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Marktstrategien für den Erfolg - akomag

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FOKUS – DAS KMU-MAGAZIN DER<br />

SCHWYZER KANTONALBANK<br />

FiRMENpORTRAiT<br />

Schweizer<br />

Maschinenbau-Qualität<br />

FOKUS-STORY MÄRKTE:<br />

<strong>Marktstrategien</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Erfolg</strong><br />

GASTbEiTRAG<br />

Stabiler<br />

M&A-Markt<br />

SUccESS STORY<br />

Praxisnahe<br />

Weiterbildung<br />

Ausgabe 2<br />

November 2012


iNHAlT<br />

iM FOKUS<br />

Schwyzer KMU sind agil<br />

FOKUS-STORY<br />

Unterschiedliche <strong>Marktstrategien</strong><br />

führen zum <strong>Erfolg</strong><br />

FiRMENpORTRAiT<br />

pamasol Willi Mäder AG,<br />

pfäffikon, steht <strong>für</strong> Schweizer<br />

Maschinenbau-Qualität<br />

GASTbEiTRAG<br />

Mergers & Acquisitions –<br />

Marktentwicklung bei KMU<br />

pROGNOSEN<br />

Schwyzer Wirtschaft<br />

wird leicht zulegen<br />

SERVicE<br />

MiTARbEiTER pRiVAT<br />

SpONSORiNG<br />

SUccESS STORY<br />

FOKUS – DAS KMU-MAGAZIN DER<br />

SCHWYZER KANTONALBANK<br />

FiRMENpORTRAiT<br />

Schweizer<br />

Maschinenbau-Qualität<br />

FOKUS-STORY MÄRKTE:<br />

<strong>Marktstrategien</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Erfolg</strong><br />

GASTbEiTRAG<br />

Stabiler<br />

M&A-Markt<br />

SUccESS STORY<br />

Praxisnahe<br />

Weiterbildung<br />

Ausgabe 2<br />

November 2012<br />

iMpRESSUM: Konzept/Redaktion/Text: <strong>akomag</strong> Kommunikation &<br />

Medienmanagement AG, Stans/Luzern. Fotos: André Herger,<br />

Seewen. Redaktionskommission: Werner Schibig, Leiter Marketing,<br />

und Simon Betschart, Marketing und PR, Schwyzer Kantonalbank.<br />

Gestaltung: Büro Nord, Küssnacht am Rigi. Druck: Druckcenter am<br />

Rigi, Küssnacht am Rigi. Titelbild Marcel Ruoss, Geschäftsführer der<br />

Pamasol Willi Mäder AG, Pfäffikon. Bild: André Herger.<br />

Erscheinungsdaten FOKUS 3 und 4: Mai und November 2013<br />

3<br />

4<br />

10<br />

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18<br />

20<br />

20<br />

22<br />

EDiTORiAl<br />

Der Kunde entscheidet<br />

über <strong>den</strong> <strong>Erfolg</strong><br />

im Markt<br />

Jedes Unternehmen reagiert auf die Herausforderungen der Märkte auf seine Weise.<br />

Die Strategien sind vielfältig, so vielfältig wie die Wirtschaft selber. Eines haben alle<br />

Unternehmen gemeinsam: Über <strong>den</strong> <strong>Erfolg</strong> entscheidet letztlich der Kunde.<br />

Die Schwyzer Kantonalbank hat sich im Kanton über all die Jahre eine gute Position<br />

erarbeitet. Die Bank ist regional stark verankert. Aber auch sie muss sich immer wieder<br />

auf neue Herausforderungen einstellen, auf Veränderungen im Markt reagieren – sei<br />

es infolge der Konkurrenzsituation, neuer Regulierungen oder auch veränderter Erwartungen<br />

der Kun<strong>den</strong>. Es ist deshalb von Zeit zu Zeit gut zu wissen, wo man steht. Die<br />

Schwyzer Kantonalbank überprüft aus diesem Grunde alle drei Jahre umfassend die<br />

Kun<strong>den</strong>zufrie<strong>den</strong>heit.<br />

Die Ergebnisse der diesjährigen Erhebung sind <strong>für</strong> die Schwyzer Kantonalbank äusserst<br />

erfreulich. 96 Prozent der Kundinnen und Kun<strong>den</strong> sind mit der Bank zufrie<strong>den</strong><br />

oder sehr zufrie<strong>den</strong>. 97 Prozent wür<strong>den</strong> die Bank weiterempfehlen. Die Servicequalität<br />

wird ebenfalls sehr hoch eingestuft, sogar noch besser als vor drei Jahren bei der<br />

letzten Umfrage. Das Gleiche gilt <strong>für</strong> die Bewertung der fachlichen Qualität der Mitarbeiten<strong>den</strong>.<br />

Die guten Rückmeldungen der Kundinnen und Kun<strong>den</strong> bestätigen uns darin,<br />

auf dem richtigen Weg zu sein. Sie dürfen jedoch nie Anlass zur Selbstzufrie<strong>den</strong>heit<br />

sein. Im Gegenteil: Die Resultate spornen uns an, täglich besser zu wer<strong>den</strong>.<br />

Weiterhin gut betreuen und begleiten wollen wir vor allem auch die Unternehmen in<br />

unserem Kanton. Auch in diesem Segment wer<strong>den</strong> wir letztlich an der Kun<strong>den</strong>zufrie<strong>den</strong>heit<br />

gemessen. Um sich im Markt erfolgreich zu behaupten, braucht es heute eine<br />

klare Positionierung und ein nachhaltiges Geschäftsmodell (siehe auch Seite 4 bis 7).<br />

Unternehmen müssen zudem flexibel und innovativ auf Veränderungen der Marktverhältnisse<br />

reagieren können. Dazu benötigen sie einen starken Sparringpartner. Die<br />

Schwyzer Kantonalbank freut sich je<strong>den</strong> Tag neu auf diese Herausforderung.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Spass beim Lesen!<br />

Andreas langenegger,<br />

Mitglied der Geschäftsleitung<br />

und leiter privat-<br />

und Firmenkun<strong>den</strong> der<br />

Schwyzer Kantonalbank


iM FOKUS<br />

Schwyzer KMU<br />

sind agil<br />

Das unsichere EU-Umfeld erdrückt die Schweiz förmlich. Die Europäische<br />

Zentralbank (EZB) hat im Spätsommer 2012 zwar angekündigt,<br />

unbeschränkt Staatsanleihen von kriseln<strong>den</strong> Staaten aufzukaufen,<br />

sobald diese einen Hilfsantrag beim Europäischen Stabilitätsmechanismus<br />

(ESM) stellen. Dieses Versprechen der EZB sorgte <strong>für</strong> eine<br />

Beruhigung und <strong>für</strong> kurzfristige Erholung an <strong>den</strong> Finanzmärkten, genauso<br />

wie der Entscheid des deutschen Bundesverfassungsgerichts im<br />

September 2012, dass der permanente Rettungsschirm ESM verfassungskonform<br />

sei. Doch die Kurse der Aktienmärkte bröckeln bereits<br />

wieder, <strong>den</strong>n in Europa dominieren die wirtschaftlichen Probleme und<br />

Unwägbarkeiten weiterhin die politische Agenda. Die Fragen stehen<br />

im Raum, ob stark verschuldete Staaten wie zum Beispiel Griechenland<br />

und Spanien in der Lage sind, einschnei<strong>den</strong>de Sparmassnahmen<br />

zu ergreifen und umzusetzen und wie die Europäische Union insgesamt<br />

ihre Wettbewerbskraft wieder zurückgewinnt.<br />

Diese Vorkommnisse belasten die Schweizer Wirtschaft nach wie vor<br />

stark. Wohl auch deshalb hält die Schweizerische Nationalbank momentan<br />

an der Wechselkursuntergrenze von 1.20 Franken <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

Euro fest. Diese im September 2011 eingeführte Massnahme hat<br />

gewirkt und bildet <strong>für</strong> viele Unternehmen eine wichtige Leitplanke.<br />

Die Auswirkungen auf die Schwyzer Wirtschaft sind indes sehr unterschiedlich:<br />

Gerade die <strong>für</strong> die Zentralschweiz wichtige Tourismusbranche<br />

spürt die fehlen<strong>den</strong> Übernachtungen von Gästen aus dem<br />

EU-Raum. Und exportorientierte Unternehmen bemerken eine Zurückhaltung<br />

von wichtigen europäischen Handelspartnern.<br />

Im Gegensatz dazu verzeichnen binnenorientierte Unternehmen und<br />

Firmen im Bau- oder baunahen Sektor hohe Umsätze und teilweise Rekordgewinne.<br />

Diese Aussichten bleiben auch im Jahr 2013 bestehen,<br />

wie etwa KOF-Studien und SECO-Berichte aufzeigen. Mitarbeitende<br />

in diesen Branchen nehmen das derzeit schwierige Arbeitsumfeld infolgedessen<br />

weniger wahr und erleben auch keine eigentliche Krise.<br />

Demgegenüber verspüren Angestellte im Export und im Tourismus eine<br />

schwin<strong>den</strong>de Arbeitsplatzsicherheit und einen zunehmen<strong>den</strong> Kostendruck<br />

in ihrer Unternehmung. Die Arbeitslosenquote bleibt aber im<br />

Kanton Schwyz mit 1,3 Prozent im Oktober 2012 sehr tief.<br />

Als Konsumenten profitieren wir zudem alle vom schwachen Euro,<br />

sei es beispielsweise beim Autokauf dank Euro-Rabatt, attraktiver Ferienangebote<br />

im Südtirol oder günstigerer Einkaufsmöglichkeiten im<br />

grenznahen Ausland <strong>für</strong> <strong>den</strong> täglichen Bedarf.<br />

Das wirtschaftliche Umfeld ist also voller Unsicherheit. Ereignisse mit<br />

negativem Charakter erfolgen in immer rascheren Abstän<strong>den</strong> und<br />

FOKUS AusgAbe 2 | november 2012<br />

Damian Freitag,<br />

leiter Firmenkun<strong>den</strong><br />

Schwyzer Kantonalbank<br />

haben gravierende Auswirkungen auf einzelne Branchen und Regionen.<br />

Für Schwyzer KMU gilt deshalb als oberste Maxime, flexibel<br />

zu sein und gezielt Kosteneinsparungen vorzunehmen. Einige Beispiele:<br />

Einzelne Exportunternehmen haben vor zwei Jahren Umsatzeinbrüche<br />

von über 30 Prozent erlitten und trotzdem operativ keinen<br />

Verlust geschrieben. Tourismusbetriebe erleben einen schleichen<strong>den</strong><br />

Umsatzrückgang und treten vehement auf die Kostenbremse. Baufirmen<br />

engagieren teilweise über 20 Prozent temporär Angestellte, um<br />

das Auftragsvolumen überhaupt bewältigen zu können, bleiben so<br />

aber relativ schlank in der Organisation. Ein kleineres Innerschwyzer<br />

Handelsunternehmen hat eine Einkaufsgesellschaft in Österreich<br />

aufgebaut, um im EU-Raum gute Lieferantenpreise zu erhalten. Verarbeitende<br />

Unternehmen haben mit ihren Lieferanten bis um 10 Prozent<br />

bessere Preiskonditionen ausgehandelt, nützen aber auch konsequent<br />

die Skonti aus. KMU im Hightech-Bereich fokussieren sich auf ihren<br />

Nischenmarkt, realisieren hohe Margen, verzichten aber konsequent<br />

auf Massenprodukte auch bei gelegentlichen Opportunitäten. Des<br />

Weiteren profilieren sich international tätige Schwyzer Unternehmen<br />

dank ihrer Innovationsfähigkeit und Entwicklungsbereitschaft, auch<br />

weil ihre Erzeugnisse oft einen kurzen Lebenszyklus von wenigen Jahren<br />

haben und deshalb fortlaufend neue Produkte ent wickelt wer<strong>den</strong><br />

müssen.<br />

Fazit: Schwyzer KMU sind agil und wettbewerbsfähig, dürfen aber in<br />

ihrer Entwicklung nicht stehen bleiben. Sie müssen auch jederzeit mit<br />

Schlechtwetterszenarien rechnen.<br />

MEHR UNTER<br />

liNK www.szkb.ch/firmenkun<strong>den</strong><br />

3


4<br />

FOKUS-STORY<br />

Unterschiedliche<br />

<strong>Marktstrategien</strong> führen<br />

zum <strong>Erfolg</strong><br />

«Me too» gibt es <strong>für</strong> die Firma RIWAG Türen AG<br />

in Arth nicht. Mit der grossen ausländischen Konkurrenz,<br />

die Serien von Hunderten von Türen herstellt,<br />

kann sich das mittelständische Unternehmen mit rund<br />

50 Mitarbeiten<strong>den</strong> sowieso nicht messen. Das will<br />

die RIWAG Türen AG auch gar nicht. Sie hat sich<br />

über die Jahre eine Nische erarbeitet, in der sie sich<br />

sehr gut behauptet. Das Unternehmen stellt Spezialtüren<br />

auf Bestellung und Mass her. Wer eine qualitativ<br />

hochwertige Türe aus Holz benötigt <strong>für</strong> <strong>den</strong> Brandschutz,<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Schallschutz oder Einbruchschutz,<br />

der ist bei der RIWAG an der richtigen Adresse.<br />

Das wissen vor allem die Schreiner in diesem Lande,<br />

<strong>den</strong>n das Unternehmen liefert keine Türen direkt an<br />

die Endkun<strong>den</strong>. Wer als Bauherr eine RIWAG-Türe<br />

wünscht, muss oder kann sie über seinen Schreiner<br />

bestellen.<br />

MilliMETERGENAUE ARbEiT<br />

Pro Woche fertigt das Unternehmen rund 700 bis<br />

800 Türen, alle auf Bestellung, alle auf Mass, millimetergenau.<br />

«Das ist unsere Stärke», sagt Dino Rickenbach,<br />

Teilhaber und Mitglied der Geschäftsleitung<br />

der RIWAG Türen AG. «Wir sind in der Lage,<br />

Kun<strong>den</strong>wünsche individuell zu erfüllen. Denn oft<br />

müssen unsere Türen nicht nur eine spezielle Qualität<br />

aufweisen, sondern mehrere zusammen. Sie müssen<br />

beispielsweise brandschutzgeprüft sein, aber gleichzeitig<br />

auch gegen Lärm und Einbruch schützen.»<br />

Die RIWAG Türen AG liefert ihre Produkte in die ganze<br />

Schweiz, also auch in die Westschweiz und ins<br />

Tessin. «In der Romandie hätten wir sicher noch zusätzliches<br />

Potenzial», ist sich Dino Rickenbach sicher.<br />

«Aber hier scheitern wir manchmal an der Sprachbarriere.»<br />

Schwerpunkte des Absatzmarktes der<br />

RIWAG Türen AG sind eindeutig die Regionen<br />

Zürich, Basel und Bern. Aber auch die Zentralschweiz<br />

und die Ostschweiz wer<strong>den</strong> intensiv betreut.<br />

RiWAG-Maschinist Armin<br />

Schmidig überwacht die gesamte<br />

produktionsstrasse von der<br />

Kommandozentrale aus.<br />

Jedes Unternehmen muss sich im Markt positionieren und behaupten.<br />

«FOKUS» hat drei Schwyzer Unternehmen befragt, welche Markt-<br />

strategien sie verfolgen, wie sie sich im Markt behaupten und wo<br />

sie noch potenzial sehen. Die Antworten sind so vielfältig wie<br />

die Unternehmen selber.<br />

QUAliTÄT UND iNDiViDUAliTÄT<br />

In der Schweiz hat die RIWAG Türen AG etwa zwei<br />

bis drei Mitbewerber, die sich im gleichen Segment<br />

bewegen, wie Dino Rickenbach erklärt. «Um uns<br />

im Markt zu behaupten, müssen wir unsere Stärken<br />

ausspielen. Das sind Qualität und Individualität. Besonders<br />

stark zum Ausdruck kommt das bei unseren<br />

Brandschutztüren. Für diese Türen braucht es aufwändige<br />

und teure Tests, die regelmässig durchgeführt<br />

wer<strong>den</strong> müssen. Solche Türen kann man nicht<br />

so schnell kopieren.»<br />

Vom derzeitigen Boom im Wohnungsbau profitiert<br />

die RIWAG Türen AG eher wenig. Ihre hochwertigen<br />

Türen kommen selten bei Wohnüberbauungen<br />

zum Einsatz. Dort sind in der Regel Türen gefragt,<br />

die in grossen Serien günstig hergestellt wer<strong>den</strong>. Die<br />

RIWAG-Türen findet man hingegen häufig in Gewerbe-<br />

und Industriegebäu<strong>den</strong>, in Hotels, Spitälern oder<br />

Banken. Überall dort, wo besondere Anforderungen<br />

an Sicherheit, Schall- und Brandschutz gestellt wer<strong>den</strong>.<br />

pVA AG, AlTENDORF<br />

Die PVA AG in Altendorf ist ein Handelsbetrieb <strong>für</strong><br />

Bö<strong>den</strong>, Türen und Holzwerkstoffe. Das Unternehmen<br />

beschäftigt rund 60 Mitarbeitende und ist mit der<br />

Guignard Parkett AG (Parketthandel in der ganzen<br />

Schweiz) sowie weiteren Firmen (Immobilien und<br />

Treuhand) unter dem Holding-Dach der Wood Consult<br />

AG mit Sitz in Pfäffikon vereint. Die PVA AG gehört<br />

in der Schweiz zu <strong>den</strong> Top Ten der Branche, ist<br />

aber aus strategischen Grün<strong>den</strong> nur regional tätig.<br />

HOHER bEKANNTHEiTSGRAD<br />

«Wir beliefern Kun<strong>den</strong> in einem Umkreis von etwa<br />

50 Kilometern», erklärt Verwaltungsratspräsi<strong>den</strong>t<br />

Kurt Schuler. «Wir beschränken uns bewusst auf<br />

dieses Marktgebiet. Unsere Produkte können häufig


FOKUS AusgAbe 2 | november 2012<br />

5


6<br />

FOKUS-STORY<br />

nicht als Stückgut transportiert wer<strong>den</strong>. Da macht<br />

es aus Rentabilitätsgrün<strong>den</strong> Sinn, <strong>den</strong> Kun<strong>den</strong>kreis<br />

nicht zu weit zu ziehen.» In ihrem Einzugsgebiet ist<br />

die PVA AG gut positioniert, wie Verwaltungsratspräsi<strong>den</strong>t<br />

Kurt Schuler ausführt. «Wir sind seit Jahrzehnten<br />

in der Branche tätig, haben einen guten<br />

Namen, einen hohen Bekanntheitsgrad und bringen<br />

unseren Kun<strong>den</strong> ein hohes Mass an Nutzen.»<br />

3500 ARTiKEl AN lAGER<br />

Die PVA AG ist als Handelsunternehmen die Drehscheibe<br />

zwischen <strong>den</strong> Lieferanten aus dem In- und<br />

Ausland und <strong>den</strong> Profi-Handwerkern. Dazu gehören<br />

in erster Linie Schreinereien, Zimmereien, Holzelementbaufirmen,<br />

Parkett- und Bo<strong>den</strong>belagsfirmen,<br />

die Küchen- und Möbelindustrie sowie Dachdeckerbetriebe.<br />

«Solche Handwerksbetriebe haben heute<br />

kaum mehr ein eigenes Lager. Die PVA AG verfügt<br />

über ein vollautomatisches Hochregallager mit rund<br />

3500 Artikeln. Das ist unsere tägliche Herausforderung»,<br />

sagt Kurt Schuler. «Die Kun<strong>den</strong> erwarten von<br />

uns, dass wir die bestellten Waren innerhalb von<br />

24 Stun<strong>den</strong> liefern. Das heisst: Wir müssen innert<br />

kürzester Zeit die Aufträge erfassen, die Waren<br />

kommissionieren und ausliefern. Das ist nur möglich<br />

mit einer topmodernen Logistik und einer eigenen<br />

Fahrzeugflotte.»<br />

«Eine unserer Stärken ist die Verlässlichkeit und<br />

Pünktlichkeit», sagt Kurt Schuler. Gute Produkte und<br />

faire Preise setze der Kunde mehr oder weniger voraus.<br />

Immer wichtiger wür<strong>den</strong> die Dienstleistungen,<br />

die ein Handelsbetrieb heute anbieten müsse. «Da<br />

stösst man schon manchmal an Grenzen», gibt der<br />

Verwaltungsratspräsi<strong>den</strong>t der PVA AG unumwun<strong>den</strong><br />

zu. «Von der Beratung über die Ausstellungen und<br />

<strong>den</strong> Kun<strong>den</strong>service sowie die permanente Verfügbarkeit<br />

der Produkte bis zur pünktlichen Lieferung<br />

muss die gesamte Dienstleistungskette stimmen. Das<br />

ist nur möglich, wenn man die Kosten im Griff hat<br />

und versucht, jederzeit die Effizienz noch zu steigern.»<br />

EFFiziENz DAUERND STEiGERN<br />

Zur Automatisierung und Rationalisierung gezwungen<br />

werde man auch durch <strong>den</strong> permanenten Preiszerfall,<br />

erklärt Kurt Schuler. Die Preise <strong>für</strong> Bö<strong>den</strong><br />

und Türen sowie Holzwerkstoffe bewegen sich heute<br />

praktisch auf EU-Niveau. «Bei gleicher Marge müssen<br />

wir heute beträchtlich höhere Leistungen erbringen,<br />

wenn wir unser Niveau halten wollen», so Kurt<br />

Schuler. «Das zwingt uns zu einer strikten Kostenkontrolle<br />

und Einsparungen sowie zu einer Erhöhung<br />

der Produktivität und Effizienz.»<br />

Die Baubranche boomt. Mit der Marktsituation könne<br />

man durchaus zufrie<strong>den</strong> sein, meint Kurt Schuler.<br />

Die PVA AG lebe aber nebst Lieferungen <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

Neubau eher vom Innenausbau und von Renovationen.<br />

«Wir wären nicht unglücklich, wenn der Renovationsbau<br />

noch etwas zulegen würde», so Kurt<br />

Schuler.<br />

SSS-FöRDERTEcHNiK AG, WOllERAU<br />

Die SSS-Fördertechnik AG in Wollerau erwirtschaftet<br />

mit 18 Mitarbeiten<strong>den</strong> einen Umsatz von rund fünf<br />

Millionen Franken. Eine stolze Zahl. Das Unternehmen<br />

stellt Förderanlagen her oder Teile dazu. Alle<br />

mechanischen Komponenten wer<strong>den</strong> selber hergestellt,<br />

also alle Dreh- und Frästeile. Die Anlagen wer<strong>den</strong><br />

anschliessend in <strong>den</strong> Werkhallen zusammengebaut,<br />

die Steuerung wird integriert und das ganze<br />

System getestet. Eigene Montage-Equipen installieren<br />

die Anlagen schliesslich bei <strong>den</strong> Abnehmern.<br />

SEHR FlExibEl<br />

Das Unternehmen beliefert mehrheitlich Kun<strong>den</strong> in<br />

der Schweiz, aber auch in Deutschland und sogar<br />

in <strong>den</strong> USA. Die SSS-Fördertechnik AG gehört in<br />

der Schweiz zu <strong>den</strong> mittelgrossen Unternehmen ihrer<br />

Branche. Das sei <strong>den</strong>n auch eine ihrer Stärken,<br />

erklärt Geschäftsleiter Erwin J. Ochsner. «Dank unserer<br />

Grösse sind wir sehr flexibel. Wir sind in der<br />

Lage, <strong>für</strong> Kun<strong>den</strong> in kurzer Zeit individuelle Lösungen<br />

zu erarbeiten.» Als weitere Stärke seines Unternehmens<br />

bezeichnet Erwin J. Ochsner die Qualität<br />

der Produkte und die hohe Zuverlässigkeit.<br />

FRANKENSTÄRKE WiRKT SicH AUS<br />

Besonders gefragt sind die Anlagen der SSS-<br />

Fördertechnik AG in der Nahrungsmittel- und Verpackungsindustrie.<br />

«Solche Förderanlagen stellen<br />

hohe Ansprüche an die Hygiene und müssen in der<br />

Regel sehr robust sein», erklärt Erwin J. Ochsner.<br />

Das Unternehmen beliefert aber auch Kun<strong>den</strong> in der<br />

Elektro- und Elektronikindustrie, in der Pharmabranche<br />

oder in der industriellen Fertigung. Weil die SSS-<br />

Fördertechnik auch Firmen beliefert, die im Export<br />

tätig sind, leidet das Unternehmen indirekt unter dem<br />

starken Franken. «In <strong>den</strong> letzten Monaten hat sich<br />

der Markt eher verhalten entwickelt», stellt Erwin J.<br />

Ochsner fest. «Vor allem unsere Abnehmer, die in<br />

<strong>den</strong> Euroraum liefern, spüren die Frankenstärke.»<br />

Die SSS-Fördertechnik AG<br />

in Wollerau stellt<br />

Förderanlagen her oder<br />

Teile dazu. Sie gehört<br />

in der Schweiz zu <strong>den</strong> mittelgrossen<br />

Unternehmen<br />

ihrer branche.<br />

MEHR UNTER<br />

liNK www.riwag.ch<br />

liNK www.pva.ch<br />

liNK www.sss-foerdertechnik.ch


Das Hochregallager der pVA AG<br />

in Altendorf ist 50 Meter tief und<br />

vollautomatisiert. Die Anlage<br />

kann je nach Auftrag selbständig<br />

kommissionieren und zwischenlagern.<br />

FOKUS AusgAbe 2 | november 2012<br />

7


8<br />

FOKUS-iNTERViEW<br />

«Wechselkursuntergrenze<br />

verhilft Unternehmen<br />

zu mehr planungssicherheit»<br />

claude Vautier, leiter Research der Schwyzer Kantonalbank, beurteilt das Entwicklungspotenzial<br />

der kantonalen Holz-, Metall- und Maschinenindustrie als relativ gut.<br />

Die nun seit über einem Jahr gültige Wechselkursuntergrenze zum Euro von 1.20 Franken<br />

der Schweizerischen Nationalbank schafft <strong>für</strong> exportorientierte Schweizer Unternehmen<br />

die Voraussetzung, um längerfristig zu planen.<br />

FOKUS: WiE bEURTEilEN SiE<br />

DiE WAcHSTUMSpERSpEKTiVEN<br />

DER HOlziNDUSTRiE iN DEN<br />

KOMMENDEN MONATEN?<br />

Claude Vautier: 2011 konnte die<br />

Schweizer Holzindustrie ein relativ<br />

starkes Produktions- und Umsatzwachstum<br />

verzeichnen, da sie<br />

stark vom Baugewerbe und von<br />

der Entwicklung des Immobilienmarkts<br />

profitierte. Auch die Schwyzer<br />

Holzindustrie erwies sich im<br />

letzten Jahr als Konjunkturstütze.<br />

Die Branche ist kleinbetrieblich<br />

strukturiert und mehrheitlich binnenorientiert,<br />

da die Schreinereien<br />

stark in der Holzverarbeitung<br />

tätig sind und vorwiegend Kun<strong>den</strong><br />

im Inland bedienen. Grössere Sägereien<br />

sind hingegen auch exportorientiert<br />

und deshalb stärker<br />

von <strong>den</strong> Wechselkursbewegungen<br />

abhängig.<br />

Eine wichtige Wachstumstriebfeder<br />

der Holzindustrie bil<strong>den</strong> Holzpelletheizungen.<br />

Restholz kann so<br />

problemlos <strong>für</strong> die Energieerzeugung<br />

verwendet wer<strong>den</strong>, da das<br />

Verbrennen von Holz CO 2 -neutral<br />

ist. Die Branche profitiert damit<br />

vom Trend zu stärkerem Umweltbewusstsein<br />

und von <strong>den</strong> langfristig<br />

ansteigen<strong>den</strong> Erdölpreisen.<br />

Angetrieben von der weiterhin stabilen<br />

Baukonjunktur und dem intakten<br />

Immobilienmarkt dürfte sich<br />

die Holzindustrie in <strong>den</strong> nächsten<br />

Monaten weiterhin relativ robust<br />

entwickeln. Die Wachstumsraten<br />

von 2011 dürften aber nicht übertroffen<br />

wer<strong>den</strong>. Bemerkenswert ist<br />

ferner, dass im Kanton Schwyz<br />

doppelt so viele Beschäftigte in<br />

der Holzindustrie arbeiten (rund<br />

1100 Personen, 1,8 Prozent aller<br />

Beschäftigten im zweiten und dritten<br />

Sektor des Kantons Schwyz)<br />

als im Gesamtschweizer Durchschnitt<br />

(35 000 Personen, 0,9 Prozent<br />

aller Beschäftigten im zweiten<br />

und dritten Sektor der Schweiz).<br />

FOKUS: WiE SEHEN DiE<br />

WAcHSTUMSpERSpEKTiVEN<br />

DER MAScHiNEN- UND<br />

METAlliNDUSTRiE AUS?<br />

Anders als die Holzindustrie ist<br />

die Maschinen- und Metallindustrie<br />

(ohne Metallerzeugung)<br />

deutlich stärker exportorientiert.<br />

Damit haben auch Wechselkursschwankungen<br />

einen stärkeren<br />

Einfluss auf die Branchen. Das<br />

Wachstum der Schwyzer Maschinen-<br />

und Metallindustrie dürfte<br />

2012 trotz Konjunkturverlangsamung<br />

positiv bleiben. Gründe sind<br />

die Fokussierung auf Innovation<br />

und Qualitätsführerschaft sowie<br />

der Euro-Mindestkurs der Schweizerischen<br />

Nationalbank (SNB),<br />

die die negativen Effekte der<br />

Weltkonjunktur abfedern. In der<br />

Maschinenindustrie sind in <strong>den</strong><br />

letzten Jahren zudem qualitativ<br />

hervorragende Serviceleistungen<br />

immer wichtiger gewor<strong>den</strong>, während<br />

in der Metallindustrie eine<br />

energieeffiziente Produktion und<br />

damit das Streben nach leichteren<br />

Produkten erfolgsentschei<strong>den</strong>d ist.<br />

Mit Blick auf die aufstreben<strong>den</strong><br />

BRIC-Staaten (Brasilien, Russland,<br />

Indien und China) eröffnen sich<br />

in Zukunft grosse Chancen <strong>für</strong> die<br />

Maschinen- und Metallindustrie.<br />

Bereits 2011 entfielen rund 31 Pro -<br />

zent aller Schweizer Exporte in<br />

die BRIC-Staaten auf Produkte der<br />

Maschinen- und Metallindustrie.<br />

Im Kanton Schwyz arbeiten rund<br />

6 Prozent aller Beschäftigten in<br />

der Maschinen- und Metallindustrie.<br />

Dies ist rund die Hälfte mehr<br />

als in der Gesamtschweiz (4 Prozent,<br />

160 000 Personen).<br />

FOKUS: WElcHE MÄRKTE<br />

HAbEN iHRER MEiNUNG<br />

NAcH bESONDERS GUTE<br />

zUKUNFTScHANcEN?<br />

Für die Schweizer Konjunktur<br />

dürften die Emerging Markets<br />

weiter an Bedeutung gewinnen.<br />

Mit Emerging Markets sind die<br />

BRIC-Staaten und weitere Schwellenländer<br />

wie Südafrika oder<br />

Thailand gemeint. Sie verzeichnen<br />

allgemein ein starkes Bevölkerungswachstum,<br />

steigende<br />

Einkommen und solide Staatsfinanzen.<br />

Der Anteil dieser Staa-<br />

ten am weltweiten Bruttoinlandprodukt<br />

dürfte gemäss aktuellen<br />

Schätzungen des Internationalen<br />

Währungsfonds bis 2017 auf<br />

54 Prozent ansteigen. Das Wirtschaftswachstum<br />

dieser Länder<br />

liegt 2012 bei schätzungsweise<br />

5,3 Prozent, während die Industrie -<br />

länder im Schnitt um 1,3 Prozent<br />

zulegen dürften. Momentan exportiert<br />

die Schweiz rund 23 Prozent<br />

ihrer Waren in die Emerging Markets.<br />

Bei allen Chancen muss man<br />

sich aber auch der spezifischen Risiken<br />

wie politischer Unsicherheit,<br />

sozialer Ungleichheit und relativ<br />

unausgereifter Corporate Governance<br />

bewusst sein.<br />

FOKUS: WAS bRiNGT DiE<br />

WEcHSElKURSUNTERGRENzE<br />

DEN ExpORTORiENTiERTEN<br />

ScHWYzER UNTERNEHMEN?<br />

Durch die vor Einführung der<br />

Wechselkursuntergrenze starke<br />

Aufwertung des Schweizer Frankens<br />

mussten die Exporteure Einbussen<br />

bei <strong>den</strong> Margen und der<br />

Wettbewerbsfähigkeit in Kauf nehmen.<br />

Die nun seit über einem Jahr<br />

gültige Wechselkursuntergrenze<br />

zum Euro von 1.20 Franken der<br />

SNB verhilft <strong>den</strong> exportorientierten<br />

Schweizer Unternehmen in<br />

erster Linie zu mehr Planungssicherheit.<br />

Davon dürften auch<br />

die exportorientierten Schwyzer<br />

KMU direkt profitieren, <strong>den</strong>n der


Kanton Schwyz exportiert rund<br />

17 Prozent seines Bruttoinlandprodukts<br />

ins Ausland. Der Schweizer<br />

Franken ist aber trotz der Wechselkursuntergrenze<br />

weiterhin stark<br />

bewertet. Schätzungen zur Kaufkraftparität<br />

gegenüber dem Euro<br />

ergeben derzeit einen langfristigen<br />

«Fair Value» im Bereich<br />

von 1.33 Franken pro Euro.<br />

Noch wichtiger als der Einfluss<br />

von Wechselkursschwankungen<br />

auf die Schweizer Exportwirt -<br />

schaft ist jedoch die Auslandkonjunktur,<br />

die die SNB mit ihren<br />

Massnahmen aber nicht direkt<br />

steuern kann.<br />

FOKUS: WElcHE AUSWiRKUN-<br />

GEN KöNNTE DiE ziNS- UND<br />

WÄHRUNGSpOliTiK DER SNb<br />

AUF DiE KANTONAlE UND<br />

NATiONAlE VOlKSWiRTScHAFT<br />

HAbEN?<br />

Die gegenwärtige Geldpolitik<br />

der SNB ist aussergewöhnlich:<br />

Seit der Einführung der Wechselkursuntergrenze<br />

muss sie neben<br />

der Preisentwicklung auch noch<br />

<strong>den</strong> Wechselkurs kontrollieren.<br />

Im Verlauf der letzten bei<strong>den</strong><br />

Quartale tätigte sie deshalb massive<br />

Devisenkäufe. Zwischen Juni<br />

2011 und Juni 2012 stiegen die<br />

Devisenanlagen der SNB um rund<br />

85 Prozent und der Euro-Anteil<br />

erhöhte sich auf rund 60 Prozent.<br />

FOKUS AusgAbe 2 | november 2012<br />

claude Vautier, leiter Research<br />

Schwyzer Kantonalbank<br />

Dieser Anstieg des Euro-Bestandes<br />

ging mit einer Zunahme der Notenbankgeldmenge<br />

einher, was<br />

mittel- bis langfristig ein gewisses<br />

Inflationspotenzial mit sich bringt.<br />

Aktuell ist die Inflationsgefahr<br />

jedoch inexistent: Wir befin<strong>den</strong><br />

uns praktisch in einer Deflation,<br />

<strong>den</strong>n in der Schweiz sinken die<br />

Konsumentenpreise seit einem<br />

Jahr. Der Grund <strong>für</strong> <strong>den</strong> aktuell<br />

geringen Inflationsdruck liegt darin,<br />

dass ein Grossteil der Notenbankgeldmenge<br />

<strong>den</strong> Weg in <strong>den</strong><br />

Wirtschaftskreislauf noch nicht<br />

gefun<strong>den</strong> hat. Sobald die Inflation<br />

anzuziehen beginnt, ist es <strong>für</strong> die<br />

kantonale und nationale Volkswirtschaft<br />

wichtig, dass die SNB<br />

rasch reagieren kann, um das<br />

Preiswachstum einzudämmen. Die<br />

dazu nötigen Instrumente hat die<br />

SNB. Entschei<strong>den</strong>der ist meines Erachtens<br />

jedoch, wann der richtige<br />

Zeitpunkt da ist, um die Inflation zu<br />

bekämpfen und die Wechselkursuntergrenze<br />

aufzuheben. Derzeit<br />

ist dies allerdings noch kein<br />

Thema: Da die wirtschaftliche<br />

Problem lösung in Europa nur<br />

schlep pend vorankommt, dürfte<br />

die Wechselkursuntergrenze in<br />

<strong>den</strong> nächsten Monaten weiterhin<br />

bestehen bleiben.<br />

MEHR UNTER<br />

liNK www.szkb.ch/anlagepublikationen<br />

GlOSSAR<br />

Wissenswertes<br />

in Kürze<br />

Die bankensprache muss kein buch mit<br />

sieben Siegeln sein. Unter der Rubrik<br />

«Glossar» erfahren FOKUS-leserinnen<br />

und -leser, was bankbegriffe bedeuten.<br />

in dieser Ausgabe:<br />

DEFlATiON<br />

Deflation bezeichnet die Zunahme der allgemeinen<br />

Kaufkraft des Geldes und damit eine<br />

Senkung des allgemeinen Preisniveaus. Die<br />

Deflation wird typischerweise an der Veränderung<br />

(jährlich oder monatlich) der Konsumentenpreise<br />

gemessen.<br />

iNFlATiON<br />

Inflation ist eine Senkung der allgemeinen<br />

Kaufkraft des Geldes und damit eine Steigerung<br />

des allgemeinen Preisniveaus. Die Inflation<br />

wird typischerweise an der Veränderung<br />

(jährlich oder monatlich) der Konsumentenpreise<br />

gemessen.<br />

VOlATiliTÄT<br />

Als Volatilität wird die Schwankungsbreite von<br />

Werten (zum Beispiel Aktienkursen) bezeichnet.<br />

Je höher die Volatilität, desto stärker sind<br />

die Wertschwankungen. Die Volatilität wird im<br />

Finanzbereich oft als Risikomass herangezogen.<br />

Je höher die Volatilität, desto riskanter ist<br />

die Anlage.<br />

bRic-STAATEN<br />

Der Begriff «BRIC» steht als Abkürzung <strong>für</strong> die<br />

aufstreben<strong>den</strong> Volkswirtschaften von Brasilien,<br />

Russland, Indien und China. Diese vier Volkswirtschaften<br />

gelten als besonders wichtige<br />

Schwellenländer und weisen überdurchschnittlich<br />

starke Wachstumsraten auf.<br />

KAUFKRAFTpARiTÄT<br />

Die Kaufkraftparität berechnet <strong>den</strong> theoretischen<br />

Wechselkurs, der nötig wäre, damit ein<br />

i<strong>den</strong>tisches Gut oder ein i<strong>den</strong>tischer Warenkorb<br />

in zwei untersuchten Ländern/Währungsräumen<br />

gleich viel kostet.<br />

MEHR UNTER<br />

liNK www.szkb.ch/glossar<br />

9


10<br />

FiRMENpORTRAiT<br />

pamasol steht<br />

<strong>für</strong> Schweizer<br />

Maschinenbau-<br />

Qualität<br />

Die Firma pamasol Willi Mäder AG in pfäffikon ist ein Juwel<br />

der Schweizer Maschinenindustrie. Das Unternehmen<br />

stellt Abfüll- und Verschliessmaschinen <strong>für</strong> Aerosole und<br />

Sprühsysteme – umgangssprachlich Spraydosen – her.<br />

Es gehört weltweit zu <strong>den</strong> führen<strong>den</strong> Unternehmen der branche.<br />

Die Exportliste ist lang und beeindruckend: Sie reicht<br />

von Mexiko über Brasilien, Südafrika und Kanada<br />

bis hin zu China, Nigeria, Deutschland, Russland<br />

und <strong>den</strong> USA. Die Firma Pamasol liefert ihre Maschinen<br />

in über 80 Länder auf der ganzen Welt. Direkte<br />

Konkurrenten hat sie nur wenige, einen in Italien,<br />

zwei oder drei in <strong>den</strong> USA. «Und sicher ein Dutzend<br />

in China oder Indien», meint Marcel Ruoss lachend.<br />

«Das weiss man nicht so genau. Dort wird einfach<br />

kopiert, was das Zeug hält.»<br />

ÜbER 50 JAHRE ERFAHRUNG<br />

Marcel Ruoss ist Geschäftsführer der Pamasol und<br />

Schwiegersohn des Firmengründers Willi Mäder.<br />

Mit diesem hat alles angefangen. In <strong>den</strong> frühen<br />

Fünfzigerjahren waren die Gebrüder Mäder in der<br />

Lohnfertigung im Metallbereich tätig. Bald einmal<br />

kamen sie mit der Entwicklung von Abfüllmaschinen<br />

<strong>für</strong> Spraydosen in Berührung, die damals noch in<br />

<strong>den</strong> Kinderschuhen steckte. 1959 stellten sie die erste<br />

Maschine <strong>für</strong> die Aerosolindustrie her und 1965<br />

wurde die Pamasol Willi Mäder AG gegründet.<br />

Seither ging es nur noch vorwärts. Heute zählt das<br />

Unternehmen 180 Mitarbeitende und hat sich einen<br />

Ruf erarbeitet, der weltweit ausstrahlt.<br />

Über 50 Jahre Erfahrung und Schweizer Präzisionsarbeit<br />

stecken in <strong>den</strong> Produkten der Pamasol Willi<br />

Mäder AG. Höchste Präzision ist nämlich bei Abfüll-<br />

und Verschliessmaschinen <strong>für</strong> Spraydosen ein<br />

absolutes Muss. Wer selber schon mal versucht hat,<br />

pamasol entwickelt<br />

und produziert Abfüll-<br />

und Verschliess-<br />

maschinen <strong>für</strong> Aerosole<br />

und Sprühsysteme.<br />

Marcel Ruoss, Geschäftsführer<br />

der pamasol Willi Mäder AG, führt<br />

das Unternehmen seit 10 Jahren.


FOKUS AusgAbe 2 | november 2012<br />

11


einen Sprühkopf von Hand auf eine Spraydose zu<br />

setzen, weiss, wie schwierig dies ist. Die Maschinen<br />

der Pamasol können dies bis zu 600 Mal pro Minute.<br />

Die Kunst dabei: Beim Aufsetzen der Sprühköpfe<br />

und beim Verschliessen der Dosen darf kein Inhalt<br />

entweichen. Nichts.<br />

JEDE MAScHiNE iST EiN UNiKAT<br />

«Jedes Produkt verhält sich im Abfüllprozess anders»,<br />

erklärt Marcel Ruoss. «Einige verhärten, andere<br />

verkleben, wiederum<br />

andere schäumen. All<br />

das darf beim Abfüll-<br />

und Verschliessprozess<br />

nicht passieren. Jede<br />

Dose ist anders, in der<br />

Höhe, im Durchmesser<br />

oder im Design. Jeder<br />

Sprühkopf ist anders. Da gibt es Tausende Varianten.<br />

Die Fantasie der Designer scheint unerschöpflich zu<br />

sein.» Für die Firma Pamasol bedeutet dies, jede Maschine<br />

neu auf die Bedürfnisse des jeweiligen Kun<strong>den</strong><br />

auszurichten, also zu planen, zu bauen und zu<br />

12<br />

FiRMENpORTRAiT<br />

So funktioniert<br />

eine Spraydose<br />

Aerosole sind feinste, in einem Gas oder beispielsweise<br />

in der Luft schwebende feste oder<br />

flüssige Teilchen. Die Natur produziert Aerosole<br />

täglich, seien dies Nebel, Wolken, Rauch<br />

oder Staub. Das Prinzip, das feinste Teilchen<br />

in einem leichteren Medium schweben lässt,<br />

macht sich die Spraydose zunutze. Über ein<br />

Steigrohr wird ein Produkt mit Treibgas durch<br />

ein Ventil gesprüht. So wer<strong>den</strong> winzige Tröpfchen<br />

produziert, die schweben können.<br />

Erfinder des Spraysystems ist der Norweger<br />

Eric Rotheim. 1927 hat er sein System zum<br />

Patent angemeldet. Gedacht war es zum<br />

Wachsen von Skis. Dann blieb es lange Zeit<br />

ruhig. Erst 1945 griff die US-Armee das Patent<br />

auf und produzierte <strong>den</strong> ersten Insektenspray<br />

<strong>für</strong> ihre Truppen in Südostasien. 1955<br />

kam der erste Haarspray in Deutschland auf<br />

<strong>den</strong> Markt. Seither sind Spraydosen aus dem<br />

Alltag nicht mehr wegzu<strong>den</strong>ken.<br />

«Jede Spraydose<br />

ist anders.»<br />

installieren. In diesem Sinne ist fast jede Maschine<br />

ein Unikat. «Deshalb können wir überhaupt noch in<br />

der Schweiz produzieren», sagt Marcel Ruoss, «weil<br />

wir kein Massenprodukt herstellen.»<br />

AllE TEilE WERDEN SElbER pRODUziERT<br />

Die Maschinen wer<strong>den</strong> mit <strong>den</strong> Kun<strong>den</strong> zusammen<br />

entwickelt. «Manchmal müssen wir bereits <strong>für</strong> die Offertstellung<br />

einen Prototyp entwickeln, um zu schauen,<br />

ob der Kun<strong>den</strong>wunsch überhaupt umsetzbar ist»,<br />

erklärt Marcel Ruoss.<br />

«Anschliessend wird<br />

die ganze Anlage im<br />

Haus gebaut und getestet.<br />

Das technische Büro<br />

macht die Konstruktionspläne.<br />

In der Produktion<br />

wer<strong>den</strong> die Teile hergestellt.<br />

Wir bauen die elektrische Steuerung und<br />

die Schaltschränke selber, entwickeln die gesamte<br />

Software im Hause. Und schliesslich sind unsere eigenen<br />

Montageequipen weltweit <strong>für</strong> die Installation<br />

und die Inbetriebnahme der Maschinen vor Ort. So<br />

Gasphase:<br />

Druckbereich 2 – 7 bar<br />

Mischung:<br />

Treibgas und Produkt<br />

Quelle: ASA<br />

Sprühkopf / Ventil<br />

behälter<br />

Steigrohr


FOKUS AusgAbe 2 | november 2012<br />

cornel Diethelm ist in der<br />

zuschneiderei <strong>für</strong> die<br />

verschie<strong>den</strong>en Rohmaterialien<br />

verantwortlich.<br />

13


14<br />

FiRMENpORTRAiT<br />

können wir unsere hohe Qualität garantieren.» Von<br />

der Einzelmaschine <strong>für</strong> Kleinbetriebe oder Labors bis<br />

zu Rundlaufstationen <strong>für</strong> 600 Behälter pro Minute<br />

erfüllt die Pamasol alle Kun<strong>den</strong>wünsche. Sie liefert<br />

zusätzlich auch Prüf- und Sicherheitseinrichtungen,<br />

die Sortier-, Zuführ- und Aufsetzmaschinen sowie<br />

Messgeräte und Pumpen.<br />

GUTER ARbEiTGEbER<br />

Der Spraydosenmarkt ist sehr beständig und ganz<br />

leicht wachsend. Letztes Jahr wur<strong>den</strong> etwa 14 Milliar<strong>den</strong><br />

Spraydosen hergestellt. Wie gross der Marktanteil<br />

der Pamasol dabei ist, weiss man nicht so<br />

genau. «Aber ein ansehnlicher Teil dürfte es schon<br />

sein», schätzt Marcel Ruoss. Und das soll so bleiben.<br />

Das Unternehmen investiert deshalb viel in die Aus-<br />

und Weiterbildung seiner Mitarbeiten<strong>den</strong>. Zurzeit<br />

bildet die Pamasol rund 30 Lehrlinge in sechs verschie<strong>den</strong>en<br />

Berufsgruppen aus. «Wir können unsere<br />

Top-Leistungen nur mit Top-Mitarbeitern erbringen»,<br />

weiss Marcel Ruoss aus langjähriger Erfahrung.<br />

Er ist selber schon rund 30 Jahre im Betrieb tätig<br />

und hat bei der Pamasol die Lehre absolviert. «Wer<br />

weiss, vielleicht bin ich auch mal einer von <strong>den</strong>en,<br />

die von der Lehre bis zur Pensionierung dem Unternehmen<br />

treu blieben», meint Marcel Ruoss schmunzelnd.<br />

«Das haben bisher schon drei Mitarbeiter<br />

geschafft. Ich glaube, das spricht <strong>für</strong> unsere Firma.<br />

Die Arbeit bei uns ist äusserst abwechslungsreich<br />

und interessant. Wir arbeiten mit einem modernen<br />

Maschinenpark. Wir liegen zentral und sind auch<br />

mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut erreichbar.<br />

Kurz: Es ist nicht immer einfach, aber eigentlich fin<strong>den</strong><br />

wir immer genügend gute Fachkräfte. Das ist<br />

entschei<strong>den</strong>d <strong>für</strong> unseren <strong>Erfolg</strong>.»<br />

MEHR UNTER<br />

liNK www.pamasol.ch<br />

Maschinenmechaniker<br />

Marcel Gili<br />

arbeitet an<br />

der offenen<br />

Maschine<br />

(Macromat)<br />

der Abfüllanlage.<br />

lehrlingsausbildner Andreas Rüttimann im Gespräch<br />

mit benjamin Knobel (polymechaniker im 2. lehrjahr)<br />

in der lehrlingswerkstatt.<br />

pamasol-<br />

Gruppe<br />

zUR pAMASOl-GRUppE<br />

GEHöREN:<br />

pamasol Willi Mäder AG<br />

mit Sitz in pfäffikon<br />

(180 Mitarbeitende<br />

inklusive 30 lernende)<br />

comes Maschinenbau AG,<br />

bäch (3 Mitarbeitende)<br />

Empac AG Maschinenbau,<br />

bäch (Wasserprüfbäder<br />

und prüfgeräte;<br />

13 Mitarbeitende)<br />

DH industries, laindon,<br />

Essex, England (spezialisiert<br />

auf die Herstellung<br />

von Gashäusern und<br />

Komponenten <strong>für</strong> die<br />

pharmaindustrie;<br />

45 Mitarbeitende)


GASTbEiTRAG<br />

Mergers & Acquisitions –<br />

Marktentwicklung bei KMU<br />

Die anhaltende wirtschaftliche Unsicherheit, verbun<strong>den</strong> mit der Schul<strong>den</strong>krise,<br />

besonders in der Eurozone, beeinflusst <strong>den</strong> weltweiten Mergers & Acquisitions-<br />

(M&A-)Markt. Der Schweizer M&A-Markt zeigt sich jedoch weiterhin stabil<br />

und ist durch eine hohe liquidität geprägt.<br />

Unternehmenskäufe und -verkäufe sowie Fusionen<br />

sind Themen, mit <strong>den</strong>en jeder Unternehmer und jede<br />

Unternehmerin auf die eine oder andere Weise konfrontiert<br />

wird. Der M&A-Prozess dient bei weitem<br />

nicht nur der Nachfolgeregelung; vielmehr ist er<br />

auch eine strategische Disziplin, die je<strong>den</strong> Verwaltungsrat<br />

und alle Geschäftsleitungen bei der Berücksichtigung<br />

der strategischen und unternehmerischen<br />

Anforderungen beschäftigen muss.<br />

TRANSpARENz AUF DEM bRiTiScHEN MARKT<br />

Auf dem Markt <strong>für</strong> M&A-Transaktionen von nicht börsenkotierten<br />

kleinen und mittelgrossen Unternehmen<br />

fehlt es in der Schweiz an Transparenz. Nicht so auf<br />

dem britischen Markt, wo mittels einer Erhebung durch<br />

BDO in diesem Marktsegment sowohl das Transaktionsvolumen<br />

als auch Preisindizes erhoben wer<strong>den</strong>.<br />

BDO geht quartalsweise der Frage nach, welche<br />

Schlussfolgerungen sich <strong>für</strong> <strong>den</strong> M&A-Markt von KMU<br />

in der Schweiz einerseits aufgrund dieser Erhebung<br />

und andererseits basierend auf unseren direkten Erfahrungen<br />

ziehen lassen und welche nationalen und<br />

internationalen Entwicklungen <strong>den</strong> Schweizer M&A-<br />

Markt beeinflussen.<br />

FOKUS AusgAbe 2 | november 2012<br />

Die anhaltende wirtschaftliche Unsicherheit, verbun<strong>den</strong><br />

mit der Schul<strong>den</strong>krise, besonders in der Eurozone,<br />

beeinflusst weiterhin <strong>den</strong> weltweiten M&A-Markt.<br />

Obwohl sich die Anzahl Transaktionen auch auf dem<br />

Schweizer M&A-Markt gegenüber dem letzten Quartal<br />

sowie dem Vorjahr reduziert hat, zeigt sich dieser<br />

im Vergleich stabil. Weiterhin ist er durch eine hohe<br />

Liquidität geprägt. So konnten «Private-Equity»-Gesellschaften<br />

(PEPI) und finanzstarke Unternehmen eine<br />

hohe Anzahl an Abschlüssen vorweisen.<br />

Der Vergleich der Preisindizes (Entwicklung der Transaktionswerte)<br />

über die letzten sechs Jahre zeigt, dass<br />

«Private-Equity»-Gesellschaften in der Regel höhere<br />

Preise bezahlen als operativ tätige Unternehmen<br />

(PCPI). Die nachfolgende Grafik zeigt auch, dass sich<br />

die Preise <strong>für</strong> Unternehmenstransaktionen auf dem britischen<br />

Markt im Vergleich zum Vorjahr erholt haben.<br />

Unsere Erfahrungen auf dem Schweizer M&A-Markt<br />

zeigen aber ein anderes Bild. Die Schul<strong>den</strong>krise führt<br />

zu höheren wirtschaftlichen Risiken und entsprechend<br />

geraten die Preise bei Firmenangeboten, die nicht<br />

von «Private-Equity»-Gesellschaften oder strategischen<br />

Investoren nachgefragt wer<strong>den</strong>, unter Druck.<br />

Marek Franke<br />

(links) und peter<br />

baumgartner,<br />

partner bDO AG<br />

luzern.<br />

Autoren<br />

Peter Baumgartner, Leiter Unternehmensberatung<br />

Zentralschweiz, Partner BDO<br />

AG Luzern, und Marek Franke, Verantwortlicher<br />

Mergers & Acquisitions BDO<br />

International und BDO Schweiz, Partner<br />

BDO AG Luzern<br />

15


16<br />

GASTbEiTRAG<br />

zURÜcKHAlTUNG AUF DEM ScHWEizER<br />

M&A-MARKT<br />

Was heisst das nun <strong>für</strong> <strong>den</strong> Schweizer M&A-<br />

Markt? Grundsätzlich ist der Schweizer<br />

M&A-Markt nach unseren Erfahrungen von<br />

einer vorsichtigen, eher abwarten<strong>den</strong> Zurückhaltung<br />

geprägt. Dies trifft insbesondere auf<br />

Transaktionen der Kleinunternehmen zu.<br />

Im Marktsegment der mittelgrossen Unternehmen<br />

ist ein gestiegenes Bedürfnis erkennbar,<br />

Transaktionen abzuschliessen. Als Käufer<br />

treten hier insbesondere «Private-Equity»-Gesellschaften<br />

und Unternehmen mit gefüllter<br />

«Kriegskasse» auf. Wir spüren auch, dass<br />

die Investoren bei ertragsstarken Unternehmen<br />

bereit sind, eine sogenannte strategische<br />

Prämie zu zahlen, die sich <strong>für</strong> <strong>den</strong> Verkäufer<br />

positiv auf <strong>den</strong> Verkaufspreis auswirkt.<br />

Der Mangel an Übernahmekandidaten bzw.<br />

Kaufobjekten mit grossem Wachstum bringt<br />

ausserdem mit sich, dass «Private-Equity»-<br />

Firmen mit Unternehmen konkurrieren, die ihrerseits<br />

auf der Jagd nach Kaufobjekten sind.<br />

Dieser Nachfrageüberhang widerspiegelt<br />

sich jedoch nach unseren Erfahrungen nicht<br />

in <strong>den</strong> Preisen – diese geraten wegen der<br />

Schul<strong>den</strong>krise und der daraus folgen<strong>den</strong> unsicheren<br />

Entwicklungen generell unter Druck. In<br />

bestimmten Branchen beeinflussen ausserdem<br />

technologische Veränderungen die Unternehmensstrategie,<br />

was wiederum Akquisitionen<br />

fördert.<br />

MEHR UNTER<br />

liNK www.bdo.ch<br />

Der M&A-prozess ist eine strategische<br />

Disziplin, die je<strong>den</strong> Verwaltungsrat und<br />

alle Geschäftsleitungen bei der berücksichtigung<br />

der strategischen und<br />

unternehmerischen Anforderungen<br />

beschäftigen muss.<br />

Q2 2006 bis Q2<br />

2012 – Vergleich der<br />

preisindizes auf dem<br />

britischen Markt<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

16.3<br />

14.4<br />

14.1<br />

Q2<br />

2006<br />

17.8<br />

14.7<br />

13.6<br />

Q2<br />

2007<br />

Four month average FT Non-Financials PER<br />

Private Company Price Index (PCPI) PER<br />

Private Equity Price Index (PEPI) PER<br />

11.3<br />

11.1<br />

12.4 11.8 12.5 11.9<br />

Q2<br />

2008<br />

9.3<br />

Q2<br />

2009<br />

11.1<br />

12.1<br />

11.3 10.8<br />

10.8<br />

Q2<br />

2010<br />

Q2<br />

2011<br />

PER = Price-Earnings-Ratio, Beispiel:<br />

12.0 = das Zwölffache des bereinigten<br />

Gewinnes nach Steuern wird bezahlt<br />

13.3<br />

12.0<br />

9.8<br />

Q2<br />

2012<br />

Wird das Thema M&A aktuell,<br />

gilt es aus unserer Erfahrung die<br />

folgen<strong>den</strong> klassischen Fallstricke<br />

im M&A-Markt <strong>für</strong> KMU zu vermei<strong>den</strong>:<br />

zu hohe Verkaufspreiserwartungen<br />

seitens Verkäufer: Noch immer<br />

herrscht in gewissen Kreisen<br />

substanz- statt ertragsorientiertes<br />

Denken vor.<br />

Treffen von vorschnellen Entscheidungen<br />

(mangelnde prüfung der<br />

Unternehmung, welche übernommen<br />

wird): Auch bei sogenannten<br />

kleinen Transaktionen ist<br />

eine Sorgfaltsprüfung ein Muss<br />

gemäss dem Grundsatz «Darum<br />

prüfe, wer sich bindet!».<br />

Unprofessionelle Verhandlungsführung:<br />

Halten von starren<br />

positionen statt Suchen von Winwin-lösungen<br />

<strong>für</strong> alle parteien.<br />

Finanzierung basiert auf zu<br />

optimistischen Annahmen: Die<br />

Finanzierung soll auch unter<br />

Simulation von Worst-case-Szenarien<br />

ausreichend sein.<br />

Steuersituation wird zu wenig<br />

genau geprüft: Die steuerliche<br />

Situation sollte vor dem Kauf<br />

durch einen Spezialisten geprüft<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Gewährleistungen sind ungenügend<br />

im Vertrag abgedeckt:<br />

Eine sorgfältige «Due-Diligence»prüfung<br />

(Sorgfaltsprüfung) hilft,<br />

Risiken zu erkennen und diese<br />

mit entsprechen<strong>den</strong> Gewährleistungen<br />

zu minimieren.<br />

informationsaspekte wer<strong>den</strong> zu<br />

wenig beachtet: Es erfolgt keine<br />

Abstimmung unter <strong>den</strong> parteien.<br />

Mangelnde integration: Mit dem<br />

Kauf fängt die integrationsarbeit<br />

erst an! Mit einem business-plan<br />

lassen sich die Synergien am<br />

besten abbil<strong>den</strong>.


pROGNOSEN<br />

Schwyzer Wirtschaft<br />

wird leicht zulegen<br />

Die Schwyzer Wirtschaft kann sich <strong>den</strong> weltwirtschaftlichen Turbulenzen nicht entziehen.<br />

Das Konjunkturforschungsinstitut bAK basel prognostiziert <strong>für</strong> 2013 ein Wirtschaftswachstum<br />

von 1,1 prozent. Damit legt der Kanton Schwyz im Vergleich zu 2012<br />

(0,9 prozent) leicht zu, bleibt aber unter dem Schweizer Mittelwert von 1,2 prozent.<br />

Stützend wirkt nach wie vor die robuste binnennachfrage.<br />

Die konjunkturelle Dynamik hat sich in der zweiten Jahreshälfte<br />

2012 deutlich abgeschwächt. Insbesondere<br />

der Schweizer Exportsektor leidet unter <strong>den</strong> Auswirkungen<br />

der Eurokrise. Stützend wirkt hingegen die robuste<br />

Binnennachfrage. Die Prognostiker von BAK Basel<br />

erwarten 2013 eine leichte Belebung der Konjunktur,<br />

basierend auf einem minim vorteilhafteren Aussenhandelsergebnis.<br />

Das Basler Institut prognostiziert deshalb<br />

<strong>für</strong> 2013 eine Zunahme des Schweizer Bruttoinlandprodukts<br />

von 1,2 Prozent.<br />

Die Konjunkturforscher gehen davon aus, dass die<br />

Schwyzer Wirtschaft eine leichte Intensivierung der Dynamik<br />

infolge der moderaten weltwirtschaftlichen Aufhellung<br />

verspüren dürfte. Dabei ist von einem geringen<br />

Anstieg der Auslandnachfrage auszugehen, während<br />

keine Abschwächung des Frankens zu erwarten ist.<br />

Das erwartete Wachstum des Schwyzer Bruttoinlandprodukts<br />

beträgt 1,1 Prozent. Dies entspricht einer Zunahme<br />

von 0,2 Prozent gegenüber 2012.<br />

HOlzGEWERbE<br />

Das Holzgewerbe gehört zu <strong>den</strong> dynamischeren Branchen<br />

innerhalb des Kantons. Es weist nach wie vor ein<br />

überdurchschnittliches Wachstum auf. Als wichtiger<br />

Zulieferer <strong>für</strong> das Baugewerbe hat die Holzindustrie in<br />

<strong>den</strong> letzten Jahren vom Bauboom profitieren können.<br />

Für das Jahr 2013 prognostiziert BAK Basel ein Wertschöpfungswachstum<br />

von 2,1 Prozent (CH: +1,2%).<br />

NAHRUNGS- UND GENUSSMiTTEliNDUSTRiE<br />

Die unvorteilhafte Währungssituation belastet die Exportzahlen.<br />

Das Basler Institut geht <strong>für</strong> das Jahr 2013<br />

von einem Rückgang der Bruttowertschöpfung um 0,9<br />

Prozent aus (CH: +0,3%). Bereits im laufen<strong>den</strong> Jahr sind<br />

zwischen Januar und September die nominalen Ausfuhren<br />

gesunken. Diese Ten<strong>den</strong>z wird sich fortsetzen.<br />

iNVESTiTiONSGÜTERiNDUSTRiE<br />

Insgesamt liegen die wertmässigen Exporte der Schwyzer<br />

Investitionsgüterindustrie 2012 deutlich unter dem<br />

FOKUS AusgAbe 2 | november 2012<br />

Vorjahresniveau. Die Konjunkturforscher rechnen <strong>für</strong><br />

das laufende Jahr mit einer Abnahme der Wertschöpfung<br />

um 0,7 Prozent (CH: –0,3%). Die leicht vorteilhafteren<br />

konjunkturellen Rahmenbedingungen dürften<br />

im kommen<strong>den</strong> Jahr jedoch zu einem Wachstum führen:<br />

Das Basler Institut prognostiziert <strong>für</strong> 2013 eine<br />

Zunahme der Wertschöpfung um 0,9 Prozent (CH:<br />

+0,3%).<br />

bAUWiRTScHAFT<br />

Die Bevölkerungsentwicklung ist eine wichtige Antriebsfeder<br />

<strong>für</strong> die Bautätigkeit. Nachdem der Kanton<br />

Schwyz im Vergleich zur Gesamtschweiz weniger<br />

stark gewachsen ist, befindet sich das Schwyzer Baugewerbe<br />

seit 2010 unter dem Schweizer Durchschnitt.<br />

Die Konjunkturforscher gehen <strong>für</strong> das laufende Jahr von<br />

einem leichten Wertschöpfungswachstum von 0,8 Pro -<br />

zent aus. Doch schon im kommen<strong>den</strong> Jahr dürfte<br />

wieder ein Minus von 0,9 Prozent resultieren.<br />

HANDEl<br />

2012 ist mit einem Wertschöpfungswachstum von<br />

1,6 Prozent zu rechnen (CH: +1,2%). Damit fällt der<br />

Anstieg zwar deutlich tiefer aus als in <strong>den</strong> Vorjahren,<br />

<strong>den</strong>noch leistet der Handel einen wichtigen Beitrag<br />

zur Entwicklung der Schwyzer Gesamtwirtschaft.<br />

Für 2013 erwarten die Konjunkturforscher ein Wertschöpfungswachstum<br />

von 2,5 Prozent.<br />

GASTGEWERbE<br />

Das Schwyzer Gastgewerbe leidet nach wie vor unter<br />

dem starken Franken. Die Tourismuswirtschaft hat verglichen<br />

mit dem Ausland stark an preislicher Wettbewerbsfähigkeit<br />

eingebüsst. Das Basler Institut rechnet<br />

<strong>für</strong> 2012 mit einem Rückgang der Wertschöpfung im<br />

Schwyzer Gastgewerbe um 3,6 Prozent. Damit sinkt<br />

die Wirtschaftsleistung zum zweiten Mal in Folge um<br />

über 3 Prozent. Die Aussichten sind <strong>für</strong> das kommende<br />

Jahr leicht optimistischer: Die Prognostiker von<br />

BAK Basel erwarten <strong>für</strong> 2013 eine Zunahme der<br />

Wertschöpfung um 0,8 Prozent.<br />

MEHR UNTER<br />

liNK www.szkb.ch/prognosen<br />

17


Unternehmenskauf<br />

dank starkem<br />

partner<br />

18<br />

SERVicE<br />

Die Schwyzer Kantonalbank finanziert Unternehmenskäufe.<br />

in der Regel macht die Finanzierungshöhe<br />

rund 50 prozent des Kaufpreises aus.<br />

Die laufzeiten der Darlehen betragen meistens<br />

fünf bis sieben Jahre.<br />

Die Überlegungen einer Firma zur wirtschaftlichen<br />

und rechtlichen Übernahme einer anderen sind meistens<br />

strategischer Art: sei es, dass ein Unternehmen<br />

neue Märkte erschliessen, seine Wertschöpfungskette<br />

vervollständigen oder seine Kapazitäten vergrössern<br />

will. Eine Zusammenführung – entweder in<br />

Teilen oder als vollständige Integration – wird häufig<br />

auch durchgeführt, um Synergieeffekte und Kosteneinsparungen<br />

zu erzielen. Ist das Ziel <strong>für</strong> eine Unternehmensakquisition<br />

definiert, wird der Markt <strong>für</strong><br />

Zielunternehmen evaluiert. Bei KMU ist das Zielunternehmen<br />

typischerweise bekannt, weil es beispielsweise<br />

mit einer Nachfolgeregelung zusammenhängt<br />

oder ein Konkurrent übernommen wer<strong>den</strong> kann. In<br />

anderen Fällen wer<strong>den</strong> bis zu 30 Übernahmekandidaten<br />

auf eine «Longlist» gesetzt und mittels gezielter<br />

Kriterien rund fünf Zielunternehmen <strong>für</strong> die «Shortlist»<br />

ausgewählt. Treuhänder, Beratungsgesellschaften<br />

oder auch Banken begleiten meistens diesen und<br />

auch nachfolgende Schritte der Übernahme bis zum<br />

Vollzug der Akquisition. Die Schwyzer Kantonalbank<br />

ist auf die Finanzierung von Unternehmenskäufen<br />

spezialisiert und agiert auch als Sparringpartner <strong>für</strong><br />

KMU und ihre Begleiter.<br />

FiNANziERUNG DURcH DiE ScHWYzER<br />

KANTONAlbANK<br />

Es folgt die Kontaktaufnahme mit <strong>den</strong> Zielunternehmen<br />

gemäss «Shortlist», ob überhaupt Interesse an<br />

einem Verkauf besteht. Auf wenigen Seiten Papier<br />

wird die Quintessenz der Kontaktaufnahme zusammengefasst.<br />

Dazu gehört auch die Unterzeichnung<br />

einer beidseitigen Vertraulichkeitserklärung. Besteht<br />

Interesse <strong>für</strong> <strong>den</strong> Verkauf, so einigt man sich über<br />

die grundsätzlichen Rahmenbedingungen. Das<br />

schliesst <strong>den</strong> Austausch wichtiger Unternehmensinformationen,<br />

eine indikative Offerte mit Kaufpreis<br />

Autor<br />

Damian Freitag, Leiter Firmenkun<strong>den</strong><br />

Schwyzer Kantonalbank<br />

und Kaufbedingungen sowie eine Absichtserklärung<br />

ein. Sodann erfolgt die «Due Diligence». Das Zielunternehmen<br />

wird detailliert und auf wesentliche Chancen<br />

und Risiken im Zusammenhang mit der bevorstehen<strong>den</strong><br />

Akquisition überprüft. Diese Prüfung umfasst<br />

nebst der finanziellen Analyse beispielsweise auch<br />

die Beurteilung von Produkten, Kun<strong>den</strong>, Herstellungsprozess,<br />

Lieferanten, Personal sowie der rechtlichen<br />

und steuerrechtlichen Situation des Zielunternehmens.<br />

Anschliessend erfolgt die Unternehmensbewertung<br />

mittels eines detaillierten Finanzplans, die<br />

eine wichtige Voraussetzung <strong>für</strong> die Festlegung des<br />

Kaufpreises bildet. Wenn sich die bei<strong>den</strong> Seiten handelseinig<br />

sind, stellt sich die Frage nach der Finanzierung.<br />

Hier kommt die Schwyzer Kantonalbank ins<br />

Spiel.


Kennt die Schwyzer<br />

Kantonalbank <strong>den</strong><br />

an sie herantreten<strong>den</strong><br />

Käufer bereits, so<br />

hilft das bei der Analyse<br />

und plausibilisierungsarbeit.<br />

FOKUS AusgAbe 2 | november 2012<br />

plAUSibiliSiERUNG DES KAUFpREiSES<br />

Für die Schwyzer Kantonalbank sind insbesondere<br />

der Business- und der Finanzplan wichtige Dokumente.<br />

Der Businessplan beschreibt das Zielunternehmen<br />

sowie die Unternehmensintegration umfassend. Vielfach<br />

hält der Businessplan die Sachverhalte und Erkenntnisse<br />

der «Due Diligence» fest. Der Finanzplan<br />

zeigt insbesondere auf, wie sich Umsätze, Betriebsergebnisse<br />

und Cashflows über die kommen<strong>den</strong> Jahre<br />

aufgrund der Akquisition entwickeln. Er verdeutlicht<br />

auch <strong>den</strong> Finanzierungsbedarf.<br />

Die Schwyzer Kantonalbank analysiert <strong>den</strong> Business-<br />

und <strong>den</strong> Finanzplan. Sie erstellt aufgrund der<br />

Unterlagen eine SWOT-Analyse (Stärken und Chancen<br />

sowie Schwächen und Risiken des Zielunterneh-<br />

mens und der Akquisition) und macht eine saubere<br />

Auslegeordnung <strong>für</strong> die Finanzierungsstruktur. Sie<br />

beantwortet beispielsweise die Fragen, ob die nach<br />

der Übernahme angepeilten Betriebsergebnisse erzielbar<br />

und begründet oder eher unrealistisch sind<br />

und ob die basierend auf <strong>den</strong> resultieren<strong>den</strong> Cashflows<br />

erstellte Unternehmensbewertung plausibel erscheint.<br />

Kennt die Schwyzer Kantonalbank <strong>den</strong> an<br />

sie herantreten<strong>den</strong> Käufer bereits, so hilft das bei der<br />

Analyse und Plausibilisierungsarbeit.<br />

FiNANziERUNGSHöHE UND SicHERHEiTEN<br />

Die Schwyzer Kantonalbank finanziert in der Regel<br />

rund 50 Prozent des Kaufpreises, sofern dieser als<br />

plausibel erachtet wird und im Rahmen der Verschuldungskapazität<br />

des Unternehmens liegt. Mit <strong>den</strong> in<br />

Zukunft erwirtschafteten Cashflows wird auch die<br />

Bankenfinanzierung zurückbezahlt.<br />

Die Bank trägt bei diesen Finanzierungen ein beträchtliches<br />

Risiko. Oft wer<strong>den</strong> diese Finanzierungen<br />

ohne jegliche Sicherheiten («blanko») abgeschlossen.<br />

Sicherheiten wie Grundpfand oder andere Deckungen<br />

(zum Beispiel Bürgschaftsfonds des Kantons<br />

Schwyz) reduzieren das Ausfallrisiko der Bank. Das<br />

heisst, die Schwyzer Kantonalbank ist ohne Sicherheiten<br />

zurückhaltender bezüglich der zu sprechen<strong>den</strong><br />

Finanzierungshöhe. Sie definiert zudem eine<br />

risikogerechte, der Bonität des Unternehmens angepasste<br />

Marge respektive einen entsprechen<strong>den</strong><br />

Zinssatz.<br />

Die Laufzeit des Darlehens beträgt in der Regel fünf<br />

bis sieben Jahre. Die Rückzahlung erfolgt vielfach<br />

linear über die Laufzeit. Es können aber auch, abgestimmt<br />

auf <strong>den</strong> Finanzplan, unterschiedliche Amortisationsraten<br />

definiert wer<strong>den</strong>. Als wichtige Amortisationsregel<br />

gilt typischerweise, dass zuerst das<br />

Darlehen an die Bank zurückgeführt wer<strong>den</strong> muss –<br />

erst danach können andere Darlehen oder eine Ausschüttung<br />

einer Divi<strong>den</strong>de an die Aktionäre erfolgen.<br />

iNFORMATiONS- UND KREDiTKlAUSElN<br />

DiENEN DER AbSicHERUNG<br />

Wichtig <strong>für</strong> die Schwyzer Kantonalbank ist es, <strong>den</strong><br />

Kun<strong>den</strong> zu begleiten. Darum wird eine Informationsklausel<br />

vereinbart. Gemäss dieser informiert das Unternehmen<br />

die Bank quartalsweise oder halbjährlich<br />

mit entsprechen<strong>den</strong> Abschlüssen und Lageberichten<br />

über die Unternehmensaktivitäten.<br />

Des Weiteren sichert sich die Schwyzer Kantonalbank<br />

mit Kreditklauseln ab. Beispielsweise ist es sinnvoll,<br />

dass die Schwyzer Kantonalbank gleichgestellt<br />

mit anderen Banken des Unternehmens oder gar Alleinbank<br />

sein will. Es ist auch vernünftig, dass keine<br />

Aktiven wie etwa Forderungen oder Liegenschaften<br />

ohne Zustimmung der Bank verpfändet wer<strong>den</strong> dürfen.<br />

In einigen Fällen wer<strong>den</strong> auch Kennzahlen zur<br />

Überwachung des Unternehmens verwendet: Zum<br />

Beispiel sollte die Eigenkapitalquote stets grösser als<br />

30 Prozent sein.<br />

MEHR UNTER<br />

liNK www.szkb.ch/firmenkun<strong>den</strong><br />

19


Er trifft <strong>den</strong><br />

richtigen Ton<br />

Walter Nobs trifft (fast) immer <strong>den</strong> richtigen<br />

Ton, sei es im Umgang mit Kun<strong>den</strong> der<br />

Schwyzer Kantonalbank oder mit seiner<br />

Trompete. Vor über 30 Jahren hat seine Lei<strong>den</strong>schaft<br />

<strong>für</strong> die Trompete bei der Jugendmusikschule<br />

in Schwyz begonnen. «Es ist ein<br />

vielseitiges Instrument, das von der Klassik bis<br />

zum Jazz einsetzbar ist.» Seither liess ihn das<br />

Instrument nicht mehr los. Von der Zeit in der<br />

Kollegi-Musik am Gymnasium in Schwyz und<br />

der Feldmusik Schwyz bis zur Militärmusik<br />

und der Stadtharmoniemusik Zürich Oerlikon-<br />

Seebach war er immer musikalisch engagiert.<br />

Besonders in Erinnerung geblieben sind ihm<br />

die Auftritte im Opernhaus Zürich, wo er bei<br />

<strong>den</strong> Aufführungen der Oper «Aida» unter der<br />

Leitung von Nikolaus Harnoncourt als Musiker<br />

mitmachen konnte.<br />

Heute lässt er es musikalisch etwas ruhiger<br />

angehen. Als engagierter Berufsmann und<br />

dreifacher Familienvater ist es nicht immer<br />

einfach, alles unter einen Hut zu bringen.<br />

Bei projektbezogenen Auftritten ist er jedoch<br />

nach wie vor gerne dabei, vor allem natürlich<br />

mit seiner Jazz-Band «Patchwork».<br />

20<br />

MiTARbEiTER pRiVAT SpONSORiNG<br />

Walter Nobs, stellvertretender leiter Firmenkun<strong>den</strong><br />

bei der Schwyzer Kantonalbank, spielt in seiner<br />

Freizeit lei<strong>den</strong>schaftlich gerne Trompete.<br />

Hier zusammen mit seinen Kollegen der Jazz-band<br />

«patchwork».<br />

MEHR UNTER<br />

liNK www.szkb.ch/karriere<br />

Tragfähige<br />

Netzwerke <strong>für</strong><br />

die Wirtschaft<br />

Mit der Unterstützung der plattform<br />

«Wirtschaftsforum des Kantons<br />

Schwyz» hilft die Schwyzer Kantonalbank<br />

Netzwerke knüpfen.<br />

Das Wirtschaftsforum Schwyz stiess auf reges interesse.<br />

Rekordverdächtige 450 personen nehmen daran teil.<br />

Zum siebten Mal fand Ende Oktober 2012 das Wirtschaftsforum<br />

des Kantons Schwyz statt. «Höhenflug<br />

des Schweizer Frankens – Grenzen und Chancen<br />

der Wirtschaft» lautete das Thema, welches Stoff <strong>für</strong><br />

eine fundierte Diskussion im Plenum (Moderation:<br />

SF-Redaktor Reto Lipp) wie auch beim anschliessen<strong>den</strong><br />

Netzwerk-Apéro lieferte. Die Ökonomen Prof.<br />

Dr. Urs Müller, Wirtschaftsforscher, Basel, und Prof.<br />

Dr. Franz Jaeger, Ordinarius <strong>für</strong> Wirtschaftspolitik an<br />

der Universität St. Gallen, tauschten sich nach engagierten<br />

Referaten mit dem Praktiker und Unternehmer<br />

Ingo Steinel, Steinel Solutions AG, Einsiedeln, aus.<br />

Was besonders auffiel: Die Fakten, Erläuterungen


prof. Dr. Urs. Müller, Wirtschaftsforscher, referierte am<br />

Wirtschaftsforum des Kantons Schwyz in pfäffikon.<br />

und Meinungen der Referenten stiessen bei <strong>den</strong> rekordverdächtigen<br />

450 Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />

auf grosse Resonanz: Was ist jetzt zu tun, um<br />

in fünf Jahren fit zu sein (Ingo Steinel)? Schul<strong>den</strong> sind<br />

auch als Investition in die Zukunft zu sehen (Prof. Dr.<br />

Franz Jaeger). Eine starke Währung ist ein Kompliment<br />

an die Volkswirtschaft (Prof. Dr. Urs Müller).<br />

Ein rhetorisch geschliffener, in der Analyse scharfer<br />

Franz Jaeger beendete sein Feuerwerk mit einer<br />

Hommage an die KMU: «Ihr seid schlau. Ihr seid<br />

gut. Ihr meistert alle Krisen.» Balsam auf die Seele<br />

der anwesen<strong>den</strong> KMU-Verantwortlichen.<br />

Das Wirtschaftsforum des Kantons Schwyz ist eine<br />

Veranstaltung, die unter der Schirmherrschaft des<br />

Volkswirtschaftsdepartements des Kantons Schwyz<br />

steht. Dessen Vorsteher, Regierungsrat Kurt Zibung,<br />

betonte in seinem Eingangsreferat <strong>den</strong>n auch die<br />

Bedeutung des Events: «Es ist erfreulich, dass die<br />

Schwyzer Wirtschaft diese Plattform so rege nutzt.<br />

Damit wer<strong>den</strong> Zeichen gesetzt.» Zeichen, die auch<br />

die anderen Patronatsträger, nämlich der Handels-<br />

und Industrieverein des Kantons Schwyz sowie der<br />

kantonale Schwyzer Gewerbeverband, zu setzen<br />

mithelfen.<br />

FOKUS AusgAbe 2 | november 2012<br />

Das Engagement der Schwyzer Kantonalbank <strong>für</strong><br />

das Wirtschaftsforum ist Teil ihrer DNA. Dazu Marketingleiter<br />

Werner Schibig: «Das Wirtschaftsforum<br />

Schwyz ist immer top besetzt und ist eine ausgezeichnete<br />

Plattform <strong>für</strong> die Wirtschaft. Das Forum<br />

und die Schwyzer Kantonalbank verfolgen die<br />

gleichen Ziele, nämlich einer starken Wirtschaft zu<br />

Diensten zu sein. Das grosse Interesse bestärkt uns in<br />

unserem Engagement. Die Plattform bietet die ideale<br />

Voraussetzung, Kontakte zu knüpfen und ein tragfähiges<br />

Netzwerk aufzubauen. Wenn dabei auch<br />

noch wertvolles Wissen transportiert wer<strong>den</strong> kann,<br />

wird der Wert verdoppelt.»<br />

MEHR UNTER<br />

liNK www.szkb.ch/sponsoring<br />

21


Unternehmerschule<br />

bildet Führungskräfte<br />

und Unternehmer<br />

praxisnah weiter<br />

Das unternehmerische Wissen, Denken und Handeln zu fördern –<br />

das ist das ziel der «Unternehmerschule KMU/Gewerbe» in<br />

Goldau und pfäffikon. pro lehrgang absolvieren rund 18 bis 24<br />

Gewerbetreibende und Führungs- sowie Nachwuchskräfte<br />

diese praxisnahe Weiterbildung. Eine Echtfirma dient dabei als<br />

ständige lehr-, Trainings- und Diskussionsplattform.<br />

Die Schwyzer Kantonalbank führt die «Unternehmerschule<br />

KMU/Gewerbe» in Zusammenarbeit mit der<br />

Wyrsch Unternehmerschule AG in Freienbach durch.<br />

Letztere ist EduQua-zertifiziert und arbeitet mit ausgebildeten<br />

Lehrkräften, die selber unternehmerisch<br />

tätig sind und das Wissen mit attraktiven Lehrformen<br />

vermitteln. Inhaber ist seit 2008 Pascal O. Stocker,<br />

der seit 2003 unternehmerisch im Bereich «Weiterbildung<br />

und Unternehmensentwicklung» aktiv ist.<br />

Die Lehrgänge wer<strong>den</strong> jährlich alternierend in<br />

Goldau und in Pfäffikon durchgeführt. Die Schwyzer<br />

Kantonalbank arbeitet bereits seit zehn Jahren<br />

erfolgreich mit der Wyrsch Unternehmerschule AG<br />

zusammen. «Die Lehrgänge sind sehr gut besucht –<br />

rund hundert Unternehmerinnen und Unternehmer aller<br />

Branchen, Führungskräfte mit unternehmerischer<br />

Verantwortung sowie angehende Unternehmer absolvieren<br />

die «Unternehmerschule KMU/Gewerbe»<br />

schweizweit jährlich», sagt Thomas Schumacher,<br />

Geschäftsführer der Wyrsch Unternehmerschule AG.<br />

Im Kanton Schwyz haben bereits über 250 Teilnehmende<br />

die berufsbegleiten<strong>den</strong> Weiterbildungen aus<br />

dem Hause Wyrsch Unternehmerschule AG absolviert.<br />

Die «Unternehmerschule KMU/Gewerbe»<br />

zeichnet sich durch Inhalte aus, die das breite Spektrum<br />

unternehmerischen Handelns umfassen, wie<br />

22<br />

SUccESS STORY<br />

iwan Wolf, Seewen, Teamleiter labor blz<br />

baulabor zentralschweiz AG in Küssnacht<br />

am Rigi und Teilnehmer «Unternehmerschule<br />

KMU/Gewerbe» in Goldau<br />

FOKUS: WESHAlb HAbEN SiE<br />

SicH FÜR DiE «UNTERNEH-<br />

MERScHUlE KMU/GEWERbE»<br />

iN GOlDAU ENTScHiEDEN?<br />

«Die Schwyzer Kantonalbank hat<br />

die Ausschreibung der Schule<br />

direkt an mein Unternehmen gesendet.<br />

Deshalb habe ich 2011<br />

am Info-Abend in Schwyz teilgenommen<br />

und mich aufgrund des<br />

praxisnahen Lehrgangs und der<br />

persönlichen Präsentation angemeldet.<br />

Des Weiteren wird die<br />

Weiterbildung in der Nähe meines<br />

Wohnortes Seewen durchgeführt.»<br />

FOKUS: WAS HAT iHNEN DiE<br />

ScHUlE biSHER GEbRAcHT?<br />

«In gewissen Fächern brachte sie<br />

eine Auffrischung des Bekannten,<br />

beispielsweise in der Mitarbeiterund<br />

Teamführung. Zudem wird<br />

<strong>für</strong> mich unbekannter Lernstoff<br />

vermittelt, wie das Vertragsrecht<br />

und das Rechnungswesen. Die<br />

Themen passen mir, weshalb ich<br />

die Schule <strong>für</strong> mich als ideal empfinde.<br />

Besonders positiv fallen mir<br />

die vielen Praxisbeispiele, die angenehmen<br />

Trainer sowie die gute<br />

Organisation auf.»


Unternehmensführung, Strategie, Rechnungswesen,<br />

Recht, Steuern, Risikomanagement, Marketing und<br />

Verkauf sowie Organisation und Informatik.<br />

pRAxiSbEzUG DANK EcHTFiRMA AlS<br />

lERNWERKSTATT<br />

Eine Echtfirma dient der Unternehmerschule als regelmässige<br />

Lehr-, Trainings- und Diskussionsplattform.<br />

An ihr wird das erworbene Wissen vertieft und<br />

in konkreten Problemstellungen, beispielsweise zum<br />

Thema «Mitarbeiterführung und Recht», angewendet.<br />

Mit einem Businessplan wird ein strategisches<br />

Projekt entwickelt. Zudem wer<strong>den</strong> aktuelle Herausforderungen<br />

der Teilnehmen<strong>den</strong> aktiv abgeholt und<br />

behandelt. Alles Vermittelte liegt thematisch in Form<br />

eines Führungshandbuches vor: während des Unterrichts<br />

als Lernhilfe, <strong>für</strong> die betriebliche Praxis als<br />

Erinnerung und zum Nachschlagen. Nützliche Arbeitspapiere<br />

erhalten die Teilnehmen<strong>den</strong> in digitaler<br />

Form.<br />

Die Lektionen fin<strong>den</strong> abends unter der Woche statt.<br />

Nach knapp einem Jahr und 51 Werktagsaben<strong>den</strong><br />

erhalten die Teilnehmen<strong>den</strong> ein Zertifikat <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

erfolgreichen Besuch des Lehrgangs «Unternehmerschule<br />

KMU/Gewerbe». Die Wyrsch Unternehmerschule<br />

verzichtet auf Hausaufgaben und Prüfungen.<br />

FOKUS AusgAbe 2 | november 2012<br />

Ein weiterer Pluspunkt ist das Netzwerk in der Region,<br />

das sich während des Unterrichts über verschie<strong>den</strong>e<br />

Branchen hinweg bildet. An der Unternehmerschule<br />

arbeiten die Teilnehmen<strong>den</strong> mit regional<br />

verankerten Lernpartnern zusammen. So erweitern<br />

sie ihr Beziehungsnetz stark.<br />

AbEND DER ScHWYzER KANTONAlbANK<br />

Die Schwyzer Kantonalbank führt mit ihren Fachleuten<br />

jährlich einen Abend zum Thema Finanzmärkte<br />

durch. Zudem steht auch der letzte Abend im Zeichen<br />

der Bank: Am Finanzierungsabend beurteilen<br />

Experten die von <strong>den</strong> Teilnehmen<strong>den</strong> ausgearbeiteten<br />

Businesspläne und la<strong>den</strong> zu einem Finanzgespräch<br />

ein.<br />

Der nächste Lehrgang startet am 3. Juni 2013 in<br />

Pfäffikon. Deshalb wird am 16. April 2013 ein Informationsabend<br />

bei der Schwyzer Kantonalbank in<br />

Pfäffikon durchgeführt.<br />

MEHR UNTER<br />

liNK www.unternehmerschule.ch<br />

im Kanton Schwyz haben bereits<br />

über 250 Teilnehmende die<br />

berufsbegleiten<strong>den</strong> Weiterbildungen<br />

aus dem Hause Wyrsch<br />

Unternehmerschule AG absolviert.<br />

23


Nur wen man gut kennt, kann man auch gut beraten.<br />

www.szkb.ch<br />

Marc pfister ist in Gedanken<br />

bestimmt schon in<br />

seiner eigenen badewanne.<br />

Sie und Ihre Firma gut zu kennen, heisst, Ihre Ziele, Bedürfnisse und Geschäftsideen<br />

genau zu verstehen. Bei der Schwyzer Kantonalbank nehmen wir uns<br />

Zeit <strong>für</strong> Sie und Ihre Visionen, hören Ihnen genau zu und arbeiten mit Ihnen<br />

zusammen an einer massgeschneiderten und erfolgversprechen<strong>den</strong> Lösung.<br />

Wilhelm Schmidlin AG, Stahlbadewannen, Oberarth<br />

Denn bei uns stehen kleine und mittlere Unternehmen im Fokus und Grossunternehmen<br />

profitieren zusätzlich von unserem Know-how im Firmenkun<strong>den</strong>zentrum<br />

in Schwyz. So sind wir die grösste Firmenkun<strong>den</strong>-Bank der Region<br />

und stehen Ihnen mit unserer ganzen Erfahrung professionell zur Seite.

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