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Download - NVS Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH

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08 |<br />

Reiseziele<br />

Eine Zeitreise<br />

zu den alten Germanen<br />

Die Funkenburg Westgreußen ist eine der bedeutendsten archäologischen Fundstätten der<br />

letzten 50 Jahre in <strong>Thüringen</strong>. Heute entführt das Freilichtmuseum zurück in die Eisenzeit vor<br />

über 2.000 Jahren und macht Geschichte lebendig – ein Abenteuer für Groß und Klein.<br />

Zu Veranstaltungen sind Germanen in typischer Gewandung zu erleben<br />

Der Duft frischer Brötchen steigt aus Lehmkuppelöfen,<br />

Schmiedefeuer prasseln, es wird gewebt und geschnitzt.<br />

„Hier kann man Geschichte hautnah erleben“, begrüßen die<br />

beiden Mitarbeiterinnen der Funkenburg, Sitta Mucke und<br />

Wolfgard Müller, die Besucher zu Beginn der Tour durch die<br />

rekonstruierte germanische Siedlung an originalem Standort.<br />

Vermutlich zwischen 200 v. Chr. und 50 n. Chr. haben<br />

verschiedene germanische Stämme, wie die Hermunduren,<br />

friedlich auf der Anlage gelebt.<br />

In den 1970er Jahren stieß man im nordthüringischen Greußen<br />

erstmals auf Überreste der Siedlung und fand bei Ausgrabungen<br />

Scherben, Werkzeuge und verrottetes Baumaterial.<br />

Aber auch Pfostenlöcher des Palisadenzauns und einiger<br />

Gebäude kamen zum Vorschein. Anhand der Grabungsergebnisse<br />

des Museums für Ur- und Frühgeschichte Weimar<br />

konnte dann die Rekonstruktion der 2,5 Hektar großen Anlage<br />

beginnen. Am Wiederaufbau waren nicht nur die Weimarer<br />

Archäologen beteiligt, sondern auch der Heimatverein,<br />

der heutige Funkenburg e. V.<br />

Deutschlandweit einzigartig<br />

„Sowohl die originale Lage als auch die Größe der Siedlung<br />

machen die Funkenburg zu einem Unikat in ganz Deutschland“,<br />

sagt Wolfgard Müller und führt die Besucher zuerst<br />

durch die Vorburg. Hier werden in zwei Lehmkuppelöfen<br />

leckere Brötchen, Brote oder Kuchen gebacken. „Diese Öfen<br />

wurden genau wie bei den Germanen aus kuppelförmigen<br />

Weidengeflechten und Lehm gebaut“, erklärt sie.<br />

Da man auf dem Areal zahlreiche Tierknochen gefunden hat,<br />

wurde auch ein Stall rekonstruiert. Sitta Mucke lässt die Besucher<br />

raten, von welchem Tier der größte Teil der entdeckten<br />

Knochen stammte: Richtig – vom Rind. „Denn von Rindern<br />

konnten die Germanen am meisten verwerten, zum Beispiel<br />

Milch, Fleisch und Leder. Aber auch als Zugtiere kamen sie<br />

zum Einsatz“, so die Funkenburg-Mitarbeiterin. Auf dem<br />

sogenannten Experimentierfeld, gleich neben dem Stall,<br />

werden althergebrachte Getreidesorten und Ölpflanzen angebaut,<br />

angefangen von Einkorn über Saflor bis hin zu Ackerbohnen<br />

und Linsen.<br />

Wache schieben auf dem Wehrgang<br />

Um durch den Palisadenzaun in die Hauptburg zu gelangen,<br />

müssen die Besucher durch den Torturm gehen. Dieser wie<br />

auch der Wachturm wurden an ihrem historischen Originalstandort<br />

errichtet. „Bei der Rekonstruktion der Anlage haben<br />

wir viel Wert auf die Verwendung ursprünglicher Materialien<br />

04.2013

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