4. Dezember 2012 - Gemeinde Kilchberg
4. Dezember 2012 - Gemeinde Kilchberg
4. Dezember 2012 - Gemeinde Kilchberg
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GEMEINDEVERSAMMLUNG VOM <strong>4.</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong><br />
______________________________________________<br />
Stimmberechtigte der Politischen <strong>Gemeinde</strong>: 4'559<br />
Anwesende Stimmberechtigte: 71<br />
_________________________<br />
Vorsitzender:<br />
Protokollführer:<br />
<strong>Gemeinde</strong>präsident Jean-Marc Groh<br />
<strong>Gemeinde</strong>schreiber Peter Vögeli<br />
_________________________<br />
Vom <strong>Gemeinde</strong>rat sind 7 Damen und Herren anwesend.<br />
_________________________<br />
Beginn: 20.00 Uhr<br />
Der rechtzeitig durch Publikation im Anzeiger des Wahlkreises Thalwil einberufenen <strong>Gemeinde</strong>versammlung<br />
werden folgende Traktanden zur Beschlussfassung unterbreitet:<br />
1. Antrag des <strong>Gemeinde</strong>rates betreffend Genehmigung der Voranschläge 2013 für die<br />
Laufende Rechnung und die Investitionsrechnung sowie Festsetzung des Steuerfusses<br />
pro 2013.<br />
2. Antrag des <strong>Gemeinde</strong>rates betreffend Genehmigung eines jährlich wiederkehrenden<br />
Kredites von max. CHF 145'000 für den Betrieb der Informations- und Beratungsstelle<br />
"Altersbeauftragter".<br />
Als Gäste begrüsst der Vorsitzende folgende Pressevertreter:<br />
− Frau Bettina Bachmann, <strong>Kilchberg</strong>er <strong>Gemeinde</strong>blatt<br />
− Herr Patrick Aeschlimann, Zürichsee-Zeitung und Thalwiler<br />
Die Versammlung erklärt sich mit der Anwesenheit der beiden nicht stimmberechtigten<br />
Pressevertreter, drei weiteren Gästen (Herren Burgstaller und Heiniger, Pro Senectute und<br />
Herr Filosi, Abteilungsleiter Tiefbau und Werke ab 1.1.2013) sowie <strong>Gemeinde</strong>schreiber Peter<br />
Vögeli und Thomas Koch (<strong>Gemeinde</strong>verwaltung) einverstanden.<br />
Stimmregister und Akten lagen während der gesetzlichen Frist in der <strong>Gemeinde</strong>ratskanzlei zur<br />
Einsicht auf. Das Weisungsheft wurde allen Stimmberechtigten rechtzeitig zugestellt.
GEMEINDEVERSAMMLUNG VOM <strong>4.</strong> DEZEMBER <strong>2012</strong> 187<br />
Das Stimmrecht richtet sich nach Art. 39 der Bundesverfassung, nach Art. 22 der Kantonsverfassung<br />
sowie nach § 2 und 3 des Gesetzes über die Politischen Rechte vom 1. September<br />
2003.<br />
Die Voraussetzungen gemäss Art. 22 der Kantonsverfassung sowie § 3 des Gesetzes über<br />
die Politischen Rechte werden der Versammlung vom Vorsitzenden bekanntgegeben.<br />
Eine Beanstandung des Stimmrechts anwesender Personen erfolgt nicht.<br />
Als Stimmenzähler werden gewählt:<br />
− Herr Imre Héthelyi, Bächlerstrasse 51<br />
− Herr Michél Hurt, Seestrasse 164<br />
Traktandenliste<br />
Die Traktandenliste wird genehmigt.<br />
________________________
GEMEINDEVERSAMMLUNG VOM <strong>4.</strong> DEZEMBER <strong>2012</strong> 188<br />
Traktandum 1<br />
Antrag des <strong>Gemeinde</strong>rates betreffend Genehmigung der Voranschläge 2013 für die<br />
Laufende Rechnung und die Investitionsrechnung sowie Festsetzung des Steuerfusses<br />
pro 2013<br />
___________________________________________________________________________<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>rat beantragt der <strong>Gemeinde</strong>versammlung, gestützt auf Art. 16 Ziffer 1 und 2 der<br />
<strong>Gemeinde</strong>ordnung vom 12. Juli 2005<br />
z u b e s c h l i e s s e n :<br />
1. Die Voranschläge 2013 für<br />
a) die Laufende Rechnung<br />
b) die Investitionsrechnung<br />
werden genehmigt.<br />
2. Der Steuerfuss für das Politische <strong>Gemeinde</strong>gut wird auf 76 % der Einfachen Staatssteuer<br />
festgesetzt.<br />
3. Der Steuerbezug wird gemeinsam mit der Staatssteuer in drei Raten besorgt, fällig<br />
jeweils am 1. Juni, 1. September und 1. <strong>Dezember</strong>. Die Zahlungsfrist beträgt bei jeder<br />
Rate einen Monat.<br />
<strong>4.</strong> Von den Voranschlägen der öffentlich-rechtlichen Stiftung Alterszentrum Hochweid wird<br />
Kenntnis genommen.<br />
_________________________<br />
Abschied der Rechnungsprüfungskommission<br />
Die Rechnungsprüfungskommission hat die Voranschläge 2013 der Laufenden Rechnung und<br />
der Investitionsrechnung geprüft.<br />
Sie empfiehlt der <strong>Gemeinde</strong>versammlung, den Voranschlägen und dem Steuerfuss von 76 %<br />
für das Jahr 2013 zuzustimmen.<br />
_________________________
GEMEINDEVERSAMMLUNG VOM <strong>4.</strong> DEZEMBER <strong>2012</strong> 189<br />
Finanzvorsteher D. Lehner hält in seinem Referat zum Budget 2013 unter anderem Folgendes<br />
fest:<br />
"Sehr geehrte Damen und Herren<br />
Liebe <strong>Kilchberg</strong>erinnen und <strong>Kilchberg</strong>er<br />
Als Finanzvorsteher freue ich mich, Ihnen den Voranschlag 2013 in kurzen Zügen präsentieren<br />
zu dürfen. Die zwei wichtigsten Botschaften dieses Voranschlags gleich zu Beginn:<br />
Als Erstes darf ich festhalten, dass unser Budget auf unverändertem Steuerfuss von 76%<br />
basiert. Als zweite wichtige Botschaft halte ich zudem fest, dass die Legislaturziele zum<br />
Finanzhaushalt von <strong>Kilchberg</strong> – nämlich, dass sämtliche anstehenden Investitionen aus eigenen<br />
Mitteln ohne Nettoverschuldung umzusetzen sind – vollständig eingehalten wurden.<br />
Unsere 5-jahres Finanzplanung zeigt einen durchschnittlichen Selbstfinanzierungsgrad von<br />
49%. Das Nettovermögen wird dadurch schrittweise zur Finanzierung der geplanten Investitionen<br />
um Fr. 27.4 Mio. abgebaut, bleibt aber weiter positiv. Der Abbau wird schwächer zum<br />
Ende der Planungsperiode 2015/16, so dass eine weiche Landung zur Stabilität absehbar ist.<br />
<strong>Kilchberg</strong> ist für die Zukunft gerüstet und steht finanziell gesund und sauber strukturiert da.<br />
Unabdingbar für die Zielerreichung ist eine saubere Planung und Kontrolle des Gesamthaushaltes.<br />
Die Ausrichtung, sprich Ergebnis der Voranschläge ist objektiv und ausgewogen<br />
geplant. Nicht vorhersehbare Schwankungen bei den Steuereinnahmen können markante<br />
Veränderungen ergeben.<br />
Finanzausgleich: Gemessen an den Netto-Steuereinahmen sind die Jahre 2008 und 2013 zu<br />
vergleichen, so sind die ausserordentlichen Einnahmen 2008 bis 2010 berücksichtigt. Sie<br />
sehen eine massive Abschöpfungszunahme von rund 9 Millionen durch die Reform zum<br />
Finanzausgleich. Wir bezahlen also einen sehr hohen "Solidaritätsbeitrag" an alle Bezügergemeinden.<br />
Einige Aufwendungen können wir jedoch immer noch aktiv beeinflussen.<br />
Der Referent erläutert das restliche Budget anhand von verschiedenen Schaubildern und<br />
streicht dabei folgende Punkte heraus:<br />
Behörden und Verwaltung -102'000: Bis zu den Verwaltungsliegenschaften Minderausgaben<br />
in fast allen Bereichen.<br />
Rechtsschutz und Sicherheit +114'00: Die Rechtspflege schliesst um Fr. 108'000 ungünstiger<br />
ab, dies bedingt durch Mehrausgaben aufgrund kantonaler Gesetzgebung für den Betrieb der<br />
Kinder-/Erwachsenenschutzbehörde. Der Beitrag an das zentrale Betreibungsamt in Thalwil<br />
musste um Fr. 27'000 erhöht werden.<br />
Bildung +516'000: Die grösste Zunahme von Fr. 410'000 weist die Sekundarstufe aus.<br />
Entsprechend der Schülerzahlen ergeben sich höhere Kosten an das Langzeitgymnasium und<br />
bei den Besoldungen. Bei der Primarschule (+Fr. 119'000) sind zunehmende Lektionen und<br />
Aufstufungen gemäss den Vorgaben des Volksschulamtes für die Erhöhung massgebend.<br />
Turnusgemässe Unterhaltsarbeiten, bauliche Anpassungen ergeben bei den Schulliegenschaften<br />
Mehraufwendungen im Umfang von Fr. 70'000. Der Handlungsspielraum ist stark<br />
eingeschränkt. Insbesondere die kantonale Reglementierung ergibt einen Zuwachs der<br />
Ausgaben.<br />
Kultur und Freizeit +2'762'000: Diese Zunahme ist rein kalkulatorischer Natur. Durch die höheren<br />
zusätzlichen Abschreibungen beim Hallenbad ergeben sich Mehraufwendungen im<br />
Umfang von Fr. 3.2 Millionen und beim Seebad sind gegenüber dem Voranschlag <strong>2012</strong><br />
indessen keine zusätzlichen Abschreibungen eingestellt. Dadurch resultieren hier Minderaufwendungen<br />
von rund Fr. 448'000. Die Kostendeckungsgrade der Bäder (ohne Kapitalkosten)<br />
liegen im Plan.<br />
Gesundheit +523'000: Diese Zunahme ergibt sich aus den gewonnenen Erkenntnissen bei der<br />
neuen Spital-/Pflegefinanzierung. Die aktuellen Hochrechnungen ergaben bei einigen<br />
Funktionen einen Anpassungsbedarf. Die Auswirkungen der Fallpauschalen und somit ein<br />
früherer Übergang in die Akut-/Übergangspflege zu Lasten der <strong>Gemeinde</strong>n sind nach wie vor<br />
nicht abschätzbar.
GEMEINDEVERSAMMLUNG VOM <strong>4.</strong> DEZEMBER <strong>2012</strong> 190<br />
Soziale Wohlfahrt +406'000: Die Krippenplätze werden entsprechend der grossen Nachfrage<br />
erhöht, wobei sich Mehrkosten von insgesamt Fr. 298'000 ergeben. Darin enthalten sind auch<br />
die Initialkosten für die Erschaffung der notwendigen Infrastrukturen. Bei den gesetzlichen<br />
Zusatzleistungen zur AHV/IV erwarten wir Mehrkosten im Umfang von Fr. 128'000. Die Auslagen<br />
für Asylbewerber wurden dem Kostenstand der Rechnung 2011 angepasst.<br />
Verkehr -4'067'000: Diese Reduktion ergibt sich mehrheitlich durch geringere zusätzliche<br />
Abschreibungen bei den <strong>Gemeinde</strong>strassen. Der Beitrag an den Zürcher Verkehrsverbund<br />
liegt um Fr. 54'000 unter dem letztjährigen Wert. Durch Unterhaltsarbeiten bei den Hafenanlagen<br />
ergeben sich Mehrkosten von Fr. 113'000 bei der Schifffahrt.<br />
Umwelt und Raumordnung +58'000: Vereinzelt kleinere Abweichungen, insbesondere einmalige<br />
Kosten für die Mauersanierung beim Friedhof.<br />
Volkswirtschaft +49'000: Für das Jahr 2013 rechnen wir mit einer um Fr. 50'000 höheren<br />
Gewinnausschüttung der Zürcher Kantonalbank.<br />
Finanzen ohne Steuern -282'000: Durch die höheren Abschreibungen sinkt beim Kapitaldienst<br />
der Ertrag aus internen Kapitalzinsen, zudem sind bei den Liegenschaften des Finanzvermögens<br />
einige zusätzliche Unterhaltsarbeiten zum Werterhalt vorgesehen.<br />
Zusammenfassend darf also mit Sicherheit festgehalten werden, dass wir mit Weitsicht,<br />
Planung und Seriosität an der Zukunft arbeiten und unser Kostenbewusstsein sich mittel- und<br />
speziell langfristig auszahlen wird. Die Werterhaltung der bestehenden Infrastrukturen und die<br />
geplanten immer noch grossen Investitionen können wir mit einer sauberen und konsequenten<br />
Finanz- und Investitionsplanung weiterhin selbst finanzieren.<br />
Wir wollen also weiterhin sparsam sein und trotzdem aber der Lebensqualität für Alt und Jung<br />
in unserer schönen <strong>Gemeinde</strong> gebührend Rechnung tragen. Eine gesunde finanzielle Basis<br />
fordert umso mehr Ausgabendisziplin. Wir müssen aber weiterhin Wichtiges von Wünschbarem<br />
unterscheiden können. Wir werden wie bisher und vor allem auch in Zukunft mit viel<br />
Verantwortung und Kostensensibilität operieren und sämtliche beeinflussbaren Kostenfaktoren<br />
sehr aktiv führen!"<br />
Abschliessend empfiehlt der Finanzvorsteher, die Voranschläge 2013 zu genehmigen und der<br />
Festsetzung des Steuerfusses auf 76% zuzustimmen."<br />
_________________________<br />
Der Vorsitzende dankt Finanzvorsteher D. Lehner für seine Ausführungen und erkundigt sich,<br />
ob ein Vertreter der Rechnungsprüfungskommission das Wort wünscht.<br />
Herr Walter Siegenthaler, Präsident der Rechnungsprüfungskommission (RPK), gibt bekannt,<br />
dass auch die RPK ihres Amtes gewaltet und die Voranschläge zur Laufenden und zur Investitions-Rechnung<br />
geprüft, aber auch einen Blick auf den Mehrjahresfinanzplan geworfen hat.<br />
Eingangs aber einige Details zu unserer Finanzverwaltung. Wie die übrige Verwaltung auch,<br />
wird sie nicht alleine durch die RPK sondern durch mehrere Instanzen unter dem Jahr geprüft,<br />
revidiert und kontrolliert. Die RPK erhält jeweils die entsprechenden Berichte und daraus ist zu<br />
entnehmen, dass sämtliche Instanzen der Verwaltung und den Behörden ein sehr gutes<br />
Zeugnis ausstellen.<br />
Zu den Voranschlägen ist, wie vom Finanzvorsteher bereits erwähnt, zu bemerken dass<br />
aufwandseitig vom Voranschlag <strong>2012</strong> auf denjenigen von 2013 eine leichte Steigerung zu<br />
verzeichnen ist. Darin enthalten sind Aufwendungen, welche Schwankungen unterlegen sind<br />
wie z.B. die Schülerzahlen. Ebenso enthalten sind aber auch solche, die aufwandseitig<br />
einfach erhalten bleiben. Darunter finden sich auch mehr oder minder freiwillige Aufwendungen<br />
und solche - auch dies wurde erwähnt – welche uns als neue Aufgaben übertragen<br />
worden sind bzw. zu den <strong>Gemeinde</strong>n verlagert wurden. Darum ist der Aufruf des Finanzvorstehers,<br />
auch weiterhin Sorge zum Geld zu tragen, absolut richtig. Bei genauerer Betrachtung
GEMEINDEVERSAMMLUNG VOM <strong>4.</strong> DEZEMBER <strong>2012</strong> 191<br />
des Voranschlages 2013 ist festzustellen, dass die Steuererträge wiederum zurückhaltend<br />
budgetiert wurden, was richtig ist. Auch die Budgetierung der zusätzlichen Abschreibungen ist<br />
nach Auffassung der RPK sinnvoll. Wir werden auch in Zukunft einen hohen Investitionsaufwand<br />
zu verzeichnen haben und dementsprechend einen hohen Abschreibungsbedarf. Die<br />
Investitionen 2013 zeigen Aufwendungen von rund 8 Mio. Franken und dies, ohne dass darin<br />
ein "grosser Brocken" enthalten wäre. Eine Ausnahme bildet die Renovation des Seebades,<br />
wo für 2013 als erste Tranche eine Summe von 1.3 Mio. Franken eingesetzt worden ist. Für<br />
2014 ist dann ein ähnlicher Betrag einzustellen. Beim Mehrjahresfinanzplan hat die RPK<br />
geprüft, ob die Steuereinnahmen bei gleichbleibendem Steuerfuss auch weiterhin stabil bleiben.<br />
Wir sind, wie der <strong>Gemeinde</strong>rat auch, der Überzeugung, dass dies für die kommenden<br />
Jahre so sein wird. Es ist zu erwarten, dass die Aufwendungen auch in Zukunft stetig steigen<br />
werden, da immer wieder neue Aufgaben auf die <strong>Gemeinde</strong>n zukommen werden. Insbesondere<br />
in den Bereichen Gesundheit und Soziales sind heute noch nicht alle finanzrelevanten<br />
Umstände bekannt und es ist zu befürchten, dass hier die <strong>Gemeinde</strong>n noch stärker belastet<br />
werden.<br />
Die Aufwendungen der gemeinsamen Sekundarschule <strong>Kilchberg</strong>-Rüschlikon werden bei den<br />
beiden <strong>Gemeinde</strong>n, sollte der Souverän des Zweckverbandes dem Kredit zustimmen, mit rund<br />
11 Mio. Franken zu Buche schlagen. Dies ist ein erklecklicher Betrag. Deshalb ist die RPK<br />
dem <strong>Gemeinde</strong>rat gegenüber dankbar, wenn sie baldmöglichst darüber informiert würde, wie<br />
und in welchem Umfang sich die Politische <strong>Gemeinde</strong> beim Thema Alterszentrum Hochweid<br />
finanziell zu beteiligen gedenkt. Über Alles gesehen beantragt die RPK deshalb Zustimmung<br />
zum Antrag des <strong>Gemeinde</strong>rates.<br />
_________________________<br />
Der Vorsitzende dankt dem Präsidenten der RPK für seine Ausführungen und schlägt der<br />
Versammlung vor, die Beratung zum Budget 2013 wie folgt zu führen:<br />
1. Details Laufende Rechnung<br />
− Funktionen 0-8, im Budgetheft auf den Seiten 18-20<br />
− Funktion 9, Finanzen und Steuern, mit Diskussion und Abstimmung zum Steuerfuss<br />
auf Seite 21<br />
2. Details Investitionen auf den Seiten 24-27<br />
3. Zusammenzüge und Abschreibungen auf den Seiten 15, 17, 22-23, 30-31<br />
<strong>4.</strong> Budget Stiftung Alterszentrum <strong>Kilchberg</strong> auf Seite 28<br />
5. Schlussabstimmung<br />
Der Vorsitzende eröffnet die Diskussion.<br />
Reto Planta erkundigt sich nach dem Grund, weshalb das Hallenbad nach wenigen Jahren<br />
praktisch auf Null abgeschrieben wird, andere Objekte aber nicht.<br />
Finanzvorsteher D. Lehner erklärt, dass bekannt ist, dass in die Sanierung des Hallenbades<br />
eine grosse Summe investiert wurde. Ebenso bekannt ist, dass bei der Auslösung dieser<br />
Investition der Restwert des Bades immer noch sehr hoch gewesen ist. Tatsache ist, dass es<br />
nicht realistisch ist, dass das Bad mit so grossen Infrastruktureinrichtungen über einen Zeitraum<br />
von 30 Jahren linear abgeschrieben wird. Innert weniger Jahre erhalten wir einen viel zu<br />
hohen Restwert und entsprechend ein Problem, wenn wieder investiert werden muss. Der<br />
Betrieb eines Hallenbades ist für eine <strong>Gemeinde</strong> bekanntlich eine kostspielige und aufwendige<br />
Angelegenheit. Der Auftrag des Stimmvolkes dazu war aber sehr deutlich und dieser Auftrag<br />
musste umgesetzt werden. Deshalb ist der <strong>Gemeinde</strong>rat der Überzeugung, dass die künftigen<br />
Unterhaltsarbeiten die notwendig werden, ausgeführt werden können, ohne auf einen zu<br />
grossen Restwert Rücksicht nehmen zu müssen.
GEMEINDEVERSAMMLUNG VOM <strong>4.</strong> DEZEMBER <strong>2012</strong> 192<br />
Reto Planta weist auf die Investitionsrechnung auf Seite 8 der Voranschlagsweisung hin und<br />
möchte wissen, was der Ausdruck "Kredite mit Sperrvermerk" zu bedeuten habe.<br />
Finanzvorsteher D. Lehner antwortet, dass dieser Ausdruck dort vermerkt ist, wo es sich um<br />
eine Investition handelt, die vom Souverän zu genehmigen ist, bevor sie realisiert werden<br />
kann.<br />
Reto Planta erkundigt sich, warum der <strong>Gemeinde</strong>rat bei den Steuern mit Einnahmen von 56<br />
Mio. Franken so pessimistisch budgetiert, obwohl in den vergangenen Jahren die Steuereinnahmen<br />
stetig gestiegen sind und von 2008 bis 2011 insgesamt 44 Mio. Franken mehr eingenommen<br />
wurden als budgetiert. Hat der <strong>Gemeinde</strong>rat Bedenken, dass Steuerzahler wegziehen<br />
könnten, obwohl der Präsident der RPK von Stabilität bei diesen Einnahmen gesprochen<br />
hat.<br />
Finanzvorsteher D. Lehner gibt zur Antwort, dass es verschiedene Komponenten sind, die<br />
jeweils in die Berechnungsmethodik einfliessen und bei denen man von den zu erwartenden<br />
ordentlichen Einnahmen wie auch den ordentlichen Steuern ausgeht. Dazu gehört auch die<br />
Beurteilung der gesamten wirtschaftlichen Situation wie auch die Beurteilung des Umfeldes<br />
um uns herum. Richtig ist, dass wir in den vergangenen Jahren immer positive Abweichungen<br />
in der Rechnung hatten, weshalb wir im Voranschlag 2013 auch 5 Mio. Franken mehr budgetiert<br />
haben als letztes Jahr. Die wirklich "wahre" Zahl steht tatsächlich erst nach Abschluss des<br />
Rechnungsjahres fest. Auch der <strong>Gemeinde</strong>rat kann nicht voraussehen, wer oder welche<br />
Geschäftszweige wie viel unter dem Jahr verdient. Wir wissen dennoch, dass wir auch mit der<br />
eher zurückhaltenden Budgetierung die geplanten Investitionen immer noch selber zu tragen<br />
vermögen. Es ist aber absolut nicht so, dass die Mehreinnahmen der letzten Jahre von insgesamt<br />
rund 44 Mio. Franken in der <strong>Gemeinde</strong> verbleiben. Den überaus grösseren Teil davon<br />
haben wir u.a. im Rahmen des Finanzausgleichs wieder abzuliefern. Entgegen den erwähnten<br />
Vermutungen ist es absolut nicht so, dass der <strong>Gemeinde</strong>rat die Steuereinnahmen aus taktischen<br />
Gründen tief hält. Der <strong>Gemeinde</strong>rat stützt sich bei der Festlegung auf die realen<br />
Finanzzahlen wie auch das wirtschaftliche Umfeld insbesondere des Auslandes. Aus diesen<br />
Gründen geht der <strong>Gemeinde</strong>rat bei den Steuereinnahmen nicht von zu euphorischen Grundlagen<br />
aus.<br />
Der Vorsitzende stellt fest, dass das Wort zu keinem Abschnitt des Budgets 2013 mehr<br />
verlangt wird und schlägt der Versammlung vor, global über die auf S. 4 des Voranschlagheftes<br />
gestellten Anträge abzustimmen.<br />
Der Vorsitzende schreitet zur Abstimmung.<br />
Abstimmung:<br />
Die Voranschläge 2013 (Laufende Rechnung und Investitionsrechnung) und die Festsetzung<br />
des Steuerfusses auf 76 % werden ohne Gegenstimme mit einer Enthaltung gutgeheissen.<br />
_________________________<br />
Abschied der <strong>Gemeinde</strong>versammlung<br />
Die Voranschläge 2013 für die Laufende Rechnung und die Investitionsrechnung werden<br />
gemäss Antrag des <strong>Gemeinde</strong>rates genehmigt und der Steuerfuss wird auf 76 % festgesetzt.<br />
Der Steuerbezug wird gemeinsam mit der Staatssteuer in drei Raten besorgt, je fällig am 1.<br />
Juni, 1. September und 1. <strong>Dezember</strong>. Zahlungsfrist je einen Monat.<br />
________________________
GEMEINDEVERSAMMLUNG VOM <strong>4.</strong> DEZEMBER <strong>2012</strong> 193<br />
Traktandum 2<br />
Antrag des <strong>Gemeinde</strong>rates betreffend Genehmigung eines jährlich wiederkehrenden<br />
Kredites von max. CHF 145'000 für den Betrieb der Informations- und Beratungsstelle<br />
"Altersbeauftragter"<br />
___________________________________________________________________________<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>rat beantragt der <strong>Gemeinde</strong>versammlung<br />
zu beschliessen:<br />
1. Für den Betrieb der Informations- und Beratungsstelle "Altersbeauftragter" wird ein jährlich<br />
wiederkehrender Kredit von maximal brutto CHF 145'000 zu Lasten der Laufenden<br />
Rechnung bewilligt.<br />
2. Mit dem Vollzug wird der <strong>Gemeinde</strong>rat beauftragt.<br />
_________________________<br />
WEISUNG<br />
A) Ausgangslage<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>rat verabschiedete im Februar 2006 das Altersleitbild der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Kilchberg</strong>.<br />
Im Rahmen der Massnahmen wurde die Schaffung der Stelle eines Altersbeauftragten<br />
mit einem Pensum von 60% vorgesehen. Die Stelle wurde vom 1. November 2006<br />
bis 31. <strong>Dezember</strong> 2007 erstmals besetzt. Im April 2009 befanden die in der Altersarbeit<br />
tätigen Institutionen <strong>Kilchberg</strong>s, reformierte und katholische Kirchgemeinde, Spitex, Alterszentrum<br />
Hochweid und Emilienheim, an einer Zusammenarbeit im Altersbereich festzuhalten.<br />
Die Stelle soll mit folgenden Schwerpunkten wiederbesetzt werden:<br />
− Auskunfts- und Anlaufstelle in Fragen der Altersarbeit für die ältere Bevölkerung, deren<br />
Umfeld, Organisationen und Behörden.<br />
− Koordination der verschiedenen in der Altersarbeit wirkenden örtlichen Organisationen.<br />
− Förderung der Freiwilligentätigkeit in der Altersarbeit.<br />
− Aufbau und Optimieren von Angeboten und Dienstleistungen der Altersarbeit durch<br />
Projekt- und Gemeinwesenarbeit.<br />
− Mitarbeit in Arbeitsgruppen der <strong>Gemeinde</strong>.<br />
Gestützt hierauf wurde die Stelle mandatsmässig der Pro Senectute Kanton Zürich ab 1.<br />
Januar 2010 bis 31. <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> vergeben. Mit Beschluss vom 9. <strong>Dezember</strong> 2009<br />
stimmte der <strong>Gemeinde</strong>rat erstmals dem Abschluss einer Leistungsvereinbarung für die<br />
Altersarbeit mit Pro Senectute Kanton Zürich, Dienstleistungscenter Zimmerberg, zu. Die<br />
Leistungsvereinbarung regelte die Zusammenarbeit in der Führung der Koordinations- und<br />
Beratungsstelle für das Alter in <strong>Kilchberg</strong> mit einem Pensum von 20% in den Jahren 2010<br />
und 2011 und 60 % im <strong>2012</strong>.<br />
Es hat sich erwiesen, dass eine Zusammenarbeit mit Pro Senectute folgende Vorteile<br />
bietet:<br />
− Die Pro Senectute geniesst bei der Bevölkerung wie auch bei den Institutionen hohe<br />
fachliche Akzeptanz.<br />
− Neutralität aus Sicht der Leistungsbezüger/innen und damit niederschwelliger Zugang.<br />
− Langjährige Erfahrung mit der Führung von Altersbeauftragtenstellen in der Region.
GEMEINDEVERSAMMLUNG VOM <strong>4.</strong> DEZEMBER <strong>2012</strong> 194<br />
− Vernetzung mit Fachorganisationen und mit anderen Altersbeauftragten von Pro<br />
Senectute Kanton Zürich sowie Zugang zu deren vielfältigen Angeboten.<br />
Bis auf die <strong>Gemeinde</strong>n Langnau a. A., Hirzel, Hütten und Schönenberg verfügen alle<br />
<strong>Gemeinde</strong>n in der Region Zimmerberg über einen Altersbeauftragten oder eine vergleichbare<br />
Stelle. Neben <strong>Kilchberg</strong> haben vier davon (Thalwil, Rüschlikon, Richterswil und Oberrieden)<br />
mit Pro Senectute Kanton Zürich eine Leistungsvereinbarung abgeschlossen.<br />
Die Stelle des Altersbeauftragten ist auch in Zukunft in Zusammenarbeit mit der Pro<br />
Senectute zu führen.<br />
B) Erwägungen<br />
Im Altersleitbild von 2005 ist eine Altersbeauftragtenstelle vorgesehen. Die im 2007 und in<br />
den Projektphasen in den Jahren 2010 - <strong>2012</strong> gemachten Erfahrungen sowie unter<br />
Berücksichtigung der demografischen Entwicklung und den damit verbundenen bestehenden<br />
und zukünftigen Herausforderungen bestätigen, dass aus heutiger Sicht ein Pensum<br />
von 50% erforderlich ist.<br />
1. Bedarf<br />
In <strong>Kilchberg</strong> lag im Jahre 2008 der Anteil der Einwohner (65+) 2008 bei rund 20%. Dies ist<br />
im Vergleich zur Region Zimmerberg mit rund 18% ein etwas höherer Wert. Nach einer<br />
Prognose des statistischen Amtes des Kantons Zürich ist davon auszugehen, dass 2020<br />
rund 22% und 2030 rund 25% der <strong>Kilchberg</strong>er/innen 65 Jahre oder älter sein werden.<br />
Damit wird <strong>Kilchberg</strong> auch in Zukunft über einen höheren Anteil älterer Menschen verfügen<br />
als die Region Zimmerberg insgesamt.<br />
2. Aufgabenbereich<br />
Altersarbeit umfasst alle Dienstleistungen, Angebote und Einrichtungen für Menschen in<br />
der dritten und vierten Lebensphase. Die Altersarbeit wird vermehrt an Bedeutung gewinnen.<br />
Allein die demographische Entwicklung lässt diese Aussage zu.<br />
2.1 Aufgaben des Altersbeauftragten<br />
Basierend auf den vorgenannten Kernbereichen der Altersarbeit werden die folgenden<br />
Punkte als Hauptaufgaben der Altersarbeit bzw. eines Altersbeauftragten formuliert:<br />
Altersbeauftragter<br />
<strong>Gemeinde</strong><br />
<strong>Kilchberg</strong><br />
Information /<br />
Kommunikation<br />
Koordination<br />
Beratung und<br />
Prävention<br />
Projektarbeit<br />
(Gemeinwesenarbeit)<br />
• Auskunft- und<br />
Anlaufstelle<br />
• Beratung zum Angebot<br />
an stationären und<br />
ambulanten<br />
Einrichtungen<br />
• Information zu div.<br />
Altersfragen<br />
• Alltagshilfen<br />
• Beratung in Richtung<br />
Triage<br />
• Förderung der<br />
Zusammenarbeit der<br />
verschiedenen<br />
Institutionen<br />
• Koordination der<br />
Freiwilligentätigkeit in<br />
der Altersarbeit<br />
• Koordination der<br />
lokalen Angeboten und<br />
Dienstleistungen<br />
• Grundlagenerarbeitung<br />
für die Altersarbeit<br />
• Sensibilisierung und<br />
Aktivierung<br />
• Auskunfts- und<br />
Anlaufstelle<br />
• Beratung in Richtung<br />
Triage<br />
• Begleitung<br />
• Projekte zur Förderung<br />
des Wohlbefindens/der<br />
Lebensqualität älterer<br />
Menschen<br />
• Sozialraumanalysen<br />
• Entwicklung und<br />
Betreuung von<br />
zukunftsorientierten<br />
Projekten<br />
• Gemeinwesenprojekte<br />
• Veranstaltungen und<br />
Kurse<br />
• Altersgerechtes<br />
Wohnen
GEMEINDEVERSAMMLUNG VOM <strong>4.</strong> DEZEMBER <strong>2012</strong> 195<br />
Der Altersbeauftragte verfolgt laufend die Situation in der <strong>Gemeinde</strong> und analysiert diese.<br />
Gestützt darauf initiiert er Gemeinwesenprojekte, die für die Lebensqualität der älteren<br />
Menschen in <strong>Kilchberg</strong> förderlich sind. Ein wichtiges Ziel dieser Bemühungen ist es, die<br />
Bedürfnisse der älteren Bevölkerung wahrzunehmen und ein möglichst langes und selbstbestimmtes<br />
Leben zuhause zu ermöglichen.<br />
Um den <strong>Kilchberg</strong>er/innen altersrelevantes Wissen und entsprechende Kompetenzen zu<br />
vermitteln, hat der Altersbeauftragte die Möglichkeit, Veranstaltungen und Kurse zu organisieren<br />
oder Angebote anderer Institutionen zu unterstützen.<br />
2.2 Partner in der Altersarbeit<br />
Miteinzubeziehen sind alle Institutionen der Altersarbeit. Diese werden in folgende Bereiche<br />
eingeteilt werden:<br />
Gesundheit: Ärzte, Alterszentren, Geronto-Psychiatrie, Spitex, freiwillige Seniorengruppen<br />
(z.B. Altersturnen), Sanatorium <strong>Kilchberg</strong>, regionale Spitäler<br />
Lebensgestaltung: Frauenverein, Kirchgemeinden, Pro Senectute Kanton Zürich, freiwillige<br />
Seniorengruppen (z.B. Senioren für Senioren), Rotes Kreuz,<br />
Nachbarschaftshilfe<br />
Beratung: Sozialberatungsstelle der <strong>Gemeinde</strong>, Kirchgemeinden, Pro Senectute<br />
Kanton Zürich<br />
Wohnen:<br />
Alters- und Pflegezentren für <strong>Kilchberg</strong>erInnen, weitere Wohnangebote<br />
Unter Vorsitz des Sozialvorstehers und Einsitz des Altersbeauftragten wurde 2010 der<br />
Ausschuss für Altersarbeit ins Leben gerufen. In regelmässigen Ausschuss-Sitzungen<br />
erarbeiteten Vertreterinnen der beiden Kirchen, Spitex, Alterszentrum Hochweid und Emilienheim<br />
das vorliegende Konzept. Die Mitglieder dieses Ausschusses erhalten auch in<br />
Zukunft regelmässig die Möglichkeit mit ihrer Erfahrung und Kompetenz im Altersbereich<br />
die Altersarbeit in der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Kilchberg</strong> nachhaltig mitzugestalten.<br />
C) Organisation<br />
1. Organisatorische Eingliederung<br />
Die Stelle des Altersbeauftragten in <strong>Kilchberg</strong> wird mit einer Leistungsvereinbarung mit Pro<br />
Senectute Kanton Zürich geregelt. Pro Senectute übernimmt die organisatorische und<br />
fachliche Führung der Stelle. Die operativen Ziele des Altersbeauftragten werden jährlich<br />
mit den Verantwortlichen der <strong>Gemeinde</strong>, dem Altersbeauftragten und der Leitung des<br />
Dienstleistungscenters Zimmerberg von Pro Senectute Kanton Zürich festgelegt.<br />
Die Verantwortung auf politisch-strategischer Ebene liegt beim Ressort Soziales, auf der<br />
operativ-organisatorischen Ebene bei der Abteilungsleiterin Soziales.<br />
Der Altersbeauftragte steht mit den anderen Akteuren der Altersarbeit regelmässig in<br />
Kontakt, um den Koordinationsauftrag erfüllen zu können. Die Vernetzung über die<br />
<strong>Gemeinde</strong>grenzen hinaus wird im Austausch mit anderen Altersbeauftragten von Pro<br />
Senectute Kanton Zürich und der Region Zimmerberg sichergestellt.<br />
2. Stellenpensum<br />
Aufgrund der jetzigen und zukünftigen Altersstruktur der Bevölkerung von <strong>Kilchberg</strong> sowie<br />
des vorgeschlagenen Aufgabenspektrums ist die Stelle der/des Altersbeauftragten mit<br />
einem Pensum von 50% zu führen. Die Bemessung des Stellenpensums basiert auf den<br />
Erfahrungen aus der zweijährigen Pilotphase und auf den Erfahrungen der Pro Senectute<br />
Kanton Zürich. Im Pensum inbegriffen sind alle Tätigkeiten gemäss Leistungsvereinbarung.<br />
Nach einer zweijährigen Konsolidierungsphase ist allenfalls eine Stellenerweiterung erforderlich.<br />
3. Standort<br />
Aufgrund der bisher gemachten Erfahrungen, empfiehlt der Ausschuss für Altersarbeit, das<br />
Büro für den Altersbeauftragten im Alterszentrum Hochweid anzusiedeln. Dies birgt<br />
folgende Vorteile:
GEMEINDEVERSAMMLUNG VOM <strong>4.</strong> DEZEMBER <strong>2012</strong> 196<br />
−<br />
Im und um das Alterszentrum Hochweid halten sich viele ältere Menschen sowie deren<br />
Angehörige auf. Es ist damit zu rechnen, dass ein Büro in diesem Teil des Dorfes von<br />
der Klientel häufiger spontan besucht wird. Die Örtlichkeit entspricht eher den Kundenbedürfnissen.<br />
− Das Alterszentrum Hochweid liegt in der Nähe von wichtigen Institutionen der Altersarbeit<br />
in <strong>Kilchberg</strong>. Dazu gehören, neben dem Alterszentrum, die Spitex, die reformierte<br />
und die katholische Kirche sowie das Emilienheim. Die kurzen Wege ermöglichen<br />
es, sich spontan auszutauschen und Anfragen zeitnah weiterzuleiten. Die<br />
Präsenz des Altersbeauftragten wird verbessert.<br />
D) Kosten<br />
Gemäss Leistungsvereinbarung mit der Pro Senectute setzen sich die Kosten für die Stelle<br />
des Altersbeauftragten, inkl. organisatorischer und fachlicher Führung wie folgt zusammen:<br />
Bei 50%<br />
Pensum<br />
CHF<br />
Bei max. 75 %<br />
Pensum<br />
CHF<br />
Sozialarbeiterin/Sozialarbeiter inkl. Sozialleistungen und<br />
63’750 100’000<br />
Lohnnebenkosten<br />
Organisatorische und fachliche Führung durch Pro Senectute 12’000 15’000<br />
Betriebskosten (Weiterbildung, Spesen) 1‘500 2’000<br />
Zwischentotal 77’250 117’000<br />
zuzüglich 8.0% Mehrwertsteuer 6‘180 9’360<br />
Total Mandatskosten 83’430 126’360<br />
Miete Büro 10'200 10’200<br />
Nachbarschaftshilfe, Inserate, div. Büromaterial 9'000 9’000<br />
Total Aufwand gerundet 103'000 145’000<br />
Für die Perioden 2013 und 2014 ist für den Altersbeauftragten ein 50% Pensum vorgesehen.<br />
Bei Bedarf kann der <strong>Gemeinde</strong>rat ab 2015 das Pensum bis zu einem maximalen<br />
Betrag von Fr. 145'000 erhöhen. Dies entspricht einem Pensum von ca. 75 %.<br />
Die Zusammenarbeit mit der Pro Senectute wird in einer entsprechenden Leistungsvereinbarung<br />
ab 1. Januar 2013 geregelt (Anhang).<br />
E) Schlussbemerkungen<br />
Mit dem Kredit für einen Altersbeauftragten wird dem Leitbild der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Kilchberg</strong> und<br />
dem Altersleitbild entsprochen. Der Altersbeauftragte gewährleistet kompetente Beratung<br />
und leistet mit der Erfüllung ihres/seines Auftrages einen substanziellen, nachhaltigen<br />
Beitrag für die ältere Bevölkerung der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Kilchberg</strong>. <strong>Gemeinde</strong>rat und Sozialvorsteher<br />
empfehlen den Stimmberechtigten, dem vorliegenden Antrag zuzustimmen, um so<br />
eine umfassende, koordinierte und bedarfsgerechte Altersarbeit zu ermöglichen.<br />
<strong>Kilchberg</strong>, 2. Oktober <strong>2012</strong><br />
Für das zuständige Ressort:<br />
Für den <strong>Gemeinde</strong>rat:<br />
Der Sozialvorsteher: Der Präsident: Der <strong>Gemeinde</strong>schreiber:<br />
R. Moser J-M. Groh P. Vögeli<br />
_________________________
GEMEINDEVERSAMMLUNG VOM <strong>4.</strong> DEZEMBER <strong>2012</strong> 197<br />
Abschied der Rechnungsprüfungskommission<br />
Die Rechnungsprüfungskommission empfiehlt der <strong>Gemeinde</strong>versammlung, dem Antrag des<br />
<strong>Gemeinde</strong>rates betreffend einen jährlich wiederkehrenden Kredit von maximal CHF<br />
145‘000.00 für den Betrieb der Informations- und Beratungsstelle "Altersbeauftragter" zu<br />
Lasten der Laufenden Rechnung zuzustimmen.<br />
<strong>Kilchberg</strong>, 25. Oktober <strong>2012</strong><br />
Für die Rechnungsprüfungskommission:<br />
Der Präsident: Der Aktuar:<br />
W. Siegenthaler U. Ruggli<br />
_________________________
GEMEINDEVERSAMMLUNG VOM <strong>4.</strong> DEZEMBER <strong>2012</strong> 198<br />
Leistungsvereinbarung<br />
zwischen<br />
der Politischen <strong>Gemeinde</strong> <strong>Kilchberg</strong>, vertreten durch den <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
nachstehend als "<strong>Gemeinde</strong>" bezeichnet<br />
und<br />
Pro Senectute Kanton Zürich, Dienstleistungscenter Zimmerberg<br />
nachstehend als "Pro Senectute" bezeichnet<br />
als Auftraggeber<br />
als Auftragnehmer<br />
1. Grundlagen und integrale Bestandteile der Vereinbarung<br />
• Altersleitbild 2005 der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Kilchberg</strong><br />
• Stellenbeschrieb Altersbeauftragte <strong>Kilchberg</strong> von Pro Senectute<br />
• Bisherige Zusammenarbeit 2010 bis <strong>2012</strong><br />
2. Zweck<br />
Diese Vereinbarung regelt die Zusammenarbeit zwischen der <strong>Gemeinde</strong> und Pro Senectute<br />
betreffend der Koordinations- und Beratungsstelle für das Alter in <strong>Kilchberg</strong>.<br />
Die mit der Stelle verbundenen Aufgaben basieren grundsätzlich auf dem Altersleitbild 2005 und<br />
werden jährlich in Form einer Zielvereinbarung ergänzt.<br />
3. Leistungen des Auftragnehmers<br />
Damit diese Leistungen erbracht werden können, errichtet Pro Senectute eine 50%-Stelle eines/r<br />
Altersbeauftragten. Im Auftrag der Politischen <strong>Gemeinde</strong> <strong>Kilchberg</strong> beschäftigt Pro Senectute in<br />
<strong>Kilchberg</strong> eine als Sozialarbeiter ausgebildete Person im Umfang eines 50%-Stellenpensums zur<br />
Führung der Koordinations- und Beratungsstelle für das Alter. Dazu gehören insbesondere die<br />
nachstehend genannten Kernaufgaben sowie die jährlich im Rahmen einer Zielvereinbarung festgelegten<br />
Arbeiten:<br />
Diese Vereinbarung umfasst folgenden Leistungskatalog:<br />
• Verstärkt und koordiniert die Tätigkeiten der verschiedenen in der Altersarbeit wirkenden<br />
Organisationen.<br />
• Förderung der Freiwilligentätigkeit in der Altersarbeit.<br />
• Auskunfts- und Anlaufstelle in allen Fragen der Altersarbeit für die ältere Bevölkerung,<br />
deren Umfeld, Organisationen und Behörden.<br />
• Präventive Angebote für die ältere Bevölkerung und deren Umfeld, im Bereich Gesundheit und<br />
Soziales.<br />
• Aufbau und Optimieren von Angeboten und Dienstleistungen der Altersarbeit durch Projektund<br />
Gemeinwesenarbeit.<br />
• Sekretariatsarbeiten.<br />
• Mitarbeit in Arbeitsgruppen der <strong>Gemeinde</strong>.<br />
<strong>4.</strong> Personaleinsatz<br />
Pro Senectute stellt sicher, dass die Stelle regelmässig von derselben Person besetzt ist und sorgt<br />
während deren Abwesenheit (Ferien, Krankheit, etc.) für die entsprechende Stellvertretung.<br />
5. Personelle und administrative Leitung<br />
Die Stelle ist dem Leiter des Dienstleistungscenters Zimmerberg von Pro Senectute unterstellt.<br />
Kontaktperson seitens der <strong>Gemeinde</strong> ist die Abteilungsleiterin Soziales.<br />
Die organisatorischen Belange (Präsenzzeiten, Einrichtungen etc.) werden vom Leiter Pro Senectute<br />
und der Abteilungsleiterin Soziales festgelegt.<br />
6. Arbeitsort<br />
Die Stelle ist in <strong>Kilchberg</strong> domiziliert.
GEMEINDEVERSAMMLUNG VOM <strong>4.</strong> DEZEMBER <strong>2012</strong> 199<br />
7. Steuerung mit Leistungszielen<br />
Aus dem Aufgabenkatalog werden jährlich die Leistungsziele zwischen dem Sozialvorsteher und<br />
dem Leiter des Dienstleistungscenters Zimmerberg von Pro Senectute vereinbart und überprüft.<br />
8. Kosten<br />
Die <strong>Gemeinde</strong> entschädigt die Leistungen von Pro Senectute jährlich mit Fr. 83‘430.-- inkl. Mehrwertsteuer.<br />
Dieser Betrag umfasst folgende Positionen:<br />
• 50%-Stelle (Einreihung Sozialarbeiter,<br />
inkl. Sozialleistungen und Lohnnebenkosten,<br />
Arbeitgeberbeiträge) Fr. 63‘750.--<br />
• Organisation und fachliche Führung (durch Pro Senectute) Fr. 12‘000.--<br />
• Betriebskosten (Weiterbildung, Spesen) Fr. 1‘500.--<br />
Zwischentotal Fr. 77‘250.--<br />
• Mehrwertsteuer 8 % Fr. 6‘180.--<br />
Total Fr. 83‘430.--<br />
Die Rechnungsstellung erfolgt auf Ende Oktober des jeweiligen Betriebsjahres.<br />
9. Qualitätssicherung<br />
Die Qualitätsstandards werden durch die Fachstelle Altersbeauftragte von Pro Senectute Kanton<br />
Zürich entwickelt und durch die Leitung des Dienstleistungscenters Zimmerberg sichergestellt.<br />
10. Dauer<br />
Die vorliegende Vereinbarung tritt auf 1. Januar 2013 in Kraft und dauert bis zum 31. <strong>Dezember</strong><br />
2013. Die Vereinbarung wird danach jeweils automatisch um ein weiteres Jahr verlängert, wenn<br />
keine der beiden Vertragsparteien unter Einhaltung einer sechsmonatigen Frist auf das<br />
Jahresende hin schriftlich kündigt.<br />
11. Schlussbestimmungen<br />
Ergänzungen oder Änderungen dieser Leistungsvereinbarung bedürfen der Zustimmung beider<br />
Vertragsparteien.<br />
_____________________________________________________________<br />
<strong>Kilchberg</strong> / Horgen,…….<br />
Für den <strong>Gemeinde</strong>rat:<br />
Der Präsident:<br />
J-M. Groh<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>schreiber:<br />
P. Vögeli<br />
Pro Senectute Kanton Zürich<br />
Vorsitzender Geschäftsleitung: Abteilungsleiter Region Zimmerberg:<br />
F. Ambroz H. Burgstaller
GEMEINDEVERSAMMLUNG VOM <strong>4.</strong> DEZEMBER <strong>2012</strong> 200<br />
Sozialvorsteher R. Moser erläutert in seinem Referat Folgendes:<br />
Das Ziel dieses Geschäfts ist es, auch ab 1. Januar 2013 eine permanente Informations- und<br />
Beratungsstelle, genannt Altersbeauftragter, zu haben. Das "auch" bedeutet, dass wir diese<br />
Stelle bereits heute haben, sie aber auch nach dem 1. Januar 2013 weiter betreiben möchten.<br />
Wir starten demgemäss nicht bei "Null", im Gegenteil. Seit 2010 ist die <strong>Gemeinde</strong> intensiv mit<br />
einem Altersbeauftragten tätig gewesen und hat dabei äusserst positive Erfahrungen gemacht.<br />
Diese Projektphase ist nun aber definitiv abgeschlossen und der <strong>Gemeinde</strong>rat beantragt Ihnen<br />
deshalb mit Überzeugung einen jährlichen Kredit von maximal CHF 145'000 für die<br />
permanente Weiterführung der Stelle des Altersbeauftragten zu beantragen. Warum brauchen<br />
wir einen Altersbeauftragten? Der Grund dafür liegt in der demographischen Entwicklung.<br />
<strong>Kilchberg</strong> mit seinen rund 7'600 Einwohnern weist einen Anteil von 20.5 % über 65 Jährige<br />
auf. Im Vergleich dazu sind es in Stadt und Kanton Zürich 16.5 %. Nur Zumikon, Zollikerberg<br />
und Küsnacht liegen mit 23.5 % über dem <strong>Kilchberg</strong>er Anteil. Die Geburtenrate ist generell<br />
kleiner geworden und die Kinder des ersten Babybooms der 60. Jahre werden bereits zu<br />
Senioren. Die Alterspyramide nimmt eine neue Form an indem sie unten schlanker und in der<br />
Mitte breiter wird. Diese Entwicklung ist nicht neu und wurde bereits im 2006 erstellten<br />
Altersleitbild berücksichtigt. Seit dem Jahr 2011 ist das neue Pflegegesetz in Kraft. Dieses<br />
bestimmt, dass die Pflegebeiträge nicht mehr objektorientiert zu erfolgen haben, sondern<br />
subjektorientiert, somit neu direkt der Person und nicht mehr der Institution zu Gute kommt. In<br />
Pflegegesetz werden die <strong>Gemeinde</strong>n verpflichtet, für ihre Bewohner genügend Pflegeplätze<br />
zur Verfügung zu stellen. Im Gegenzug dazu müssen keine Beiträge an Spitäler mehr geleistet<br />
werden. Mit den Institutionen Nidelbad, Mauersegler, Pflegeheim Seespital und dem<br />
Alterszentrum Hochweid erfüllt die <strong>Gemeinde</strong> die Vorgabe der Zurverfügungstellung einer<br />
genügenden Anzahl Pflegeplätze. Trotzdem hat die <strong>Gemeinde</strong> Interesse daran, wenn der eine<br />
oder andere Partner, wie z.B. das Alterszentrum Hochweid, ihr Angebot ausbauen will. Der<br />
<strong>Gemeinde</strong>rat ist dazu in engem Kontakt mit dem Stiftungsrat.<br />
Im Rahmen der Alterspolitik wurden zwei Altersausschüsse gebildet, die sich mit strategischen<br />
und operativen Aufgaben beschäftigt. Letzterer setzt sich aus Vertretern der Kirchen, der<br />
Spitex sowie den beiden Stiftungen Emilienheim und Alterszentrum Hochweid zusammensetzt.<br />
Wie vorstehend erwähnt, sind in der Altersarbeit verschiedene Institutionen tätig. Trotzdem<br />
kann damit nicht die gesamte Alterspolitik abgedeckt werden. Dies gilt ebenso für den Altersbeauftragten.<br />
In seiner Arbeit soll er aber nahe an den Tätigkeitsgebieten der bestehenden<br />
Institutionen sein. Damit ergeben sich Synergien und Schnittstellen. Als Beispiel sei hier die<br />
Nachbarschaftshilfe erwähnt. Trotz des Angebots der evangelisch-reformierten wie auch der<br />
katholischen Kirche ist man zur Auffassung gelangt, dass diese Hilfe zu koordinieren und der<br />
Führung des Altersbeauftragten zu unterstellen ist. Es besteht in diesem Bereich kein Wettbewerb<br />
sondern nur ein gemeinsames Ziel, nämlich denjenigen Hilfe zu bieten, die sie benötigen.<br />
Was sind denn die eigentlichen Aufgaben eines Altersbeauftragten? Seine Kernaufgabe gliedert<br />
sich in insgesamt fünf Bereiche, nämlich dem Verbinden, Vernetzen und Zusammenführen,<br />
dem eigentlichen Führen, dem Organisieren, dem Vermitteln von Lebensfreude und<br />
dem Aktivieren. Hierzu wurde u.a. eine Broschüre "Agenda 65+" mit nützlichen Adressen<br />
erarbeitet. Im Bereich Koordination befinden sich die Freiwilligenarbeit, die Nachbarschaftshilfe,<br />
die Vermittlung zwischen den Institutionen und die Funktion einer Anlaufstelle, wenn es<br />
um einen Pflegeplatz geht. In der Prävention werden Grundlagen für die Altersarbeit<br />
geschaffen. Kürzlich fand dazu eine Befragung zur Lebensqualität statt. Schlussendlich<br />
werden in der Projektarbeit Kurse und Veranstaltungen angeboten. So hat z.B. das 1. Seniorenforum<br />
stattgefunden. Die Beteiligung daran war erfreulich hoch.<br />
Das Ziel der Altersarbeit ist, die Lebensqualität der Senioren möglichst lange wie möglich zu<br />
bewahren. Neben der individuellen Vorsorge und der medizinischen Leistungen muss sich das<br />
Gemeinwesen seiner Alterspolitik bewusst werden und sich danach ausrichten. Dazu ist der<br />
Altersbeauftragte ein wichtiger Baustein. Aufgrund der in den vergangenen Jahren gemachten
GEMEINDEVERSAMMLUNG VOM <strong>4.</strong> DEZEMBER <strong>2012</strong> 201<br />
Erfahrungen beantragt Ihnen der <strong>Gemeinde</strong>rat, die Tätigkeit des Altersbeauftragten mit einem<br />
Pensum von 50% für die kommenden zwei Jahre vertraglich mit der Pro Senectute zu<br />
vereinbaren. Nach Ablauf dieser zwei Jahre soll der <strong>Gemeinde</strong>rat die Kompetenz erhalten,<br />
das Pensum auf maximal 75% erhöhen zu können.<br />
Der Vorsitzende dankt dem Referenten für seine Ausführungen und eröffnet die Diskussion.<br />
Vreni Bräm gibt ihrer grossen Befriedigung Ausdruck, dass das Projekt "Altersbeauftragter"<br />
sich nach einigen Anlaufschwierigkeiten auf gutem Weg befindet und bittet die Versammlung<br />
im Sinne des <strong>Gemeinde</strong>rates um Zustimmung zum Kreditbegehren.<br />
Jürg Bruppacher möchte wissen, wer von der Pro Senectute anwesend ist.<br />
Der Vorsitzende ersucht die beiden Vertreter der Pro Senectute, sich kurz vorzustellen. Als<br />
Erster stellt sich Heinz Burgstaller, Leiter Region Zimmerberg der Pro Senectute vor und im<br />
Anschluss daran Simon Heiniger, als derzeit aktiver Altersbeauftragter der <strong>Gemeinde</strong>.<br />
Felix Honegger votiert als Präsident der FDP <strong>Kilchberg</strong> und ersucht die anwesenden Stimmberechtigten<br />
um Genehmigung des beantragten Kredites für den Betrieb der Informations- und<br />
Beratungsstelle "Altersbeauftragter".<br />
Der Vorsitzende dankt den Votanten für ihre Ausführungen und stellt fest, dass das Wort nicht<br />
mehr verlangt wird. Er schreitet zur<br />
Abstimmung:<br />
Der Antrag des <strong>Gemeinde</strong>rates betreffend Genehmigung eines jährlich wiederkehrenden<br />
Kredites zu Lasten der Laufenden Rechnung von max. CHF 145'000 für den Betrieb der<br />
Informations- und Beratungsstelle "Altersbeauftragter" wird grossmehrheitlich gegen eine<br />
Stimme und einer Enthaltung gutgeheissen.<br />
________________________<br />
Abschied der <strong>Gemeinde</strong>versammlung<br />
Der Antrag des <strong>Gemeinde</strong>rates betreffend jährlich wiederkehrendem Kredit von maximal<br />
CHF 145'000 für den Betrieb der Informations- und Beratungsstelle "Altersbeauftragter" zu<br />
Lasten der Laufenden Rechnung wird gutgeheissen.<br />
Damit ist die Traktandenliste abgeschlossen.<br />
************************************<br />
________________________<br />
Der Vorsitzende stellt die Anfrage, ob Stimmrechtsrekurs wegen Verletzung politischer Rechte<br />
(Leitung der Versammlung, Behandlung der Geschäfte oder Abstimmungen) erhoben wird.<br />
Dies müsste sofort beim Ratstisch angemeldet werden. Es meldet sich niemand. Ein allfälliger<br />
Rekurs wäre anschliessend innert 5 Tagen beim Bezirksrat Horgen einzureichen.<br />
Gegen die Beschlüsse der Versammlung kann innert 30 Tagen <strong>Gemeinde</strong>beschwerde beim<br />
Bezirksrat Horgen erhoben werden.
GEMEINDEVERSAMMLUNG VOM <strong>4.</strong> DEZEMBER <strong>2012</strong> 202<br />
Der Vorsitzende schliesst die <strong>Gemeinde</strong>versammlung mit dem Hinweis auf die nun folgenden<br />
Orientierungen.<br />
________________________<br />
Schluss der Versammlung: 21.10 Uhr<br />
****************************************<br />
Für die Richtigkeit des vorstehenden Protokolls:<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>schreiber:<br />
Eingesehen und genehmigt:<br />
P. Vögeli<br />
________________________<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>präsident: Die Stimmenzähler: Datum:<br />
J-M. Groh ................... ............<br />
(Imre Héthelyi)<br />
................... ............<br />
(Michél Hurt)
GEMEINDEVERSAMMLUNG VOM <strong>4.</strong> DEZEMBER <strong>2012</strong> 203<br />
O R I E N T I E R U N G E N<br />
_______________________<br />
Der Vorsitzende gibt bekannt, dass es sich bei den Orientierungen nicht um einen offiziellen<br />
Teil der <strong>Gemeinde</strong>versammlung handelt. Eine Diskussion findet nicht statt und es können<br />
keine Beschlüsse gefasst werden. Es sind heute folgende Orientierungen des <strong>Gemeinde</strong>rates<br />
vorgesehen:<br />
− Dorfzentrum Bahnhofstrasse<br />
− Campus Moos (gemeinsame Sekundarschule <strong>Kilchberg</strong>-Rüschlikon)<br />
− Umnutzung Brunnenmoos<br />
− Erneuerung Seebad<br />
Bauvorsteherin J. Bellaiche orientiert die Versammlung über den Stand der Planung auf der<br />
Parzelle Bahnhof Süd-Süd. Wie Sie wissen, bekundet ein Grossverteiler, nämlich Coop,<br />
Interesse an der Beteiligung zur Planung und Überbauung dieser Parzelle. Nach wie vor ist<br />
der <strong>Gemeinde</strong>rat im Gespräch mit Vertretern von Coop. Der Prozess dauert jedoch etwas<br />
länger, da sich die Planung durch Auflagen seitens der SBB u.a. zur Parkierungsrampe aber<br />
auch durch Fragen der Erschliessung komplexer gestaltet, als ursprünglich gedacht. Auch die<br />
Grösse und die Geschossigkeit des Baus werden Fragen sein, die es im kommenden<br />
Prozess, der vom <strong>Gemeinde</strong>rat eng begleitet wird, zu beantworten gilt. Gleiches gilt bei der<br />
Frage nach der Sanierung der Bahnhofstrasse. Die grösste Herausforderung wird aber die<br />
uneingeschränkte Zugänglichkeit zu den bestehenden Läden an der Bahnhofstrasse während<br />
den jeweiligen Bauphasen sein. Für den <strong>Gemeinde</strong>rat ist die uneingeschränkte Zugänglichkeit<br />
aber auch das Vorhandensein von Parkplätzen während der Bauphasen eine zwingende<br />
Voraussetzung zur Realisierung der Aufwertung und einer möglichen Neugestaltung des<br />
Bahnhofareals. Offen ist noch die Frage, ob es bezüglich der Bahnhofparzelle einen Gestaltungsplan<br />
braucht oder nicht. Ebenso ist der Zeitpunkt einer möglichen Realisierung ungewiss,<br />
dürfte aber zwischen 2014 und 2016 liegen. Selbstverständlich wird der <strong>Gemeinde</strong>rat die<br />
Stimmbürgerschaft über die weiteren Projektschritte auf dem Laufenden halten, insbesondere<br />
dann, wenn es einer Entscheidung des Souveräns bedarf.<br />
Bildungsvorsteher Dr. L. Felder orientiert anhand einer Power-Point-Präsentation über den<br />
Stand beim Projekt Campus Moos, der gemeinsamen Sekundarschule <strong>Kilchberg</strong>-Rüschlikon<br />
und - sollte diesem zugestimmt werden - über die künftige Nutzung des Schulhauses<br />
Brunnenmoos. Im November 2009 hat die <strong>Gemeinde</strong>versammlung <strong>Kilchberg</strong> bzw. im <strong>Dezember</strong><br />
2009 die Versammlung in Rüschlikon den Zweckverbandstatuten für eine gemeinsame<br />
Sekundarschule sowie je einem Planungskredit von CHF 750'000 zugestimmt. Grund für die<br />
Zusammenführung der beiden Sekundarschulen lag darin begründet, dass sowohl <strong>Kilchberg</strong><br />
wie auch Rüschlikon über zu wenige Sekundarschüler verfügen, dass den Anforderungen an<br />
die Qualität, wie sie heute von Seiten des Kantons an eine Sekundarschule gestellt wird, nicht<br />
Genüge getan werden kann. Nach Annahme der Zweckverbandsstatuten und dem Planungskredit<br />
wurde eine Betriebskommission gegründet, die für die schulischen Belange der künftigen<br />
Schule verantwortlich zeichnet. In der Betriebskommission sind die Schulpräsidien beider<br />
<strong>Gemeinde</strong>n, Mitglieder der Schulpflegen, die Schulleitung, die Lehrerschaften wie auch<br />
Personen aus den Elternvereinigungen vertreten. In der Objektkommission, welche ebenfalls<br />
gegründet wurde und die sich mehrheitlich um planerische Belange der neuen Schule<br />
kümmert, sind die beiden für das Ressort Hochbau bzw. Liegenschaften verantwortlichen<br />
<strong>Gemeinde</strong>räte vertreten. Daneben haben in dieser Kommission auch Fachpersonen aus<br />
beiden Verwaltungen sowie die Schulleitungen Mitglieder der Schulpflegen Einsitz genommen.<br />
Aus den Beratungen der Betriebskommission ging die Antwort auf die Frage hervor, was in<br />
dieser gemeinsamen Schule gemacht werden soll. Die Absicht ist, einerseits eine positive<br />
Arbeitswelt, anderseits aber auch ein gutes Lernumfeld zu schaffen, also einen attraktiven
GEMEINDEVERSAMMLUNG VOM <strong>4.</strong> DEZEMBER <strong>2012</strong> 204<br />
Arbeitsplatz sowohl für Lehrer wie auch für die Schüler. Das Lernangebot soll vielfältig sein,<br />
was mit dieser grösseren Schule möglich ist. Eine ganzheitliche Bildung soll die Schüler auf<br />
eine künftige Lehre oder eine weitere schulische Ausbildung vorbereiten. Die Schulanlage soll<br />
modern, flexibel und nachhaltig sein und das Schulhaus soll den Geist dieser neuen, vereinigten<br />
Schule verkörpern. Mit einigen Ansichten wird den Versammlungsteilnehmern der<br />
Standort und der Zugang zum künftigen Schulhaus auf dem Gebiet "Moos" veranschaulicht.<br />
Wie aus dem Begriff "im Moos" unschwer zu entnehmen ist, gestaltet sich der Untergrund des<br />
künftigen Schulhauses nicht ganz unproblematisch. Der Bau wird zu "Pfählen" sein. Aufgrund<br />
verschiedener Sondierbohrungen ist klar, dass eine Bodenplatte alleine dem Bau nicht die<br />
gewünschte Stabilität bringen kann. Dies ist mit ein Grund, weshalb man das Gebäude auf<br />
einen "kleinen Fussabdruck" errichtet, dafür mehr in die Höhe, konkret mit 5 Stockwerken,<br />
fährt. Zu unterst wird die Technik eingerichtet. Im Hochparterre befinden sich die Werkräume<br />
und die Garderoben. Im Erdgeschoss ist der eigentliche Zugang mit der Mensa und einem<br />
grossen Gemeinschaftsraum. Im 1. Stock sind die Lehreraufenthaltsräume, die Bibliothek, die<br />
Schulleitung und die Schulverwaltung sowie die Schulsozialarbeit untergebracht. Darüber<br />
werden 3 Stockwerke errichtet, die jeweils mit 4 Unterrichts- und 2 Gruppenräumen dem<br />
eigentlichen Schulbetrieb dienen und deren einzelne Räume flexibel gestaltet werden können.<br />
Im 5. Stock sind Räume für die Naturkunde, die Schulküche und die Musik vorgesehen.<br />
Vorgabe war die Erstellung eines Schulhauses für neun Klassen, was einer Schülerzahl von<br />
rund 180 bis 220 entspricht. Bei einer grösseren Schülerzahl - dies wäre dann möglich, wenn<br />
das Langzeitgymnasium abgeschafft würde - ist eine Option für weitere drei Klassenzüge auf<br />
dem Dach des heutigen Projektes vorhanden. Wie einer weiteren bildlichen Darstellung zu<br />
entnehmen ist, wird das neue Schulhaus nicht über die bestehenden Platanen hinaus reichen.<br />
Der Bau an und für sich, wird durch die Anordnung der Fenster lichtdurchlässig und somit sehr<br />
hell gestaltet. Das Schulhaus wird rund 22 Mio. Franken kosten. Diese werden je hälftig durch<br />
die beiden <strong>Gemeinde</strong>n getragen. In diesem Betrag sind u.a. die Kosten für eine Heizung<br />
enthalten. Derzeit sind Bemühungen im Gange, um einen Wärmeverbund mit einem privaten<br />
Contractor abzuschliessen. Sollte dies zustande kommen, werden die eingesetzten Kosten für<br />
die Heizung im Umfang von rund CHF 600'000 eingespart werden können. Der Kredit, welcher<br />
am 3. März 2013 an der Urne entschieden werden muss, basiert auf einem Vorprojekt mit<br />
einer Genauigkeit von +/- 15%. Die Planung ist aber bereits heute auf einem so guten Stand,<br />
dass davon ausgegangen werden kann, dass keine höhere Abweichung resultieren wird. Aus<br />
der Weisung, welche Ihnen Ende Januar 2013 zugestellt wird, ist ein Benchmark-Vergleich<br />
zwischen den Kosten für den Campus Moos und denjenigen in der Stadt und im Kanton Zürich<br />
sowie auf eidgenössischer Basis ersichtlich. Die Kosten des Campus sind im Vergleich mit der<br />
Stadt Zürich niedriger. Dieser Kostenvergleich basiert auf den Zahlen pro m 2 Geschossfläche<br />
der Position BKP 2. Das ganze Schulhaus wird auf zwölf Klassen ausgelegt, so dass auch bei<br />
einer Erweiterung von neun auf zwölf Klassen die allgemeinen Räume den Ansprüchen<br />
genügen können.<br />
Die nächsten Schritte sind die Verabschiedung der Weisung für den Baukredit des Campus<br />
Moos und die Urnenabstimmung vom 3 März 2013 im Rahmen des Zweckverbandes. Baubeginn<br />
wäre nach der Annahme des Kredites im Herbst 2013. Die Aufnahme des Schulbetriebes<br />
ist auf Beginn des Schuljahres 2015/16 geplant.<br />
Sofern dem Kredit für den Campus Moos am 3. März 2013 zugestimmt wird, muss über die<br />
künftige Nutzung unseres Schulhauses Brunnenmoos entschieden werden. Die frei werdenden<br />
Räume sollen für den Kindergarten, die Musikschule, die Tagesstrukturen, also Hort und<br />
Mittagstisch, sowie für die therapeutischen Dienste Verwendung finden. Die für die Planung<br />
und den Bau notwendigen Kredite werden je nach Zuständigkeit den jeweiligen Gremien zum<br />
Entscheid vorgelegt. Dies ist zeitlich für das Jahr 2014 vorgesehen.
GEMEINDEVERSAMMLUNG VOM <strong>4.</strong> DEZEMBER <strong>2012</strong> 205<br />
Sicherheits- und Gesundheitsvorsteherin B. Baruffol gibt eine Übersicht über die geplante<br />
Sanierung des Seebades. Dieses wurde im Jahre 1968 erbaut. Dass sich nach einer rund 45<br />
jährigen Betriebsdauer gewisse Sanierungsarbeiten aufdrängen, ist verständlich. Bereits 2005<br />
hat der <strong>Gemeinde</strong>rat einen Kredit für die Ausarbeitung von verschiedenen Sanierungsvarianten<br />
genehmigt. Dabei wurden Vorschläge für eine einfache Sanierung bis hin zu einem<br />
Neubau geprüft. Aus finanziellen Überlegungen wurde damals aber auf die Realisierung<br />
verzichtet. Zu Beginn dieses Jahres hat der <strong>Gemeinde</strong>rat dieses Thema wieder aufgenommen,<br />
da eine Sanierung dringend notwendig ist. Der <strong>Gemeinde</strong>rat hat sich für die Sanierung<br />
der bestehenden Bauten ausgesprochen, d.h. der Charakter des heutigen Seebades soll auch<br />
durch die anstehende Sanierung nicht verändert werden. Heute liegt ein Vorprojekt vor, mit<br />
dem sich eine extra gebildete Objektkommission in den nächsten Wochen und Monaten<br />
intensiv beschäftigen wird. Das Projekt beinhaltet vor allem die Sanierung der Dächer. Aber<br />
auch die Garderoben, Betriebs- und Lagerräume werden den Bedürfnissen der heutigen Zeit<br />
angepasst. Ebenso wird der gesamte Gastrobereich saniert und die Wasseraufbereitung wird<br />
erneuert. Die Umsetzung ist auf den nächsten Winter geplant, d.h. die Arbeiten werden nach<br />
Saisonschluss im Oktober 2013 aufgenommen. Die Kosten der Sanierung werden mit rund 2.6<br />
Mio. Franken zu Buche schlagen. Dieser Betrag ist je hälftig im Voranschlag 2013 und in der<br />
Finanzplanung 2014 enthalten. Mit zwei Bildern informiert die Sicherheits- und Gesundheitsvorsteherin<br />
die Anwesenden darüber, wie das Bad nach der Sanierung aussehen soll.<br />
U M F R A G E<br />
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Brigitta Vedder bedankt sich beim <strong>Gemeinde</strong>rat für seine Arbeit, die er unter dem Jahr für die<br />
<strong>Kilchberg</strong>er Bevölkerung leistet.<br />
Nachdem das Wort nicht weiter verlangt wird, wünscht der Vorsitzende allen Versammlungsteilnehmenden<br />
eine schöne Adventszeit Er schliesst um 21.35 Uhr den zweiten, inoffiziellen<br />
Teil der <strong>Gemeinde</strong>versammlung und lädt alle Versammlungsteilnehmer zu einem von der<br />
<strong>Gemeinde</strong> offerierten Apéro ein.<br />
Für die Richtigkeit:<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>schreiber:<br />
P. Vögeli