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Betreuungskonzept

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<strong>Betreuungskonzept</strong><br />

Elisabeth-Stiftung�<br />

Seniorenheim Abendfrieden<br />

Die Ziele des Betreuungsprogrammes sind für alle Bewohnergruppen<br />

gleich:<br />

Im Mittelpunkt des betreuerischen Handelns steht die optimale, ganzheitliche<br />

Pflege zum Wohle des Bewohners/ der Bewohnerin.<br />

Weitere Ziele sind: Die vorhandenen Fähigkeiten und Ressourcen zu erhalten<br />

und im Idealfall zu verbessern:<br />

- Dem Hospitalismus vorzubeugen und entgegenzuwirken<br />

- Physische und psychische Fähigkeiten sollen gefördert und verbessert<br />

werden<br />

- Soziale Kompetenzen werden angeregt und unterstützt, um ein möglichst<br />

aggressionsfreies Umfeld zu gewinnen und die Kommunikation der<br />

Bewohner untereinander zu intensivieren<br />

Fazit: Denn das Leben in unserem Haus bedeutet: In der Gemeinschaft leben,<br />

die größtmögliche Unabhängigkeit zu behalten und selbst bestimmte<br />

Entscheidungen zu treffen.<br />

Übergeordnete Ziele der Betreuung:<br />

- Biographische Arbeiten fördern Verständnis für die Lebenssituation und den<br />

sich daraus ergebenden persönlichen Lebensstil der Bewohner<br />

- Ein strukturierter Tagesablauf: unsere Bewohner können sich am immer<br />

wiederkehrenden Wochenplan orientieren und entscheiden, welche<br />

Betreuungsangebote sie annehmen möchten<br />

- Förderung des psychischen Wohlbefindens durch ein<br />

Zusammengehörigkeitsgefühl mit der Gemeinschaft und der daraus<br />

entstehenden sozialen Kompetenz<br />

- Ergänzende Maßnahmen zur Krankengymnastik: Durch regelmäßige<br />

Gymnastikstunden und Gehübungen wird eine Verbesserung der Grob- /<br />

Feinmotorik und eine Förderung der Koordination im Bereich der<br />

Bewegungsabläufe erzielt<br />

- Der Vereinsamung, z.B. durch zu häufigem Aufenthalt im eigenen Zimmer,<br />

wird entgegengewirkt<br />

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<strong>Betreuungskonzept</strong><br />

Betreuungsangebote / Inhalt und Ziele<br />

1. Bewegungsübungen/Gehtraining/Gymnastik<br />

2. Stuhlkreis<br />

3. Gedächtnistraining<br />

4. Heimzeitung<br />

5. Haushund<br />

6. Feste und Feiern/Geburtstagskaffee<br />

7. Aromatherapie<br />

8. Ehrenamtliche Mitarbeiter<br />

9. Dokumentation<br />

10. Betreuungsplan<br />

11. Ergotherapie Konzept<br />

12. Ergotherapie Wochenplan<br />

Elisabeth-Stiftung�<br />

Seniorenheim Abendfrieden<br />

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<strong>Betreuungskonzept</strong><br />

1. Bewegungsübungen / Gehtraining / Gymnastik<br />

Elisabeth-Stiftung�<br />

Seniorenheim Abendfrieden<br />

Unterstützend zu der Krankengymnastik werden Gehübungen durchgeführt.<br />

Weiterhin bieten wir regelmäßig Rollstuhltraining an, um die Mobilität der Bewohner<br />

zu verbessern.<br />

Die Gymnastik beinhaltet:<br />

Einstimmungsphase: Dauer ca. 5 Minuten<br />

Unter anderem: Lockerungsübungen zum Aufwärmen der Kopf<br />

und Nackenmuskulatur, sowie Lockern des Schultergürtels.<br />

Beispiel: Arme über den Kopf heben, winken, die linke Hand schwungvoll am Körper<br />

vorbei an die linke Hüfte legen.<br />

Hauptphase: Dauer ca. 15 Minuten<br />

Beinhaltet: isotonische und isometrische Übungen<br />

Bewegungskontrolle mit Zielanpassung und Zielkontrolle<br />

Training der motorischen Fähigkeiten<br />

Übungen zur Anregung der venösen Muskelpumpe<br />

Beispiel: mit den Füßen wippen, Augen schließen und mit den Fingern an die Nase<br />

tippen, mit dem rechte Mittelfinger den linken Daumen berühren, rudern wie<br />

in einem Boot.<br />

Endphase: Dauer ca. 10 Minuten<br />

Hier wird von der Anstrengung der Hauptphase heruntergeschaltet.<br />

Beispiel: Zuwerfen von Wollknäueln, dabei muss jeder die Farbe des Knäuels laut<br />

aussprechen.<br />

Die Dauer sollte 20-25 Minuten nicht überschreiten, da die Gefahr besteht, die<br />

Senioren zu überfordern, welche zu diesem Zeitpunkt bereits seit geraumer Zeit<br />

konzentriert zur Mitarbeit ermuntert wurden.<br />

Ziele der Bewegungsübungen:<br />

1. Perzeptive und motorische Fähigkeiten sollen durch die Übungen erhalten und<br />

möglichst verbessert werden<br />

2. Der Haltungs- und Bewegungsapparat wird gestärkt und eine Verbesserung<br />

des Muskeltonus erzielt<br />

3. Die gymnastischen Übungen dienen auch der Erhöhung des Sauerstoffbedarfs.<br />

Dadurch wird eine Verbesserung der Atmung, eine Anregung des Kreislaufs<br />

und des Stoffwechsels erreicht.<br />

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<strong>Betreuungskonzept</strong><br />

2. Stuhlkreis<br />

Elisabeth-Stiftung�<br />

Seniorenheim Abendfrieden<br />

Die Dauer der jeweiligen Stuhlkreise variiert, ca. 60-90 Minuten.<br />

Mehrmals in der Woche werden Stuhlkreise angeboten, bei denen sich eine Fülle<br />

gymnastischer Übungen ergibt. Besonders das Spielen mit einem ca. 60 cm im<br />

Durchmesser messenden Gymnastikball wird immer beliebter, sowie Übungen mit<br />

Handtüchern und das Zielwerfen mit kleinen Bällen.<br />

Der Stuhlkreis findet in den Wohnbereichen statt. Hier können fast alle Bewohner<br />

mitmachen, da es möglich ist durch eine geschickte Platzierung schwache neben<br />

starke zu setzen, Bewohner mit Lähmungen sitzen neben Senioren deren Arme/Beine<br />

keine Funktionsstörungen haben und Verwirrte neben Bewohnern, die in der Lage<br />

sind ihnen unterstützend zu helfen.<br />

Es gibt kaum eine andere Aktivierungsmaßnahme, welche so auffallend soziale<br />

Kompetenz, Mitarbeit und Kommunikation fördert. Zusätzlich ist es möglich, im Stuhlkreis<br />

ausgedehnte gymnastische Übungen durchzuführen, da alles sehr aufgelockert<br />

und vor allem spielend abläuft.<br />

Beispiele:<br />

- Ballspiel mit leichtem Gymnastikball<br />

- Zielwerfen in eine Kiste mit Bohnen-Watte oder Kirschkernsäckchen<br />

- Mit Tüchern werden imaginäre Wohnungen/Autos geputzt<br />

- Tücher falten, an den Nachbarn weitergeben<br />

- Blumen von A-Z<br />

- einen „Spaziergang im Garten“<br />

- eine „Bootsfahrt auf der Nahe“ mit allen dazugehörigen Gesten<br />

- Vorlesen der Tageszeitung<br />

- Gedächtnisübungen<br />

- gemeinsames Singen<br />

Ziele des Stuhlkreises :<br />

Hier werden Bewohner aller Gruppen angesprochen und können je nach ihren ganz<br />

individuellen Fähigkeiten und Ressourcen teilnehmen, miterleben und dazugehören.<br />

Die gymnastische Komponente enthält die gleichen Ziele, wie die der Gymnastik und<br />

Bewegungsübungen.<br />

Kommunikation mit Sprache, Ausdruck durch Gesten, Nacherzählen und Finden von<br />

Wörtern wird gefördert. Das Zusammengehörigkeitsgefühl der Bewohner wird<br />

angesprochen und soziale Kompetenzen verbessert.<br />

Vor dem Beginn der gymnastischen Komponente werden die Bewohner motiviert,<br />

miteinander zu singen. Die Lieder werden der Jahreszeit entsprechend von den<br />

Bewohnern ausgesucht. Liederhefte mit den beliebtesten/bekanntesten Liedern in<br />

Großdruck stehen den Bewohnern zu Verfügung. Durch das Singen altbekannter<br />

Lieder werden Erinnerungen geweckt und vergessene Fähigkeiten wieder<br />

hervorgerufen.<br />

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<strong>Betreuungskonzept</strong><br />

3. Gedächtnistraining<br />

Inhalt:<br />

Elisabeth-Stiftung�<br />

Seniorenheim Abendfrieden<br />

Angeboten wird in wechselnder Reihenfolge, der jeweiligen Jahreszeit entsprechend,<br />

nach Absprache mit den Bewohnern unter Beachtung deren Wünsche und Vorschläge:<br />

- Vorlesen/Besprechen/Diskutieren von Literatur, z. B. täglich die<br />

Tageszeitung<br />

- Basteln von Dekorationen nach jahreszeitlichen Motiven aus z.B.<br />

Tonkarton, Nüssen, Zapfen, Blätter etc.<br />

- Handarbeiten: Nähen, Häkeln, Stricken, Knüpfen<br />

- Kreativarbeiten: Malen von Mandalas, Dekorieren mit Serviettentechnik,<br />

Zeichnen von Masken, Schreibübungen<br />

- Denkflexibilität: Kuh-Katze-Hund-Fisch/ Lösung Fisch (kein Säugetier),<br />

Einsatz der Sprichwortbox, in der bekannte Sprichwörter vorgegeben<br />

und von den Bewohnern zu Ende gebracht werden<br />

- Übungen für die Sinne: Beispiel Blumendüfte, weckt Erinnerungen<br />

- Wortspeicherübungen: Was fällt Ihnen zum Begriff Haus ein (es wurden<br />

einmal 46 Begriffe gefunden)<br />

- Heimzeitungs- AG: Bewohner erarbeiten die Artikel gemeinsam<br />

- Feinmotorik: Ausschneiden, Schreiben, Falten von Papier, Rollen von<br />

Papierknäueln<br />

- Sprachübungen durch Nachsprechen, Wiederholen und Erklären<br />

- Übungen zum Ankleiden in der richtigen Reihenfolge anhand von<br />

Bildkarten<br />

- Vorlesen von Wörtern in Großdruck und das Zusammenstellen ganzer<br />

Sätze oder neuer Wortkombinationen<br />

- Übungen zum Erkennen von Farben und Formen<br />

- Jahreszeitlich bedingt – Gartenarbeit<br />

Zusätzlich werden Übungen zum Erkennen von Formen und Farben angeboten. Bei<br />

unruhigen Bewohnern wird zum Teil mit Erfolg die Aromatherapie eingesetzt, zum<br />

Beispiel werden die Hand-Fuß-Massagen mit einer Mischung aus Olivenöl und einem<br />

Düftöl aus der Aromatherapie durchgeführt.<br />

Taktile und haptische Übungen beinhalten das Suchen von Gegenständen in der Sandkiste,<br />

ihr Erkennen und Beschreiben oder das Erkennen von verschiedenen Duftaromen<br />

z.B. Zimt, Vanille, Kräuter mit geschlossenen Augen.<br />

Regelmäßig findet 1x wöchentlich ein Haushaltstag statt.<br />

Hierbei wird an altbekannte Fähigkeiten und Ressourcen angeknüpft in einem für die<br />

Bewohner sinnvollen Rahmen in der Bewohnerküche. Der Duft z.B. beim Kuchen<br />

backen weckt alte Erinnerungen vor allem bei den dementen Bewohnern.<br />

Die Bewohner treffen sich in der Küche, besprechen was sie tun möchten, z.B. Kuchen,<br />

Plätzchen oder für Geburtstage auch Torten backen, etc. und erledigen alle anfallenden<br />

Arbeiten selbst, vom Schälen der Äpfel bis hin zum Geschirr spülen, wobei<br />

natürlich die Hygienevorschriften beachtet werden.<br />

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<strong>Betreuungskonzept</strong><br />

Elisabeth-Stiftung�<br />

Seniorenheim Abendfrieden<br />

Regelmäßige Videonachmittage sind im Wochenplan vorgesehen, bei denen sich die<br />

Bewohner selbst die Filme aussuchen.<br />

Tag, Monat, Jahr und die Jahreszeiten werden besonders den desorientierten<br />

Bewohnern zugänglich gemacht:<br />

- durch ständiges Wiederholen und Abfragen des Datums<br />

- eine Tafel zeigt in großer Schrift das Datum<br />

- den Jahreszeiten entsprechender Dekoration des Hauses<br />

Speziell beim Umgang mit dementen Bewohnern wird bei der<br />

Betreuung auf folgendes Verhalten geachtet:<br />

Ziele<br />

- warmherziges Verhalten den Bewohnern gegenüber<br />

- es werden keine Fragen gestellt, die von den Bewohnern nicht<br />

beantwortet werden können<br />

- es wird versucht, an frühere Gewohnheiten anzuknüpfen<br />

(Biographiearbeit)<br />

- sich selbst jeden Tag neu vorstellen, auch den Hund<br />

- auf jede Frage kommt eine Antwort, auch wenn sie 10-mal gestellt wurde<br />

- Bewohner werden animiert von „früher“ zu erzählen<br />

- ängstliche Bewohner werden gefragt, was passieren müsste, damit die<br />

Angst verschwindet<br />

- keine Kritik, wenn etwas nicht verstanden oder falsch gemacht wurde<br />

- sprechen in kurzen Sätzen, immer nur eine Information auf einmal<br />

- loben und möglichst viel mit den Bewohnern lachen<br />

- vermeiden von Eile und Zeitdruck (keine Hektik)<br />

- durch regelmäßige Biographiearbeit wird versucht, möglichst viel über<br />

den Bewohner zu erfahren und diese Erfahrungswerte in die<br />

Betreuungsarbeit einfließen zu lassen<br />

- Förderung und Erhaltung der kognitiven Fähigkeiten, durch ein spielerisch<br />

angelegtes Gedächtnistraining<br />

- Förderung der sozialen Kompetenz und der Kommunikation<br />

- einen strukturierten Tagesablauf<br />

- Verbesserung und Erhaltung der Koordination im Bereich<br />

Bewegungsabläufe/Feinmotorik<br />

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<strong>Betreuungskonzept</strong><br />

4. Heimzeitung<br />

Elisabeth-Stiftung�<br />

Seniorenheim Abendfrieden<br />

Regelmäßige Treffen der Heimzeitungs- AG finden in der Bastelstube statt. Die<br />

Redaktion der Heimzeitung (Bewohner des Hauses) treffen sich um neue Berichte für<br />

die Heimzeitung zu erstellen.<br />

Die Bewohner arbeiten aktiv mit an der Heimzeitung, in gleicher Weise haben sie die<br />

Rezepte für unser Kochbuch zusammengetragen.<br />

- Sie besprechen und erstellen die einzelnen Artikel<br />

- Schneiden und kleben Bilder für das Layout ein<br />

- Bestimmen welche Artikel in die Heimzeitung sollen<br />

- Dadurch werden viele Erinnerungen an früher wieder geweckt<br />

- Auch nach den „Redaktionssitzungen“ überlegen sich die Bewohner,<br />

was sie noch alles zum Gelingen der Ausgabe beisteuern können<br />

5. Haushund<br />

Mindestens zweimal in der Woche kommt ein Hund zur Unterstützung der Betreuung<br />

in das Haus und hält mit seinem ständigen Wunsch nach einem geworfenen Ball die<br />

Bewohner in Bewegung.<br />

- Demente Bewohner erinnern sich an seinem Namen<br />

- Selbst antriebsarme Bewohner äußern den Wunsch seinen Ball zu<br />

werfen oder anzufassen<br />

- Schweigsame Senioren unterhalten sich mit dem Tier und sprechen es<br />

an<br />

- Durch das Verhalten des Tieres wird die Kommunikation der Bewohner<br />

untereinander gefördert<br />

- Bei depressiven Bewohnern wirkt er als Stimmungsaufheller<br />

- Ebenso bringt das Tier Abwechselung in den Tagesablauf der<br />

Bewohner, da sein Verhalten beobachtet, analysiert und miteinander<br />

besprochen wird<br />

6. Feste/ Gottesdienste/ Ausflüge<br />

Es werden jahreszeitliche Feste und Feiern veranstaltet ( Maifest, Sommerfest,<br />

Weihnachtsfeier, etc.).<br />

Regelmäßig haben Bewohner die Möglichkeit an Gottesdiensten beider Konfessionen<br />

teilzunehmen.<br />

Es werden Ausflüge in die nähere Umgebung (z.B. zum Prämienmarkt) durchgeführt.<br />

Ebenfalls finden Einkaufsfahrten statt und Konzerte in der Umgebung werden besucht.<br />

Für Ausflüge stehen den Bewohnern behindertengerechte Kleinbusse zur Verfügung.<br />

1 x im Monat findet eine Geburtstagsfeier für die Bewohner statt, die Geburtstag<br />

hatten. Der Kuchen für die Feier wird am Vormittag von den Bewohnern selbst gebacken.<br />

Sie entscheiden auch, welcher es werden soll.<br />

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<strong>Betreuungskonzept</strong><br />

7. Aromatherapie<br />

Elisabeth-Stiftung�<br />

Seniorenheim Abendfrieden<br />

Im Haus stehen Duftöle mit entsprechenden Verdunstern zur Aromatherapie bereit.<br />

Allerdings finden sie nicht nur dort ihre Verwendung. Vermischt mit Olivenöl werden<br />

Duftaromen auch zur Hand-, Fuß-, Arm- und Rückenmassage eingesetzt, ebenso<br />

finden sie Verwendung in Fußbädern.<br />

8. Ehrenamtliche Mitarbeiter<br />

Ehrenamtliche Mitarbeiter engagieren sich zusätzlich für unsere Bewohner:<br />

- Dienstags kommt Fr. Augustin zum Vorlesen<br />

- Herr Müller singt und spielt auf seiner Gitarre<br />

- Herr Politz unterstützt die Bewohner bei Verwaltungstätigkeiten<br />

- Die Schüler/innen der Mittelstufe des Heinzenwies Gymnasium kommen mit<br />

ihrer Lehrerin Fr. Hohn seit drei Jahren zu uns :<br />

• sie gehen mit den Bewohnern spazieren<br />

• spielen Karten- und Brettspiele<br />

• basteln mit den Bewohnern<br />

• organisieren regelmäßige Bingo- Nachtmittage<br />

• begleiten die Bewohner bei Einkaufsfahrten und Ausflügen<br />

• lesen den Bewohnern vor<br />

- Donnerstags kommt Fr. Unger vom Frauenverein Kirschweiler zu Besuch:<br />

• sie spielt Memory und Brettspiele mit den Bewohnern<br />

• führt Einzelgespräche mit den Bewohnern, vor allen mit denen, die sich<br />

lieber in ihrem Zimmer aufhalten<br />

• besucht Bewohner im Krankenhaus<br />

• hilft bei allen Festen/Feiern und Ausflügen mit<br />

• hilft durch ihre Begleitung bei den Fahrten zu Ausflügen, Konzerten und<br />

Einkaufsfahrten mit<br />

9. Dokumentation<br />

In der Bewohnerdokumentation befindet sich ein Formular zur Dokumentation der mit<br />

den Bewohnern durchgeführten Betreuungskomponenten.<br />

Zusätzlich wird eine gesonderte Betreuungsplanung für die Bewohner erstellt. Es wird<br />

dort jeder Bewohner mit seinen speziellen Ressourcen, Neigungen und Wünschen<br />

unter Berücksichtung seiner individuellen Biographie dargestellt und entsprechend<br />

seinen Fähigkeiten werden Maßnahmen zur Verbesserung der Lebenssituation<br />

geplant. Fort- oder Rückschritte werden notiert.<br />

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<strong>Betreuungskonzept</strong><br />

10. Betreuungsplan<br />

( s. Anlage )<br />

11. Ergotherapie Konzept<br />

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Seniorenheim Abendfrieden<br />

In Anlehnung an das „Model of Human Occupation“ nach Gary Kielhofner<br />

1. Das Modell der menschlichen Betätigung / Model of Human<br />

Occupation<br />

„In der Vorstellung des Modells der menschlichen Betätigung von 1985 beschreibt<br />

Gary Kielhofner den Menschen als ein offenes System, das mit der Umwelt ständig<br />

interagiert, sie dabei verändert und durch diese selbst verändert wird“ (Hagedorn, R.<br />

2000). Kielhofner betrachtet die Dynamik des menschlichen Verhaltens, als ein<br />

System, dessen Teile als ein Miteinander verbundenes Ganzes gesehen werden.<br />

Die Reduktion dieser Subsysteme als einzelne, autonome Bestandteile wird angeschlossen.<br />

Im Mittelpunkt des Modells steht die zentrale Überzeugung, „dass der Mensch durch<br />

den Gebrauch seiner Hände, die ihre Energie durch Geist und Willen erhalten, den<br />

Zustand seiner eigenen Gesundheit beeinflussen kann“ (Miller und Walker 1993 aus<br />

Hagedorn, R. 2000).<br />

Der Mensch wird als ein Betätigungswesen betrachtet. Betätigung steht im Mittelpunkt<br />

menschlicher Erfahrung, Lebensbewältigung und Zufriedenheit. Dem nach ebenso<br />

bzw. einschließlich der Lebensqualität des Menschen.<br />

Betätigung, die stets sinnvoll und bedeutungsvoll für den Klienten sein soll,<br />

gliedert sich in drei Bereiche, die durch die Entwicklung der Person entstehen<br />

und sich im Verlauf des Lebens verändern.<br />

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<strong>Betreuungskonzept</strong><br />

1.1 Betätigungsbereiche<br />

- Selbstversorgung<br />

- Arbeit<br />

- Freizeit<br />

Sinnvolle Betätigung der einzelnen Betätigungsbereiche können sein :<br />

1. Selbstversorgung<br />

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Seniorenheim Abendfrieden<br />

• Waschen<br />

Kämmen, Rasieren, Zähne putzen, Eincremen, Nagelpflege usw.<br />

• An- und Ausziehen<br />

Unterwäsche, Oberbekleidung, Schuhe, Jacke, Mütze, Schal, Schließen von<br />

Knöpfen, Reißverschlüssen usw.<br />

• Mobilität<br />

Sich im Bett drehen, sitzen, Transfer vom Bett zum Rollstuhl, Pflegesessel o. ä.,<br />

Stehen, gehen, freies Gehen, gehen mit Hilfsmitteln<br />

• Nahrungszubereitung<br />

Brot streichen, Fleisch schneiden, Kaffee einschenken, Obst schneiden<br />

• Nahrungsaufnahme<br />

Selbstständiges Essen, essen mit Besteck, trinken mit oder ohne Hilfestellung<br />

• Nutzung von Hilfsmitteln<br />

Brille, Hörgerät, Gehstock, Rollator, Toilettenstuhl, Rollstuhl, Badewannenlift,<br />

adaptierte Gebrauchsgegenstände<br />

2. Arbeit<br />

• Ausübung einer bezahlten oder nicht- bezahlten Betätigung<br />

Arbeiten im Beruf, Verein, gemeinnützigen Institutionen, ehrenamtliches Arbeiten<br />

• Hausarbeiten<br />

Staubwischen, fegen, wischen, aufhängen und zusammenlegen von Wäsche,<br />

Geschirr spülen, backen, einkaufen, kochen, Blumen gießen<br />

3. Freizeit<br />

• Ausüben von Hobbies<br />

Lesen, zeichnen, stricken, häkeln, nähen, gärtnern, basteln, Kreuzworträtsel,<br />

Gesellschaftsspiele, Zeitung lesen, Radio hören, fernsehen usw.<br />

• Religiöse Veranstaltungen, Gottesdienste, Chor, Sitzkreis, Ausflüge, Feste<br />

organisieren und feiern, Kaffeeklatsch, Geburtstage feiern, Verein<br />

• Erinnerungen und Erfahrungen<br />

Fotos anschauen, Lieder und Gedichte aus alten Tagen singen, lesen und sich an<br />

die Vergangenheit erinnern<br />

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<strong>Betreuungskonzept</strong><br />

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Seniorenheim Abendfrieden<br />

1.2 Subsysteme des „Modells der menschlichen Betätigung“<br />

Des weiteren ist das Modell in drei Subsysteme untergliedert, wobei die Betätigungsperformanz<br />

das Ergebnis von Interaktion des dynamischern Systems ist und sich aus<br />

Volition, Habtuation und Performance Capicity (in folgenden Tabellen erläutert)<br />

zusammensetzt, die in folgenden Tabellen erläutert werden.<br />

Volition<br />

Selbstbild Kenntnis der<br />

Fähigkeiten<br />

Wissen um eigenes<br />

Können<br />

Gefühl der Wirksamkeit Wahrnehmung der<br />

eigenen Steuerung<br />

Werte Persönliche<br />

Überzeugungen<br />

Pflichtgefühl<br />

Interessen Sich hingezogen fühlen Bestimmte Aktivitäten<br />

gern tun<br />

Vorlieben Dinge aus bestimmte<br />

Weise gern tun<br />

Glaubt er, dass er<br />

Fähigkeiten besitzt<br />

und etwas erreichen<br />

kann?<br />

Was ist dem Klienten<br />

wichtig und warum?<br />

Was macht der Klient<br />

gern und was ist sein<br />

Betätigungsmuster?<br />

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<strong>Betreuungskonzept</strong><br />

Habituation<br />

Gewohnheit Durch Wiederholung<br />

erworben: funktioniert auf<br />

einer Ebene, um Verhalten<br />

zu beeinflussen<br />

Vertrautheit Leitet die Wahrnehmung<br />

bei bekannten Ereignissen<br />

und vergleichbaren<br />

Aktionen<br />

Verinnerlichte Rollen Bewusstsein der sozialen<br />

Identität und der damit<br />

verbundenen<br />

Verpflichtungen, Situationen<br />

und Verhaltensweisen<br />

Performance Capacity<br />

Motorische und<br />

sensorische Fertigkeiten<br />

Haltung<br />

Mobilität<br />

Koordination<br />

Kraft und Wirkung<br />

Energie<br />

Prozessfertigkeiten Energie<br />

Kenntnisse<br />

Raum- und<br />

Objektorganisation<br />

Adaption<br />

Kommunikations-/<br />

Interaktionsfertigkeiten<br />

Soziale<br />

Interaktionsfertigkeiten<br />

Körperlichkeit<br />

Sprache<br />

Beziehung<br />

Informationstausch<br />

Zur Kenntnis nehmen<br />

Senden<br />

Zeitlich planen<br />

Koordinieren<br />

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Seniorenheim Abendfrieden<br />

Rituale,<br />

Ablauf der einzelnen<br />

Wasch-Handlungsschritten<br />

am Morgen<br />

Welche Rolle hat der<br />

Klient/in?<br />

Kann er sie erfüllen?<br />

z.B. Mutter, Vater, Ehefrau<br />

bzw. -mann, Oma, Opa,<br />

Freund/in, Schwester,<br />

Bruder<br />

Taktile, vestibuläre,<br />

propriozeptive Perzeption,<br />

Grob- und Feinmotorik,<br />

Tonusregulation, Praxie,<br />

Vigilanz, Kognition<br />

Motivation<br />

Kognition<br />

Tagesstruktur<br />

Orientierung zu vier<br />

Komponenten<br />

– räumlich<br />

– zeitlich<br />

– zur Person<br />

– situativ<br />

Sprechen, hören,<br />

schreiben, lesen, sich<br />

unterhalten, lachen,<br />

diskutieren<br />

Termine zu<br />

Verabredungen<br />

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<strong>Betreuungskonzept</strong><br />

1.3 Umwelt<br />

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Der Mensch ist umgeben von seiner Umwelt. Die Umwelt gliedert sich in einen<br />

sozialen und physikalischen Bereich.<br />

Wesentliche Bestandteile der sozialen Umwelt sind die Familie und Freunde, aber<br />

auch Personen, die aus anderen Gründen im direkten Kontakt zu dem Klienten stehen<br />

z.B. Angehörige, Nachbarn, Pflegepersonal, Arzt, nicht ärztliche Heilberufe wie<br />

Physiotherapie, Logopädie usw.<br />

Die physikalische Umwelt beschreibt beispielsweise Institutionen in denen der<br />

Mensch lebt bzw. agiert z.B. das eigene Heim, Mietwohnung, Altenheim, Krankenhaus,<br />

Tageseinrichtung, Betrie (Kindergarten, Schule).<br />

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<strong>Betreuungskonzept</strong><br />

1.3.1 Auforderungen der Umwelt<br />

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Die Anforderungen der Umwelt können auf der einen Seite anregend sein, auf der<br />

anderen Seite zu hohe Anforderungen fordern bzw. zu geringe Aufforderungen<br />

veranschlagen.<br />

Um gute Leistungen zu erbringen zu können, dass heißt ein positives Betätigungsverhalten<br />

des Menschen zu zeigen, müssen die Objekte, Aufgaben, sozialen Gruppen<br />

und kulturellen Gegebenheiten stimulierend sein, Spaß bzw. Lust bereiten.<br />

Zu hohe Anforderungen entsprechen einer Überstimulation, die zu Stress, Ärger,<br />

Unsicherheit, Hilflosigkeit, Frustration bzw. Ärger führen kann, so dass die Person<br />

keine guten Leistungen erbringen kann.<br />

Zu Rückzug, Apathie und Desinteresse kann der Mensch neigen, wenn die Umwelt<br />

ihm zu geringe Aufgaben bietet.<br />

1.3.2 Partizipation am sozialen Umfeld<br />

Die Möglichkeit zu haben, zwischen Betätigungsangeboten zu wählen, um beispielsweise<br />

mit Mitmenschen in Kontakt zu treten, sich austauschen zu können usw. nennt<br />

man Partizipation Teilhabe am sozialen Umfeld.<br />

1.4 Betätigungsdysfunktion<br />

Unabhängig von Ursachen und Faktoren, können Schwierigkeiten innerhalb der<br />

Performanz von Betätigungen auftreten. Dem entsprechend spricht man von einer<br />

unzufriedenen Performanz im Bereich Selbstversorgung, Arbeit oder Freizeit und<br />

meist daraus resultierende unzufriedenen oder geminderten Partizipation am sozialen<br />

Leben, sowie Verlust von bedeutungsvollen Rollen, Werten usw. im Hinblick auf die<br />

drei Subsysteme. Um die Betätigungsdysfunktion zu verringern bzw. Betätigungsverhalten<br />

zu fördern, werden innerhalb der ergotherapeutischen Behandlung die<br />

Betätigungsbereiche Selbstversorgung, Arbeit und Freizeit gezielt angesprochen und<br />

therapiert. Dies findet stets im Hinblick auf die Erhaltung und Vergrößerung der<br />

individuellen Selbstständigkeit und Lebensqualität statt.<br />

2. Ergotherapeutische Intervention<br />

Unter Einbezug der Wünsche, Bedürfnisse, Biographie und Vorstellungen des Klienten<br />

werden durch eine gezielte Befunderhebung zur ergotherapeutischen Diagnose<br />

gemeinsame Ziele kurz-, mittel- und langfristig formuliert, die innerhalb der<br />

ergotherapeutischen Intervention angestrebt werden. Zur Überprüfung dieser, findet<br />

eine Evaluation nach festgelegten Zeitspannen statt, wobei entweder die Therapie<br />

beendet wird, wenn die Ziele erreicht wurden bzw. eine neue Befunderhebung<br />

stattfindet. Den ergotherapeutischen Prozess kann man als Kreislauf bezeichnen.<br />

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Befunderhebung<br />

• Intakte Gespräche • Wünsche, Bedürfnisse,<br />

Vorstellungen des Klienten<br />

• Standardisierte Assessments • Checklisten,<br />

Befunderhebungsbögen<br />

• Einbezug der Angehörigen • Biographie<br />

Ergotherapeutische Diagnose/ Befunderhebung<br />

Ergotherapeutische Intervention<br />

Evaluation<br />

• Medien<br />

• Zielformulierung<br />

• Methoden<br />

• Ergebnis<br />

• Prozess<br />

• Betätigungsverhalten<br />

12. Ergotherapie Wochenplan<br />

( s. Anlage)<br />

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