Impulse für die Kulturarbeit mit Älteren - Kulturgeragogik
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Wo stehen wir heute?<br />
Ich nehme momentan <strong>die</strong> Szene, <strong>die</strong> kulturelle Angebote <strong>für</strong> ältere Menschen aufbereitet, als<br />
sehr vielfältig, aktiv, innovativ und neugierig wahr. Das intensive Aufeinanderprallen von Alter und<br />
Kunst scheint völlig neue Ansätze, Möglichkeiten und Ideen freizusetzen. Das Thema liegt sozusagen<br />
in der Luft. Vielerorts werden allerdings immer wieder <strong>die</strong> Erfahrungen von Neuem gemacht,<br />
was man sich sparen könnte, wenn man gewisse geragogische Standards von Anfang an <strong>mit</strong>einbeziehen<br />
würde: Diese müssen allerdings erst einmal ver<strong>mit</strong>telt werden. Und sehr viele, <strong>die</strong><br />
sich auf <strong>die</strong>ses Thema stürzen, haben ja schließlich keine grundständige geragogische Ausbildung<br />
durchlaufen, zumal eine seriöse Verortung der Geragogik als Fachdisziplin auch erst in den<br />
letzten Jahren zustande gekommen ist. Um kulturgeragogische Aus- und Weiterbildung – gar auf<br />
Hochschulniveau – hat man sich bis auf Ausnahmen erst sehr wenig Gedanken gemacht, obwohl<br />
jeder sofort <strong>die</strong> Notwendigkeit erkennt, wenn das Thema angesprochen wird: Inzwischen dürfte<br />
ja auch jedem <strong>die</strong> prognostizierte demografische Entwicklung in der nahen Zukunft und <strong>die</strong> sich<br />
daraus ergebenden Konsequenzen klar sein: Aber es ist trotzdem noch schwierig und kostet viel<br />
Überzeugungsarbeit, geragogische, zumal kulturgeragogische Inhalte an den Hochschulen zu verankern<br />
oder gar Stu<strong>die</strong>ngänge zu implementieren. Ich bin meiner Hochschule daher sehr dankbar,<br />
dass sie mir <strong>mit</strong> den Weiterbildungen „Musikgeragogik“ und „<strong>Kulturgeragogik</strong>“ jede Unterstützung<br />
gewährt.<br />
Eine Verortung der <strong>Kulturgeragogik</strong> könnte nun folgendermaßen aussehen:<br />
• Als Dach quasi fungieren <strong>die</strong> Gerontologie – als Lehre vom Alter und Altern, als Alters- und<br />
Alternswissenschaft – sowie <strong>die</strong> Bildungswissenschaften.<br />
• Sie speisen sich ein in <strong>die</strong> Geragogik, das ist in Analogie zur Pädagogik <strong>die</strong> Lehre vom Lernen,<br />
von der Bildung im Alter (eine Unterscheidung ähnlich wie <strong>die</strong> Pädiatrie als Kinder- und<br />
<strong>die</strong> Geriatrie als Altersmedizin).<br />
• Wiederum ein Teilgebiet der Geragogik ist <strong>die</strong> <strong>Kulturgeragogik</strong>, <strong>die</strong> sich speziell <strong>mit</strong> dem kulturellen<br />
Lernen im Alter beschäftigt.<br />
• Unterdisziplinen der <strong>Kulturgeragogik</strong> können dann etwa Kunstgeragogik, Museumsgeragogik,<br />
Tanzgeragogik oder Musikgeragogik darstellen.<br />
• Die Musikgeragogik ließe sich wiederum einteilen in Instrumental-/Vokalgeragogik, Rhythmikgeragogik<br />
oder Elementare Musikgeragogik.<br />
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