September - Mec und Nadin
September - Mec und Nadin
September - Mec und Nadin
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Mittelmeergeometrie<br />
<strong>Mec</strong> Tschui, <strong>Nadin</strong> Dziagwa<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1. Lektion<br />
Pythagoras<br />
Entstehung des Satzes<br />
Knotenseil – Seilspanner<br />
Zwei Beweise für den Satz des Pythagoras<br />
2. Lektion<br />
Mathematische Töne<br />
Drei Variationen zu dem Satz des Pythagoras<br />
3. Lektion<br />
Pentagramm<br />
Rationale Näherungswerte für Wurzel 2<br />
Eine Verallgemeinerung<br />
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Mittelmeergeometrie<br />
<strong>Mec</strong> Tschui, <strong>Nadin</strong> Dziagwa<br />
Pythagoras<br />
Pythagoras wurde auf der griechischen Insel Samos, um 570 vor Christus geboren. Er war<br />
ein brillanter Mathematiker.<br />
Er lebte in einer halb-religiösen <strong>und</strong> halb-wissenschaftlichen Gesellschaft. Da es aus seiner<br />
Zeit keine Dokumente gibt <strong>und</strong> die Gesellschaft damals einen gewissen Grad an<br />
Geheimhaltung pflegte, weiss man nichts Genaues bzw. nur wenig über ihn.<br />
Als zwanzigjähriger war er Schüler des griechischen Philosophen Thales von Milet <strong>und</strong> des<br />
Naturphilosophen Anaximander von Milet. Seine Studien soll er bei ägyptischen Priestern<br />
fortgesetzt haben. Um seine Ausbildung zu beenden setzte er sich bis nach Babylon durch.<br />
Zirka 530 v. Chr. ging er nach Kroton, dort soll er die Schule der Pytagoreer gegründet<br />
haben. Die Anhänger richteten ihre Aufmerksamkeit auf die innere Reinheit <strong>und</strong> auf das<br />
ethisch-moralische Verhalten. Pythagoras genoss grosse Anerkennung an der religiösen<br />
Schule. Männer <strong>und</strong> Frauen galten als gleichberechtigt <strong>und</strong> es gab eine Art<br />
Gemeinschaftseigentum.<br />
Seine Schüler beschäftigten sich mit Arithmetik, Geometrie, Astronomie <strong>und</strong> Musikwissenschaft.<br />
Für Pythagoras war die Himmelsordnug begründet durch dir Macht der Zahlen.<br />
Ausserdem entdeckte er die Verbindung zwischen Musik <strong>und</strong> Mathemathik. Sein Leitsatz<br />
„Alles ist Zahl“ kam durch sein umfassendes Zahlenverständnis. Er beschäftigte sich auch<br />
mit Zahlenmystik, wodurch die Zahl 4, als erste Quadretzahl beispielsweise eine heilige<br />
Bedeutung für ihn bekommen hat.<br />
Auch heute ist Pythgoras durch den nach ihm benannten Satz des Pythagoras noch<br />
bekannt: a² + b² = c²<br />
Der Satz des Pytgagoras soll aber schon bei babylonischen, ägyptischen, chinesischen <strong>und</strong><br />
indischen Gelehrten bekannt gewesen sein.<br />
Ausserdem soll Pythagoras sich bemerkenswerte Erkenntinisse in der Astronomie<br />
angeeignet haben.<br />
Auch nach dem Tod von Pythagoras, ca. um 510 vor Christus, blieben die Pytagoreer<br />
kulturgeschichtlich bedeutsam.<br />
Entstehung des Satzes<br />
Es gibt keine genauen Erkenntnisse über die Entstehung des Satzes von Pythagoras. Es<br />
gibt zu diesem Thema viele Entdeckungen aus alten Kulturen. Man kennt die Herkunft nicht<br />
genau <strong>und</strong> zweifelt daran, dass Pythagoras derjenige war, der diesen Zusammenhang<br />
entdeckt hatte. Trozdem schrieb Euklid die Entdeckung Pythagoras zu.<br />
Knotenseil - Seilspanner<br />
Schon ca. 2300 v. Chr gab es in Ägypten so genannte Seilspanner, welche die Aufgabe<br />
hatten, rechtwinklige Dreiecke zu konstruieren. Sie verwendeten dazu ein Seil, welches<br />
durch Knoten in 12 gleich lange Strecken, sogenannte Längeneinheiten, eingeteilt wurde.<br />
Am Schluss wurde das Seil noch an den Enden zusammengeknüpft. Mit einem solchen Seil<br />
waren die Seilspanner in der Lage, einen rechten Winkel zu formen.<br />
Die Seilspanner fanden heraus, dass sich ein rechtwinkliges Dreieck bildet, sobald man am<br />
1., 4. <strong>und</strong> 8. Knoten zieht. (Seitenlängen des Dreiecks entspricht 3, 4, 5)<br />
Sie gingen nicht von dem Satz selbst, sondern zunächst von einer Umkehrung aus:<br />
a² + b² = a*a + b*b = c*c = c² 3² + 4² = 9 + 16 = 25 = 5²<br />
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Mittelmeergeometrie<br />
<strong>Mec</strong> Tschui, <strong>Nadin</strong> Dziagwa<br />
Zwei Beweise für den Satz des Pythagoras<br />
Die Babylonier kannten um 1800v. Chr. eine anschauliche Begründung des Lehrsatzes.<br />
Diese galt für den Spezialfall des gleichschenkligen, rechtwinkligen Dreiecks.<br />
Folgende Figur wurde samt Text bei einer Ausgrabung gef<strong>und</strong>en.<br />
Die Pythagoreer hatten selbstverständlich auch einen Beweis für den Satz des Pythagoras<br />
gef<strong>und</strong>en. Ihnen wird ein erster Beweis für den Lehrsatz zugeschrieben. Man vermutet, dass<br />
er durch das vergleichen folgender Figuren zustande gekommen ist.<br />
Mathematische Töne<br />
Die Pythagoreer befassten sich auch mit der Musik bzw. mit der mathematischen<br />
Berechnung des Tonsystems. Sie führten Experimente mit einer schwingenden Saite durch,<br />
indem die Saite in bestimmte Längenverhältnisse unterteilt wurde. So gelangten sie auch<br />
zum sog. Pythagoreischen Komma, welches von Philolaos zum ersten Mal definiert wurde,<br />
<strong>und</strong> später auch zum Stimmen angewandt wurde. Doch eine solche Stimmung enthält einen<br />
Fehler, welcher hörbar ist <strong>und</strong> als störend empf<strong>und</strong>en wird. Rechnerisch erhält man vom<br />
pythagoreischen Komma einen Quotienten von ca. 0.98654, der eigentlich 1 ergeben sollte.<br />
Da es durch diesen Unterschied nicht möglich ist, ein Klavier richtig zu stimmen, versucht<br />
man den Fehler möglichst sinnvoll auf alle Töne zu verteilen.<br />
Drei Variationen zu dem Satz des Pythagoras<br />
Von dem Satz des Pythagoras gibt es einige Variationen, z.B mit Dreiecken, Halbkreisen <strong>und</strong><br />
Möndchen.<br />
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<strong>Mec</strong> Tschui, <strong>Nadin</strong> Dziagwa<br />
Pentagramm<br />
Das Pentagramm war das Erkennungszeichen der Pythagoreer. Unglücklicherweise stiess<br />
man genau durch das eigene Erkennungszeichen auf die Irrationalen Zahlen, welche von<br />
den Pythagoreer bestritten wurde, was später zu weitreichenden Folgen in der Mathematik<br />
geführt hat. Des Weiteren befasste man sich dadurch mehr mit Geometrie <strong>und</strong> weniger mit<br />
der Lehre der Zahlen.<br />
Eine spezielle Eigenschaft des Pentagramms ist ihre Ästhetik, welche durch den Goldenen<br />
Schnitt zur Geltung kommt. Es lässt sich in einem Pentagramm nämlich zu jeder Strecke <strong>und</strong><br />
Teilstrecke einen Partner finden, mit der sie im Verhältnis des Goldenen Schnitts steht.<br />
Definition des Goldenen Schnittes:<br />
Zwei Strecken stehen im Verhältnis des Goldenen Schnittes, wenn sich die größere zur<br />
kleineren Strecke verhält wie die Summe aus beiden zur größeren.<br />
a verhält sich zu b wie a+b zu a.<br />
Rationale Näherungswerte für Wurzel 2<br />
Die Zahlen unter dem Quadrat mit der Diagonale, stellen rationale<br />
Näherungswerte für √2 dar.<br />
Das heisst: Man versuchte mit diesen Brüchen so nahe wie möglich<br />
an den Wert der Diagonale ( √2 ) zu gelangen.<br />
Eine Verallgemeinerung<br />
Man kann ausgehend vom Lehrsatz des Pythagoras zum sogenannten Satz des<br />
Ptoleomaios gelangen. Es ist ein Diagonalsatz für Sehnenvierecke <strong>und</strong> entsteht durch das<br />
Variieren von Eckpunkten auf dem Umkreis.<br />
Der genaue Satz lautet wie folgt:<br />
In einem konvexen Sehnenviereck ist das Produkt der Längen der Diagonalen gleich der<br />
Summe der Produkte der Längen der beiden Paare von Gegenseiten.<br />
Oder mathematisch ausgedrückt:<br />
ac + bd = ef<br />
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<strong>Mec</strong> Tschui, <strong>Nadin</strong> Dziagwa<br />
Mittelmeergeometrie 1<br />
Knotenseil – Seilspanner<br />
Bildet 3-er Gruppen <strong>und</strong> versucht mit den ausgeteilten Seilen ein rechtwinkliges<br />
Dreieck zu bilden. Gibt es mehrere Möglichkeiten? Welche Möglichkeit(en) gibt es?<br />
Beachtet: Das Seil muss gespannt werden!<br />
......................................................................................................................................<br />
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Zwei Beweise für den Satz des Pythagoras<br />
Die Babylonier kannten um 1800v. Chr. eine<br />
anschauliche Begründung des Lehrsatzes.<br />
Diese galt für den Spezialfall des<br />
gleichschenkligen, rechtwinkligen Dreiecks.<br />
Folgende Figur wurde samt Text bei einer<br />
Ausgrabung gef<strong>und</strong>en.<br />
Schneidet die ausgeteilten Flächen aus <strong>und</strong> legt sie dann so hin, dass sie folgende<br />
Bilder ergeben:<br />
Aus diesen beiden Bildern lässt sich ein Beweis für den Satz des Pythagoras<br />
herauslesen.<br />
Aber wieso eigentlich? Fasse deine Erkennungen in eigenen Worten zusammen.<br />
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<strong>Mec</strong> Tschui, <strong>Nadin</strong> Dziagwa
<strong>Mec</strong> Tschui, <strong>Nadin</strong> Dziagwa<br />
Mittelmeergeometrie 2<br />
Mathematische Töne<br />
Die Pythagoreer befassten sich auch mit der Musik bzw. mit der mathematischen<br />
Berechnung des ………………………… . Sie führten Experimente mit einer<br />
schwingenden Saite durch, indem die Saite in bestimmte ……………………………….<br />
unterteilt wurde. So gelangten sie auch zum sog. ………………………………………. ,<br />
welches von Philolaos zum ersten Mal definiert wurde, <strong>und</strong> später auch zum<br />
Stimmen angewandt wurde. Doch eine solche Stimmung enthält einen Fehler,<br />
welcher hörbar ist <strong>und</strong> als störend empf<strong>und</strong>en wird. Rechnerisch erhält man vom<br />
pythagoreischen Komma einen …………………….. von ca. 0.98654, der eigentlich 1<br />
ergeben sollte. Da es durch diesen Unterschied nicht möglich ist, ein Klavier richtig<br />
zu stimmen, versucht man den Fehler möglichst ………………………………………….<br />
……………………….. .<br />
Drei Variationen zu dem Satz des Pythagoras<br />
Von dem Satz des Pythagoras gibt es Variationen. (Dreiecke, Halbkreise <strong>und</strong><br />
Möndchen)<br />
Rechne aus, ob die Flächen a + b immer die Fläche c ergeben. Berechnet zusätzlich<br />
die Fläche des rechtwinkligen Dreieckes. Was stellt ihr fest?<br />
• Geht bei euren Berechnungen von folgendem rechtwinkligen Dreieck aus.<br />
• Ihr könnt dazu euer F<strong>und</strong>amentum brauchen.<br />
Sinnvoll wäre es, wenn ihr euch zu jeder Aufgabe folgendes notiert:<br />
Fläche a + Fläche b<br />
= ……………………..<br />
Fläche c (ausser bei c)) = ……………………..<br />
Fläche des r. Dreiecks<br />
= ……………………..<br />
a) b) c)<br />
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<strong>Mec</strong> Tschui, <strong>Nadin</strong> Dziagwa<br />
Mittelmeergeometrie 3<br />
Pentagramm<br />
Konstruiert mit Zirkel <strong>und</strong> Lineal ein Pentagramm <strong>und</strong> notiert euch eure einzelnen<br />
Schritte.<br />
Wie vorhin erwähnt, gibt es in jedem Pentagramm zu jeder Strecke <strong>und</strong> Teilstrecke<br />
einen Partner, mit der sie im Verhältnis des Goldenen Schnitts steht.<br />
Findet heraus, welche Strecken das sind, indem ihr die Linien gegenüberstellt.<br />
Markiert diese anschliessend für euch übersichtlich.<br />
Definition des Goldenen Schnittes:<br />
Zwei Strecken stehen im Verhältnis des Goldenen Schnittes, wenn sich die größere<br />
zur kleineren Strecke verhält wie die Summe aus beiden zur größeren.<br />
a verhält sich zu b wie a+b zu a.<br />
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<strong>Mec</strong> Tschui, <strong>Nadin</strong> Dziagwa<br />
Rationale Näherungswerte für Wurzel 2<br />
Findet einen einfachen Weg heraus, wie ihr zu den nächsten Brüchen gelangen<br />
könnt. Macht das bis ihr zu dem Bruch gelangt, der dem Wert von Wurzel 2 am<br />
nächsten kommt.<br />
1/1, 3/2, 7/5, 17/12, 41/29, 99/70, ................................................................................<br />
Tipp: Wenn ihr die Zahlen übereinander schreibt, wie bei einem „normalen“ Bruch,<br />
findet man es womöglich leichter herraus.<br />
.....................................................................................................................................<br />
Welcher Bruch kommt dem Wert am nächsten?<br />
………….<br />
Eine Verallgemeinerung<br />
Der Satz des Ptoleomaios sagt folgendes aus:<br />
In einem konvexen Sehnenviereck ist das Produkt der Längen der Diagonalen gleich<br />
der Summe der Produkte der Längen der beiden Paare von Gegenseiten.<br />
Oder mathematisch ausgedrückt: ac + bd = ef<br />
• Konstruiert ein rechtwinkliges Dreieck mit den Seiten 3, 4 <strong>und</strong> 5.<br />
• Zeichne den Umkreis ein.<br />
• Spiegle das Dreieck über den Mittelpunkt des Umkreises.<br />
• Zeichnet einen zweiten Kreis mit derselben Grösse.<br />
• Legt nun vier Punkte (A, B, C <strong>und</strong> D) beliebig auf den Umkreis.<br />
• Rechnet aus ob der Satz Ptolemaios bei eurem Sehnenviereck zutrifft.<br />
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