MARTIN SCHALLER
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22 Meine karriere<br />
Klima-Strategien<br />
Fünf vor zwölf<br />
Der Weltklimabericht 2013 beschreibt drastische Folgen für Österreich: Dürren, Überschwemmungen und wirtschaftliche<br />
Schäden. Die Steiermark unter Landesrat Siegfried Schrittwieser gilt als Vorzugsschüler im Bereich Klimaschutz.<br />
Text: Katharina Gründl, Foto: Volker Wohlgemuth<br />
Er ist die Schattenseite, das zum<br />
Leben erweckte Schreckgespenst des modernen<br />
Industrie- und Mobilitätszeitalters:<br />
der Klimawandel, Jahrzehnte lang<br />
negiert und als Panikmache von hysterischen<br />
Umweltaktivisten in die politische<br />
Schublade mit der Aufschrift „werden wir<br />
auch irgendwann diskutieren“ beiseite geräumt.<br />
Jahrzehnte später steckt das Thema<br />
nicht mehr in der Schublade, sondern füllt<br />
politische Plenarsäle und Forschungseinrichtungen<br />
quer über den Globus. Zusammengefasst<br />
wurden die Ergebnisse<br />
kürzlich als „Weltklimabericht 2013“ der<br />
Öffentlichkeit präsentiert. Mit wenig erfreulichen<br />
Erkenntnissen: Ohne Erfolge<br />
beim Klimaschutz werden die Temperaturen<br />
bis Ende des Jahrhunderts um fünf<br />
bis sechs Grad nach oben klettern, die<br />
Sommer werden trockener, die Winter<br />
deutlich nasser. Heißt, dass sich die Landwirtschaft<br />
auf deutlich mehr Dürren in<br />
den Wachstumsmonaten einstellen muss<br />
und Österreich Überschwemmungen vor<br />
allem im Winterhalbjahr drohen. Die<br />
Vorläufer dieser Prognosen bekommen<br />
wir allerdings schon jetzt drastisch zu<br />
spüren, denn wer kann sich nicht an das<br />
Hochwasser im heurigen Frühsommer erinnern?<br />
Hier haben Wirtschaft und Landwirtschaft<br />
die finanziellen Schäden wohl<br />
kaum vergessen.<br />
Aktionsplan<br />
Also Ärmel hochkrempeln und<br />
dem Klimawandel den Kampf ansagen.<br />
Das dachte sich der steirische Landesrat<br />
Siegfried Schrittwieser, zuständig für die<br />
Ressorts Soziales und Arbeit, Wohnhaussanierung<br />
und Erneuerbare Energien und<br />
legte dem Landtag den Klimaschutzbericht<br />
2012 vor. Vor zwei Jahren wurde mit<br />
der Umsetzungsphase I des Klimaschutzplans<br />
begonnen, im Sommer wurde die<br />
Umsetzungsphase II eingeläutet. „Eingebunden<br />
sind aktuell sämtliche Fachabteilungen<br />
und Ressorts. Die Steiermark ist<br />
mit ihren Aktivitäten ein Wegweiser für<br />
Österreich“, so Schrittwieser stolz. Aber<br />
wir blicken genauer hin, was wird denn<br />
nun getan?<br />
Wind, Wasser, Sonne<br />
Im Bereich Solarenergienutzung ist<br />
die Steiermark die klare Nummer 1 in<br />
Österreich. Neben der Informationsveranstaltung<br />
„Spar mit Solar“ und diversen<br />
Beratungsangeboten ist mit dem Solarkataster<br />
ein neues Service des Landes erstellt<br />
worden. Dieser Kataster beschreibt jedes<br />
einzelne Hausdach in der gesamten Steiermark<br />
auf seine Eignung für die Nutzung<br />
einer thermischen Solaranlage. Bis 2014<br />
wird die ganze Steiermark erfasst sein, der<br />
Großraum Graz ist es bereits. Im Bereich<br />
Windenergie wurde heuer das „Sachprogramm<br />
Windenergie“ fertig gestellt. Bei<br />
der Erarbeitung dieses Programms wurden<br />
alle relevanten Interessensbereiche<br />
wie Naturschutz, Wildökologie und<br />
die Interessensgemeinschaft Windenergie<br />
mit eingebunden. Fazit: Es ist keine über-