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Präventio Der Chef der Firma Curaden, Ueli Breitschmid, gilt als unkonventioneller Kopf in der Dentalbranche. In einem Gespräch äussert er sich zum Aufbau seiner Firma, zur Firmenphilosophie und gibt Persönliches von sich preis. Als pragmatischer Kopf lässt er sich von der Praxis leiten. Die Produkte der Firma Curaden sind alle «evidence based». Worauf führen Sie den Erfolg der Firma Curaden zurück? Ueli Breitschmid: Ich habe immer von meinen Kunden gelernt. Die wesentlichen Inputs für die entscheidenden Verbesserungen unserer Produkte habe ich immer von Leuten aus der Praxis bekommen. Im Gegensatz zu andern Unternehmern habe ich auf solche Anre- «Die wesentlichen Inputs kommen von den Leuten aus der Praxis» Gespräch mit dem CEO der Firma Curaden: Ueli Breitschmid gungen reagiert und mich nicht an den Mainstream geklammert. Sonst wären unsere innovativen Produkte nie entstanden. Ein Zahnarzt aus Zürich beispielsweise hat uns schon vor vielen Jahren darauf aufmerksam gemacht, dass Interdentalraumbürsten für jeden Zahnzwischenraum genau die richtige Grösse aufweisen müssen. Sind sie zu klein, passen sie zwar gut, reinigen aber nicht richtig. Ein Professor hat uns veranlasst, die Technologie unserer Interdentalraumbürsten entscheidend weiterzuentwickeln: ganz feine Bürsten für enge Zwischenräume. Ein weiterer Zahnarzt hat uns die Form vorgegeben, damit alle Bürsten in einen Standardgriff passen. Fragen wie «Warum macht ihr das nicht? Weshalb macht ihr das nicht so?» haben uns weitergebracht. Sie beliefern mit Ihren Produkten nur Zahnärzte sowie den Fachhandel – Apotheken und Drogerien. Andere Detaillisten und die Grossverteiler werden nicht berücksichtigt. Weshalb nicht? Ueli Breitschmid: Die Produkte, die wir anbieten, sind klar auf die Kompetenz der Zahnärzte oder des Fachhandels zugeschnitten. Ein Zahnarzt kann keine Dutzendprodukte empfehlen. Er will seinen Patientinnen und Patienten in erster Linie hochwertige Produkte vermitteln – dies in seiner Eigenschaft als behandelnder Arzt und als Berater für die Mundhygiene. Mit unseren Produkten kann er genau diese Erwartungen des Patienten erfüllen. Unsere Produkte sind speziell von uns entwickelt und zum grössten Teil paten- tiert. Sie sind klar identifizierbar und unterscheiden sich vor allem in Qualität und Design deutlich. CURADEN-Spezialitäten findet man nicht im Supermarkt bei den Billigprodukten. Fast alle Anbieter behaupten, dass ihre Produkte einmalig sind? Ueli Breitschmid: Ja, schon. Aber unsere Produkte entsprechen genau unserer Firmenphilosophie. Das hebt sie ab von andern Artikeln. Curaden-Produkte müssen eine hohe Akzeptanz beim Anwender erzielen. Sie müssen deshalb einfach in der Handhabung sein. Sie müssen zudem einen hohen Grad an Wirkung erreichen und dürfen nicht traumatisch sein. Alle unsere Produkte erfüllen diese Kriterien: möglichst hohe Effi- 6 zienz bei möglichst geringer traumatischer Wirkung. Sie sagen, dass die Produkte von Curaden alle in der Praxis erprobt sind, also «evidence based»? Ueli Breitschmid: Ja, das ist genau der zentrale Punkt. Unsere Produkte sind nicht auf dem Reissbrett oder in Labors entstanden. Die wesentlichen Inputs haben wir immer aus der Praxis erhalten, wie ich bereits erklärt habe. Das lässt sich am besten verstehen, wenn man unsere Firmengeschichte ein wenig kennt. Schon der Firmengründer, mein Vater Hans Breitschmid, war ein Mann der Praxis. Er war Zahntechniker und Fachlehrer. Er suchte immer nach besseren Materialien für den Unterricht. Weil er sie nirgends auftreiben konnte, hat er
7 Präventio begonnen, sie selbst herzustellen oder selber aus dem Ausland zu importieren. In der Folge wollten dann die Zahntechnikerkollegen diese Materialien auch in der Praxis verwenden. Seine Produkte waren also immer geprägt von einem engen Bezug zur Praxis. Mein Vater wurde Dentalhändler, weil kein etabliertes Dentaldepot diese neuen Produkte verkaufen wollte. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg belieferten renommierte Firmen keine Newcomer. Junge und aufstrebende Dentalfabrikanten waren jedoch interessiert an neuen Vertriebskanälen. So kam die junge Firma Hans Breitschmid Dentalvertrieb an innovative Produkte heran. Eines der herausragenden und innovativsten Produkte war damals «Silone», die erste Abdruckmasse aus Silikon-Gummi. Seit 1998 haben wir den Bereich «Zahntechnik» ausgegliedert. Die Sparte ist an die Firma Zeta Dental SA verkauft worden. Ich bin jedoch zu 50 Prozent an diesem Unternehmen beteiligt. Die Trennung in zwei Firmen, eine Spezialfirma für Zahntechnik und eine Firma für Zahnarztprodukte, bewährt sich. Dadurch konnte die Kompetenz in beiden Sparten markant erhöht werden, weil sich jeder auf sein Kerngeschäft konzentrieren kann. Welche Ziele, welche Vision verfolgen Sie mit Ihrer Firma Curaden? Ueli Breitschmid: Ich habe eine klare Vision. Ich möchte mit meiner Tätigkeit einen Beitrag leisten für eine markante Verbesserung der Mundhygiene in der breiten Bevölkerung. Eine effektivere Prävention begünstigt schlussendlich die Gesamtgesundheit eines jeden Einzelnen und somit auch die Stimme aus der Praxis Volksgesundheit generell. Das ist mein Ziel, meine Vision. Effektive Mundhygiene ist heute keine Vision mehr und bildet einen wesentlichen Beitrag für Gesundheit, Wohlbefinden und Selbstwertgefühl. Ich sehe mich allerdings nicht als Weltveränderer. Ich gehe Dr. Robert Schwere, Luzern «Die meisten Zahnärzte sehen sich während ihrer Berufsausübung mit dem Problem des Mundgeruchs bei gewissen Patienten konfrontiert. Ich bin seit 25 Jahren im Beruf, 18 Jahre davon in eigener Praxis. Glücklicherweise bin ich in der Lage, dass Mundgeruch bei meiner täglichen Arbeit nur noch ein marginales Problem darstellt. Ich bin sehr froh, dass ich mir ein Patientengut erarbeiten konnte, das grossmehrheitlich motiviert unsere Hygiene-Programme umsetzt. Wo ich immer wieder Patienten mit völlig ungenügender Mundhygiene antreffe, ist während der allgemeinen Notfalldienste. Hier lassen wir jeden Patienten zuerst während ein bis zwei Minuten mit einem Chlorhexidin-Produkt spülen. Als weitere Hilfsmittel stehen uns der Mundschutz, die starke Absauganlage und nach Möglichkeit die Kofferdamm-Technik zur Verfügung. So werden in der Regel auch hartnäckigere Geruchsfälle gut behandelbar. An üblen Geruch, wie Mundgeruch einen darstellt, kann man sich (zum Glück) nicht wirklich gewöhnen. Im Alltag ist schlechter Mundgeruch natürlich auch ein Thema. Dort begegnet man immer wieder Menschen, bei denen man froh ist, auf Distanz bleiben zu können. In 80 bis 90 Prozent der Fälle sind die Geruchsquellen im Mundraum zu suchen. In den übrigen Fällen im ORL-Bereich, im Respirationstrakt oder im Magenbereich. Wenn das Mundhygiene-Niveau sehr gut ist, dann gehört zur Mundpflege auch die regelmässige Reinigung des Zungenrückens. Der Zungenreinigung wird immer noch viel zu wenig Beachtung geschenkt. Bakterielle Beläge auf der Zunge sind interindividuell sehr unterschiedlich und können eine Hauptursache für Mundgeruch sein.» lediglich positiv auf Menschen und auf neue Situationen zu und versuche mit dem guten Beispiel voranzugehen. Das entspricht meinem Naturell. Ich möchte mich nicht auf den Lorbeeren der Vergangenheit ausruhen. Ich bin mir bewusst, dass wir uns bei Curaden jeden Tag wieder neu anstrengen müssen, um unsere hohen Ziele zu erreichen. Aber ich bin bekannt dafür, dass ich offen an Neues herangehe. Wenn ich neue Erkenntnisse gewinne, passe ich meine Meinung an. Von Mainstream halte ich gar nichts. Wenn ich den «Zur Mundhygiene auf hohem Niveau gehört auch die Zungenreinigung.» gängigen Lehrmeinungen folgen würde, hätten wir mit Curaden nie solch innovative Produkte entwickeln können. Ich glaube an die positiven Kräfte. Prävention ist deshalb ein hervorragendes Gebiet für mich. Mit Prävention kann man nur Positives bewirken.
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Seite 4 und 5: Präventio Das zentrale Instrument
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Seite 10 und 11: Präventio «Das hat mir zu denken

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