der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland - Kirchenmusik in der ...

Fundstücke
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Fundstücke
Ein Obst-Maskottchen
für den Kirchentag?
Variationen
In den Kontoauszügen des Zentrums für
Kirchenmusik finden sich bei den Überweisungen
der Notenleihgebühren mitunter
recht fantasievolle LEIHSCHEIN-Angaben:
Vielleicht um die Reparatur von Noten zu
befördern, ist da vom
LEIMSCHEIN
die Rede, in heimatlichem Dialekt meldet sich
LENSCHEN 1189 BIBUDNEK,
und beim Novemberregen wurden wohl ein
paar Chorpartituren zweckentfremdet, denn
man überwies die Gebühr für
LEIHSCHIRM 1112.
(Aus: Freies Wort 2. 2. 2011)
Musikstunde
Meine Dame, Amor und ich,
wir sangen eines Tages zusammen,
dass man einen süßeren Gesang nie
gehört hatte.
Sie besang seine Pfeile, er ihre Schönheit,
und ich der beiden Liebreiz.
Und nach einem kurzen Durchlauf
anmutiger Fughetten stieß er einen
Seufzer aus.
Nach einer Pause übernahm Amor den
Cantus firmus,
und ich sang einen Kontrapunkt im Tenor.
Und sie erhob darauf solch anmutigen
Gesang,
dass man den Gesang der Musen im
Vergleich verworrene Noten nennen
möchte.
Süße Akzente, Passagen und Ligaturen,
breite und rasche Taktmaße
ergaben eine so süße Harmonie,
dass ich bisweilen mit dem Gesang
innehielt, um sie zu hören.
Doch müde hörte sie mit dem Singen auf
und sagte: "Schweige."
Und wir fanden uns in einer Kadenz aus
süßen Küssen.
Mogens Pedersøn, ca. 1585 – 1623:
Madrigal "Madonn', Amor ed io"
Deutsche Übersetzung: Florian Mehltretter
(Eingesandt von Christine Karnapp, Jena)