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Ausgabe 3/2009 - Karrieremagazin.net

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03 <strong>2009</strong> Wintersemester<br />

staufenbiel<br />

Karriere magazin<br />

..<br />

Das Magazin fUr Ihre Karriereplanung<br />

Alte Werte –<br />

neue Elite<br />

Wie die Krise die junge<br />

Elite verändert hat<br />

Bauindustrie<br />

Häusle baue: Eine<br />

Branche im Porträt<br />

Karrierebeschleuniger<br />

Schneller zum Erfolg mit Initiativen,<br />

Verbindungen, Parteien?<br />

Vertrieb<br />

Immer noch gesucht:<br />

Vertriebsleute<br />

staufenbiel.de<br />

Jetzt anmelden und JOBS und KARRIEREINFOS per E-Mail erhalten


Zukunft mit Perspektive.<br />

Willkommen in der Welt des Handels !<br />

Trainee (w/m) zum Verkaufsleiter<br />

Lidl zählt zu den führenden Unternehmen im Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland. Mittlerweile ist das Unternehmen in ganz<br />

Europa aktiv. In Deutschland sorgen 34 rechtlich selbstständige Regionalgesellschaften mit 3.000 Filialen und über 50.000<br />

Mitarbeitern für die Zufriedenheit der Kunden. In der Welt des Handels ist jeder Tag eine spannende Herausforderung. Planen,<br />

agieren, entscheiden – immer in Bewegung, immer anders: So sieht Ihr Tag als Verkaufs leiter (w/m) aus. Wenn Sie sich darauf<br />

freuen, in einem engagierten Team bei Lidl etwas zu bewegen, dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung!<br />

Ihre Aufgaben<br />

Bei Lidl wird gehandelt. Dynamisch, schnell, erfolgreich.<br />

Um Sie optimal auf Ihre zukünftige Führungsaufgabe vorzubereiten,<br />

stehen Sie bei Lidl vom ersten Tag an mitten in<br />

der Praxis. Unterstützt von erfahrenen Verkaufsleitern (w/m)<br />

erhalten Sie einen gründlichen Einblick in das Tages geschäft<br />

des Lebensmitteleinzelhandels. Während dieser intensiven,<br />

von einem Seminarprogramm z. B. zum Thema Führung,<br />

Präsentation oder Konflikttraining begleiteten Ein arbeitungsphase<br />

lernen Sie einfach alles, um direkt durch zustarten:<br />

Sie sind als Verkaufsleiter (w/m) für einen Bezirk mit durchschnittlich<br />

fünf Filialen verantwortlich. Sie organisieren alle<br />

geschäftlichen Aktivitäten, von der Planung über die Einstellung<br />

und Führung von Mitarbeitern bis hin zum Controlling<br />

und sorgen so für die optimale Umsetzung unseres<br />

Unternehmenskonzeptes.<br />

Ihr Profil<br />

Wir suchen Absolventen oder Young Professionals, die sich auf<br />

das Abenteuer Handel freuen. Dazu bringen Sie eine hohe Motivation<br />

zum Lernen, Kommunikationsfähigkeit, ein vorbildliches<br />

Auftreten und Spaß an neuen Heraus forderungen mit. Wenn Sie<br />

also nach Ihrem Studien abschluss an einer Universität, Fachoder<br />

Dualen Hochschule Ihre theoretischen Kenntnisse in die<br />

Praxis umsetzen wollen, sind Sie bei uns richtig!<br />

Unser Angebot<br />

Sie erhalten von Anfang an ein überdurchschnittliches Gehalt<br />

und einen Firmenwagen, den Sie selbstverständlich auch<br />

privat nutzen können. Wir sind ein junges Unternehmen,<br />

das schnell und dynamisch wächst. Diese Chance bieten wir<br />

auch Ihnen. Schlanke Strukturen und unsere zielgerichtete<br />

Personalbetreuung eröffnen beste Perspektiven. Engagement<br />

und Können zahlen sich aus: Lidl lohnt sich!<br />

Interesse geweckt?<br />

Dann überzeugen Sie uns mit Ihrer aussagekräftigen Bewerbung,<br />

die wir selbstverständlich vertraulich behandeln. Wir<br />

führen das Bewerbungsverfahren im Auftrag unserer Regionalgesellschaften<br />

durch und leiten Ihre Bewerbung deshalb an<br />

die für Ihre Region zuständige Gesellschaft weiter. Senden<br />

Sie Ihre Unterlagen unter Angabe der Referenznummer an:<br />

Lidl Personaldienstleistung GmbH & Co. KG<br />

Abteilung Recruiting<br />

Ref.-Nr. 29840109172<br />

Rötelstraße 30 · 74172 Neckarsulm<br />

Bewerbung online unter:<br />

www.lidl.de<br />

oder per E-Mail unter:<br />

bewerbung@lidl.de<br />

EINSTIEG BEI LIDL DEUTSCHLAND<br />

Lidl lohnt sich.


gründete Earl Silas Tupper (1907-<br />

1983) das Unternehmen Tupper.<br />

1948<br />

entwickelte er mit zwei Verkäufern die<br />

Idee zu Heimvorführungen.<br />

Die „Tupperware Party“ war geboren.<br />

übernahm Aristide Boucicaut (1810-<br />

1877) in Paris ein Geschäft mit dem<br />

Namen Le Bon Marché und machte aus<br />

ihm das erste Großwarenhaus Europas.<br />

1856 begann Boucicaut als Vorreiter,<br />

seine Waren per Katalog zu vertreiben.<br />

gründete die Regensburgerin<br />

Ulrike Stadler den virtuellen ABC<br />

Bücherdienst, der Bücher erst<br />

über Btx-System und ab 1995 als<br />

telebuch.de im Inter<strong>net</strong> vertrieb.<br />

1998 kaufte Amazon den deutschen<br />

Online-Pionier auf.<br />

verkaufte Moderator Bob Circosta in<br />

seiner Radiosendung Dosenöffner.<br />

Lowell Paxson, Verwalter des<br />

Senders, gründete 1982 den Home<br />

Shopping Channel HSC und sendete<br />

als erster Shoppingkanal in den<br />

gesamten USA.<br />

führte Heinz Breuninger in seiner<br />

Warenhauskette als erstes Unternehmen<br />

in Deutschland eine<br />

Kundenkarte ein. Zunächst war die<br />

Karte nur ein Ausweis, mit dem die<br />

Kunden bargeldlos zahlen konnten.<br />

Konstantinos Dimitriou, 31 Jahre, arbeitet als<br />

Key Account Manager IT/Engineering bei Hays,<br />

Studium: Bauingenieurwesen und BWL in<br />

Oldenburg (Diplom-Wirtschaftsingenieur)<br />

..<br />

... dass Joseph Samuel Girard (*1928) zwölf<br />

Mal hintereinander den Rekord als weltbester<br />

Autoverkäufer im Guiness-Buch der Rekorde hielt?<br />

... dass 92 Prozent der Führungskräfte und<br />

89 Prozent der Fachkräfte im Vertrieb eine variable Vergütung erhalten?<br />

Quelle: Kienbaum Vergütungsstudie: Führungs- und Fachkräfte in Marketing und Vertrieb <strong>2009</strong><br />

Leiter im Vertrieb: 140 000 Euro<br />

Top-Verkäufer: 48 000 Euro<br />

Quelle: Kienbaum Vergütungsstudie: Führungs- und Fachkräfte in Marketing und Vertrieb <strong>2009</strong><br />

Leiter des Vertriebs: 29 000 Euro<br />

Fachkraft im Vertrieb: 22 000 Euro<br />

Top-Verkäufer: bis zu 32 000 Euro<br />

Quelle: Kienbaum Vergütungsstudie: Führungs- und Fachkräfte in Marketing und Vertrieb <strong>2009</strong><br />

Vertriebsingenieur: 44 900–50 500 Euro<br />

Key Account Manager: 42 800 Euro<br />

Business Development Manager: 41 800 Euro<br />

Einsteiger im Schnitt: 39 000 Euro<br />

Außendienst: 38 100 Euro<br />

Vertriebsinnendienst: 36 200 Euro<br />

Customer Relationship Management: 34 000 Euro<br />

Quelle: Personalmarkt, März <strong>2009</strong><br />

Matthias Trunk, 30 Jahre, arbeitet als Nachwuchsführungskraft<br />

Vertrieb bei Ferrero<br />

Deutschland, Studium: Diplom-Betriebswirtschaft<br />

an der FH Würzburg<br />

... dass 26 Prozent der Gesamtbezüge von Fachkräften im Vertrieb<br />

leistungsorientierte Vergütungsbestandteile sind?<br />

Quelle: Kienbaum Vergütungsstudie: Führungs- und Fachkräfte in Marketing und Vertrieb <strong>2009</strong><br />

... dass 77 Prozent der Führungs- und Fachkräfte im Vertrieb einen<br />

Dienstwagen fahren?<br />

Quelle: Kienbaum Vergütungsstudie: Führungs- und Fachkräfte in Marketing und Vertrieb <strong>2009</strong><br />

Betriebs- und Volkswirte<br />

953<br />

Ingenieure<br />

830<br />

Pharmareferenten, Pharmaberater, Pharmazeuten<br />

499<br />

(Wirtschafts-)Informatiker, IT-Spezialisten<br />

143<br />

Architekten<br />

59<br />

Naturwissenschaftler, Mediziner<br />

43<br />

Sonstige Akademiker<br />

144<br />

0 200 400 600 800 1000<br />

Ein Leiter Vertrieb verdient in einem...<br />

• Unternehmen mit bis zu 50 Millionen Euro Umsatz:<br />

117 000 Euro<br />

• Unternehmen mit einer halben Milliarde Euro Umsatz:<br />

199 000 Euro<br />

© Leo Blanchette<br />

Quelle: Kienbaum-Studie zur Vergütung von kaufmännischen Funktionen (2008)<br />

Quelle: Personalmarkt, März <strong>2009</strong><br />

Steffen Mehrhoff, 28 Jahre, arbeitet als Verkaufsleiter<br />

bei Lidl, Studium: Betriebswirtschaft<br />

(Diplom) mit Schwerpunkt Marketing an der<br />

FH Gelsenkirchen<br />

Während meines Studiums wurde mir klar, dass der Fokus meiner Arbeit auf Von Beginn meines Trainee-Programms an war ich für meinen eigenen Bezirk Auf einer Jobmesse erfuhr ich, welche Perspektiven mein heutiger Arbeitgeber<br />

mir als Diplom-Betriebswirt mit Schwerpunkt Marketing bietet. Kurz dar-<br />

der Kommunikation mit Menschen liegen soll. Das besonders Reizvolle an verantwortlich. Dabei lernte ich die vielseitigen Anforderungen an den Job<br />

meiner Arbeit im Vertrieb ist der abwechslungsreiche Ablauf und die Herausforderung,<br />

sich immer wieder neuen Situationen zu stellen. Seit der intensiven Fähigkeiten im Kundenkontakt. Im Key Account arbeiten wir eng mit dem bereitet darauf vor, einen Verkaufsbezirk einschließlich der Personalverant-<br />

kennen und schätzen: Von der Analysefähigkeit bis hin zu kommunikativen auf begann ich ein neunmonatiges Trainee-Programm zum Verkaufsleiter. Es<br />

praxisbezogenen Einarbeitung bei meinem Direkteinstieg bin ich bestens betreut.<br />

Als große Unterstützung empfand ich meinen persönlichen Mentor. Se-<br />

strategische Denkweise. In einer zweimonatigen Auslandsphase kamen Trai-<br />

Schritt für Schritt mit den Aufgaben eines Verkaufsleiters und dem täglichen<br />

Handel zusammen und beraten im Category Management. Das schult die wortung für etwa 80 Mitarbeiter zu leiten. Im Trainee-Programm wurde ich<br />

minare und das Learning on the Job bereiten sehr gut darauf vor, kompetent nees aus allen Ländergesellschaften in unserem italienischen Headquarter Filialbetrieb vertraut gemacht. Das reichte von der Personalführung über<br />

und auf gleicher Augenhöhe mit anspruchsvollen Kunden zu arbeiten.<br />

zusammen. Hier erhielten wir einen Überblick über das Unternehmen, erarbeiteten<br />

Konzepte und standen eine Woche auch selbst am Band. Nach dem menskonzepte. Nach dem Programm führt ein Verkaufsleiter einen eigenen<br />

die Planung und Kontrolle von Kennzahlen bis zur Umsetzung der Unterneh-<br />

Ich halte Kontakt zu Entscheidern und ermittle ihren Fachkräftebedarf.<br />

Dann suche ich geeig<strong>net</strong>e Bewerber aus unserem Spezialisten-Pool, führe Auslandsaufenthalt arbeitete mich ein Key-Account-Kollege ein. Anschließend<br />

durchlief ich mehrere Abteilungen vom Marketing über Sales Planning den ausschließlich aus den eigenen Reihen besetzt. Darum stehen mir alle<br />

Verkaufsbezirk mit durchschnittlich fünf Filialen. Führungspositionen wer-<br />

Telefoninterviews und stelle dem Kunden die passenden Kandidaten vor.<br />

Durch regelmäßige Weiterbildungen in Form von Seminaren und Feedback- und Controlling bis hin zur Logistik. Durch Seminare und die Praxiserfahrung Türen offen. Auch eine internationale Karriere ist möglich. Bewerbern rate<br />

Gesprächen konnte ich mich schnell für weitere Führungsaufgaben qualifizieren.<br />

Dazu werden Freiräume und selbständiges Arbeiten gefördert.<br />

freue mich auf weitere Herausforderungen.<br />

präsentieren sich etwa auf Jobmessen.<br />

fühle ich mich perfekt für meine Tätigkeit im Key Account vorbereitet und ich, sich im Vorfeld über das Unternehmen zu informieren. Viele Arbeitgeber<br />

staufenbiel.de<br />

Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong> 03 <strong>2009</strong><br />

EDITORIAL<br />

auF das gute schWÖreN<br />

LieBe LeseriNNeN uNd Leser<br />

Katerstimmung. Das rauschende Fest hat mit der Finanzkrise ein jähes Ende gefunden. Die Aufräumarbeiten<br />

dauern an. Zu groß ist der Scherbenhaufen, den die Führungselite aufgetürmt hat.<br />

Das Prinzip Profit, jahrelang als Leitlinie allen wirtschaftlichen Handelns gefeiert, hat sich nicht<br />

bewährt. „Diese Finanzkrise ist keine Krise der Marktwirtschaft an sich, sondern sie ist eine<br />

Krise der Werte“, verkündete der Dalai Lama in einem Interview mit der „Welt“.<br />

Tatsächlich leckt die Elite nun ihre Wunden und stimmt gemeinsam mit ihren Kritikern das Klagelied<br />

auf die verlorenen Werte an. Die Rückbesinnung auf Ethik und Moral fordern auch die Jungen,<br />

die es einmal besser machen sollen als die Alten. Top-Business-Schulen haben reagiert und ihre<br />

Curricula mit Ethik-Kursen bereichert. MBA-Studenten schwören einen Eid auf das Gute. Jetzt<br />

müssen nur noch Taten folgen (lesen Sie dazu den Artikel „Alte Werte – neue Elite“ auf Seite 32).<br />

Die einen möchten zur Elite gehören, die anderen ihren Traumjob finden. Angetrieben von<br />

Selbstverwirklichung oder Prestige: Die Suche nach dem besten Job kann schon einmal zur Qual<br />

werden. Ein Happy End ist aber nicht ausgeschlossen. Das „<strong>Karrieremagazin</strong>“ hat mit Menschen<br />

gesprochen, die ihr Arbeitsglück gefunden haben (ab Seite 18).<br />

Wer im Vertrieb arbeiten möchte, dem bieten sich trotz der Auswirkungen der Finanzkrise immer<br />

noch gute Chancen, schnell Karriere zu machen. Alles Wichtige über die Arbeit im Vertrieb finden<br />

Sie in unserer Themenstrecke ab Seite 22.<br />

Sie haben Anregungen oder einen Themenvorschlag für uns? Wir freuen uns auf Post von Ihnen.<br />

Schreiben Sie an karrieremagazin@staufenbiel.de.<br />

Viel Spaß beim Lesen wünscht<br />

Stefanie Zimmermann<br />

Chefredakteurin<br />

03 <strong>2009</strong> Wintersemester<br />

staufenbiel<br />

Karriere<br />

Das Magazin fUr ihre KarriereplanUng magazin<br />

AltE WErtE –<br />

nEuE ElitE<br />

Wie die Krise die junge<br />

Elite verändert hat<br />

Bauindustrie<br />

Häusle baue: Eine<br />

Branche im Porträt<br />

staufenbiel.de<br />

SCHAUFENSTER<br />

VERTRIEB<br />

Zahlen, Fakten, Insider-Infos – Das Poster zum Herausnehmen<br />

INNOVATIVE VERTRIEBS- WUSSTEN SIE SCHON...<br />

MODELLE UND IHRE ERFINDER<br />

K a r r i e r e m a g a z i n<br />

Vertriebsparty/Tupper-Party<br />

1938<br />

Warenhaus & Katalog/Le Bon Marché<br />

1852<br />

Onlineshopping<br />

1991<br />

Homeshopping/HSC<br />

1977<br />

Kundenkarte/Breuninger<br />

1959<br />

Auf gleicher Augenhöhe<br />

© tu perware.mediaro m.com<br />

© Kaufhof<br />

Karrierebeschleuniger<br />

Schneller zum Erfolg mit Initiativen,<br />

Verbindungen, Parteien?<br />

Jetzt anmelden und JOBS und KARRIEREINFOS per E-Mail erhalten<br />

DURCHSCHNITTSGEHALT<br />

ALLGEMEIN<br />

DURCHSCHNITTLICHE<br />

VARIABLE VERGÜTUNG<br />

EINSTIEGSGEHALT NACH<br />

EINSATZBEREICH<br />

EINSTIEGSGEHALT IM VERTRIEB<br />

NACH UNTERNEHMENSGRÖSSE<br />

1 000 Mitarbeiter:<br />

43750 Euro<br />

INSIDER-INFOS: MEINE KARRIERE IM VERTRIEB<br />

Kommunikativ strategisch Eigener Verkaufsbezirk<br />

Quelle: Adecco<br />

iMPressuM<br />

Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong> · gegründet 2001 · 9. Jahrgang · auflage: 130 000 Exemplare<br />

Das Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong> berichtet für Studierende,<br />

Absolventen und young Professionals aktuell über<br />

Wissenswertes aus den Bereichen Studium, Job und Karriere.<br />

Es erscheint mit einer Auflage von 130.000 Exemplaren<br />

bundesweit viermal jährlich. Die nächste <strong>Ausgabe</strong><br />

ist im November erhältlich. Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

ist unabhängig und wird an Hochschulen und im Umfeld<br />

sowie auf Fach- und Hochschulmessen kostenfrei verbreitet.<br />

Es kann von Dozenten, Studenteninitiativen und<br />

Hochschuleinrichtungen kostenfrei im Abonnement bezogen<br />

werden.<br />

Copyright <strong>2009</strong> by Staufenbiel media gmbh<br />

Herausgegeben von Staufenbiel Media GmbH<br />

Postfach 10 35 43, 50475 Köln,<br />

Tel.: +49 (0)221/91 26 63 0, Fax: +49 (0)221/91 26 63 9<br />

E-Mail: karrieremagazin@staufenbiel.de,<br />

Inter<strong>net</strong>: www.staufenbiel.de/karrieremagazin<br />

ISSN 1860-7667<br />

Chefredakteurin (V.i.S.d.P.): Stefanie Zimmermann (SZ)<br />

Redaktion: Rebekka Baus (RB), Barbara Bergmann (BB)<br />

Tilman Böcker (TB), Simone Derichsweiler (SD), Claudia<br />

Feuerer (ClF), Eva Flick (EF),Thomas Friedenberger (TF),<br />

Heinz Peter Krieger (HK), Sascha Reimann (SR)<br />

Lektorat: Claudia Feuerer, Simone Derichsweiler<br />

Herausgeberin: Birgit Giesen<br />

staufenbiel.de<br />

Sales Director: Holger Fäßler, Telefon: 0221/91 26 63 33,<br />

E-Mail: holger.faessler@staufenbiel.de<br />

Anzeigenmarketing: Bert Alkema, Christiane Fuchs,<br />

Isabelle Fütterer, Klaus Knoblauch, Anne Moog,<br />

Nina Schell, Thorsten Volpers<br />

Client Support: Maria Gorki, Natascha Wiedenfeld<br />

Finanz- und Rechnungswesen: Britta Janshen<br />

Marketing/Distribution: Karen Herold, Melanie Perrone<br />

Design: yvonne Bäumgen, Simon Pietsch<br />

Leitung Grafik und Produktion: Simon Pietsch<br />

Online-Redaktion: Maurice Hein<br />

Titelfoto: © Fotolia_olly<br />

Redaktion und Verlag sind stets bemüht, sowohl redaktionelle<br />

Beiträge als auch Anzeigen daraufhin zu prüfen,<br />

dass Formulierungen nicht gegen geltendesRecht,<br />

insbesondere gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz<br />

verstoßen. Sollte im Einzelfall eine Formulierung<br />

von der Rechtsprechung als diskriminierend bewertet<br />

werden, weisen wir bereits jetzt daraufhin, dass wir<br />

uns von jeder Art der Diskriminierung distanzieren und<br />

dies jedenfalls nicht die Ansicht der Redaktion darstellt.<br />

Soweit in redaktionellen Beiträgen und in Beiträgen von<br />

Kunden ausschließlich oder überwiegend die maskuline<br />

Form verwendet wird, erfolgt dies lediglich aus Gründen<br />

der Lesbarkeit und stellt in keinem Fall eine Wertung<br />

gegenüber weiblichen Personen dar. Entsprechend ist<br />

mit dem Gebrauch des Begriffs „young Professionals“<br />

keine Diskriminierung hinsichtlich des Alters intendiert,<br />

sondern es soll lediglich die Gruppe der Berufseinsteigerinnen<br />

und Berufseinsteiger angesprochen werden.<br />

Sofern Sie sich durch Inhalte dieser Publikation benachteiligt<br />

fühlen, bitten wir Sie, sich mit unserer Beauftragten<br />

für Gleichbehandlung, Frau Rebekka Baus, rebekka.<br />

baus@staufenbiel.de, in Verbindung zu setzen.<br />

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in<br />

Online-Dienste und Inter<strong>net</strong> sowie Vervielfältigung auf<br />

Datenträgern wie CD-ROM, DVD-ROM etc. dürfen nur<br />

nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlages<br />

erfolgen. Die einzige Ausnahme ist das Fotokopieren mit<br />

Quellennachweis durch Career Services und Hochschulteams,<br />

Hochschulmitarbeiter und studentische<br />

Vereine zum Zweck der Berufsberatung. Die Inhalte der<br />

Artikel geben nicht notwendigerweise die Meinung der<br />

Redaktion wieder. Die Informationen in dieser Publikation<br />

sind sorgfältig recherchiert und geprüft worden, dennoch<br />

kann keinerlei Garantie übernommen werden. Eine<br />

Haftung für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist<br />

ausgeschlossen. Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong> wird vom<br />

Staufenbiel Media als Teil der Group GTI herausgegeben.<br />

GTI ist Europas führender Karriere-Verlag für Nachwuchsakademiker.<br />

3


03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

iNhaLt<br />

© Fotolia_olly<br />

Bauen auf das<br />

konjunk turpaket<br />

Branchenporträt Bauindustrie 14<br />

© Goran Nitschke<br />

titeL 32<br />

titeL<br />

alte Werte – neue elite 32<br />

Wie die Krise die junge Elite<br />

verändert hat<br />

kOMPakt<br />

karrierekalender, Leserfrage,<br />

Web-schau 06<br />

eiNstieg<br />

Jeden tag eine gute tat 08<br />

Das „<strong>Karrieremagazin</strong>“ fragte Studenten,<br />

für wie wichtig sie soziales Engagement<br />

halten<br />

„gern gesehener zierfisch“ 10<br />

Nicht in die Mädchenfalle tappen, rät<br />

Buch autorin An<strong>net</strong>te C. Anton im<br />

Interview mit dem „<strong>Karrieremagazin</strong>“<br />

Bauen auf das konjunkturpaket 14<br />

Bauindustrie: Gebaut wird immer<br />

Nicht nur geträumt 18<br />

Von Traumjobs und der Suche danach<br />

theMa<br />

Vertrieb<br />

talent hilft 22<br />

karriere im Vertrieb: trends erkennen,<br />

kunden und zahlen verstehen<br />

schaufenster Vertrieb 26<br />

Die Info-Doppelseite zum Thema Ver -<br />

trieb – zum Herausnehmen<br />

„die kunst ist die Verkaufsstory“ 28<br />

Ego-Marketing für die Karriere –<br />

Edgar K. Geffroy im Interview<br />

© IStockphoto_ konstantin32<br />

© SUPERRTL<br />

Nicht nur geträumt 18<br />

Traumjobs finden<br />

caMPus<br />

kennt sich, hilft sich 38<br />

Verbände, Parteien, Verbindungen:<br />

Karrierebeschleuniger im Test<br />

keine umwege mehr 42<br />

Was Studenten und Unternehmen vom<br />

Bachelor-Abschluss halten –<br />

eine Gegenüberstellung<br />

Mit dem körper sprechen 44<br />

Körpersprache richtig einsetzen<br />

ausrutscher parieren 46<br />

Schlechte Noten oder Bummelstudium<br />

kaschieren: Tipps von Mitarbeitern der<br />

Career Services<br />

Nichts dem zufall überlassen 48<br />

Bewerben auf Messen<br />

ruBrikeN<br />

impressum 3<br />

karrierefragebogen 50<br />

„Eine gewisse Sturheit“: Fragen an<br />

Bionade-Erfinder Dieter Leipold<br />

Vertrieb 22<br />

Karriere machen im Vertrieb<br />

4 staufenbiel.de


Ein<br />

wacher<br />

Verstand<br />

sieht<br />

Aktivität<br />

Initiative<br />

Vielfalt<br />

Potenzial<br />

Zusammenarbeit<br />

Deutsche Bank<br />

mehr<br />

SuperDay<br />

Ihr Karrierestart im Bereich Private & Business Clients!<br />

Wenn Sie gerne mit Kunden arbeiten und sich für das gehobene Vertriebsumfeld<br />

in teressieren, führt Ihr Weg über den SuperDay, unseren eintägigen Karriere-Event.<br />

In mehreren Interviewrunden können Sie uns beweisen, dass Sie fit für das<br />

exklusive Traineeprogramm in Private & Business Clients sind. Als Trainee (m/w)<br />

erhalten Sie dann von Beginn an einen festen Arbeitsvertrag und profitieren von<br />

einem hochklassigen Programm, zu dem eine globale Orientierungsveranstaltung,<br />

Teambuilding- und Networking-Events sowie Seminare, Trainings und persönliches<br />

Mentoring zählen. Nach Abschluss des Trainingsprogramms steigen Sie bei uns<br />

als Berater Private oder Business Banking oder als Führungskraft im Personal<br />

Banking ein.<br />

Sie werden bald Ihr Wirtschaftsstudium erfolgreich abgeschlossen haben und<br />

besitzen bereits erste Erfahrung im Kundenkontakt? Dann zögern Sie nicht.<br />

Mehr Informationen und das Online-Bewerbungsformular finden Sie unter:<br />

db.com/careers<br />

SHIBUYA CROSSING, TOKYO<br />

Leistung aus Leidenschaft.


03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

kOMPakt Meldungen<br />

WeB-schaukasteN<br />

Bewerben von a-z<br />

Anschreiben, Lebenslauf, Vorstellungsgespräch:<br />

Worauf es im Bewerbungsprozess<br />

ankommt, lesen Sie auf staufenbiel.de. In<br />

unserer Rubrik „Ratgeber & Service“ finden<br />

Sie alle wichtigen Infos und den Vodcast<br />

zum Thema Bewerbungsunterlagen:<br />

www.staufenbiel.de/bewerbung.<br />

gewinnen sie per Videoaustausch<br />

Teilen Sie Ihre Auslandserfahrung (wie<br />

Studium, Sprachreise oder Joberfahrung)<br />

und gewinnen Sie mit Travel-n-Work und<br />

dem International Students Club ein achtwöchiges<br />

Praktikum in Sydney! Dazu laden<br />

Sie ganz einfach zwischen dem 15. Oktober<br />

und dem 15. Januar Ihr selbsterstelltes<br />

Video des Aufenthalts hoch:<br />

www.share-your-xperience.com.<br />

kostenlose karriereberatung<br />

Fehlen Ihnen bei Bewerbungen die richtigen<br />

Worte und werden Sie beim Gedanken an<br />

das bevorstehende Vorstellungsgespräch<br />

nervös? Dann melden Sie sich kostenlos<br />

im Staufenbiel Career Club an und besprechen<br />

Sie Ihre persönlichen Fragen mit einer<br />

renommierten Karriereberaterin. Wir<br />

verlosen zehn Beratungen im Wert von je<br />

55 Euro: http://magazin.career-club.de.<br />

iNterVieW saBiNe asgOdOM<br />

„kEin kindErfaSChing“<br />

Die Krise nervt. Genug gejammert. Wie Bill Withers und<br />

Zorn Mut machen können, verrät Management-Trainerin<br />

und Buchautorin Sabine Asgodom im Interview mit dem<br />

„<strong>Karrieremagazin</strong>“.<br />

alle jammern über die krise. gerade wer einen<br />

Job sucht, hat es nicht leicht. Was können Bewerber tun,<br />

um trotzdem nicht den Mut zu verlieren?<br />

Für die Arbeitssuche gibt es leider keine Schönwettergarantie.<br />

Die Zeiten sind selten, in denen sich junge<br />

Menschen keine Sorgen darüber machen müssen, ob sie<br />

nach Schule oder Studium einen Arbeitsplatz finden. Fast<br />

alle Generationen haben um einen Arbeitsplatz kämpfen<br />

und bangen müssen. Hart gesagt: Das Arbeitsleben ist<br />

kein Kinderfasching und kein Wunschkonzert.<br />

sabine asgodom: „Für die arbeitssuche<br />

gibt es keine schönwettergarantie“<br />

sie wollten doch eigentlich Mut machen.<br />

Mein erster und bester Rat für schwere Lebenswege ist:<br />

Versuchen Sie nicht allein zu gehen. Wir alle brauchen Menschen, auf die wir uns stützen können<br />

– und denen wir etwas zurückgeben, indem wir sie stützen. „We all need somebody to lean<br />

on“, singt Bill Withers.<br />

„ain’t no sunshine“ hat er aber auch gesungen...<br />

Wenn Bewerbungen nicht direkt fruchten, rate ich: Halten Sie sich selbst nicht für unfähig, sondern<br />

entwickeln Sie Zorn auf die Art und Weise, wie zurzeit unsere Wirtschaftswelt konzipiert ist.<br />

Angst, sagt man, ist ein schlechter Ratgeber. Zorn ist manchmal ein guter Ratgeber.<br />

EF<br />

Lese-tiPP<br />

Mit kritzeLeieN ÜBerzeugeN<br />

Die Steuererklärung auf dem Bierdeckel, das hatte sich der CDU-Politiker<br />

Friedrich Merz 2003 schön ausgedacht. Der Autor Dan Roam greift stattdessen<br />

zur Serviette, wenn er Kompliziertes schnell und auf kleinstem<br />

Raum begreiflich machen will. Sein Buch „Auf der Serviette erklärt“ hilft,<br />

mit Bildern Ideen zu finden, zu verdeutlichen und zu vermitteln. Was sich<br />

mit Worten häufig nur schwer erklären<br />

lässt, wird durch ein paar Striche, Pfeile<br />

und Smileys oft schnell deutlich. Mit diesem<br />

Buch kann jeder auf unterhaltsame<br />

Weise lernen, nur mit Vorstellungskraft,<br />

ein wenig Hand-Auge-Koordination, Stift<br />

und Papier zu überzeugen – zur Not<br />

auch auf dem Bierdeckel (Redline <strong>2009</strong>,<br />

19,90 Euro). SD<br />

PrÄseNtatiONeN iNteraktiV<br />

Präsentationen treiben so manch einem die Schweißtropfen auf die<br />

Stirn. Doch was tun, wenn man vor Publikum auch noch englisch sprechen<br />

muss? Der interaktive Sprachkurs „Business English – Presentations“<br />

soll nun Abhilfe schaffen – und das ganz bequem vor dem<br />

Fernseher oder Computer. Ein Tutor bringt dem Zuschauer in einem 70-<br />

minütigen Kurs das Thema Präsentationen<br />

näher. Auf dem interaktiven Stundenplan<br />

stehen außerdem Übungen zu Grammatik,<br />

Sprech- und Hörverständnis. Die Software<br />

ist auch für Einsteiger geeig<strong>net</strong> und bietet<br />

im Notfall deutsche Untertitel. Wir verlosen<br />

drei dieser Sprachkurse auf staufenbiel.de/<br />

karrieremagazin [Cornelsen Verlag 2008,<br />

28 Euro]. TB<br />

6<br />

staufenbiel.de


Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong> 03 <strong>2009</strong><br />

Meldungen KOMPAKT<br />

Kurz gemeldet<br />

Experiment Zukunft<br />

Schöne neue Arbeitswelt: Eine internationale<br />

Gruppe unter 30-Jähriger tüftelt an einem<br />

besonderen Experiment. Dabei geht es darum,<br />

wie ihre Generation in Zukunft arbeiten<br />

möchte. In der Berliner Malzfabrik stellt ihnen<br />

das Non-Profit-Projekt Palomar 5 die komplette<br />

Infrastruktur, um praktische Lösungen<br />

zu entwickeln – von Materialien über Experten<br />

bis hin zu Workshops. „Wir wollen jeden Freiraum<br />

bieten“, sagt Jonathan Imme, Mitbegründer<br />

des Projekts. Sechs Wochen leben die<br />

30 Teilnehmer zusammen, erstellen Pläne und<br />

arbeiten gemeinsam an ihrer Umsetzung. Das<br />

Drehbuch hat aber noch kein Ende. „Das Ganze<br />

hat experimentellen Charakter“, so Imme.<br />

Über die Website palomar5.org können Interessenten<br />

das Projekt<br />

verfolgen. Eine ständige<br />

Live-Übertragung gibt es<br />

allerdings nicht. Imme:<br />

„Wir sind schließlich nicht<br />

bei Big Brother.“<br />

CIF Die Tüftler-Werkstatt<br />

London Calling<br />

Für zwei Wochen nach London inklusive<br />

Sprachkurs: Karim Hajou,<br />

26, ist der glückliche Gewinner<br />

unserer Verlosung aus der letzten<br />

<strong>Ausgabe</strong> des Staufenbiel „<strong>Karrieremagazin</strong>“.<br />

Der Student der Wirtschaftswissenschaften<br />

an der FH Niederrhein will<br />

sich Anfang 2010 für ein Auslandssemester<br />

bewerben. Der zweiwöchige Englisch-Intensivkurs<br />

kommt ihm da gerade recht.<br />

LESERFRAGE<br />

Zahlen, bitte?<br />

DIE FRAGE: Ich beende mein Studium zum<br />

Wintersemester und würde danach gerne<br />

ein Praktikum machen, um noch mehr Einblick<br />

in den Bereich zu erhalten, in dem ich<br />

später arbeiten möchte. Die Angebote, die<br />

ich bisher erhalten habe, sehen aber leider<br />

keine Vergütung vor. Sind die Arbeitgeber<br />

inzwischen nicht verpflichtet, Praktikanten<br />

für ihre Arbeit zu bezahlen?<br />

Martin R., Hamburg<br />

© photocase_tm<br />

DIE ANTWORT: Entscheidend ist, ob es sich<br />

bei dem Angebot um ein echtes Praktikum<br />

handelt (dann besteht keine Vergütungspflicht),<br />

oder ob Sie eigentlich Arbeitnehmer<br />

sind. Dabei ist es egal, wie der Vertrag bezeich<strong>net</strong><br />

wird. Es kommt darauf an, wie sich<br />

die Beteiligten tatsächlich verhalten.<br />

Praktikant sind Sie, wenn Sie für einen begrenzten<br />

Zeitraum von wenigen Wochen<br />

zur Vorbereitung auf einen Beruf in einem<br />

Betrieb tätig sind, um sich einen Einblick<br />

zu verschaffen. Sie und der Betrieb sollen<br />

einander kennenlernen. Wesentlich ist,<br />

dass Ihnen keine Arbeitspflicht oder feste<br />

Arbeitszeit auferlegt wird. Auch wenn Sie für<br />

den Betrieb nützliche Tätigkeiten verrichten,<br />

haben Sie dann einen Vergütungsanspruch<br />

nur nach vorheriger Vereinbarung.<br />

unser experte<br />

Guido-Friedrich Weiler, Fachanwalt für<br />

Arbeitsrecht aus Hennef, beantwortet<br />

für das <strong>Karrieremagazin</strong> Fragen zum<br />

Arbeitsrecht.<br />

Arbeitnehmer sind Sie, wenn Sie in die Arbeitsorganisation<br />

eingebunden werden und<br />

vollständig weisungsgebunden ihren Dienst<br />

verrichten. Dann ist der Arbeitgeber zur Vergütung<br />

nach gesetzlichen Regeln (BGB oder<br />

Berufsbildungsgesetz) verpflichtet.<br />

Meine Empfehlung: Sprechen Sie die Frage<br />

der Vergütung offen an und versuchen Sie,<br />

eine schriftliche Vereinbarung hierüber zu<br />

erhalten. Ein verständiger Arbeitgeber wird<br />

Ihnen zumindest einen kleinen Anerkennungsbetrag<br />

zukommen lassen.<br />

Sie haben Fragen zur Karriereplanung,<br />

Bewerbung oder Arbeitsrecht? Unsere Experten<br />

sind für Sie da. Schicken Sie Ihre Frage an:<br />

karrieremagazin@staufenbiel.de – und vielleicht<br />

lesen Sie schon im nächsten Heft die<br />

Antwort darauf.<br />

Die Antwort kann nur allgemein gegeben werden und nicht alle Besonderheiten eines Einzelfalles berücksichtigen.<br />

Ein abschließender Rechtsrat ist damit in keinem Fall verbunden.<br />

Karrierekalender<br />

Oktober/November<br />

15.10.<strong>2009</strong> Career Day HS Fresenius,<br />

Köln, fh-fresenius.de<br />

20.-21.10.<strong>2009</strong> INOVA, Ilmenau,<br />

inova-online.de<br />

26.10.<strong>2009</strong> Start World MBA Tour in<br />

München, topmba.com<br />

staufenbiel.de<br />

28.-29.10.<strong>2009</strong> connecta <strong>2009</strong>, Regensburg,<br />

connecta-regensburg.de<br />

04.11.<strong>2009</strong> HoKo, München,<br />

hoko-online.de<br />

10.-12.11.<strong>2009</strong> Konaktiva, Dortmund,<br />

konaktiva-dortmund.de<br />

18.-19.11.<strong>2009</strong> JURAcon, Frankfurt,<br />

iqb.de<br />

24.11.<strong>2009</strong> Careers in Europe, Budapest,<br />

careersineurope.com<br />

25.-26.11.<strong>2009</strong> Absolventenkongress, Köln,<br />

absolventenkongress.de<br />

7


03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

EINSTIEG Umfrage<br />

Marielle Merder, 24,<br />

studiert Grundschullehramt<br />

(Staatsexamen)<br />

im 7. Semester<br />

an der Universität<br />

Wuppertal.<br />

„Ich gebe nachmittags an einer Grundschule<br />

ehrenamtlich Musikunterricht. Da ich später<br />

als Lehrerin arbeiten werde, profitiere ich von<br />

diesen Erfahrungen natürlich. Besonders für<br />

die spätere Praxis bin ich dann gut gerüstet.“<br />

Maja Hahn, 26,<br />

studiert Betriebswirtschaftslehre<br />

(Diplom)<br />

im 13. Semester an<br />

der Universität Köln.<br />

„Ich habe ein Jahr in Thailand an einem<br />

Hilfsprojekt für die Tsunami-Opfer mitgearbeitet.<br />

Neben den vielen Kontakten, die ich<br />

knüpfen konnte, habe ich meine sprachlichen<br />

Kompetenzen verbessert und Thai gelernt.<br />

Ich profitiere heute noch von diesen beruflichen<br />

und menschlichen Erfahrungen.“<br />

Maria Hecht, 25,<br />

studiert<br />

Volkswirtschaftslehre<br />

(Diplom) im<br />

12. Semester an der<br />

Universität Köln.<br />

„Ich gebe Nachhilfeunterricht für Grundschüler.<br />

Außerdem mache ich Besorgungen für<br />

meine älteren Nachbarn. Zum einen macht<br />

es mir Spaß, zum anderen Seite verdiene ich<br />

mir so etwas zum Studium dazu. Ich denke<br />

aber, dass dieses Engagement mir später<br />

nicht wirklich bei der Jobsuche helfen wird.“<br />

Jeden Tag eine gute Tat<br />

Mit sozialem Engagement bei der Bewerbung punkten? Das würden viele Studenten<br />

gerne, wäre da nicht der Zeitaufwand. Das <strong>Karrieremagazin</strong> fragte Studenten in<br />

Wuppertal und Köln, wie sie es mit den guten Taten halten.<br />

Rajmund Jansen,<br />

29, studiert<br />

Skandinavistik<br />

(Magister) im<br />

11. Semester an der<br />

Universität Köln.<br />

„Ganz ehrlich? Ich habe keine Lust und keine<br />

Zeit. Die Studienzeit sollte man genießen. Engagement<br />

kann ich auch nach dem Studium zeigen.<br />

Mir ist das Partyleben momentan wichtiger,<br />

habe aber Respekt vor Leuten, die anpacken.“<br />

Corinna Hucko, 22,<br />

studiert Pädagogik und<br />

Französisch (Staatsexamen)<br />

im 5. Semester an<br />

der Universität<br />

Wuppertal.<br />

„Ich hätte schon Lust, mich zu engagieren,<br />

aber mir fehlt einfach die Zeit. Wenn man<br />

das Studium schnell durchziehen will und<br />

nebenher noch arbeiten muss, bleibt leider<br />

keine Zeit, um sich zu engagieren.“<br />

Umfrage: Tilman Böcker<br />

Patrick Krämer, 28,<br />

studiert Design<br />

(Diplom) im<br />

6. Semester an der<br />

Universität Köln.<br />

„Meiner Meinung nach werden Soft Skills und<br />

soziales Engagement in der Berufswelt völlig<br />

überbewertet. Ich will während des Studiums<br />

und später im Beruf durch fachliches<br />

Wissen und meine Fähigkeiten überzeugen.<br />

Deshalb konzentriere ich mich jetzt voll auf<br />

mein Studium.“<br />

INTERNET<br />

Sie möchten auch bei unserer Umfrage mitmachen?<br />

Kein Problem, denn die nächste Umfrage findet online<br />

statt. Das Thema: Wie schauen Sie in Ihre berufliche<br />

Zukunft? Hat Sie die Finanzkrise verunsichert? Oder sagen<br />

Sie: „Jetzt erst recht.“ Einfach unter staufenbiel.de/<br />

karrieremagazin Ihre Meinung eintragen und Ihr Bild<br />

hochladen – wir drucken die besten Antworten im nächsten<br />

„<strong>Karrieremagazin</strong>“ ab.<br />

8 staufenbiel.de


IT-Karriere bei ALDI SÜD.<br />

Ideen-Team. Das andere Wort für IT.<br />

Unsere IT ist Ihre Chance. Hier laufen die virtuellen Drähte unseres Unternehmens zusammen, das ganzjährig<br />

Kunden in über 4 080 Filialen in 10 Ländern mit Gütern des täglichen Bedarfs versorgt. Kreativität<br />

ist gefragt, Ein falls reichtum und Problemlösungskompetenz. Vergessen Sie Standardlösungen. Ihre Herausforderungen<br />

sind individuell auf ALDI SÜD zugeschnittene Applikationen und neueste Technologien.<br />

Sie studieren Wirtschaftsinformatik und haben große Pläne? Willkommen im Ideen-Team.<br />

Bewerben Sie sich unter karriere.aldi-sued.de


03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

Einstieg Mädchenfallen<br />

„Gern gesehener<br />

Zierfisch “<br />

Frauen haben alles erreicht, kommen aber nicht an –<br />

in den Chefetagen. An<strong>net</strong>te C. Anton entlarvt in ihrem<br />

Buch „Mädchen für alles“ weibliche Jobfallen und<br />

zeigt, wie man sie vermeidet.<br />

An<strong>net</strong>te C. Anton ist promovierte Germanistin<br />

und seit über 20 Jahren in<br />

der Verlagsbranche tätig. Heute ist sie<br />

Programmleiterin und Mitglied der Geschäftsführung<br />

im Campus Verlag.<br />

Frau Anton, was macht Frauen im Beruf zu<br />

Mädchen?<br />

Mädchen sind wir ja erst einmal alle.<br />

Wir starten im Beruf mit einem Verhalten,<br />

mit dem wir vorher sehr erfolgreich<br />

waren: Nett, bescheiden, leise und Konfrontationen<br />

meidend. Und wir wissen,<br />

was wir sehr gut können, nämlich fleißig<br />

sein. Das kommt zunächst auch gut<br />

an. In der Schule und an der Uni funktioniert<br />

das und wird dann gerne auch im<br />

Beruf weitergeführt. Hier hilft das nur<br />

irgendwann nicht mehr weiter.<br />

Ist das falsche Bescheidenheit oder stellen<br />

Frauen zu hohe Ansprüche an sich selbst?<br />

Das ist eine Melange aus allem. Frauen<br />

denken immer, sie müssten noch viel<br />

lernen. Im Prinzip ist das ja auch richtig.<br />

Aber im Berufsleben geht es schließlich<br />

auch darum, Verantwortung anzustreben.<br />

Und das scheuen viele. Das ist die<br />

Situation, in denen viele Jungs an ihnen<br />

vorbeiziehen, obwohl sie im Studium<br />

viel schlechter waren.<br />

Gehört das zu den typischen „Mädchenfallen“,<br />

in die Frauen tappen?<br />

Ja. Frauen setzen sich oft keine beruflichen<br />

Ziele und überlegen nicht: Wo<br />

will ich mit meinen Fähigkeiten hin?<br />

Es geht nicht immer um die allerletzte<br />

Sorgfalt und um das Einhalten jeder<br />

Frist. Das ist so eine Perfektionsfalle, in<br />

die Frauen oft geraten. Ich habe selbst<br />

lange gebraucht, bis ich begriffen habe,<br />

dass Delegieren völlig sinnvoll ist. 80<br />

Prozent der übertragenen Aufgaben<br />

werden ja gut gemacht. Wenn man<br />

bis in den späten Abend alles selbst<br />

erledigt, macht man schließlich auch<br />

Fehler. Männer kapieren das meistens<br />

viel schneller und basteln in dieser Zeit<br />

längst an ihrer Karriere.<br />

Wo noch sind Männer dem weiblichen Geschlecht<br />

voraus?<br />

Männer verstehen eher, dass der Beruf<br />

ein anderes Spielfeld ist als das Privatleben<br />

oder die Uni. Das zeigt sich schon<br />

äußerlich, wenn sie problemlos die<br />

Kleidung verändern und zu Anzug und<br />

Krawatte greifen. Frauen lassen sich<br />

dagegen vom Jugendkult dazu verleiten,<br />

noch mit 40 bauchfrei und im Trägerhemdchen<br />

herumzulaufen. Das sieht<br />

zwar gut aus, aber im Beruf wird man<br />

so nicht ernst genommen. Wir sind hier<br />

schließlich nicht am Strand. Zum >>><br />

10 staufenbiel.de


Postbank Finance Award 2010<br />

– der Hochschulwettbewerb der Extraklasse<br />

Teilnehmen, qualifizieren – und in jedem Fall gewinnen.<br />

Denn Mitmachen heißt: Sie treten im Team an, setzen sich intensiv mit einem aktuellen Thema auseinander,<br />

entwickeln Thesen und präsentieren diese als wissenschaftliche Beiträge. Die hohen fachlichen Anforderungen<br />

sind in der Bankenbranche bekannt und genießen große Wertschätzung. Die sieben bestplatzierten Wettbewerbsbeiträge<br />

werden mit insgesamt 80.000 Euro prämiert und in breiter Öffentlichkeit vorgestellt.<br />

Die Beiträge des Finance Award <strong>2009</strong> finden Sie unter: www.faz.<strong>net</strong>/financeaward<br />

Das Thema 2010: Retailbanking im Spannungsfeld zwischen kurzfristigem Verkaufserfolg und<br />

langfristigem Kundennutzen.<br />

Viel Erfolg bei der Teilnahme!<br />

Ausführliche Informationen,<br />

auch zur Anmeldung,<br />

finden Sie hier:<br />

www.postbank.de/karriere


03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

Einstieg Mädchenfallen<br />

© Istockphoto_ Qwasyx<br />

Rollenwechsel gehört außerdem, im<br />

Beruf nicht privat zu werden. Wenn ein<br />

Projekt kritisiert wird, nehmen Frauen<br />

das oft wahnsinnig persönlich anstatt<br />

zu denken: ,It’s only a job.‘ Fehler gehören<br />

nun mal dazu.<br />

Sie schreiben, Frauen sollten im Beruf weniger<br />

perfekt und öfter cool sein...<br />

Coolness ist hier zu verstehen als Gelassenheit.<br />

Wenn man etwas verbockt hat,<br />

wird nicht direkt der ganze Mensch<br />

infrage gestellt. Dann geht es darum,<br />

sich die Argumente der anderen Seite<br />

sachlich anzuhören. Beleidigtsein gehört<br />

einfach nicht in den Beruf. Solche<br />

Emotionen beherrschen Männer oft<br />

viel besser. Im richtigen Moment cool<br />

zu sein ist viel wichtiger als der soundsovielte<br />

Aufbaustudiengang.<br />

Klar mögen Chefs Perfektion,<br />

aber auch souveränes Auftreten. Und<br />

dazu gehört zu wissen, wann ein Job<br />

abgeschlossen ist. Wer immer perfekt<br />

ist, aber im Hintergrund vor sich hinwurschtelt,<br />

wird irgendwann zu einem<br />

gern gesehenen Zierfisch im Büro, mit<br />

dessen Ergebnissen sich andere schmücken.<br />

Das begreifen viele Frauen nicht<br />

und werden deshalb nach drei bis fünf<br />

Jahren abgehängt. Männer agieren da<br />

sportlicher und nehmen eher den Wettbewerb<br />

auf.<br />

Welche Mädchenfallen können Frauen schon<br />

im Studium vermeiden?<br />

Das fängt bei der Fächerwahl an. Natürlich<br />

soll man nicht gegen eigene<br />

Neigungen studieren, aber es darf auch<br />

nicht aus dem Blick geraten: Was kann<br />

ich später damit machen? Es hilft nicht,<br />

ohne konkretes Ziel scheinbar weiche<br />

Fächer zu studieren und dann orientierungslos<br />

Praktika aneinanderzureihen.<br />

Mehr als drei Praktika im<br />

Lebenslauf wirken auf Arbeitgeber<br />

ohnehin abschreckend.<br />

Während der Praktika selbst<br />

ist es wichtig, auch etwas mitzunehmen.<br />

Junge Frauen, so meine<br />

Erfahrung, stellen viel weniger<br />

Fragen als die Jungs, weil sie<br />

nicht nerven wollen.<br />

Bewerben Frauen sich anders als<br />

Männer?<br />

Ja, aber wohltuend. Die Angeberei<br />

in Bewerbungen von Männern<br />

ist oft anstrengend. Frauen haben<br />

im Schnitt die besseren Anschreiben.<br />

Hier geht es darum, einen überzeugenden<br />

persönlichen Bezug zur Arbeit<br />

herzustellen, ohne zu dick aufzutragen<br />

– das kriegen sie meistens besser hin.<br />

Also hier Vorteil Frauen?<br />

Nicht unbedingt, denn in den Bewerbungsgesprächen<br />

versagen sie oft und<br />

verfallen in eine merkwürdige Stummheit.<br />

Selbst hervorragende Bewerberinnen<br />

sagen nur noch ja oder nein und<br />

zeigen eine extreme Bescheidenheit.<br />

Mein Tipp ist, ein Bewerbungsgespräch<br />

vorher mit der besten Freundin durchzuspielen<br />

und dabei auch die Arbeitgeber-Perspektive<br />

einzunehmen.<br />

Wie ist eine Berufseinsteigerin gestrickt, die<br />

Ihnen positiv auffällt?<br />

Das sind Ausnahmeerscheinungen:<br />

Frauen, die schnell eigenverantwortlich<br />

arbeiten, ohne Dinge an sich reißen zu<br />

wollen, von denen sie nichts verstehen.<br />

Das ist nämlich eine Spezialität junger<br />

Männer. Wichtig ist mitzukriegen, was<br />

im Unternehmen läuft und wie sie sich<br />

dabei einbringen können. Solche Chancen<br />

werden von manchen genutzt und<br />

von vielen verpennt. Man muss im Beruf<br />

erwachsen werden.<br />

Sie haben einmal gesagt, Sie hätten im Berufsleben<br />

zehn Jahre verloren. Was haben Sie<br />

da gemacht?<br />

Ich habe mich zehn Jahre damit beschäftigt,<br />

die Spielregeln im Job zu verstehen.<br />

In der Zeit hätte ich längst auf dem Posten<br />

sein können, auf dem ich heute bin<br />

und der mir sehr viel Spaß macht. Die<br />

Zeit fehlt einem dann natürlich nach<br />

hinten, wenn es um einen möglichen<br />

weiteren Aufstieg geht.<br />

Welche Männerfallen können sich Frauen zunutze<br />

machen?<br />

Eine interessante Männerschwäche ist<br />

ihr Tunnelblick. Sie können sich unheimlich<br />

in ein einzelnes Problem verbeißen<br />

und verlieren dann gerne den<br />

Blick für den Kontext. Frauen erkennen<br />

meist viel besser, worum es bei einem<br />

Problem geht.<br />

Interview: Heinz Peter Krieger<br />

12 staufenbiel.de


Have you got what it takes?<br />

That’s an important question. You’ll know the answer in 24 months.<br />

At Siemens, well-qualified business and finance graduates have available to them a wide range of management<br />

opportunities that only a truly global corporation can offer. An exclusive trainee program helps to pave the way:<br />

The Finance Excellence Program. Each year, Siemens gives 20 specially selected candidates the chance to participate<br />

in a special 24-month program during which they are expected to meet a variety of business-related challenges, to<br />

grow both personally and professionally and to prepare themselves optimally for a successful management career –<br />

all whilst under the watchful eyes of Siemens CFOs. www.siemens.com/finance-excellence<br />

Answers.


03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

EINSTIEG Bauindindustrie<br />

bauEn auf daS<br />

konJunkturpakEt<br />

© SUPERRTL<br />

14 staufenbiel.de


Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong> 03 <strong>2009</strong><br />

Bauindindustrie EINSTIEG<br />

Bauingenieure, Architekten und Wirtschaftswissenschaftler –<br />

die Bauindustrie bietet viele Einsatzmöglichkeiten.<br />

Gebaut wird immer. Trotz aller Konjunkturschwankungen.<br />

die Bauindustrie ist stark<br />

von der Konjunktur abhängig,<br />

reagiert aber verzögert<br />

auf die wirtschaftliche<br />

Gesamtsituation. Ungebrochen<br />

ist derzeit noch der Traum der<br />

Deutschen von den eigenen vier<br />

Wänden. Spezialisten für den<br />

Hoch- und Tiefbau sind deswegen<br />

gefragt. Sie konstruieren,<br />

planen, berechnen und managen<br />

Gebäude, Brücken und Tunnel.<br />

Das eigene Heim steht bei vielen<br />

Deutschen noch immer ganz<br />

oben auf der Wunschliste. Und<br />

dafür sparen sie auch. In Zeiten<br />

wackeliger Börsenkurse mehr<br />

denn je. „Die Sicherheit des Bausparens<br />

steht bei den Sparern hoch<br />

im Kurs. Sie haben genug von<br />

Produkten, die nur eine schnelle<br />

Rendite versprechen“, meint<br />

Andreas Zehnder, Vorstandsvorsitzender<br />

des Verbandes der Privaten<br />

Bausparkassen. Allein die<br />

Bausparsumme der in 2008 neu<br />

abgeschlossenen Verträge beläuft<br />

sich auf 62,8 Milliarden Euro,<br />

das sind 10,6 Prozent mehr als<br />

im Vorjahr. Dieses Volumen ist<br />

das zweithöchste Ergebnis der<br />

Verbandsgeschichte.<br />

Mehr Wohnraum ist auch<br />

nötig. Nach einer Prognose des<br />

Bundesamtes für Bauwesen und<br />

Raumordnung (BBR) müssen bis<br />

zum Jahr 2020 insgesamt mehr<br />

als drei Millionen Wohnungen gebaut<br />

werden. Und das, obwohl die<br />

Einwohnerzahl Deutschlands eher<br />

sinken wird. Doch die demografische<br />

Entwicklung allein ist nicht ausschlaggebend.<br />

Nach Berechnungen des Statistischen<br />

Bundesamtes verstärkt sich der Trend zum<br />

Single-Haushalt ebenso weiter wie die Wohnfläche<br />

pro Kopf. Die Anzahl der Haushalte<br />

wird bis 2025 auf rund 40 Millionen<br />

steigen. Davon werden 41 Prozent<br />

Einpersonenhaushalte sein.<br />

hohe auftragsbestände<br />

Goldene Zeiten für die Bauindustrie?<br />

Seit 2005 lief es für<br />

die Branche gut. Doch mit<br />

Beginn des Jahres erfasste<br />

der Negativ-Sog der Weltwirtschaft<br />

auch den Bausektor. Im<br />

ersten Quartal <strong>2009</strong> verzeich<strong>net</strong>e<br />

das Bauhauptgewerbe, zu dem<br />

Hoch- und Tiefbau zählen, neun<br />

Prozent weniger Auftragseingänge im<br />

Vergleich zum Vorjahr. Besonders stark<br />

gingen die Bauaufträge von Unternehmen<br />

in Westdeutschland zurück. Aber<br />

auch die übrigen Sparten und Regionen<br />

blieben nicht verschont.<br />

Theoretisch hätten die vergleichsweise<br />

hohen Auftragsbestände von<br />

mehr als 20 Milliarden Euro für eine<br />

stabile Produktion sorgen können.<br />

Theoretisch. „Leider hat uns der harte<br />

Winter einen Strich durch die Rechnung<br />

gemacht“, berichtete Herbert Bodner, Präsident<br />

des Hauptverbandes der Deutschen<br />

Bauindustrie (HDB), beim Verbandstreffen<br />

Ende Mai. Die Produktion sei deshalb im ersten<br />

Vierteljahr um 16 Prozent geschrumpft.<br />

Wegen der langfristigen Planung von Bauprojekten<br />

spürt die Baubranche die gesamtwirtschaftliche<br />

Lage immer erst mit Verspätung<br />

– im positiven wie im negativen Sinn.<br />

Bis jetzt sind die Auftragsbücher noch >>><br />

eiNstiegsgehÄLter<br />

iN der BauBraNche<br />

unternehmen mit 100 bis 1 000 Mitarbeitern<br />

Position<br />

Medianwert<br />

architekt 32 125 €<br />

Bauingenieur 34 800 €<br />

konstruktionsingenieur 36 000 €<br />

controlling 39 500 €<br />

Materialwirtschaft, Logistik 38 525 €<br />

uMsatz der<br />

BauWirtschaFt 2008<br />

Quelle: Personalmarkt<br />

gesamtumsatz 85,6 Milliarden €<br />

Wirtschaftsbau 33,9 Milliarden €<br />

öffentlicher sektor 25,8 Milliarden €<br />

privater Wohnungsbau 25,9 Milliarden €<br />

Quelle: Zentralverband Deutsches Baugewerbe<br />

staufenbiel.de 15


03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

EINSTIEG Bauindindustrie<br />

Produzenten der Bauinvestitionen 2008<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt<br />

Übrige Produzenten (Eigenleistungen,<br />

Außenanlagen etc.): 14,9%<br />

Verarbeitendes Gewerbe: 8%<br />

Bauhauptgewerbe: 30,7%<br />

Dienstleister Bauplanung<br />

und Grundstück: 10,7%<br />

gefüllt, und anschließend sollen<br />

die Konjunkturpakete der Bundesregierung<br />

auch im Baugewerbe<br />

greifen. Deswegen rech<strong>net</strong> der<br />

Verband für das gesamte Jahr<br />

mit einem Umsatzminus von<br />

drei Prozent. Im zweiten Halbjahr<br />

verspricht sich die Branche<br />

aus den Konjunkturprogrammen<br />

elf Milliarden Euro für das Bauhauptgewerbe<br />

und weitere acht<br />

Milliarden Euro für das Ausbaugewerbe<br />

(Bauinstallation, sonstiges<br />

Baugewerbe).<br />

Alles in Projektteams<br />

Die augenblickliche Situation<br />

wird sich auch auf die Zahl der<br />

Studienanfänger auswirken. Die<br />

Entwicklung der letzten Jahre<br />

zeigt, dass immer dann mehr Studenten<br />

mit einer Studienrichtung<br />

beginnen, wenn es der jeweiligen<br />

Branche gut geht. So schrieben<br />

sich seit 2006 auch erstmals wieder<br />

mehr Studenten für das Bauingenieurwesen<br />

und Architektur<br />

ein als in den Vorjahren.<br />

Ausbau: 35,8%<br />

Für Hochschulabsolventen ist es wichtiger<br />

denn je, ihre Qualifikationen dem Markt<br />

anzupassen. Neben gutem Fachwissen sind<br />

Soft Skills wie Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit,<br />

Mobilität und Flexibilität<br />

unbedingt erforderlich. „Wir achten darauf,<br />

dass jemand kein Einzelkämpfer ist“, berichtet<br />

Larissa Ries, Personalreferentin beim<br />

Zementkonzern Dyckerhoff. Im Baugewerbe<br />

wird nahezu alles in Projektteams realisiert.<br />

Ohne Teamwork läuft nichts. „Auch interdisziplinäres<br />

Handeln ist uns wichtig“, so die<br />

Personalreferentin weiter. Im Vorstellungsgespräch<br />

steht das Thema Soft Skills deswegen<br />

auf jeden Fall im Fokus.<br />

Hinzu kommen sollte in der Baubranche<br />

immer mehr auch IT-Wissen. Rechenprogramme<br />

zur Statikberechnung über CAD,<br />

betriebswirtschaftliche Programme zur Bauabrechnung<br />

und die IT-Unterstützung von<br />

Projektplanungsaufgaben gehören zum<br />

Standard. Zwar wird die Programmentwicklung<br />

häufig Spezialisten vorbehalten bleiben<br />

– praktisch jeder Bauingenieur muss sich aber<br />

mit der Anwendung von Programmen<br />

und der Bewertung der<br />

Ergebnisse beschäftigen.<br />

Facility Management<br />

Außer in den klassischen Arbeitsbereichen<br />

für Bauingenieure<br />

und Architekten bietet der ganze<br />

Bereich des Facility Managements<br />

interessante Herausforderungen<br />

für Bau-Spezialisten und<br />

Wirtschaftswissenschaftler. Die<br />

Zeiten sind vorbei, dass Baufirmen<br />

nur bauen. Im Gegenteil.<br />

Immer mehr Firmen betreiben<br />

die Bauwerke auch anschließend<br />

im laufenden Betrieb, und zwar<br />

in nahezu allen Branchen. Es<br />

gehören Unternehmen aus dem<br />

Maschinenbau dazu, genauso<br />

wie aus der chemischen Industrie,<br />

Banken, Flughäfen, Hotellerie<br />

und Gastronomie, Krankenhäuser,<br />

Schulen, Universitäten und<br />

kommunale Einrichtungen.<br />

Immobilien- und Baudienstleister<br />

erstellen nicht selten ein<br />

Komplettangebot von der Planung<br />

über die Finanzierung bis<br />

16 staufenbiel.de


Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong> 03 <strong>2009</strong><br />

Bauindindustrie EINSTIEG<br />

zum Betrieb. Der Auftraggeber,<br />

etwa ein Unternehmen der Automobilindustrie,<br />

kann sich dann<br />

ganz auf sein Kerngeschäft konzentrieren.<br />

Den Rest übernehmen<br />

die Gebäudemanager.<br />

Überblick behalten<br />

Und dieser Rest hat es in sich: Im<br />

Facility Management gibt es für<br />

alle Bereiche Spezialisten.<br />

Sie arbeiten meist im Hintergrund.<br />

Wie wichtig die Dinge<br />

sind, um die sie sich kümmern,<br />

wird erst dann offensichtlich,<br />

wenn etwas nicht funktioniert.<br />

Facility Manager sorgen dafür,<br />

dass die Werkshallen und die<br />

Technik immer einwandfrei instand<br />

gehalten und Heiz- und<br />

Klimaanlagen gewartet werden.<br />

Der reibungslose Ablauf bei der<br />

Gebäudereinigung ist genauso<br />

ihr Aufgabenbereich wie die<br />

Kantine, die mittags pünktlich<br />

das Essen auf den Tisch bringt.<br />

Ziel ist, die Prozesse des Auftraggebers zu unterstützen<br />

und Kosten zu minimieren.<br />

„Wer sich für das Facility Management<br />

interessiert, muss sich mit der Optimierung<br />

von Prozessen auskennen“, meint<br />

Elke Kuhlmann, Geschäftsführerin der<br />

German Facility Management Association<br />

(GEFMA) in Bonn. Ingenieure<br />

und Betriebswirtschaftler mit<br />

einer Zusatzausbildung im Facility<br />

Management sind hier besonders gefragt.<br />

„Sie müssen den Überblick behalten und mit<br />

Strukturen und Organisationsformen vertraut<br />

sein“, fügt sie hinzu.<br />

Wenn alles gut läuft, kann ein guter Facility<br />

Manager bis zu 20 Prozent Kosten minimieren.<br />

Aber auch das funktioniert nur im<br />

Team und mit einer guten Planung. „Wenn<br />

die Architekten nur die Baukosten, nicht aber<br />

die Lebenszyklus-Kosten im Blick hatten, hat<br />

der Facility Manager später einen schweren<br />

Stand“, sagt Kuhlmann. Spezialisten mit<br />

Weitblick sind gesucht – hier wie in vielen anderen<br />

Bereichen der Baubranche.<br />

Eva Flick<br />

Werbung für die Bauindustrie:<br />

Bob der Baumeister<br />

© SUPERRTL<br />

ingenieurskunst in down under:<br />

die Brisbane gateway Bridge wird verbreitert<br />

© BILFINGER UND BERGER<br />

staufenbiel.de 17


03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

EINSTIEG Traumjobs<br />

© Goran Nitschke<br />

Nicht nur<br />

Es hagelte Kritik über Kritik: Zu<br />

wenig Emotionen, keine Wandlungsfähigkeit.<br />

Langweilig, das<br />

war die bitterböse Kritik, die Nachwuchs-Model<br />

Barbara Meier von der<br />

wenig zimperlichen Jury um Heidi<br />

Klum bei „Germany’s next Topmodel“<br />

einstecken musste. Heute<br />

schwebt sie wie selbstverständlich<br />

über die internationalen Laufstege<br />

und strahlt von Plakatwänden. Seit<br />

die 23-Jährige 2007 die Casting-<br />

Show gewann, ist sie ein gefragtes<br />

Model. „Ich hatte heimlich schon<br />

immer den Wunsch, Model zu<br />

werden“, sagt sie. Das habe sie<br />

allerdings niemandem verraten.<br />

Sie hätte nie erwartet, dass sich<br />

dieser Traum erfüllen könnte.<br />

Viel bodenständiger war ihr offizieller<br />

Traumberuf: Als Mathe-Lehrerin<br />

wollte sie Kindern<br />

ihre Liebe zu den Zahlen näher<br />

bringen. Und selbst heute als<br />

berühmtes Mannequin – und<br />

Mathematik-Studentin – kann<br />

sie sich gut vorstellen, als Mathematikerin<br />

zu arbeiten.<br />

So wie Barbara Meier<br />

geht es vielen. Kinder sehen<br />

ihre Zukunft klar vor sich.<br />

Junge Tierliebhaber wollen<br />

im Zoo arbeiten. Für<br />

andere ist dagegen ganz<br />

klar: Sie werden Geheimagent.<br />

Aber egal wie stark<br />

der Berufswunsch ist,<br />

nur wenige bleiben ihren<br />

18<br />

staufenbiel.de


Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong> 03 <strong>2009</strong><br />

Traumjobs EINSTIEG<br />

geträumt<br />

Jeder will ihn: Den perfekten Job, die Traumposition.<br />

Von der Qual der Wahl des Suchens und Findens.<br />

© Goran Nitschke<br />

Kindheitsträumen treu. Die Jobwahl<br />

ist heutzutage nicht leichter geworden.<br />

Die Zahl der Berufe ist unglaublich<br />

groß. Auch die Ansprüche an das<br />

Leben und das Jobleben sind hoch.<br />

Nach dem Motto: „Mein Haus, mein<br />

Auto, meine Yacht“ soll der Beruf für<br />

ein prall gefülltes Portemonnaie und<br />

Ansehen sorgen und nicht zuletzt der<br />

Selbstverwirklichung dienen. Mit zunehmender<br />

Erfahrung gibt es für etliche<br />

Menschen dann auch nicht nur den<br />

einen Traumjob. Die heutige Zeit läuft<br />

schnell, da ändern sich schon einmal<br />

die Interessen. Steht erst das Geld im<br />

Vordergrund, ist vielleicht später die<br />

Selbstverwirklichung wichtiger. Oder<br />

umgekehrt.<br />

Traumjob-Zutaten<br />

Die Zutaten für den Traumjob kann<br />

Heinz Schuler, Leiter des Instituts für<br />

Berufsprofiling und des Lehrstuhls für<br />

Psychologie an der Universität Hohenheim<br />

schnell aufzählen. „Der Traumberuf<br />

muss die menschlichen Grundmotive<br />

erfüllen: Soziale Anerkennung,<br />

Sicherheit und Geborgenheit, Vertrauen,<br />

Selbstachtung, Unabhängigkeit und<br />

Verantwortung“, sagt er. Während sich<br />

die Arbeitnehmer noch vor wenigen<br />

Jahrzehnten damit zufriedengaben, ein<br />

gesichertes Einkommen, eine sichere<br />

Stelle und eine gute Altersvorsorge zu<br />

haben, reicht das im neuen Jahrtausend<br />

nicht mehr. Der Beruf ist nun auch Statussymbol,<br />

macht gar sexy.<br />

„Ein Job muss attraktiv machen.<br />

Gerade Männer mögen Berufe, mit denen<br />

sie imponieren können“, bestätigt<br />

auch Heinz Schuler. Doch so betörend<br />

die Wirkung des Traumjobs auch sein<br />

mag, Diplom-Psychologin Angelika<br />

Gulder hat Höheres im Sinn. Die Berufsberaterin<br />

und Buchautorin („Finde<br />

den Job, der dich glücklich macht“)<br />

spricht nicht vom Traumjob, sondern<br />

von einer Berufung oder einer (Lebens-)<br />

Aufgabe. „Der Traumjob muss Sinn ins<br />

Leben bringen und Freude machen“,<br />

sagt sie. „Wichtig ist, dass er mich immer<br />

wieder inspiriert. Idealerweise ist<br />

es ein Job, den ich auch machen würde,<br />

wenn ich kein Geld dafür bekommen<br />

würde. Er muss das Gefühl geben,<br />

dass es jetzt nichts gibt, wo ich gerade<br />

lieber wäre.“<br />

Doch was, wenn man sich nicht für<br />

eine Sache entscheiden kann? Sonja<br />

Hawranke kann davon ein Lied singen.<br />

Sie wollte gerne in der Filmproduktion<br />

arbeiten, am liebsten an der Kamera. >>><br />

Schön<br />

schlau<br />

Als Teenie wollte sie Mathe-Lehrerin<br />

werden. Heute ist Barbara Meier<br />

23 Jahre alt und ein international erfolgreiches<br />

Model.<br />

„Im Teenager-Alter war mein Traumjob Mathematik-Lehrerin“,<br />

sagt Barbara Meier. „Ich<br />

fand das Fach schon immer wahnsinnig<br />

spannend und war traurig, dass so wenige<br />

meiner Mitschüler diese Schönheit sehen<br />

konnten.“ Also studierte sie Mathematik,<br />

bis ihr ein Modelscout in einem Einkaufszentrum<br />

vorschlug, sie solle doch bei<br />

„Germany’s next Topmodel“ mitmachen.<br />

Gesagt – getan. 2007 gewann sie den<br />

Wettbewerb und Heidi Klum kürte sie zum<br />

aufgehenden Stern am Modelhimmel. Seither<br />

reist sie sehr viel, lernt neue Kulturen<br />

und Menschen kennen. „Dadurch entwickle<br />

ich mich ständig selbst weiter und mache<br />

spannende neue Erfahrungen“, schwärmt<br />

sie und fügt hinzu: „Auf Fotos lerne ich immer<br />

wieder neue Seiten an mir kennen.“ All<br />

das macht den Modelberuf zu ihrem Traumberuf.<br />

Eine Schwäche für Mathe hat sie aber<br />

noch immer und kann sich gut vorstellen,<br />

ihr Studium abzuschließen, um als Mathematikerin<br />

zu arbeiten.<br />

staufenbiel.de 19


03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

EINSTIEG Traumjobs<br />

Im Studium fand sie dann doch den<br />

Post-Production-Bereich reizvoller. In<br />

ihrer ersten Anstellung war sie überwiegend<br />

für Inter<strong>net</strong>projekte verantwortlich.<br />

Heute arbeitet die 27-Jährige<br />

als Visual Artist in der Computerspiele-Entwicklung.<br />

Für sie ist das der beste<br />

Job der Welt.<br />

Wie Sonja Hawranke haben die<br />

meisten Menschen mehrere Interessen<br />

und Talente. Und so viele Möglichkeiten.<br />

Mussten die Kinder früher in<br />

die Fußstapfen der Eltern treten, darf<br />

heute jeder aus der Fülle der Berufe<br />

frei wählen. Über 7 500 Berufsbilder<br />

kennt allein die Bundesagentur für<br />

Arbeit. Und das sind längst nicht alle.<br />

Die Freiheit zur Wahl bringt aber auch<br />

die Qual der Entscheidung. Wer keine<br />

Vision vom Traumjob, zu viele oder<br />

gar keine Interessen hat, der steht vor<br />

einem Problem. Er muss herausfinden,<br />

welcher Beruf am besten zu ihm passt.<br />

Kommt dabei etwas raus, was es so<br />

noch gar nicht als Berufsbild gibt, ist<br />

das gar nicht schlimm. „Heutzutage<br />

kann man neue Jobs erschaffen“, sagt<br />

Berufsprofiling-Experte Heinz Schuler.<br />

„Wenn ich mich ganz genau kenne,<br />

kann ich mir auch einen Job schnitzen.<br />

Die Umwelt schaffen, die ich für meinen<br />

Traumberuf brauche.“ Vorgemacht<br />

haben das Eventmanager, Gebäudeenergieberater,<br />

Infobroker. Diese Berufe<br />

gab es vor wenigen Jahren noch nicht.<br />

Talentierte Persönlichkeiten haben sich<br />

einfach getraut, das zu tun, was ihnen<br />

liegt. Und sie hatten damit Erfolg.<br />

Vom Traum zum Alptraum<br />

Doch auch die Traumjobber sind nicht<br />

gefeit vor einem Wandel der Neigungen.<br />

Allzu oft ist es so, dass der<br />

Traumjob schnell seinen Reiz verliert,<br />

wenn er erst mal erreicht ist. Das Gras<br />

auf der anderen Seite ist eben doch<br />

immer ein wenig grüner. Heinz Schuler<br />

bezeich<strong>net</strong> das als ein durchaus<br />

Spielkind<br />

Die 28-jährige<br />

Janne Buch hat<br />

Spaß als Junior<br />

Brand Managerin<br />

bei Lego.<br />

Die Diplom-Kauffrau fand ihren Traumjob<br />

spielend, könnte man meinen. Zumindest<br />

spielte sie schon als Kind gerne mit<br />

den Bausteinen von Lego. Heute, nach<br />

ihrem Studium der internationalen Betriebswirtschaftslehre,<br />

entwickelt sie für<br />

den dänischen Spielzeughersteller Marketingpläne<br />

für Deutschland, Österreich<br />

und die Schweiz. Sie analysiert Markt-,<br />

Wettbewerbs- und Konsumententrends,<br />

beeinflusst das Sortiment und Marketing<br />

weltweit. Außerdem hält sie interne<br />

Schulungen und ist verantwortlich für die<br />

Auszubildenden in ihrem Bereich. An ihrem<br />

Job liebt Janne Buch das anregende<br />

Aufgabenfeld und das tolle Arbeitsklima.<br />

„Spielwaren sind einfach ein spannendes<br />

Segment“, sagt sie. „Mein bisheriges Highlight<br />

war eine crossmediale Kooperation<br />

mit einem TV-Sender.“ Um die 16 000 Kinder<br />

haben dabei mitgemacht. Immer neue<br />

Innovationen machen ihren Job zum besten<br />

der Welt.<br />

Immer spannend<br />

Die 27-jährige Diplom-Ingenieurin<br />

Sonja Hawranke<br />

fand ihren Traumberuf<br />

bei den<br />

Computer-Spieleentwicklern<br />

von<br />

Bright Future.<br />

Als Kind wollte sie Schäfer werden. Nachdem<br />

sich dieser Berufswunsch ausgewachsen<br />

hatte, stand für sie bald fest,<br />

dass sie im Medienbereich arbeiten<br />

möchte. Dass sie Ihren Traumjob als Visual<br />

Artist in der Grafikabteilung von Bright Future<br />

finden würde, ahnte sie lange nicht.<br />

„Ich habe in viele verschiedene Bereiche<br />

hineingeschnuppert, aber das hier ist der<br />

erste, der sich wirklich rundum wie meine<br />

persönliche Nische anfühlt.“ In dieser Nische<br />

erstellt sie grafische Elemente und<br />

programmiert Browsergames. Der Job ist<br />

abwechslungsreich. Er bietet ihr die Möglichkeit,<br />

ihre kreative Ader auszuleben und<br />

ihr technisches Fachwissen einzubringen.<br />

„Mir gefällt der stete Wechsel zwischen<br />

Zeichnen, Programmieren und Schreiben“,<br />

sagt sie. „Außerdem kommt man mit vielen<br />

verschiedenen Themen in Kontakt, je<br />

nachdem an was für einem Spiel man mitarbeitet.<br />

Es bleibt immer spannend.“<br />

Im Einklang<br />

Bruder Natanael<br />

Ganter studierte<br />

ganz weltlich Marketing-Kommunikation.<br />

Dann merkte er,<br />

dass es mehr gibt<br />

als Werbung.<br />

© Ken Liu<br />

„Irgendwann hat es klick gemacht. Ich<br />

habe gespürt, dass es mehr da draußen<br />

gibt als Partys und das Kinoprogramm<br />

am Wochenende“, sagt der 37-jährige Ordensbruder.<br />

Nach seiner Ausbildung zum<br />

Werbekaufmann studierte er Marketing-<br />

Kommunikation und arbeitete für verschiedene<br />

Marketing-Agenturen. Anfang<br />

30 erkannte er dann seine Berufung. Als<br />

Franziskanerbruder ist er nun in seinem<br />

Traumjob angekommen. Bruder Natanael<br />

arbeitet für den Orden als Referent für<br />

Öffentlichkeitsarbeit und Medien, ist Redakteur<br />

zweier Zeitschriften und berät<br />

die Mönche bei der Medienarbeit. Karriere<br />

bedeutet für ihn zu teilen und nicht nach<br />

Reichtum, Ansehen und Macht zu streben,<br />

sondern für Andere da zu sein. „Beruf und<br />

Leben sollten in Einklang sein“, meint er.<br />

„Oft gehen Menschen zur Arbeit und sitzen<br />

ihre Zeit ab. Erst nach Feierabend beginnen<br />

sie zu leben. Ich halte das für falsch.<br />

Leben und Arbeit müssen harmonieren.“<br />

20<br />

staufenbiel.de


Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong> 03 <strong>2009</strong><br />

Traumjobs EINSTIEG<br />

übliches Phänomen. „Menschen, die<br />

schnell gesättigt sind, müssen sich eine<br />

Tätigkeit suchen, die immer wieder<br />

neue Reize bietet“, sagt er.<br />

Purzelt der Traumjobber von Wolke<br />

sieben, kann das mehrere Gründe<br />

haben. „Wenn jemand unglücklich<br />

ist, liegt das oft daran, dass die Bedingungen<br />

nicht stimmen: Mal sind es die<br />

Kollegen, das Großraumbüro, oder die<br />

Umgebung“, erklärt Diplom-Psychologin<br />

Gulder. „Unzufriedene sollten<br />

überlegen, ob es wirklich der Beruf<br />

ist, der sie unglücklich macht.“ Ist das<br />

störende Element erst enttarnt, kann es<br />

entfernt werden.<br />

Wenn das nicht hilft, kann es aber auch<br />

einfach an der Zeit sein weiterzuziehen.<br />

Denn es gibt nicht nur den einen<br />

perfekten Job. Menschen entwickeln<br />

sich ihr ganzes Leben weiter. Psychologie-Fachmann<br />

Heinz Schuler vergleicht<br />

das mit der Liebe: „So wie es nicht nur<br />

den einen Traumpartner gibt, gibt es<br />

auch nicht nur den einen Traumjob.“<br />

Der beste Job der Welt<br />

Immerhin: 67 Prozent der Erwerbstätigen<br />

sagen, dass sie mit ihrer Berufswahl<br />

voll und ganz zufrieden sind. Das<br />

ergab eine Umfrage des Magazins „Focus“<br />

aus dem vergangenen Jahr. Aber<br />

auf den Briten Ben Southall sind sicher<br />

trotzdem einige von ihnen neidisch.<br />

Er hat Anfang Mai die Ausschreibung<br />

der australischen Tourismusbehörde<br />

Queensland um den „besten Job der<br />

Welt“ gewonnen. Nun darf er als gutbezahlter<br />

Ranger auf Hamilton Island<br />

sechs Monate das Leben genießen. Gut<br />

vorstellbar, dass er dabei das Gefühl<br />

hat, es gäbe nichts, wo er gerade lieber<br />

wäre. Und er es auch ohne Gehalt machen<br />

würde.<br />

Simone Derichsweiler<br />

INTERNET<br />

Traum oder Alptraum? Die beliebtesten und unbeliebtesten<br />

Jobs Deutschlands: das Ranking bei uns im Netz:<br />

www.staufenbiel.de\karrieremagazin.<br />

Abgetaucht: Ben Southall jobbt für ein halbes Jahr als Ranger auf Hamilton Island.<br />

© Tourism Queensland<br />

staufenbiel.de 21


03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

THEMA Vertrieb<br />

Talent hilft<br />

Trends erkennen, Kunden verstehen, Umsätze verantworten – wer seinen gesunden Menschenverstand<br />

und das Wissen aus dem Studium geschickt einsetzt, findet im Vertrieb<br />

spannende Aufgaben. Und kann gut verdienen.<br />

Kein Student lässt die „Gala“<br />

offen auf dem Tisch liegen,<br />

wenn sich Kommilitonen zum<br />

Kaffeekränzchen angemeldet haben.<br />

Niemand gibt gerne zu, dass er das<br />

Intensivlernen vor der Klausur schon<br />

einmal wegen einer Star-Treck-Nacht<br />

im Fernsehen hat verkürzen müssen<br />

– und viele Absolventen mögen den<br />

Vertrieb nicht. Warum eigentlich?<br />

Marketing-Professor Hendrik<br />

Schröder von der Universität Duisburg-Essen<br />

kennt die Antwort: „Viele<br />

befürchten, ihre Leistungsfähigkeit<br />

würde lediglich an Abschlusszahlen<br />

gemessen. Zudem erwarten viele Absolventen<br />

hier ein geringes gestalterisches<br />

Potenzial“. Vertrieb ohne gestalterisches<br />

Potenzial? Das können<br />

eigentlich nur Studenten denken, die<br />

bei Vertrieb an den einsamen Verkäufer<br />

vergangener Tage denken, der in<br />

schlecht sitzendem Trenchcoat und mit<br />

abgewetzter Ledertasche übers Land<br />

fuhr und mittelmäßige Produkte oder<br />

Standard-Dienstleistungen anbot.<br />

Die eigene Performance<br />

Der Unterschied zwischen Gestern<br />

und Heute im Vertrieb ist der gleiche<br />

Unterschied wie zwischen Verkaufen<br />

und Beraten. Wer im Vertrieb nur verkauft<br />

und nicht berät, ist selbst ziemlich<br />

schnell verraten und verkauft. Die<br />

meisten Produkte und Dienstleistungen<br />

sind heute längst so umfangreich<br />

Im Sales zählen Zahlen. Aber nicht nur.<br />

und komplex, dass ein Verkauf ohne<br />

Beratung langfristig nicht von Erfolg<br />

gekrönt sein kann.<br />

Überhaupt Erfolg. Was hatte Marketing-Experte<br />

Schröder gesagt? „Viele<br />

befürchten, ihre Leistungsfähigkeit<br />

würde lediglich an Abschlusszahlen<br />

gemessen.“ Für den Vertrieb gilt: Natürlich<br />

zählen Zahlen. Aber nicht nur.<br />

Das heißt, stimmen die Umsatzzahlen,<br />

stimmt der persönliche Einsatz, ist die<br />

Performance gut, können Vertriebler<br />

auch schnell zu Entwicklern werden.<br />

Die Key Account Manager sind im Unternehmen<br />

mit ihren exzellenten Kontakten<br />

zu Kunden bestens gerüstet,<br />

konkret Vorschläge für neue Produkte<br />

und Dienstleistungen zu machen. Denn<br />

wer weiß besser, was der Kunde will,<br />

als der, der täglich mit ihm spricht?<br />

© IStockphoto_ konstantin32<br />

Die strategischen Aufgaben<br />

Weil Firmen ihren Erfolg immer stärker<br />

direkt an der Kundenzufriedenheit<br />

messen, können Bewerber mit Praxiserfahrung<br />

in kundenbezogenen Bereichen<br />

durchaus punkten. Wer bereit ist,<br />

im Vertrieb zu arbeiten oder mit ihm<br />

zusammenzuarbeiten, kann Personalchefs<br />

oft leichter überzeugen. Denn in<br />

diesem Bereich sind positive Ergebnisse<br />

für das Unternehmen schneller als woanders<br />

sichtbar.<br />

„Die Aufgaben eines Vertrieblers<br />

mit Hochschulabschluss sind heute<br />

komplexe, strategische Managementaufgaben“,<br />

betont Peter Winkelmann,<br />

der den Studienschwerpunkt Marketing<br />

und Vertrieb an der FH Landshut leitet.<br />

Und warum sind die Einstiegschancen<br />

– trotz anhaltender Klagen über >>><br />

22<br />

staufenbiel.de


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03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

THEMA Vertrieb<br />

die Krise – kontinuierlich relativ gut<br />

in Vertrieb, Marketing und Service?<br />

„Weil eine fehlende oder mangelnde<br />

Kundenorientierung noch immer eine<br />

Hauptschwachstelle vieler deutscher<br />

Unternehmen ist. Die deutsche Wirtschaft<br />

glänzt durch Technik, doch sie<br />

vernachlässigt allzu oft Kundenwerte“,<br />

so Winkelmann.<br />

Die reale Businesswelt<br />

Was braucht es aber im Vertrieb? „Absolventen<br />

sollten schon einmal ein<br />

Büro von innen gesehen haben“, sagt<br />

Wiebke Barkmann, Verkaufsdirektorin<br />

Großkunden Snacks bei Kraft Foods<br />

Deutschland. Sie lacht. „Damit meine<br />

ich natürlich, dass Praxiserfahrungen<br />

aus der realen Business-Welt sehr wertvoll<br />

sind.“ Und sonst? „Na ja, Absolventen<br />

brauchen beim Einstieg im<br />

Vertrieb einen guten Werkzeugkasten,<br />

um Erfolg zu haben. Dazu gehören aus<br />

meiner Sicht ein BWL-Studium, optimalerweise<br />

mit Schwerpunkt Handel,<br />

Sprachkenntnisse, besonders Englisch,<br />

und gute EDV-Kenntnisse.“<br />

Die versteckten Signale<br />

Doch Wiebke Barkmann kann als<br />

erfahrene Verkaufsdirektorin Absolventen<br />

die Angst vor dem Praxisschock<br />

nehmen: „Auch im Sales kochen alle<br />

nur mit Wasser. Im Vertrieb beruht<br />

vieles auf Erfahrung und mit gesundem<br />

Menschenverstand kann man in<br />

90 Prozent der Fälle erfolgreich sein.“<br />

Und der Rest? Wiebke Barkmann holt<br />

tief Luft. „Man sollte gut kommunizieren<br />

und zuhören können. Wir haben<br />

es immer mit Menschen zu tun. Wer<br />

lieber im stillen Kämmerchen arbeitet,<br />

sollte lieber nicht in den Vertrieb gehen.“<br />

Kommunikatives Talent kann<br />

also auch nicht schaden. „Ja, Talent<br />

hilft immer, aber die Arbeit im Vertrieb<br />

ist erlernbar“, sagt die Verkaufsdirektorin.<br />

„Wer auch die versteckten<br />

Signale in einem Verkaufsgespräch<br />

entdecken und für sich nutzbar machen<br />

kann, wird erfolgreich sein.“ Und<br />

sie hat auch noch einen Tipp für Studenten:<br />

Vertriebskarrieren beginnen<br />

meist mit einem einschlägigen Praktikum.<br />

Da kann man live testen, ob<br />

einem Vertrieb und Vertriebssteuerung<br />

wirklich liegen.<br />

Die kundenorientierten Konzepte<br />

Viele Wirtschaftsstudenten können<br />

sich nicht vorstellen, dass sie nach Abschluss<br />

in kundennahen Abteilungen<br />

einsteigen. Zu stark ist für viele der<br />

Traum von einer schöpferisch-kreativen<br />

Tätigkeit in Werbe-, Messe- oder<br />

Event-Agenturen. Absolventen mit anderen<br />

Schwerpunkten geht es oft auch<br />

nicht anders. Auch sie landen häufig im<br />

Vertrieb. Warum? „Weil Absolventen<br />

dorthin gehen müssen, wo Absolventen<br />

gebraucht werden“, so Vertriebs-Experte<br />

Winkelmann. Die Praxis kümmerte<br />

sich nicht um die Wahl des Studienschwerpunkts.<br />

Unternehmen suchen<br />

Nachwuchskräfte, die an kundenorientierten<br />

Konzepten mitarbeiten und<br />

schnell Verantwortung für Kundenund<br />

Umsatzerfolg übernehmen wollen.<br />

Einer der Gründe, der die Arbeit für<br />

Absolventen im Vertrieb so attraktiv<br />

macht, ist – natürlich – das Einkommen.<br />

In vielen Branchen werden für<br />

Verkaufsabschlüsse Extra-Provisionen<br />

gezahlt, wodurch recht schnell relativ<br />

viel verdient werden kann. Wer nach<br />

dem Studium nach einem guten Verdienst<br />

schielt, sollte sein Verkaufstalent<br />

in die Dienste eines wachstumsstarken<br />

INSIDER-SICHT<br />

Mesut Sahin, 32, ist als District<br />

Manager Haushaltsmarkt<br />

bei der Coca‐Cola<br />

Erfrischungsgetränke AG<br />

tätig. Er hat Internationale<br />

BWL in Bremen studiert.<br />

Nachhaltig Erfolge erzielen<br />

Marktbedingungen, Konsumentenverhalten<br />

und der Wettbewerb verändern sich ständig.<br />

Man muss daher sein eigenes Handeln ständig<br />

den neuen Erfordernissen anpassen, um<br />

Unternehmensziele chancenorientiert und<br />

konsequent zu verfolgen. Das macht den Vertrieb<br />

in der täglichen Arbeit so interessant. Als<br />

Führungskraft kommt es in meinem Bereich<br />

darauf an, die Mitarbeiter auf neue Rahmenbedingungen<br />

vorzubereiten, um gemeinsam<br />

im Markt nachhaltig Erfolge zu erzielen.<br />

Einen optimalen Einstieg in den Vertrieb bieten<br />

Trainee-Programme. Sie bereiten neben<br />

der fachlichen Ausbildung gezielt auf bereichsübergreifende<br />

Aufgaben vor. Der Vorteil<br />

liegt darin, frühzeitig alle wichtigen Schnittstellen<br />

im Unternehmen kennenzulernen und<br />

so ein starkes Netzwerk aufzubauen. Empfehlenswert<br />

sind auch Praktika in vertriebsorientierten<br />

Unternehmen, um während des<br />

Studiums erste Erfahrungen zu sammeln.<br />

Eine ausgeprägte Sozialkompetenz und ein<br />

hohes Maß an Kundenorientierung sind für<br />

einen Vertriebsprofi zwei wesentliche Voraussetzungen,<br />

um dauerhaft erfolgreich zu sein.<br />

Unternehmens stellen. Und bei der<br />

Marke des Dienstwagens sollte man<br />

dann nicht zu wählerisch sein.<br />

Thomas Friedenberger<br />

INTERNET<br />

Noch mehr Informationen zum Thema Vertrieb gibt es auf<br />

staufenbiel.de: www.staufenbiel.de/karriere-specials.<br />

24<br />

staufenbiel.de


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VertrIeb<br />

zahlen, fakten, Insider-Infos – das Poster zum herausnehmen<br />

sChAufeNster<br />

K a r r i e r e m a g a z i n<br />

INNoVAtIVe VertrIebs-<br />

Modelle uNd Ihre erfINder<br />

© tupperware.mediaromm.com<br />

Vertriebsparty/tupper-Party<br />

1938<br />

gründete Earl Silas Tupper (1907-<br />

1983) das Unternehmen Tupper.<br />

1948<br />

entwickelte er mit zwei Verkäufern die<br />

Idee zu Heimvorführungen.<br />

Die „Tupperware Party“ war geboren.<br />

© Kaufhof<br />

Warenhaus & katalog/le bon Marché<br />

1852<br />

übernahm Aristide Boucicaut (1810-<br />

1877) in Paris ein Geschäft mit dem<br />

Namen Le Bon Marché und machte aus<br />

ihm das erste Großwarenhaus Europas.<br />

1856 begann Boucicaut als Vorreiter,<br />

seine Waren per Katalog zu vertreiben.<br />

onlineshopping<br />

1991<br />

gründete die Regensburgerin<br />

Ulrike Stadler den virtuellen ABC<br />

Bücherdienst, der Bücher erst<br />

über Btx-System und ab 1995 als<br />

WussteN sIe sChoN...<br />

... dass Joseph Samuel Girard (*1928) zwölf<br />

Mal hintereinander den Rekord als weltbester<br />

Autoverkäufer im Guiness-Buch der Rekorde hielt?<br />

... dass 92 Prozent der Führungskräfte und<br />

89 Prozent der Fachkräfte im Vertrieb eine variable Vergütung erhalten?<br />

Quelle: Kienbaum Vergütungsstudie: Führungs- und Fachkräfte in Marketing und Vertrieb <strong>2009</strong><br />

durChsChNIttsGehAlt<br />

AllGeMeIN<br />

leiter im Vertrieb: 140 000 euro<br />

top-Verkäufer: 48 000 euro<br />

Quelle: Kienbaum Vergütungsstudie: Führungs- und Fachkräfte in Marketing und Vertrieb <strong>2009</strong><br />

durChsChNIttlIChe<br />

VArIAble VerGÜtuNG<br />

leiter des Vertriebs: 29 000 euro<br />

fachkraft im Vertrieb: 22 000 euro<br />

top-Verkäufer: bis zu 32 000 euro<br />

Quelle: Kienbaum Vergütungsstudie: Führungs- und Fachkräfte in Marketing und Vertrieb <strong>2009</strong><br />

... dass 26 Prozent der Gesamtbezüge von Fachkräften im Vertrieb<br />

leistungsorientierte Vergütungsbestandteile sind?<br />

Quelle: Kienbaum Vergütungsstudie: Führungs- und Fachkräfte in Marketing und Vertrieb <strong>2009</strong><br />

... dass 77 Prozent der Führungs- und Fachkräfte im Vertrieb einen<br />

Dienstwagen fahren?<br />

Quelle: Kienbaum Vergütungsstudie: Führungs- und Fachkräfte in Marketing und Vertrieb <strong>2009</strong><br />

GefrAGte fAChrIChtuNGeN<br />

stelleNANGebote fÜr AkAdeMIker IM 1. hAlbJAhr <strong>2009</strong><br />

Quelle: Adecco<br />

eINstIeGsGehAlt NACh<br />

eINsAtzbereICh<br />

betriebs- und Volkswirte<br />

Ingenieure<br />

Pharmareferenten, Pharmaberater, Pharmazeuten<br />

(Wirtschafts-)Informatiker, It-spezialisten<br />

Architekten<br />

Naturwissenschaftler, Mediziner<br />

sonstige Akademiker<br />

0 200 400 600 800 1000<br />

953<br />

830<br />

499<br />

143<br />

59<br />

43<br />

144


telebuch.de im Inter<strong>net</strong> vertrieb.<br />

1998 kaufte Amazon den deutschen<br />

Online-Pionier auf.<br />

Homeshopping/HSC<br />

1977<br />

verkaufte Moderator Bob Circosta in<br />

seiner Radiosendung Dosenöffner.<br />

Lowell Paxson, Verwalter des<br />

Senders, gründete 1982 den Home<br />

Shopping Channel HSC und sendete<br />

als erster Shoppingkanal in den<br />

gesamten USA.<br />

Gehalt nach<br />

Unternehmensumsatz<br />

© SXC__ba1969<br />

Vertriebsingenieur: 44 900–50 500 Euro<br />

Key Account Manager: 42 800 Euro<br />

Business Development Manager: 41 800 Euro<br />

Einsteiger im Schnitt: 39 000 Euro<br />

Außendienst: 38 100 Euro<br />

Vertriebsinnendienst: 36 200 Euro<br />

Customer Relationship Management: 34 000 Euro<br />

Quelle: Personalmarkt, März <strong>2009</strong><br />

Einstiegsgehalt im Vertrieb<br />

NACh UnternehmensgröSSe<br />

Ein Leiter Vertrieb verdient in einem...<br />

• Unternehmen mit bis zu 50 Millionen Euro Umsatz:<br />

117 000 Euro<br />

• Unternehmen mit einer halben Milliarde Euro Umsatz:<br />

199 000 Euro<br />

Quelle: Kienbaum-Studie zur Vergütung von kaufmännischen Funktionen (2008)<br />

© Leo Blanchette<br />

101 bis 1 000<br />

Mitarbeiter:<br />

39 600 Euro<br />

>1 000 Mitarbeiter:<br />

43 750 Euro<br />


03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

THEMA Vertrieb<br />

„DIe kunst ist die<br />

Verkaufsstory“<br />

Der erfolgreiche Berater, Trainer und Bestseller-Autor Edgar K . Geffroy im Interview: Der<br />

54-Jährige weiß, wie Karrieren im Vertrieb geschmiedet werden.<br />

Für die einen ist Vertrieb eine Wissenschaft,<br />

für andere eine Kunst und für einige ist es<br />

einfaches Verkaufen. Was ist es denn nun?<br />

Geffroy: Eigentlich ist es ganz einfach.<br />

Es ist die interessanteste Möglichkeit,<br />

in kürzester Zeit zu lernen, was Erfolg<br />

ist. Und schnell Karriere zu machen.<br />

Das ist aber noch keine Antwort.<br />

Geffroy: Na gut. Es ist beides, ein<br />

Handwerk und eine Kunst. Es gibt einige<br />

Regeln und bestimmte Dinge, die<br />

man lernen kann. Aber die Kunst ist<br />

die Verkaufsstory. Und da unterscheiden<br />

sich die guten von den schlechten<br />

Vertrieblern.<br />

Nicht jeder Absolvent findet den Vertrieb so<br />

spannend wie Sie. Warum ist es dennoch der<br />

aufregendste Job überhaupt?<br />

Geffroy: Also ich finde ihn seit 30 Jahren<br />

faszinierend. Ich kann Menschen<br />

begeistern, Erfolge feiern und vor<br />

allem auch etwas Neues aufbauen. Der<br />

Job hat zwar zunehmend mit Technik<br />

zu tun – man denke an den Vertrieb im<br />

Inter<strong>net</strong> – aber hauptsächlich geht es<br />

immer noch um Menschen.<br />

Was braucht es denn, um im Vertrieb zu<br />

glänzen?<br />

Geffroy: Neben den üblichen Kenntnissen<br />

und Fähigkeiten müssen sich<br />

Aspiranten um ein erfolgreiches Ego-<br />

Marketing kümmern. Im Vertrieb verkaufen<br />

Sie nicht nur ein Produkt, sondern<br />

immer auch sich selbst. Deshalb<br />

ist die Ausstrahlung nicht unerheblich.<br />

Übrigens gilt das schon bei Bewerbungen.<br />

Ich habe aber bei Absolventen<br />

beobachtet, dass sie sich nicht gut vermarkten.<br />

Ihre Bewerbungen sind langweilig,<br />

das ist Schema F.<br />

Aber eine gute Ausstrahlung allein reicht<br />

doch sicher auch nicht...<br />

Geffroy: Nein, ein wichtiger Punkt ist<br />

Fleiß. Sie müssen bereit sein, viel und<br />

hart zu arbeiten und dabei nicht auf die<br />

Uhr schauen. Allerdings langt es auch<br />

nicht, jung, dynamisch und strapazierfähig<br />

zu sein. Manchmal muss auch die<br />

Gunst des Augenblicks stimmen. Es ist<br />

© Geffroy Business Akademie<br />

Edgar K. Geffroy: „ In kürzester Zeit lernen, was Erfolg ist.“<br />

wichtig, zur rechten Zeit in den richtigen<br />

Markt einzusteigen.<br />

Warum empfehlen Sie Absolventen eine Karriere<br />

im Vertrieb?<br />

Geffroy: Weil es ein wichtiger Karriereschritt<br />

ist. Der Vertrieb ist eine Voraussetzung<br />

für den Erfolg von Unternehmen.<br />

Deshalb stehen auch hinterher die<br />

Vertriebsexperten an der Spitze. Aber<br />

selbst wer später eine andere Richtung<br />

einschlägt, kann von dem Wissen und<br />

der Erfahrung auch in anderen Bereichen<br />

profitieren.<br />

Das Wirtschaftsleben ist komplexer, die<br />

Kunden anspruchsvoller geworden. Maßgeschneiderte<br />

Produktpakete, internationale<br />

Märkte und eine gute Beratung werden >>><br />

28<br />

staufenbiel.de


03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

THEMA Vertrieb<br />

© Geffroy Business Akademie<br />

So einfach es aber nicht. Insolvenzen, Millionenverluste<br />

und Arbeitslose – die Wirtschaftskrise<br />

hat schließlich ihre Spuren<br />

hinterlassen.<br />

Geffroy: Ja, aber nach dieser Krise<br />

kommt noch eine viel schlimmere. Der<br />

demographische Wandel wird ebenfalls<br />

hart zuschlagen. Deswegen versuchen<br />

Unternehmen ja auch, Mitarbeiter in<br />

dieser Krise zu halten. Sonst können sie<br />

hinterher, wenn es wieder besser wird,<br />

keine Angestellten mehr finden.<br />

für den Vertrieb immer wichtiger. Hat sich damit<br />

auch der Job des Vertrieblers gewandelt?<br />

Geffroy: Natürlich hat sich viel getan,<br />

aber so komplex ist es auch wieder<br />

nicht. Es gibt einen einfachen Nenner:<br />

Der Vertrieb muss nah am Kunden<br />

sein. Mit allen Konsequenzen. Man<br />

muss seinen Kunden gut zuhören. Das<br />

ist das Wichtigste.<br />

Absolventen können im Sales schnell<br />

aufsteigen und Personalverantwortung<br />

übernehmen. Was ist dann wichtig?<br />

Geffroy: Da braucht es natürlich mehr,<br />

als nur ein guter Sales-Mann zu sein.<br />

Ein Einzelkämpfer etwa hat wenig<br />

Chancen. Ich habe schon Leute erlebt,<br />

die waren Einkommensmillionäre,<br />

aber als Teamführer haben die vollkommen<br />

versagt. Andersherum kann<br />

jemand das Beste aus dem Team holen,<br />

der selbst nicht unbedingt als Sales Star<br />

Furore gemacht hat.<br />

In Krisenzeiten leiden die Mitarbeiter im Vertrieb<br />

oft. Keiner will etwas kaufen. Wie können<br />

sie sich dennoch motivieren?<br />

Geffroy: Auch in der Krise wird gekauft.<br />

Sehen Sie sich den Handel an.<br />

In anderen Industrien läuft es natürlich<br />

schlechter. Das liegt aber auch an Fehlern,<br />

die schon früher gemacht wurden.<br />

Wie viele haben sich ausgeruht und die<br />

Zeichen der Zeit nicht erkannt? Im<br />

Vertrieb muss man immer am Puls der<br />

Zeit und der Innovationen sein. Da bedarf<br />

es keiner Extra-Motivation.<br />

Sie sind sehr erfolgreich als Sales-Berater,<br />

Buchautor und Vortragsexperte. Verkaufen<br />

Sie sich selbst am besten?<br />

Geffroy: Ich denke, ich kann mich<br />

schon sehr erfolgreich ins rechte Licht<br />

rücken. Ich hatte bereits in den 80er<br />

Jahren große Bucherfolge. Das war<br />

mein Ego-Marketing-Instrument, mein<br />

Schlüssel zum Erfolg. Aber es kommt<br />

noch etwas dazu: Ich stand eben auch<br />

im richtigen Moment am rechten<br />

Bahnhof.<br />

Haben Sie schon einmal etwas gekauft, das<br />

Sie gar nicht brauchen, weil es Ihnen gut verkauft<br />

wurde?<br />

Geffroy: (Lacht) Ja, da müssen Sie nur<br />

einen Blick auf meinen Schreibtisch<br />

werfen. Der ist voll mit Geräten, die<br />

nicht halten, was sie versprechen.<br />

Interview: Stefanie Zimmermann<br />

30 staufenbiel.de


Wenn Sales Ihre<br />

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Hochschule erfolgreich abgeschlossen, und nun suchen Sie eine<br />

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03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

TITEL Elite<br />

© Fotolia_olly<br />

Alte Werte –<br />

neue elite<br />

Stark verunsichert – das sind die<br />

Spitzenmanager von morgen.<br />

Denn inzwischen hat die allgemeine<br />

Wirtschaftskrise auch die junge<br />

Elite erreicht. Davon zeugt eine Studie<br />

der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft<br />

Pricewaterhouse<br />

Coopers (PwC). Die Young Executives<br />

Study zeigt, dass es dabei nicht nur um<br />

den Verlust von Lehmann-Zertifikaten<br />

geht. Für die Studie wurden 302 karriereorientierte<br />

Führungskräfte unter 40<br />

Jahren befragt.<br />

„Wenn ich mal woanders hingehe,<br />

dann ist die Spitze eben woanders“,<br />

hieß es noch in der Vorjahres-Befragung.<br />

Heute hat das Sicherheitsdenken<br />

deutlich zugenommen. So sagt<br />

einer der Befragten jetzt: „Mir kommen<br />

schon Gedanken, ob es nicht woanders<br />

besser ist. Aber da wägt man<br />

natürlich ab.“ Viele Nachwuchskräfte<br />

richten sich derzeit eher in ihren Positionen<br />

ein, als (vor)schnell den Job<br />

zu wechseln. Schließlich hat der mit<br />

Zitronen gehandelt, der die Probezeit<br />

nicht übersteht.<br />

Zwar ist die junge Elite laut Studie<br />

nach wie vor stark von ihren persönlichen<br />

Fähigkeiten und ihrem Intellekt<br />

überzeugt, sie musste aber feststellen,<br />

dass so manche Lebensstrategie nicht<br />

krisenfest ist. Die Krise habe nicht nur<br />

private Perspektiven, sondern auch den<br />

Blick auf Gesellschaft und Wirtschaftssystem<br />

verändert. So haben etwa das<br />

Auseinanderdriften von Arm und<br />

Reich und der Zerfall der Gesellschaft<br />

in Teilgruppen in den Köpfen der High<br />

Potentials im Vergleich zum Vorjahr<br />

deutlich an Relevanz gewonnen.<br />

Die Ausgewählten<br />

Die Krise hat die Elite also in ihren<br />

Grundfesten erschüttert. Wer sich zu<br />

dieser schillernden High Society zählen<br />

darf, das ist immer schon eine Frage der<br />

Auslegung gewesen. Ob selbsternannt,<br />

soziale Elite Bildungs- oder Leistungselite:<br />

Kaum ein Begriff ist so strapaziert<br />

wie der Elitebegriff. Weißmaler loben<br />

die Elite über den Klee. Schwarzmaler<br />

lehnen sie kategorisch ab. Das Wort<br />

Elite leitet sich vom griechischen eklégomai<br />

und vom lateinischen eligere ab<br />

und heißt so viel wie auswählen oder<br />

auslesen.<br />

Bei einer Elite handelt es sich demnach<br />

um Auserwählte, die sich durch<br />

bestimmte Merkmale von der Masse<br />

abheben. Eliten gibt es schon seit der<br />

Antike und seitdem machen ihre Erben<br />

ihnen Ehre – oder auch nicht. In<br />

Deutschland ist der Elite-Begriff besonders<br />

belastet. Unter der Nazi-Diktatur<br />

hat die sogenannte Elite den Krieg und<br />

unvorstellbare Menschenvernichtung<br />

mitgetragen. Auch die DDR-Kader haben<br />

dazu beigetragen, dass man Elite<br />

in Deutschland eher kritisch sieht.<br />

Elite hat viele Gesichter<br />

„Mein Sitznachbar arbeitet bei Montblanc.<br />

Manschettenknöpfe, Siegelring,<br />

alles an ihm zeugt von langer<br />

32 staufenbiel.de


Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong> 03 <strong>2009</strong><br />

Elite TITEL<br />

Die Finanzkrise hat kein gutes Haar an der Manager-Elite<br />

gelassen. Zeit, um sich mit alten Werten neu zu definieren.<br />

Das gilt auch für den Nachwuchs.<br />

Tradition. Sogar die Haare sehen aus wie<br />

ein Fliegerhelm aus den zwanziger Jahren“,<br />

heißt es im Buch „Gestatten: Elite“<br />

von Julia Friedrichs. Auf ihrer Reise<br />

durch verschiedene – auch vermeintliche<br />

– Elite-Schmieden begegnen<br />

der Journalistin verschiedene<br />

Typen von Elite. Da ist der gelackte<br />

McKinsey-Berater Mario, der ihr zuraunt:<br />

„Es gibt Menschen, die sind<br />

oben – das sind die Gewinner. Und<br />

Menschen, die sind unten – die Verlierer.<br />

Pass auf, dass du im Leben zu den<br />

Gewinnern gehörst.“<br />

Neben Mario trifft man im Buch<br />

von Julia Friedrichs auch auf Bernd,<br />

Studentensprecher der European Business<br />

School, der gerade 21 Jahre alt<br />

geworden ist und seit zwei Jahren ehrgeizig<br />

und diszipliniert an seinem Weg<br />

nach oben arbeitet. Für ihn ist Leistung<br />

und Funktionieren alles: „Es gibt während<br />

der Woche selten Phasen, in denen<br />

ich nichts mache.“<br />

Schillernd und schwer fassbar<br />

Wie schillernd und schwammig der<br />

Begriff Elite ist, musste auch Julia<br />

Friedrichs auf ihrer Recherchereise<br />

erkennen. „Elite kann heißen, dass<br />

man talentierter ist, man mehr leistet,<br />

oder dass man einfach mehr bezahlen<br />

kann, um die richtigen Kindergärten,<br />

Schulen und Universitäten zu besuchen“,<br />

sagt sie in einem Interview.<br />

Die soziale Elite hat ihre eigenen Kriterien,<br />

um sich selbst zu definieren.<br />

Die Leistungs- oder Bildungselite hebt<br />

sich durch besondere Fähigkeiten oder<br />

Leistungen von der Allgemeinheit ab.<br />

Als Teil einer Leistungselite sieht sich<br />

BWL-Absolvent Markus Englert, der<br />

im Jahr 2007 ausgewählt wurde, an<br />

der Initiative Campus of Excellence<br />

teilzunehmen, und seitdem im Alumni-Verein<br />

engagiert ist. Dabei würde<br />

er sich durchaus nicht als besonders<br />

herausragenden Akademiker bezeichnen.<br />

„Meine Noten waren nie schlecht,<br />

aber auch nicht überdurchschnittlich“,<br />

sagt er von sich. Zur Elite würde er<br />

sich trotzdem zählen und zwar weder<br />

wegen seiner sozialen Herkunft noch<br />

seiner Noten. „Ich fühle mich eher als<br />

Teil einer Leistungselite, die bereit ist,<br />

mehr zu leisten als andere, die sich für<br />

andere engagiert, auch ohne finanzielle<br />

Hintergedanken“, sagt der 26-Jährige,<br />

der neben seinem Studium viel gejobbt<br />

und gleichzeitig zielgerichtete Praktika<br />

absolviert hat. Zusätzlich hat er auch<br />

Mediations-Kenntnisse erworben und<br />

engagiert sich im Vorstand der Hochschulgruppe<br />

für Marketing & PR beim<br />

Bundesverband deutscher Volks- und<br />

Betriebswirte (Bdvb).<br />

Tradition und Stallgeruch<br />

Soziale Eliten hingegen definieren sich<br />

vor allem über ihre Herkunft und das<br />

damit einhergehende finanzielle Polster,<br />

das häufig nicht einmal aus eigenem<br />

Verdienst stammt, sondern von<br />

den Eltern und Großeltern geerbt wurde.<br />

Wer aus (traditions-)reichem Haus<br />

kommt, ein dickes Konto im Rücken<br />

und somit gute Startbedingungen im<br />

Leben hatte, Privatschulen und angesehene<br />

Universitäten besuchen konnte,<br />

zählt sich häufig zur Elite. Hier sind<br />

Statussymbole oft wichtiger als die<br />

tatsächliche Leistung des Einzelnen.<br />

Wer dazugehört, weiß, wie er sich in<br />

der großen weiten Welt bewegen muss.<br />

Business-Etikette und Small Talk sind<br />

ihm in die Wiege gelegt.<br />

Führungseliten in der Krise<br />

Dadurch, dass die soziale Elite meist<br />

unter sich bleibt und abgeschottet von<br />

der restlichen Gesellschaft lebt, nimmt<br />

sie oft eigene Privilegien für sich in<br />

Anspruch. Dabei werden schon einmal<br />

bestimmte Regeln und Gesetze<br />

missachtet. Das schadet aber dem Ruf.<br />

Steuerhinterziehung im großen Stil, immense<br />

Gehälter und Bonuszahlungen<br />

trotz Firmenpleiten und Masseninsolvenzen<br />

oder Vetternwirtschaft tun ein<br />

Übriges. Die Führungs-Elite von heute<br />

kommt immer häufiger schlecht weg.<br />

Das Vertrauen bröckelt.<br />

Wie sehr die Reputation der deutschen<br />

Top-Manager unter der Finanzund<br />

Wirtschaftskrise gelitten hat, zeigt<br />

auch die Umfrage „Manager nach<br />

Noten“ des Bad Homburger Unternehmensberaters<br />

Manfred Niedner.<br />

Der Chef der Deutschen Bank, Josef<br />

Ackermann, und der Allianz-Chef Michael<br />

Diekmann verloren danach deutlich<br />

an Ansehen. Aber auch Manager<br />

aus der Automobil-Branche schnitten<br />

schlecht ab, wobei aktuell vor allem<br />

Porsche-Lenker Wiedeking von der<br />

Note 2,5 auf 3,8 abstürzte. „Die Haltung,<br />

die sich ausgeprägt hat, lautet:<br />

Die eigene Lebenswirklichkeit hat mit<br />

der der Masse nichts mehr zu tun“,<br />

sagt Deutschlands bekanntester >>><br />

staufenbiel.de<br />

33


03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

TITEL Elite<br />

© Gerrit Hahn<br />

© Kellner_München<br />

Haben sich kritisch mit dem Elite-Begriff auseinandergesetzt:<br />

Elite-Forscher Michael Hartmann, Journalistin Julia Friedrichs<br />

und Buchautor Heinz Verfürth (von links nach rechts).<br />

Elite-Forscher, der Soziologe Michael<br />

Hartmann. „Wenn eine Elite meint,<br />

über Recht und Ordnung hinweggehen<br />

zu können, hat das katastrophale Folgen.<br />

Damit beschädigt sie sich selbst,<br />

aber auch den Zusammenhalt in der<br />

Gesellschaft. Das ist brandgefährlich“,<br />

kritisiert auch Heinz Verfürth, Buchautor<br />

von „Die Arroganz der Eliten“,<br />

in einem Interview.<br />

Ideale Eliten<br />

Gerade in schlechten Zeiten manifestiert<br />

sich häufig eine Sehnsucht nach<br />

Eliten. „Auch eine Demokratie braucht<br />

Menschen, die Führung geben. Dazu<br />

ist Elite berufen. Sie muss jedoch ihrer<br />

Funktion gerecht werden“, so Verfürth.<br />

Dazu brauche sie die Eigenschaften<br />

Führung, Autorität, Verantwortung<br />

und Vorbildfunktion. Aus diesen Ansprüchen<br />

an Elite lässt sich auch der<br />

große Erfolg des neuen US-Präsidenten<br />

Barack Obama erklären. Er verspricht<br />

die Ideale, die man sich von Führungseliten<br />

wünscht.<br />

Die 28-jährige Lisa Stroux steht<br />

selbst am Anfang einer bewegten Karriere.<br />

Sie hat in England und den Niederlanden<br />

Industrial Design Engineering<br />

studiert und sucht jetzt am Mercator<br />

Kolleg, das sich die Nachwuchsförderung<br />

für Führungspositionen auf die<br />

Fahnen geschrieben hat, neue Herausforderungen.<br />

Angesichts der Wirtschaftskrise<br />

wünscht sie sich Eliten, die<br />

Abstand und Überblick behalten, das<br />

Wesentliche nicht aus den Augen verlieren<br />

und Mut zu Neuem mitbringen.<br />

So verkrampft der Umgang mit<br />

dem Elitebegriff in Deutschland auch<br />

ist, seit einigen Jahren wird er wieder<br />

ein wenig unbefangener gebraucht. So<br />

forderte Ex-Kanzler Gerhard Schröder<br />

in seiner ersten Regierungserklärung:<br />

„Auch unsere demokratische Gesellschaft<br />

braucht Eliten.“ Und er war<br />

nicht der einzige Politiker, dessen Ruf<br />

nach Eliten in den vergangenen Jahren<br />

laut wurde: Auch von Bundesbildungsministerin<br />

Edelgard Bulmahn und<br />

ihrer Nachfolgerin An<strong>net</strong>te Schavan<br />

gibt es ähnliche Statements.<br />

Zusätzliches Renommee<br />

Um eine neue Elite zu schaffen, hat das<br />

Bundesministerium für Wissenschaft<br />

und Forschung bereits im Jahr 2005<br />

die sogenannte Exzellenzinitiative ins<br />

Leben gerufen. Inzwischen gibt es neun<br />

ausgewählte Hochschulen, die sich mit<br />

dem Titel Elite-Uni schmücken können.<br />

Mit einer besonderen finanziellen<br />

Förderung geht auch das zusätzliche<br />

Renommee einher. Eine zweite Runde<br />

dieser Initiative ist ab 2017 geplant.<br />

Doch ob das der Königsweg der<br />

Elite-Bildung ist, wird von zahlreichen<br />

Wissenschaftlern infrage gestellt.<br />

So etwa von der Buchautorin Heike<br />

Schmoll (Interview auf Seite 36). Zu<br />

den Kaderschmieden der Führungselite<br />

gehören neben Elite-Kindergärten,<br />

staatlichen und privaten Elite-Universitäten<br />

unbestritten auch die zahlreichen<br />

renommierten Business-Schulen. Hier<br />

wird der Manager-Nachwuchs in die<br />

Finessen der Unternehmensführung und<br />

-leitung eingeweiht. Und nicht wenige<br />

der derzeit vielkritisierten Top-Banker<br />

und Wirtschaftsbosse haben ihre Wurzeln<br />

in einer solchen Business School.<br />

© David Ausserhofer/Stiftung Mercator<br />

Lisa Stoux: „Das Wesentliche<br />

nicht aus den Augen verlieren<br />

und Mut zu Neuem mitbringen.“<br />

Immer öfter werden jetzt Kritiker<br />

laut, die diesen Elite-Institutionen an der<br />

aktuellen Wirtschaftslage eine Mitschuld<br />

geben. Es lässt sich darüber streiten, inwieweit<br />

das tatsächlich der Fall ist. Fakt<br />

ist aber, dass derzeit immer mehr Top-<br />

Business Schulen dazu übergehen, ihre<br />

Curricula zu überarbeiten und an die<br />

aktuellen Geschehnisse anzupassen.<br />

So startete der MBA Roundtable,<br />

eine Organisation, die Lehrpläne und<br />

Innovationen in den Fokus nimmt, >>><br />

34 staufenbiel.de


Effizient studieren –<br />

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In diesem Studiengang werden Englischkenntnisse<br />

vorausgesetzt.<br />

Master of Laws (LL.M.)<br />

Master of Arts (M.A.)<br />

IN DEN STUDIENRICHTUNGEN<br />

» Accounting & Finance<br />

» Human Resources<br />

» IT-Management<br />

» Marketing & Communications<br />

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03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

TITEL Elite<br />

„Jedes Land hat Eliten“<br />

„Lob der Eliten“ heißt das Buch von Heike Schmoll, mit dem<br />

sie Elite-Kritiker aufs Korn nimmt. Im Interview erzählt sie,<br />

wie eine Elite von morgen aussehen müsste.<br />

Anfang dieses Jahres eine Umfrage unter<br />

den Anbietern von 232 MBA-Programmen.<br />

Das Ergebnis: 69 Prozent der<br />

Programme haben ihren Lehrplan signifikant<br />

überarbeitet, 89 Prozent gaben<br />

außerdem an, weitreichende Veränderungen<br />

zu planen. Dabei werden nicht<br />

nur zusätzliche Kurse geschaffen, die das<br />

Thema Finanzkrise näher beleuchten,<br />

auch Leadership-Programme werden<br />

verstärkt überarbeitet und Ethik-Kurse<br />

angeboten. Mit dieser Rückbesinnung<br />

auf alte Werte entstehen teilweise sogar<br />

ganz neue MBA-Programme.<br />

Ethik ist angesagt<br />

So ist etwa „Die Analyse von Finanzkrisen“<br />

einer von mehreren neuen Kursen,<br />

die MBA-Studenten im neuen Studienjahr<br />

an der University of Chicago Booth<br />

School of Business wählen können. Im<br />

Kurs „Business, Politik und Ethik“<br />

setzen sich Studenten mit Geschäftsentscheidungen<br />

und Praktiken auseinander,<br />

die ethische Fragen aufwerfen.<br />

Neue Ethik-Module gibt es außerdem<br />

am Massachusetts Institute of<br />

Technology und an der Tuck School<br />

of Business in Dartmouth. Auch in<br />

Deutschland hat die Krise neue Themen<br />

angestoßen. So hat die WHU ein neues<br />

Leadership-Programm eingeführt, bei<br />

dem es unter anderem um Mitarbeiterführung<br />

und Verantwortung den Mitarbeitern<br />

gegenüber geht.<br />

Die als Elite-Uni bekannte Harvard-Universität<br />

geht dagegen ganz<br />

eigene Wege: Hier haben sich etwa die<br />

Hälfte der 900 Absolventen den hippokratischen<br />

Eid der Ärzte zum Vorbild<br />

genommen und einen eigene MBA-<br />

Wie definieren Sie Elite?<br />

Elite kommt vom lateinischen eligere, was<br />

auswählen heißt. Und genau das ist entscheidend:<br />

Niemand kann über seine Zugehörigkeit<br />

zur Elite selbst bestimmen oder sich gar<br />

selbst zur Elite ernennen.<br />

Eliten verfügen über besondere Fähigkeiten<br />

und Talente auf intellektuellem, künstlerischem<br />

oder handwerklichem Gebiet. Sie<br />

zeichnen sich außerdem durch individuelle<br />

Mündigkeit, Verantwortungsbewusstsein<br />

und Leistungsfähigkeit, Überzeugungskraft<br />

und der Fähigkeit zur Selbstkritik aus.<br />

Auch unter Druck und Nötigung lassen sie<br />

sich von niemandem instrumentalisieren. Sie<br />

sind bereit, im Dienste ihrer Freiheit auch Einsamkeit<br />

zu ertragen.<br />

Braucht Deutschland wieder mehr Elite?<br />

Jedes Land hat Eliten, ob es will oder nicht.<br />

Zu den größten Versuchungen der Eliten<br />

gehören Dünkel, Selbstgefälligkeit, Überlegenheitsgebaren<br />

und Einbildung, die unweigerlich<br />

zu Machtmissbrauch führen. In einer<br />

demokratischen Gesellschaft müssen Eliten<br />

damit vorlieb nehmen, Einfluss auszuüben,<br />

aber nicht zu herrschen.<br />

Schwur kreiert. Als Manager wollen<br />

sie der Gemeinschaft dienen und Werte<br />

für die Allgemeinheit schaffen. Sie<br />

schwören etwa „Ich werde stets mit<br />

der größtmöglichen Integrität handeln<br />

und meine Arbeit ethischen Grundsätzen<br />

unterwerfen“ oder „Ich werde<br />

stets Verantwortung für meine Taten<br />

übernehmen“. Alte Werte stehen also<br />

beim Elitenachwuchs hoch im Kurs.<br />

Und wie müsste eine Elite von morgen angesichts<br />

der aktuellen Krise aussehen?<br />

Die Wirtschaftskrise ist ein Musterbeispiel<br />

dafür, wie Eliten fälschlicherweise ihre Privilegien<br />

als Besitz erachteten, ohne sich<br />

darüber im Klaren zu sein, dass Elitezugehörigkeit<br />

zeitlich befristet ist und immer<br />

aufs Neue erarbeitet werden muss. Gerade<br />

eine demokratische Gesellschaft ist auf verantwortungsbewusste,<br />

wache, historisch<br />

gebildete Eliten angewiesen, die politische<br />

Entwicklungen kritisch beobachten und notfalls<br />

auch eingreifen, ohne daraus bleibende<br />

Machtansprüche abzuleiten.<br />

Sind die durch die Exzellenzinitiative neu<br />

geschaffenen Elite-Universitäten geeig<strong>net</strong>,<br />

wirkliche Elite auszubilden?<br />

Zu den größten Konstruktionsfehlern der<br />

Exzellenzinitiative gehört die Ernennung<br />

von Institutionen zur Elite. Eine Universität<br />

ist nie als ganze exzellent, sondern es sind<br />

einzelne Köpfe und Wissenschaftler. Die Exzellenzinitiative<br />

besteht zu weiten Teilen aus<br />

regelrechter Antragsexzellenz. Das ist kontraproduktiv<br />

für Mündigkeit, Kreativität und<br />

Standhaftigkeit. Stattdessen sind Anpassung<br />

und nicht selten auch Mittelmaß gefragt.<br />

Aber ob sie so wie Phönix aus der<br />

Asche steigen können? Ja, wenn nicht<br />

einfach nur geschworen, sondern auch<br />

entsprechend gehandelt wird.<br />

Rebekka Baus<br />

INTERNET<br />

Wie sich die junge Elite selbst sieht: Nachlesen auf<br />

staufenbiel.de/karrieremagazin.<br />

36 staufenbiel.de


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03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

CAMPUS Karrierebeschleuniger<br />

Kennt sich,<br />

hilft sich<br />

Networking ist keine Erfindung des Inter<strong>net</strong>s.<br />

Neben den virtuellen Sammelbecken<br />

mehr oder weniger verbindlicher Beziehungen<br />

sind vor allem reale Kontakt<strong>net</strong>ze<br />

seit Jahrhunderten nützlich für die Karriere.<br />

Studentenverbindungen, Parteien, Karnevalsvereine –<br />

ihren Mitgliedern geht es manchmal ums Vergnügen,<br />

den Überzeugteren auch um die Sache an sich. Mit Sicherheit<br />

geht es ihnen um die Gemeinschaft, die bekanntlich<br />

wärmt und stärkt. Gleichsam nebenbei verschaffen sich die<br />

Genossen, Freunde und Korpsbrüder privilegierte Posten innerhalb<br />

und außerhalb der Organisation: Man kennt sich,<br />

man hilft sich. Gleichgesinnte können später schließlich<br />

noch einmal nützlich werden. Alles also nur Klüngel oder<br />

Vetternwirtschaft? Nein, auch für moralisch einwandfreies,<br />

professionelles Networking taugen die Zusammenschlüsse.<br />

Wir klären, welchen Nutzen Karrierebewusste aus Vereinen,<br />

Clubs und Initiativen ziehen können und welche Nachteile<br />

drohen.<br />

Studentenverbindungen<br />

Sie gelten vielen als Refugien radikaler Gesinnung, archaische Männerbünde<br />

und Horte trinkfester Geselligkeit. Studentenverbindungen<br />

stehen unter dem Generalverdacht nationalistischer oder sexistischer<br />

Diskriminierung. Neben den berüchtigten Burschenschaften gibt es<br />

jedoch auch Landsmannschaften und Corps, die sich als unpolitisch<br />

und tolerant bezeichnen. Musische Verbindungen, rein weibliche<br />

oder solche, die unterschiedslos für alle Studierende offen sind, widersprächen<br />

dem Klischee, seien jedoch zahlen- und karrieremäßig<br />

irrelevant, sagt Korporationsforscher Stephan Peters.<br />

Wirklich karrierefördernd, zumindest in konservativen Kreisen, sind<br />

laut Peters die katholischen Studentenverbindungen des Cartellverbands<br />

(CV). Noch erfolgreicher sind die Corps, fast alle schlagend und<br />

farbentragend. Frauen sind hier aber nur zu Festlichkeiten zugelassen.<br />

Die Mensur dient zugleich der Loyalitätsbildung und der Abgrenzung<br />

nach außen. Das Prinzip lebenslanger Verbundenheit klingt nicht von<br />

ungefähr nach Seilschafterei. „Hauptzweck der Verbindungen ist, sich<br />

gegenseitig in Posten zu hieven“, sagt Peters.<br />

© iStockphoto__amdandy<br />

+ einflussreiche Gesellschaft<br />

+ enge Verbundenheit<br />

+ hohe Karriererelevanz<br />

– Diskriminierung von Frauen, Ausländern oder Nicht-Korporierten<br />

– Mensur<br />

– Gefahr gesellschaftlicher Ächtung<br />

38 staufenbiel.de


Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong> 03 <strong>2009</strong><br />

Karrierebeschleuniger CAMPUS<br />

© iStockphoto_Zulapi<br />

Studenteninitiativen<br />

Nicht zu verwechseln mit Verbindungen sind die zahlreichen Studenteninitiativen,<br />

die sich an vielen Hochschulen mit selbst gestellten Aufgaben<br />

befassen. Im Vordergrund steht also nicht ein elitäres oder gar<br />

ausgrenzendes Gemeinschaftsgefühl, sondern Themen wie Unternehmensberatung<br />

(BDSU, JCNetworks), Firmenkontaktmessen (Bonding,<br />

Konaktiva) oder Internationalität (AEGEE, AIESEC). Das klare Ziel: Karriere.<br />

Die Methode: durch eigenes Engagement Studieninhalte außeruniversitär<br />

ergänzen und anwenden. Praxis wird dabei großgeschrieben.<br />

Neben Exkursionen und Seminaren bieten viele Initiativen ihren Mitgliedern<br />

die Möglichkeit, erste eigene Projekte in die Praxis umzusetzen,<br />

von Marketing-Konzepten (MTP) bis zum Aktienhandel (BVH).<br />

Klaus Reiners vom Bund Deutscher Unternehmensberater (BDU) bewertet<br />

diese Aktivität von Studenten als sehr positiv. „Unternehmen<br />

schätzen die Projekterfahrung der Studenten. Aus diesem wertvollen<br />

Pool beziehen Unternehmensberater gerne ihren Nachwuchs“, sagt er.<br />

Manche Initiativen haben mächtige Alumni-Organisationen, in denen<br />

ehemalige Mitglieder den neuen unter die Arme greifen. Und ihr eigenes<br />

Netzwerk pflegen. Denn wie bei allen Karrierehilfen sind die Kontakte<br />

mindestens so wichtig wie die Inhalte.<br />

+ hoher Praxisbezug<br />

+ hohe Karriererelevanz<br />

+ Nachweis außeruniversitären Engagements<br />

– teilweise zu große Beanspruchung durch Projekte und Aktivitäten<br />

– zeitliche Kollision mit verschulten Studiengängen<br />

© iStockphoto_Step_Pe<br />

Parteien<br />

Nicht überall ist das richtige<br />

Parteibuch ein Karrieregarant.<br />

Mancherorts aber schon. Je nach<br />

regionaler Klüngel-Tradition und<br />

aktueller politischer Lage kann<br />

die Mitgliedschaft in der richtigen<br />

Organisation durchaus hilfreich<br />

sein. Zum Beispiel im Öffentlichen<br />

Dienst, in Teilen der Medien oder<br />

in der Politik selbst. Viele karriererelevante<br />

Vorteile von Parteien<br />

haben mit Vetternwirtschaft jedoch<br />

nichts zu tun. Dazu gehören<br />

zum Beispiel die Förderprogramme<br />

der Partei-Stiftungen, die<br />

Stipendien in verschiedenen Disziplinen vergeben. Eine Betätigung in<br />

demokratischen Organisationen gilt Arbeitgebern zudem als Beleg für<br />

gesellschaftliches Engagement und Einsatz über den Studienplan hinaus.<br />

Die Arbeit in Jugendorganisationen oder anderen Parteiorganen<br />

fördert wichtige Soft Skills wie Kommunikations- und Organisationsfähigkeit.<br />

„Allerdings sollte die Mitgliedschaft aus wirklicher Überzeugung<br />

und nicht allein aus taktischen Gründen erfolgen. Denn dies wird<br />

erfahrenen Arbeitgebern auffallen und dann wohl eher als Opportunismus<br />

gewertet“, so Martin Griepentrog vom Verband für Bildungsund<br />

Berufsberatung. Nicht zuletzt sind Parteien schlicht und einfach<br />

Netzwerke, die unabhängig von Tagesgeschehen und Machtfragen<br />

jede Menge Kontakte mit sich bringen. Wenn die dann auch noch in<br />

einflussreichen Positionen sitzen – umso besser. Doch aufgepasst: In<br />

manchen Führungskreisen der Wirtschaft, in denen Politikverachtung<br />

herrscht, sei ein aktives politikfernes Netzwerk sicherlich nützlicher,<br />

ergänzt Griepentrog.<br />

+ einflussreiche Netzwerke<br />

+ Training karriererelevanter Soft Skills<br />

+ Nachweis gesellschaftlichen Engagements<br />

– teilweise zeitraubende Arbeit<br />

– Gefahr politisch bedingter Interessenskonflikte<br />

staufenbiel.de 39


03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

CAMPUS Karrierebeschleuniger<br />

© iStockphoto__mstay<br />

Vereine<br />

Das deutsche Vereinswesen<br />

hat schon so manchen mehr<br />

oder weniger spöttischen Kommentar<br />

hervorgerufen. Ob Fußball,<br />

Brauchtumspflege oder<br />

der Schutz seltener Kriechtiere:<br />

Um einen Verein zu gründen<br />

braucht es drei Mitglieder, eine<br />

Satzung und einen Eintrag<br />

beim zuständigen Amtsgericht.<br />

Damit ein Verein als Karrierebeschleuniger gelten kann, fehlen noch<br />

einige Zutaten. Zum Beispiel mehrere zehntausend Mitglieder und<br />

eine klare beruflich-thematische Ausrichtung. Berufsverbände wie<br />

der Verein Deutscher Ingenieure (VDI), die Gesellschaft für Informatik<br />

(GI) oder der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater<br />

(BDU) bieten ihren Mitgliedern genau das. Neben einem sehr weiten<br />

Netz fachspezifischer Kontakte zählen zu den Vorzügen vor allem<br />

Informationen und die Bewertung von Trends. Mitglieder bekommen<br />

nicht nur Newsletter oder Weiterbildungsangebote, sie haben auch die<br />

Möglichkeit, in Fachgruppen ihr Wissen zu erweitern und zu vermitteln.<br />

Viele Verbände verfügen über eigene Stellenmärkte und helfen<br />

mit Ratschlägen.<br />

Doch: „Obwohl manche Verbände explizit mit ihrem Netzwerk als<br />

Karrieresprungbrett werben, kommt es immer auf die Aktivität und<br />

Leistungsbereitschaft des Einzelnen an, es auch zu nutzen. Bloße Mitgliedschaft<br />

wirkt sich also nicht unbedingt karrierefördernd aus“, so<br />

Hilmar Sturm vom Institut für Verbandsforschung und -beratung SVV.<br />

+ große fachspezifische Netzwerke<br />

+ aktuelle Informationen und Trends<br />

+ Nachweis von thematischem Interesse<br />

– unklare Karriererelevanz, abhängig vom Verein<br />

und eigenem Engagement<br />

– Vorwurf der Vereinsmeierei<br />

Clubs<br />

Eine Sonderform karrierefördernder Vereine sind die teilweise recht<br />

elitären sogenannten Service-Clubs. Ihr erklärtes Ziel ist es, Freundschaften<br />

zu pflegen und private wie berufliche Interessen ihrer Mitglieder<br />

zu fördern. Zusammenschlüsse wie der Rotary-Club, der Lions-<br />

Club oder Round Table sind Beispiele dafür. Round Table richtet sich<br />

gezielt an junge Interessierte. Die anderen verfügen über eine eigene<br />

Jugendabteilung.<br />

+ etablierte, zum Teil weltweite Netzwerke<br />

+ gemeinnützige Aktivitäten<br />

+ hohe Karriererelevanz<br />

– anstrengende Verpflichtungen<br />

– Angeber-Image<br />

– logenartige Geheimgesellschaft<br />

– Mitgliedschaft an Vorschlag eines Fürsprechers gebunden<br />

Clubs dieser Art sind Netzwerke<br />

zum gegenseitigen<br />

Nutzen in ihrer reinsten<br />

Form. Beim erklärten Ziel,<br />

berufliche und private Erfahrungen<br />

auszutauschen,<br />

Freundschaften im In- und<br />

Ausland zu pflegen und<br />

Dienst an der Allgemeinheit<br />

zu leisten, dürfte der konkrete<br />

Nutzen für das einzelne<br />

Mitglied eine wesentliche<br />

Rolle spielen.<br />

Doch „das Netzwerk wird allgemein<br />

überschätzt“, sagt<br />

© iStockphoto__TySemaka<br />

Sebastian Gradinger, Autor<br />

des Buches „Service Clubs“. Er ist selbst Mitglied bei Round Table<br />

und meint: „Die Karriere macht man nicht wegen der Mitgliedschaft<br />

in einem Service-Club, sondern wegen der Ausbildung und Qualifikation.“<br />

Aber natürlich sei es von Vorteil, sich bei erfahrenen Managern<br />

Ratschläge zu holen und Zugangsmöglichkeiten zu Praktika zu erhalten,<br />

so Gradinger weiter. Die Mitgliedschaft setzt so gut wie immer den<br />

Vorschlag eines etablierten Mitglieds voraus.<br />

Sascha Reimann;<br />

Mitarbeit: Simone Derichsweiler, Tilman Böcker<br />

40 staufenbiel.de


EINTRITT<br />

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11. Europäische Stellenbörse<br />

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03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

CAMPUS Bachelor<br />

Keine Umwege mehr<br />

Massives Zeitproblem –<br />

die Sicht der Studenten<br />

© iStockphoto_Neustockimages<br />

Es sollte alles unkomplizierter,<br />

schneller und strukturierter –<br />

einfach besser – werden. Das jedenfalls<br />

war das Ziel der Umstellung<br />

auf die Bachelor-Abschlüsse. Doch der<br />

Alltag sieht anders aus. Studenten halten<br />

mit ihrer Kritik nicht hinterm Berg.<br />

„Wegen der kürzeren Regelstudienzeit<br />

muss das Studium von Beginn an konsequenter<br />

verfolgt werden“, sagt etwa<br />

Timm Engelmeyer vom Fachschaftsrat<br />

Wiwi der Bergischen Universität<br />

Wuppertal. So sei außeruniversitäres<br />

Engagement oder gar ein Nebenjob<br />

zur Finanzierung des Studiums fast<br />

unmöglich – oder nur auf Kosten des<br />

Studiums.<br />

Den Studenten bleibt in den ersten<br />

Semestern kaum Zeit, sich an der Uni<br />

zu orientieren, denn jede nicht bestandene<br />

Klausur muss im nächsten Semester<br />

nachgeholt werden und kostet<br />

zusätzlich Zeit.<br />

Ein weiterer Kritikpunkt ist die<br />

Verschulung der Studiengänge. „Gerade<br />

in den Geisteswissenschaften<br />

finde ich die Modularisierung und<br />

Vereinheitlichung der Lehre unsinnig.<br />

Seinen individuellen Interessen zu folgen,<br />

ist kaum möglich“, moniert Jan<br />

Horstmann, Germanistik- und Geschichtsstudent<br />

aus Münster. Die Modularisierung<br />

stößt auch bei anderen<br />

Fachrichtungen nicht auf Gegenliebe.<br />

„Es gibt einfach zu viele kleine Module.<br />

Das System ist nicht ausgewogen<br />

und der Student kann nicht wirklich<br />

nach Interesse entscheiden, sondern<br />

taktiert, um an seine Punkte zu kommen“,<br />

sagt Benjamin Kand, Mathematikstudent<br />

aus München.<br />

Zukunftsängste und Chancen<br />

Zu den kritischen Stimmen zum Studienablauf<br />

gesellt sich auch die bange<br />

Frage: Was bringt der Bachelor überhaupt<br />

fürs Berufsleben? „Wegen des<br />

Zeit- und Notendrucks haben viele<br />

Angst, dass es nicht genug Masterplätze<br />

geben wird und konzentrieren sich nur<br />

noch auf ihre Noten. Das studentische<br />

Leben bleibt so völlig auf der Stecke“,<br />

gibt Sarah Marhöfer, Chemiestudentin<br />

aus Osnabrück, zu bedenken.<br />

Die Ungewissheit, wie die Unternehmen<br />

mit dem neuen Abschluss<br />

umgehen, schwindet aber allmählich“,<br />

so Timm Engelmeyer. „In letzter Zeit<br />

zeich<strong>net</strong> sich eine klarere Positionierung<br />

der Absolventen ab.“<br />

Die Studenten gewinnen ihrem Studium<br />

auch positive Seiten ab. Sie sehen<br />

den Bachelor als eine Chance für den<br />

schnelleren Zugang zum Arbeitsmarkt,<br />

die man allerdings nutzen muss. „Bei<br />

den wenigen Wahlmöglichkeiten sollte<br />

man erst recht darauf achten, die<br />

Fächer sinnvoll zu kombinieren und<br />

schnell eine Linie ins Studium zu bringen“,<br />

sagt Engelmeyer. Wer von Anfang<br />

an konsequent auf Leistungspunktejagd<br />

geht und sich trotz des straffen<br />

Pensums noch entspannen kann, sollte<br />

also mit dem Bachelor keine Probleme<br />

haben.<br />

Meine Meinung<br />

Moderne<br />

Studiengänge<br />

Birger Lang ist Dekan<br />

des Studiengangs<br />

International Business<br />

der Cologne Business<br />

School.<br />

Trotz Kritik hat sich das System aus Bachelor<br />

und Master in Deutschland etabliert. Vor<br />

allem private Wirtschaftshochschulen haben<br />

moderne Studiengänge entwickelt, die<br />

flexibel auf den Bedarf der Wirtschaft abgestimmt<br />

sind. Die meist auf sechs Semester<br />

zugeschnittenen Bachelor-Studiengänge sorgen<br />

dafür, dass junge Menschen qualifiziert<br />

ausgebildet früher als bisher in das Berufsleben<br />

eintreten können. Masterstudiengänge<br />

fördern anschließend spezifische Entwicklungspotentiale<br />

und führen so zur beruflichen<br />

Weiterentwicklung. Das ECTS-System<br />

und die Überprüfung der Studiengänge durch<br />

Akkreditierungsagenturen sorgen für transparente<br />

Qualitätsstandards in Europa.<br />

Ich bin der Meinung, dass sich Kritiker Gedanken<br />

machen sollten, ob die alten Diplomstudiengänge<br />

ohne Akkreditierung wirklich besser<br />

waren. Denn Bachelor und Master führen<br />

zu sinnvollen Veränderungen im deutschen<br />

und im europäischen Hochschulraum.<br />

42<br />

staufenbiel.de


Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong> 03 <strong>2009</strong><br />

Bachelor CAMPUS<br />

Zehn Jahre Bologna-Prozess – viele Bachelor-Absolventen haben<br />

sich inzwischen an die Arbeit gemacht. Aber wie machen sich die<br />

Schnell-Studenten im Jobleben? Das „<strong>Karrieremagazin</strong>“ hat<br />

Personaler und Studenten zum neuen Abschluss befragt.<br />

© iStockphoto_lisegagne<br />

Schwieriger Spagat –<br />

die Sicht der Unternehmen<br />

Personalverantwortliche haben<br />

hohe Ansprüche an ihre Bewerber.<br />

Dazu zählen oft einschlägige<br />

Praxiserfahrungen und ein geringes<br />

Einstiegsalter. Mit dem einen können<br />

Bachelor-Absolventen dienen, mit dem<br />

anderen nicht unbedingt. So ruft die<br />

verkürzte Studiendauer bei den Unternehmen<br />

ein geteiltes Echo hervor. Während<br />

sie einerseits den frühen Start ins<br />

Arbeitsleben loben, ist andererseits das<br />

zu straffe Curriculum ein Kritikpunkt.<br />

„Wegen der kürzeren Studienzeit und<br />

der dadurch eingeschränkten Möglichkeit,<br />

das Fach zu wechseln oder das<br />

Studium gar zu unterbrechen, haben<br />

Studenten keinen Raum mehr für den<br />

Blick über den Tellerrand hinaus,“ so<br />

Alfred Lukasczyk vom Personalmarketing<br />

des Essener Industriekonzerns<br />

Evonik Industries. „Auch Umwege<br />

können bei der Studienwahl ans Ziel<br />

führen“, fügt er hinzu. Besonders in<br />

der Verschulung und den eng getakteten<br />

Modulen sieht der Personaler die<br />

Gefahr, dass der Praxisanteil innerhalb<br />

der Ausbildung zu kurz kommt.<br />

Die Praxisnähe kann jedoch eine der<br />

Stärken des Bachelors sein. Peter Körner,<br />

Leiter des Competence Center Human<br />

Resources Development der Deutschen<br />

Telekom: „Bei gut durchdachten Studiengängen<br />

ist durch eine hohe Praxisorientierung<br />

bereits nach sechs oder sieben<br />

Semestern das Fundament gelegt, um in<br />

den Beruf einsteigen zu können.“<br />

Zu wenig Praxis<br />

In der Kürze kann also wirklich die<br />

Würze liegen. Doch ein in Eiltempo<br />

durchgezogenes Studium ist noch kein<br />

Jobgarant. Bachelor-Studenten müssen<br />

einen schwierigen Spagat bewerkstelligen:<br />

Einerseits sollen sie das Studium<br />

zügig abschließen, andererseits bemängelt<br />

die Wirtschaft die zu kurzen<br />

Praxiseinheiten. „Ein schnelles Studium<br />

allein reicht nicht für den Start ins<br />

Berufsleben aus. Leider haben Bachelor-Studenten<br />

wegen der vorgegebenen<br />

Module weniger Möglichkeiten, das<br />

Studium individuell zu gestalten und<br />

praktische Erfahrungen zu sammeln“,<br />

sagt Patrizia Westermann vom Lebensmittelkonzern<br />

Nestlé.<br />

In der Pflicht<br />

Um der Veränderung Rechnung zu tragen,<br />

haben einige Unternehmen gehandelt<br />

und eigene Programme zur Absolventenförderung<br />

erstellt. „Wir legen<br />

Wert darauf, dass Bachelor-Absolventen<br />

nach zwei bis drei Jahren Beratertätigkeit<br />

einen Master absolvieren“, erklärt Niclas<br />

Storz, Geschäftsführer der Boston Consulting<br />

Group. „Die Wirtschaft steht in<br />

der Pflicht, nicht nur Bildung zu konsumieren,<br />

sondern selbst Bildung mitzugestalten“,<br />

beschreibt Telekom-Personaler<br />

Körner die Aufgabe der Unternehmen.<br />

So bieten große Firmen neben dem Direkteinstieg<br />

auch die Chance, ein Masterstudium<br />

einzuschieben, um danach<br />

wieder mit vertieften Kenntnissen in das<br />

Unternehmen zurückzukehren.<br />

„Wünschenswert wäre, das Qualifikationsprofil<br />

des Studiengangs stärker<br />

zu erläutern, damit wir mehr Informationen<br />

zu den jeweiligen Kompetenzen<br />

bekommen“, beschreibt Lukasczyk<br />

von Evonik die Schwierigkeiten der<br />

Unternehmen im Umgang mit dem<br />

neuen Abschluss.<br />

MINT-Mangel<br />

Ein grundsätzliches Problem stellt der<br />

Mangel an Absolventen in den naturwissenschaftlichen<br />

Fächern dar. „Wir<br />

benötigen mehr Absolventen in den<br />

MINT-Fächern. Hier steht einem großen<br />

Bedarf der Unternehmen nur eine<br />

geringe Absolventenzahl gegenüber“,<br />

so Peter Körner. Aus seiner Sicht sollten<br />

die Unis die Lehrpläne künftig noch berufsorientierter<br />

entwickeln, um Basisund<br />

Schlüsselqualifikationen zu fördern.<br />

Sie kämen bisher noch zu kurz.<br />

Tilman Böcker<br />

INTERNET<br />

In der nächsten <strong>Ausgabe</strong>: Thomas Sattelberger, Personalvorstand<br />

Deutsche Telekom, im Interview. Sie haben<br />

Fragen an ihn? Dann tragen Sie sie unter staufenbiel.de/<br />

karrieremagazin ein – und die beiden besten Fragen unserer<br />

Leser stellen wir ihm.<br />

staufenbiel.de 43


03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

CAMPUS Körpersprache<br />

Mit dem<br />

Körper<br />

sprechen<br />

Es klingt überraschend, aber zu 93 Prozent<br />

kommunizieren Menschen über die<br />

Körpersprache. 55 Prozent unserer Aufmerksamkeit<br />

richten sich nämlich auf Haltung,<br />

Gestik und Mimik unserer Gesprächspartner,<br />

weitere 38 Prozent auf Lautstärke oder Melodie<br />

der Stimme. Der Inhalt interessiert den<br />

Zuhörer also nur zu sieben Prozent. Mit Worten<br />

können wir vielleicht jemanden täuschen<br />

oder belügen, aber wen überzeugt schon<br />

ein aufgesetztes Lachen? Ob gewollt oder<br />

nicht – unser Körper verrät unsere wahren<br />

Gefühle und Gedanken. Körperhaltung,<br />

Gestik und Mimik richtig zu verstehen und<br />

einzusetzen kann von großem Vorteil sein.<br />

Gerade in Situationen, in denen ein guter<br />

Eindruck entscheidet ist, das Wissen um<br />

diese Kunst unverzichtbar.<br />

© sxc.hu_Lusi<br />

Die Körpersprache gibt den Ton an: Sie verrät Gefühle und<br />

Gedanken. Wer die Sprache des Körpers richtig einsetzt,<br />

kann Eindruck machen. Wie, darüber schreibt die Buchautorin<br />

Monika Matschnig im „<strong>Karrieremagazin</strong>“.<br />

44<br />

Positives Signal<br />

Der erste Eindruck zählt. Diesen Satz<br />

hören wir immer wieder und merken<br />

ebenso oft, dass dies nicht aus der Luft<br />

gegriffen ist. Nach nur wenigen Sekunden<br />

bilden sich Menschen ein Urteil<br />

über einen Fremden. Kein Wunder<br />

also, dass zum Beispiel die Bedeutung<br />

des Händedrucks beim ersten Aufeinandertreffen<br />

nicht unterschätzt werden<br />

sollte. Gerade im Geschäftsleben<br />

kann die Art der Begrüßung vieles<br />

über eine Person vermitteln – ihre<br />

Absichten, ihr Selbstbild und ihre<br />

Einstellung.<br />

Sie können aber auch selbst ein<br />

positives Signal setzen. Viele Psychologen<br />

sind sogar der Meinung,<br />

dass vom richtigen Händedruck<br />

der Erfolg oder Misserfolg eines<br />

Geschäftsgesprächs oder auch einer<br />

Bewerbung abhängen kann.<br />

Ganz wichtig: Achten Sie bei<br />

der Begrüßung auf jeden Fall<br />

darauf, die Distanzzone Ihres<br />

Gegenübers zu respektieren.<br />

Das bedeutet: mindestens eine<br />

Armlänge Abstand. Armbewe-<br />

staufenbiel.de


Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong> 03 <strong>2009</strong><br />

Körpersprache CAMPUS<br />

Was der hÄNdedruck aLLes VerrÄt<br />

• ein fester händedruck lässt auf einen ebenso festen, selbstsicheren charakter schließen.<br />

• ein lascher händedruck, bei dem die Finger nicht gestreckt werden und die andere hand nicht richtig gegriffen wird, deutet dagegen<br />

auf einen unsicheren Menschen hin.<br />

• setzt jemand zur Begrüßung seine ganze hand ein, sodass die hände tief ineinandergreifen, signalisiert er damit: „ich bin für alles<br />

offen!“ diese Person hält sich nicht zurück, sondern zeigt vollen einsatz.<br />

• Wer beim händeschütteln einen hohlraum zwischen den handinnenflächen formt, ist zwar offen, will aber im Moment noch nicht alles<br />

von sich preisgeben.<br />

• auch jemand, der eine steife hand oder nur seine Finger zur Begrüßung reicht, möchte (noch) auf distanz bleiben.<br />

• Wer nur ein paar Finger entgegenstreckt, ist zwar anwesend, aber nicht emotional beteiligt.<br />

• zeigt der handrücken bei der Begrüßung nach unten, haben sie es mit einer dominanten Person zu tun.<br />

• Bestimmend wirkt auch jemand, der mit seiner freien hand zusätzlich ihren unterarm greift. diese Person will sie führen.<br />

• etwas ganz anderes will jemand ausdrücken, der seine freie hand auf die Oberseite der Begrüßungshand des anderen legt. diese<br />

emotionale geste kann als sehr wertschätzend verstanden werden.<br />

• Nicht zu verwechseln ist dieser händedruck mit der sogenannten „gebrauchtwarenhändler-attitüde“, bei der die entgegengestreckte<br />

hand seitlich mit beiden händen gegriffen wird. auf diese Weise soll eine scheinbare Vertrautheit erzeugt werden, was jedoch eher<br />

unsympathisch wirkt.<br />

gungen sollten außerdem immer von<br />

unten nach oben verlaufen und nicht<br />

umgekehrt.<br />

souveräner auftritt<br />

Gerade bei einem Vorstellungsgespräch<br />

ist eine souveräne Körperhaltung das<br />

A und O für den persönlichen Erfolg.<br />

Denn: Die Art, wie Menschen stehen,<br />

sitzen oder gehen ist so etwas wie ihre<br />

ureigenste Visitenkarte. So kann sich<br />

eine mehr oder weniger optimale Sitzhaltung<br />

durchaus auf ein Bewerbungsgespräch<br />

auswirken.<br />

Viele Gesten sprechen eine so deutliche<br />

Sprache, dass es keiner weiteren<br />

Worte bedarf. Wenn jemand die Hand<br />

zur Faust ballt, den Daumen aber<br />

gerade nach oben streckt, ist das ein<br />

eindeutiges Signal. Und jeder kann<br />

sich denken, was eine Person denkt,<br />

die sich mit dem Zeigefinger an die<br />

Schläfe tippt. Als positiv oder negativ<br />

können jedoch auch viele harmlose<br />

Gesten empfunden werden, deren Wirkung<br />

unserem Gegenüber und auch<br />

uns selbst oft gar nicht bewusst sind.<br />

Trotzdem können sie den Eindruck des<br />

Gesprächspartners beeinflussen.<br />

Positive gesten<br />

Achten Sie also in erster Linie darauf,<br />

im Gespräch mit Ihrem potenziellen<br />

Arbeitgeber Gesten mit einer negativen<br />

Aussage möglichst zu vermeiden.<br />

Nicht sichtbare Hände erwecken keinen<br />

guten Eindruck. Werden sie in den<br />

Hosentaschen vergraben, wirkt das<br />

gleichgültig. Hinter dem Rücken oder<br />

unter dem Tisch versteckt, scheint die<br />

betreffende Person etwas zu verheimlichen<br />

oder zu verbergen, was als nicht<br />

sehr vertrauensvoll empfunden wird.<br />

Ihre Hände sollten also immer sichtbar<br />

sein, um Ihrem Gesprächspartner<br />

Sicherheit zu vermitteln. Gesten, die<br />

unterhalb der Taille stattfinden, wirken<br />

stets abwertend. Laufen sie stattdessen<br />

oberhalb der Taille ab, wirken sie positiv<br />

und aufwertend.<br />

Wer es schafft, negative Gesten zu<br />

umgehen, wird bei einem Vorstellungsgespräch<br />

in jedem Fall einen neutralen<br />

Eindruck hinterlassen. Mit einigen be-<br />

iNterNet<br />

Mit Körpersprache zum Erfolg? Unter staufenbiel.de/<br />

karrieremagazin finden Sie noch mehr Tipps.<br />

stimmten positiven Gesten ist es nicht<br />

schwer, zusätzlich noch sympathisch<br />

und vertrauenswürdig zu wirken. Generell<br />

sollte Ihre Gestik Offenheit demonstrieren,<br />

indem zum Beispiel die<br />

Handinnenflächen tendenziell nach<br />

oben zeigen. Diese Geste signalisiert<br />

die Bereitschaft, etwas zu geben, aber<br />

auch etwas anzunehmen. Dies kann<br />

unter anderem dann wichtig sein, wenn<br />

es darum geht, jemandem ein geschäftliches<br />

Angebot zu unterbreiten.<br />

übEr diE autorin<br />

Die ehemalige Leistungssportlerin<br />

Monika<br />

Matschnig ist Körpersprache-Expertin<br />

und als<br />

Coach und Dozentin an<br />

mehreren Universitäten<br />

und Akademien tätig.<br />

Zuletzt hat sie das Buch<br />

„Körpersprache. Verräterische<br />

Gesten und wirkungsvolle<br />

Signale“ (GU<br />

Verlag) verfasst.<br />

staufenbiel.de<br />

45


03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

CAMPUS Career Service<br />

Ausrutscher parieren<br />

Mittelklasse-Abi, Notenstress und Anlaufschwierigkeiten im Studium: Wie Studenten trotz<br />

Ausrutscher erfolgreich ins Berufsleben starten, wissen die Experten der Career Services.<br />

Kristina Biebricher ist Leiterin<br />

des Career Services der<br />

Ruprecht-Karls-Universität<br />

Heidelberg.<br />

(Mitarbeit: Sabine Thies)<br />

An<strong>net</strong>te Retsch ist Mitarbeiterin<br />

im Career Service Team<br />

der Universität Würzburg.<br />

Ilke Seyran ist Leiterin<br />

des Career Services der<br />

Heinrich-Heine-Universität<br />

Düsseldorf.<br />

Schlechte Abiturnote<br />

Die Abiturnote spielt bei der Bewerbung<br />

um einen Studienplatz eine große<br />

Rolle. Nach dem Studium kommt ihr<br />

nur noch eine untergeord<strong>net</strong>e Bedeutung<br />

zu. Personalreferenten achten in<br />

den Bewerbungsunterlagen in erster<br />

Linie auf gute Studienleistung, erste<br />

Berufserfahrung und außeruniversitäres<br />

Engagement.<br />

Eine schlechte Abiturnote in einem<br />

für das Studium relevanten Fach kann<br />

jedoch Thema im Vorstellungsgespräch<br />

sein. Deshalb sollten Bewerber auf eine<br />

Frage nach möglichen Leistungsunterschieden<br />

zwischen Abi- und Hochschulzeugnis<br />

vorbereitet sein. Dabei heben<br />

Sie am besten hervor, dass die Wissenslücken<br />

proaktiv geschlossen wurden.<br />

Abi-Zeugnis beilegen<br />

Ein sehr guter Hochschulabschluss<br />

kann die schlechteren Schulnoten ausgleichen<br />

und zeugt von einem motivierten<br />

Bewerber. Zu vollständigen<br />

Bewerbungsunterlagen gehört das Abiturzeugnis<br />

auf jeden Fall dazu, auch<br />

dann, wenn die Noten nicht glänzen.<br />

Im Berufsleben rücken andere Leistungen<br />

und Erfolge in den Vordergrund.<br />

Arbeitszeugnisse, persönliche Referenzen<br />

und Projekterfolge erhalten ein<br />

stärkeres Gewicht.<br />

Verbummelter Start<br />

Haben Studienfachwechsler oder Langzeitstudenten<br />

von vornherein schlechte<br />

Karten bei Arbeitgebern? Sicher gibt es<br />

Faktoren, die den Weg zu bestimmten<br />

Positionen versperren. Vieles jedoch,<br />

was Bewerber in ihrem Lebenslauf als<br />

Manko einschätzen, muss keines sein<br />

– wenn sie es nicht durch eine negative<br />

Selbstpräsentation überhaupt erst dazu<br />

machen.<br />

Es ist besser, zu Fehlentscheidungen<br />

zu stehen und die positive Seite des<br />

Ganzen zu betrachten. Beispiel Studienfachwechsel:<br />

Hier hilft es dem<br />

Bewerber, sich klar zu machen, mit<br />

welcher Motivation er das damals getan<br />

hat. So kann er sich seiner Stärken<br />

bewusst werden und sein Selbstwertgefühl<br />

heben.<br />

Kein Spielball<br />

Mit einer Profilanalyse können Absolventen<br />

einen roten Faden in ihrem<br />

Lebenslauf finden und sich nicht als<br />

Spielball äußerer Umstände präsentieren.<br />

Bewerber sollten sich als Persönlichkeiten<br />

vorstellen, die ihren Weg<br />

selbst gestalten.<br />

Das A und O dazu ist eine gründliche<br />

Vorbereitung. Ihr Career Service<br />

kann dabei als Anlaufstelle dienen.<br />

Wie wichtig sind Abschlussnoten?<br />

Die Abschlussnote fasst die Leistungen<br />

eines Studenten an der Hochschule zusammen.<br />

Die meisten Personalverantwortlichen<br />

prüfen sie deshalb zuerst und<br />

schauen, wie sie sich zusammensetzt.<br />

Die Abschlussarbeit liefert eine erste<br />

Arbeitsprobe, wie ein Absolvent eigene<br />

Projekte betreut. Deshalb ist die Note<br />

der Abschlussarbeit für viele Arbeitgeber<br />

relevant.<br />

Generell messen Personalentscheider<br />

den universitären Leistungen umso<br />

mehr Bedeutung zu, je fachspezifischer<br />

die ausgeschriebene Stelle ist. Das<br />

heißt: Je mehr die theoretischen und<br />

methodischen Studieninhalte auch tatsächlich<br />

in der täglichen Arbeit zum<br />

Einsatz kommen, desto mehr schauen<br />

sie darauf.<br />

Noten ausgleichen<br />

Bei anderen Stellen sind die praktischen<br />

Erfahrungen aus Beruf, Nebenjob,<br />

Praktikum oder Ehrenamt ebenso<br />

wichtig und sollten deshalb prägnant<br />

im Lebenslauf herausgestellt werden.<br />

Bei manchen Arbeitgebern können<br />

Studenten eine nicht ganz so gute Note<br />

durch qualifizierte Praxiserfahrung und<br />

nachgewiesene Soft Skills ausgleichen.<br />

46 staufenbiel.de


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03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

CAMPUS Bewerben auf Messen<br />

Nichts dem Zufall<br />

Die Planung ist schon in vollem<br />

Gang. Friederike von Hegel will<br />

im November zum ersten Mal<br />

eine Jobmesse besuchen. Zwar ist bis<br />

dahin noch ein wenig Zeit, doch sie<br />

will vorbereitet sein. Die 28-jährige<br />

Absolventin der Theater-, Film- und<br />

Fernsehwissenschaften erhofft sich vor<br />

allem viele Informationen und Orientierung<br />

für die Jobsuche.<br />

Jobmessen sind in Deutschland zu<br />

einer festen Größe bei der Jobsuche<br />

und der Karriere-Orientierung für Studenten,<br />

Absolventen und Young Professionals<br />

geworden. Der Vorteil: Nirgendwo<br />

lassen sich so einfach Kontakte<br />

zu den Personalverantwortlichen der<br />

Wunschunternehmen knüpfen wie auf<br />

einer Messe. Die erste Jobmesse führte<br />

1969 die internationale Studentenorganisation<br />

Aiesec als Firmenkontaktgespräch<br />

durch. Die größte deutsche<br />

Jobmesse, der Absolventenkongress in<br />

Köln, lässt nun auch schon seit 20 Jahren<br />

das Jobkarussell drehen. Ende der<br />

80er Jahre war es noch schwierig, sich<br />

einen Überblick und Informationen über<br />

potenzielle Arbeitgeber zu verschaffen.<br />

überlassen<br />

Vitamin K: Kontakte sind die wichtigste Ware, mit<br />

der Jobmessen handeln. Das erste Date mit dem<br />

Personaler will gut vorbereitet sein.<br />

Absolventenkongress: Nirgendwo lassen sich so leicht Kontakte knüpfen wie auf Jobmessen.<br />

Überfluss an Informationen<br />

Heute kämpfen Absolventen nicht<br />

mit dem Mangel an Informationen,<br />

sondern eher mit dem Informationsüberfluss.<br />

„Der Absolventenkongress<br />

schafft Orientierung im Informationsmeer“,<br />

erklärt Judith Oppitz. Sie ist<br />

Geschäftsführerin des Unternehmens<br />

Staufenbiel in Frankfurt, Veranstalter<br />

des Absolventenkongresses. Den<br />

größten Vorteil einer Jobmesse sieht<br />

sie jedoch vor allem im persönlichen,<br />

individuellen Kontakt. Mit so vielen<br />

großen und attraktiven Arbeitgebern<br />

kommen Absolventen sonst ja nur selten<br />

ins Gespräch. Daran haben auch<br />

die neuen Medien nichts ändern können.<br />

„Nirgendwo anders findet der Bewerber<br />

so einfach einen Zugang zum<br />

Ansprechpartner der Fachabteilung“,<br />

weiß Judith Oppitz.<br />

Hat der Messebesucher ein Unternehmen<br />

im Auge, heißt es dann:<br />

Eindruck machen. Denn bewerben bedeutet<br />

immer auch selbstvermarkten –<br />

besonders auf Messen. Nur wer sich gut<br />

präsentiert, hat Chancen, den Kontakt<br />

zum Vertreter eines Unternehmens aufzubauen.<br />

Über den ersten Eindruck entscheidet<br />

zunächst einmal das Äußere:<br />

Business Look ist angesagt. Aber auch<br />

das perfekte Outfit schützt vor Lampenfieber<br />

nicht. Der Nervosität begeg<strong>net</strong><br />

der Messebesucher am besten mit der<br />

48 staufenbiel.de


Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong> 03 <strong>2009</strong><br />

Bewerben auf Messen CAMPUS<br />

perfekten Vorbereitung. Bewerbungsberater<br />

Gerhard Winkler empfiehlt deshalb<br />

auch: „Statt Flyer und Give-Aways<br />

zu basteln, sollte man vorher üben, sein<br />

Leistungsangebot in verkürzter Form<br />

vorzutragen, Firmen zu recherchieren<br />

und Gespräche vorzubereiten.“<br />

Das hat sich Friederike von Hegel<br />

zu Herzen genommen. „Ich bereite eine<br />

kleine Selbstpräsentation vor“, berichtet<br />

sie. Kurz und knapp sollte sie sein<br />

und nicht in einen Monolog ausarten.<br />

Zur Vorbereitung gehört aber auch die<br />

Besinnung auf die eigenen Pläne. „Was<br />

man beim direkten Kontakt mit dem<br />

Personaler benötigt, ist ein klares Konzept<br />

über die berufliche Identität und<br />

Ziele“, erklärt Winkler.<br />

Bewerbungsmappe dabei<br />

Jetzt heißt es für die 28-jährige Absolventin<br />

nur noch, bei der Jobmesse ihre<br />

Bewerbungsunterlagen an den Mann<br />

zu bringen. Dabei ist es sinnvoll, schon<br />

im Vorfeld der Messe einen Gesprächstermin<br />

mit den Wunschunternehmen<br />

zu vereinbaren. Die Bewerbungsmappe<br />

sollte immer dabei sein – auch für den<br />

Fall, dass sich spontan Kontakte ergeben.<br />

„Wer sich bei einem bestimmten<br />

Unternehmen bewerben will, sollte ein<br />

firmenbezogenes Anschreiben verfassen“,<br />

rät Bewerbungsexperte Winkler.<br />

Bei manchen Unternehmen besteht<br />

auch die Möglichkeit, sich vorher online<br />

zu bewerben.<br />

Wer sich so vorbereitet hat, muss<br />

also nicht vor dem Date mit dem Personaler<br />

zittern. Und das selbst wenn<br />

die Vita nicht ganz geradlinig ist. „Nirgends<br />

lassen sich Ecken und Kanten im<br />

Lebenslauf leichter erklären als im persönlichen<br />

Gespräch“, erläutert Messeexpertin<br />

Judith Oppitz.<br />

Aus meiner Sicht<br />

Viel Zeit nehmen<br />

Neslihan Tura, 30, ist Assistant bei Ernst & Young<br />

Als BWL-Studentin an der Uni Marburg besuchte<br />

ich vergangenes Jahr den Absolventenkongress.<br />

Ich wollte mir einen allgemeinen<br />

Überblick über den Arbeitsmarkt<br />

verschaffen und mich gezielt über Einstiegsmöglichkeiten<br />

für Diplomkaufleute informieren.<br />

Am Stand meines heutigen Arbeitgebers<br />

wurde ich von meinem Counselor angesprochen.<br />

Das Gefühl anfänglicher Unsicherheit<br />

wich während des Gespräches zunehmend<br />

und am Ende war ich mir sicher: Hier will<br />

ich arbeiten. Meine Bewerbungsunterlagen<br />

schickte ich danach per E-Mail direkt zu<br />

meinem jetzigen Vorgesetzen. Zwei Wochen<br />

später lud er mich zum Vorstellungsgespräch<br />

ein. Mitte Dezember hatte ich dann schon<br />

den Vertrag in der Tasche. Derzeit arbeite ich<br />

als Assistant im Bereich EMEIA Financial Services<br />

Organisation und war schon bei vielen<br />

spannenden Projekten mit dabei.<br />

Mein Tipp für den Kongressbesuch: Sich viel<br />

Zeit nehmen und bereits im Vorfeld auswählen,<br />

welche Unternehmen man am Stand besuchen<br />

will. Wichtig ist, ohne Scheu auf die<br />

Personalverantwortlichen zuzugehen, zumal<br />

sie sich wirklich viel Zeit für das persönliche<br />

Gespräch nehmen.<br />

Ran an die Visitenkarten<br />

Doch die gute Vorstellung am Tag<br />

der Jobmesse ist nur die halbe Miete.<br />

Nach der Messe beginnt die eigentliche<br />

Arbeit erst. „Kaum einer geht gleich<br />

mit einem Job nach Hause, aber die<br />

Klugen haben einen ganzen Stapel Visitenkarten<br />

und melden sich bei den für<br />

sie attraktiven Unternehmen nach der<br />

Messe“, weiß Gerhard Winkler. Die<br />

Bewerber sollten die gesammelten Unterlagen<br />

noch einmal durchgehen und<br />

den Gesprächsverlauf Revue passieren<br />

lassen. Durch die positiven, aber auch<br />

durch negative Rückmeldungen der erfahrenen<br />

Personaler lässt sich viel lernen.<br />

„Manchmal mag es schmerzhaft<br />

sein, aber auch die Einsicht, dass eine<br />

bestimmte Branche und Funktion nicht<br />

in Frage kommt, bringt einen letztendlich<br />

schneller voran als ein weiteres<br />

Dutzend zielloser Bewerbungen“, so<br />

Oppitz.<br />

Manchmal kann es aber auch ganz<br />

schnell gehen mit dem Job von der<br />

Messe. Wie bei Neslihan Tura. Für die<br />

30-Jährige hatte der Besuch des Absolventenkongresses<br />

ein Happy End. Sie<br />

bekam den Job, den sie haben wollte<br />

(siehe Kasten).<br />

Barbara Bergmann<br />

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49


03 <strong>2009</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

KARRIERE-FRAGEBOGEN Dieter Leipold<br />

Dieses Mal im Karriere-Fragebogen:<br />

Dieter Leipold. Der 71-jährige<br />

Diplom-Braumeister ist der<br />

Erfinder und Inhaber der Patente<br />

und Markenrechte von Bionade.<br />

„Eine gewisse<br />

Sturheit“<br />

Feuerwehrmann, Lokomotivführer<br />

oder Arzt, das sind die Traumjobs<br />

vieler Kinder: Was wollten Sie<br />

in jungen Jahren einmal werden?<br />

Da habe ich überhaupt keine<br />

Vorstellung gehabt. Ich bin ja ein<br />

Nachkriegskind. Als der Krieg vorbei<br />

war, wollte ich nur so schnell<br />

wie möglich aus der Schule raus –<br />

und Bierbrauer werden.<br />

Mit welcher Entscheidung haben<br />

Sie am meisten für Ihre Karriere<br />

getan?<br />

Mit dem Entschluss, Bierbrauer zu<br />

werden. Ich fand die Mikrobiologie<br />

und die Natur immer faszinierend.<br />

Da war es naheliegend, einen Beruf<br />

zu wählen, der damit im weitesten<br />

Sinne zu tun hat.<br />

Haben Sie sich schon einmal gegen<br />

Ihre Karriere entschieden?<br />

Nein, ich habe einfach einen Beruf<br />

gewählt, der mir liegt und der mir<br />

Zukunftschancen eröff<strong>net</strong>e. Um<br />

Erfolg zu haben, muss man seinen<br />

Beruf mit Leidenschaft ausüben.<br />

Was bedeutet beruflicher Erfolg<br />

für Sie?<br />

Das Finanzielle stand bei mir nie<br />

im Vordergrund, ich interessiere<br />

mich nicht für Geld. Es hat Zeiten<br />

gegeben, da war ich wirklich arm.<br />

Jetzt im Alter geht es mir finanziell<br />

besser und da frage ich mich<br />

plötzlich, was ich jetzt mit dem<br />

späten Erfolg anfangen soll.<br />

Wie gehen Sie mit Rückschlägen<br />

um?<br />

Da muss man einfach durch.<br />

Schwierigkeiten sind einfach dazu<br />

da, überwunden zu werden und<br />

kein Grund aufzugeben. Das ist<br />

nun einmal so, wenn man etwas<br />

Neues entwickelt.<br />

Welche Charaktereigenschaften<br />

haben Ihnen auf dem Weg nach<br />

oben geholfen?<br />

Jemand, der etwas erfindet, ist im<br />

positiven Sinne ein Besserwisser,<br />

der denkt, er könnte alles besser<br />

machen. Nur wenn Sie diese Einstellung<br />

haben, wird auch Neues<br />

erfunden. Da ist eine gewisse<br />

Sturheit mit im Spiel. Hier bin ich<br />

schon durch meine fränkische<br />

Herkunft im Vorteil.<br />

Was sind die wichtigsten Voraussetzungen,<br />

um Karriere zu machen?<br />

Das kann ich nicht beurteilen, da<br />

gibt es so viele unterschiedliche<br />

Facetten. Ich habe da ein anderes<br />

Verständnis von meiner Karriere:<br />

Ich habe etwas entwickelt und damit<br />

hat es sich eigentlich schon.<br />

Wann denken Sie überhaupt nicht<br />

an Ihre Arbeit?<br />

Das kommt schon vor. Ich gehe<br />

gerne in die Kneipe und trinke ein<br />

Bier. Oder wenn ich Fußball gucke,<br />

da kann ich abschalten.<br />

Welches Zitat fällt Ihnen zum Thema<br />

Karriere ein?<br />

Um Karriere zu machen, muss<br />

man eigentlich die vermeintlich typischen<br />

deutschen Eigenschaften<br />

besitzen. Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit<br />

und Zielstrebigkeit.<br />

Wie lautet Ihr persönlicher Karriere-Tipp<br />

für junge Akademiker?<br />

Sie sollten sich Gedanken machen,<br />

was sie ändern können, und<br />

dem nachgehen, bis sie merken,<br />

dass es Unsinn ist. Oder aber bis<br />

sie merken, dass es machbar ist<br />

und zum Erfolg führen könnte.<br />

Es ist auch wichtig, hartnäckig<br />

seine Ideen zu verfolgen. Und gegenüber<br />

allem kritisch zu sein.<br />

Sich nicht einfach mit dem zu<br />

begnügen, was als richtig vorgegeben<br />

wird.<br />

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Personalmarketing/Recruiting<br />

Thomas Arnreiter<br />

Kennwort: Staufenbiel<br />

Alte Heerstraße 40, 69168 Wiesloch<br />

Tel 06222 • 308 • 8410, www.mlp-berater.de

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