Impulse für die Kulturarbeit mit Älteren - Kulturgeragogik
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RosenResli<br />
Kultur <strong>für</strong> Menschen <strong>mit</strong> Demenz<br />
Von Hans-Robert Schlecht und<br />
Florian Oliver Schlecht<br />
„Die Förderung der Lebensqualität bildet ein zentrales Ziel der Betreuung und Versorgung von<br />
Menschen <strong>mit</strong> Demenz“ – so lautet <strong>die</strong> Philosophie der Initiative RosenResli aus Stuttgart. Dabei<br />
sind <strong>mit</strong> <strong>die</strong>sem Ziel nicht nur fachliche, sondern auch ethische Fragen verbunden: Fachliche<br />
insofern, als durch spezifische Betreuungs- und Versorgungskonzepte Lebensqualität in ihren objektiven<br />
und subjektiven Merkmalen positiv beeinflusst werden kann. Ethische insofern, als dass<br />
<strong>die</strong> Lebensqualität <strong>die</strong> subjektiven und individuellen Kriterien eines guten Lebens berühren, <strong>die</strong><br />
bei der Entwicklung solcher Konzepte ausdrücklich zu berücksichtigen sind. Da<strong>mit</strong> eine Erhaltung<br />
und Förderung der Lebensqualität erreicht werden kann, ist ein differenziertes Assessment ihrer<br />
verschiedenen Dimensionen notwendig.<br />
Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund stellt <strong>die</strong> Berücksichtigung der besonderen Problematik dementer Menschen<br />
in fortgeschrittenen Sta<strong>die</strong>n der Erkrankung, <strong>die</strong> ihre Kriterien von Lebensqualität sowie ihre<br />
emotionale Befindlichkeit nicht differenziert ausdrücken können, eine Herausforderung dar.<br />
Kultur <strong>für</strong> Menschen <strong>mit</strong> Demenz – macht das Sinn?<br />
Über 1,2 Millionen Menschen <strong>mit</strong> Demenz leben in Deutschland, 6500 allein in Stuttgart, und<br />
<strong>die</strong>se Zahl wird <strong>mit</strong> dem Anstieg des Durchschnittsalters steigen. Da keine Heilungschancen in<br />
Sicht sind, nutzen <strong>die</strong> Betreuenden jetzt in zunehmendem Maße <strong>die</strong> Kultur als Möglichkeit, auch<br />
den Alltag besser in den Griff zu bekommen und da<strong>mit</strong> <strong>die</strong> Lebensqualität zu verbessern.<br />
Langsam, Schritt <strong>für</strong> Schritt, verändert sich das Denken der Menschen <strong>mit</strong> Demenz. Und in der Gesellschaft?<br />
„Spiegel online“ meldete am 10. August 2008: „Lange Zeit galt der Verstand als höchste<br />
Errungenschaft des Menschen, Gefühle dagegen wurden als dumm und unzuverlässig abgetan.<br />
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