Faltblatt - Kreis Rendsburg-Eckernförde
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Ja, und der Mann – also mein Chef – der<br />
muss viel unterwegs sein. Jetzt kommen die<br />
ganzen Elternabende, meine Chefin weiß<br />
manchmal gar nicht, wo sie zuerst und wo<br />
zuletzt hin soll.<br />
„Manchmal habe ich das Gefühl,<br />
ich habe schon verlernt,<br />
Zeit zu haben.“<br />
Schön, dass du dir die Zeit genommen hast,<br />
uns einige Fragen zu Zeit zu beantworten.<br />
Wie arbeitest du eigentlich, 20 oder 25<br />
Stunden?<br />
Ich arbeite 20 Stunden die Woche und die<br />
sind so aufgeteilt, dass ich jeden Tag 4 Stunden<br />
arbeite, von 8-12. Das habe ich mir so<br />
ausgesucht, weil ich kleine Kinder habe,<br />
nicht mehr ganz klein, aber schulpflichtig.<br />
Da passt es, dass ich sie auf den Weg schikken<br />
kann, ehe ich aus dem Haus gehe und<br />
wieder zu Hause bin, wenn sie von der<br />
Schule kommen.<br />
Kannst du schildern, wie das so ausschaut,<br />
wenn du zur Arbeit gehst?<br />
Also: Mein Tag beginnt mit einem schrillen<br />
Weckerklingeln morgens um 6, dann steh‘<br />
ich auf, wecke einen Teil der Kinder und<br />
fang‘ schon mal an, das Frühstück zu machen,<br />
Kaffee und Tee zu kochen. Wenn die<br />
Kinder sich aus dem Bett geschält haben<br />
und so weit sind, dann mache ich mich fertig,<br />
zwischendurch gehen die ersten schon<br />
auf den Weg zur Schule. Zugegebenermaßen<br />
habe ich die ersten Schweißperlen auf<br />
der Stirn, wenn ich im Auto sitze, um zur Arbeit<br />
zu fahren. Der Weg dauert normaler-<br />
weise 20 Minuten, aber durch diese wunderbaren<br />
Baustellen dauert es jetzt 40 Minuten.<br />
Und wenn du nach Hause kommst, sind die<br />
Kinder dann schon wieder da?<br />
Das erste Kind steht dann manchmal schon<br />
vor der Tür und die Zeit, in der ich die Zeitenge<br />
merke, das ist die Zeit, in der ich im<br />
Auto sitze und denke: „Mist, du bist schon<br />
wieder zu spät.“ Also ich schaffe es schlecht,<br />
am Arbeitsplatz pünktlich aufzuhören, da<br />
klingelt doch noch das Telefon oder ich muss<br />
oder will noch schnell was zu Ende bringen<br />
und denke: „Das schaffst du noch, das<br />
kannst du noch schnell erledigen.“ Und<br />
dann sitze ich schon etwas gehetzt im Auto,<br />
das ist natürlich nicht schön und ich komme<br />
dann tatsächlich nach meinem Kind zu Hause<br />
an und sage: „Ach, ich bin zu spät, das<br />
tut mir leid“, springe rein, fange an zu kochen<br />
und er macht schon mal parallel Hausaufgaben.<br />
Sagen wir mal, ich würde es mir<br />
etwas geruhsamer wünschen, den Übergang<br />
von der Arbeit in den Mittag.<br />
Nun wissen wir ja in welcher familiären Situation<br />
du lebst, der Vater der Kinder ist der<br />
Haupternährer der Familie und du erledigst