Templer 3 - Der Tempel der Menschheit

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zeichnet, vollzieht sich im erschütternden Erleben der Frage: ,,Wer bist Du eigentlich, Menschenbruder, und was will es besagen, dass Du gerade hier und heute in mein gegenwärtiges Erdenleben erstmalig hereintrittst und ebenso ich in Deines? Sind wir einander nicht Verschlüsselungen, die sich nur gemeinsam entziffern lassen?" - Vielleicht hat der Andere die unscheinbare Gewohnheit seinen Kopf in bestimmter Weise zu neigen, seine Finger so zu bewegen, so zu sitzen, zu stehen, zu gehen, vielleicht gibt er seinen sprachlichen und gedanklichen Wendungen charakteristische Nuancen. Ob wir dieses Allerpersönlichste ,,entzückend" finden oder uns darüber ,,ärgern", gleichviel, es ist bedeutsam! Durch Ärger oder Entzücken müssten wir hindurch stoßen, um zu dem zu gelangen, was da eigentlich im Anderen uns ärgert oder entzückt, uns fesselt oder abstößt, uns aber, so oder so, von ihm nicht loskommen lässt. All das sind nämlich ebenso viele verborgene Stichworte, die uns zurufen: Merk auf! Horch in Dich! Steigt nicht bei diesem Anblick, bei dieser Gebärde, bei diesem Worte in Dir eine seltsame Stimmung, ein Willenstrieb, eine Ahnung auf, die, entsprechend weiter verfolgt, einen Ton bilden könnten zur Beantwortung der Frage: Wer bin denn eigentlich ich und wer ist dieser Andere, den ich da meinen ,,Freund", meine „Frau“, mein „Kind“ etc. nenne; woher kommen wir denn, wohin gehen wir, was haben wir miteinander in der Kostümierung und in den Rollen zu schaffen, die wir unser gegenwärtiges Erdenleben, unser Gatte-, Vater-, Freundsein nennen? Hier nur ein wenig erlebend durchzustoßen, bedeutet mehr Welterkenntnis, als ganze Bibliotheken üblicher Philosophien und Weltanschauungen und begründet zugleich alles wahrhaft Soziale. Dr. Franz Hartmann 18
SELBSTERKENNTNIS Von Hermann Rudolph „Ich bin Alles, ohne Mich ist nichts." Bhagavad Gita „Niemand erkennet den Vater, denn nur der Sohn.“ Matth. 11,27 „Ich und der Vater sind eins.“ Joh. 10,30 Das HÖHERE SELBST (ATMA) spricht: 1.*) ICH bin das Opfer und auch das Gebet, die Opfergabe und des Opfers Segen. – ICH bin die Opferhandlung und der Balsam und auch das Feuer auf dem Hochaltar. – ICH bin Alles, ohne MICH ist nichts. 2.*) ICH bin der Vater und die Mutter aller. – ICH bin das, was erzeugt und was erhält, das Ziel der Weisheit und der Reinigung – ICH bin der Weg der Herr und der Ernährer, Richter und Zeuge auch. – ICH bin das Haus, die Wohnung, die Zufluchtsstätte und der Freund, die Quelle des Lebens und des Lebens Meer. – ICH bin der Anfang und das Ende, die Schatzkammer und auch der Schatz darin, der Sämann und der Same, der beständig Früchte trägt. – Durch MICH erhält die Sonne Licht und Wärme. - ICH gebe Regen und versage ihn. – ICH bin das Leben der Unsterblichkeit und auch der Tod. – ICH bin Alles, ohne MICH ist nichts. 19
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