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– PR-Veröffentlichung –<br />
RECHTSANWALT<br />
Tätigkeitsschwerpunkt Familienrecht<br />
Eheliches Güterrecht<br />
1. Das deutsche eheliche Güterrecht regelt<br />
die vermögensrechtlichen Beziehungen der<br />
Ehegatten ab dem Zeitpunkt der Eheschließung.<br />
Das BGB kennt dabei drei Güterstände:<br />
Die Zugewinngemeinschaft, die<br />
Gütertrennung und die Gütergemeinschaft.<br />
2. Der Güterstand der Zugewinngemeinschaft<br />
tritt bei einer Heirat (bzw. der Eintragung<br />
einer Lebenspartnerschaft) automatisch per<br />
Gesetz in Kraft, wenn die Ehegatten (Lebenspartner)<br />
nicht durch einen Ehevertrag<br />
eine andere Vereinbarung getroffen haben<br />
und ist der „prominenteste“ Güterstand.<br />
Bei der Zugewinngemeinschaft bleiben<br />
die Vermögen der Ehegatten getrennt.<br />
Jeder Ehegatte bleibt Alleineigentümer<br />
der Sachen, die er in die Ehe eingebracht<br />
oder während der Ehe erworben hat.<br />
Diese grundsätzliche Vermögenstrennung<br />
hat zur Folge, dass jeder Ehegatte sein<br />
Vermögen alleine verwaltet und für<br />
Schulden des anderen grundsätzlich nicht<br />
haftet. Nur wenn die Ehegatten gemeinsam<br />
Vermögen erworben haben oder gemeinsam<br />
Verbindlichkeiten eingegangen sind,<br />
kommt eine gemeinsame Verwaltung oder<br />
Schuldenhaftung in Betracht.<br />
3. In der Zugewinngemeinschaft unterliegen<br />
die Ehegatten jedoch gewissen<br />
Verfügungsverboten. Beispielsweise<br />
sind Rechtsgeschäfte eines Ehegatten<br />
über sein Gesamtvermögen von der<br />
Zustimmung des anderen abhängig.<br />
Dennoch vorgenommene Rechtsgeschäfte<br />
sind schwebend unwirksam und werden<br />
erst mit Genehmigung durch den<br />
anderen Ehegatten rückwirkend wirksam.<br />
Verweigert der andere Ehegatte die<br />
Genehmigung, ist der Vertrag von Anfang<br />
an unwirksam.<br />
Beispiel: Ein Ehegatte, dessen Gesamtvermögen<br />
Null beträgt, kann zustimmungsfrei<br />
einen Kaufvertrag über einen Pkw, der<br />
100.000,00 € kostet bzw. einen entsprechenden<br />
Darlehensvertrag abschließen, mit<br />
dessen Hilfe er den Kauf finanzieren will.<br />
Wenn er den Pkw erworben hat, ist allerdings<br />
ein späterer Weiterverkauf zustimmungsbedürftig,<br />
wenn der Pkw sein Gesamtvermögen<br />
ausmacht.<br />
4. Die Zugewinngemeinschaft endet durch<br />
– Aufhebung im Wege des Ehevertrags,<br />
– den Tod eines Ehegatten,<br />
– wirksame Vereinbarung auf vorzeitigen<br />
Ausgleich des Zugewinns, oder<br />
– rechtskräftige Auflösung der Ehe durch<br />
Scheidung<br />
5. Der Zugewinn ist die Differenz zwischen<br />
dem Endvermögen eines Ehegatten bei<br />
Scheidung und seinem Anfangsvermögen<br />
bei Heirat. Stichtag für das Endvermögen<br />
ist der Tag, an dem einem der Ehegatten<br />
der Scheidungsantrag des anderen durch<br />
das Familiengericht zugestellt wird.<br />
Stichtag für das Anfangsvermögen ist der<br />
Tag der standesamtlichen Eheschließung.<br />
Der Zugewinn wird für beide Ehepartner<br />
getrennt berechnet. Danach werden die<br />
beiden Zugewinne verglichen und die<br />
Differenz wird hälftig geteilt. Der Partner<br />
mit dem geringeren Zugewinn erhält die<br />
Hälfte der Differenz als Ausgleich.<br />
Erbschaft und Schenkungen werden dabei<br />
als sogenanntes „privilegiertes“ Anfangsvermögen<br />
getrennt betrachtet und dem<br />
Anfangsvermögen nachträglich hinzugerechnet,<br />
allerdings werden Wertsteigerungen<br />
dieses Vermögens während der Ehe<br />
zum Zugewinn zugerechnet.<br />
6. Ein Ehevertrag kann übrigens auch<br />
jederzeit nach Eheschließung vereinbart<br />
werden. Sofern in diesem Ehevertrag der<br />
Güterstand der Gütertrennung oder der<br />
Gütergemeinschaft vertraglich vereinbart<br />
wird, endet damit die Zugewinngemeinschaft;<br />
ein Ausgleichsanspruch kann<br />
gefordert werden.<br />
Der Güterstand endet auch, wenn der<br />
Zugewinnausgleich ausgeschlossen oder<br />
eine zuvor vereinbarte Gütergemeinschaft<br />
aufgehoben wird.<br />
Wegen der im Detail oft schwierigen, aber<br />
maßgeblichen Fragen, empfehlen wir<br />
eine qualifizierte anwaltliche Beratung.<br />
Rauch<br />
Rechtsanwalt<br />
Tätigkeitsschwerpunkte:<br />
Familienrecht<br />
Miet- und WEG-Recht<br />
allgemeines Zivilrecht<br />
Medizinrecht<br />
Strafrecht<br />
Rechtsanwaltskanzlei<br />
„Burgmair, Lechler<br />
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