Impulse für die Kulturarbeit mit Älteren - Kulturgeragogik
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GPS-Schnitzeljagd<br />
Computerspiele sind nur was <strong>für</strong> junge Menschen? Wandern ist nur was <strong>für</strong> Ältere? Wer das behauptete, wurde in<br />
<strong>die</strong>ser GPS-Mission eines Besseren belehrt. Die digitalen Schnitzeljagden produzierten <strong>die</strong> Schülerinnen und Schüler<br />
der Berufsschule Eichstätt gemeinsam <strong>mit</strong> älteren Menschen vom Deutschen Alpenverein. Zum Einsatz kamen nicht<br />
nur Wander- und Kletterschuhe, sondern vor allem GPS-Geräte, Videofilmkameras und Fotoapparate. Aufgabe war es,<br />
Spuren zu legen und <strong>die</strong> Suche zu dokumentieren.<br />
Wir sind <strong>die</strong> Schönsten!<br />
Jung und Alt machten sich ein eigenes Bild von sich <strong>mit</strong> Hilfe von Me<strong>die</strong>n. Anlässlich der Ausstellung „Mel Ramos. 50<br />
Jahre Pop Art“ fand der Me<strong>die</strong>nworkshop <strong>mit</strong> weiblichen Jugendlichen und älteren Damen im Museum Villa Stuck in<br />
München statt. An zwei Tagen wurden Fotografien gemacht und <strong>mit</strong> Bildbearbeitungsprogrammen modifiziert, nachdem<br />
lange Diskussionen über gängige Schönheitsklischees und deren Durchbrechung geführt waren.<br />
Einige Tipps <strong>für</strong> <strong>die</strong> Praxis<br />
Es ist nicht leicht, altersunterschiedliche Gruppen <strong>für</strong> ein gemeinsames Projekt zu gewinnen. Das Wichtigste vorweg:<br />
Ein intergenerationelles Projekt sollte nicht als ausschließliches Ziel <strong>die</strong> Begegnung haben, aber Freiräume <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Begegnung herstellen.<br />
Für <strong>die</strong> Akquise von Teilnehmenden sollte man auf bekannte Adressenpools zurückgreifen, den Einstieg <strong>mit</strong> niedrigschwelligen,<br />
kurzen, offenen Angeboten erleichtern (siehe z.B. Projektdokumentation „Generationen im interkulturellen<br />
Dialog“) und da<strong>mit</strong> Ängste in Bezug auf den Umgang <strong>mit</strong> Me<strong>die</strong>n reduzieren. Auch sollten verschiedene Anreize<br />
geschaffen werden, um das Interesse an einer Teilnahme zu wecken. Allgemein gilt: Je mehr Anknüpfungspunkte <strong>für</strong><br />
Teilnehmende sichtbar werden, desto besser: Hier können ein Thema, ein besonderer Ort, eine Einrichtung, Teamer<br />
<strong>mit</strong> Spezialwissen oder <strong>die</strong> Anwesenheit Prominenter, <strong>die</strong> kostenfreie DVD am Schluss oder das Medium selbst elementar<br />
sein. Erfolgversprechend sind demnach eher vielschichtige Angebote.<br />
In der Zusammenarbeit altersspezifischer Gruppen entstehen leicht Asymmetrien. Für einen Dialog auf Augenhöhe<br />
brauchen <strong>die</strong> Mitglieder Offenheit, Zeit, Motivation <strong>für</strong> <strong>die</strong> Me<strong>die</strong>narbeit und Interesse am Thema. Bewährt haben sich<br />
altersgemischte Kleingruppen. Das Aufeinanderprallen von Meinungen sollte zugelassen und künstlerisch bearbeitet<br />
werden.<br />
Die nahezu altersunabhängige Begeisterung <strong>für</strong> Me<strong>die</strong>n kann genutzt werden, um einen Austausch zu initiieren. Die<br />
Herangehensweise an Me<strong>die</strong>n ist jedoch bei den Generationen unterschiedlich. So will <strong>die</strong> junge Generation eher<br />
sofort <strong>mit</strong> der Produktion starten, während <strong>die</strong> älteren Menschen erst <strong>die</strong> Funktionen erklärt haben wollen. Hier-<br />
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