100|50|30 100|50|30 - AWG Wuppertal
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und acht Spezialfahrzeuge, darunter ein „Waldschlepper“,<br />
vorhanden waren. Zusätzliches Spezialgerät<br />
waren ein Sprengwagen, fünf Krupp<br />
Dreirad-Kehrmaschinen, eine selbstaufnehmende<br />
Kehrmaschine Faun, drei Schneepflüge,<br />
vier Vorbauschneepflüge und 20 Sandstreuer.<br />
Bis in die 1950er Jahre waren Teile des <strong>Wuppertal</strong>s,<br />
Straßenzüge in den Außenbezirken, ja<br />
ganze Stadtteile, noch nicht einbezogen. So<br />
kam Cronenberg erst 1951 hinzu, Beyenburg<br />
war sogar 1955 noch nicht angeschlossen.<br />
Die Abfuhr selbst war „recht schlicht“ gehalten.<br />
Die Bürger stellten den Müll in beliebigen Gefäßen,<br />
wie Eimern, Kisten, Körben oder Kartons,<br />
an die Straße und die Mannschaft – bis dahin<br />
begleiteten vier Arbeiter und ein Fahrer jedes der<br />
21 Müllfahrzeuge – entleerte diese Behältnisse<br />
per Hand. Eine gesonderte Sperrmüllabfuhr gab<br />
es nicht.<br />
47 Diese Sammlung kam später als „Kneipen-Deko“ an die Bremme - Brauerei<br />
Dass diese Form der Abfuhr eine extrem<br />
schmutzige, insbesondere wegen des hohen<br />
Ascheaufkommens sehr staubige, dazu auch<br />
sehr gesundheitsschädliche Tätigkeit war, bedarf<br />
keiner weiteren Erläuterung. Eine „Besonderheit“<br />
des damaligen Systems: Die Stadtverwaltung<br />
musste feststellen, dass von den vier<br />
Müllwerkern pro Fahrzeug tatsächlich nur drei<br />
Personen die Müllumleerung vornahmen. Eine<br />
Arbeitskraft hingegen war damit beschäftigt,<br />
Wertstoffe aus den offenen Behältnissen herauszusammeln.<br />
Eine Untersuchung ergab, dass<br />
von den Müllwerkern auf eigene Rechnung für<br />
jede Person der jeweiligen Fahrzeugmannschaft<br />
täglich ein durchschnittlicher Betrag von 4,00<br />
DM erwirtschaftet wurde, beim damaligen Preisniveau<br />
ein nicht unbeträchtliches Zubrot. Ganz<br />
nebenbei erwähnt: Es war diese „Sammelleidenschaft“,<br />
die die Basis des so genannten <strong>Wuppertal</strong>er<br />
„Müllmuseums“ schuf, das der frühere<br />
Betriebsleiter Robert Poth auf dem ehemaligen<br />
Gelände der Barmer MVA – nun Betriebshof – am<br />
Klingelholl gegründet hatte. 47 Abgesehen davon,<br />
dass sich die Arbeiter bei der „Durchsuchung“<br />
39<br />
So stand der<br />
Müll noch in der<br />
Nachkriegszeit<br />
auf den Wegen<br />
Faun Rolltrommel<br />
- Müllwagen<br />
Technische<br />
Zeichnung<br />
Ende 1920er<br />
Jahre<br />
Ruinen am<br />
Alten Markt,<br />
Mitte der<br />
1950er Jahre<br />
(SAW 33,1,<br />
Depositum<br />
BGV)