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Erika Saucke Fernsehredakteurin a.D. im Gespräch mit Dr. Ernst ...

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<strong>Saucke</strong>: Ja, die Kameraleute waren von diesen Kinderhändchen so begeistert, dass<br />

sie gar nicht mehr aufhören konnten da<strong>mit</strong>. Ich habe also schon gewusst,<br />

wie das be<strong>im</strong> Fernsehen laufen wird. Ich habe dann <strong>im</strong> Laufe der Zeit noch<br />

etwas herausgefunden, das für mich und die Kinder ganz wichtig war.<br />

Zunächst einmal habe ich dafür allerdings ganz hart kämpfen müssen:<br />

Niemand sollte diese süßen Kinder vorher irgendwie groß begrüßen. Die<br />

Kameraleute oder der Regisseur sollten sich da völlig zurückhalten, denn<br />

sie hätten da<strong>mit</strong> die Kinder nur völlig von ihrer Konzentration auf mich<br />

weggebracht, von einer Konzentration, die freilich unbedingt notwendig war.<br />

Emrich: Die Kameraleute sollten also nicht auf die Kinder zugehen vor der Sendung<br />

und meinetwegen sagen, "Was bis du für ein süßes Kind!" usw.<br />

<strong>Saucke</strong>: Ja, genau. Der andere Punkt war, dass keine Regie gemacht werden<br />

konnte. Denn ich konnte ja auch nichts wiederholen. Wenn mal eine<br />

Sendung schief gegangen wäre, dann hatte ich für alle Fälle eine zweite<br />

Gruppe, die meistens von einer Fachkraft betreut worden sind. Manchmal<br />

war das aber auch Frau Hassenkamp selbst. Diese zweite Gruppe <strong>mit</strong><br />

Kinder musste also <strong>im</strong>mer auf Abruf bereitstehen. Gerechtigkeitshalber<br />

habe ich es aber <strong>im</strong>mer so gemacht, dass diejenigen, die bei der einen<br />

Sendung nicht dran waren, dann be<strong>im</strong> nächsten Mal <strong>mit</strong>machen durften.<br />

Emrich: Gewisse Sicherheiten brauchte man also ganz einfach, wenn am Schluss<br />

etwas da sein soll.<br />

<strong>Saucke</strong>: Ja, es hätte ja auch mal etwas schief gehen können.<br />

Emrich: Wenn ich noch einmal auf Ihre Radioanfänge und da<strong>mit</strong> auf eine Zeit<br />

zurückkommen darf, in der alles noch sehr einfach und bescheiden<br />

gewesen ist. Wer waren denn da so die Ersten, die <strong>mit</strong> Ihnen zusammen<br />

das Funkhaus bevölkert haben? Gibt es da Namen, die die Zuschauer<br />

heute noch kennen könnten?<br />

<strong>Saucke</strong>: Ich weiß zwar das genaue Jahr nicht mehr, aber ich kann mich noch daran<br />

erinnern, dass eines Tages Putzi Aretin auftauchte: Putzi Aretin, die dann<br />

später Annett genannt wurde. Robert Lembke war damals ebenfalls schon<br />

<strong>mit</strong> dabei: Er war damals bereits Chefredakteur. Ich durfte ihn in den großen<br />

Sitzungen <strong>im</strong>mer erleben, weil meine Chefin nicht so arg gerne selbst in die<br />

großen Meetings gehen wollte. Aus dem Grund bin eben <strong>im</strong>mer ich dahin<br />

delegiert worden, sodass ich dabei Robert Lembke gut <strong>mit</strong>erleben konnte.<br />

Ich hatte damals <strong>im</strong> Funk auch noch eine etwas größere Kindergruppe <strong>mit</strong><br />

schon etwas älteren Kindern: Das waren also Zehn- bis Vierzehnjährige.<br />

Emrich: Denn das, worüber wir bis jetzt gesprochen haben, bezog sich <strong>im</strong><br />

Wesentlichen auf Kinder <strong>im</strong> Alter von drei bis sechs Jahren. Das war, wenn<br />

man es genau n<strong>im</strong>mt, das erste Vorschulprogramm. Denn später wurde so<br />

etwas ja in der Tat Vorschulprogramm genannt. Das heißt, Ihre Partner<br />

waren Kinder <strong>im</strong> Vorschulalter. Und daneben gab es dann noch<br />

Sendungen für ältere Kinder. Wie alt waren dabei die älteren Kinder?<br />

<strong>Saucke</strong>: Nun, das war auch verschieden. Ich möchte aber noch hinzufügen, dass es<br />

damals zu meinen Hörfunkzeiten eine Dame gegeben hat, deren Name mir<br />

jetzt leider nicht mehr einfällt: Sie hatte ein Kindertheatergruppe aufgebaut.<br />

Sie hatte <strong>mit</strong> dem Hörfunk eigentlich gar nichts zu tun. Es war jedenfalls so,<br />

dass das <strong>mit</strong> dieser Gruppe nicht geklappt hat – ich weiß allerdings nicht<br />

mehr warum – und dass ich Kinder von dieser Theatertruppe übernommen<br />

habe. Da war z. B. der Maxl Graf <strong>mit</strong> dabei: Er hat netterweise <strong>im</strong>mer<br />

wieder erwähnt, dass seine Anfänge <strong>im</strong> Funk aus dieser Zeit herrührten. Es<br />

war auch einer der Wepper-Brüder <strong>mit</strong> dabei: Ich weiß heute aber nicht<br />

mehr, welcher von den beiden das war. Und es war z. B. der Michael Ande<br />

<strong>mit</strong> dabei. Der war aber in einer Märchenstunde dabei, die extra<br />

ausgestrahlt wurde. Als es mal um "Der Fischer und seine Frau" ging, hat er<br />

etwas sehr Lustiges gesagt. Ich habe ja bei diesen Märchen die Kinder <strong>mit</strong>

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