Impulse für die Kulturarbeit mit Älteren - Kulturgeragogik
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Generationen<br />
im Dialog<br />
Ein Modellprojekt<br />
Von Thomas Kupser<br />
„Das Reizklima, das in derart gemischten Gruppen entsteht, ist heilsam.“<br />
(Teilnehmerin, 65 Jahre, des Projektes „Generationen im Dialog“)<br />
In dem von Januar 2010 bis Juni 2011 realisierten Projekt „Generationen im Dialog“ wurden <strong>die</strong><br />
Potenziale der aktiven Me<strong>die</strong>narbeit <strong>für</strong> <strong>die</strong> Förderung von Me<strong>die</strong>nkompetenz und <strong>die</strong> Förderung<br />
des Generationendialogs erprobt und evaluiert. Unterstützt von der Aktion Mensch wurden<br />
Kontakte zwischen Heranwachsenden, bevorzugt aus dem bildungsbenachteiligten Milieu, und<br />
älteren Menschen initiiert, um <strong>mit</strong> Hilfe von Me<strong>die</strong>n einen Dialog anzuregen, und um gemeinsam<br />
ein Me<strong>die</strong>nprodukt herzustellen. Angesprochen waren Jugendliche im Alter von 14 bis 20 Jahren<br />
sowie ältere Menschen, vorwiegend über 60 Jahre alt. Insgesamt konnten elf unterschiedliche<br />
me<strong>die</strong>npädagogische Projekte initiiert und umgesetzt werden – an verschiedenen Orten, <strong>mit</strong> stets<br />
anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern und mannigfachen Me<strong>die</strong>n.<br />
Im Gegensatz zu vielen anderen Generationen-Projekten wurde weder angestrebt, dass <strong>die</strong> älteren<br />
Menschen den Jugendlichen etwas beibringen, noch umgekehrt. Vielmehr sollten sich <strong>die</strong><br />
unterschiedlichen Gruppierungen gleichberechtigt einer gemeinsamen Aufgabe und einem gemeinsamen<br />
Thema widmen. Insofern war es folgerichtig, von Beginn an, nicht nur auf einen guten<br />
Dialog, sondern auf einen Dialog auf Augenhöhe zu setzen. Gerade der Austausch zwischen den<br />
Großeltern-Enkel-Generationen, <strong>die</strong> nicht in einem Verwandtschaftsverhältnis stehen, erscheint<br />
wegen des demografischen Wandels wichtiger denn je. Der Dialog fand bei der gemeinsamen<br />
Be- und Erarbeitung von Themen, beim Produzieren von multimedialen Produkten, bei der Auseinandersetzung<br />
<strong>mit</strong> Me<strong>die</strong>n, Me<strong>die</strong>ninhalten und -erfahrungen sowie bei der Veröffentlichung<br />
und Präsentation von gemeinsamen Produkten statt. Gleichzeitig förderte <strong>die</strong> aktive Me<strong>die</strong>narbeit<br />
<strong>die</strong> Me<strong>die</strong>nkompetenz der Teilnehmenden – im Sinne<br />
einer sowohl kritisch-reflexiven Nutzung als auch<br />
der eigenen aktiven und kreativen Gestaltung von<br />
Me<strong>die</strong>n und der Fähigkeit, Me<strong>die</strong>nentwicklungen<br />
einschätzen und beurteilen zu können. Dies<br />
sind <strong>für</strong> beide Generationen wichtige Voraussetzungen<br />
<strong>für</strong> gesellschaftliche und kulturelle<br />
Teilhabe in unserer von Me<strong>die</strong>n geprägten<br />
Welt.<br />
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