100|50|30 100|50|30 - AWG Wuppertal
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20<br />
Kanalbau in<br />
Elberfeld in den<br />
1880er Jahren,<br />
Arbeiter und<br />
Ingenieure<br />
in der Baugrube.<br />
(Hist.<br />
Zentrum)<br />
Kanalbau in<br />
Elberfeld in<br />
den 1880er<br />
Jahren, fertiggemauerterKanalzusammenfluss.<br />
(Hist.<br />
Zentrum)<br />
¬ DIE WASSER- UND ABWASSERFRAGE<br />
Anders noch als in der ersten Hälfte des<br />
19. Jahrhunderts, als sich die Stadtverwaltungen<br />
in Barmen und Elberfeld hinsichtlich<br />
der Daseinsvorsorge vor allem als steuernde<br />
und vermittelnde Organe verstanden, wurden<br />
sie in der zweiten Hälfte selbst tätig und<br />
begannen als erstes, die Abwasserfrage in<br />
Angriff zu nehmen. Zunächst wurden unter<br />
städtischer Regie Kanäle zur Wegführung des<br />
Regenwassers gebaut, um die Überschwemmungsgefahr<br />
abzuwehren: Die Überbauung<br />
immer umfangreicherer Flächen verhinderte<br />
inzwischen die natürliche Versickerung und<br />
erhöhte die Hochwassergefahr. In Ergänzung<br />
zu den Regenwasserkanälen wurden auch<br />
Schmutzwasserkanäle beiderseitig der Wupper<br />
entlang geführt. In Elberfeld wurden diese<br />
Arbeiten 1884 bis 1889 durchgeführt, in Barmen<br />
begann man damit 1890. Den Abschluss<br />
der Abwasserfrage setzte die Errichtung des<br />
Klärwerkes Buchenhofen, das Barmen und<br />
Elberfeld gemeinsam betrieben. Es wurde<br />
1906 in Betrieb genommen.<br />
Das Frischwasser für Elberfeld kam ausschließlich<br />
aus dem Rhein. Dafür errichtete<br />
die Stadtverwaltung ein Wasserwerk bei Benrath,<br />
das 1879 in Betrieb genommen werden<br />
konnte. Das Barmer Wasser kam ab dem Jahr<br />
1883 zunächst von der Ruhr, aus dem Wasserwerk<br />
Volmarstein. Später ergänzte Barmen<br />
die Versorgung durch den Bau der Herbringhauser-<br />
und der Kerspe-Talsperre.<br />
1893 bis 1894 erfolgte die Wupper-Regulierung<br />
durch Eindeichung, nachdem bereits erste,<br />
– wenngleich vergebliche – Schritte dazu<br />
schon 1845 unternommen worden waren.<br />
Und was die menschliche Hygiene betrifft,<br />
auch hier tat sich etwas. Es entstanden an<br />
verschiedenen Stellen in den Städten Barmen<br />
und Elberfeld Badeanstalten, konkret: „Wannen-<br />
und Brausebäder“, oftmals mit einem<br />
Schwimmbad verbunden, die dazu dienten,<br />
den vielen Einwohnern ohne eigenes Bad regelmäßige<br />
Körperpflege zu ermöglichen. Als<br />
eines der letzten Bäder dieser Art wurde das<br />
„Brausebad“ am Höchsten in Elberfeld Mitte<br />
der 1980er Jahre als nicht mehr zeitgemäß und<br />
unwirtschaftlich geschlossen.