in Hamburg - Katholische Pfarrgemeinde Mariä Himmelfahrt
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V<strong>in</strong>zenz Pallotti<br />
Am 22. Januar 1850 starb V<strong>in</strong>zenz Pallotti, also vor 163 Jahren. Aus diesem Anlass<br />
kam P. Goldkuhle vom Elisabethhaus <strong>in</strong> Farmsen zu uns nach Rahlstedt, um als Zelebrant<br />
mit der Geme<strong>in</strong>de am 27.1.2013 die Vorabendmesse zu feiern. Mit se<strong>in</strong>er tiefen<br />
und sonoren Stimme widmete er se<strong>in</strong>e Predigt V<strong>in</strong>zenz Pallotti und se<strong>in</strong>em Gottesbild.<br />
Es war bee<strong>in</strong>druckend, denn der<br />
Geme<strong>in</strong>de wurde noch e<strong>in</strong>mal deutlich<br />
gemacht, wie außergewöhnlich dieser<br />
Priester gewesen war. V<strong>in</strong>zenz Pallotti sei<br />
e<strong>in</strong> wenig „verrückt“ gewesen, „verrückt“<br />
<strong>in</strong> dem S<strong>in</strong>ne, dass er anders war, als die<br />
Menschen es damals von e<strong>in</strong>em Priester<br />
erwarteten. So erzählte Pallotti von der<br />
unendlichen Liebe Gottes zu uns Menschen<br />
und zwar zu jeden Menschen, auch<br />
zu denen, die z.B. der Kirche damals fern<br />
standen und heute noch fern stehen und<br />
mit ihr nichts im S<strong>in</strong>n haben. Die Liebe<br />
Gottes zu uns sei so groß, dass er ohne<br />
uns Menschen nicht se<strong>in</strong> könne. Das ist<br />
e<strong>in</strong> Gottesbild, das völlig neue Perspektiven<br />
eröffnet. Nicht Gott ist der Umworbene,<br />
sondern wir Menschen s<strong>in</strong>d es. Diese<br />
Sicht ist so außergewöhnlich, dass es<br />
e<strong>in</strong>em zunächst die Sprache verschlägt. Wenn wir ehrlich mit uns s<strong>in</strong>d, dann müssen<br />
wir uns e<strong>in</strong>gestehen, dass wir immer wieder Fehler machen und falsch handeln Davor<br />
ist wohl ke<strong>in</strong>er gefeit. Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb umwirbt uns Gott<br />
mit se<strong>in</strong>er Liebe.<br />
Nun mögen Skeptiker oder Zweifler die Frage stellen: Woher weiß ich, dass Gott<br />
mich so liebt, wie V<strong>in</strong>zenz Pallotti es empfunden hat? Beim Gebet schweigt er, selbst<br />
wenn ich verzweifelt, mutlos, zornig oder voller Angst b<strong>in</strong>. Für V<strong>in</strong>zenz Pallotti muss<br />
diese Frage irrelevant gewesen se<strong>in</strong>. Sie stellte sich ihm nicht. Se<strong>in</strong> Glaube wird das<br />
Fundament se<strong>in</strong>er Überzeugung gewesen se<strong>in</strong>. Aber was antworten wir auf diese<br />
Frage? Viele haben wahrsche<strong>in</strong>lich irgendwann <strong>in</strong> ihrem Leben im übertragenen S<strong>in</strong>ne<br />
an e<strong>in</strong>er Wegkreuzung gestanden und um die Entscheidung gerungen, welcher<br />
Weg jetzt wohl der richtige wäre. Im Rückblick hat sich dann herausgestellt, dass die<br />
getroffene Entscheidung alternativlos gewesen ist. Manche nennen das Zufall. Für<br />
mich ist es e<strong>in</strong> liebevoller F<strong>in</strong>gerzeig Gottes.<br />
Seite 24<br />
Mariä <strong>Himmelfahrt</strong> – Rahlstedt