MITTEILUNGS - Kolpingwerk Südtirol
MITTEILUNGS - Kolpingwerk Südtirol
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SÜDTIROL<br />
stand geprügelt. Nach anfänglichem<br />
Sträuben findet er in Erwartung eines<br />
beachtlichen Honorars und anderer<br />
Annehmlichkeiten Gefallen an seinem<br />
neuen Beruf. Mit großem Gehabe und<br />
hochgestochenem Blabla kann er alle<br />
Welt für sich und seine „Kunst“ einnehmen<br />
und auch Erfolge vorweisen.<br />
Bis ihn die Wirklichkeit wieder einholt...<br />
Das Stück, das die Kolpingbühne<br />
Bruneck im dafür bestens geeigneten<br />
Ambiente der Sonnenburg zur<br />
Aufführung bringt, ist eine Bearbeitung<br />
des gleichnamigen Stückes von<br />
Jean-Baptiste Molière. Jean Baptiste<br />
Poquelin, wie Molière eigentlich hieß,<br />
wurde im Jahr 1622 in Paris als Sohn<br />
eines reichen Teppichwirkers geboren.<br />
Bereits in jungen Jahren entdeckte er<br />
die Liebe zum Theater; er verzichtete<br />
auf den ehrbaren Beruf des Vaters<br />
und schloss sich der Theatertruppe<br />
der Madame Bejart (deren Tochter<br />
er später heiratete) an. Nach einem<br />
Wanderleben als Schauspieler in der<br />
Provinz (1645-1658) gewann Molière<br />
die Gunst Königs Ludwig XIV – dieser<br />
wird sogar Pate seines ersten Kindes<br />
- und spielte ab 1661 im Palais Royal.<br />
Der Dichter war immer auch als<br />
Schauspieler in seinen Stücken zu<br />
sehen und daran änderte auch eine<br />
sich abzeichnende schwere Krankheit<br />
(Tuberkulose?) nichts. Molière erlag im<br />
Jahr 1673 einem tödlichen Anfall auf<br />
der Bühne während einer Vorstellung<br />
des „Malade imaginaire“ (Der eingebildete<br />
Kranke). Molière hatte stets ein<br />
äußerst kritisches und konfliktträchtiges<br />
Verhältnis zur Medizin und zu den<br />
Ärzten. Diese sah er mit Argwohn als<br />
inkompetente Ausbeuter an und stellte<br />
sie in seinen Stücken auch immer wieder<br />
als solche dar. Das 1666 veröffentlichte<br />
Stück „Der Arzt wider Willen“ ist<br />
da keine Ausnahme.<br />
Die Randbemerkung „Das Stück spielt<br />
auf dem Lande“ ist Anreiz und Herausforderung<br />
zugleich, die Geschichte<br />
des einzigartigen Molière in unsere<br />
Gegend und in unsere Sprache, d.h. in<br />
unseren Dialekt zu versetzen. Was den<br />
Inhalt von „Arzt wider Willen“ angeht,<br />
so mag jede Zuschauerin und jeder<br />
Zuschauer selbst für sich entdecken,<br />
wie das „ewig Menschliche“ nach dreihundert<br />
Jahren auch heute noch seine<br />
Gültigkeit hat.<br />
Die Premiere am Freitag,<br />
19. Juli, wurde leider durch<br />
ein Gewitter am Anfang etwas<br />
gestört und so musste<br />
der Beginn etwas verschoben<br />
werden. Aber anschließend<br />
waren alle Darsteller in ihrem<br />
Element und haben Glanzleistungen<br />
vollbracht. Gratulation<br />
sowohl den Spielern,<br />
als auch der Organisation in<br />
der Vor- und Nachbereitung,<br />
sowie dem Koordinator Hubert<br />
Frenes.<br />
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■ OvD<br />
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