der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland - Kirchenmusik in der ...

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Neuerscheinungen
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Noten
Eike Reuter: Motetten
Herausgegeben von Hildegard Reuter.
Strube Verlag (VS 6604), Preis: 5,00 €
Interessante und sorgfältige kontrapunktische
und motivische Arbeit, farbige, herbe,
dissonante und plötzlich auch wieder klare,
harmonische Klänge sind – wie auch manch
andere unerwartete Wendung – kennzeichnend
für die zwölf Motetten von Eike
Reuter, die jetzt im Strube Verlag erschienen
sind.
Durch die vorliegende Sammlung erhält man
Einblick in rund zwanzig Jahre des kompositorischen
Schaffens von Eike Reuter, der
zunächst Kirchenmusiker in Nordhausen
und dann in der Universitätsstadt Jena war.
Dort übernahm er später das Amt des
Landeskirchenmusikdirektors der Evangelisch-Lutherischen
Kirche in Thüringen,
das er bis zu seinem Ruhestand ausübte.
Leider war es ihm nicht vergönnt, manches
in seiner so ausgefüllten Dienstzeit Zurückgestellte
dann wieder aufzugreifen und auch
zu vollenden. Gerade angesichts dessen ist
es Hildegard Reuter besonders zu danken,
dass sie die Veröffentlichung der Motetten
ihres Ehemannes – auch als Herausgeberin
– vorangebracht hat.
Die Partituren sind meistens für 4- bis 6-
stimmigen Chor a cappella gesetzt, wobei
Klänge mehrfach auch bis zur Siebenstimmigkeit
aufgefächert werden. Eine der
Motetten enthält eine nicht einfache,
interessante Orgelbegleitung. Auch die
anderen Werke sind für Singende und
Hörende nicht unbedingt leichte Kost. Eike
Reuter spielt in seinen Motetten recht frei
mit farbigen, auch herben Klängen. Durch
enharmonische Verwechslungen und Querstände
ist es auf den ersten Blick nicht
immer einfach, ihm auf seinem scheinbar
unbekümmerten Gang durch die Tonarten
zu folgen. Scheinbar, denn auf den zweiten
Blick werden solche Wendungen – wie auch
andere kompositorische Mittel – als bewusst
eingesetzte Textinterpretation les- und
hörbar. Ein interessantes Beispiel hierfür
sind zwei aufeinanderfolgende Passagen in
"Denn ich bin gewiss" (1970). Wird
zunächst eine überschwengliche – fast
unübersichtliche – Vielfalt der Kreatur
gezeichnet, entstehen gleich darauf in völlig
anderer Faktur berührende Klangbilder für
"die Liebe Gottes". Die Texte selbst sind
meist ausgewählte Verse des Neuen
Testaments. Zwei Motetten vertonen jeweils
Worte aus Psalm 50 und aus dem Buch
Jesaja.
Mit einer Ausnahme schließen alle
Kompositionen des Heftes mit einer
Choralstrophe, die meistens sechs- bis
siebenstimmig gesetzt ist und durch