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Emax - ABB SACE Division

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Der Schutzauslöser PR122/P bietet zwei verschiedene, zueinander alternative Arten des Erdschlussschutzes:<br />

Interne Schutzfunktion G<br />

Sie wird im Relais realisiert, indem die Vektorsumme der Phasenströme und des Neutralleiters errechnet wird. Der Fehlerstrom ist durch die folgende<br />

Gleichung gegeben:<br />

Wenn beim Stromkreis kein Fehler vorliegt, ist der Modul der Summe dieser Ströme stets 0; andernfalls nimmt der Fehlerstrom einen immer größeren<br />

Wert an, der vom Umfang des Fehlers abhängig ist. Dies ist die standardmäßig eingestellte Funktionsweise.<br />

HINWEIS: Auch mit Stromsensor für externen Neutralleiter verwendbar.<br />

Schutzfunktion G mit externem Ringkernwandler (Rückfehlerstromschutz)<br />

Diese auch als Rückfehlerstromschutz bezeichnete Funktion verwendet man für die Überwachung des Betriebs einer Maschine (Transformator,<br />

Generator oder Motor usw.), deren Wicklungen im Stern geschaltet sind.<br />

Für diese Schutzfunktion ist ein Ringkernwandler erforderlich, der das Kabel umschließt, das den Sternpunkt der Maschine mit Erde verbindet.<br />

Der in der Wicklung des Ringkernwandlers induzierte Strom ist proportional zum Fehlerstrom, der in diesem Fall nur den Ringkern passiert.<br />

Um diese Funktion zu nutzen, muss man im Menü Einstellungen/Leistungsschalter die Option Erdschlussschutz wählen.<br />

Der externe Ringkernwandler muss an den Schutzauslöser PR122/P mit einem geschirmten verdrillten Leiterpaar angeschlossen<br />

werden (siehe Anm. A in Abs. 11.2.2), dessen Länge nicht mehr als 15 m betragen darf.<br />

Der Schirm muss sowohl auf der Seite des Leistungsschalters als auch auf der Seite des Ringkernwandlers geerdet werden.<br />

Es ist unabdingbar, dass der Sternpunkt durch Verwirklichung eines Schutzes gemäß Netzform TT direkt mit der Erde verbunden ist und nicht auch<br />

als Neutralleiter verwendet wird (wie im TN-C-Netz). Die Schutzfunktionen G und G EXT können gleichzeitig eingeschaltet werden. Der für die<br />

Schutzfunktion Gext einstellbare Mindestwert ist 0,1xIn (In= Bemessungsstrom des Summenstrom-Ringkernwandlers; die möglichen Einstellwerte<br />

für In sind: 100, 250, 400 und 800A).<br />

13.2.9.5.1 Anlaufschwelle “G”<br />

Die Wahl der Anlauffunktion ist möglich, wenn die stromunabhängige Kennlinie gewählt wurde.<br />

Die Funktion kann auf der Seite der Schutzfunktion “G” ein- und abgeschaltet werden.<br />

Das Verhalten der Funktion ist identisch mit dem für die Schutzfunktion "S" beschriebenen Verhalten (siehe Abs. 13.2.9.2.2).<br />

13.2.9.5.2 Zonenselektivität “G”<br />

Man kann die Funktion Zonenselektivität einschalten, wenn eine Kennlinie mit stromunabhängiger Verzögerung der Auslösung gewählt wurde. Der<br />

Betrieb ist nur bei Vorhandensein einer Hilfsspannung gewährleistet.<br />

Die Zonenselektivität "G" kann gleichzeitig mit der Zonenselektivität "S" aktiviert werden.<br />

Verhalten und Verdrahtung der Funktion sind identisch mit denen der Zonenselektivität "S" (siehe Abs. 13.2.9.2.3).<br />

13.2.9.6 Schutz gegen Phasenunsymmetrie “U”<br />

Die abschaltbare Schutzfunktion mit stromunabhängiger Auslöseverzögerung spricht an, wenn für eine Zeit, die größer oder gleich der<br />

eingestellten Zeit t6 ist, eine Unsymmetrie zwischen zwei oder mehr Phasen festgestellt wird, die den eingestellten Schwellwert I6 überschreitet.<br />

Bereich: 2 … 90%, mit Schritten von 1%.<br />

I<br />

max<br />

− I<br />

min<br />

Der Prozentsatz der Unsymmetrie wird wie folgt berechnet: %Unsym. = ⋅100<br />

wobei gilt: I<br />

I<br />

max<br />

ist der maximale Phasenstrom und I min<br />

ist der minimale Phasenstrom.<br />

Die Auslösesteuerung der Schutzfunktion kann ausgeschaltet werden ("Auslösung freigeben: Off").<br />

In diesem Fall wird der Leistungsschalter während der ganzen Dauer der Unsymmetrie nicht ausgeschaltet, sondern nur<br />

diese Bedingung durch Aufleuchten der LED "Warning" und eine Warnmeldung signalisiert.<br />

Wenn der Phasenstrom größer als 6xIn ist, schaltet sich die Schutzfunktion "U" selbsttätig ab, da in diesem Fall die anderen<br />

Schutzfunktionen eingreifen, insofern der Fehler als ein Phasenfehler angesehen wird.<br />

Für maximale Phasenströme unter 0,3xIn ist die Schutzfunktion nicht freigegeben.<br />

13.2.9.7 Interner Übertemperaturschutz "OT" des Relais<br />

Im Schutzauslöser PR122/P befindet sich ein Sensor, der die Temperatur des Auslösers überwacht.<br />

Dies gestattet die Meldung von anomalen Temperaturen, die vorübergehende oder permanente Funktionsstörungen der elektronischen<br />

Komponenten des Schutzauslösers verursachen könnten.<br />

Diese Schutzfunktion hat zwei Funktionszustände:<br />

Zustand “TEMPERATURWARNUNG” bei –25 °C < Temp. < -20 °C oder 70 °C < Temp. < 85 °C : Das Display wird<br />

ausgeschaltet und die LED “WARNING” blinkt mit einer Frequenz von 0,5 Hz.<br />

Zustand “TEMPERATURALARM” bei Temp. < –25°C oder Temp. > 85°C : Das Display wird<br />

ausgeschaltet, die LEDs “WARNING” und ""ALARM" blinken mit 2 Hz und die Auslösung wird veranlasst (falls mittels Parameter “Over Temper.<br />

Trip = On” freigegeben).<br />

HINWEIS:<br />

• Bei Vorliegen der Warnung oder des Alarms wird das Display zum Schutz seiner Funktionsfähigkeit vorübergehend ausgeschaltet.<br />

• Die überwachte Temperatur wird nicht auf dem Display angezeigt.<br />

Die Schutzfunktion ist sowohl bei Speisung mit Hilfsspannung und als auch bei Eigenspeisung aktiviert.<br />

max<br />

Überarb.<br />

Die Abschaltung der Auslösesteuerung der Schutzfunktion hat zur Folge, dass der Schutzauslöser PR122/P bei<br />

eingeschaltetem Leistungsschalter innerhalb eines Temperaturbereichs in Betrieb bleibt, in dem die einwandfreie<br />

Funktionsfähigkeit der Elektronik nicht gewährleistet ist.<br />

L2234<br />

L3034<br />

Gerät<br />

Dok. Nr.<br />

<strong>Emax</strong><br />

1SDH000460R0003<br />

Maßstab<br />

Seite Nr.<br />

47/158

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