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Innovative Interventionen - Kontrolliertes Trinken

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10. Geschlechtsspezifische Arbeit<br />

Männer sind so verletztlich<br />

Männerspezifische Hilfeansätze in Therapieeinrichtungen<br />

Der Konsum psychotroper Substanzen,<br />

ob gelegentlich oder dauerhaft, moderat<br />

oder exzessiv, scheint für viele Jungen<br />

und Männer ein probates Mittel grundsätzliche<br />

Probleme wie Sprachlosigkeit,<br />

Ohnmacht, Isolation, Bedeutungsverlust,<br />

Armut oder Sinnlosigkeit für einige<br />

Zeit zu lösen. Auf Dauer genommen<br />

verschärfen sich jedoch viele Probleme<br />

durch nicht mehr zu ignorierende gesundheitliche,<br />

familiäre oder soziale<br />

Folgen. Epidemiologisch betrachtet<br />

sind Jungen und Männer bei Problemen<br />

resultierend aus Alkohol- und Drogenabhängigkeit<br />

besonders stark betroffen.<br />

Gleichzeitig sind ihre Fähigkeiten,<br />

Ressourcen und Aussichten diese Problematik<br />

zu bewältigen unterentwickelt<br />

– angefangen bei der geringeren und oft<br />

sehr späten Inanspruchnahme von Hilfeangeboten,<br />

bis hin zu der gefühlten<br />

und gefürchteten Erosion des eigenen<br />

Männlichkeitskonzeptes. Drogen spielen<br />

in diesen Konzepten eine herausragende<br />

Rolle als Demonstrationsmittel<br />

von Stärke, als Anti-Stressmittel, als<br />

Symbol von Grenzüberschreitung und<br />

Gefährlichkeitssuche, als Kommunikations-<br />

oder Rückzugsmittel oder als<br />

soziales Schmiermittel überhaupt.<br />

Im Seminar sollen Modelle vorgestellt<br />

werden, die Anstöße geben können,<br />

den eigenen Blick in der Drogenhilfe-/<br />

präventionseinrichtung für männerspezifische<br />

Ursachen, Verlaufsformen und<br />

Beendigungsmuster der Abhängigkeit<br />

zu schärfen. Vorab werden neue Materialien<br />

vorgestellt zum Zusammenhang<br />

»Sucht und Männlichkeiten«.<br />

Die SeminarteilnehmerInnen lernen<br />

das spezifisch Männliche an der Sucht<br />

zu erkennen. Es wirft Fragen auf nach<br />

geschlechtshomogenen Gruppen, nach<br />

(wieder) Selbsterfahrung der männlichen<br />

Therapeuten und eine gesellschaftspolitisch<br />

aktuelle Einordnung<br />

des Mannseins heute.<br />

Buchtipp<br />

www.gk-quest.de/shop<br />

Sucht und<br />

Männlichkeiten<br />

von J. Jacob<br />

und H. Stöver.<br />

Vs Verlag 2006, 29,90 €<br />

Zielgruppe:<br />

TherapeutInnen in ambulanten<br />

und stationären Einrichtungen<br />

Kursleitung: Prof. Dr. Heino Stöver<br />

Seminar-Nr. 8038.00<br />

Termin: 11. Mai 09<br />

Seminar-Ort: Heidelberg<br />

Kursgebühr: 135 Euro inkl. MwSt.<br />

Dieses Seminar bieten wir auch als IN-<br />

HOUSE-Veranstaltung an, siehe S. 52.<br />

www.gk-quest.de<br />

Geschlechtsspezifische Therapiefallen<br />

erkennen und umgehen<br />

Im Seminar werden typische Störungsbilder,<br />

die TherapeutInnen oft zu schaffen<br />

machen, vorgestellt und bearbeitet.<br />

Da sind zum einen die Borderline-PatientInnen,<br />

zum anderen »selbstunsichere«<br />

Abhängige.<br />

Die selbstunsicheren Abhängigen tun<br />

das, was ihnen gesagt wird. Therapeut-<br />

Innen werden hier häufig zu Rettern. Es<br />

schmeichelt der eigenen Psyche, wichtig<br />

zu sein – und es hilft dem Klienten<br />

wenig. Kaum aus der Reichweite des<br />

Therapeuten, suchen diese Klienten<br />

neue »starke Helfer« und machen dabei<br />

immer wieder schlechte Erfahrungen.<br />

Borderline-PatientInnen sind gekennzeichnet<br />

durch ihre psychische Instabilität,<br />

die sie praktisch über Nacht kurzzeitig<br />

psychotisch, suizidal und damit<br />

unberechenbar macht. Die rasche Folge<br />

von Idealisierung und völliger Entwertung<br />

der eigenen Person komplizieren<br />

die Arbeit zusätzlich.<br />

Beide Störungsbilder werden dargestellt<br />

und darüber hinaus auf männerund<br />

frauenspezifische Unterschiede<br />

durchleuchtet. Aber auch die eigene<br />

»Therapeutenrolle« wird im Seminar<br />

reflektiert:<br />

• Was sind typisch männliche und was<br />

typisch weibliche therapeutische<br />

Fallen?<br />

• Was sollte eine Frau oder ein Mann<br />

lieber dem Kollegen oder der Kollegin<br />

überlassen?<br />

• Wie wirken sich die unterschiedlichen<br />

geschlechtsspezifischen Therapeutenrollen<br />

in Einzel- und wie in<br />

Gruppentherapie aus?<br />

• Wie sieht der Umgang mit Angehörigen<br />

aus?<br />

Die TeilnehmerInnen erhalten im Seminar<br />

eine ergänzende Sicht der eigenen<br />

Rolle und sie lernen geschlechtsspezifische<br />

Erwartungen ihrer KlientInnen in<br />

den Therapieprozess einzubeziehen.<br />

Darüber hinaus erhalten die SeminarteilnehmerInnen<br />

konkretes Handwerkszeug<br />

für den Umgang mit Borderline-Patient-<br />

Innen und selbstunsicheren Abhängigen.<br />

Zielgruppe:<br />

TherapeutInnen in ambulanten<br />

und stationären Einrichtungen<br />

Kursleitung: Dr. Barbara Richter<br />

Seminar-Nr. 8038.01<br />

Termin: 06. Mai 09<br />

Seminar-Ort: Heidelberg<br />

Kursgebühr: 135 Euro inkl. MwSt.<br />

Dieses Seminar bieten wir auch als IN-<br />

HOUSE-Veranstaltung an, siehe S. 52.<br />

www.gk-quest.de<br />

www.gk-quest.de<br />

<strong>Innovative</strong> <strong>Interventionen</strong> bei Suchtproblemen<br />

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