Emax - ABB SACE Division
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14.2.9.7 Schutzfunktion "G"<br />
Diese abschaltbare Schutzfunktion gestattet die Auslösung mit unabhängiger Verzögerung (t=k) oder mit stromabhängiger Verzögerung (t=k/<br />
i 2 ); im letztgenannten Fall ist die Auslösezeit durch den folgenden Ausdruck gegeben:<br />
<br />
Max <br />
2<br />
, t <br />
4 wobei gilt I=I I 2 f<br />
/I 4<br />
, I f<br />
ist der Fehlerstrom und I 4<br />
die Ansprechschwelle der Schutzfunktion.<br />
<br />
HINWEIS: Die Zeit wird in Sekunden angegeben.<br />
Die Auslösesteuerung der Schutzfunktion kann ausgeschaltet werden ("Auslösung freigeben: Off").<br />
Der Leistungsschalter wird während der ganzen Dauer des Erdschlussfehlers nicht ausgeschaltet, sondern es wird nur der<br />
Alarmzustand signalisiert (Einschaltung der LED "Alarm" und Ausgabe einer Alarmmeldung).<br />
Der Schutzauslöser PR123/P bietet zwei verschiedene Arten des Erdschlussschutzes, die gleichzeitig aktiviert werden können:<br />
Interne Schutzfunktion G<br />
Sie wird im Relais realisiert, indem die Vektorsumme der Phasenströme und des Neutralleiters errechnet wird. Der Fehlerstrom ist durch die folgende<br />
Gleichung gegeben:<br />
Wenn beim Stromkreis kein Fehler vorliegt, ist der Modul der Summe dieser Ströme stets 0; andernfalls nimmt der Fehlerstrom einen immer größeren<br />
Wert an, der vom Umfang des Fehlers abhängig ist. Dies ist die standardmäßig eingestellte Funktionsweise.<br />
HINWEIS: Auch mit Stromsensor für externen Neutralleiter zu verwenden.<br />
Schutzfunktion G mit externem Ringkernwandler (Rückfehlerstromschutz)<br />
Diese auch als Rückfehlerstromschutz bezeichnete Funktion verwendet man für die Überwachung des Betriebs einer Maschine (Transformator,<br />
Generator oder Motor usw.), deren Wicklungen im Stern geschaltet sind.<br />
Für diese Schutzfunktion ist ein Ringkernwandler erforderlich, der das Kabel umschließt, das den Sternpunkt der Maschine mit Erde verbindet.<br />
Der in der Wicklung des Ringkernwandlers induzierte Strom ist proportional zum Fehlerstrom, der in diesem Fall nur den Ringkern passiert.<br />
Um diese Funktion zu nutzen, muss man im Menü Einstellungen/Leistungsschalter die Option Erdschlussschutz wählen.<br />
Der externe Ringkernwandler muss an den Schutzauslöser PR123/P mit einem geschirmten verdrillten Leiterpaar angeschlossen<br />
werden (siehe Anm. A in Abs. 11.2.2), dessen Länge nicht mehr als 15 m betragen darf.<br />
Der Schirm muss sowohl auf der Seite des Leistungsschalters als auch auf der Seite des Ringkernwandlers geerdet werden.<br />
Es ist unabdingbar, dass der Sternpunkt durch Verwirklichung eines Schutzes gemäß Netzform TT direkt mit der Erde verbunden ist und nicht auch<br />
als Neutralleiter verwendet wird (wie im TN-C-Netz).<br />
Die Schutzfunktionen G und G EXT können gleichzeitig eingeschaltet werden.<br />
Der für die Schutzfunktion Gext einstellbare Mindestwert ist 0,1xIn (In= Bemessungsstrom des Summenstrom-Ringkernwandlers; die möglichen<br />
Einstellwerte für In sind: 100, 250, 400 und 800A).<br />
14.2.9.7.1 Anlaufschwelle "G"<br />
Die Wahl der Anlauffunktion ist möglich, wenn die stromunabhängige Kennlinie gewählt wurde.<br />
Die Funktion kann auf der Seite der Schutzfunktion “G” ein- und abgeschaltet werden.<br />
Das Verhalten der Funktion ist identisch mit dem für die Schutzfunktion "S" beschriebenen Verhalten (siehe Abs. 14.2.9.2.2).<br />
14.2.9.7.2 Zonenselektivität "G"<br />
Man kann die Funktion Zonenselektivität einschalten, wenn eine Kennlinie mit stromunabhängiger Verzögerung der Auslösung gewählt wurde. Die<br />
Verdrahtung und die Aktivierung der Zonenselektivität "G" ist alternativ zu der der Schutzfunktion "D" und der Betrieb ist nur bei Vorhandensein einer<br />
Hilfsspannung gewährleistet.<br />
Die Zonenselektivität "G" kann gleichzeitig mit der Zonenselektivität "S" aktiviert werden.<br />
Verhalten und Verdrahtung der Funktion sind identisch mit denen der Zonenselektivität "S" (siehe Abs. 14.2.9.2.3).<br />
14.2.9.8 Schutz gegen Phasenunsymmetrie "U"<br />
Die abschaltbare Schutzfunktion mit stromunabhängiger Auslöseverzögerung spricht an, wenn für eine Zeit, die größer oder gleich der<br />
eingestellten Zeit t6 ist, eine Unsymmetrie zwischen zwei oder mehr Phasen festgestellt wird, die den eingestellten Schwellwert I6 überschreitet.<br />
Bereich: 2 … 90%, mit Schritten von 1%.<br />
I<br />
max<br />
− I<br />
min<br />
Der Prozentsatz der Unsymmetrie wird wie folgt berechnet: %Unsym..<br />
= ⋅100<br />
wobei gilt: I<br />
I<br />
max<br />
ist der maximale Phasenstrom und I min<br />
ist<br />
max<br />
der minimale Phasenstrom.<br />
Die Auslösesteuerung der Schutzfunktion kann ausgeschaltet werden ("Auslösung freigeben: Off").<br />
In diesem Fall wird der Leistungsschalter während der ganzen Dauer der Unsymmetrie nicht ausgeschaltet, sondern nur<br />
diese Bedingung durch Aufleuchten der LED "Warning" und eine Warnmeldung signalisiert.<br />
Wenn der Phasenstrom größer als 6xIn ist, schaltet sich die Schutzfunktion "U" selbsttätig ab, da in diesem Fall die anderen<br />
Schutzfunktionen eingreifen, insofern der Fehler als ein Phasenfehler angesehen wird.<br />
Für maximale Phasenströme unter 0,3xIn ist die Schutzfunktion nicht freigegeben.<br />
Überarb.<br />
L2234<br />
L3034<br />
Gerät<br />
Dok. Nr.<br />
<strong>Emax</strong><br />
1SDH000460R0003<br />
Maßstab<br />
Seite Nr.<br />
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