Gemeindebrief September 2008 - Ev. Kirchengemeinde Lauffen

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„Grüß Gott, Frau Pfarrerin!“ Das hieß es hier in Lauffen zum ersten Mal 1989 als Pfarrerin Irmgard Hahn nach Lauffen kam. Ungewohnt war das, so wurde zu ihr z. B. einmal erstaunt gesagt: „Ach, dann sind Sie der Herr Pfarrer“, und sie musste sich wohl auch so mancher Diskussion stellen. Aber bald kamen weitere Frauen, da gab es die Pfarrerinnen zur Anstellung Martina Servatius-Koch (1990), Susanne Spöhrer (1991), Annette Rüb (1993) und Bärbel Dörrfuss-Wiedenroth (1996) und es gab auch Frauen, die ihr Vikariat hier machten, wie Ursula Ullmann (1992) und Simone Höckele (1994). 1996 kam dann Britta Schleyer, 2000 Stefanie Henger und 2008 Annette Winckler-Mann. Mit diesen zehn Frauen wurde die Anrede „Frau Pfarrerin“ langsam normal und die meisten Gemeindeglieder sind froh, dass auch Frauen im Talar auf der Kanzel stehen, Kinder taufen, Abendmahl austeilen und eine Gemeinde leiten. Vor einem halben Jahrhundert sah aber alles noch ganz anders aus: Für Frauen war damals der Talar nicht vorgesehen! Und der Weg bis zur Frauenordination war steinig. Erst seit 1900 konnten Frauen an Universitäten studieren. 1907 promovierte die erste Frau. Die Frauen studierten Theologie ohne ein festes Berufsbild zu haben, zu den kirchlichen Prüfungen wurden sie nämlich in der Regel nicht zugelassen und es gab keine Möglichkeit ordiniert zu werden. Aber es gab sehr wohl eine weibliche Hierarchie in der Kirche, die folgendermaßen aussah: Pfarrfrau – Diakonisse – Lehrerin – dann erst kamen die Theologinnen, die in Schulen, Krankenhäusern, Gefängnissen arbeiteten und lange Zeit nur für Frauen, Kinder und weibliche Jugendliche zuständig waren. Sie mussten unverheiratet bleiben. Die erste Frau, die 1918 zu einem landeskirchlichen Examen zugelassen wurde war Elsbeth Oberbeck. Und 1925 gab es ein erstes Treffen der evangelischen Theologinnen Deutschlands. Ab 1927 wurden die voll ausgebildeten Theologinnen eingesegnet aber nicht ordiniert, d.h. sie durften keine Sakramente austeilen, wurden Vikarinnen genannt und mussten unverheiratet bleiben. Im 2. Weltkrieg ordinierte die Bekennende Kirche dann einige wenige Frauen. Da der Krieg aus Pfarrern Soldaten machte, waren es meist die Vikarinnen, die die Pfarrstellen aufopferungsvoll einnahmen. Es war eine generelle Ausnahmegenehmigung, die nach dem Krieg schnell zurückgenommen wurde. Wieder waren Frauen nur Gehilfinnen. So wird noch in der Ordnung von 1948 von
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