337 KB - Gemeinde Neuenhof
337 KB - Gemeinde Neuenhof
337 KB - Gemeinde Neuenhof
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Neuenhof</strong><br />
Bau- und Nutzungsordnung (BNO)<br />
gemäss § 15 BauG<br />
1998<br />
Verkaufspreis Fr. 10.--
2<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Seite<br />
1. Geltungsbereich 4<br />
§ 1 Geltungsbereich 4<br />
§ 2 Übergeordnetes Recht 4<br />
§ 3 Personenbezeichnungen 4<br />
2. Raumplanung 5<br />
§ 4 Siedlungserneuerung und -qualität 5<br />
§ 5 Sondernutzungsplanpflicht 5<br />
3. Zonenvorschriften 6<br />
3.1. Bauzonen 6<br />
§ 6 Bauzonen 6<br />
§ 7 Dorfzone 7<br />
§ 8 Wohnzonen 8<br />
§ 9 Wohn- und Gewerbezone 8<br />
§ 10 Zentrumszone 8<br />
§ 11 Gewerbezone 8<br />
§ 12 Industriezone 8<br />
§ 13 Zone für öffentliche Bauten und Anlagen; Kleingärten 9<br />
§ 14 Grünzone 9<br />
3.2. Landwirtschaftszonen 9<br />
§ 15 Landwirtschaftszone 9<br />
3.3. Bauten in der Landwirtschaftszone 10<br />
§ 16 Bauten in der Landwirtschaftszone 10<br />
3.4. Schutzzonen und -objekte 10<br />
§ 17 Schutzzonen 10<br />
§ 18 Landschaftsschutzzone 10<br />
§ 19 Magerwiesen, Feuchtwiesen 11<br />
§ 20 Hochstamm-Obstgärten 11<br />
§ 21 Uferschutzzone Limmat 11<br />
§ 22 Hecken 11<br />
§ 23 Naturobjekte 11<br />
§ 24 Naturschutzzone Wald 11<br />
§ 25 Waldränder 12<br />
§ 26 Ortsbildschutzobjekte 12<br />
§ 27 Kulturobjekte 12<br />
3.5. Zonen gemäss Art. 18 RPG 12<br />
§ 28 Spezialzone Überdeckung A1 12<br />
§ 29 Abbaustelle Jugsital 12<br />
4. Definitionen 13<br />
§ 30 Mindestausnützungsziffer 13<br />
§ 31 Gewerbe 13<br />
§ 32 Arealüberbauung 13<br />
§ 33 Abstand gegenüber dem Kulturland 14<br />
§ 34 Ungleichverteilung der Grenzabstände 14<br />
§ 35 Besondere Vorschriften zum Gebäude- und Grenzabstand 14<br />
2
3<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Seite<br />
5. Bauvorschriften 15<br />
5.1. Baureife, Erschliessung 15<br />
§ 36 Benützung von Privateigentum für öffentliche Zwecke 15<br />
5.2. Technische Bauvorschriften 15<br />
§ 37 Allgemeine Anforderungen 15<br />
§ 38 Energiesparmassnahmen 15<br />
§ 39 Wohnhygiene, Ausrichtung der Wohnungen 16<br />
§ 40 Raummasse, Fenstergrössen, Nebenräume 16<br />
§ 41 Bezug von Wohnungen und Arbeitsräumen 16<br />
§ 42 Spiel- und Begegnungsplätze 16<br />
5.3. Parkierung 17<br />
§ 43 Parkierung 17<br />
§ 44 Anordnung und Gestaltung der Parkierung 17<br />
§ 45 Abstellplätze für Zweiräder und Kinderwagen 17<br />
6. Allgemeine Schutzvorschriften 18<br />
6.1. Grundsätze zum Ortsbildschutz 18<br />
§ 46 Beurteilungskriterien zum Ortsbildschutz 18<br />
§ 47 Anforderungen zur Aussenraumgestaltung 18<br />
§ 48 Materialablagerungen 19<br />
6.2. Umweltschutz 19<br />
§ 49 Einwirkungen 19<br />
§ 50 Lärmschutz 19<br />
§ 51 Entsorgung 19<br />
7. Vollzug und Verfahren 20<br />
§ 52 Zuständigkeit 20<br />
§ 53 Personenwechsel 20<br />
§ 54 Gebührenreglement 20<br />
§ 55 Vollzugsrichtlinien 20<br />
8. Schluss- und Übergangsbestimmung 20<br />
§ 56 Aufhebung bisherigen Rechts 20<br />
Anhang 1 Natur-, Kultur- und Ortsbildschutzobjekte 21<br />
3
4<br />
Die wichtigsten Bestimmungen des übergeordneten Rechts finden sich im kantonalen<br />
Handbuch zum Bau- und Nutzungsrecht (BNR). Es kann bei der Staatskanzlei in<br />
Aarau oder bei der Bauverwaltung <strong>Neuenhof</strong> bezogen werden.<br />
1. Geltungsbereich<br />
Geltungsbereich<br />
§ 1<br />
1 Die Bau- und Nutzungsordnung (BNO) beinhaltet das kommunale Raumplanungs-,<br />
Umweltschutz- und Baurecht.<br />
2 Ihre Vorschriften finden Anwendung auf alle Bauten und Anlagen, deren Nutzung<br />
sowie den Schutz des Bodens.<br />
3 Die BNO gilt für das gesamte <strong>Gemeinde</strong>gebiet.<br />
Übergeordnetes<br />
Recht<br />
Personenbezeichnungen<br />
§ 2<br />
Die Vorschriften des eidgenössischen und kantonalen Rechts bleiben vorbehalten.<br />
§ 3<br />
Die in der BNO verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich auf beide<br />
Geschlechter.<br />
4
5<br />
2. Raumplanung<br />
§ 5<br />
1 Die im Bauzonenplan speziell bezeichneten Flächen dürfen nur erschlossen und<br />
überbaut werden, wenn ein rechtskräftiger Erschliessungs- oder Gestaltungsplan vorliegt.<br />
Siedlungserneuerung<br />
und<br />
-qualität<br />
§ 4<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>rat erstellt in Zusammenarbeit mit den Grundeigentümern und unter<br />
Beizug von Fachleuten rechtzeitig ein Konzept zur Erneuerung und Verbesserung der<br />
Siedlungsqualität unternutzter bzw. sanierungsbedürftiger Gebiete.<br />
Sondernutzungsplanpflicht<br />
2 Für Einkaufszentren und Fachmärkte mit mehr als 3’000 m2 Nettoladenfläche gilt<br />
eine Gestaltungsplanpflicht.<br />
3 Für die folgenden Gebiete gilt eine Gestaltungsplanpflicht. Es sind nachstehende<br />
Grundsätze zu berücksichtigen:<br />
Sandstrasse<br />
a) Städtebaulich gute Lösung im Übergang des Zentrumsbereichs Sandstrasse und<br />
des Wohnquartiers Josefstrasse mit entsprechender Nutzungsanordnung<br />
b) Gemeinsame Erschliessung und koordinierte Parkierung<br />
c) Fussweg-Querverbindung in der Verlängerung der Kappelstrasse.<br />
Hinterhag<br />
a) Gute Gestaltung des Ortseingangs und des Siedlungsrandes<br />
b) Erfüllung der Lärmschutzanforderungen durch entsprechende Nutzungsanordnung<br />
sowie geeignete bauliche und gestalterische Massnahmen<br />
c) Planung eines attraktiven, zeitgemässen Wohnquartiers, das in Etappen realisiert<br />
werden kann.<br />
d) Definition der Erschliessung und der gemeinsamen Ausstattung<br />
5
6<br />
3. Zonenvorschriften<br />
3.1. Bauzonen<br />
Bauzonen<br />
§ 6<br />
1 Der Bauzonenplan scheidet folgende Bauzonen aus:<br />
W2<br />
W3<br />
W4<br />
W5<br />
WG4<br />
Z5<br />
GE<br />
I<br />
Zweck und<br />
Nutzungsart<br />
Wohnen, nicht<br />
störendes Gewerbe<br />
Wohnen, nicht<br />
störendes Gewerbe<br />
Wohnen, nicht<br />
störendes Gewerbe<br />
Wohnen, nicht<br />
störendes Gewerbe<br />
Wohnen, mässig<br />
störendes Gewerbe<br />
Geschäfte, Dienstleistungen<br />
und Gewerbe<br />
sowie Wohnen<br />
Gewerbe, Wohnungen<br />
für Betriebsinhaber und<br />
Personal<br />
Industrie, Wohnungen<br />
für Betriebsinhaber und<br />
Personal<br />
Bauzonen<br />
Vollgeschosse<br />
Max.<br />
Ausnutzung<br />
Min.<br />
Ausnutzung<br />
Grünflächenziffer<br />
max.<br />
Gebäudehöhe<br />
max.<br />
Firsthöhe<br />
Grenzabstand<br />
klein<br />
Grenzabstand<br />
gross<br />
Empfindlichkeitsstufe<br />
2 0.45 7.5m 10.5m 4m 8m II<br />
3 0.55 10m 14m 4m ** II<br />
4 0.65 13m 17m 5m ** II<br />
5 0.75 16m 20m 6m ** II<br />
4 0.65 13m 17m 5m ** III<br />
5 0.75 0.6 16m 20m 6m ** III<br />
* * 0.15 * * * * III<br />
* * 0.15 * * * * IV<br />
D Dorfzone * * * * * * * III<br />
ÖBA<br />
Zone für öffentliche<br />
Bauten und Anlagen;<br />
Kleingärten<br />
* * * * * * II/III<br />
GR Grünzone * * * * III<br />
SÜ<br />
Spezialzone<br />
Überdeckung A1<br />
* * * * * * III<br />
6
7<br />
2 Die mit * bezeichneten Masse legt der <strong>Gemeinde</strong>rat unter Abwägung der privaten<br />
und öffentlichen Interessen im Einzelfall fest.<br />
Grosser<br />
Grenzabstand<br />
3 Die mit ** bezeichneten grossen Grenzabstände entsprechen der Summe von Gebäudehöhe<br />
und einem Viertel der Gebäudelänge. Der grosse Grenzabstand beträgt<br />
höchstens die doppelte Gebäudehöhe.<br />
4 Bei Gewerbenutzung im Erdgeschoss ist in der WG 4 und Z5 der grosse Grenzabstand<br />
nur bei den Obergeschossen einzuhalten. Bei reiner Wohnnutzung gelten die<br />
grossen Grenzabstände auch im Erdgeschoss.<br />
Lärmvorbelastung<br />
Geschosshöhen<br />
Bauweise<br />
5 In den im Bauzonenplan dargestellten lärmvorbelasteten Flächen gilt die Empfindlichkeitsstufe<br />
III.<br />
6 Die Geschosshöhen sind im Rahmen der übrigen Bestimmungen frei.<br />
7 Wo nachfolgend nichts anderes festgelegt wird, ist sowohl die offene als auch die<br />
geschlossene Bauweise zulässig.<br />
Dorfzone<br />
§ 7<br />
1 Die Dorfzone dient der Erhaltung des gesamten alten Dorfes. Dazu gehört<br />
namentlich die das typische Strassendorf bildende Struktur von Bauten und<br />
Freiräumen. Die Dorfzone ist bestimmt für Wohnen, mässig störendes Gewerbe<br />
sowie Landwirtschaft.<br />
2 Gebäude sind mit ihrer Umgebung zu erhalten und dürfen nicht abgebrochen<br />
werden. Der <strong>Gemeinde</strong>rat kann Ausnahmen bewilligen, sofern ein Gebäude für das<br />
Ortsbild unwichtig oder die Erhaltung der Bausubstanz unzumutbar ist.<br />
3 Bauten dürfen umgebaut, umgenutzt und erweitert werden, sofern der Schutzzweck<br />
dadurch nicht beeinträchtigt wird. Unter den gleichen Bedingungen kann der <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
Ergänzungsbauten bewilligen. Es besteht kein Rechtsanspruch auf eine<br />
Erhöhung der bestehenden Nutzung.<br />
4 Bei der Festlegung der Baumasse und der Gestaltungsvorschriften orientiert sich der<br />
<strong>Gemeinde</strong>rat am Charakter der bestehenden Überbauung.<br />
5 Die Errichtung von Aussenantennen und Parabolspiegeln ist im Rahmen des<br />
Bundesrechts untersagt.<br />
6 Die in der Allgemeinen Verordnung zum Baugesetz in § 30 aufgeführten Bauten und<br />
Anlagen unterstehen in der Dorfzone der Bewilligungspflicht. Bewilligungspflichtig sind<br />
zudem Fassadenrenovationen, Neueindeckungen von Dächern und die Erneuerung<br />
von Türen und Fenstern.<br />
7 Der <strong>Gemeinde</strong>rat gewährleistet die fachliche Beratung und zieht soweit möglich<br />
kantonale Fachstellen bei. Zu diesem Zweck sind Bauvorhaben möglichst frühzeitig<br />
anzuzeigen.<br />
7
8<br />
Wohnzonen<br />
§ 8<br />
1 Die Wohnzonen W2, W3, W4 und W5 dienen dem Wohnen. Nicht störendes<br />
Gewerbe ist zugelassen.<br />
2 In der W2 werden Räume im Dach-, Attika- und Untergeschoss nicht zur anrechenbaren<br />
Bruttogeschossfläche gezählt.<br />
Wohn- und<br />
Gewerbezone<br />
§ 9<br />
Die Wohn- und Gewerbezone WG 4 ist für Wohnen und mässig störendes Gewerbe<br />
bestimmt.<br />
Zentrumszone<br />
§ 10<br />
Die Zentrumszone Z5 ist für Nutzungen bestimmt, die im Interesse eines attraktiven<br />
<strong>Gemeinde</strong>zentrums liegen. Zulässig sind mässig störende Nutzungen wie Läden,<br />
Büros und Geschäfte (Dienstleistungen), Handwerks- und Gewerbetriebe sowie<br />
Wohnen.<br />
Gewerbezone<br />
§ 11<br />
1 Die Gewerbezone GE ist für mässig störendes Gewerbe bestimmt.<br />
2 Wohnungen sind nur für den Betriebsinhaber sowie für betrieblich an den Standort<br />
gebundenes Personal gestattet.<br />
3 Grosslagerbauten und -plätze sind ohne eine angemessene Anzahl Arbeitsplätze<br />
nicht gestattet.<br />
Industriezone<br />
§ 12<br />
1 Die Industriezone I ist für grossgewerbliche und industrielle Bauten bestimmt.<br />
2 Wohnungen sind nur für den Betriebsinhaber sowie für betrieblich an den Standort<br />
gebundenes Personal gestattet.<br />
3 Aufgrund der exponierten Lage der Industriezone zwischen dem Erholungsraum<br />
Limmat, der Bahn und der Nationalstrasse müssen sich Bauten hinsichtlich Grösse,<br />
Gestaltung, Oberfläche und Aussenraum so in die Umgebung einordnen, dass eine<br />
gute Gesamtwirkung entsteht.<br />
4 Grosslagerbauten und -plätze sind ohne eine angemessene Anzahl Arbeitsplätze<br />
nicht gestattet.<br />
8
9<br />
Zone für öffentliche<br />
Bauten und Anlagen;<br />
Kleingärten<br />
§ 13<br />
1 Die Zone für öffentliche Bauten und Anlagen ÖBA ist für Bauten und Anlagen bestimmt,<br />
die dem öffentlichen Interesse dienen.<br />
2 Der <strong>Gemeinde</strong>rat legt die Baumasse und Abstände unter Berücksichtigung privater<br />
und öffentlicher Interessen fest. Gegenüber angrenzenden Wohnzonen sind deren<br />
Abstands- und Höhenvorschriften einzuhalten.<br />
3 Solange die Zone ÖBA nicht für öffentliche Bauten und Anlagen genutzt wird, kann<br />
der <strong>Gemeinde</strong>rat die Nutzung mit Kleingärten zulassen. Einzelheiten der Kleingartennutzung<br />
regelt der <strong>Gemeinde</strong>rat in einem Reglement.<br />
Grünzone<br />
§ 14<br />
1 Die Grünzone GR dient der Freihaltung des Gebietes entlang der Limmat, der<br />
Schlittelwiese Papprich und der Siedlungsbegrenzung Chlosterrüti-Damsau.<br />
2 Die Grünzone ist von allen Bauten freizuhalten. In den Grünzonen entlang der<br />
Limmat sind Spazierwege, Erholungsanlagen (Gartenbänke usw.) sowie Kleinbauten,<br />
die zur Pflege der Grünzone notwendig sind, zugelassen.<br />
3.2. Landwirtschaftszonen<br />
Landwirtschaftszone<br />
§ 15<br />
1 Die Landwirtschaftszone ist für die überwiegend bodenabhängige Produktion in den<br />
Bereichen Acker- und Futterbau, Tierhaltung, Gemüse-, Obst- und Rebbau sowie für<br />
den produzierenden Gartenbau bestimmt.<br />
2 Die Zulässigkeit von weiteren Produktionsmethoden und Nutzungsformen richtet sich<br />
nach dem eidgenössischen und kantonalen Recht.<br />
3 Ersatzaufforstungen sowie Anlagen zum ökologischen Ausgleich (z.B. Terrainveränderungen)<br />
bis 50 Aren sind zulässig, soweit keine überwiegenden, insbesondere<br />
landwirtschaftlichen Interessen entgegenstehen.<br />
9
10<br />
3.3. Bauten in der Landwirtschaftszone<br />
§ 16<br />
1 Für alle Bauten und Anlagen ist ein in Abwägung sämtlicher betroffener Interessen<br />
optimaler Standort zu wählen. Sie haben sich in bezug auf Ausmass, Gestaltung,<br />
Stellung sowie Umgebungsbepflanzung ins Landschaftsbild einzufügen.<br />
2 Für Wohngebäude sind 2 Geschosse erlaubt. Im übrigen werden Gebäudehöhen und<br />
Gebäudelängen vom <strong>Gemeinde</strong>rat unter Berücksichtigung der tatsächlichen Verhältnisse<br />
und der bau- und feuerpolizeilichen sowie wohnhygienischen Erfordernisse festgelegt.<br />
Es gilt für alle Bauten gegenüber den angrenzenden privaten Grundstücken<br />
generell ein Grenzabstand aus der halben Gebäudehöhe, mindestens aber 4 m.<br />
3 In der Landwirtschaftszone gilt die Empfindlichkeitsstufe III.<br />
3.4. Schutzzonen und -objekte<br />
Schutzzonen<br />
§ 17<br />
1 Die Schutzzonen im Kulturland dienen der Erhaltung und Entwicklung von<br />
Lebensräumen schutzwürdiger Pflanzen und Tiere.<br />
2 Bauten, Anlagen, Terrainveränderungen (Abgrabungen, Aufschüttungen, Ablagerungen),<br />
Bewässerung, Entwässerung, Umbruch, Verwendung von Pflanzenschutzund<br />
Unkrautvertilgungsmitteln, Düngung, Aufforstung, Betreten, Campieren und das<br />
Entfachen von Feuer sind nicht gestattet.<br />
3 Der <strong>Gemeinde</strong>rat kann solche Massnahmen ausnahmsweise bewilligen, wenn diese<br />
dem Schutzzweck dienlich sind.<br />
Bauten in der<br />
Landwirtschaftszone<br />
Landschaftsschutzzone<br />
§ 18<br />
1 Die Landschaftsschutzzone ist der Landwirtschaftszone überlagert. Sie dient der Erhaltung<br />
der Landschaft in ihrem Aussehen und ihrer Eigenart. Zusätzlich zu den Vorschriften<br />
der Grundnutzungszone sind Bauten und Anlagen sowie Terrainveränderungen<br />
(Abgrabungen, Aufschüttungen, Ablagerungen) verboten.<br />
2 Die zulässige Nutzung bestimmt sich nach den Bestimmungen über die Landwirtschaftsszone.<br />
3 Kleinere Terrainveränderungen, Bienenhäuschen, Weideunterstände, Fahrnisbauten,<br />
die der Bewirtschaftung dienen, sowie betriebsnotwendige Installationen (Hagelschutznetze<br />
usw.) können bewilligt werden, wenn sie auf den Standort angewiesen sind und<br />
keine überwiegenden öffentlichen Interessen entgegenstehen.<br />
10
11<br />
Magerwiesen,<br />
Feuchtwiesen<br />
§ 19<br />
1 Auf den im Kulturlandplan bezeichneten Mager- und Feuchtwiesen ist die standorttypische<br />
Vegetation zu erhalten bzw. zu fördern. Die Wiesen dürfen nicht verbuschen.<br />
2 Die Wiesen sind jährlich mindestens einmal zu mähen, in der Regel nicht vor Anfang<br />
Juli. Nährstoffreiche Bestände sollen früher und mehrmals geschnitten werden. Riedvegetation<br />
wird nicht vor Mitte September geschnitten. Das Schnittgut ist wegzuführen,<br />
möglichst bald nach der Mahd.<br />
Hochstamm-<br />
Obstgärten<br />
§ 20<br />
Die im Kulturlandplan bezeichneten Hochstamm-Obstgärten sind nach Möglichkeit zu<br />
erhalten. Abgehende Bestände sind zu ersetzen. Die <strong>Gemeinde</strong> unterstützt Neuanpflanzungen.<br />
Uferschutzzone<br />
Limmat<br />
§ 21<br />
1 Das Betreten und Befahren der Röhrichte ist nicht gestattet.<br />
2 In den Monaten März bis August haben Boote und andere Schwimmkörper zu den<br />
Röhrichten einen Abstand von 20 m einzuhalten.<br />
Hecken<br />
§ 22<br />
1 Die im Bauzonen-/Kulturlandplan bezeichneten Hecken (einschliesslich Gebüschgruppen,<br />
Ufer- und Feldgehölze sowie Bäume innerhalb der Hecken) dürfen nicht<br />
beseitigt oder beeinträchtigt werden. Sie sind abschnittsweise zu pflegen.<br />
2 Gegenüber geschützten Hecken ist ein Bauabstand von mindestens 4 m einzuhalten.<br />
3 Eine Rodung von Hecken darf nur mit Bewilligung des <strong>Gemeinde</strong>rates bzw. des Baudepartementes<br />
(bei Ufergehölzen) vorgenommen werden, sofern überwiegende öffentliche<br />
oder private Interessen dies erfordern. Die Erteilung einer Bewilligung setzt<br />
voraus, dass an geeigneter Stelle Ersatz geschaffen wird.<br />
Naturobjekte<br />
§ 23<br />
Die in den Nutzungsplänen bezeichneten Naturobjekte (Anhang 1) sind geschützt,<br />
dürfen nicht beseitigt werden und sind artgerecht zu unterhalten.<br />
Naturschutzzone<br />
Wald<br />
§ 24<br />
1 Die Naturschutzzone Wald dient der Erhaltung und Förderung seltener Waldgesellschaften<br />
und besonderer Waldstrukturen als Lebensraum schutzwürdiger Pflanzen<br />
und Tiere.<br />
2 Soweit vertraglich nichts anderes festgelegt wird, sind die Bestände soweit möglich<br />
mit standortheimischen Baumarten und auf natürliche Art zu verjüngen. Bereichernde<br />
Strukturen und Totholz sind zu belassen. Für den Privatwald besteht eine allgemeine<br />
Anzeichnungspflicht durch den Forstdienst.<br />
11
12<br />
Waldränder<br />
§ 25<br />
Die im Kulturlandplan bezeichneten Waldränder sind im Rahmen der waldbaulichen<br />
Planung stufenförmig mit Strauchsaum auszubilden bzw. zu erhalten.<br />
2 Der <strong>Gemeinde</strong>rat legt die Einzelheiten der Erschliessung unter Berücksichtigung privater<br />
und öffentlicher Interessen im Rahmen eines Sondernutzungsplanes fest. Gegenüber<br />
angrenzenden Bauzonen sind deren Abstands- und Höhenvorschriften einzuhalten.<br />
Ortsbildschutzobjekte<br />
§ 26<br />
1 Die im Bauzonenplan bezeichneten Ortsbildschutzobjekte (Anhang 1) sind gemäss<br />
ihrem Schutzzweck zu erhalten und dürfen nicht abgebrochen werden.<br />
2 Bauten dürfen umgebaut, umgenutzt und erweitert werden, sofern der Schutzzweck<br />
dadurch nicht beeinträchtigt wird. Unter den gleichen Bedingungen kann der <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
Ergänzungsbauten bewilligen.<br />
Kulturobjekte<br />
§ 27<br />
Die im Bauzonen-/Kulturlandplan bezeichneten Kulturobjekte (Anhang 1) sind in ihrer<br />
Substanz geschützt. Sie sind ihrem Schutzzweck entsprechend zu erhalten und<br />
dürfen nicht beseitigt werden. Der <strong>Gemeinde</strong>rat kann bei geeignetem Ersatz<br />
Ausnahmen bewilligen.<br />
3.5. Zonen gemäss Art. 18 RPG<br />
Spezialzone Überdeckung<br />
A1<br />
§ 28<br />
1 Für die beabsichtigte Mehrfachnutzung der Nationalstrasse A1 wird eine Spezialzone<br />
Überdeckung A1 ausgeschieden. Sie ist bestimmt für Nutzungen im öffentlichen Interesse,<br />
insbesondere für Bauten und Anlagen für Sport, Freizeit und Erholung. Eine teilweise<br />
Nutzung mit Wohn- und Gewerbebauten ist möglich.<br />
Abbaustelle Jugsital<br />
§ 29<br />
1 Die Abbaustelle Jugsital dient der Gewinnung von Kiessand für den Eigenbedarf der<br />
Ortsbürger- und Einwohnergemeinde <strong>Neuenhof</strong>.<br />
2 Das abgebaute Gebiet ist für die forstwirtschaftliche Nutzung herzurichten.<br />
12
13<br />
4. Definitionen<br />
Mindestausnützungsziffer<br />
§ 30<br />
1 Bei Neubauten in der Zone Z5 darf die Mindestausnützungsziffer nicht unterschritten<br />
werden.<br />
2 Wird die Parzelle nur teilweise überbaut, so ist der Nachweis zu erbringen, dass mit<br />
einer zonengemässen Überbauung des restlichen Grundstücks die Mindestausnützungsziffer<br />
erreicht werden kann.<br />
3 Der <strong>Gemeinde</strong>rat kann Ausnahmen gestatten, wenn das Grundstück wegen öffentlich-rechtlicher<br />
Baubeschränkungen nicht voll überbaubar ist.<br />
Gewerbe<br />
§ 31<br />
1 Als nicht störende Gewerbe gelten in Wohnquartiere passende Kleinbetriebe mit geringem<br />
Zubringerverkehr wie Läden, Büros und Geschäfte (Dienstleistungen), die<br />
keine erheblich grösseren Auswirkungen entfalten, als sie aus dem Wohnen entstehen.<br />
2 Als mässig störend gelten Betriebe gemäss Abs. 1 mit Auswirkungen, die im Rahmen<br />
herkömmlicher Handwerks- und Gewerbebetriebe bleiben, auf die üblichen Arbeitsoder<br />
Öffnungszeiten beschränkt sind und nur vorübergehend auftreten. Betriebe, die<br />
ein hohes Mass an quartierfremdem Verkehr verursachen, gelten nicht als mässig<br />
störend.<br />
Arealüberbauung<br />
§ 32<br />
1 Arealüberbauungen in den Zonen W2, W3, W4 und W5 sind möglich, wenn die<br />
Grundstücke eine zusammenhängende Fläche von mindestens 3000 m2 aufweisen.<br />
In den übrigen Bauzonen ist keine minimale Fläche erforderlich.<br />
2 Sind die Voraussetzungen für Arealüberbauungen erfüllt, ist die Erstellung eines zusätzlichen<br />
Geschosses zulässig.<br />
3 Gegenüber der Regelbauweise kann die Ausnützung wie folgt erhöht werden:<br />
Zonen W2, W3, W4 und W5: Erhöhung um 15 %<br />
Zonen WG 4 und Z5: Ausnützungszuschlag von 0.25.<br />
4 Als Voraussetzung von Arealüberbauungen entlang der Zürcherstrasse kann der<br />
<strong>Gemeinde</strong>rat die geschlossene Bauweise oder den Nachweis verlangen, dass unter<br />
Einbezug der benachbarten Grundstücke eine gesamthaft gute Lösung möglich ist.<br />
13
14<br />
Abstand gegenüber<br />
dem Kulturland<br />
§ 33<br />
1 Gegenüber dem Kulturland ist für Bauten der zonengemässe Grenzabstand einzuhalten.<br />
2 Dieser Grenzabstand kann weder aufgehoben noch reduziert werden (§ 47 Abs. 2<br />
BauG, § 18 Abs. 2 ABauV).<br />
Ungleichverteilung<br />
der Grenzabstände<br />
§ 34<br />
1 Die Grenzabstände können bei Einhaltung des Gebäudeabstandes durch schriftliche<br />
Vereinbarung ungleich verteilt werden.<br />
2 Die Vereinbarung ist dem <strong>Gemeinde</strong>rat mit dem Baugesuch einzureichen.<br />
Besondere Vorschriften<br />
zum<br />
Gebäude- und<br />
Grenzabstand<br />
§ 35<br />
Stehen auf anstossenden Grundstücken schon Bauten mit geringeren als den zonengemässen<br />
Grenzabständen, so muss ein Neubau lediglich den Grenzabstand, nicht<br />
aber den Gebäudeabstand einhalten, wenn die architektonischen, gesundheits- und<br />
feuerpolizeilichen Anforderungen gewahrt bleiben.<br />
14
15<br />
5. Bauvorschriften<br />
5.1. Baureife, Erschliessung<br />
Benützung von<br />
Privateigentum für<br />
öffentliche Zwecke<br />
§ 36<br />
1 Die Benennung der Strassen, Wege und Plätze sowie die Strassennummerierung der<br />
Bauten sind Sache des <strong>Gemeinde</strong>rates.<br />
2 Öffentliche Brunnen, Kabelverteilkasten, Personenunterstände bei Bushaltestellen<br />
und andere im öffentlichen Interesse liegenden Einrichtungen dürfen an die Grenze<br />
der Privatgrundstücke gestellt werden.<br />
3 Die <strong>Gemeinde</strong> kann öffentlichen Zwecken dienende Vorrichtungen wie Verkehrs- und<br />
Werkleitungstafeln, Lampen, Leitungsmasten, Hydranten usw. auf oder an Privateigentum<br />
anbringen.<br />
4 Die <strong>Gemeinde</strong> kann in das Trasse aller öffentlichen und privaten Verkehrswege<br />
Werkleitungen aller Art verlegen. Die <strong>Gemeinde</strong> kann solche Leitungen auch ausserhalb<br />
des Strassenkörpers in privates Eigentum verlegen, wenn sich hiefür eine Notwendigkeit<br />
ergibt. Nach Bauarbeiten ist der frühere Zustand wieder herzustellen.<br />
5 Die <strong>Gemeinde</strong> kann eine vorübergehende Beanspruchung von privaten Strassen für<br />
Umleitungen anordnen, sofern dies die Verkehrssituation erfordert.<br />
6 Auf die Interessen der betroffenen Grundeigentümer ist weitmöglichst Rücksicht zu<br />
nehmen.<br />
5.2. Technische Bauvorschriften<br />
Allgemeine<br />
Anforderungen<br />
§ 37<br />
1 Hinsichtlich Sicherheit, Fundation, Konstruktion, Material und Feuchtigkeitsisolation<br />
gelten die anerkannten Regeln der Baukunst als Richtlinie.<br />
2 Der <strong>Gemeinde</strong>rat kann, wenn nötig, auf Kosten der Bauherrschaft eine Begutachtung<br />
durch Fachleute anordnen und besondere Massnahmen verlangen, soweit überwiegende<br />
öffentliche Interessen dies erfordern.<br />
3 Dem Aspekt der öffentlichen Sicherheit ist bei der Planung, der Ausführung und dem<br />
Betrieb von Bauten und Anlagen hohes Gewicht beizumessen.<br />
Energiesparmassnahmen<br />
§ 38<br />
1 Es sollen nach Möglichkeit keine Einzelfeuerungsanlagen erstellt werden, sofern ein<br />
Zusammenschluss zu einer Gruppenheizung oder die Versorgung mit Abwärme oder<br />
zentral hergestellter Wärme möglich, sinnvoll und zumutbar ist.<br />
2 Aussenwände dürfen nachisoliert werden, selbst wenn dadurch die Vorschriften über<br />
die Grenz- und Gebäudeabstände nicht mehr im vollen Masse eingehalten und die<br />
Ausnützungsziffer überschritten werden.<br />
15
16<br />
Wohnhygiene, Ausrichtung<br />
der<br />
Wohnungen<br />
§ 39<br />
Die Ausrichtung der Wohnungen ist auf die örtlichen Verhältnisse (Lärm, Besonnung,<br />
Nutzung der Räume, Einpassung usw.) abzustimmen. Ausschliesslich nach Norden<br />
orientierte Wohnungen sind nur in Ausnahmefällen gestattet.<br />
Raummasse,<br />
Fenstergrössen,<br />
Nebenräume<br />
§ 40<br />
1 Für Neubauten gelten nachstehende Masse:<br />
Wohn-, Schlaf- und Arbeitsräume<br />
Raumhöhen:<br />
- Vollgeschoss mind. 2.30 m<br />
- Dachgeschoss mind. 2.30 m auf mind. 5 m 2 Fläche<br />
Fensterflächen:<br />
1/10 der anrechenbaren Bodenfläche<br />
Zimmerflächen:<br />
Die Nettowohnfläche pro Zimmer darf 10 m 2 nicht unterschreiten. Kleinere Räume<br />
sind zulässig, sofern sie mit andern Räumen zusammengelegt werden können.<br />
Nebenräume in Mehrfamilienhäusern<br />
Abstellraum:<br />
- pro Wohnung mind. 4 m 2 (im Estrich oder auf dem<br />
gleichen Geschoss wie die Wohnung)<br />
Keller<br />
- für eine 1-Zimmer-Wohnung mind. 4 m 2<br />
- für jedes weitere Zimmer 1 m 2 zusätzlich<br />
2 Die Wohnungen haben ausreichende und gut benützbare Garten-, Terrassen- oder<br />
Balkonflächen aufzuweisen (ausgenommen Klein- und Dachwohnungen).<br />
3 In der Dorfzone kann der <strong>Gemeinde</strong>rat Abweichungen bewilligen.<br />
4 Von diesen Bestimmungen kann beim Wohnungsbau im Rahmen des Eidg. Wohnbau-<br />
und Eigentumsförderungsgesetzes im Sinne der massgebenden Richtlinien abgewichen<br />
werden.<br />
Bezug von<br />
Wohnungen und<br />
Arbeitsräumen<br />
§ 41<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>rat kann den Bezug von Wohnungen und Arbeitsräumen verweigern,<br />
wenn das Gebäude nicht genügend ausgetrocknet ist, die Sicherheits- und Schutzvorkehrungen<br />
oder die Anforderungen des Schall- oder Wärmeschutzes nicht erfüllt sind.<br />
Spiel- und<br />
Begegnungsplätze<br />
§ 42<br />
Die Grösse der Spiel- und Begegnungsplätze hat gesamthaft mindestens 15 % der<br />
anrechenbaren Bruttogeschossfläche zu betragen. Als Richtlinie für die Gestaltung<br />
gelten die Empfehlungen der Pro Juventute.<br />
16
17<br />
5.3. Parkierung<br />
Parkierung<br />
§ 43<br />
Die Erstellung von Abstellplätzen für Fahrzeuge richtet sich nach den kantonalen Vorgaben.<br />
Bestimmungen über Ersatzabgaben und das Dauerparkieren auf öffentlichem<br />
Grund sind im Parkierungsreglement enthalten.<br />
Anordnung und<br />
Gestaltung der<br />
Parkierung<br />
§ 44<br />
1 Parkplätze sind zusammengefasst, überbauungs- und verkehrsgerecht anzuordnen.<br />
2 Die Parkplätze sind so zu gestalten, dass eine gute Freiraum- und Strassenraumqualität<br />
entsteht. Insbesondere sind oberirdische Abstellplätze zur Erhaltung von<br />
Grünflächen und Vorgärten zweckmässig anzuordnen.<br />
Abstellplätze für<br />
Zweiräder und<br />
Kinderwagen<br />
§ 45<br />
1 Bei Mehrfamilienhäusern sind Abstellplätze für Velos und Mofas nahe beim Hauseingang,<br />
gut zugänglich und abschliessbar vorzusehen.<br />
2 In jedem Mehrfamilienhaus sind genügend grosse, gut zugängliche Abstellräume für<br />
Kinderwagen und dergleichen vorzusehen.<br />
17
18<br />
6. Allgemeine Schutzvorschriften<br />
6.1. Grundsätze zum Ortsbildschutz<br />
Beurteilungskriterien<br />
zum<br />
Ortsbildschutz<br />
§ 46<br />
1 Der <strong>Gemeinde</strong>rat beurteilt die Einordnung von Bauten und Anlagen in das Ortsbild<br />
nach folgenden Kriterien:<br />
a) Stellung (Firstrichtung),<br />
b) Grösse der Baukuben,<br />
c) Wirkung im Strassenraum,<br />
d) Form, Staffelung, Gliederung der Baumasse,<br />
e) Dachform, Dachneigung, Dachgestaltung,<br />
f) Fassadengliederung,<br />
g) Materialwahl, Farbe,<br />
h) Terrain- und Umgebungsgestaltung, Einfriedigungen.<br />
Befugnisse des<br />
<strong>Gemeinde</strong>rates<br />
2 Der <strong>Gemeinde</strong>rat kann bei Baugesuchen<br />
a) zusätzliche Unterlagen (Farbmuster, Materialangaben, Dachaufsichten, Aufnahmepläne<br />
des Altbestandes, Modelle, Umgebungsplan mit Gebäudeprofilen, Angaben<br />
über Gestaltung und Bepflanzung des Aussenraumes usw.) verlangen;<br />
b) Vorschläge zur besseren Einordnung unterbreiten;<br />
c) in empfindlicher Umgebung sowie bei aussergewöhnlichen Bauten eine Begutachtung<br />
verlangen;<br />
d) Verbesserungen oder die Beseitigung störender Anlagen und Bauteile verlangen,<br />
soweit dies technisch möglich und wirtschaftlich tragbar ist, und<br />
e) die Baubewilligung verweigern, soweit die Beeinträchtigung der Umgebung nicht<br />
auf andere Weise vermieden werden kann.<br />
Anforderungen zur<br />
Aussenraumgestaltung<br />
§ 47<br />
1 Das Terrain soll nicht unnötig verändert werden. Ökologisch wertvolle Objekte sind<br />
zu schonen. Terrainveränderungen dürfen die Nachbarn nicht übermässig beeinträchtigen,<br />
müssen sich einwandfrei in die Umgebung einordnen und dürfen die Verkehrssicherheit<br />
nicht beeinträchtigen. Versiegelte Flächen sind auf das Notwendige zu beschränken.<br />
2 Wer an seinem Grundstück die Höhenlage verändert, hat das Erdreich mit Böschungen<br />
und nötigenfalls mit Stützmauern zu sichern. Stützmauern sind in genügender<br />
Stärke zu erstellen, in gutem Zustand zu erhalten und in der Regel zu bepflanzen.<br />
3 Die Umgebungsarbeiten bilden einen Bestandteil des Bauprojektes. Der <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
erlässt gegebenenfalls entsprechende Auflagen in der Baubewilligung.<br />
18
19<br />
Materialablagerungen<br />
§ 48<br />
1 Die Ablagerung von Material für eine Dauer von mehr als 2 Monaten kann nur in den<br />
Zonen GE und I bewilligt werden.<br />
2 Der <strong>Gemeinde</strong>rat kann Auflagen machen über die zugelassenen Materialien sowie<br />
über Höhe, Abstände und Gestaltung der Ablagerung und des Lagerplatzes. Er kann<br />
nötigenfalls eine Umzäunung verlangen.<br />
6.2. Umweltschutz<br />
Einwirkungen<br />
§ 49<br />
1 Jedermann ist verpflichtet, sich bei Ausübung seines Eigentums, wie namentlich<br />
beim Betrieb eines gewerblichen oder industriellen Unternehmens, aller übermässigen<br />
Einwirkungen auf das Eigentum der Nachbarn und der weiteren Umgebung zu<br />
enthalten.<br />
2 Verboten sind insbesondere alle schädlichen und nach Lage sowie Beschaffenheit<br />
der Grundstücke oder nach Ortsgebrauch nicht gerechtfertigten Einwirkungen durch<br />
Lärm, Erschütterungen, Geruch, Abgase, Rauch, Russ, Dünste, Staub oder Strahlen.<br />
3 Eigentümer und Besitzer von Grundstücken haben alle zumutbaren baulichen und<br />
betrieblichen Massnahmen zu treffen, um Einwirkungen auf die Umgebung möglichst<br />
gering zu halten, soweit dies technisch und betrieblich möglich und wirtschaftlich tragbar<br />
ist.<br />
Lärmschutz<br />
§ 50<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>rat kann die Anforderungen an die Lärmschutzarchitektur (Stellung und<br />
Gestaltung der Bauten, Anordnung lärmempfindlicher Räume, Schallschutzmassnahmen<br />
usw.) im Sinne der Vorsorge verschärfen, selbst wenn die Grenzwerte eingehalten<br />
sind, soweit dies technisch und betrieblich möglich sowie wirtschaftlich tragbar ist.<br />
Dies gilt insbesondere bei Bauten mit lärmempfindlichen Räumen, die die elementaren<br />
Regeln des Lärmschutzes missachten, sowie in Gebieten, die infolge Vorbelastung<br />
der nächsthöheren Empfindlichkeitsstufe zugeordnet sind.<br />
Entsorgung<br />
§ 51<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>rat kann die Erstellung der erforderlichen Kompostier- und Entsorgungsplätze<br />
verlangen.<br />
19
20<br />
7. Vollzug und Verfahren<br />
Zuständigkeit<br />
§ 52<br />
1 Der <strong>Gemeinde</strong>rat kann Kommissionen mit beratender Funktion bestellen. Er kann für<br />
die Prüfung von Gesuchen und für Vollzugskontrollen externe Fachleute sowie regionale<br />
Stellen beiziehen.<br />
2 Der <strong>Gemeinde</strong>rat kann die Bewilligungen von Bauvorhaben, die weder nachbarliche<br />
noch öffentliche Interessen berühren, an die Bauverwaltung / die Baukommission delegieren.<br />
Im übrigen ist für Verfügungen und Entscheide aller Art der <strong>Gemeinde</strong>rat zuständig.<br />
3 Der <strong>Gemeinde</strong>rat regelt die Einzelheiten in einem Reglement.<br />
Personenwechsel<br />
§ 53<br />
Tritt während der Bauausführung ein Wechsel in der Person des Bauherrn oder des<br />
Grundeigentümers ein, so ist dem <strong>Gemeinde</strong>rat innert 10 Tagen schriftlich Mitteilung<br />
zu machen.<br />
Gebührenreglement<br />
§ 54<br />
Die Gebühren und die Tragung der weiteren Verfahrenskosten (Auslagen für externe<br />
Fachleute und regionale Stellen, Expertisen usw.) richten sich nach dem Gebührenreglement<br />
der <strong>Gemeinde</strong>.<br />
Vollzugsrichtlinien<br />
§ 55<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>rat kann Richtlinien zum Vollzug der BNO erlassen.<br />
8. Schluss- und Übergangsbestimmung<br />
Aufhebung bisherigen<br />
Rechts<br />
§ 56<br />
Durch diese BNO werden aufgehoben:<br />
a) Die Bauordnung vom 8. Juni 1978<br />
b) Die Nutzungsordnung Kulturland vom 10. Mai 1995<br />
Mit Änderungen beschlossen an der <strong>Gemeinde</strong>versammlung vom 9. Juni 1998.<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>ammann: Der <strong>Gemeinde</strong>schreiber I:<br />
R. Stutz M. Muther<br />
Genehmigung:<br />
Beschluss vom Grossen Rat am 26. Oktober 1999<br />
20
21<br />
Anhang 1<br />
Naturobjekte:<br />
(Objekt Nr. gemäss Inventar zur Kulturlandplanung)<br />
2.3.1 Weiher/Biotop mit Umgebung in den Studenächer<br />
2.3.2 Weiher im Moserai<br />
2.3.3 Zwei Weiher am Waldrand als Sandfang genutzt<br />
2.3.4 Zwei Quelltümpel im Wald<br />
3.8.2 Alpenkalk-Findling<br />
Kulturobjekte:<br />
(Objekt Nr. gemäss Inventar zur Kulturlandplanung)<br />
4.2.4 Drahtseilbrücke über die Limmat<br />
Ortsbildschutzobjekte:<br />
(Objekt Nr. gemäss Kurzinventar der kantonalen Denkmalpflege)<br />
902 Altes Schulhaus, Zürcherstrasse 89<br />
910 Villa Ermitage<br />
21