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der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland - Kirchenmusik in der ...

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Restaurierte Orgeln<br />

11<br />

E<strong>in</strong> großer Wasserschaden an den Schwellwerksw<strong>in</strong>dladen<br />

hätte fast das Ende dieser<br />

großen Orgel <strong>in</strong> den 70er Jahren besiegelt.<br />

H<strong>in</strong>zu kamen immer mehr Fehler <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Pneumatik, die durch Materialermüdung des<br />

Le<strong>der</strong>s verursacht wurden.<br />

So ist es fast e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Wun<strong>der</strong>, dass diese<br />

umfassende Restaurierung im vergangenen<br />

Jahr ausgeführt und abgeschlossen werden<br />

konnte.<br />

Die Restaurierung 2007 – 2010<br />

Die wichtigste Frage war zu Beg<strong>in</strong>n neben<br />

<strong>der</strong> Kostenfrage die Frage nach e<strong>in</strong>em<br />

schlüssigen Konzept. Als problematisch<br />

wurde <strong>der</strong> pneumatische Spieltisch wegen<br />

se<strong>in</strong>er Entfernung zum Orgelwerk und den<br />

unterschiedlichen Verzögerungen <strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>zelnen Werke angesehen. Zudem besitzt<br />

er nur zwei freie Komb<strong>in</strong>ationen, was für e<strong>in</strong><br />

Konzertprogramm bei e<strong>in</strong>er Orgel dieser<br />

Größe als unzureichend betrachtet werden<br />

muss.<br />

So war <strong>der</strong> Gedanke e<strong>in</strong>er Elektrifizierung,<br />

wie er auch vom damaligen Orgelsachverständigen<br />

Albrecht Dietl vorgeschlagen<br />

wurde, e<strong>in</strong>e erwogene Möglichkeit <strong>der</strong><br />

Restaurierung. Die beachtlichen Vorteile,<br />

wie das Vorhandense<strong>in</strong> e<strong>in</strong>es Setzers und<br />

e<strong>in</strong>e präzis funktionierende Tontraktur,<br />

sowie weitere nützliche Koppeln wären<br />

nicht von <strong>der</strong> Hand zu weisen gewesen.<br />

Der För<strong>der</strong>vere<strong>in</strong> bemühte sich vor allem<br />

um die f<strong>in</strong>anziellen und baulichen Belange<br />

vor Ort, während e<strong>in</strong>e speziell e<strong>in</strong>berufene<br />

Sachberaterkommission mit Prof. Dr. Frank-<br />

Harald Greß, Dr. Felix Friedrich und Jiř<br />

í<br />

Kocourek sich mit dem Restaurierungskonzept<br />

befasste. Abschließend war allen<br />

Beteiligten klar, dass die Schmöllner<br />

Jehmlich-Orgel e<strong>in</strong>en ganz beson<strong>der</strong>en<br />

Stellenwert auf Grund ihrer Geschichte<br />

e<strong>in</strong>nimmt. Dazu zählen u. a. die E<strong>in</strong>zigartigkeit<br />

e<strong>in</strong>es Fernwerkes <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen, die<br />

Entstehungszeit im 1. Weltkrieg, die<br />

hochromantische Disposition und damit<br />

verbunden <strong>der</strong> große Anteil an Z<strong>in</strong>kpfeifen<br />

im Orgelwerk. Prof. Greß verwies <strong>in</strong> diesem<br />

Zusammenhang auf e<strong>in</strong> Dispositionsschema,<br />

nach dem alle größeren Orgeln<br />

dieser Zeit disponiert wurden. Dieses war<br />

vor <strong>der</strong> Restaurierung durch Umdisponierungen<br />

nicht mehr durchgängig erhalten,<br />

d. h. das <strong>in</strong> sich stimmige Klangbild <strong>der</strong><br />

Orgel war teilweise zerstört.<br />

Daraus resultierend gab es für die<br />

Restaurierung ke<strong>in</strong>e Kompromisse, nur die<br />

Wie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong> ursprünglichen<br />

Disposition mit Erhalt des gesamten<br />

Orgelwerkes <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er technischen Anlage<br />

konnte das Restaurierungsziel se<strong>in</strong>. Damit<br />

blieb auch <strong>der</strong> pneumatische Spieltisch<br />

erhalten.<br />

Die sehr umfangreichen Restaurierungs- und<br />

Rekonstruktionsmaßnahmen können hier<br />

nicht alle e<strong>in</strong>zeln aufgeführt werden.<br />

Deshalb sollen nur die wichtigsten erwähnt<br />

werden:<br />

• Alle Pneumatikteile <strong>der</strong> Orgel wurden<br />

umfassend restauriert, u.a. 3.380 neue<br />

Membranen e<strong>in</strong>gesetzt, die Registerschaltbälgchen<br />

erneuert, <strong>der</strong> Crescendoapparat<br />

teilweise neu hergestellt.<br />

Beson<strong>der</strong>s wichtig war die Restaurierung<br />

<strong>der</strong> durch Wassere<strong>in</strong>bruch geschädigten<br />

W<strong>in</strong>dladen des II. und III. Manuals. Hier<br />

wurden alle Führungsstifte <strong>der</strong> Kegelventile<br />

wegen starker Korrosion erneuert.

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