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6 Trotzdem haben Sie ja klar gegliedert, wann Arbeitszeit ist und wann Sie nicht arbeiten. Ja. Aber außerhalb der Praxisarbeit gibt es auch Arbeit. Also, ich bin ja eigentlich immer tagsüber und manchmal auch nachts zu erreichen. Ist das ein Bereitschaftsdienst? Nein, das nicht. Aber ich habe manchmal eine Patientin, die auch Hilfe braucht und nicht weiß wohin, dann kriegt sie meine Handynummer. Sie darf mich auch im Urlaub anrufen, egal ob ich im Land oder im Ausland bin. Für Notfälle eben. Können Sie gut trennen zwischen Ihrer Arbeitszeit und Ihrer Freizeit/ Ihrem Privatleben? Jein (lacht). Wir stellen diese Frage den Frauen ganz bewusst, weil wir es so erleben, dass Frauen ja viele Dinge parallel machen müssen. Ganz genau. Es ist so. Es geht mir genauso. Nun haben wir ja jetzt hier gegenüber noch die Fachfrau, die aus medizinischer Sicht etwas dazu sagen kann. Also ich bin nicht die Einzige. Es gibt viele, die tatsächlich genau das Gleiche kombinieren. Ich weiß nicht, ob das so schlecht ist. Das kann ich nicht beurteilen. Ob das überhaupt schlimm ist, dass man beides kombiniert – Privates und Dienstliches. Nein, es war ja auch eine offene Frage… Was kombinieren wir denn alles noch mit unserem Beruf fragen wir uns? Zusammenleben, Pflege älterer Angehöriger, Kinder, Kinder in einer Patchwork-Familie, die Kinder, die dazugekommen sind… die Haustiere… Also ich kombiniere ganz genauso mein privates Leben, die Praxisarbeit, meinen Garten. Ich unterstütze auch die „Praxis ohne Grenzen“ und stehe da auch jeder Zeit zur Verfügung für die Menschen, die nirgendwo versichert sind. Ja, da bin ich auch dabei. Und das ist in meinen Augen auch o.k. Wahrscheinlich weil ich keine schulpflichtigen Kinder mehr habe. Meine Kinder sind erwachsen und ich glaube, das hat damit was zu tun. War es anstrengender, als die Kinder schulpflichtig waren? Nein. Aber aus einem einzigen Grund. Ich habe meine Interessen nach hinten gestellt … … und die Interessen der Kinder ganz nach vorne… Genau. Eigene Wünsche waren gar nicht mal dran. Und ist jetzt die Zeit der eigenen Wünsche? Jetzt ist die Zeit gekommen und dann nehme ich die auch.
Fällt Ihnen zum Kapitel ,Zeit’ noch was ein, was Sie uns sagen wollen? Zeit muss man sich nehmen… also diese Ausgleichszeit. Wenn man so denkt: „Die Woche war sehr intensiv“ dann muss man an das Wochenende denken und am Wochenende etwas für sich tun. Und ich freue mich…, denn die Frauen haben sich generell verändert, finde ich. Also sie sind im Vergleich zu 10 oder 20 Jahren zurück… wenn man so nachdenkt… dann sind die Frauen selbstbewusster geworden und tun viel mehr für sich als vor 20 Jahren. Und das freut mich. Punkt (lacht)! Krankenversicherung. Ich habe Gleitzeit. Ich kann mir jeden Tag die Stunden einteilen, ich muss jeden Tag knapp 5 Stunden arbeiten, vier Tage die Woche und kann aber kommen und gehen wann ich will. Es ist total flexibel. Das klingt gut. Nun werde ich mal ganz direkt: Sie sehen so jung aus, wie Sie wahrscheinlich auch sind. Und ich wundere mich, dass Sie nicht Vollzeit arbeiten. O.k., ja. Das ist berechtigt. Ich habe einen Sohn und um den kümmere ich mich dann nachmittags. Wie alt ist er? Er wird jetzt fünf. Wenn Sie arbeiten ist er in der Kita? Ja, ich arbeite eigentlich vormittags, weil die Kita so schrecklich unflexibel ist. Hätten Sie da andere Wünsche? Dass die genauso flexibel sind wie mein Arbeitgeber. Also Lasse und ich sind beide keine Frühaufsteher und es wäre schon schön, wenn wir dann mal um 9 kommen könnten, so die Stunden bis 15 Uhr nehmen bei der Kita und dann erst abholen, aber das geht leider nicht. Das ist ja ziemlich die Luxus-Variante, die Sie da wünschen… „Sie glauben es nicht, es ist unendlich viel Zeit“ Nett, dass Sie sich ein bisschen Zeit für uns nehmen. Dürfen wir fragen, ob Sie geregelte Arbeitszeiten haben? Ja. Ich habe geregelte Arbeitszeiten. Ich arbeite 19 ½ Stunden hauptberuflich bei einer … aber das wäre schon toll. Aber sonst sind Sie ganz stimmig mit ihrem Leben, … mit den Arbeitszeiten und dem, wie Sie ihr Leben drum herum organisieren? Ja, es ist witzig, dass Sie das fragen. Ich bin einmal hauptberuflich tätig hier bei der Krankenversicherung und ich mache mich gerade selbständig. 7
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