br />
Wie definieren Sie Elite?<br />
Elite kommt vom lateinischen eligere, was<br />
auswählen heißt. Und genau das ist entscheidend:<br />
Niemand kann über seine Zugehörigkeit<br />
zur Elite selbst bestimmen oder sich gar<br />
selbst zur Elite ernennen.<br />
Eliten verfügen über besondere Fähigkeiten<br />
und Talente auf intellektuellem, künstlerischem<br />
oder handwerklichem Gebiet. Sie<br />
zeichnen sich außerdem durch individuelle<br />
Mündigkeit, Verantwortungsbewusstsein<br />
und Leistungsfähigkeit, Überzeugungskraft<br />
und der Fähigkeit zur Selbstkritik aus.<br />
Auch unter Druck und Nötigung lassen sie<br />
sich von niemandem instrumentalisieren. Sie<br />
sind bereit, im Dienste ihrer Freiheit auch Einsamkeit<br />
zu ertragen.<br />
Braucht Deutschland wieder mehr Elite?<br />
Jedes Land hat Eliten, ob es will oder nicht.<br />
Zu den größten Versuchungen der Eliten<br />
gehören Dünkel, Selbstgefälligkeit, Überlegenheitsgebaren<br />
und Einbildung, die unweigerlich<br />
zu Machtmissbrauch führen. In einer<br />
demokratischen Gesellschaft müssen Eliten<br />
damit vorlieb nehmen, Einfluss auszuüben,<br />
aber nicht zu herrschen.<br />
Schwur kreiert. Als Manager wollen<br />
sie der Gemeinschaft dienen und Werte<br />
für die Allgemeinheit schaffen. Sie<br />
schwören etwa „Ich werde stets mit<br />
der größtmöglichen Integrität handeln<br />
und meine Arbeit ethischen Grundsätzen<br />
unterwerfen“ oder „Ich werde<br />
stets Verantwortung für meine Taten<br />
übernehmen“. Alte Werte stehen also<br />
beim Elitenachwuchs hoch im Kurs.<br />
Und wie müsste eine Elite von morgen angesichts<br />
der aktuellen Krise aussehen?<br />
Die Wirtschaftskrise ist ein Musterbeispiel<br />
dafür, wie Eliten fälschlicherweise ihre Privilegien<br />
als Besitz erachteten, ohne sich<br />
darüber im Klaren zu sein, dass Elitezugehörigkeit<br />
zeitlich befristet ist und immer<br />
aufs Neue erarbeitet werden muss. Gerade<br />
eine demokratische Gesellschaft ist auf verantwortungsbewusste,<br />
wache, historisch<br />
gebildete Eliten angewiesen, die politische<br />
Entwicklungen kritisch beobachten und notfalls<br />
auch eingreifen, ohne daraus bleibende<br />
Machtansprüche abzuleiten.<br />
Sind die durch die Exzellenzinitiative neu<br />
geschaffenen Elite-Universitäten geeig<strong>net</strong>,<br />
wirkliche Elite auszubilden?<br />
Zu den größten Konstruktionsfehlern der<br />
Exzellenzinitiative gehört die Ernennung<br />
von Institutionen zur Elite. Eine Universität<br />
ist nie als ganze exzellent, sondern es sind<br />
einzelne Köpfe und Wissenschaftler. Die Exzellenzinitiative<br />
besteht zu weiten Teilen aus<br />
regelrechter Antragsexzellenz. Das ist kontraproduktiv<br />
für Mündigkeit, Kreativität und<br />
Standhaftigkeit. Stattdessen sind Anpassung<br />
und nicht selten auch Mittelmaß gefragt.<br />
Aber ob sie so wie Phönix aus der<br />
Asche steigen können? Ja, wenn nicht<br />
einfach nur geschworen, sondern auch<br />
entsprechend gehandelt wird.<br />
Rebekka Baus<br />
INTERNET<br />
Wie sich die junge Elite selbst sieht: Nachlesen auf<br />
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36 staufenbiel.de
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03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />
CAMPUS Karrierebeschleuniger<br />
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hilft sich<br />
Networking ist keine Erfindung des Inter<strong>net</strong>s.<br />
Neben den virtuellen Sammelbecken<br />
mehr oder weniger verbindlicher Beziehungen<br />
sind vor allem reale Kontakt<strong>net</strong>ze<br />
seit Jahrhunderten nützlich für die Karriere.<br />
Studentenverbindungen, Parteien, Karnevalsvereine –<br />
ihren Mitgliedern geht es manchmal ums Vergnügen,<br />
den Überzeugteren auch um die Sache an sich. Mit Sicherheit<br />
geht es ihnen um die Gemeinschaft, die bekanntlich<br />
wärmt und stärkt. Gleichsam nebenbei verschaffen sich die<br />
Genossen, Freunde und Korpsbrüder privilegierte Posten innerhalb<br />
und außerhalb der Organisation: Man kennt sich,<br />
man hilft sich. Gleichgesinnte können später schließlich<br />
noch einmal nützlich werden. Alles also nur Klüngel oder<br />
Vetternwirtschaft? Nein, auch für moralisch einwandfreies,<br />
professionelles Networking taugen die Zusammenschlüsse.<br />
Wir klären, welchen Nutzen Karrierebewusste aus Vereinen,<br />
Clubs und Initiativen ziehen können und welche Nachteile<br />
drohen.<br />
Studentenverbindungen<br />
Sie gelten vielen als Refugien radikaler Gesinnung, archaische Männerbünde<br />
und Horte trinkfester Geselligkeit. Studentenverbindungen<br />
stehen unter dem Generalverdacht nationalistischer oder sexistischer<br />
Diskriminierung. Neben den berüchtigten Burschenschaften gibt es<br />
jedoch auch Landsmannschaften und Corps, die sich als unpolitisch<br />
und tolerant bezeichnen. Musische Verbindungen, rein weibliche<br />
oder solche, die unterschiedslos für alle Studierende offen sind, widersprächen<br />
dem Klischee, seien jedoch zahlen- und karrieremäßig<br />
irrelevant, sagt Korporationsforscher Stephan Peters.<br />
Wirklich karrierefördernd, zumindest in konservativen Kreisen, sind<br />
laut Peters die katholischen Studentenverbindungen des Cartellverbands<br />
(CV). Noch erfolgreicher sind die Corps, fast alle schlagend und<br />
farbentragend. Frauen sind hier aber nur zu Festlichkeiten zugelassen.<br />
Die Mensur dient zugleich der Loyalitätsbildung und der Abgrenzung<br />
nach außen. Das Prinzip lebenslanger Verbundenheit klingt nicht von<br />
ungefähr nach Seilschafterei. „Hauptzweck der Verbindungen ist, sich<br />
gegenseitig in Posten zu hieven“, sagt Peters.<br />
© iStockphoto__amdandy<br />
+ einflussreiche Gesellschaft<br />
+ enge Verbundenheit<br />
+ hohe Karriererelevanz<br />
– Diskriminierung von Frauen, Ausländern oder Nicht-Korporierten<br />
– Mensur<br />
– Gefahr gesellschaftlicher Ächtung<br />
38 staufenbiel.de
Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong> 03 <strong>2009</strong><br />
Karrierebeschleuniger CAMPUS<br />
© iStockphoto_Zulapi<br />
Studenteninitiativen<br />
Nicht zu verwechseln mit Verbindungen sind die zahlreichen Studenteninitiativen,<br />
die sich an vielen Hochschulen mit selbst gestellten Aufgaben<br />
befassen. Im Vordergrund steht also nicht ein elitäres oder gar<br />
ausgrenzendes Gemeinschaftsgefühl, sondern Themen wie Unternehmensberatung<br />
(BDSU, JCNetworks), Firmenkontaktmessen (Bonding,<br />
Konaktiva) oder Internationalität (AEGEE, AIESEC). Das klare Ziel: Karriere.<br />
Die Methode: durch eigenes Engagement Studieninhalte außeruniversitär<br />
ergänzen und anwenden. Praxis wird dabei großgeschrieben.<br />
Neben Exkursionen und Seminaren bieten viele Initiativen ihren Mitgliedern<br />
die Möglichkeit, erste eigene Projekte in die Praxis umzusetzen,<br />
von Marketing-Konzepten (MTP) bis zum Aktienhandel (BVH).<br />
Klaus Reiners vom Bund Deutscher Unternehmensberater (BDU) bewertet<br />
diese Aktivität von Studenten als sehr positiv. „Unternehmen<br />
schätzen die Projekterfahrung der Studenten. Aus diesem wertvollen<br />
Pool beziehen Unternehmensberater gerne ihren Nachwuchs“, sagt er.<br />
Manche Initiativen haben mächtige Alumni-Organisationen, in denen<br />
ehemalige Mitglieder den neuen unter die Arme greifen. Und ihr eigenes<br />
Netzwerk pflegen. Denn wie bei allen Karrierehilfen sind die Kontakte<br />
mindestens so wichtig wie die Inhalte.<br />
+ hoher Praxisbezug<br />
+ hohe Karriererelevanz<br />
+ Nachweis außeruniversitären Engagements<br />
– teilweise zu große Beanspruchung durch Projekte und Aktivitäten<br />
– zeitliche Kollision mit verschulten Studiengängen<br />
© iStockphoto_Step_Pe<br />
Parteien<br />
Nicht überall ist das richtige<br />
Parteibuch ein Karrieregarant.<br />
Mancherorts aber schon. Je nach<br />
regionaler Klüngel-Tradition und<br />
aktueller politischer Lage kann<br />
die Mitgliedschaft in der richtigen<br />
Organisation durchaus hilfreich<br />
sein. Zum Beispiel im Öffentlichen<br />
Dienst, in Teilen der Medien oder<br />
in der Politik selbst. Viele karriererelevante<br />
Vorteile von Parteien<br />
haben mit Vetternwirtschaft jedoch<br />
nichts zu tun. Dazu gehören<br />
zum Beispiel die Förderprogramme<br />
der Partei-Stiftungen, die<br />
Stipendien in verschiedenen Disziplinen vergeben. Eine Betätigung in<br />
demokratischen Organisationen gilt Arbeitgebern zudem als Beleg für<br />
gesellschaftliches Engagement und Einsatz über den Studienplan hinaus.<br />
Die Arbeit in Jugendorganisationen oder anderen Parteiorganen<br />
fördert wichtige Soft Skills wie Kommunikations- und Organisationsfähigkeit.<br />
„Allerdings sollte die Mitgliedschaft aus wirklicher Überzeugung<br />
und nicht allein aus taktischen Gründen erfolgen. Denn dies wird<br />
erfahrenen Arbeitgebern auffallen und dann wohl eher als Opportunismus<br />
gewertet“, so Martin Griepentrog vom Verband für Bildungsund<br />
Berufsberatung. Nicht zuletzt sind Parteien schlicht und einfach<br />
Netzwerke, die unabhängig von Tagesgeschehen und Machtfragen<br />
jede Menge Kontakte mit sich bringen. Wenn die dann auch noch in<br />
einflussreichen Positionen sitzen – umso besser. Doch aufgepasst: In<br />
manchen Führungskreisen der Wirtschaft, in denen Politikverachtung<br />
herrscht, sei ein aktives politikfernes Netzwerk sicherlich nützlicher,<br />
ergänzt Griepentrog.<br />
+ einflussreiche Netzwerke<br />
+ Training karriererelevanter Soft Skills<br />
+ Nachweis gesellschaftlichen Engagements<br />
– teilweise zeitraubende Arbeit<br />
– Gefahr politisch bedingter Interessenskonflikte<br />
staufenbiel.de 39
03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />
CAMPUS Karrierebeschleuniger<br />
© iStockphoto__mstay<br />
Vereine<br />
Das deutsche Vereinswesen<br />
hat schon so manchen mehr<br />
oder weniger spöttischen Kommentar<br />
hervorgerufen. Ob Fußball,<br />
Brauchtumspflege oder<br />
der Schutz seltener Kriechtiere:<br />
Um einen Verein zu gründen<br />
braucht es drei Mitglieder, eine<br />
Satzung und einen Eintrag<br />
beim zuständigen Amtsgericht.<br />
Damit ein Verein als Karrierebeschleuniger gelten kann, fehlen noch<br />
einige Zutaten. Zum Beispiel mehrere zehntausend Mitglieder und<br />
eine klare beruflich-thematische Ausrichtung. Berufsverbände wie<br />
der Verein Deutscher Ingenieure (VDI), die Gesellschaft für Informatik<br />
(GI) oder der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater<br />
(BDU) bieten ihren Mitgliedern genau das. Neben einem sehr weiten<br />
Netz fachspezifischer Kontakte zählen zu den Vorzügen vor allem<br />
Informationen und die Bewertung von Trends. Mitglieder bekommen<br />
nicht nur Newsletter oder Weiterbildungsangebote, sie haben auch die<br />
Möglichkeit, in Fachgruppen ihr Wissen zu erweitern und zu vermitteln.<br />
Viele Verbände verfügen über eigene Stellenmärkte und helfen<br />
mit Ratschlägen.<br />
Doch: „Obwohl manche Verbände explizit mit ihrem Netzwerk als<br />
Karrieresprungbrett werben, kommt es immer auf die Aktivität und<br />
Leistungsbereitschaft des Einzelnen an, es auch zu nutzen. Bloße Mitgliedschaft<br />
wirkt sich also nicht unbedingt karrierefördernd aus“, so<br />
Hilmar Sturm vom Institut für Verbandsforschung und -beratung SVV.<br />
+ große fachspezifische Netzwerke<br />
+ aktuelle Informationen und Trends<br />
+ Nachweis von thematischem Interesse<br />
– unklare Karriererelevanz, abhängig vom Verein<br />
und eigenem Engagement<br />
– Vorwurf der Vereinsmeierei<br />
Clubs<br />
Eine Sonderform karrierefördernder Vereine sind die teilweise recht<br />
elitären sogenannten Service-Clubs. Ihr erklärtes Ziel ist es, Freundschaften<br />
zu pflegen und private wie berufliche Interessen ihrer Mitglieder<br />
zu fördern. Zusammenschlüsse wie der Rotary-Club, der Lions-<br />
Club oder Round Table sind Beispiele dafür. Round Table richtet sich<br />
gezielt an junge Interessierte. Die anderen verfügen über eine eigene<br />
Jugendabteilung.<br />
+ etablierte, zum Teil weltweite Netzwerke<br />
+ gemeinnützige Aktivitäten<br />
+ hohe Karriererelevanz<br />
– anstrengende Verpflichtungen<br />
– Angeber-Image<br />
– logenartige Geheimgesellschaft<br />
– Mitgliedschaft an Vorschlag eines Fürsprechers gebunden<br />
Clubs dieser Art sind Netzwerke<br />
zum gegenseitigen<br />
Nutzen in ihrer reinsten<br />
Form. Beim erklärten Ziel,<br />
berufliche und private Erfahrungen<br />
auszutauschen,<br />
Freundschaften im In- und<br />
Ausland zu pflegen und<br />
Dienst an der Allgemeinheit<br />
zu leisten, dürfte der konkrete<br />
Nutzen für das einzelne<br />
Mitglied eine wesentliche<br />
Rolle spielen.<br />
Doch „das Netzwerk wird allgemein<br />
überschätzt“, sagt<br />
© iStockphoto__TySemaka<br />
Sebastian Gradinger, Autor<br />
des Buches „Service Clubs“. Er ist selbst Mitglied bei Round Table<br />
und meint: „Die Karriere macht man nicht wegen der Mitgliedschaft<br />
in einem Service-Club, sondern wegen der Ausbildung und Qualifikation.“<br />
Aber natürlich sei es von Vorteil, sich bei erfahrenen Managern<br />
Ratschläge zu holen und Zugangsmöglichkeiten zu Praktika zu erhalten,<br />
so Gradinger weiter. Die Mitgliedschaft setzt so gut wie immer den<br />
Vorschlag eines etablierten Mitglieds voraus.<br />
Sascha Reimann;<br />
Mitarbeit: Simone Derichsweiler, Tilman Böcker<br />
40 staufenbiel.de
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03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />
CAMPUS Bachelor<br />
Keine Umwege mehr<br />
Massives Zeitproblem –<br />
die Sicht der Studenten<br />
© iStockphoto_Neustockimages<br />
Es sollte alles unkomplizierter,<br />
schneller und strukturierter –<br />
einfach besser – werden. Das jedenfalls<br />
war das Ziel der Umstellung<br />
auf die Bachelor-Abschlüsse. Doch der<br />
Alltag sieht anders aus. Studenten halten<br />
mit ihrer Kritik nicht hinterm Berg.<br />
„Wegen der kürzeren Regelstudienzeit<br />
muss das Studium von Beginn an konsequenter<br />
verfolgt werden“, sagt etwa<br />
Timm Engelmeyer vom Fachschaftsrat<br />
Wiwi der Bergischen Universität<br />
Wuppertal. So sei außeruniversitäres<br />
Engagement oder gar ein Nebenjob<br />
zur Finanzierung des Studiums fast<br />
unmöglich – oder nur auf Kosten des<br />
Studiums.<br />
Den Studenten bleibt in den ersten<br />
Semestern kaum Zeit, sich an der Uni<br />
zu orientieren, denn jede nicht bestandene<br />
Klausur muss im nächsten Semester<br />
nachgeholt werden und kostet<br />
zusätzlich Zeit.<br />
Ein weiterer Kritikpunkt ist die<br />
Verschulung der Studiengänge. „Gerade<br />
in den Geisteswissenschaften<br />
finde ich die Modularisierung und<br />
Vereinheitlichung der Lehre unsinnig.<br />
Seinen individuellen Interessen zu folgen,<br />
ist kaum möglich“, moniert Jan<br />
Horstmann, Germanistik- und Geschichtsstudent<br />
aus Münster. Die Modularisierung<br />
stößt auch bei anderen<br />
Fachrichtungen nicht auf Gegenliebe.<br />
„Es gibt einfach zu viele kleine Module.<br />
Das System ist nicht ausgewogen<br />
und der Student kann nicht wirklich<br />
nach Interesse entscheiden, sondern<br />
taktiert, um an seine Punkte zu kommen“,<br />
sagt Benjamin Kand, Mathematikstudent<br />
aus München.<br />
Zukunftsängste und Chancen<br />
Zu den kritischen Stimmen zum Studienablauf<br />
gesellt sich auch die bange<br />
Frage: Was bringt der Bachelor überhaupt<br />
fürs Berufsleben? „Wegen des<br />
Zeit- und Notendrucks haben viele<br />
Angst, dass es nicht genug Masterplätze<br />
geben wird und konzentrieren sich nur<br />
noch auf ihre Noten. Das studentische<br />
Leben bleibt so völlig auf der Stecke“,<br />
gibt Sarah Marhöfer, Chemiestudentin<br />
aus Osnabrück, zu bedenken.<br />
Die Ungewissheit, wie die Unternehmen<br />
mit dem neuen Abschluss<br />
umgehen, schwindet aber allmählich“,<br />
so Timm Engelmeyer. „In letzter Zeit<br />
zeich<strong>net</strong> sich eine klarere Positionierung<br />
der Absolventen ab.“<br />
Die Studenten gewinnen ihrem Studium<br />
auch positive Seiten ab. Sie sehen<br />
den Bachelor als eine Chance für den<br />
schnelleren Zugang zum Arbeitsmarkt,<br />
die man allerdings nutzen muss. „Bei<br />
den wenigen Wahlmöglichkeiten sollte<br />
man erst recht darauf achten, die<br />
Fächer sinnvoll zu kombinieren und<br />
schnell eine Linie ins Studium zu bringen“,<br />
sagt Engelmeyer. Wer von Anfang<br />
an konsequent auf Leistungspunktejagd<br />
geht und sich trotz des straffen<br />
Pensums noch entspannen kann, sollte<br />
also mit dem Bachelor keine Probleme<br />
haben.<br />
Meine Meinung<br />
Moderne<br />
Studiengänge<br />
Birger Lang ist Dekan<br />
des Studiengangs<br />
International Business<br />
der Cologne Business<br />
School.<br />
Trotz Kritik hat sich das System aus Bachelor<br />
und Master in Deutschland etabliert. Vor<br />
allem private Wirtschaftshochschulen haben<br />
moderne Studiengänge entwickelt, die<br />
flexibel auf den Bedarf der Wirtschaft abgestimmt<br />
sind. Die meist auf sechs Semester<br />
zugeschnittenen Bachelor-Studiengänge sorgen<br />
dafür, dass junge Menschen qualifiziert<br />
ausgebildet früher als bisher in das Berufsleben<br />
eintreten können. Masterstudiengänge<br />
fördern anschließend spezifische Entwicklungspotentiale<br />
und führen so zur beruflichen<br />
Weiterentwicklung. Das ECTS-System<br />
und die Überprüfung der Studiengänge durch<br />
Akkreditierungsagenturen sorgen für transparente<br />
Qualitätsstandards in Europa.<br />
Ich bin der Meinung, dass sich Kritiker Gedanken<br />
machen sollten, ob die alten Diplomstudiengänge<br />
ohne Akkreditierung wirklich besser<br />
waren. Denn Bachelor und Master führen<br />
zu sinnvollen Veränderungen im deutschen<br />
und im europäischen Hochschulraum.<br />
42<br />
staufenbiel.de
Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong> 03 <strong>2009</strong><br />
Bachelor CAMPUS<br />
Zehn Jahre Bologna-Prozess – viele Bachelor-Absolventen haben<br />
sich inzwischen an die Arbeit gemacht. Aber wie machen sich die<br />
Schnell-Studenten im Jobleben? Das „<strong>Karrieremagazin</strong>“ hat<br />
Personaler und Studenten zum neuen Abschluss befragt.<br />
© iStockphoto_lisegagne<br />
Schwieriger Spagat –<br />
die Sicht der Unternehmen<br />
Personalverantwortliche haben<br />
hohe Ansprüche an ihre Bewerber.<br />
Dazu zählen oft einschlägige<br />
Praxiserfahrungen und ein geringes<br />
Einstiegsalter. Mit dem einen können<br />
Bachelor-Absolventen dienen, mit dem<br />
anderen nicht unbedingt. So ruft die<br />
verkürzte Studiendauer bei den Unternehmen<br />
ein geteiltes Echo hervor. Während<br />
sie einerseits den frühen Start ins<br />
Arbeitsleben loben, ist andererseits das<br />
zu straffe Curriculum ein Kritikpunkt.<br />
„Wegen der kürzeren Studienzeit und<br />
der dadurch eingeschränkten Möglichkeit,<br />
das Fach zu wechseln oder das<br />
Studium gar zu unterbrechen, haben<br />
Studenten keinen Raum mehr für den<br />
Blick über den Tellerrand hinaus,“ so<br />
Alfred Lukasczyk vom Personalmarketing<br />
des Essener Industriekonzerns<br />
Evonik Industries. „Auch Umwege<br />
können bei der Studienwahl ans Ziel<br />
führen“, fügt er hinzu. Besonders in<br />
der Verschulung und den eng getakteten<br />
Modulen sieht der Personaler die<br />
Gefahr, dass der Praxisanteil innerhalb<br />
der Ausbildung zu kurz kommt.<br />
Die Praxisnähe kann jedoch eine der<br />
Stärken des Bachelors sein. Peter Körner,<br />
Leiter des Competence Center Human<br />
Resources Development der Deutschen<br />
Telekom: „Bei gut durchdachten Studiengängen<br />
ist durch eine hohe Praxisorientierung<br />
bereits nach sechs oder sieben<br />
Semestern das Fundament gelegt, um in<br />
den Beruf einsteigen zu können.“<br />
Zu wenig Praxis<br />
In der Kürze kann also wirklich die<br />
Würze liegen. Doch ein in Eiltempo<br />
durchgezogenes Studium ist noch kein<br />
Jobgarant. Bachelor-Studenten müssen<br />
einen schwierigen Spagat bewerkstelligen:<br />
Einerseits sollen sie das Studium<br />
zügig abschließen, andererseits bemängelt<br />
die Wirtschaft die zu kurzen<br />
Praxiseinheiten. „Ein schnelles Studium<br />
allein reicht nicht für den Start ins<br />
Berufsleben aus. Leider haben Bachelor-Studenten<br />
wegen der vorgegebenen<br />
Module weniger Möglichkeiten, das<br />
Studium individuell zu gestalten und<br />
praktische Erfahrungen zu sammeln“,<br />
sagt Patrizia Westermann vom Lebensmittelkonzern<br />
Nestlé.<br />
In der Pflicht<br />
Um der Veränderung Rechnung zu tragen,<br />
haben einige Unternehmen gehandelt<br />
und eigene Programme zur Absolventenförderung<br />
erstellt. „Wir legen<br />
Wert darauf, dass Bachelor-Absolventen<br />
nach zwei bis drei Jahren Beratertätigkeit<br />
einen Master absolvieren“, erklärt Niclas<br />
Storz, Geschäftsführer der Boston Consulting<br />
Group. „Die Wirtschaft steht in<br />
der Pflicht, nicht nur Bildung zu konsumieren,<br />
sondern selbst Bildung mitzugestalten“,<br />
beschreibt Telekom-Personaler<br />
Körner die Aufgabe der Unternehmen.<br />
So bieten große Firmen neben dem Direkteinstieg<br />
auch die Chance, ein Masterstudium<br />
einzuschieben, um danach<br />
wieder mit vertieften Kenntnissen in das<br />
Unternehmen zurückzukehren.<br />
„Wünschenswert wäre, das Qualifikationsprofil<br />
des Studiengangs stärker<br />
zu erläutern, damit wir mehr Informationen<br />
zu den jeweiligen Kompetenzen<br />
bekommen“, beschreibt Lukasczyk<br />
von Evonik die Schwierigkeiten der<br />
Unternehmen im Umgang mit dem<br />
neuen Abschluss.<br />
MINT-Mangel<br />
Ein grundsätzliches Problem stellt der<br />
Mangel an Absolventen in den naturwissenschaftlichen<br />
Fächern dar. „Wir<br />
benötigen mehr Absolventen in den<br />
MINT-Fächern. Hier steht einem großen<br />
Bedarf der Unternehmen nur eine<br />
geringe Absolventenzahl gegenüber“,<br />
so Peter Körner. Aus seiner Sicht sollten<br />
die Unis die Lehrpläne künftig noch berufsorientierter<br />
entwickeln, um Basisund<br />
Schlüsselqualifikationen zu fördern.<br />
Sie kämen bisher noch zu kurz.<br />
Tilman Böcker<br />
INTERNET<br />
In der nächsten <strong>Ausgabe</strong>: Thomas Sattelberger, Personalvorstand<br />
Deutsche Telekom, im Interview. Sie haben<br />
Fragen an ihn? Dann tragen Sie sie unter staufenbiel.de/<br />
karrieremagazin ein – und die beiden besten Fragen unserer<br />
Leser stellen wir ihm.<br />
staufenbiel.de 43
03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />
CAMPUS Körpersprache<br />
Mit dem<br />
Körper<br />
sprechen<br />
Es klingt überraschend, aber zu 93 Prozent<br />
kommunizieren Menschen über die<br />
Körpersprache. 55 Prozent unserer Aufmerksamkeit<br />
richten sich nämlich auf Haltung,<br />
Gestik und Mimik unserer Gesprächspartner,<br />
weitere 38 Prozent auf Lautstärke oder Melodie<br />
der Stimme. Der Inhalt interessiert den<br />
Zuhörer also nur zu sieben Prozent. Mit Worten<br />
können wir vielleicht jemanden täuschen<br />
oder belügen, aber wen überzeugt schon<br />
ein aufgesetztes Lachen? Ob gewollt oder<br />
nicht – unser Körper verrät unsere wahren<br />
Gefühle und Gedanken. Körperhaltung,<br />
Gestik und Mimik richtig zu verstehen und<br />
einzusetzen kann von großem Vorteil sein.<br />
Gerade in Situationen, in denen ein guter<br />
Eindruck entscheidet ist, das Wissen um<br />
diese Kunst unverzichtbar.<br />
© sxc.hu_Lusi<br />
Die Körpersprache gibt den Ton an: Sie verrät Gefühle und<br />
Gedanken. Wer die Sprache des Körpers richtig einsetzt,<br />
kann Eindruck machen. Wie, darüber schreibt die Buchautorin<br />
Monika Matschnig im „<strong>Karrieremagazin</strong>“.<br />
44<br />
Positives Signal<br />
Der erste Eindruck zählt. Diesen Satz<br />
hören wir immer wieder und merken<br />
ebenso oft, dass dies nicht aus der Luft<br />
gegriffen ist. Nach nur wenigen Sekunden<br />
bilden sich Menschen ein Urteil<br />
über einen Fremden. Kein Wunder<br />
also, dass zum Beispiel die Bedeutung<br />
des Händedrucks beim ersten Aufeinandertreffen<br />
nicht unterschätzt werden<br />
sollte. Gerade im Geschäftsleben<br />
kann die Art der Begrüßung vieles<br />
über eine Person vermitteln – ihre<br />
Absichten, ihr Selbstbild und ihre<br />
Einstellung.<br />
Sie können aber auch selbst ein<br />
positives Signal setzen. Viele Psychologen<br />
sind sogar der Meinung,<br />
dass vom richtigen Händedruck<br />
der Erfolg oder Misserfolg eines<br />
Geschäftsgesprächs oder auch einer<br />
Bewerbung abhängen kann.<br />
Ganz wichtig: Achten Sie bei<br />
der Begrüßung auf jeden Fall<br />
darauf, die Distanzzone Ihres<br />
Gegenübers zu respektieren.<br />
Das bedeutet: mindestens eine<br />
Armlänge Abstand. Armbewe-<br />
staufenbiel.de
Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong> 03 <strong>2009</strong><br />
Körpersprache CAMPUS<br />
Was der hÄNdedruck aLLes VerrÄt<br />
• ein fester händedruck lässt auf einen ebenso festen, selbstsicheren charakter schließen.<br />
• ein lascher händedruck, bei dem die Finger nicht gestreckt werden und die andere hand nicht richtig gegriffen wird, deutet dagegen<br />
auf einen unsicheren Menschen hin.<br />
• setzt jemand zur Begrüßung seine ganze hand ein, sodass die hände tief ineinandergreifen, signalisiert er damit: „ich bin für alles<br />
offen!“ diese Person hält sich nicht zurück, sondern zeigt vollen einsatz.<br />
• Wer beim händeschütteln einen hohlraum zwischen den handinnenflächen formt, ist zwar offen, will aber im Moment noch nicht alles<br />
von sich preisgeben.<br />
• auch jemand, der eine steife hand oder nur seine Finger zur Begrüßung reicht, möchte (noch) auf distanz bleiben.<br />
• Wer nur ein paar Finger entgegenstreckt, ist zwar anwesend, aber nicht emotional beteiligt.<br />
• zeigt der handrücken bei der Begrüßung nach unten, haben sie es mit einer dominanten Person zu tun.<br />
• Bestimmend wirkt auch jemand, der mit seiner freien hand zusätzlich ihren unterarm greift. diese Person will sie führen.<br />
• etwas ganz anderes will jemand ausdrücken, der seine freie hand auf die Oberseite der Begrüßungshand des anderen legt. diese<br />
emotionale geste kann als sehr wertschätzend verstanden werden.<br />
• Nicht zu verwechseln ist dieser händedruck mit der sogenannten „gebrauchtwarenhändler-attitüde“, bei der die entgegengestreckte<br />
hand seitlich mit beiden händen gegriffen wird. auf diese Weise soll eine scheinbare Vertrautheit erzeugt werden, was jedoch eher<br />
unsympathisch wirkt.<br />
gungen sollten außerdem immer von<br />
unten nach oben verlaufen und nicht<br />
umgekehrt.<br />
souveräner auftritt<br />
Gerade bei einem Vorstellungsgespräch<br />
ist eine souveräne Körperhaltung das<br />
A und O für den persönlichen Erfolg.<br />
Denn: Die Art, wie Menschen stehen,<br />
sitzen oder gehen ist so etwas wie ihre<br />
ureigenste Visitenkarte. So kann sich<br />
eine mehr oder weniger optimale Sitzhaltung<br />
durchaus auf ein Bewerbungsgespräch<br />
auswirken.<br />
Viele Gesten sprechen eine so deutliche<br />
Sprache, dass es keiner weiteren<br />
Worte bedarf. Wenn jemand die Hand<br />
zur Faust ballt, den Daumen aber<br />
gerade nach oben streckt, ist das ein<br />
eindeutiges Signal. Und jeder kann<br />
sich denken, was eine Person denkt,<br />
die sich mit dem Zeigefinger an die<br />
Schläfe tippt. Als positiv oder negativ<br />
können jedoch auch viele harmlose<br />
Gesten empfunden werden, deren Wirkung<br />
unserem Gegenüber und auch<br />
uns selbst oft gar nicht bewusst sind.<br />
Trotzdem können sie den Eindruck des<br />
Gesprächspartners beeinflussen.<br />
Positive gesten<br />
Achten Sie also in erster Linie darauf,<br />
im Gespräch mit Ihrem potenziellen<br />
Arbeitgeber Gesten mit einer negativen<br />
Aussage möglichst zu vermeiden.<br />
Nicht sichtbare Hände erwecken keinen<br />
guten Eindruck. Werden sie in den<br />
Hosentaschen vergraben, wirkt das<br />
gleichgültig. Hinter dem Rücken oder<br />
unter dem Tisch versteckt, scheint die<br />
betreffende Person etwas zu verheimlichen<br />
oder zu verbergen, was als nicht<br />
sehr vertrauensvoll empfunden wird.<br />
Ihre Hände sollten also immer sichtbar<br />
sein, um Ihrem Gesprächspartner<br />
Sicherheit zu vermitteln. Gesten, die<br />
unterhalb der Taille stattfinden, wirken<br />
stets abwertend. Laufen sie stattdessen<br />
oberhalb der Taille ab, wirken sie positiv<br />
und aufwertend.<br />
Wer es schafft, negative Gesten zu<br />
umgehen, wird bei einem Vorstellungsgespräch<br />
in jedem Fall einen neutralen<br />
Eindruck hinterlassen. Mit einigen be-<br />
iNterNet<br />
Mit Körpersprache zum Erfolg? Unter staufenbiel.de/<br />
karrieremagazin finden Sie noch mehr Tipps.<br />
stimmten positiven Gesten ist es nicht<br />
schwer, zusätzlich noch sympathisch<br />
und vertrauenswürdig zu wirken. Generell<br />
sollte Ihre Gestik Offenheit demonstrieren,<br />
indem zum Beispiel die<br />
Handinnenflächen tendenziell nach<br />
oben zeigen. Diese Geste signalisiert<br />
die Bereitschaft, etwas zu geben, aber<br />
auch etwas anzunehmen. Dies kann<br />
unter anderem dann wichtig sein, wenn<br />
es darum geht, jemandem ein geschäftliches<br />
Angebot zu unterbreiten.<br />
übEr diE autorin<br />
Die ehemalige Leistungssportlerin<br />
Monika<br />
Matschnig ist Körpersprache-Expertin<br />
und als<br />
Coach und Dozentin an<br />
mehreren Universitäten<br />
und Akademien tätig.<br />
Zuletzt hat sie das Buch<br />
„Körpersprache. Verräterische<br />
Gesten und wirkungsvolle<br />
Signale“ (GU<br />
Verlag) verfasst.<br />
staufenbiel.de<br />
45
03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />
CAMPUS Career Service<br />
Ausrutscher parieren<br />
Mittelklasse-Abi, Notenstress und Anlaufschwierigkeiten im Studium: Wie Studenten trotz<br />
Ausrutscher erfolgreich ins Berufsleben starten, wissen die Experten der Career Services.<br />
Kristina Biebricher ist Leiterin<br />
des Career Services der<br />
Ruprecht-Karls-Universität<br />
Heidelberg.<br />
(Mitarbeit: Sabine Thies)<br />
An<strong>net</strong>te Retsch ist Mitarbeiterin<br />
im Career Service Team<br />
der Universität Würzburg.<br />
Ilke Seyran ist Leiterin<br />
des Career Services der<br />
Heinrich-Heine-Universität<br />
Düsseldorf.<br />
Schlechte Abiturnote<br />
Die Abiturnote spielt bei der Bewerbung<br />
um einen Studienplatz eine große<br />
Rolle. Nach dem Studium kommt ihr<br />
nur noch eine untergeord<strong>net</strong>e Bedeutung<br />
zu. Personalreferenten achten in<br />
den Bewerbungsunterlagen in erster<br />
Linie auf gute Studienleistung, erste<br />
Berufserfahrung und außeruniversitäres<br />
Engagement.<br />
Eine schlechte Abiturnote in einem<br />
für das Studium relevanten Fach kann<br />
jedoch Thema im Vorstellungsgespräch<br />
sein. Deshalb sollten Bewerber auf eine<br />
Frage nach möglichen Leistungsunterschieden<br />
zwischen Abi- und Hochschulzeugnis<br />
vorbereitet sein. Dabei heben<br />
Sie am besten hervor, dass die Wissenslücken<br />
proaktiv geschlossen wurden.<br />
Abi-Zeugnis beilegen<br />
Ein sehr guter Hochschulabschluss<br />
kann die schlechteren Schulnoten ausgleichen<br />
und zeugt von einem motivierten<br />
Bewerber. Zu vollständigen<br />
Bewerbungsunterlagen gehört das Abiturzeugnis<br />
auf jeden Fall dazu, auch<br />
dann, wenn die Noten nicht glänzen.<br />
Im Berufsleben rücken andere Leistungen<br />
und Erfolge in den Vordergrund.<br />
Arbeitszeugnisse, persönliche Referenzen<br />
und Projekterfolge erhalten ein<br />
stärkeres Gewicht.<br />
Verbummelter Start<br />
Haben Studienfachwechsler oder Langzeitstudenten<br />
von vornherein schlechte<br />
Karten bei Arbeitgebern? Sicher gibt es<br />
Faktoren, die den Weg zu bestimmten<br />
Positionen versperren. Vieles jedoch,<br />
was Bewerber in ihrem Lebenslauf als<br />
Manko einschätzen, muss keines sein<br />
– wenn sie es nicht durch eine negative<br />
Selbstpräsentation überhaupt erst dazu<br />
machen.<br />
Es ist besser, zu Fehlentscheidungen<br />
zu stehen und die positive Seite des<br />
Ganzen zu betrachten. Beispiel Studienfachwechsel:<br />
Hier hilft es dem<br />
Bewerber, sich klar zu machen, mit<br />
welcher Motivation er das damals getan<br />
hat. So kann er sich seiner Stärken<br />
bewusst werden und sein Selbstwertgefühl<br />
heben.<br />
Kein Spielball<br />
Mit einer Profilanalyse können Absolventen<br />
einen roten Faden in ihrem<br />
Lebenslauf finden und sich nicht als<br />
Spielball äußerer Umstände präsentieren.<br />
Bewerber sollten sich als Persönlichkeiten<br />
vorstellen, die ihren Weg<br />
selbst gestalten.<br />
Das A und O dazu ist eine gründliche<br />
Vorbereitung. Ihr Career Service<br />
kann dabei als Anlaufstelle dienen.<br />
Wie wichtig sind Abschlussnoten?<br />
Die Abschlussnote fasst die Leistungen<br />
eines Studenten an der Hochschule zusammen.<br />
Die meisten Personalverantwortlichen<br />
prüfen sie deshalb zuerst und<br />
schauen, wie sie sich zusammensetzt.<br />
Die Abschlussarbeit liefert eine erste<br />
Arbeitsprobe, wie ein Absolvent eigene<br />
Projekte betreut. Deshalb ist die Note<br />
der Abschlussarbeit für viele Arbeitgeber<br />
relevant.<br />
Generell messen Personalentscheider<br />
den universitären Leistungen umso<br />
mehr Bedeutung zu, je fachspezifischer<br />
die ausgeschriebene Stelle ist. Das<br />
heißt: Je mehr die theoretischen und<br />
methodischen Studieninhalte auch tatsächlich<br />
in der täglichen Arbeit zum<br />
Einsatz kommen, desto mehr schauen<br />
sie darauf.<br />
Noten ausgleichen<br />
Bei anderen Stellen sind die praktischen<br />
Erfahrungen aus Beruf, Nebenjob,<br />
Praktikum oder Ehrenamt ebenso<br />
wichtig und sollten deshalb prägnant<br />
im Lebenslauf herausgestellt werden.<br />
Bei manchen Arbeitgebern können<br />
Studenten eine nicht ganz so gute Note<br />
durch qualifizierte Praxiserfahrung und<br />
nachgewiesene Soft Skills ausgleichen.<br />
46 staufenbiel.de
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03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />
CAMPUS Bewerben auf Messen<br />
Nichts dem Zufall<br />
Die Planung ist schon in vollem<br />
Gang. Friederike von Hegel will<br />
im November zum ersten Mal<br />
eine Jobmesse besuchen. Zwar ist bis<br />
dahin noch ein wenig Zeit, doch sie<br />
will vorbereitet sein. Die 28-jährige<br />
Absolventin der Theater-, Film- und<br />
Fernsehwissenschaften erhofft sich vor<br />
allem viele Informationen und Orientierung<br />
für die Jobsuche.<br />
Jobmessen sind in Deutschland zu<br />
einer festen Größe bei der Jobsuche<br />
und der Karriere-Orientierung für Studenten,<br />
Absolventen und Young Professionals<br />
geworden. Der Vorteil: Nirgendwo<br />
lassen sich so einfach Kontakte<br />
zu den Personalverantwortlichen der<br />
Wunschunternehmen knüpfen wie auf<br />
einer Messe. Die erste Jobmesse führte<br />
1969 die internationale Studentenorganisation<br />
Aiesec als Firmenkontaktgespräch<br />
durch. Die größte deutsche<br />
Jobmesse, der Absolventenkongress in<br />
Köln, lässt nun auch schon seit 20 Jahren<br />
das Jobkarussell drehen. Ende der<br />
80er Jahre war es noch schwierig, sich<br />
einen Überblick und Informationen über<br />
potenzielle Arbeitgeber zu verschaffen.<br />
überlassen<br />
Vitamin K: Kontakte sind die wichtigste Ware, mit<br />
der Jobmessen handeln. Das erste Date mit dem<br />
Personaler will gut vorbereitet sein.<br />
Absolventenkongress: Nirgendwo lassen sich so leicht Kontakte knüpfen wie auf Jobmessen.<br />
Überfluss an Informationen<br />
Heute kämpfen Absolventen nicht<br />
mit dem Mangel an Informationen,<br />
sondern eher mit dem Informationsüberfluss.<br />
„Der Absolventenkongress<br />
schafft Orientierung im Informationsmeer“,<br />
erklärt Judith Oppitz. Sie ist<br />
Geschäftsführerin des Unternehmens<br />
Staufenbiel in Frankfurt, Veranstalter<br />
des Absolventenkongresses. Den<br />
größten Vorteil einer Jobmesse sieht<br />
sie jedoch vor allem im persönlichen,<br />
individuellen Kontakt. Mit so vielen<br />
großen und attraktiven Arbeitgebern<br />
kommen Absolventen sonst ja nur selten<br />
ins Gespräch. Daran haben auch<br />
die neuen Medien nichts ändern können.<br />
„Nirgendwo anders findet der Bewerber<br />
so einfach einen Zugang zum<br />
Ansprechpartner der Fachabteilung“,<br />
weiß Judith Oppitz.<br />
Hat der Messebesucher ein Unternehmen<br />
im Auge, heißt es dann:<br />
Eindruck machen. Denn bewerben bedeutet<br />
immer auch selbstvermarkten –<br />
besonders auf Messen. Nur wer sich gut<br />
präsentiert, hat Chancen, den Kontakt<br />
zum Vertreter eines Unternehmens aufzubauen.<br />
Über den ersten Eindruck entscheidet<br />
zunächst einmal das Äußere:<br />
Business Look ist angesagt. Aber auch<br />
das perfekte Outfit schützt vor Lampenfieber<br />
nicht. Der Nervosität begeg<strong>net</strong><br />
der Messebesucher am besten mit der<br />
48 staufenbiel.de
Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong> 03 <strong>2009</strong><br />
Bewerben auf Messen CAMPUS<br />
perfekten Vorbereitung. Bewerbungsberater<br />
Gerhard Winkler empfiehlt deshalb<br />
auch: „Statt Flyer und Give-Aways<br />
zu basteln, sollte man vorher üben, sein<br />
Leistungsangebot in verkürzter Form<br />
vorzutragen, Firmen zu recherchieren<br />
und Gespräche vorzubereiten.“<br />
Das hat sich Friederike von Hegel<br />
zu Herzen genommen. „Ich bereite eine<br />
kleine Selbstpräsentation vor“, berichtet<br />
sie. Kurz und knapp sollte sie sein<br />
und nicht in einen Monolog ausarten.<br />
Zur Vorbereitung gehört aber auch die<br />
Besinnung auf die eigenen Pläne. „Was<br />
man beim direkten Kontakt mit dem<br />
Personaler benötigt, ist ein klares Konzept<br />
über die berufliche Identität und<br />
Ziele“, erklärt Winkler.<br />
Bewerbungsmappe dabei<br />
Jetzt heißt es für die 28-jährige Absolventin<br />
nur noch, bei der Jobmesse ihre<br />
Bewerbungsunterlagen an den Mann<br />
zu bringen. Dabei ist es sinnvoll, schon<br />
im Vorfeld der Messe einen Gesprächstermin<br />
mit den Wunschunternehmen<br />
zu vereinbaren. Die Bewerbungsmappe<br />
sollte immer dabei sein – auch für den<br />
Fall, dass sich spontan Kontakte ergeben.<br />
„Wer sich bei einem bestimmten<br />
Unternehmen bewerben will, sollte ein<br />
firmenbezogenes Anschreiben verfassen“,<br />
rät Bewerbungsexperte Winkler.<br />
Bei manchen Unternehmen besteht<br />
auch die Möglichkeit, sich vorher online<br />
zu bewerben.<br />
Wer sich so vorbereitet hat, muss<br />
also nicht vor dem Date mit dem Personaler<br />
zittern. Und das selbst wenn<br />
die Vita nicht ganz geradlinig ist. „Nirgends<br />
lassen sich Ecken und Kanten im<br />
Lebenslauf leichter erklären als im persönlichen<br />
Gespräch“, erläutert Messeexpertin<br />
Judith Oppitz.<br />
Aus meiner Sicht<br />
Viel Zeit nehmen<br />
Neslihan Tura, 30, ist Assistant bei Ernst & Young<br />
Als BWL-Studentin an der Uni Marburg besuchte<br />
ich vergangenes Jahr den Absolventenkongress.<br />
Ich wollte mir einen allgemeinen<br />
Überblick über den Arbeitsmarkt<br />
verschaffen und mich gezielt über Einstiegsmöglichkeiten<br />
für Diplomkaufleute informieren.<br />
Am Stand meines heutigen Arbeitgebers<br />
wurde ich von meinem Counselor angesprochen.<br />
Das Gefühl anfänglicher Unsicherheit<br />
wich während des Gespräches zunehmend<br />
und am Ende war ich mir sicher: Hier will<br />
ich arbeiten. Meine Bewerbungsunterlagen<br />
schickte ich danach per E-Mail direkt zu<br />
meinem jetzigen Vorgesetzen. Zwei Wochen<br />
später lud er mich zum Vorstellungsgespräch<br />
ein. Mitte Dezember hatte ich dann schon<br />
den Vertrag in der Tasche. Derzeit arbeite ich<br />
als Assistant im Bereich EMEIA Financial Services<br />
Organisation und war schon bei vielen<br />
spannenden Projekten mit dabei.<br />
Mein Tipp für den Kongressbesuch: Sich viel<br />
Zeit nehmen und bereits im Vorfeld auswählen,<br />
welche Unternehmen man am Stand besuchen<br />
will. Wichtig ist, ohne Scheu auf die<br />
Personalverantwortlichen zuzugehen, zumal<br />
sie sich wirklich viel Zeit für das persönliche<br />
Gespräch nehmen.<br />
Ran an die Visitenkarten<br />
Doch die gute Vorstellung am Tag<br />
der Jobmesse ist nur die halbe Miete.<br />
Nach der Messe beginnt die eigentliche<br />
Arbeit erst. „Kaum einer geht gleich<br />
mit einem Job nach Hause, aber die<br />
Klugen haben einen ganzen Stapel Visitenkarten<br />
und melden sich bei den für<br />
sie attraktiven Unternehmen nach der<br />
Messe“, weiß Gerhard Winkler. Die<br />
Bewerber sollten die gesammelten Unterlagen<br />
noch einmal durchgehen und<br />
den Gesprächsverlauf Revue passieren<br />
lassen. Durch die positiven, aber auch<br />
durch negative Rückmeldungen der erfahrenen<br />
Personaler lässt sich viel lernen.<br />
„Manchmal mag es schmerzhaft<br />
sein, aber auch die Einsicht, dass eine<br />
bestimmte Branche und Funktion nicht<br />
in Frage kommt, bringt einen letztendlich<br />
schneller voran als ein weiteres<br />
Dutzend zielloser Bewerbungen“, so<br />
Oppitz.<br />
Manchmal kann es aber auch ganz<br />
schnell gehen mit dem Job von der<br />
Messe. Wie bei Neslihan Tura. Für die<br />
30-Jährige hatte der Besuch des Absolventenkongresses<br />
ein Happy End. Sie<br />
bekam den Job, den sie haben wollte<br />
(siehe Kasten).<br />
Barbara Bergmann<br />
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49
03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />
KARRIERE-FRAGEBOGEN Dieter Leipold<br />
Dieses Mal im Karriere-Fragebogen:<br />
Dieter Leipold. Der 71-jährige<br />
Diplom-Braumeister ist der<br />
Erfinder und Inhaber der Patente<br />
und Markenrechte von Bionade.<br />
„Eine gewisse<br />
Sturheit“<br />
Feuerwehrmann, Lokomotivführer<br />
oder Arzt, das sind die Traumjobs<br />
vieler Kinder: Was wollten Sie<br />
in jungen Jahren einmal werden?<br />
Da habe ich überhaupt keine<br />
Vorstellung gehabt. Ich bin ja ein<br />
Nachkriegskind. Als der Krieg vorbei<br />
war, wollte ich nur so schnell<br />
wie möglich aus der Schule raus –<br />
und Bierbrauer werden.<br />
Mit welcher Entscheidung haben<br />
Sie am meisten für Ihre Karriere<br />
getan?<br />
Mit dem Entschluss, Bierbrauer zu<br />
werden. Ich fand die Mikrobiologie<br />
und die Natur immer faszinierend.<br />
Da war es naheliegend, einen Beruf<br />
zu wählen, der damit im weitesten<br />
Sinne zu tun hat.<br />
Haben Sie sich schon einmal gegen<br />
Ihre Karriere entschieden?<br />
Nein, ich habe einfach einen Beruf<br />
gewählt, der mir liegt und der mir<br />
Zukunftschancen eröff<strong>net</strong>e. Um<br />
Erfolg zu haben, muss man seinen<br />
Beruf mit Leidenschaft ausüben.<br />
Was bedeutet beruflicher Erfolg<br />
für Sie?<br />
Das Finanzielle stand bei mir nie<br />
im Vordergrund, ich interessiere<br />
mich nicht für Geld. Es hat Zeiten<br />
gegeben, da war ich wirklich arm.<br />
Jetzt im Alter geht es mir finanziell<br />
besser und da frage ich mich<br />
plötzlich, was ich jetzt mit dem<br />
späten Erfolg anfangen soll.<br />
Wie gehen Sie mit Rückschlägen<br />
um?<br />
Da muss man einfach durch.<br />
Schwierigkeiten sind einfach dazu<br />
da, überwunden zu werden und<br />
kein Grund aufzugeben. Das ist<br />
nun einmal so, wenn man etwas<br />
Neues entwickelt.<br />
Welche Charaktereigenschaften<br />
haben Ihnen auf dem Weg nach<br />
oben geholfen?<br />
Jemand, der etwas erfindet, ist im<br />
positiven Sinne ein Besserwisser,<br />
der denkt, er könnte alles besser<br />
machen. Nur wenn Sie diese Einstellung<br />
haben, wird auch Neues<br />
erfunden. Da ist eine gewisse<br />
Sturheit mit im Spiel. Hier bin ich<br />
schon durch meine fränkische<br />
Herkunft im Vorteil.<br />
Was sind die wichtigsten Voraussetzungen,<br />
um Karriere zu machen?<br />
Das kann ich nicht beurteilen, da<br />
gibt es so viele unterschiedliche<br />
Facetten. Ich habe da ein anderes<br />
Verständnis von meiner Karriere:<br />
Ich habe etwas entwickelt und damit<br />
hat es sich eigentlich schon.<br />
Wann denken Sie überhaupt nicht<br />
an Ihre Arbeit?<br />
Das kommt schon vor. Ich gehe<br />
gerne in die Kneipe und trinke ein<br />
Bier. Oder wenn ich Fußball gucke,<br />
da kann ich abschalten.<br />
Welches Zitat fällt Ihnen zum Thema<br />
Karriere ein?<br />
Um Karriere zu machen, muss<br />
man eigentlich die vermeintlich typischen<br />
deutschen Eigenschaften<br />
besitzen. Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit<br />
und Zielstrebigkeit.<br />
Wie lautet Ihr persönlicher Karriere-Tipp<br />
für junge Akademiker?<br />
Sie sollten sich Gedanken machen,<br />
was sie ändern können, und<br />
dem nachgehen, bis sie merken,<br />
dass es Unsinn ist. Oder aber bis<br />
sie merken, dass es machbar ist<br />
und zum Erfolg führen könnte.<br />
Es ist auch wichtig, hartnäckig<br />
seine Ideen zu verfolgen. Und gegenüber<br />
allem kritisch zu sein.<br />
Sich nicht einfach mit dem zu<br />
begnügen, was als richtig vorgegeben<br />
wird.<br />
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