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Neue Mitte - KKV Bundesverband

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Auf ein Wort<br />

Der Mensch hat Vorrang<br />

Der 87. <strong>Bundesverband</strong>stag in Freiburg hat Maßstäbe für den Verband gesetzt.<br />

Fotos: <strong>KKV</strong>/Tobias Gotthardt<br />

Liebe <strong>KKV</strong>erinnen und <strong>KKV</strong>er!<br />

A<br />

lle, die von Ihnen am 87.<br />

<strong>Bundesverband</strong>stag in Freiburg<br />

teilgenommen haben, werden<br />

es bestätigen. Dieser Verbandstag war<br />

wieder ein Meilenstein in unserer Verbandsgeschichte.<br />

Mit unserem Thema „Aufbruch<br />

für Werte – gemeinsam eine aktive<br />

Bürgergesellschaft gestalten“ haben<br />

wir wieder inhaltliche Pflöcke gesetzt.<br />

Wir haben gezeigt, dass der <strong>KKV</strong> ein<br />

Verband ist, der nicht dem Zeitgeist<br />

nachläuft, sondern eindeutig Position<br />

bezieht – auf der Basis der katholischen<br />

Soziallehre und damit auf der Grundlage<br />

des christlichen Menschenbildes.<br />

Wir haben viele Anregungen erhalten,<br />

wie bürgerschaftliches Engagement<br />

umgesetzt werden kann. Insbesondere<br />

die Teilnehmer unserer Podiumsdiskussion<br />

Prof. Dr. Ursula Nothelle-Wildfeuer<br />

von der Universität Freiburg, Dr.<br />

Stefan Vesper vom ZdK und der Bundestagsabgeordnete<br />

Peter Weiß, die<br />

unter der Leitung von Roland Schneble<br />

dieses Thema diskutierten, zeigten:<br />

Die Erwartungshaltung an den Staat<br />

ist zu groß. Der Einzelne muss sich<br />

mehr engagieren. Der Staat darf nicht<br />

der Problemlöser für alles sein. Einen<br />

bedenkenswerten Aspekt brachte Peter<br />

Weiß mit seiner Forderung ein, die<br />

Wertebildung stärker zu forcieren. Sein<br />

praktischer Hinweis: Entscheidungen<br />

soll man nicht nur mit Sachargumenten<br />

begründen, sondern auch sagen,<br />

welcher Wertmaßstab ihnen zugrunde<br />

liegen, traf auf offene Ohren.<br />

Mit der Verabschiedung der „Freiburger<br />

Erklärung“ haben wir erneut unterstrichen,<br />

dass für uns der Mensch Vorrang<br />

hat. „Weder bloßer Liberalismus noch<br />

purer Sozialismus bieten verlässliche<br />

Grundlagen für eine lebendige, aktive<br />

Bürgergesellschaft. Leitbild einer<br />

erfolgreichen, aktiven Gesellschaft ist<br />

das christliche Menschenbild“, so ein<br />

Kerngedanke der Erklärung. Gleichzeitig<br />

formulierten wir fünf grundlegende<br />

Prinzipien beziehungsweise Werte,<br />

die für das Verhalten des Einzelnen in<br />

einer Bürgergesellschaft nötig sind.<br />

Ein besonderes Highlight war wieder<br />

die Verleihung des <strong>KKV</strong>-Ehrenpreises<br />

„Der ehrbare Kaufmann“ an Dr.<br />

Wolfgang Böllhoff vom gleichnamigen<br />

Bielefelder Unternehmen. Der Preis<br />

wurde nun zum dritten Mal verliehen,<br />

2010 an die Freiburgerin Martina<br />

Feierling-Rombach und 2011 an Prof.<br />

Claus Hipp. Mit dem Ehrenpreis erinnern<br />

wir an eine alte Kernkompetenz<br />

des Verbandes: Das Ideal des „ehrbaren<br />

Kaufmanns“. Wir zeichnen damit<br />

Unternehmer aus, die einen „ethisch<br />

guten Umgang“ mit Mitarbeitern,<br />

Kunden und der Gesellschaft pflegen<br />

und dazu familienfreundliche Arbeitsbedingungen<br />

bieten. In seiner Laudatio<br />

machte dies unser Geistlicher Beirat,<br />

Msgr. Prof. Dr. Peter Schallenberg, sehr<br />

eindrucksvoll deutlich.<br />

Da diesmal keine Beitragserhöhung anstand,<br />

verlief die Delegiertenversammlung,<br />

die von unserer ersten „ehrbaren<br />

Kauffrau“ Martina Feierling-Rombach<br />

souverän geleitet wurde, erwartungsgemäß<br />

etwas ruhiger ab, als beim letzten<br />

Mal. Bei den anschließenden Wahlen<br />

wurde Tobias Gotthardt (Brüssel/<br />

München) als einer der Stellvertreter<br />

wieder gewählt. Und neu im Bundesvorstand<br />

ist Prof. Dr. Patrick Sensburg,<br />

MdB aus Meschede, der als weiterer<br />

stellvertretender Bundesvorsitzender<br />

Andreas Schuppert aus Dresden ablöst,<br />

der satzungsgemäß nicht mehr zur<br />

Wahl anstand. Auch zu meiner Wiederwahl<br />

danke ich allen für das ausgesprochene<br />

Vertrauen und freue mich, dass<br />

wir damit einen Bundesvorstand haben,<br />

der weiterhin mit großem Engagement<br />

die Ziele des <strong>KKV</strong> verfolgen und umsetzen<br />

wird.<br />

„Das christliche Menschenbild muss<br />

der zentrale Leitfaden der politischen<br />

Überlegungen und Entscheidungen<br />

sein.“ Mit diesen Worten brachte<br />

Volker Kauder, Vorsitzender der CDU/<br />

CSU-Bundestagsfraktion, als Festredner<br />

das Kriterium für eine Politik<br />

im Zeichen des „C“ auf den Punkt.<br />

Im Übrigen beschrieb er mit seinen<br />

Ausführungen exakt die Positionen, die<br />

wir bereits in unserem Grundsatzprogramm<br />

formuliert haben. Der häufige<br />

Applaus, der seine Rede unterbrach,<br />

zeigte deutlich, dass Kauder den<br />

<strong>KKV</strong>erinnen und <strong>KKV</strong>ern aus der Seele<br />

gesprochen hatte.<br />

Wir haben zwar mit diesem Verbandstag<br />

unser bisheriges Schwerpunktthema<br />

abgeschlossen, gleichzeitig<br />

fiel aber auch der Startschuss für das<br />

neue Jahres, besser Zweijahresthema:<br />

„Mensch bleib im Gleichgewicht –<br />

Mut zur Balance zwischen Arbeit und<br />

Freizeit“. Ich denke, wir haben hier ein<br />

Thema gewählt, das nicht nur aktuell<br />

ist, sondern mehr und mehr an Bedeutung<br />

gewinnt. Denn moderne Medien<br />

machen jeden fast überall erreichbar<br />

– auch beruflich. Das verhindert das<br />

dringend nötige Abschalten und fördert<br />

Burn-out der Mitarbeiter. Arbeitgeber<br />

und Führungskräfte stehen deshalb<br />

in der Pflicht: „Jeder hat das Recht<br />

auf Unerreichbarkeit. Das muss man<br />

akzeptieren. Denn weil Arbeit nie aufhört,<br />

muss der Mensch immer wieder<br />

mit der Arbeit aufhören – zumindest<br />

im Urlaub und am Sonntag. Kurzum:<br />

Der Verbandstag in Freiburg war ein<br />

neue mitte 02/13<br />

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