Küchenplaner Filtration: Glaubenskampf ums Wasser (Vorschau)
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Messe<br />
„KWC behält seine Markenidentität“<br />
Franke hat KWC gekauft, will den Armaturen-Spezialisten jedoch als eigenständiges Unternehmen<br />
innerhalb der Gruppe weiterführen. Wir haben Klaus Stiegeler, Geschäftsführer der Franke GmbH in<br />
Bad Säckingen, gefragt, welche praktischen Konsequenzen sich für den Küchen-Fachhandelsmarkt<br />
in Deutschland aus der Übernahme ergeben.<br />
Klaus Stiegeler, Geschäftsführer der<br />
Franke GmbH: „Arbeiten eng zusammen.“<br />
<strong>Küchenplaner</strong>: Franke-Produkte werden<br />
über ein eigenes Netz an Außendienstmitarbeitern<br />
vertrieben, KWC-Küchenarmaturen<br />
hingegen über den klassischen<br />
Zubehörgroßhandel. Wird diese unterschiedliche<br />
Vertriebsorganisation Bestand<br />
haben? Oder hat der Franke-Außendienst<br />
künftig auch KWC-Armaturen<br />
im Koffer?<br />
Klaus Stiegeler: Wir werden in der Tat mit<br />
der Franke Vertriebsmannschaft KWC-Küchenarmaturen<br />
im deutschen Küchen-Fachhandelsmarkt<br />
vertreiben. Die Vorbereitungen<br />
dazu laufen bereits und wir planen,<br />
ab Anfang Januar 2014 Aufträge anzunehmen<br />
und abwickeln zu können. KWC wird<br />
parallel die bestehenden Kunden im Küchengroßhandel<br />
und im Sanitärgroßhandel<br />
weiterhin direkt mit dem bestehenden deutschen<br />
Team betreuen.<br />
KWC-Armaturen gelten als hochwertig.<br />
Mit Eisinger hat Franke bereits eine exklusive<br />
Marke im Sortiment. Wie wirkt<br />
sich die Übernahme auf die Eisinger-Positionierung<br />
aus?<br />
Das Thema wird intern diskutiert aber hierzu<br />
gibt es in der Franke-Gruppe noch keine Entscheidung.<br />
Wir berücksichtigen dabei, dass<br />
derzeit unter der Premium-Marke Eisinger<br />
Edelstahlspülen und -Abdeckungen sowie<br />
Abfalltrennsysteme, Armaturen und Dunsthauben<br />
angeboten werden.<br />
Und was bedeutet die neue Tochter für die<br />
Positionierung von Franke-Armaturen?<br />
Bleibt das Premium-Feld künftig KWC und<br />
Eisinger vorbehalten und Franke konzentriert<br />
sich auf alles bis zur oberen Mitte?<br />
Wir sind gerade dabei, die beiden Sortimente<br />
bezüglich Modelle und Preise aufeinander<br />
abzustimmen. Natürlich werden wir versuchen,<br />
unser Angebot so breit und überschneidungsfrei<br />
wie möglich darzustellen, ohne<br />
aber die jeweils eigenständige Attraktivität<br />
der jeweiligen Sortimente zu stark einzuschränken.<br />
Genaueres dazu werden wir erst<br />
zur Küchenmeile A 30 sagen können.<br />
Franke in seiner Rolle als Spülcenterspezialist<br />
setzt auf den Systemgedanken mit<br />
einheitlichen Formen und Materialien<br />
bei Spülen und Armaturen. Wird KWC in<br />
die Politik des „Am liebsten alles aus einer<br />
Hand“ eingegliedert? Oder bleibt es<br />
bei zwei deutlich wahrnehmbaren Markenidentitäten?<br />
Der derzeitige Entscheidungsstand ist, dass<br />
KWC die eigene Markenidentität behalten<br />
wird. Aus meiner Sicht auch die richtige<br />
Entscheidung, da KWC eine starke Marke<br />
ist, die vor allem in den vergangenen 20 Jahren<br />
sehr stringent und kontinuierlich aufgebaut<br />
wurde. Diese Entscheidung bedeutet,<br />
dass KWC auch in Zukunft die Entwicklungs-<br />
und Designfreiheit behalten wird. Ich<br />
gehe aber davon aus, dass wir sehr eng zusammen<br />
arbeiten werden und natürlich für<br />
neue Spülendesigns im hochwertigen Bereich<br />
prüfen werden, ob KWC die eine oder<br />
andere optimal passende Armatur dazu anbieten<br />
kann.<br />
Wird Franke die KWC-Produktion in Unterkulm<br />
für die Herstellung von Frankeund/oder<br />
Eisinger-Armaturen nutzen?<br />
KWC fertigt jetzt bereits einige Armaturen<br />
für Franke, teilweise sogar exklusiv. Diese<br />
Möglichkeit werden wir im Rahmen der Angebotsentwicklung<br />
in den nächsten Jahren<br />
sicherlich nutzen.<br />
Das Gespräch führte Dirk Biermann<br />
58 KÜCHENPLANER 9/2013