Trödler Reklame (Vorschau)
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TECHNIK<br />
31<br />
Kameraschwenks ein Schnippchen zu<br />
schlagen, schlugen fehl; enttäuscht musste<br />
der Anfänger erkennen, dass das so<br />
nicht funktionierte. Besonders ärgerlich<br />
dabei: Das Ergebnis sah man erst, wenn<br />
der Film aus der Entwicklungsanstalt zurückkam.<br />
Berücksichtigt man nun all die<br />
herausgeschnittenen, weil verdorbenen<br />
Szenen, blieb von dem für teures Geld erkauften<br />
Film oft nur wenig übrig. Anders<br />
gesagt: Wollte man möglichst viele Eindrücke<br />
in bewegten Bildern festhalten,<br />
reichte eine Kassette nicht. Und auch für<br />
nachher galt: Das Vorführen lohnt erst ab<br />
mehreren Minuten Filmlänge. Die Filmerei<br />
war daher nichts für sparsame Leute (der<br />
Filmkassette war eine logische Folge dieser<br />
Entwicklung. Sie sollte die Verbreitung<br />
des Mediums Film im privaten Sektor, vor<br />
allem beim technisch weniger begabten<br />
Laien fördern und das bezüglich seiner<br />
Verkaufszahlen schwächelnde Normal-8-<br />
Format ablösen. Gegenüber diesem fällt<br />
bei gleicher Filmbreite (8 mm) die zu belichtende<br />
Fläche etwas größer aus (darum<br />
der Begriff „Super”). Erreicht wurde das<br />
durch kleinere und anders angeordnete<br />
Perforationslöcher.<br />
Anders als heute war der Besitz einer Filmkamera<br />
keine Selbstverständlichkeit. So<br />
stiegen viele Hersteller mit großen Erwartungen<br />
in die Produktion von Super-8-Produkten<br />
ein, denn neben der Kamera benötigte<br />
der Verbraucher selbstverständlich<br />
einen Projektor mit Leinwand zum Vorführen,<br />
ein Schneidegerät mit Klebepresse<br />
und natürlich Filmmaterial. Bei einer<br />
Preis einer Super-8-Filmkassette lag um<br />
1970 je nach Anbieter bei etwa 12 bis 20<br />
DM). Andererseits lockte insgeheim vielleicht<br />
der Gedanke, dass eine Kamera in<br />
der Hand ähnlich wie bei Autos bestimmter<br />
Marken als Statussymbol wirkt. War<br />
man nicht ein kleines bisschen stolz, wenn<br />
man vor den Augen seiner Mitmenschen<br />
mit einer Filmkamera hantierte? So mag<br />
sich dann der ein oder andere beim Filmen<br />
wie ein Profi vorgekommen sein, zumindest<br />
so lange, bis ihn das Ergebnis eines<br />
Besseren belehrte: verwackelte Bilder,<br />
falsche Belichtung, zu kurze oder abgehackt<br />
wirkende Szenen – Lehrgeld, wie<br />
man so schön sagt! An den Kameras lag's<br />
jedenfalls nicht, auch wenn man im unteren<br />
Preissegment keine Profi-Qualität erwarten<br />
konnte. Doch wer erst einmal auf<br />
den Geschmack gekommen war, sah sich<br />
früher oder später nach einem Nachfolgegerät<br />
um: mehr Ausstattung, weitere Funktionen<br />
oder einfach nur moderner...<br />
Spielzeit der für die meisten Verbraucher<br />
relativ teuren Kassetten von weniger als<br />
3,5 Minuten verprach das ein gutes Geschäft<br />
zu werden. Dass der Kaufpreis die<br />
Filmentwicklung in der Regel mit einschloss,<br />
war ein geschickter Schachzug.<br />
Es suggerierte dem Kunden, dass er hier<br />
am Ende doch noch etwas sparen würde.<br />
Wer sich eine Kamera geleistet hatte, wollte<br />
sie selbstverständlich nutzen – nur das<br />
ergibt schließlich Sinn. Dabei machten<br />
zahlreiche Neulinge trotz guter Ratschläge<br />
fast durchgängig die Erfahrung, dass<br />
eine Kassette verdammt schnell durchgelaufen<br />
war. Alle Versuche, dem rasanten<br />
Verbrauch von Filmmaterial mit schnellen<br />
Movexoom 3000<br />
Ihr Gehäuse macht sie zum Designerstück<br />
Das Einschieben der Filmkassette geschieht<br />
rückseitig<br />
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