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TRENDGUIDE Tegernseer Tal 9

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Ein<br />

kind für die Kunst<br />

„Ich bin kein Galerist – ich bin Maler.“ Diesen Satz<br />

schickt Michael Böhnke voraus, als er sein Projekt<br />

erklärt. „Wunschkind“ ist keine typische Galerie, aber<br />

auch kein reiner Begegnungsort. Es liegt irgendwo dazwischen<br />

– ohne eine wirklich passende Schublade, in<br />

die man es einsortieren könnte. An diesem Ort sollen<br />

Kunstwerke präsentiert werden. Nicht nur bildende<br />

Kunst, auch andere Ausdrucksformen könnten hier<br />

langfristig eine Bühne finden. Das Ambiente ist zudem<br />

so gestaltet, dass der Betrachter keine Schwellenängste<br />

haben muss. Leute sollen hier zusammenund<br />

miteinander ins Gespräch kommen – über die<br />

Kunst und das Leben.<br />

der Chiemsee, haben uns das voraus“, erklärt Böhnke.<br />

Dass es an der Zeit ist, zu diesem künstlerischen Anspruch<br />

zurückzufinden, zeigt der Besucheranstieg:<br />

Schon jetzt ist Michael Böhnkes kleiner „Laden“ neben<br />

dem Marc O’ Polo-Shop in Tegernsee Süd auf dem<br />

besten Wege, sich zum Treffpunkt für Künstler und<br />

Kunstinteressierte zu mausern. Schnell ein paar Neuigkeiten<br />

ausgetauscht und eine kurze, entspannende<br />

Auszeit inmitten von Kunstwerken genommen, bevor<br />

es weitergeht. Das tut der Seele gut und soll sich nun<br />

herumsprechen. Natürlich kann man die ausgestellten<br />

Werke bei Gefallen auch käuflich erwerben – und so<br />

die Auszeit mit nach Hause nehmen.<br />

Aus dem Vorhaben klingt die Sehnsucht nach der „guten<br />

alten“ Zeit, als Künstler noch gemeinsam agierten,<br />

über die Grenzen der einzelnen Genres hinaus. Man<br />

traf sich in Cafés, respektierte die Arbeit des anderen<br />

und tauschte sich aus. Diese gelebte Gemeinschaft<br />

fehlt bei den Künstlern im <strong>Tegernseer</strong> <strong>Tal</strong>. „Ich möchte<br />

dazu beitragen, dass sich bei uns wieder eine echte<br />

Künstlergemeinschaft bildet. Andere Regionen, z.B.<br />

Kunstprojekte brauchen Zeit und Aufmerksamkeit, um<br />

zu wachsen und ihre Wirkung zu entfalten. Die offizielle<br />

Eröffnung ist daher für September geplant. Bis<br />

dahin ist „das Wunschkind“ einfach da und lädt zum<br />

Eintreten, Betrachten und Verweilen ein. Die Zeit zwischen<br />

den Besuchen nutzt der Hausherr zum kreativen<br />

Schaffen, denn er weiß: „Zu den wichtigsten Fähigkeiten<br />

des Künstlers zählt die Geduld.“<br />

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