22.03.2014 Aufrufe

Simulation in der Werften Industrie Meyer Werft optimiert ...

Simulation in der Werften Industrie Meyer Werft optimiert ...

Simulation in der Werften Industrie Meyer Werft optimiert ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Simulation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong><strong>Werft</strong>en</strong> <strong>Industrie</strong><br />

<strong>Meyer</strong> <strong>Werft</strong> <strong>optimiert</strong> Produktionsprozesse SIMPLE++<br />

Papenburg im Emsland, die historische Stadt mit 35.000 E<strong>in</strong>wohnern<br />

und e<strong>in</strong>er langen Tradition im Schiffbau, hatte am 8. Januar wie<strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> Highlight für die Bevölkerung und die Presse zu bieten.<br />

Das neue 76.000 BRZ große Kreuzfahrtschiff AURORA verließ das<br />

größte überdachte Baudock <strong>der</strong> Welt. Die <strong>Werft</strong> Jos. L. <strong>Meyer</strong> GmbH<br />

& Co. ist <strong>der</strong> größte deutsche Schiffbauer für Kreuzfahrtschiffe,<br />

Fähren und Spezialtanker und erfreut sich zum Ausdocken von<br />

Kreuzfahrtschiffen immer größter Beliebtheit. Selbst im Internet<br />

konnte dieses <strong>in</strong>teressante Manöver mit <strong>der</strong> Montage des<br />

Schornste<strong>in</strong>s, live beobachten werden.<br />

Die AURORA hat e<strong>in</strong>e Länge von 270 Metern und e<strong>in</strong>e Breite von<br />

32,2 Metern und kann mehr als 2000 Passagiere <strong>in</strong> 939 Kab<strong>in</strong>en<br />

beherbergen. Mit e<strong>in</strong>er Höchstgeschw<strong>in</strong>digkeit von 24 Knoten gilt es<br />

als e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nsten Kreuzfahrtschiffe, welches die <strong>Werft</strong><br />

verlassen hat. Bis zum 19. Februar wird es noch zur Endausrüstung<br />

im <strong>Werft</strong>hafen liegen, ehe es nach <strong>der</strong> Ems-Überführung zur See-<br />

Erprobung <strong>in</strong> die Nordsee gebracht wird.<br />

Die <strong>Meyer</strong> <strong>Werft</strong> - Jos. L. <strong>Meyer</strong> GmbH - wurde 1795 gegründet und<br />

ist beson<strong>der</strong>s beim Bau vom Spezialschiffen erfolgreich. Schon immer<br />

war die <strong>Werft</strong> <strong>in</strong>novativ ausgerichtet. Bereits nach den Jahren des<br />

Holzschiffbaus bis 1874, zeigte man Pioniergeist, <strong>der</strong> sich bezahlt<br />

machte. Gegen Wi<strong>der</strong>stände begann die <strong>Werft</strong> den Bau von<br />

Eisenschiffen. In den letzten Jahrzehnten erwarben sich die<br />

Papenburger <strong>in</strong>ternational e<strong>in</strong>en guten Ruf durch den Bau von<br />

Spezialschiffen wie luxuriösen Auto- und Passagierfähren, Ro-Round<br />

Passagierschiffen sowie Gastankern und Tiertransportern und vor<br />

allem Kreuzfahrtschiffen. Trotz dieser langen Tradition, ist man e<strong>in</strong>e


<strong>der</strong> jüngsten <strong><strong>Werft</strong>en</strong> <strong>der</strong> Welt: 1.950 Mitarbeiter, mit e<strong>in</strong>em<br />

Durchschnittsalter von nur 36 Jahren, arbeiten bereits durchschnittlich<br />

13 Jahre im Unternehmen. Ganz nach <strong>der</strong> Devise: e<strong>in</strong>e gute<br />

Ausbildung, e<strong>in</strong> umfassendes Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g im Beruf und e<strong>in</strong> großer<br />

Erfahrungsschatz <strong>der</strong> Mitarbeiter garantiert hochwertige Produkte und<br />

e<strong>in</strong>e stetige Verbesserung <strong>der</strong> Produktivität. Häufig s<strong>in</strong>d gleich<br />

mehrere Generationen e<strong>in</strong>er Familie auf <strong>der</strong> <strong>Werft</strong> beschäftigt.<br />

Ungeachtet <strong>der</strong> Krise im europäischen Schiffbau erhielt die <strong>Werft</strong> im<br />

November letzten Jahres wie<strong>der</strong> umfangreiche Aufträge, unter<br />

an<strong>der</strong>em auch von Ree<strong>der</strong>ei Royal Caribbean International (RCI). Die<br />

RCI ist e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> größten Kreuzfahrt-Ree<strong>der</strong>eien <strong>der</strong> Welt und lässt zu<br />

den zwei Kreuzfahrtschiffen noch weitere vier <strong>in</strong> Papenburg bauen.<br />

Durchgesetzt hat sich die <strong>Meyer</strong> <strong>Werft</strong> gegenüber <strong>in</strong>ternationaler<br />

Konkurrenz auf Grund ihrer Qualität, Erfahrung, <strong>in</strong>novativen<br />

Produktionsverfahren und Leistungsfähigkeit. Auch die e<strong>in</strong>gesetzten<br />

computergestützten Technologien für Entwurf, Konstruktion und<br />

Fertigung von Schiffen waren ausschlaggebend.<br />

Starke Nachfrage erfor<strong>der</strong>t Maßnahmen<br />

Weltweit steigt die Nachfrage nach Luxusl<strong>in</strong>ern mit e<strong>in</strong>er<br />

Passagierkapazität von 2.000 und mehr, was die vollen<br />

Auftragsbücher <strong>der</strong> <strong>Meyer</strong> <strong>Werft</strong> bestätigen. Grund ist sicher die<br />

Tatsache, dass Kreuzfahrten immer preiswerter und damit für<br />

je<strong>der</strong>mann erschw<strong>in</strong>glich werden. Um <strong>in</strong> kürzester Zeit mehr Schiffe<br />

bauen zu können, ist die Notwendigkeit für die <strong><strong>Werft</strong>en</strong> gegeben, die<br />

Produktion effizienter zu gestalten. Natürlich auch, um dem starken<br />

Wettbewerb aus Fernost Paroli bieten zu können. Über die lange<br />

Firmengeschichte h<strong>in</strong>weg, hat es die <strong>Meyer</strong> <strong>Werft</strong> immer verstanden,<br />

durch den E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong>novativer Werkzeuge neue Wege zu gehen und<br />

Visionen zu verwirklichen. Die steigende Nachfrage und die durch den<br />

Standort Papenburg bed<strong>in</strong>gte räumliche Enge, hat die Vision <strong>der</strong><br />

2


"digitalen <strong>Werft</strong>" reifen lassen. Mit <strong>der</strong> Tecnomatix<br />

Automatisierungssysteme GmbH, hat man den optimalen Partner für<br />

die Verwirklichung dieser Vision gefunden. Das Tool SIMPLE++ ist<br />

nun bereits seit Oktober 1998 im E<strong>in</strong>satz. Damals <strong>in</strong>vestierte die<br />

meyer <strong>Werft</strong> 1,1 Millionen US Dollar <strong>in</strong> Software und Consult<strong>in</strong>g.<br />

SIMPLE++ wird für die Planung, <strong>Simulation</strong> und Optimierung von<br />

Produktionssystemen und -prozessen e<strong>in</strong>gesetzt. Mit SIMPLE++ kann<br />

die <strong>Meyer</strong> <strong>Werft</strong> ihre bestehenden Produktionssysteme optimieren<br />

und so leichter Planungsalternativen f<strong>in</strong>den. Zukünftige<br />

Fertigungsprozesse <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Werft</strong>, lassen sich damit e<strong>in</strong>facher<br />

entwickeln und von Beg<strong>in</strong>n an optimieren. Die Software senkt<br />

gleichzeitig die Entwicklungszeiten und -kosten im Schiffsbau<br />

entscheidend, <strong>in</strong>dem <strong>der</strong> Arbeitsprozess unter Berücksichtigung<br />

verschiedenster Faktoren und Ressourcen (z.B. Arbeiter, Ausstattung<br />

und Transport<strong>in</strong>frastruktur) perfektioniert wird. Nach umfangreichen<br />

Produkt-Benchmarks hat sich SIMPLE++, mit se<strong>in</strong>er skalierbaren<br />

Architektur und <strong>der</strong> Fülle an Funktionalität, als das geeignetste<br />

Werkzeug für die Anfor<strong>der</strong>ungen auf e<strong>in</strong>er <strong>Werft</strong> heraus gestellt.<br />

"Mittels SIMPLE++ planen wir heute verschiedene<br />

Produktionsprozesse. So z.B. den E<strong>in</strong>satz des Personals, abhängig<br />

von den Fähigkeiten <strong>der</strong> Arbeiter und <strong>der</strong> jeweiligen Projektpriorität.<br />

Außerdem optimieren wir mit <strong>der</strong> die Software den E<strong>in</strong>satz von teuren<br />

Hebekränen unter Berücksichtigung <strong>der</strong> maximal zulässigen Hebelast<br />

<strong>der</strong> Kräne und m<strong>in</strong>imieren <strong>der</strong>en Verfahrwege", sagt Dr. Frank<br />

Roland, Manager Research & Development Production Technology.<br />

Da <strong>der</strong> zur Verfügung stehende Raum für große und schwere<br />

Schiffsteile auf <strong>der</strong> <strong>Werft</strong> begrenzt ist, stellt die Lagerung <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>zelteile e<strong>in</strong> schwieriges Problem dar, das ebenso mit SIPLE++<br />

gelöst wird.<br />

"Auch für das Visualisieren und Optimieren <strong>der</strong> Produktionsaktivitäten<br />

ist SIMPLE++ hervorragend geeignet und begeistert die Anwen<strong>der</strong>,<br />

dank <strong>der</strong> 3D-Grafik-Fähigkeiten. Dies ist sehr hilfreich bei <strong>der</strong><br />

3


Entscheidungsf<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Produktion. Zudem wird unnötiges Risiko<br />

vermieden und die gesamte Produktivität erhöht, da alle Prozesse<br />

simuliert und geprüft werden können, bevor sie real durchgeführt<br />

werden," erklärt Dr. Roland.<br />

Ralf Heimberg, Geschäftsführer Tecnomatix<br />

Automatisierungssysteme GmbH, kommentierte den E<strong>in</strong>satz wie folgt:<br />

"Die <strong>Meyer</strong> <strong>Werft</strong> ist <strong>der</strong> erste Schiffsbauer, <strong>der</strong> SIMPLE++ im großen<br />

Umfang e<strong>in</strong>setzt. Auch die Flensburger Schiffsbaugesellschaft hat<br />

sich kürzlich für SIMPLE++ entschieden. Das bestätigt, dass auch auf<br />

diesem Markt e<strong>in</strong> ständig wachsen<strong>der</strong> Bedarf an CAPE-Tools<br />

(Computer Aided Production Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g) vorherrscht, genauso wie <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Schwer<strong>in</strong>dustrie, Konsumer-Elektronik und bei Zulieferern <strong>der</strong><br />

Automobil<strong>in</strong>dustrie.“<br />

In <strong>der</strong> Summe Vorteile<br />

In <strong>der</strong> Summe erschließen sich <strong>der</strong> <strong>Meyer</strong> <strong>Werft</strong> erhebliche Vorteile<br />

durch den E<strong>in</strong>satz von SIMPLE++. Dazu sagt Dr. Roland, "Bereits <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Angebotsphase können unsere Planungs<strong>in</strong>genieure <strong>der</strong><br />

beauftragenden Ree<strong>der</strong>ei am Rechner die Baufolge des neuen<br />

Schiffes zeigen. Auch erhalten wir Informationen, ob und wie e<strong>in</strong><br />

bestimmtes Schiff gebaut werden kann. In <strong>der</strong> nachfolgenden<br />

Planungsphase lassen sich Pläne und Arbeitsanweisungen für das<br />

Personal bezüglich <strong>der</strong>en Qualifikation und Prioritäten <strong>optimiert</strong><br />

erstellen und zu dokumentieren. Auch die E<strong>in</strong>satzplanung <strong>der</strong> Kräne,<br />

entsprechend ihrer Eignung und Hebekapazität gestaltet sich<br />

e<strong>in</strong>facher. E<strong>in</strong>en beson<strong>der</strong>en Vorteil erhalten wir durch die effektive<br />

Platzierung <strong>der</strong> schweren Schiffteile auf dem Außengelände, um so<br />

z.B. Handl<strong>in</strong>goperationen zu m<strong>in</strong>imieren o<strong>der</strong> die oft unstrukturierte<br />

und chaotische Lagerhaltung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Werft</strong> zu optimieren." Gerade die<br />

Lagerhaltung gestaltete sich vormals schwierig für die <strong>Meyer</strong> <strong>Werft</strong>.<br />

Die Schiffsplatten werden im Vorfeld mittels thermischen Trennens<br />

4


vorgefertigt und weisen die unterschiedlichsten Formen auf. Deshalb<br />

ist <strong>der</strong> e<strong>in</strong>geschränkte Lagerplatz im Dock entsprechend des<br />

Platzbedarfs zu strukturieren. Denn aus e<strong>in</strong>er <strong>optimiert</strong>en Lagerung<br />

resultieren kurze Beschaffungszeiten und verbrauchsgerechte<br />

Lieferrhythmen bei gleichzeitiger Reduzierung <strong>der</strong> Lagerräume sowie<br />

<strong>der</strong> adm<strong>in</strong>istrativen Aufwände.<br />

Auch die Personalplanung wird verbessert, da auf Grund des hohen<br />

Spezialisierungsgrades des Personals, die Mitarbeiter nur bestimmte<br />

<strong>in</strong>dividuelle Arbeiten und daher an<strong>der</strong>e Zeitpläne haben.<br />

In <strong>der</strong> Produktionsphase wie<strong>der</strong>um lassen sich die täglichen<br />

operativen Betriebsabläufe mit SIMPLE++ weiter optimieren und<br />

überwachen.<br />

Da man <strong>in</strong> Papenburg bereits im Umgang mit <strong>Simulation</strong>stools<br />

vertraut war, gestaltete sich <strong>der</strong> Schulungsaufwand ger<strong>in</strong>g. So ist es<br />

auch nicht verwun<strong>der</strong>lich, dass sich im Laufe <strong>der</strong> Zeit e<strong>in</strong>e<br />

Entwicklungspartnerschaft zwischen den Papenburgern und<br />

Tecnomatix gebildet hat. Daraus resultierte z.B. e<strong>in</strong> Tool für die<br />

Raumbelegung, welches bereits <strong>in</strong> Simple++ <strong>in</strong>tegriert wurde und<br />

e<strong>in</strong>iges mehr. Das Gesamtpaket SIMPLE++/Shipyard ist e<strong>in</strong><br />

modulares Toolset, das speziell die Planung und<br />

Produktionsoptimierung für <strong><strong>Werft</strong>en</strong> unterstützt. Es be<strong>in</strong>haltet unter<br />

an<strong>der</strong>em e<strong>in</strong>e Bibliothek mit werftenspezifischen Objekten sowie das<br />

Raumoptimierungstool.<br />

"Die Software verschafft uns e<strong>in</strong>e höhere Effizienz und senkt<br />

gleichzeitig unsere Entwicklungszeiten und -kosten entscheidend.<br />

Dies ist wichtig um <strong>in</strong> unsrem Markt konkurrenzfähig zu bleiben.<br />

SIMPLE++ ist mit se<strong>in</strong>er skalierbaren Architektur und <strong>der</strong> Fülle an<br />

Funktionalität das geeignetste Werkzeug für unsere Anfor<strong>der</strong>ungen“<br />

bestätigt Dr. Frank Roland. "Wir werden weiterh<strong>in</strong> mit Tecnomatix an<br />

<strong>der</strong> vollständigen Verwirklichung <strong>der</strong> "Digitalen <strong>Werft</strong>" arbeiten."<br />

5

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!