GymnasiuminKarow GymnasiuminKarow - Bucher Bote
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FOTOS: SPITZ (2), MDC/AUSSENHOFER, PRIVAT (2)<br />
Gymnasium in Karow<br />
Neue Strukturen ab 2010:<br />
<strong>Bucher</strong> Hauptschule<br />
wird zur Sekundarschule<br />
Gerade hat der Senat das Konzept zur<br />
Berliner Schulreform gebilligt, und<br />
schon werden in der Region Buch/Karow<br />
»Nägel mit Köpfen« gemacht. Ab 2010/11 –<br />
wenn es in Berlin im Oberschulbereich nur<br />
noch sogenannte Sekundarschulen (fusionierte<br />
Haupt-, Gesamt- und Realschulen)<br />
sowie Gymnasien geben soll – nimmt die<br />
Robert-Havemann-Oberschule in der Karower<br />
Achillesstraße 79 nur noch gymnasiale<br />
7. Klassen auf. Bereits zum kommenden<br />
Schuljahr 2009/10 ist es dort möglich,<br />
sich neben der Anmeldung für die Gesamtschule<br />
auch speziell für die Schulart Gymnasium<br />
anzumelden.<br />
»Damit ist ein Schritt der Schulstrukturreform<br />
im Raum zwischen Weißensee,<br />
Französisch-Buchholz und Karow/Buch<br />
vorweg genommen«, erklärt die Pankower<br />
Schulstadträtin Lioba Zürn-Kasztantowicz.<br />
Dies bedeutet für die Region zweier-<br />
lei. Die <strong>Bucher</strong> Hauptschule in der Karower<br />
Chaussee 97 in Buch, die mit ihrer erfolgreichen<br />
Arbeit alle Voraussetzungen dafür<br />
bietet, wird ab 2010 zu einer leistungsfähigen<br />
Sekundarschule am Standort Walter-<br />
Friedrich-Straße 16–18 entwickelt. Und die<br />
nur zweieinhalb Kilometer entfernt liegende<br />
Robert-Havemann-Oberschule mit<br />
ihrem naturwissenschaftlichen Profil und<br />
den vorhandenen Erfahrungen mit den<br />
Abiturklassen in der Oberstufe wird ein<br />
Gymnasium.<br />
Fortsetzung auf Seite 3<br />
■ AKTUELL<br />
Freizeiteinrichtung<br />
»Der Alte« verjüngt<br />
S. 3<br />
■ IM GESPRÄCH<br />
Zwei informative<br />
<strong>Bucher</strong> BürgerForen<br />
S. 4 und 6<br />
Wer modernisiert Elfgeschosser?<br />
Buch wandelt sein Antlitz. Auch die<br />
Wohnungsgesellschaften haben er-<br />
■ Chinesisches Restaurant<br />
Ins ehemalige Eiscafé in der <strong>Bucher</strong><br />
SchlossparkPassage ist das chinesische<br />
kannt, dass sich selbst modernisierte Häu-<br />
Restaurant »Shang Hai« gezogen und bieser<br />
hier vermieten lassen. Sogar die GESO-<br />
tet seit Mitte Februar Spezialitäten aus<br />
BAU AG, die in früheren Jahren eher mit<br />
Fernost an. Geöffnet: Täglich von 10-30<br />
Sanierungsstau und Interesselosigkeit dem<br />
bis 23 Uhr.<br />
Ortsteil gegenüber von sich reden machte,<br />
hat, mit neuem Führungspersonal, auch in<br />
■ Meditationskurs<br />
Buch neue Signale gesetzt. Das Wohnhaus<br />
Ein wöchentlicher kostenfreier Medita-<br />
in der Robert-Rössle-Straße 1 strahlt nicht<br />
tionskurs findet an jedem Donnerstag<br />
nur in neuem roten Farbton, sondern ist<br />
(außer in den Ferien) um 10 Uhr in der<br />
grundlegend saniert worden. Lars Hol-<br />
Physiotherapeutischen Praxis Yemaja im<br />
born, Geschäftsbereichsleiter Pankow, ver-<br />
Röbellweg 8 in Buch statt. Ein Neueinkündete<br />
denn auch auf dem <strong>Bucher</strong> Bürstieg<br />
ist jederzeit möglich. Eingeladen<br />
gerForum im November 2008, als nächsten<br />
sind Interessierte, die sich nach mehr in-<br />
Schritt ein Modernisierungskonzept für die<br />
nerer Ruhe und Harmonie sehnen.<br />
drei Elfgeschosser an der Karower Straße<br />
(Foto) erarbeiten zu wollen. Bereits 2010<br />
■ Arbeiten an S-Bahnbrücke<br />
solle, falls das Gesamtunternehmen zu-<br />
In der Zeit vom 2. 3. bis 30. 6. finden am<br />
stimme, der erste Block in Angriff genom-<br />
Brückenbauwerk am S-Bhf Buch/Wiltmen<br />
werden. Derzeit sieht es so aus, als<br />
bergstraße Bauarbeiten durch die Deut-<br />
würde nicht die GESOBAU diejenige sein,<br />
sche Bahn Netz AG statt. Es ist geplant,<br />
die bei den Arbeiten Regie führt und die<br />
die Stützmauer »Am Alten« durch einen<br />
Häuser künftig weiter verwaltet, sondern<br />
Neubau zu ersetzen. Die Bautechnologie<br />
die HOWOGE. Fortsetzung auf Seite 3<br />
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Lioba Zürn-Kasztantowicz,<br />
Stadträtin<br />
für Gesundheit und Schule:<br />
»Das Gymnasium<br />
in Karow ist eine<br />
erfreuliche Perspektive<br />
für den Norden<br />
Pankows.«<br />
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wird zu seiner Ausstellungseröffnung<br />
(22. 3., 14 Uhr evang. Gemeindehaus<br />
Buch) versteigert. Der Erlös dient der<br />
Kirchtumerrichtung. Weiter auf S. 17<br />
März 2009 • 1 €<br />
■ SPORT IM ORT<br />
»Karower Dachse«<br />
feiern Jubiläum<br />
S. 10<br />
■ GESCHICHTE<br />
Wie der Spalt<br />
in die Tablette kam<br />
S. 14<br />
MITTEN UNTER UNS<br />
Russ Hodge<br />
Der Amerikaner versteht sich als Vermittler<br />
der Wissenschaft. Er schrieb ein wunderbares<br />
Buch über den Campus Buch. … S. 5<br />
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erfordert teilweise Nachtarbeit, speziell<br />
vom 13. 3. bis 14. 4. In der Bauzeit sind<br />
kleinere Einschränkungen für Fußgänger<br />
möglich, ebenso könnte es zeitweise zu<br />
Lärm- und Schmutzbelästigungen kommen.<br />
Die Straßenverkehrsführung ist<br />
nicht beeinträchtigt.<br />
■ E-Rollstuhlhockey-Turnier<br />
Am 28. 3. findet von 10 bis 16 Uhr in der<br />
Sporthalle Ernst-Busch-Str. 29 das 9. <strong>Bucher</strong><br />
Hockeyturnier im Elektrorollstuhlsport<br />
statt. Teilnehmer sind die Nording<br />
Bulls, Red Bulls Orient Elektric-Wheel-<br />
Sharks Potsdam und die <strong>Bucher</strong> Tigers.<br />
Zuschauer herzlich willkommen!<br />
■ <strong>Bucher</strong> BürgerForum<br />
Das nächste <strong>Bucher</strong> BürgerForum zum<br />
Thema »Bessere Schulen und Kitas für<br />
Buch!« findet am Donnerstag, dem 19. 3.,<br />
um 18 Uhr im Restaurant »Il Castello«<br />
statt. Die Pankower Stadträtinnen Christine<br />
Keil und Lioba Zürn-Kasztantowicz<br />
haben ihre Teilnahme zugesagt.<br />
Marlis Weege<br />
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FOTOS: KAMINSKY (2), DEMANT (2), WLOKA<br />
2 MÄRZ 2009<br />
Lesermeinungen<br />
KORRESPONDENZ<br />
Aus meinem irischen Tagebuch (3)<br />
Einst lebte hier die Königin<br />
Maeve. Sie wurde durch<br />
verschiedene Taten legendär<br />
und ist fester Bestandteil der<br />
irischen Mythologie. Auf alle<br />
Fälle hatte sie einen unersättlichen<br />
Appetit auf Sex und stillte<br />
ihren Appetit darauf mit<br />
mehr als 30 (!) Männern am<br />
Tag. Zudem ermordete sie ihre<br />
schwangere Schwester (das Baby<br />
überlebte und erhängte<br />
Maeve später aus Rache für<br />
den Muttermord). Aber sie<br />
muss ja auch gute Seiten gehabt<br />
haben, sonst gäbe es für<br />
sie ja nicht etliche Denkmäler,<br />
oder? Einer ihrer Ehemänner<br />
jedenfalls war Conmac (Sohn<br />
des Hundes) und dessen Nachkommen,<br />
Conmhaicne Mara, gaben einer ganz besonderen<br />
Landschaft hier im Westen ihren<br />
Namen: Connemara.<br />
Endlose Heide- und Moorgebiete, Berge<br />
und Wasserfälle, ein Fjord und Seen, kleine<br />
Städtchen und Dörfer am Rande des Atlantiks<br />
prägen das Bild und hätte es ab Mittag<br />
nicht wieder Dauerregen gegeben, hätte<br />
Kyllemore Abbey<br />
auch die Besichtigung von Kyllemore Abbey<br />
und Ross Errilly Friary ein noch spannendes<br />
Erlebnis werden können.<br />
★<br />
Die älteste Kirche von Galway ist eine protestantische.<br />
Die Protestanten sind hier in<br />
der Diaspora und deshalb verwundert es<br />
nicht, dass nur knapp 100 von ihnen den<br />
heutigen Gottesdienst feierten. Gut, dass<br />
es beim Einlass für alle ein Faltblatt mit<br />
den Liedern oder Gebeten gibt, so waren<br />
die Abläufe im Gottesdienst auch für mich<br />
verständlich.<br />
Ansonsten ist der Katholizismus unglaublich<br />
präsent. Über 88 Prozent der Iren sind<br />
Katholiken und es scheint, als hätte jede<br />
große Straße ihre eigene Kirche. Dennoch<br />
verliert die Kirche hier an Einfluss, besonders<br />
bei der Jugend. Das liegt definitiv<br />
auch daran, dass es der katholischen (nicht<br />
nur der irischen) Kirche immer noch nicht<br />
gelingt, lebensnah zu sein. Bis vor 16 Jahren<br />
wurde in Irland die Homosexualität<br />
strafrechtlich geahndet und außerehelich<br />
geborene Kinder gelten in ländlichen Gegenden<br />
noch heute als Schandfleck, Schei-<br />
16. Jahrgang, März 2009<br />
Anschrift: Redaktion <strong>Bucher</strong> <strong>Bote</strong>, Alt-Buch 51<br />
(Gesindehaus), 13125 Berlin<br />
Telefon: 9 41 54 28, Fax: 9 41 54 29<br />
E-Mail: redaktion@bucher-bote.de<br />
Internet-Adresse: www.bucher-bote.de<br />
Herausgeber: Albatros e. V.<br />
Friedrich Kiesinger (V. i. S. d. P.), Albatros e. V.<br />
Mit freundlicher Unterstützung der Dresdner Bank AG<br />
Albatros im Internet: www.albatrosev.de<br />
Redaktion: Kristiane Spitz (verantw. Red.),<br />
Siegfried Endruweit<br />
Ehrenamtlicher Redaktionsbeirat:<br />
Silke Braun, Karl-Heinz Ehlers, Ehrengard Hanke,<br />
Martin Jehle, Jörg-Peter Malke, Antje Neumann,<br />
Rosemarie Pumb, Kerstin Sabotke, Udo Schnee<br />
Layout, Anzeigengestaltung:<br />
Siegfried Endruweit<br />
Druck: Union Druckerei Berlin GmbH.<br />
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Konto: 0879 908 809<br />
Elke Kaminsky,<br />
Lehrerin an der Hufeland-Oberschule<br />
Buch,<br />
nahm eine Auszeit und<br />
lernte drei Monate in<br />
Galway/Irland<br />
dungen sind erst seit gut 10<br />
Jahren erlaubt. Das strikte<br />
Abtreibungsverbot führt dazu,<br />
dass jährlich tausende<br />
von Frauen deshalb nach<br />
England fahren und viele<br />
von ihnen fordern zumindest<br />
eine Liberalisierung<br />
der Gesetze. Man ahnt, wie<br />
zähflüssig gesellschaftliche<br />
Veränderungen hier sind.<br />
Bleibt noch die Sache mit<br />
der Kirchensteuer. Die gibt<br />
es bei den irischen Katholiken<br />
nicht. Zum Entsetzen<br />
der protestantischen Kollegen<br />
führte deren Klerus in<br />
den 60-er Jahren das Bingo-<br />
Spiel in den Kirchenräumen<br />
ein, dessen Gewinn dann in die Kassen<br />
fließt: Kirchliche Bingo-Hallen gibt es<br />
überall in Irland.<br />
★<br />
Leider haben die Engländer die oft sehr<br />
poetischen Ortsnamen einfach nur vom<br />
Klang her übernommen und »eingeenglischt«.<br />
Die Engländer eroberten die Insel<br />
im 12. Jh. und erst seit 1921 ist Irland eigenständig.<br />
So entstanden die Bezeichnungen,<br />
die hier heutzutage überall zu finden<br />
sind. Schade, denn die alten Namen<br />
erzählen – wie viele deutsche Ortsnamen –<br />
auch etwas über die Lage, die Menschen in<br />
den Orten oder halbe Geschichten. Ohne<br />
letztere kommt man hier wirklich nicht aus<br />
und ich »Märchentante«genieße jede Begegnung<br />
mit ihnen. So ungewöhnliche Namen<br />
wie Anascaul (»Fluss der Geister«),<br />
Ardnaree (»Hinrichtungshügel«), Bandon<br />
(»Göttin«), Lixnaw (»Schwimmende Insel«),<br />
Mantua (»Moor«), Tonraee (»Hintern<br />
in Windrichtung«), Muckross (»Schweinehain«),<br />
oder Lough Tay (»See aus Tee«)<br />
lassen nicht nur meiner Phantasie Flügel<br />
wachsen. Die Straßenschilder zeigen die<br />
Ortsnamen in beiden Sprachen an.<br />
★<br />
Die Verkäuferin, bei der ich die neuen<br />
Socken bezahlte (die mitgebrachten waren<br />
irreparabel durchgelaufen), lächelte mir<br />
nicht freundlicher als den anderen Kunden<br />
zu, als sie nach dem Kassieren »Thanks, love!«<br />
meinte. Auch der junge<br />
Mann in der Touri-Information,<br />
in der ich heute<br />
um eine Auskunft für meinen<br />
morgigen Trip bat, war<br />
definitiv nicht in mich verliebt,<br />
als er mir nach meinem<br />
Dank erwiderte: »You<br />
are welcome, love!« Und<br />
meine nur fünf Jahre älteren<br />
Gasteltern lieben mich<br />
nicht unbedingt, wenn sie<br />
mich morgens mit »Morning,<br />
love, how are you?«<br />
begrüßen. »Love« ist in Irland<br />
eine ganz gebräuchliche<br />
Höflichkeitsformel.<br />
Aber Vorsicht, Männer,<br />
wenn ihr sie im Gespräch gegenüber Frauen<br />
anwendet, klingt das ziemlich abgehoben<br />
und Frau wendet sich ab.<br />
Höflichkeit ist hier absolut angesagt. Ich<br />
konnte mir bis vor fünf Wochen nicht vorstellen,<br />
dass ich den Busfahrer selbstverständlich<br />
grüßen und mich beim Aussteigen<br />
mit »Thanks, bye!« bedanken werde<br />
oder er mir morgens zunickt: »How are<br />
you?« Zuerst war ich überrascht, hatte ich<br />
doch in der Schule gelernt, man müsse<br />
sein tatsächliches Befinden benennen. Das<br />
ist nicht so. Dieses »How are you?« entspricht<br />
einem Morgengruß und es reicht<br />
ein: »Fine« völlig aus.<br />
Ähnliches gilt auch für das »Sorry!« Lieber<br />
einmal zu viel entschuldigen (auch für das,<br />
was passieren könnte) als gar nicht, das<br />
wäre dann extrem unhöflich.<br />
Lautenbach<br />
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Die Frau<br />
in der Evolution<br />
Wer meint, dass evolutionsbedingt<br />
der menschlich-feminine Ast,<br />
mit Blüten, Lehm und Kalk geschminkt,<br />
nur gierig nach den Männern winkt,<br />
der hat Entscheidendes verpasst.<br />
Schon früh oblag der Frau die Pflicht,<br />
zu sammeln ohne auszuruhn.<br />
Wurzeln und Kraut, aus ihrer Sicht,<br />
erwiesen sich als gar nicht schlecht,<br />
dem Mann was Gutes anzutun.<br />
Denn listig hat sie so bezweckt,<br />
dass eine Keule in der Glut<br />
der ganzen Sippe besser schmeckt,<br />
wenn sie voll Beer’n und Pilzen steckt;<br />
dann erst tut sie dem Gaumen gut.<br />
Natürlich hat die Frau erkannt,<br />
dass frische Kräfte für die Jagd<br />
nur wachsen, wenn sie sich bemannt<br />
und im Ergebnis angespannt<br />
an Kind und Wirtschaft nicht verzagt.<br />
Das alles hat die Frau vermocht.<br />
Sie hat geflochten und genäht<br />
und wie gesagt, ganz gut gekocht,<br />
und ab und zu darauf gepocht,<br />
dass sie noch sehr viel mehr versteht.<br />
Zum Beispiel, dass sie rebelliert,<br />
wenn er im Krieg die Schwerter schwingt,<br />
dass sie den Helden dann kuriert,<br />
damit er es noch mal probiert,<br />
derweil sie Wiegenlieder singt.<br />
Und dass sie wieder Ordnung schafft,<br />
wenn er was eingerissen hat.<br />
So hat sie mit der ganzen Kraft<br />
viel Trümmerzeug hinweggerafft,<br />
weltweit und in der eigenen Stadt.<br />
Nun steht sie in der Gegenwart,<br />
im Mächtekampf und Weltgewühl.<br />
Kein Leiden wurde ihr erspart,<br />
und dennoch bringt sie ganz apart<br />
der Welt ein wärmendes Gefühl.<br />
Rudi Reinsch, Karow<br />
Ärgerlich<br />
Zum Beitrag »Kühnes Projekt«, BB 2/09, S. 7<br />
Im »BB« las ich vom neuen Projekt eines<br />
Archäologie- und Klimaparks. Herr Dr.<br />
Schäfer will dafür zwischen Waldrand und<br />
Moorlinse ein Gebäude errichten. Ist ihm<br />
bewusst, dass er mit dem Projekt das Biotop<br />
Moorlinse negativ stört? Es tut sehr gut,<br />
mal einen freien unbebauten Fleck Landschaft<br />
und Natur sehen zu können, das<br />
macht u. a. den Reiz von Buch aus und da<br />
soll mit dieser selten gewordenen Grünfläche<br />
den <strong>Bucher</strong>n ein weiterer Ort der Entspannung<br />
und den zahlreichen Vogelarten<br />
der Moorlinse Nahrungsmöglichkeiten geraubt<br />
werden? Ich bin empört über das<br />
Vorhaben, sehe darin keinen Nutzen für<br />
Ortsansässige und Besucher. Einziger Nutzen<br />
ist wohl, dass Fördergelder bewilligt<br />
wurden (leider) und damit einige Planstellen<br />
für Wissenschaftler finanziert werden<br />
und sich Dr. Schäfer selbst mit dem Projekt<br />
profilieren kann. Diese Gelder sollten besser<br />
in die Kinder- und Schulbetreuung investiert<br />
werden. S.Säghebrecht,Buch<br />
Finger davon lassen!<br />
Zu »Vergrabenes Kriegerdenkmal im Schlosspark«,<br />
BB 1/09, S. 9 und Diskussion BB 2/09, S. 2<br />
Jeder Tote hat den Anspruch, dass man seiner<br />
gedenkt; auch der Kriegstote, auf welcher<br />
Seite er auch dem Wahnsinn eines<br />
Krieges zum Opfer fiel. Denkmäler unterschiedlichster<br />
Art erinnern die Lebenden,<br />
dieses Gedenken zu bekunden und haben<br />
insbesondere in den vergangenen zwei<br />
Jahrhunderten häufig die Glorifizierung<br />
der jeweiligen Regimes und die Heroisierung<br />
der Opfer zum Inhalt. Mit dem nötigen<br />
historischen Abstand wirken sie heute<br />
eher pathetisch-skurril. Wenn aber ein<br />
Kriegerdenkmal Machtanspruch und<br />
Drang zur Weltherrschaft ausdrückt, wie<br />
der preußisch-deutsche Adler auf der Erd-<br />
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Bei diesen Bildern vom sog. »Weißen Haus« fällt dem Autor nur noch das Wort »Krieg« ein.<br />
kugel und dazu menschenverachtend festgestellt<br />
wird, dass nicht einer zuviel gestorben<br />
ist – demnach also zuwenige – sollte<br />
man die Finger davon lassen, ein derartiges<br />
»Denkmal« wieder aufzustellen. Jeder<br />
Kriegstote ist einer zuviel.Eine Friedenseiche<br />
im Schlosspark zu pflanzen, wie vorgeschlagen,<br />
mit dem an den Haaren herbeigezogenen<br />
Argument des Denkmalschutzes<br />
(den Park betreffend) abzulehnen, ist<br />
lächerlich. Horst Prochnow, Buch<br />
Um weiteren Irrtümern vorzubeugen: der<br />
»<strong>Bucher</strong> <strong>Bote</strong>« hat in der Vergangenheit keine<br />
Beiträge veröffentlicht, in denen unsere<br />
Autoren für eine Aufstellung des <strong>Bucher</strong><br />
Kriegerdenkmals eintraten. Die Red.<br />
Total verkehrsfeindlich<br />
Im »BB« 12/08 wurde über den geplanten<br />
Ausbau der Wiltbergstr. berichtet. Die dargestellte<br />
Variante, zwischen Kreuzung Alt-<br />
Buch/W.-Friedrich-Str. und Lindenberger<br />
Weg in der Straßenmitte einen Baumstreifen<br />
anzulegen und in beiden Fahrtrichtungen<br />
nur eine Fahrspur vorzusehen, halten<br />
wir für keine günstige Lösung. Derzeit haben<br />
wir dort eine staufreie Kreuzung. Gegen<br />
die neue Variante spricht: Der Lindenberger<br />
Weg wird u. a. von zwei Buslinien<br />
genutzt. Bei nur einer Fahrspur wäre Stau<br />
vorprogrammiert. Außerdem würde das<br />
In der SchlossparkPassage:<br />
Wiltbergstraße 3–11<br />
13125 Berlin, Tel./Fax: (030) 9 49 65 59<br />
das Abbiegen in den Lindenberger Weg von<br />
Alt-Buch aus erschweren bzw. den Einbau<br />
einer komplizierten Ampelanlage erfordern.<br />
Eine Baumreihe in Straßenmitte ist<br />
sinnlos und verkehrsgefährdend. Rings um<br />
die Kreuzung befinden sich viele Bäume,<br />
Neuanpflanzungen wären innerhalb der<br />
Wohngebiete sinnvoller. Diese angedachte<br />
Umgestaltung bedeutet aus unserer Sicht<br />
nur eine Vergeudung von Steuermitteln.<br />
Mit einem Umbau würde die vorhandene,<br />
gut den fließenden Verkehr ermöglichende<br />
Lösung gegen eine schlechtere teuer eingetauscht.<br />
Von solchen »Verbesserungen« haben<br />
wir doch schon genug in Berlin.<br />
Bernd und Sabine Knoop, Buch<br />
Die Redaktion behält sich das Recht sinnwahrender Kürzungen vor.<br />
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Während sich in Buch langsam eine bemerkenswerte<br />
Entwicklung vollzieht, liegt<br />
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einer der schönsten Hoffmann-Bauten im<br />
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das <strong>Bucher</strong> Schloss gehalten.<br />
Seit vielen Jahren befindet sich der Bau in<br />
beklagenswertem Zustand. Wichtig war die<br />
Sicherung der Türen und Fenster, um die<br />
Innenräume vor Verwahrlosung zu schützen.<br />
Diese Sicherungsmaßnahmen des<br />
Berliner Liegenschaftsfonds, der für den<br />
Verkauf der Immobilie zuständig ist, treffen<br />
auch für das 7-geschossige ehemalige<br />
Reha-Zentrum (die spätere Körperbehindertenschule)<br />
zu. Viel schlimmer sieht das<br />
Eisvogel-<br />
Schnappschuss<br />
Besten Dank der Autorin Antje Neumann<br />
für den interessanten Artikel in der Feb.-<br />
Ausgabe des »BB«, S. 7. Als Naturfreunden<br />
ist uns dieser schöne Schnappschuss am<br />
11. Januar 2009 an der Panke gelungen.<br />
Anne und Klaus Wloka, per Mail<br />
Inh. Michael Kowarsch<br />
E-Mail: buchladen-in-buch@t-online.de •www.buchladen-in-buch.de<br />
☎<br />
Umfeld aus. Die nach dem großen Brand<br />
im September 2005 verbliebenen Restbauten<br />
sind dem absoluten Vandalismus preisgegeben.<br />
Im Sommer hinter der Vegetation<br />
versteckt, sieht man in der »blattlosen Zeit«<br />
ihren furchtbaren Zustand. Es waren Räume<br />
für die umfangreiche Arbeitstherapie,<br />
Orthopädische Werkstatt und eine gemeinsame<br />
Wartehalle im Eingangsbereich. Anfang<br />
der 80-er Jahre wurde dann noch ein<br />
Erweiterungsbau errichtet, das sogenannte<br />
»Weiße Haus«, Sitz der Verwaltung, Lehrerzimmer<br />
und Unterrichtsräume. Alle diese<br />
Gebäude sind total zerstört.<br />
Viele Pläne, das Gelände des »Waldhauses«<br />
sinnvoll zu nutzen, sind bisher wie Seifenblasen<br />
zerplatzt. Zeit, die kümmerlichen<br />
Reste abzureißen und zu recyclen. Planungen<br />
für ein »Forscherschloss« liegen vor<br />
(s. »BB« 2/09, S. 3). Es ist zu hoffen, dass sie<br />
umgesetzt werden. Richard Demant, Buch<br />
Im HELIOS-Klinikum:<br />
Schwanebecker Chaussee 50<br />
13125 Berlin,Tel.: (030) 9 40 15 15 30<br />
☎<br />
Nachtruf (030) 9 44 43 02
Konten gesperrt:<br />
Senioren-gGmbH<br />
in Schwierigkeiten<br />
Die »Gemeinnützige Gesellschaft für Senioren<br />
und Behinderte Niederbarnim<br />
mbH« in Panketal kommt nicht zur Ruhe.<br />
Im Januar wurde die frühere Chefin Gisa<br />
Kuhn auch als Vorsitzende des Fördervereins<br />
für Senioren und Behinderte e. V., dem<br />
die gGmbH gehört, abgewählt (s. a. BB<br />
2/09), aber die Querelen gehen weiter.<br />
Jüngstes Kapitel: Die Sparkasse Barnim<br />
sperrte der gGmbH ihre Girokonten. Der<br />
Grund: Die noch von Gisa Kuhn als Geschäftsführerin<br />
eingesetzte Ingeborg Bloch<br />
steht noch nicht im Handelsregister. Die<br />
Sparkasse will ihr deshalb keinen Konto-<br />
Zugriff gewähren. Auch die Zusammenarbeit<br />
mit dem Förderverein funktioniert<br />
noch nicht; dessen Vorstand teilte in einer<br />
Erklärung mit: »Eine Kooperation zwischen<br />
Frau Bloch und dem neuen Vorstand<br />
wurde bislang von Frau Bloch abgelehnt.«<br />
Der Rechtsanwalt von Gisa Kuhn, Peter<br />
Mauel, hatte noch Anfang Februar eine<br />
schnelle Klärung aller Angelegenheiten in<br />
Aussicht gestellt, als er den Rückzug seiner<br />
Mandantin, einschließlich deren Auszug<br />
aus der Firmen-Villa in der Schönower<br />
Straße, gegenüber der »MOZ« verkündet<br />
hatte. Die Neuwahl des Vereinsvorstandes<br />
akzeptiert er jedoch nicht, mittlerweile<br />
spricht er in einem dem »BB« vorliegenden<br />
Schriftsatz von einer »Insolvenz« der<br />
gGmbH, wenn die »Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Energieversorger, Personal, Finanzamt<br />
etc.« nicht bezahlt werden.<br />
Unterdessen beschloss die GV Panketal in<br />
ihrer jüngsten Sitzung, mit der Unternehmergruppe<br />
Führer einen Erbbaurechtsvertrag<br />
über das Seniorenheim (Schönerlinder<br />
Str. 11) zu schließen. Das seit Mai 2008<br />
in »Eichenhof« umbenannte Heim befand<br />
sich vorher in Trägerschaft der gGmbH.<br />
Nach Bekanntwerden von Pflegemängeln<br />
untersagte die Heimaufsicht dem alten<br />
Träger den Heimbetrieb. BB<br />
Wer modernisiert<br />
Elfgeschosser?<br />
Fortsetzung von S. 1<br />
»Ohne Zweifel haben wir in Buch Instandhaltungsbedarf«,<br />
erklärte GESOBAU-Pressesprecher<br />
Matthias Gaenzer auf Nachfrage<br />
von »BB«. »Wir überlegen derzeit,<br />
welche Optionen es für die Modernisierung<br />
der Gebäude gibt. Eine könnte sein,<br />
dass ein anderes städtisches Unternehmen<br />
diese Arbeiten übernimmt. Deshalb befinden<br />
wir uns im Gespräch mit der HOWO-<br />
GE. Ende März wissen wir mehr.« Die GE-<br />
SOBAU werde ihre Versprechen einhalten<br />
und den deutlichen Aufwärtstrend des<br />
Ortsteils weiter unterstützen, so Gaenzer.<br />
Auch die Sprecherin der HOWOGE, Angela<br />
Reute, bestätigte: »Wir sind mit der GESO-<br />
BAU über den Ankauf von Beständen in<br />
Berlin-Buch im Gespräch.« Die Wohnungsbaugesellschaft<br />
gehört zu den größten<br />
in Berlin. Sie betreut vor allem im Berliner<br />
Nordosten sowie in Lichtenberg und<br />
Treptow-Köpenick knapp 57 000 Mieteinheiten,<br />
davon rund 48 000 Wohnungen. Die<br />
Durchschnittsnettokaltmiete beträgt 5,07<br />
Euro. Die HOWOGE sammelte umfangreiche<br />
Erfahrungen bei der Sanierung von<br />
Plattenbauten in Hohenschönhausen und<br />
Lichtenberg. Kristiane Spitz<br />
POLIZEIBERICHT<br />
Einbruch Nach ersten Erkenntnissen drangen in der<br />
Nacht vom 2. zum 3. 2. unbekannte Täter über die Terrassentür<br />
in ein Haus in der Rigistraße in Schwanebeck<br />
ein. Es wurden u. a. ein Laptop und Bargeld gestohlen.Die<br />
Geschädigte wurde erst auf den Sachverhalt<br />
aufmerksam, als sie am Abend des 3. 2. an ihrem<br />
Laptop arbeiten wollte. Gesamtschaden: ca. 1 350 €.<br />
Brandursache Mögliche Ursache für den Brand in<br />
einem Neubau in der Zepernicker Ludwig-Hoffmann-<br />
Straße am 17. 2. gegen 7.45 Uhr könnte ein technischer<br />
Defekt sein. Einige Tage zuvor war im Wirtschaftsraum<br />
des Hauses eine Gastherme eingebaut worden, von der<br />
offensichtlich das Feuer ausging. Bei dem Brand, bei<br />
dem sich der gesamte Dachstuhl entzündet hatte, kam<br />
zum Glück niemand zu Schaden.<br />
Diebstahl Am 18. 2. wurde im Gesindehaus in Alt-<br />
Buch ein Diebstahl begangen. Eine unbekannte männliche<br />
Person hatte die öffentliche Einrichtung gegen<br />
13.30 Uhr betreten und aus einer kurzzeitig unbeaufsichtigt<br />
abgestellten Handtasche 130 € gestohlen. Der<br />
zwischen 30 und 40 Jahre alte, ca. 1,78 m große, mutmaßliche<br />
Täter, der als pummelig beschrieben wurde,<br />
trug eine schwarze Wollmütze, eine dunkle Jacke hatte<br />
er über den Arm gelegt.<br />
Fahrzeug entwendet Vom Gelände eines Autohandels<br />
in der Händelstraße in Zepernick wurde ein silberfarbener<br />
WV T 4 ohne amtliche Kennzeichen durch<br />
unbekannte Täter entwendet. In einen weiteren abgestellten<br />
Pkw wurde eingebrochen. Der Diebstahl<br />
wurde am 18. 2. gemeldet.<br />
Laube abgebrannt Ein Raub der Flammen wurde am<br />
20. 2. eine Laube in der Kleingartenkolonie »Märchenland«<br />
in Blankenburg. Ein Zeuge entdeckte die Flammen<br />
gegen 1. 25 Uhr vom Blankenburger Pflasterweg<br />
aus und alarmierte die Feuerwehr. Gegen 2.10 Uhr war<br />
das Feuer gelöscht. Die Laube wurde vollständig zerstört.<br />
Verletzt wurde niemand. Die Ermittlungen zur<br />
Brandursache übernahm das LKA.<br />
Aktuell MÄRZ 2009 3<br />
Kletterpark mit<br />
neuem Betreiber<br />
Dass der neue Betreiber des Hobrechtsfelder<br />
Hochseilklettergartens die Freizeitanlage<br />
zu einem wahren überregionalen<br />
Eldorado für Bewegungsfreaks, Höhensehnsüchtler,<br />
Selbstbezwinger und auch Familien»aktionäre«<br />
entwickeln kann, ist die<br />
Hoffnung der Gemeinde Panketal. Mit dem<br />
im Jahre 2006 mit Gemeinde- und Landesförderung<br />
(insgesamt ca. 200 000 Euro) errichteten<br />
Klettergarten hatte man sich viel<br />
vorgenommen. Der erste Betreiber, die SG<br />
Einheit Zepernick, übernahm sich mit dem<br />
Großprojekt und gab die Trägerschaft im<br />
vergangenen Jahr ab. Nach einer zeitnahen<br />
Ausschreibung entschied sich die Panketaler<br />
Gemeindevertretung Ende Januar für den<br />
privaten Betreiber Jürgen Kölbel aus Bischofsgrün<br />
im Fichtelgebirge, der dort seit<br />
vielen Jahren einen Klettergarten mit vielfältigen<br />
anderen Sport- und Freizeitangeboten<br />
betreibt. Der Süddeutsche arbeitet eng mit<br />
einem Geschäftspartner in Bernau zusammen,<br />
der vor Ort das Projekt in die Hand<br />
nehmen wird. Auch die bisherigen Klettertrainer,<br />
die die Zepernicker Sportgemein-<br />
Das sogenannte Bahnhofscenter in Buch<br />
steht kurz vor seiner Eröffnung. Ende<br />
März wird der Neu-Bau in der Wiltbergstraße<br />
übergeben, Mitte April soll Eröffnung gefeiert<br />
werden. Die Echo GmbH hat rund anderthalb<br />
Millionen Euro in die Hand<br />
genommen, um hier zu investieren. »Architektonisch<br />
haben wir uns an den denkmalgeschützten<br />
S-Bahnhof sowie die nebenliegende<br />
Grundschule angelehnt«, erklärte<br />
eine Echo-Mitarbeiterin. Das Unternehmen<br />
habe grelle Farbgebungen vermieden und<br />
Fortsetzung<br />
von S. 1<br />
»Ich freue mich besonders<br />
darüber,<br />
dass wir gerade dem<br />
Norden Pankows eine<br />
erfreuliche Perspektive<br />
eröffnen<br />
können«, so Lioba<br />
Zürn-Kasztantowicz<br />
weiter, »denn durch<br />
den Einbruch der<br />
Schülerzahlen infolge<br />
des Geburtenknicks<br />
nach der Wende,<br />
der sich noch<br />
heute in den Klassen<br />
8–11 bemerkbar macht, ist gerade in dieser<br />
Region eine Lücke entstanden, die wir in den<br />
nächsten Jahren aufgrund ansteigender<br />
Schülerzahlen wieder schließen können.«<br />
Der Schulleiter der Robert-Havemann-<br />
Oberschule, Thomas Josiger, hat seit Eröffnung<br />
seiner Einrichtung vor 18 Jahren gymnasiale<br />
Erfahrungen gesammelt. »Ein organisches<br />
Übergehen in den neuen Schultyp<br />
ist also kein Problem«, erklärt er. Mit Beginn<br />
des nächsten Schuljahres 2009/10 werden<br />
die letzten Gesamtschüler aufgenommen,<br />
die ihren Schulabschluss als »Gesamtschüler«<br />
an der Einrichtung im Jahr 2013 machen<br />
werden. Parallel dazu wird bereits ab kommendem<br />
Schuljahr der Gymnasiumsbereich<br />
schaft ausgebildet hat, sollen weiter beschäftigt<br />
werden und erhalten zusätzliche<br />
Fortbildungen in Erlebnispädagogik. Mit der<br />
Übergabe an den gewerblichen Betreiber<br />
muss die Gemeinde einen Teil der Landes-<br />
Fördermittel zurückzahlen. Der Pachtvertrag<br />
ist für zunächst knapp 5 Jahre abgeschlossen.<br />
In dieser Zeit ist die Pacht so<br />
gestaffelt, dass die Fördermittel-Rückzahlung<br />
von ca. 47 000 Euro gelingen kann.<br />
Anfang Mai beginnt die neue Klettersaison.<br />
Der wenig werbeträchtige Name »Hobi-Klettergarten«<br />
ist gegen »Abenteuer- und Kletterpark<br />
Panketal« eingetauscht worden.<br />
Nicht von ungefähr bezeichnen die beiden<br />
Geschäftsführer der Unternehmergesellschaft<br />
Jürgen Kölbel und Oliver von Halasz<br />
aus Bernau die Hobrechtsfelder Anlage als<br />
»Park«. Mit zusätzlich 30 000 Euro wird derzeit<br />
eine Erweiterung des Höhenkletterparcours<br />
finanziert. »Wir werden den Platz umfunktionieren«,<br />
erklärt Jürgen Kölbel auf<br />
Nachfrage von »BB«. »Ein Niedrigparcours<br />
kommt hinzu, der es u. a. auch erlaubt, dass<br />
Kinder wie Erwachsene allein bestimmte<br />
Kletterstationen durchlaufen können.<br />
Außerdem bieten wir künftig auch solche<br />
Outdoor-Attraktionen, wie Zeltlager, Nachtklettern,<br />
Bogenschießaktionen oder GPS-<br />
Trekking an.«<br />
Vom 1. bis 3. Mai ist ein großes Eröffnungswochenende<br />
geplant. Livebands spielen und<br />
es gibt vielfältige Programme für die ganze<br />
Familie. Geöffnet ist der Kletterpark Mittwoch<br />
bis Sonntag, 11 bis 19 Uhr und in den<br />
Ferien täglich. Anmeldungen sind nicht<br />
mehr nötig. Auch die Preise werden moderater.<br />
So zahlen (für ca. 3 h) Erwachsene 19 Euro,<br />
Jugendliche 15 Euro, Kinder (bis 12 J.) 11<br />
Euro. Bei Gruppen von 10 Personen ist der<br />
Preis 9,50 Euro, ab 20 Personen nur noch<br />
8,50 Euro. Ende März steht auch die neue<br />
Website unter: www.alleabenteuer.de .<br />
Kristiane Spitz<br />
aufgebaut. Derzeit besuchen ca. 800 Mädchen<br />
und Jungen die Havemann-OS. Der<br />
nächste Jahrgang wird aus vier Klassen Gesamtschülern<br />
und zwei Gymnasium-Klassen<br />
bestehen. Nach der Strukturreform soll<br />
die Schule drei- bis vierzügig sein. »Unsere<br />
schülerzugewandte Pädagogik wollen wir<br />
auf keinen Fall aufgeben, auch nicht als<br />
Gymnasium«, erklärt der Schulleiter. Die Reform<br />
könne nur dann zum Erfolg geführt<br />
werden, wenn auch die Zugangsbedingungen<br />
zum Gymnasium überarbeitet werden.<br />
Besonders groß sind die Veränderungen, die<br />
auf die <strong>Bucher</strong> Hufeland-Oberschule in der<br />
Karower Chaussee 97 zukommen. Nicht nur,<br />
dass sie 2010 die beiden Schulgebäude in der<br />
Walter-Friedrich-Straße 16–18 beziehen<br />
wird, aus der Hauptschule wird dann auch<br />
die neue Sekundarschule, in der Haupt-, Real-<br />
und Gesamtschüler gemeinsam unterrichtet<br />
werden sollen. Schulleiterin Christel<br />
Hildenbrand musste in den vergangenen Tagen<br />
bereits aufgeregte Eltern beruhigen.<br />
»Die Schüler, die hier – einschließlich des<br />
nächsten Schuljahres – aufgenommen wurden<br />
(und werden), durchlaufen bis zum Ende<br />
ihrer Schulzeit weiterhin die Hauptschulstruktur<br />
unserer Einrichtung, werden also<br />
einen Hauptschul- bzw. mittleren Schulabschluss<br />
machen«, erklärt sie.<br />
Die künftige Sekundarschule soll mindestens<br />
vierzügig werden und einen festen Zugang<br />
zur gymnasialen Oberstufe anbieten<br />
Der »Alte« am S-Bahnhof Buch hat sich<br />
seinen Namen nicht etwa erworben,<br />
weil er eine Seniorenstätte ist, sondern weil<br />
er der erste Jugendklub von Buch war. Das<br />
Gebäude allerdings ist bedeutend älter. 1892<br />
wurde es als Gaststätte eröffnet. Das<br />
Zwischengebäude mit dem bekannten Tanzsaal<br />
entstand bis 1910. Umbauten fanden in<br />
den 1960-er Jahren statt. Seitdem wurde der<br />
Komplex als Jugendfreizeiteinrichtung genutzt.<br />
In den vergangenen zwei Jahren wurde der<br />
»Der Alte« teilweise saniert und umgebaut.<br />
Seine Wiedereröffnung begingen am 12. Februar<br />
vorrangig ältere <strong>Bucher</strong>innen und <strong>Bucher</strong>.<br />
Das liegt wohl vor allem auch daran,<br />
dass die Senioren von Buch über keine eigene<br />
Freizeiteinrichtung verfügen und deshalb<br />
– wie in der Vergangenheit – Räume der Jugendstätte<br />
mitnutzen wollen. Das sind z. B.<br />
die »<strong>Bucher</strong> Füchse«, ein langjähriger Computerclub,<br />
die Mitglieder des Schachvereins<br />
und der Initiative Buch mit ihren Reiseangeboten<br />
oder die Seniorentänzerinnen. Dies<br />
sicherte Jugendstadträtin Christine Keil<br />
auch weiterhin zu. »Wir sind einen langen<br />
Weg gegangen«, erklärte sie zur Eröffnung,<br />
»um Gelder mobilisieren und mit der Sanierung<br />
beginnen zu können«. Vor einigen Jahren<br />
noch war die Schließung der Einrichtung<br />
diskutiert worden. »Wegen der engagierten<br />
Gegenbewegung der vor allem älteren <strong>Bucher</strong><br />
ist der Bezirk schließlich diesem Weg<br />
gefolgt.«<br />
Der »Alte« ist ab sofort von Dienstag bis<br />
Sonnabend, 15 bis 22 Uhr, geöffnet. Termine<br />
für Disko-Veranstaltungen stehen noch<br />
nicht fest. »Wir sind mit den Jugendlichen,<br />
die die Organisation übernehmen wollen,<br />
noch im Gespräch«, erklärte Klubleiter Jens<br />
Lüdemann.<br />
Eine Million Euro kostete der erste Bauabschnitt.<br />
Das Obergeschoss habe man fast<br />
vollständig auseinandernehmen müssen,<br />
erklärte Architektin Gröszer. Mehr Luft und<br />
Licht wurde ins Haus gebracht, das ist sichtbar<br />
gworden. Im Obergeschoss befinden<br />
sich Kreativ- und PC-Räume, eine Funkstation<br />
für Jugendliche und unter anderem<br />
auch eine große Terrasse, für die sich die<br />
verschiedensten Nutzungsmöglichkeiten<br />
vorstellen lassen. Sie bildet auch die Verbindung<br />
zum Obergeschoss des Nebengebäudes,<br />
dessen Sanierung in einem zweiten<br />
Bauabschnitt ansteht, für den derzeit aber<br />
noch kein Geld da ist.<br />
Im sanierten »Haupthaus« des »Alten« trifft<br />
der Besucher auf einen zentralen Punkt, der<br />
Gymnasium in Karow, Sekundarschule in Buch<br />
Thomas Josiger,<br />
Schulleiter der<br />
Robert-Havemann-Oberschule<br />
Karow<br />
<strong>Bucher</strong> Bahnhofscenter<br />
in der Endphase<br />
Klinker für die Fassade benutzt. Einzug in<br />
das Gebäude halten ein Plus-Markt, »kik«,<br />
ein Bäcker sowie der Schuhladen, dessen<br />
nebenstehendes Gebäude abgerissen worden<br />
war. Die Zufahrt zum Markt erfolgt über<br />
die Kleine Wiltbergstraße. Etwa 70 Parkplätze<br />
stehen zur Verfügung. Als Ausgleichsmaßnahme<br />
muss der Investor eine Fahrradabstellanlage<br />
im öffentlichen Raum finanzieren,<br />
fünf Kirsch- und drei Apfelbäume pflanzen.<br />
Auf dem Gelände sollen auch weitere<br />
Laubbäume gesetzt werden.. K. S.<br />
Während der Wiedereröffnung informierten sich<br />
Besucher über die Bauentwicklungen im »Alten«.<br />
Der »Alte« wieder jünger<br />
können. Vor dem Umzug im kommenden<br />
Jahr stehen noch Sanierungsarbeiten im<br />
Souterrain des ehemaligen Gauß-Gymnasiums<br />
an der Walter-Friedrich-Str. an, um u. a.<br />
den Arbeitslehre-Bereich zu integrieren.<br />
Die <strong>Bucher</strong> Hauptschule ist berlinweit eine<br />
überdurchschnittlich erfolgreiche. So schafften<br />
es beispielweise im Schuljahr 2007/08-<br />
80 % der Schüler im Anschluss an die 10.<br />
Klasse eine passende<br />
berufliche Ausbildung<br />
zu finden. In<br />
diesem Jahr wird sie<br />
den Berliner Hauptschulpreis<br />
erhalten.<br />
Individuelle Zuwendung<br />
und Unterstützung<br />
ist hier der<br />
Schlüssel zum Erfolg.<br />
Christel<br />
Hildenbrand,<br />
Schulleiterin der<br />
Hufeland-Hauptschule<br />
Buch<br />
Die Schulleiterin hätte<br />
sich mehr Zeit gewünscht,<br />
um sich auf<br />
die Reform inhaltlich<br />
vorbereiten zu können.»Die<br />
Frage der<br />
Ausstattung – die An-<br />
zahl der Schüler in einer Klasse und die Lehrerstärke<br />
– wird über den Erfolg der künftigen<br />
Sekundarschulen entscheiden«, glaubt<br />
deshalb Christel Hildenbrand. Wenn man<br />
hier spare, könne die Strukturreform schief<br />
gehen. »Die Rahmenbedingungen entscheiden<br />
über den Erfolg!« Kristiane Spitz<br />
aus zwei Infotheken besteht, die – zwischen<br />
sich eine Küche – sich spiegelbildlich gegenüberliegen.<br />
Um diesen Punkt sind verschiedene<br />
Räume (für Cafeteria, Billard, Musikveranstaltungen)<br />
angeordnet. Noch fehlen<br />
dringend der geplante Aufzug und ein Behinderten-WC.<br />
Beide Maßnahmen sollen im<br />
nächsten Bauabschnitt folgen, der aber<br />
nicht vor 2010 beginnt. Bedingung ist, dass<br />
der Bezirk Fördergelder – z. B. über das Programm<br />
Stadtumbau Ost – für die weitere<br />
Sanierung verwenden könnte.<br />
Auch eine Studie des alten Hubertussaales<br />
wurde bereits erarbeitet. Denn wenn sich<br />
der Bezirk dazu entschließen könnte, ihn<br />
wieder herzurichten, würde dies die Folgeplanung<br />
für das noch unsanierte Nebengebäude<br />
beeinflussen. Es wären keine geringen<br />
Kosten, die auf Pankow zukämen. Für<br />
den zweiten Bauabschnitt (Nebengebäude,<br />
Außenhaut, Fenster, Aufzug) sind bereits<br />
weitere 1,1 Mio Euro eingeplant. Der Hubertussaal<br />
verschlänge nach vorsichtigen<br />
Schätzungen noch einmal 2,1 Mio. K. Spitz<br />
Ehrenamtliche<br />
für Hospiz gesucht<br />
Der Humanistische Verband Deutschlands,<br />
Landesverband Berlin, sucht ehrenamtliche<br />
Mitarbeiter für sein 1. stationäres Hospiz auf<br />
dem Gelände des LudwigsPark in Buch. In<br />
einem Vorbereitungskurs werden ehrenamtliche<br />
Mitarbeiter zu Sterbebegleitern ausgebildet.<br />
Der nächste Kurs beginnt am 27.<br />
März 2009. Die Ausbildung findet wöchentlich<br />
statt und dauert ein Jahr. Es werden<br />
Menschen unabhängig ihrer Herkunft, interkulturellen,<br />
weltanschaulichen und religiösen<br />
Bindungen und Prägungen jeden Alters<br />
aufgenommen.<br />
Im Juni 2009 wird das Hospiz mit 16 Einzelzimmern<br />
eröffnet. Die Einrichtung ist ein<br />
wichtiger Baustein innerhalb des Präventions-<br />
und Versorgungsnetzes des HVD Berlin,<br />
das neben der ambulanten Pflege einen<br />
Betreuungsverein, die Patientenverfügung<br />
und ambulante Kinder- und Erwachsenenhospize<br />
umfasst. Der Schwerpunkt der Arbeit<br />
im stationären Hospiz in Buch liegt in<br />
der Erhaltung bzw. Verbesserung der Lebensqualität<br />
und des Wohlbefindens des<br />
kranken Menschen in seiner letzten Lebensphase.Der<br />
HVD Berlin ist Träger über 48 sozialer,<br />
kultureller und pädagogischer Angebote<br />
in Berlin. Ansprechpartner: Gabriela<br />
von Oettingen, Tel. 61 39 04-32,<br />
E-Mail: koordinator.visite@hvd-berlin.de.<br />
FOTOS: SPITZ (2), ENDRUWEIT
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4 MÄRZ 2009<br />
Im Gespräch<br />
KURZ BEFRAGT<br />
2. <strong>Bucher</strong> Herbstfest im September<br />
BB: Viele <strong>Bucher</strong> und Gäste<br />
erinnern sich gern an das 1.<br />
<strong>Bucher</strong> Herbstfest 2007 und<br />
waren enttäuscht, als das 2.<br />
Fest 2008 abgesagt wurde. Sie<br />
haben aber gute Neuigkeiten?<br />
S. Weidner: Ja, die Rheumaklinik<br />
Buch der Immanuel Diakonie<br />
Group wird wieder als<br />
Hauptsponsor des 2. <strong>Bucher</strong><br />
Herbstfestes auftreten. Das<br />
hat Geschäftsführer Mag. theolog.<br />
Elimar Brandt nachdrücklich<br />
bekräftigt. Es soll<br />
am 5. September 2009 von 10<br />
bis 16 Uhr auf dem Gelände<br />
der Rheumaklinik zwischen<br />
den Häusern 201 und 203<br />
durchgeführt werden. Das Motto des<br />
Ortsteilfestes soll lauten: »Buch – damals<br />
und heute«. Der Ortsteil hat eine Vielzahl<br />
von denkmalgeschützten Gebäuden und<br />
Anlagen, die mit dem Begriff DAMALS in<br />
den Mittelpunkt gerückt werden sollen.<br />
Mit HEUTE soll die Vision (z. B. des Forscherschlosses<br />
Berlin) noch bessser bekannt<br />
gemacht werden.<br />
Bereits zum 5. März um 18 Uhr lade ich<br />
alle Gestalter des 2. <strong>Bucher</strong> Herbstfestes<br />
in das Haus 201 der Rheumaklinik, Lindenberger<br />
Weg 19, zu einer Info-Veranstaltung<br />
ein.<br />
BB: Das 1. <strong>Bucher</strong> Herbstfest prägte ja<br />
Hella Hennicke – ihre Mutter – mit ihrem<br />
engagierten organisatorischen Einsatz.<br />
Diesmal will sie – vor allem aus gesundheitlichen<br />
Gründen – erheblich kürzer<br />
treten. Welche Konsequenzen hat das?<br />
S. Weidner: Wir können auf gute Erfahrungen<br />
zurückgreifen und die Aufgabe<br />
meiner Mutter wird das Einwerben von<br />
finanziellen und materiellen Werten sein.<br />
Susanne Weidner,<br />
Leiterin der<br />
Abt. Physiotherapie<br />
in der Rheumaklinik<br />
Berlin-Buch<br />
Alle anderen Aufgaben<br />
müssen auf breite Schultern<br />
verteilt werden.<br />
BB: Wichtig wird ja wieder<br />
ein unterhaltsames Bühnenprogramm,<br />
aber auch<br />
eine attraktive Tombola<br />
sein. Haben Sie da schon<br />
bestimmte Vorstellungen?<br />
S. Weidner: Wir wollen<br />
wieder eine Tombola anbieten,<br />
deren Erlös diesmal<br />
der Förderverein zum Wiederaufbau<br />
des Turms der<br />
<strong>Bucher</strong> Schlosskirche erhält.<br />
Ich rufe alle <strong>Bucher</strong><br />
Akteure auf, dafür viele<br />
Preise zu spenden! Zum<br />
Bühnenprogramm kann ich sagen, dass<br />
die Sängerin Gaby Rückert wieder auftritt,<br />
die moldauischen Künstler ein Konzert<br />
geben und der <strong>Bucher</strong> Schauspieler<br />
Jörg-Peter Malke wieder die Moderation<br />
übernimmt. Ich hoffe, dass am 5. März<br />
noch viele Ideen geboren werden.<br />
BB: Notwendig wird ja das Zusammenwirken<br />
vieler Kräfte sein. Wie wollen Sie<br />
das organisieren?<br />
S. Weidner: Die bewährten Meilen, wie<br />
Gesundheit, Info, Kultur, Kinder und Jugendliche,<br />
Sport, Verkauf müssen so organisiert<br />
werden, dass je ein oder zwei<br />
Partner sich dafür verantwortlich fühlen<br />
und selbstständig organisieren und überwachen.<br />
Ich würde mich sehr freuen,<br />
wenn alle ansässigen Vereine, Einrichtungen,<br />
Gewerbetreibende usw. sich mit<br />
in unser Boot setzen und tatkräftig die<br />
Vorbereitung unterstützen.<br />
Kontakt: mobil 01 73/2 36 11 42<br />
www: s.weidner@immanuel.de<br />
Das Gespräch führte Siegfried Endruweit<br />
NEUE KURSE IN BUCH<br />
Bewegt – entspannt – kreativ<br />
Im »Zentrum für Bewegung<br />
& Begegnung« in Berlin-<br />
Buch gibt es im März und<br />
April wieder neue Kurse und<br />
Workshops. Willkommen sind<br />
Menschen, die nach Austausch<br />
suchen oder sich nach<br />
mehr Lebensfreude sehnen.<br />
Auch, wer nur entspannen<br />
will und nach neuen kreativen<br />
Impulsen und Ausdrucksmöglichkeiten<br />
sucht, kann<br />
hier vielleicht das Richtige<br />
finden. Auf dem Programm<br />
des Zentrums in der Karower<br />
Str. 11, Haus 234, stehen Tanz-<br />
& Bewegungstherapie, Gesprächstherapie<br />
oder auch<br />
Sahaja-Yoga-Meditation oder Heilkundliche<br />
Psychotherapie.<br />
Aktuelle Angebote:<br />
»Familienstellen« – 27. 3./17. 4., 19 Uhr;<br />
»Die Kraft der Elemente spüren und nutzen<br />
– in Tanz,Yoga und Gestaltung« am<br />
28. 3. und 25. 4., jeweils 10–16 Uhr;<br />
»Erlebnisse in der Musikwelt – Raumklang<br />
im Einklang mit traditionellem Gesang«<br />
am 28. 3. und 25. 4., jeweils<br />
16.30–19.30 Uhr;<br />
»Orientalischer Tanz – zum Wohlfühlen<br />
Demokratieverständnis<br />
im Ortsbeirat Schwanebeck<br />
In der Sitzung der Gemeindevertretung Panketal<br />
am 26. 1. stimmten die Mitglieder der<br />
Gemeindevertretung Marcus Fornell und Hubert<br />
Hayek gegen einen Vorschlag des Ortsvorstehers<br />
von Schwanebeck Lutz Grieben,<br />
der die Hauptsatzung der Gemeinde Panketal<br />
bezüglich der Stellung des Ortsbeirats ändern<br />
wollte. Ein demokratisches Recht. Von dem<br />
scheint der Ortsvorsteher allerdings nicht viel<br />
zu halten. In einem Brief maßregelte er die<br />
beiden (gewählten) Mitglieder des Schwanebecker<br />
Ortsbeirates. Er erklärte den Abgeordneten,<br />
dass deren Abstimmungsverhalten mit<br />
einer Mitgliedschaft im Ortsbeirat unvereinbar<br />
sei.<br />
Angestrebt hatte der Schwanebecker Ortsvorsteher<br />
die Erhöhung der Kompetenzen des<br />
Beirates – Entscheidungen über Straßenausbau,<br />
Ausstattung öffentlicher Einrichtungen,<br />
Plege von Parks u. ä. – und die Zuwendung finanzieller<br />
Mittel an den Ortsbeirat, um Veranstaltungen<br />
oder Jubiläen und Ehrungen zu finanzieren.<br />
Sein gutes demokratisches Recht.<br />
Der Vorschlag fand in der Gemeindevertretung<br />
allerdings keine Mehrheit, wohl auch,<br />
weil Panketal eine überschaubare Gemeinde<br />
ist und die meisten Mitglieder der beiden<br />
Ortsbeiräte gleichzeitig auch Gemeindevertreter<br />
sind und glauben, die Interessen der<br />
Ortsteile in der GV direkt, unbürokratisch und<br />
auf kurzem Weg vertreten zu können. K. S.<br />
Kerstin Ehrlich,<br />
Tanz- und Gestaltungstherapeutin,Yoga-Lehrerin,<br />
Heilpraktikerin<br />
für Psychotherapie<br />
und Spaß haben« – 24. 4.,<br />
19–21 Uhr;<br />
»Ayurveda (Einführung)« –<br />
am 21. 3., 14–18 Uhr;<br />
»Traditionelle Kräuterkunde«<br />
– 25. 3., 19–21 Uhr.<br />
»Wege zu mehr Akzeptanz<br />
und Selbstwertgefühl<br />
durch therapeutisches<br />
Malen, Gestalten, Körperarbeit«<br />
– 4. 4., 10–15 Uhr;<br />
»Auszeit – Zeit für Körper,<br />
Seele & Geist« – 7./8. 3. und<br />
18./19. 4., Sa 10-18 Uhr<br />
und So 10-16 Uhr;<br />
Regelmäßige<br />
Kursangebote:<br />
Rhythmus & Perkussion –<br />
Mo 19–20.30 Uhr; Yoga und Entspannung<br />
für Frauen – Do 19–21 Uhr; Tanz &<br />
Entspannung – Fr 10–12 Uhr; Improvisationstheater;<br />
Heilendes Singen – 1./3. Mi<br />
19–20.30 Uhr; Kommunizieren mit Herz<br />
und Verstand – 2. und 4. Mi 19–20.30;<br />
Kinderkurse:<br />
Kinderyoga – Mo 16.30–17.30 Uhr;<br />
Kreativer Kindertanz – mittwochs.<br />
Kontakt und weitere Infos<br />
bei Kerstin Ehrlich, Tel. 94 79 57 94<br />
oder kerstin@tanz-ambulance.de<br />
AM RANDE BEMERKT AUF EIN WORT<br />
»Gebührenentwicklung<br />
in Panketal lange geplant«<br />
Bürgermeister Rainer Fornell hat jetzt<br />
seine Sicht auf die Wassergebührenerhöhung<br />
in Panketal erklärt: »Der WAV<br />
Panke-Finow hat zum 1. 2. seine Trinkwassergebühren<br />
deutlich angehoben.<br />
Die Mengengebühr stieg von 1,44 auf<br />
1,86 € /m 3 und damit um beträchtliche<br />
42 Cent. Mancher könnte meinen, das<br />
hätte mit dem Austritt Panketals aus<br />
dem WAV zum 31. 12. 08 zu tun. Dem ist<br />
entgegen zu halten, dass bereits der<br />
Wirtschaftsplan des WAV Panke-Finow<br />
aus dem Jahr 2005 – also zu einem Zeitpunkt<br />
als über den Austritt Panketals<br />
noch nicht diskutiert wurde – folgende<br />
Gebührenprognose für Trinkwasser<br />
enthielt 2006=1,60 €, 2007=1,69 €,<br />
2008=1,76 € , 2009= 1,81 €, zzgl. 7 Prozent<br />
Mehrwertsteuer.<br />
Der WAV Panke-Finow hat nun nach<br />
jahrelanger Gebührenstabilität die<br />
Trinkwassergebühren auf ca. das Niveau<br />
angehoben, das bereits 2005 im Wirtschaftsplan<br />
für die Folgejahre prognostiziert<br />
war. Warum damit solange gewartet<br />
wurde, kann ich nicht beurteilen.<br />
Im Versorgungsgebiet der Gemeinde<br />
Panketal wird der Eigenbetrieb die<br />
Trinkwassermengen-Gebühr 2009 auf<br />
dem Niveau von 2008 stabil bei 1,44<br />
€/m 3 halten.<br />
FOTO: PRIVAT<br />
<strong>Bucher</strong> Pläne 2009<br />
<strong>Bucher</strong> BürgerForum informierte über Planungen privater Investoren<br />
Buch hofft auf Geld aus<br />
dem Bundesprogramm<br />
»Stadtumbau Ost«. Der Pankower<br />
Ortsteil soll damit eine<br />
städtebauliche Aufwertung<br />
erfahren, um auch als Wohnort<br />
attraktiver zu werden. Mit<br />
den erwarteten Fördermitteln<br />
könnten Straßen und Wege erneuert,<br />
Gebäude saniert,<br />
Grünflächen gestaltet oder die<br />
soziale Infrastruktur entwickelt<br />
werden. In diesem Zusammenhang<br />
fällt wohl nicht<br />
nur Insidern sofort eine lange<br />
Wunschliste veränderungswürdiger<br />
Dinge ein. Voraussetzung<br />
für eine Förderung ist<br />
ein sogenanntes »Integriertes<br />
Städtebauliches Entwicklungskonzept«<br />
(INSEK), das<br />
bestimmte Maßnahmen benennt<br />
und ein städtebauliches<br />
Leitbild entwickelt.<br />
Studenten der TU Berlin erarbeiten<br />
derzeit – unter Nutzung<br />
des bereits vorliegenden<br />
»Masterplans Buch« und des<br />
»Planwerks Nord-Ost« – gemeinsam<br />
mit Bezirksamt Pankow<br />
und einem Planungsunternehmen<br />
ein solches<br />
Konzept für Buch. Auch die<br />
Wünsche und Bedürfnisse<br />
von <strong>Bucher</strong> Bürgern sind bereits<br />
in die Arbeit eingeflossen.<br />
Der Stadtentwicklungsausschuss<br />
der BVV Pankow<br />
beschäftigt sich derzeit mit<br />
diesem Thema. Das lässt hoffen.<br />
Hoffnung für ein attraktiveres<br />
Buch wurde auch auf dem<br />
BürgerForum Ende Januar<br />
verbreitet. »<strong>Bucher</strong> Pläne für<br />
das Jahr 2009« war das Thema<br />
der ausgesprochen gut besuchten<br />
Veranstaltung im Restaurant<br />
»Il Castello«. Hier<br />
ging es weniger um öffentliche<br />
Fördermaßnahmen, sondern<br />
vor allem um das, was<br />
private Investoren in Buch auf<br />
die Beine stellen.<br />
Verkauf von<br />
Liegenschaften<br />
Grundlage dessen ist der Verkauf<br />
leer stehender Liegenschaften<br />
im Ortsteil, den der<br />
Berliner Liegenschaftsfonds<br />
abzuwickeln hat. Für einige<br />
ehemalige Krankenhausareale ist das bereits<br />
gelungen. Wie Liegenschaftsfondsmitarbeiter<br />
Peter Tiedt informierte, sind<br />
derzeit noch zu haben: die Bereiche ÖB VI<br />
und VII an der Hobrechtsfelder Chaussee<br />
96 und 100, die meisten Häuser im Bereich<br />
ÖB I an der Wiltbergstraße, der Künstlerhof<br />
Buch, das Gewerbegebiet »<strong>Bucher</strong> Spitze«<br />
an der Schwanebecker Chaussee und einige<br />
wenige Häuser im ÖB II an der Karower<br />
Straße 11.<br />
Neue Besitzer fanden sich für den ÖB III<br />
(ehemaliges Ludwig-Hoffmann-Krankenhaus)<br />
an der Zepernicker Straße, heute<br />
»LudwigPark« (»BB« berichtete), und den<br />
ÖB V (ehemaliges Dr.-Heim-Krankenhaus)<br />
Vielen ist die kreative Veranstaltungsreihe<br />
»Musik & Aktion« in Karow seit 1992<br />
ein Begriff und einmal im Monat fester Termin<br />
im Kalender. Familien mit behinderten<br />
und nicht behinderten Kindern und Ju-<br />
Peter Tiedt, Liegenschaftsfonds<br />
Berlin<br />
Andreas Dahlke,<br />
COMBAG AG<br />
Gerrit Schwind, stellv.<br />
HELIOS-Verwaltungsleiter<br />
Dr. Ulrich Scheller,<br />
Geschäftsführer BBB<br />
Management GmbH<br />
an derHobrechtsfelder Chaussee,<br />
wo derzeit die »Allées des<br />
Cháteaux« – ein »Luxus«-<br />
Wohngebiet – entstehen.<br />
Kaufverträge wurden vor einigen<br />
Wochen auch für die beiden<br />
Ludwig-Hoffmann-Villen<br />
– Häuser 215 und 216 – auf<br />
dem Hufeland-Areal unterzeichnet.<br />
Der Verein Kindeswohl<br />
Berlin e. V. erstand die<br />
beiden Domizile, die er bereits<br />
seit über zehn Jahren für seine<br />
Kinder- und Jugendarbeit<br />
nutzt (s. a. S. 6). In privatem<br />
Eigentum sind außerdem u. a.<br />
die Häuser der Akademie der<br />
Gesundheit Berlin-Brandenburg<br />
e. V., die Rheumaklinik<br />
oder die Lungenklinik. Vier<br />
Gebäude – Torhaus, Haus 204,<br />
Haus 202 und 214 – sind hier<br />
zu erwerben, wobei die beiden<br />
letzteren derzeit noch<br />
vom HELIOS-Klinikum genutzt<br />
werden.<br />
Wenn alles verkauft sei, soll es<br />
ein Pflegekonzept aller ansässigen<br />
Eigentümer für die<br />
Grünflächen, Wege, Laternen<br />
u. a. geben, erklärte Tiedt.<br />
Dann werde wohl auch die leidige<br />
Parksituation auf den Anlagen<br />
ein Ende finden.<br />
Im ÖB I an der Wiltbergstr.<br />
nutzt das HELIOS-Unternehmen<br />
derzeit noch fünf Gebäude,<br />
zwei Häuser auf dem Gelände<br />
sind verkauft, über das<br />
Haus 128 werde derzeit verhandelt.<br />
Im sogenannten »Waldhaus«<br />
an der Zepernicker Str. (ÖB<br />
IV) wird weiterhin die Möglichkeit<br />
verhandelt, das Forscherschloss<br />
Berlin (»BB« berichtete)<br />
und ein Medical<br />
Wellness Center anzusiedeln.<br />
Mit den Krankenhauskomplexen<br />
(ÖB VI und VII) an der Hobrechtsfelder<br />
Chaussee sei<br />
man 2008 ins Bieterverfahren<br />
gegangen. Der Ausgang ist<br />
noch ungewiss.<br />
Für den Künstlerhof Buch<br />
interessieren sich derzeit<br />
»zwei Investoren mit Herzblut«,<br />
wie Peter Tiedt formulierte,<br />
deren Konzept eine<br />
»kulturelle und soziale Begegnungsstätte«<br />
vorsieht. »Wir<br />
haben hier möglicherweise<br />
schon Ende März eine Entscheidung.«<br />
Erwachender »LudwigPark«<br />
Über den sogenannten LudwigPark, der<br />
derzeit sein Aschenputtel-Antlitz abstreift,<br />
berichtete Andreas Dahlke von der COM-<br />
BAG AG. Viel schneller als ursprünglich gedacht,<br />
vollziehe sich die Sanierung des großen<br />
denkmalgeschützten Komplexes<br />
zwischen Zepernicker Straße und Stener<br />
Berg. Gleich zu Beginn seien sie überrollt<br />
worden vom großen Interesse für das Konzept<br />
»Wohnen für Generationen«, erklärte<br />
Dahlke.<br />
Eine Kita wird derzeit saniert und Anfang<br />
2010 eröffnet, ein großer Spielplatz ent-<br />
»Musik & Aktion«<br />
zum Downsyndrom-Tag<br />
gendlichen treffen sich dann, um gemeinsam<br />
zu singen, auf Instrumenten zu musizieren,<br />
zu tanzen und – passend zum jeweiligen<br />
Thema der Veranstaltung –<br />
originelle Erinnerungsstücke zu basteln.<br />
steht. Im Juli/August startet auch die Vermietung<br />
der ersten 1- bis 3-Raumwohnungen<br />
(40–90 m 2 ). Einziger Wermutstropfen –<br />
Fahrstühle kann es aus Kostengründen<br />
nicht geben. Auch das alte Verwaltungsgebäude<br />
gegenüber vom Eingang Zepernicker<br />
Straße ist bereits eingerüstet. »Hier<br />
entstehen sehr schöne, teils 200–250 m 2<br />
große Wohnungen. Im Erdgeschoss werden<br />
Physiotherapie u. ä. angesiedelt.<br />
Ab März beginnt die Renafan AG mit der<br />
Eröffnung des Pflegeheims und weiterer<br />
Angebote (»BB« berichtete), der Humanistische<br />
Verband startet im Frühsommer mit<br />
einem Hospiz auf dem Gelände.<br />
HELIOS-Vorhaben<br />
Gerrit Schwind, stellv. Verwaltungsleiter,<br />
berichtete von erneut gestiegenen Fallzahlen<br />
von vier Prozent im stationären Bereich<br />
des HELIOS Klinikums Berlin-Buch. Damit<br />
erreiche das Krankenhaus in Spitzenzeiten<br />
eine Auslastung von über 90 Prozent. Die<br />
Platznot lindern soll im April die Eröffnung<br />
des Bauteils D2 am Hintereingang des HE-<br />
LIOS-Klinikums. Hier ziehen die Klinik für<br />
Physikalische Medizin und Rehabilitation<br />
sowie die Klinik für Geriatrie ein. Die Kinderklinik<br />
verbleibt vorerst weiter an der<br />
Wiltbergstraße. Für diese Klinik gebe es ein<br />
außergewöhnliches Sponsorenkonzept.<br />
Auf ca. 2 000 m 2 unweit des HELIOS-Neubaus<br />
soll es voraussichtlich bis 2010 ein<br />
neues Gebäude geben, das um einen Kinderspielplatz<br />
»herumgebaut« werde.<br />
Im sanierten Haus 209 kommt eine Palliativstation<br />
und die Nuklearmedizin unter,<br />
im Erdgeschoss befinden sich zusätzliche<br />
Räume der Poliklinik. In diesen Tagen gibt<br />
es einen weiteren Umzug: die Elternschule<br />
»Haus Kugelrund« findet in der <strong>Bucher</strong><br />
SchlossparkPassage ihr neues Domizil.<br />
Das Krankenhaus-Essen ist ein leidiges<br />
Thema. Viele Patienten klagen über die<br />
Qualiät. Derzeit, so informierte Gerrit<br />
Schwind, teste man Firmen aus der Region,<br />
um künftig eine bessere Qualität und kürzere<br />
Zulieferwege zu erreichen.<br />
Campus Buch floriert<br />
Dr. Ulrich Scheller, Geschäftsführer der<br />
BBB Management GmbH, ist froh, dass<br />
sich die Charité zum Forschungsstandort<br />
Buch bekannt habe. »Die Charité wird hier<br />
bauen.« Zwar hat sich das Uniklinikum aus<br />
der klinischen Verorgung in Buch zurückgezogen,<br />
die Zusammenarbeit auf wissenschaftlichem<br />
Gebiet werde aber intensiviert.<br />
Im Gebäude der ehemaligen Robert-Rössle-Klink<br />
am Lindenberger Weg<br />
will die Charite mit 14 Millionen Euro ein<br />
neues Klinisches Forschungszentrum aufbauen<br />
(CRC). Auch das MDC beantragte 25<br />
Millionen Euro, um nahe des Charité-Zentrums<br />
das Pendant – ein Labor- und Institutsgebäude<br />
des Experimentellen klinischen<br />
Forschungszentrums (ECRC) –<br />
errichten zu können. Die Eingangssituation<br />
zum Campus am Lindenberger Weg<br />
wird baulich neu gelöst, die Straßenführung<br />
auf dem Gelände erneuert und die<br />
Bahntrasse aufgehoben.<br />
Der BiotechPark auf dem <strong>Bucher</strong> Campus<br />
boomt. Die Mitarbeiterzahlen seien von<br />
630 auf 740 angewachsen, die Firmen<br />
»platzen aus allen Nähten«, so Scheller. Lediglich<br />
zwei Unternehmen seien von der<br />
Finanzkrise bedroht. Kristiane Spitz<br />
Die für Interessierte offenen Termine für<br />
die kommenden Monate stehen fest: am<br />
21. März, 25. April, 9. Mai und 13. Juni jeweils<br />
um 10 Uhr im Kirchlichen Begegnungszentrum,<br />
Achillesstraße 53.<br />
Ein Höhepunkt wird der 21. März sein. Aus<br />
Anlass des Welt-Downsyndrom-Tages findet<br />
»Musik & Aktion« als gemeinschaftlicher<br />
Aktionstag der »Begegnungsstätte<br />
für Menschen mit und ohne Behinderung«<br />
der Evangelischen Kirchengemeinde Karow<br />
und des Vereins »Eltern helfen Eltern<br />
e.V. in Berlin-Brandenburg« im Kirchlichen<br />
Begegnungszentrum Karow statt (Anmeldung<br />
unter Tel. 9 43 01 01). An diesem Tag<br />
der Begegnung, zu dem Menschen mit<br />
Downsyndrom und anderen Behinderungen<br />
mit nicht behinderten Menschen und<br />
deren Familien eingeladen sind, kommen<br />
sie miteinander ins Gespräch, können bei<br />
Musik und Aktion feiern und ihrer Kreativität<br />
freien Lauf lassen.<br />
Im Rahmen des Welt-Downsyndrom-Tages<br />
2009 findet außerdem am Montag, dem 30.<br />
März, um 20 Uhr eine Buchvorstellung mit<br />
Sonja Richtzenhain statt: »Schön, dass es<br />
Dich gab! – unser Leben mit Antje«. Dieses<br />
Buch soll Verständnis wecken und gleichzeitig<br />
Mut machen, das Schicksal mit einem<br />
behinderten Kind anzunehmen. Die<br />
Veranstaltung findet ebenfalls im Kirchlichen<br />
Begegnungszentrum statt.
Heizungs & Sanitär GmbH<br />
R. Trautsch<br />
Eupener Straße 4 • 13125 Berlin-Buch<br />
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Tel./Fax: 9 41 54 34<br />
Funk.-Tel: 0171/2 31 53 85<br />
Sprechstunden:<br />
Täglich 7–12 Uhr (außer freitags)<br />
Mitten unter uns MÄRZ 2009 5<br />
Mann mit Poesie<br />
Begegnung mit Russ Hodge aus Kansas, der ein Buch über den Campus Buch schrieb<br />
Ein Mann kommt nach Berlin-Buch und<br />
seine Aufgabe ist, neue Wege zwischen<br />
Wissenschaft und Gesellschaft zu bahnen,<br />
Annäherung zu ermöglichen und Forschungsergebnisse<br />
in eine für jedermann<br />
verständliche Sprache zu übersetzen. Sein<br />
Arbeitsplatz ist der Campus Berlin-Buch,<br />
Max-Delbrück-Centrum, eine Schnittstelle<br />
internationaler biochemischer und genetischer<br />
Forschung. Russ Hodge stammt aus<br />
Kansas City. Sein Elternhaus stand am beschaulichen<br />
Rand der geschäftigen Industriestadt.<br />
Wie passt das zusammen?<br />
Kaum, dass der kleine Junge im großen<br />
Amerika lesen und schreiben konnte,<br />
begann er Geschichten zu schreiben und<br />
von einem Dasein als Geschichtenerzähler<br />
zu träumen. Als die altehrwürdige Encyclopedia<br />
Britannica 1973 einen Schreibwettbewerb<br />
für Kinder und Jugendliche im ganzen<br />
Land auslobte, lagen etwa drei Jahre<br />
»Schreiberfahrung« hinter dem kleinen<br />
Russ Hodge. Das war noch vor dem Computer-Zeitalter.<br />
Mrs. Hodge tippte für ihr Kind<br />
den Text mit der Schreibmaschine auf’s Papier,<br />
diskutierte hier und da über seine<br />
Wortwahl und hätte gerne gesehen, dass<br />
sich der Knabe einer tadelsfreien Sprache<br />
befleißigt hätte. Aber der Junge wollte keines<br />
seiner Worte hergeben und so – und<br />
kein Wort anders – seine Geschichte zum<br />
Wettbewerb einreichen. Russ Hodge, 11 Jahre<br />
alt, gewann den 1. Preis im Landesausscheid<br />
in der Altersgruppe der 10–15-Jährigen!<br />
Zum Lohn erhielt er eine komplette, zu<br />
der Zeit 30-bändige Ausgabe der Encyclopedia<br />
Britannica und eine Geldprämie.<br />
Schreib- und Leseleidenschaft<br />
»Da habe ich als kleiner Junge gejubelt und<br />
wusste, das ist mein Beruf!«, erzählt Russ<br />
Hodge. »Meine Lieblingsbeschäftigung als<br />
Kind war das Lesen und Schreiben. Unser<br />
großer Garten mit viel Platz zum Spielen für<br />
meine Schwestern, unsere Freunde und<br />
mich lockte mich weniger. Unvergessen<br />
bleibt mir der Ausblick von unserem Grundstück:<br />
hinter uns ragten die Hochhäuser von<br />
Kansas City in den Himmel und vor uns lagen<br />
endlose Weiten mit weidenden Kühen.<br />
Während meiner Kinder- und Jugendjahre<br />
wurde uns Schülern viel geboten. Kreativität<br />
und wissenschaftliche Themen standen<br />
hoch im Kurs und wurden in den Schulen<br />
sehr gefördert. In den Groß- und Kleinstädten<br />
gab es ungezählte Schreibgruppen, die<br />
wiederum ungezählte Geschichten, Gedichte<br />
oder ›ihren Roman‹ schrieben. Schreiben<br />
war für mich das Selbstverständlichste auf<br />
der Welt – bis ich nach Europa kam! Ich halte<br />
es für möglich, dass Deutschlehrer mit sehr<br />
hohen literarischen Ansprüchen, die Freude<br />
am Schreiben nicht befördern. Meine drei<br />
Kinder besuchen deutsche Schulen. Da habe<br />
ich über viele Jahre Erfahrungen mit dem<br />
Schulbetrieb in Deutschland sammeln können.<br />
Sie sind nicht unbedingt positiv.<br />
Zur energischen Konkurrentin meiner<br />
Schreib- und Leseleidenschaft wurde die<br />
Musik. Meine Mutter, eine ausgebildete Musiklehrerin,<br />
gab mir Klavierunterricht. In<br />
der Schule wurde ich an zwei weiteren Instrumenten,<br />
der Geige und dem Horn, ausgebildet.<br />
Stimmbildung erhielt ich im Kirchenchor.<br />
An der University of Kansas erwarb ich 1983<br />
den B. A. (Bachelor of Arts, in Französisch<br />
und klassischer Literatur) und 1986 den M.<br />
A. (Master of Arts in Psychologie und<br />
Sprachwissenschaften). Zwischenzeitlich,<br />
1982, habe ich mit großer Begeisterung in<br />
Bordeaux prähistorische Kunst studiert,<br />
wunderbare Höhlenmalerei besichtigt, in<br />
einem Orchester für Alte Musik gespielt und<br />
Unterricht in Französisch erteilt. Wer Bordeaux<br />
sagt, denkt natürlich auch an Wein.<br />
Meine Eltern, die gut ohne Alkohol leben<br />
konnten, zeigten sich um den Sohn besorgt.<br />
Trotz vieler mütterlicher Ermahnungen und<br />
Warnungen probierte ich doch mit Genuss<br />
und ohne Schaden zu nehmen, was die<br />
zahlreichen Weinkeller boten.<br />
Von nachhaltigster Wirkung war für mich<br />
die Begegnung mit Alter Musik. Das hat<br />
mich ungeheuer gepackt. Aber Alte Musik<br />
auf neuen Instrumenten? Zurück in Kansas<br />
bekam ich aus dem Bestand der Uni eine alte<br />
Gambe geliehen. Ihr Klang hat mich unglaublich<br />
fasziniert. Fortan musste ich das<br />
Studium und meine Leidenschaft für Musik<br />
›unter einen Hut bringen‹. Wie groß auch<br />
immer meine ernsthaften, autodidaktischen<br />
Bemühungen um das Gambenspiel<br />
waren, das Ergebnis befriedigte mich nicht.<br />
Also machte ich mich ein zweites Mal auf<br />
den Weg nach Europa. Ziel war die Staatliche<br />
Hochschule für Musik in Karlsruhe. Eine<br />
wunderbare, aber harte Zeit: Musikstudium,<br />
täglich fünf Stunden üben (das hat<br />
meine Frau nur schwer ausgehalten!), Konzerte<br />
im In-und Ausland, CDs produzieren,<br />
Geschichten schreiben, englische Sprache<br />
an der Uni Heidelberg unterrichten und dazu<br />
manche Auftragsarbeit erledigen, um die<br />
Finanzen aufzubessern.<br />
Faible für Alte Musik<br />
Vor 17 Jahren haben wir angefangen Kinder<br />
zu bekommen. Während ich hier in Buch arbeite,<br />
schreibe, mich mit Musik beschäftige,<br />
auf Konzerte vorbereite und gegenwärtig<br />
nur ›Gastvater‹ sein kann, versorgt meine<br />
Frau die drei halbwüchsigen Kinder, das<br />
Haus, den großen Garten und arbeitet im<br />
Elektro-Hausgeräte<br />
GmbH<br />
& Einbauküchen<br />
Zillertaler Straße 9<br />
16341 Panketal • OT Schwanebeck<br />
☎ (030) 9 44 46 05<br />
e-mail: neue.kueche@korbicki.de<br />
nahen Heidelberg in Teilzeit als Musiktherapeutin.<br />
Ich weiß wirklich nicht, wie sie das<br />
hinkriegt!«, gibt Russ Hodge Auskunft über<br />
lange und intensive Jahre seines bisherigen<br />
Lebens.<br />
Neun Jahre lang hat er in Heidelberg für das<br />
Europäische Laboratorium für Molekularbiologie<br />
(EMBL) sehr erfolgreiche Programme<br />
für eine breite Öffentlichkeitsarbeit<br />
entwickelt, eine Zeitschrift konzipiert,<br />
unterrichtet, Wissenschafts-Storys geschrieben<br />
und musiziert. Solche Arbeit<br />
kann nur leisten, wer ein großes Interesse<br />
an den Grundlagen des Lebens, den Strukturen<br />
der Welt und ein hohes Maß an Sensibilität<br />
besitzt. Seine Arbeiten wurden mit<br />
einer Reihe von Ehrungen und Auszeichnungen<br />
gewürdigt.<br />
»Buch ist außergewöhnlich«<br />
2006 kam ein Angebot aus Buch«, erzählt<br />
Russ Hodge seine Lebensgeschichte weiter.<br />
»Ich war sofort vom Campus, seinem obersten<br />
Chef Prof. Walter Birchmeier und den<br />
wunderbaren Menschen dort begeistert.<br />
Buch ist außergewöhnlich! Vier Aspekte<br />
fügen sich auf dem Campus des MDC glücklich<br />
zusammen: Wissenschaft, Natur, Geschichte<br />
und Kunst. Vermutlich haben noch<br />
nicht allzu viele Menschen, von der ›Langen<br />
Nacht der Wissenschaften‹ abgesehen, diesen<br />
besonderen Ort besucht. Darum war<br />
mein Plan, über den Campus ein Buch zu<br />
schreiben. Ich will den Leser sozusagen virtuell<br />
an die Hand nehmen, mit ihm über<br />
den Campus und durch die Labore spazieren,<br />
ihm in Bildern und Metaphern erzählen,<br />
wie ich hier in Buch spannende Wissenschaft<br />
erlebt habe und beschreiben, wie<br />
Wissenschaft ineinander verwoben ist.<br />
Buch ist voller wichtiger Erinnerungen und<br />
es ist meine grundsätzliche Überzeugung:<br />
wenn Geschichte verloren geht, geht die<br />
Weisheit verloren. Ohne den Willen Geschichte<br />
anzusehen, kann sie auch nicht zu<br />
unserem Lehrmeister werden. Wenn wir<br />
nicht achtsam genug mit ihr umgehen, werden<br />
wir einmal mit leeren Händen vor unseren<br />
Kindern stehen.«<br />
Das Buch über den Campus »translations.<br />
from today’s science to tomorrow’s medicine<br />
in Berlin-<br />
Buch« erschien<br />
2008<br />
in englischer<br />
Sprache. Es<br />
ist großformatig,<br />
mit<br />
sensiblen Fotografienversehen<br />
und<br />
zeichnet sich durch eine sehr schöne Gestaltung<br />
aus. In etwa zwei bis drei Monaten<br />
wird die deutsche Übersetzung vorliegen.<br />
Rosemarie Pumb<br />
Wir sind<br />
Mitglied von<br />
GEMEINSCHAFT FÜR<br />
KÜCHENSPEZIALISTEN<br />
FOTOS. MDC/AUSSENHOFER, PRIVAT (4),<br />
KORRESPONDENZ<br />
Mein Aufenthalt in Australien<br />
Im vergangenen<br />
Jahr begab ich<br />
mich auf meine bisher<br />
größte Reise. Die<br />
nächsten fünf Monate<br />
würde ich im Land<br />
meiner Träume Australien<br />
verbringen.<br />
Auf diesen Auslandsaufenthalthervorragend<br />
vorbereitet hat<br />
mich STEP IN, eine<br />
Organisation, die neben<br />
High-School-<br />
Programmen unter<br />
anderem auch Work<br />
and Travel, Sprachreisen<br />
und Auslandspraktika anbietet.<br />
Viele Wochen haben wir die letzten Vorbereitungen<br />
getroffen. Und dann war es<br />
soweit. Ich musste mich von Familie und<br />
Freunden verabschieden. Mit Tränen in<br />
den Augen stieg ich in Berlin in den Zug<br />
nach Frankfurt, um von dort aus mit dem<br />
Rest der Gruppe meinen allerersten Flug<br />
anzutreten. Lediglich mein Ziel war mir<br />
Das berühmte »Sydney Opera House«.<br />
bekannt. Vorab hatte ich einen Brief meiner<br />
künftigen Gastfamilie erhalten, anbei<br />
einige Fotos. Bis dahin schien ich noch<br />
nicht realisiert zu haben, dass ich von<br />
nun an am anderen Ende der Welt bei<br />
einer mir unbekannten Familie wohnen<br />
würde. Ich hatte gemischte Gefühle.<br />
Für fünf Monate sollte ich nun zusammen<br />
mit meinen Gasteltern und meiner<br />
gleichaltrigen Gastschwester, dem Kater<br />
Mozart und dem Familienhund Dawn in<br />
einem Haus, welches in einem Vorort von<br />
Melbourne (Victoria) gelegen war, wohnen.<br />
Dort besuchte ich die High-School.<br />
Obwohl ich gut untergebracht worden<br />
war, erlebte ich auch einige unglückliche<br />
Momente. Ich fühlte mich einsam und<br />
nicht verstanden, akzeptierte jedoch den<br />
momentanen Zustand und sah es als Teil<br />
meiner persönlichen Herausforderung,<br />
mit der ich wachsen würde.<br />
Wenn er seine leuchtenden Delfine<br />
an der Decke hängen sieht oder<br />
den Delfinnamen GeeGee hört, fängt<br />
Louis an zu lächeln. Das erinnert an die<br />
zweiwöchige Delfin-Therapie, die der<br />
kleine Junge aus Berlin jetzt auf der Karibikinsel<br />
Curacao absolviert hat. Sie hat<br />
dem vierjährigen Louis sehr gut getan.<br />
Für die ganze Familie war es ein kleiner<br />
Schritt nach vorne. Ein kleiner Schritt<br />
heißt viel. Schließlich kann Louis nicht<br />
krabbeln, sitzen, sprechen und selbstständig<br />
essen. Der Junge erlitt am 3. Lebenstag<br />
eine schwere beidseitige Hirnblutung<br />
3. Grades. Nach dem Abschluss<br />
der Delfin-Therapie ist er viel beweglicher<br />
und lockerer geworden. Er kann<br />
jetzt »Mama« sagen und versucht sich an<br />
verschiedenen Dingen hochzuziehen.<br />
Seine Konzentration hat sich deutlich gebessert.<br />
»Das hat uns sehr bewegt und gezeigt,<br />
wie viel Potential noch in ihm<br />
steckt«, freute sich Mutter Katharina Hansen.<br />
»Es wurden uns auch Tipps für den<br />
Umgang mit Louis im täglichen Leben gegeben.<br />
Das Trinken und Essen klappt jetzt<br />
auch viel besser. Die Therapie hat mehr<br />
gebracht als erwartet.«<br />
Dabei stand zu Beginn des vergangenen<br />
Jahres noch in den Sternen, ob der kleine<br />
Melissa Kuhn (18) aus Zepernick war<br />
Austauschschülerin in Australien.<br />
Auf dem Foto: Mit Koala im Rainforest<br />
Habitat Wildlife Sanctuary.<br />
Auf dem Beaconhills<br />
College schloss ich<br />
Freundschaften fürs<br />
Leben. Ich wusste,<br />
mit ihnen würde ich<br />
auch nach meinem<br />
Austausch noch in<br />
Kontakt stehen.<br />
Trotzdem dauerte es<br />
einige Wochen, bis<br />
ich mich an die Situation<br />
gewöhnt hatte.<br />
Der Kulturschock<br />
machte das Einleben<br />
einfach nicht leichter.<br />
Das Reisen kam in<br />
dieser Zeit nicht zu kurz. Mit einer Gruppe<br />
von Austauschschülern und meiner<br />
mittlerweile besten Freundin, die ich am<br />
Tag der Abreise kennen lernte, reisten wir<br />
nach Cairns, Queensland. Hier erlebte<br />
ich mein persönliches Highlight. Auch<br />
Sydney stattete ich einen Besuch ab und<br />
habe mir dort im berühmtesten Opernhaus<br />
der Welt »Romeo und Julia« anhören<br />
dürfen.<br />
Gerne denke ich an meine Zeit in Australien<br />
zurück. Es ist eine unglaubliche Erfahrung,<br />
eine Kultur so intensiv kennen<br />
lernen zu können. Australier sind besonders<br />
freundlich und aufgeschlossen<br />
und so haben alle ihr bestes getan, um<br />
meinen Aufenthalt so angenehm wie<br />
möglich zu gestalten.<br />
Melissa mit Schlange während der<br />
»Pakenham Show«<br />
RÜCKBLENDE<br />
Ich möchte die Zeit nicht missen und<br />
empfehle einem jedem, die Möglichkeit<br />
eines Schüleraustausches wahrzunehmen,<br />
wenn sie sich bietet!<br />
Auf gleicher Wellenlänge mit GeeGee<br />
Dank Spenden erhielt Louis Hansen (4) eine Therapie auf Curacao<br />
Der kleine behinderte Junge aus Buch genoss vor allem das Baden mit dem Delfin.<br />
Louis jemals so eine kostenintensive Therapie<br />
absolvieren kann (s. a. »BB« 12/<br />
2007). Doch innerhalb kürzester Zeit kamen<br />
die benötigten 12 000 Euro zusammen.<br />
»Die Unterstützung so vieler<br />
Menschen hat uns zeitweise sprachlos<br />
gemacht.«<br />
Im Delfintherapiezentrum von Curacao,<br />
der größten Insel der Niederländischen<br />
Antillen, traf die Familie auf die Therapeutin<br />
Maike. Zehn Therapie-Einheiten<br />
je zwei Stunden standen für Louis auf<br />
dem Programm. Besonders das Baden<br />
mit GeeGee genoss der Vierjährige. Begleitet<br />
von Therapeutin Maike schmuste<br />
und spielte Louis mit dem Delfin, sie sangen<br />
und tanzten gemeinsam im Wasser.<br />
Für die Eltern steht fest, dass sie nach der<br />
erfolgreich verlaufenen Therapie erneut<br />
nach Curacao reisen wollen. Ein zweiter<br />
Therapietermin ist für Oktober 2009<br />
reserviert. Bis dahin hofft die Familie<br />
erneut auf Spender. »Wir hoffen, dass<br />
Louis dann weitere Schritte nach vorne<br />
macht«, erklärt seine Mutter. Wer helfen<br />
möchte: www.Louis-Hansen.de .<br />
Spendenkonto: dolphin aid e.V.,<br />
BLZ:30050110, Kto-Nr.: 20002424,<br />
Stadtsparkasse Düsseldorf,<br />
Verwendungszweck: Louis Hansen.
FOTOS: ARCHIV (2), ENDRUWEIT, HAYEK, SPITZ, PRIVAT<br />
6 MÄRZ 2008<br />
Themen des Monats<br />
ENTLANG DER PANKE<br />
Schlüsselübergabe bei Heinz Hammer<br />
BUCH – Am 1. Februar übergab der scheidende<br />
Geschäftsführer der gleichberechtigten<br />
Betriebsteile der Heinz Hammer<br />
GmbH in Buch und Reinickendorf, Egon<br />
Schreck (r.), die Schlüssel an André Heim<br />
(M.), der von nun an die Verantwortung für<br />
beide Mercedes-Benz-Vertragswerkstätten<br />
übernimmt. Unterstützt wird er natürlich<br />
auch von Reszö Markowicz (l.), dem Prokuristen<br />
des Unternehmens. André Heim ist<br />
gebürtiger <strong>Bucher</strong>, verheiratet und hat zwei<br />
Kinder. Seine Erfahrungen in der Branche<br />
sammelte er bis vor 13 Jahren im <strong>Bucher</strong><br />
■ Übernachtungs-Party<br />
KAROW – Am 28. 2. lädt das »Kinder-Hotel«<br />
des Kindergartens Busonistr. 145 in<br />
Karow zur großen »Übernachtungs-Party«<br />
ein, damit die Eltern z. B. zum Cocktail-Abend<br />
in den Jugendklub »K14«<br />
(Motto »Musikalische Zeitreise von den<br />
60-ern bis heute«) gehen können. Ab<br />
17.30 Uhr öffnet die Kita ihre Pforten für<br />
Popcorn-Kino, Disco und eine nächtliche<br />
Taschenlampen- und Pyjama-Party bis<br />
Sonntag um 10 Uhr. Für einen Unkostenbeitrag<br />
von 15 Euro (inkl. aller Speisen<br />
und Getränke) können Eltern ihre Kinder<br />
in die fürsorglichen Hände der ausgebildeten<br />
Erzieherinnen übergeben. Infos<br />
unter Tel. 94 38 11 00.<br />
■ Neuer Eltern-Kind-Treff<br />
BUCH – Eltern haben die Möglichkeit,<br />
sich bei »BerTa«, der Frauenberatung in<br />
der Karower Straße 6, zu treffen und Erfahrungen<br />
auszutauschen. Sie sind eingeladen,<br />
gemeinsam mit ihren Kindern<br />
zu malen, zu basteln oder zu spielen. Jeden<br />
2. und 4. Dienstag im Monat von 9 bis<br />
11 Uhr ist Treffpunkt bei »BerTa«. Anmeldungen<br />
sind nicht erforderlich!<br />
■ Günstige Reisepreise<br />
BUCH – Der günstige Euro-Zloty-Kurs<br />
macht günstige Reisen nach Polen möglich.<br />
Für die traditionellen Oma-und-Enkel-Reisen,<br />
die im Klub »Der Alte« vermittelt<br />
weden, sind noch Plätze frei:<br />
Osterreise nach Lukecin vom 8.–17. 4. für<br />
299 Euro mit VP, Betreuung, Programm<br />
und Hin- und Rückfahrt. Infos: donnerstags<br />
im »Alten«, Wiltbergstr. 27, 14–16<br />
Uhr, oder Tel. 9 49 63 37 (Rita Kreißig).<br />
■ Neues Förderprogramm<br />
BARNIM – Barnimer Eigenheimbesitzer<br />
können für den Einsatz erneuerbarer<br />
Energien beim Hausbau bzw. bei der Sanierung<br />
eine Förderung in Höhe von 10<br />
% der Kosten der Energieanlage erhalten.<br />
Nähere Infos. www.barum-energie.de .<br />
■ Bald neue Sporthalle<br />
SCHWANEBECK – Für die neue Sporthalle<br />
in Schwanebeck ist bereits das Baufeld<br />
BLANKENBURG – Am Sonnabend, dem<br />
20. 6., wird es das 3. Kreativ-Fest geben.<br />
Für dieses Fest werden noch Menschen<br />
gesucht, die ihre kreativen Fähigkeiten<br />
präsentierten oder zum Mitmachen anregen<br />
möchten. Geplant ist ein Bühnenprogramm,<br />
das die Möglichkeiten zu Auftritten<br />
verschiedenster Art bietet: Tanz,<br />
Akrobatik, Musik, Theater, Kabarett. Auf<br />
dem Kreativ-Markt können Produkte<br />
dargeboten werden, die selbst hergestellt<br />
sind und erkennen lassen, dass ein kreativer<br />
Geist hinter ihnen steckt. Außerdem<br />
soll es Mitmachangebote für Erwachsene<br />
und Kinder geben, in denen deren Ideenreichtum<br />
und praktische Fähigkeiten gefordert<br />
sind. Besonders wünschenswert<br />
wären Ideen und Darbietungen von Jugendlichen,<br />
die auf dem Fest zeigen können,<br />
was in ihnen steckt.<br />
Die Initiative für kulturelle und gemeinnützige<br />
Zusammenarbeit in Blankenburg,<br />
die das Kreativfest vorbereitet,<br />
sucht noch Mitwirkende. Interessenten<br />
»Stammhaus« und danach über ein Jahrzehnt<br />
als Service- und Centerleiter bei Mercedes<br />
und anderen Autohäusern in Berlin<br />
und Brandenburg. Sein oberstes Ziel sieht<br />
der 42-Jährige so: »Heinz Hammer muss<br />
seine Spitzenposition in der Mercedes Service<br />
Welt verteidigen und durch beste Serviceleistungen<br />
weiter ausbauen.« Die sich<br />
abzeichnenden erfreulichen Entwicklungen<br />
in Buch sieht er mit Optimismus und<br />
erhofft sich natürlich auch positive Auswirkungen<br />
auf die seit 1990 im Ortsteil ansässige<br />
Heinz Hammer GmbH. S. E.<br />
freigeräumt worden. Das seit ca. 10 Jahren<br />
vom Verein SG Schwanebeck 98 e. V.<br />
genutzte Sportlerheim muss dem Neubau<br />
weichen. Während der Bauphase<br />
nutzt der Sportverein dann ein Provisorium.<br />
Mit der Fertigstellung der neuen<br />
Halle im Frühjahr 2010 wird der Verein<br />
die alte Halle überwiegend allein nutzen<br />
können. Die SG Schwanebeck 98 e. V. ist<br />
mit über 600 Mitgliedern inzwischen<br />
größter Verein in Panketal. Als neueste<br />
Sektion kam die Aquafitness hinzu, die<br />
allerdings ihren Sport in Bernau Waldfrieden<br />
ausübt.<br />
■ »Gesund und fit«<br />
KAROW – Unter dem Motto »Gesund und<br />
fit in den Frühling« laden das ServiceCenter<br />
Buch der BKK·VBU und die Fitness-<br />
Galerie-Karow zu einem Aktionstag ein.<br />
Am 28. 2. erwartet Besucher der Fitness-<br />
Galerie Großkopf & Keruth, Hubertusdamm<br />
45/47, in Karow ein vielfältiges<br />
Programm. Von 10–14 Uhr können Besucher<br />
kostenfrei eine Körperfettmessung<br />
mit BMI-Bestimmung machen lassen,<br />
bei einem Zuckerquiz und einem Riechtest<br />
ihre Sinne testen, eine Muskelanalyse<br />
zur Aufdeckung von Dysbalancen und einen<br />
Herz-Kreislauf-Test auf dem Ergometer<br />
vornehmen lassen. Zusätzlich können<br />
die Besucher verschiedene Trainingsmöglichkeiten<br />
kennen lernen.<br />
■ Neue Geschäftsstelle<br />
PANKOW – Am 2. 2. fand die Eröffnung<br />
der neuen Geschäftsstelle des »Wirtschaftskreises<br />
Berlin-Pankow e. V.« zusammen<br />
mit dem Bürgerverein »Für Pankow<br />
e.V.« statt. Beide Vereine haben<br />
ihrDomizil von nun an in der Klaustaler<br />
Straße 1, in Alt-Pankow. Bezirksbürgermeister<br />
Matthias Köhne und Lars Holborn,<br />
Gesobau-Geschäftsbereichsleiter,<br />
gratulierten. Während des Empfangs gab<br />
es Gelegenheit, sich näher kennenzulernen.<br />
Pankower Unternehmen, wie die<br />
K.I.B. Autoservice GmbH, der BBB Campus<br />
Buch GmbH oder die Artur Speer<br />
Akademie, trafen auf Pankower Politiker,<br />
Künstler und Bürger. Infos: www. wirtschaftskreis-pankow.de,<br />
Tel. 4 23 27 99.<br />
Wer macht mit beim kreativen Sommerfest?<br />
können sich unter: www.initiativeblankenburg.de<br />
informieren oder melden<br />
unter Tel. 4 74 39 07.<br />
»BB«-Fotorätsel Auflösung<br />
Fotograf Achim Rosenhahn aus Zepernick<br />
hatte das Gesindehaus in Alt-Buch<br />
51 für unsere Feb.-Ausgabe abgelichtet.<br />
Wir fragten, was er an dem Bild computertechnisch<br />
veränderte?<br />
Die richtige Lösung lautete: Der an der<br />
Fassade angebrachte Stierkopf befindet<br />
sich, wie Sie richtig erkannten, nicht an<br />
diesem Gebäude in Buch. Auch auf der<br />
Website von Achim Rosenhahn können<br />
Sie sich noch einmal überzeugen (www.<br />
pfingstberg.com).<br />
Gewinner eines Ansichtskartenkalenders<br />
von Berlin-Buch ist: M. Müller aus<br />
dem Röbellweg in Buch. Herzlichen<br />
Glückwunsch!<br />
Ein neues Fotorätsel veröffentlichen wir<br />
in unserer April-Ausgabe. Die Red.<br />
Durchhalten und dabei bleiben, das war<br />
nach der Jahrtausendwende unser Ziel«,<br />
erzählt Vera Kluge, die langjährige Chefin des<br />
<strong>Bucher</strong> Kinderhausverbundes »Pawel Kortschagin«<br />
– übrigens das älteste Kinderheim<br />
Ostberlins – und heutige Vorstandsvorsitzende<br />
und Geschäftsführerin des Vereins Kindeswohl-Berlin<br />
e. V. Damals begann sich das<br />
Land Berlin wegen des defizitären Trägers Jugendaufbauwerk<br />
aus der Verantwortung zurückzuziehen,<br />
also beschlossen die Mitarbeiter,<br />
einen eigenen Verein zu gründen, um ihre<br />
Arbeit selbst, als freier Träger, weiterzuführen.<br />
2003 gründeten sie den Verein Kindeswohl-<br />
Berlin e. V., 2006 begann die neue Trägerschaft,<br />
nachdem der Verein den Zuschlag vom<br />
Land erhalten hatte. Damals hatte der Kinderhausverbund<br />
56 Mitarbeiter, 66 stationäre<br />
Plätze, heute ist die Mitarbeiterzahl auf ca.<br />
DIE VERBORGENEN REIZE VON PANKETAL<br />
Lokaltermin in Neu-Buch<br />
Die »alten« Neu-<strong>Bucher</strong> kennen noch genau<br />
die Grenze zwischen Schwanebeck West<br />
und Neu-Buch. Weniger Ortskundige können<br />
diese Grenze nur noch in der Fritz-Reuter-Straße<br />
an der Einmündung zur Wolfgang-Amadeus-<br />
Mozart-Straße erahnen. Früher war die Abgrenzung<br />
wichtiger als heute, denn Neu-Buch<br />
gehörte bis Mitte der 1970-er Jahre zu Lindenberg.<br />
Erst als die Autobahn gebaut wurde,<br />
schlug man diese Siedlung Schwanebeck zu.<br />
»Zu Lindenberg fühlten wir uns nie wirklich<br />
hingezogen, wir fühlten uns – wie ja auch der<br />
Name sagt – immer mehr zu Buch gehörig und<br />
hatten lange Zeit die Hoffnung, dass wir nach<br />
Berlin eingemeindet würden. Aber das mit<br />
Schwanebeck und später Panketal ist schon<br />
auch in Ordnung«, meint die frühere Lehrerin<br />
Waltraut Gethe aus der Goethestraße.<br />
Es gab früher drei Lokale mit Gastbetrieb in<br />
Neu-Buch und dann war ja auch gleich nebenan<br />
in Schwanebeck West der »Schwanenkrug« (s. a.<br />
»BB« 1/09). »Aber nicht, dass Sie glauben, dass<br />
da der Bär tobte in Neu-Buch, die Gegend war<br />
immer eher verschlafen«, meint Ilona Herbst<br />
aus der Kleiststraße. Sie wohnt gegenüber des<br />
ehemaligen Konsumladens Schiefelbein. Die<br />
Gastbetriebe gab es zu verschiedenen Zeiten:<br />
Der Kolonialwarenladen Schiefelbein, später<br />
Boguslawski, hatte vor dem 2. Weltkrieg auch<br />
eine Gaststube. Von beiden ist heute nichts<br />
mehr zu erkennen.<br />
Restaurant und Kolonialwarenhandel »Zum<br />
Ratskeller« von Paul Langer in der Reuter-Straße<br />
gab es nur bis etwa 1958. Die Hauswand des<br />
Wohnhauses der Lehrerfamilie Hiller in der jetzigen<br />
Fritz-Reuter-Straße 11 ist noch dieselbe<br />
wie die der damaligen Gaststube. Das Nebengebäude,<br />
in dem sich auch ein Tanzboden befand,<br />
steht nicht mehr.<br />
Auch die dritte Gaststätte »Heine-Kulturzentrum«<br />
– es war eher eine Begegnungsstätte –<br />
gibt es heute nicht mehr. Sie fand sich an der<br />
Ecke der heutigen Stefan-Heym-Straße/Kleiststraße.<br />
Auf dem großen freien Gelände war vor<br />
dem 2. Weltkrieg ein Feuerwehrstützpunkt.<br />
Nach dem 2. Weltkrieg zog eine Schule ein. So<br />
unterrichtete hier auch Fräulein Krauskopf, die<br />
Schwägerin des Künstlers Werner Göritz aus der<br />
Karower Straße in Neu-Buch. Von dem Heine-<br />
Zentrum ist heute nichts mehr zu sehen: Das<br />
Gelände ist seit den 1990-er Jahren großteils mit<br />
vier Miethäusern bebaut. Die Anwohner kommentieren<br />
dies unterschiedlich: Die einen sind<br />
froh, dass der Lärm verschwunden sei. Andere<br />
wieder bedauern, dass eine Begegnungsstätte<br />
verloren ging.<br />
Kindeswohl im Blick<br />
Geschäftsführerinnen Dr. Roswitha<br />
Korduan und Vera Kluge.<br />
Die Häuser 215 und 216 gehören<br />
jetzt dem Kindeswohl-Berlin e.V.<br />
Geschenke-Boutique<br />
Berlin-Karow, Bahnhofstraße 62, (am S-Bhf ),☎ 98 31 97 60<br />
Wohn- & Gartenaccessoires, Kleinmöbel, exklusive Kerzen<br />
und Windlichter, Spieluhren, Bad-/Wellnessartikel, Nachtwäsche,<br />
nostalgische und kunstgewerbliche Artikel u.v.m.<br />
Viele schöne Dinge warten auf Sie – ein Besuch lohnt sich immer!<br />
Öffnungszeiten: Mo–Fr 10–18, Sa 10–13 Uhr<br />
Inzwischen über fünf Jahre in Karow!<br />
130 angewachsen, es gibt 185 stationäre Plätze<br />
sowie zahlreiche ambulante Angebote. Der<br />
Verein besitzt mittlerweile Standbeine in<br />
Blankenburg, Karow, Buch, Panketal, Weißensee,<br />
Wedding, Marzahn, Frohnau, in Schönerlinde<br />
oder Biesenthal.<br />
Allein in Karow gibt es ein Mutter-Kind-<br />
Wohnprojekt (10 Plätze) sowie zwei Erziehungswohngruppen<br />
(8 Plätze) und in Buch eine<br />
teilstationäre Tagesgruppe (10 Plätze), eine<br />
Krisengruppe (9 Plätze), zwei Wohngruppen<br />
mit innewohnenden Erziehern (12 Plätze)<br />
und eine Heim-Regelgruppe (10 Plätze).<br />
»Die Geschäftsstelle des Vereins befindet sich<br />
in der Groscurthstraße 6 in Buch«, informiert<br />
die 1. Geschäftsführerin Dr. Roswitha Korduan.<br />
»Endlich besitzt unsere Einrichtung der<br />
Kinder- und Jugendhilfe auch ein eigenes<br />
Grundstück. Zum Jahreswechsel 2009 haben<br />
NEU: In der Geschenke-Boutique wurde ein<br />
Friseurgeschäft ausgebaut – Termine: 94 39 29 80<br />
»Kulturzentrum Heinrich Heine« – in den 1960-er Jahren, das gibt es heute nicht mehr.<br />
»Zum Ratskeller«, Reuterstraße in Lindenberg (um 1920).<br />
Wohnhaus in der Fritz-Reuter-Straße<br />
in Schwanebeck an gleicher Stelle.<br />
»Das war ein Gelände so groß wie heute das Areal<br />
um den Genfer Platz und wir fürchten, dass<br />
auch dieser durch Wohnungen verbaut wird. Es<br />
gibt im ganzen Raum Alpenberge, Schwanebeck<br />
West und Neu-Buch keine<br />
richtigen Veranstaltungsräume<br />
mehr«, sorgt sich<br />
Achim Korbicki vom<br />
Siedlerverein Alpenberge.<br />
Im Heine-Zentrum trafen<br />
sich regelmäßig Siedlervereine<br />
und andere Gruppierungen<br />
zum geselligen<br />
Beisammensein.<br />
Neu-Buch wird wohl<br />
weiterhin eher ein ruhiges<br />
Wohngebiet bleiben<br />
mit Blickrichtung nach<br />
Buch. Gelegentlich verirren<br />
sich fehlgeleitete Besucher<br />
und Patienten<br />
hierher, die in der Karower<br />
Straße eine Klinik suchen.<br />
Denn eine Karower<br />
Straße befindet sich auch<br />
in Buch – da kann man<br />
Neu-Buch und Buch<br />
schnell mal verwechseln –<br />
ist ja auch verwirrend! Die<br />
Adresse des neuen Klinikumgebäudes<br />
ist jetzt<br />
Schwanebecker Chaussee – das ist<br />
vielleicht einfacher zu finden.<br />
Schwer zu finden sind auch die Spuren<br />
von ausgelassenen Feiern in<br />
Neu-Buch, die Spuren der ehemaligen<br />
Gaststätten sind wahrlich sehr<br />
verborgen. Hubert Hayek<br />
wir den Kaufvertrag mit dem Liegenschaftsfonds<br />
für die denkmalgeschützten Häuser 215<br />
und 216 auf dem Gelände des ehemaligen<br />
Hufeland-Krankenhauses an der Karower<br />
Straße 11 unterschrieben«. Damit sei gesichert,<br />
dass die hier wohnenden Kinder und<br />
Jugendlichen in ihrem langjährigen Domizil<br />
verbleiben können. »Wir haben uns in den<br />
vergangenen 15 Jahren ein fruchtbringendes<br />
Netzwerk in der Region aufgebaut, wir unterhalten<br />
z. B. beste Beziehungen zu den <strong>Bucher</strong><br />
Kinderkliniken, zum sozialpädiatrischen Zentrum,<br />
den Jugendeinrichtungen, niedergelassenen<br />
Ärzten und Vereinen. Das wollten<br />
wir nicht aufs Spiel setzen«, setzt Vera Kluge<br />
hinzu.<br />
In der Vergangenheit wurde bereits einiges in<br />
die Gebäude investiert. Das Haus 216 hat ein<br />
neues Dach und neue Fenster, im Haus 215<br />
sind diese Arbeiten zumindest für die Hälfte<br />
des Gebäudes erfolgt. Die Innenräume besitzen<br />
schon seit einiger Zeit eine gute Ausstattung.<br />
Gespräche mit dem Denkmalschutz stehen<br />
bevor, um zu klären, in welchen Schritten<br />
die weitere Sanierung der Ludwig-Hoffmann-<br />
Häuser erfolgen sollte. »Und wenn das HE-<br />
LIOS-Klinikum endlich seinen Schutt von einem<br />
der Teil des Areals entfernt, der jetzt auch<br />
zu uns gehört, dann haben wir auch dort die<br />
Möglichkeit, die Außenanlage für unsere Kinder-<br />
und Jugendlichen herzurichten«, so Vera<br />
Kluge. Kristiane Spitz<br />
Neben Hilfen zur Erziehung im stationären<br />
Bereich bietet der Verein auch Unterstützung<br />
und Beratung bei der Bewältigung schwieriger<br />
Familien- und Erziehungssituationen.<br />
Kontakt: 91 20 29 60.<br />
Friseur Wolff<br />
13125 Berlin-Buch,Wiltbergstr. 50, ☎ 94 01 22 89<br />
im Klinikum, ehem. ÖB I, Haus 112 (im Keller)<br />
Geöffnet: Mo/Mi 8–16, Do 10–18, Freitag 9–17 Uhr<br />
13125 Berlin-Karow, Bahnhofstr. 62, ☎ 94 39 29 80<br />
(in der Geschenke-Boutique) Geöffnet: Di 10–18 Uhr<br />
Qualität, individuelle Beratung – und<br />
das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt!<br />
Frau Radtke freut sich auf Ihren Besuch.
8 MÄRZ 2009<br />
Gesundheit<br />
GESINDEHAUS-INFOS<br />
Nachbarschaftszentrum<br />
Albatros, Alt-Buch 51,<br />
13125 Berlin,<br />
Tel. 9 41 54 26, Fax -29<br />
PERSÖNLICHE BERATUNG<br />
Helma Keding: Di 15–18, Fr 10–13 Uhr;<br />
Annedore Dreger: Do 10–13 Uhr.<br />
BfA-Rentenberatung – zwei Samstage,<br />
8–12 Uhr, Anm.: Tel. 96 20 73 41 (ab 19<br />
Uhr) oder 0170/8 11 93 55.<br />
Suchtberatung Stab e.V.–Mi 16–18 Uhr<br />
KURSE • VERANSTALTUNGEN<br />
■ Lachyoga– 1./3. Mi, 17.30–18.30 Uhr<br />
■ Rehasport – Do 12–13 Uhr<br />
■ Yoga – Do, 18.30–20 Uhr<br />
SELBSTHILFEGRUPPEN<br />
■ Alkoholkranke und Angehörige –<br />
Mo und Do,18.30 Uhr<br />
■ Ängste/Depressionen – Di 17 Uhr<br />
(Gruppe im Aufbau)<br />
■ Alzheimer-Angehörige – 3. Mi,<br />
16–17.30 Uhr<br />
■ Aktiv 50 Plus – Single-Gruppe –<br />
1. und 3. Fr, 19 Uhr<br />
■ Selbsthilfegruppe im Aufbau:<br />
Morbus Still – Betroffene wollen im<br />
Gespräch gemeinsam Wege zur Bewältigung<br />
dieser spezifischen Rheuma-Erkrankung<br />
finden. Im Mittelpunkt sollen<br />
Therapien, Ernährung, Umgang<br />
mit der Krankheit im Alltag stehen.<br />
Jeden 1. Dienstag um 19 Uhr!<br />
■ Gesprächskreis für Angehörige<br />
psych. Kranker – Erfahrungsaustausch<br />
unter kompetenter Gesprächsführung:<br />
Akzeptanz der Krankheit, Veränderung<br />
im Umgang mit Betroffenen. Wöchentliche<br />
Treffen – Mi 18.30–20 Uhr!<br />
FRAUEN-TERMINE<br />
Frauenberatung »BerTa«,<br />
Albatros e.V., Karower<br />
Straße 6, Tel. 94 11 41 56<br />
Öffnungszeiten:<br />
Di 10–18 Uhr, Mi 14–16<br />
Uhr, Do 14–18 Uhr u. n.V.<br />
■ 2./16. 3., 16–17 Uhr: Rechtsberatung<br />
mit Anwältin Goldstone zu Familien-,<br />
Erb-, Arbeits- u. Zivilrechtsfragen,<br />
(Anm. Tel. 94 11 41 56).<br />
■ Beratung zu Berufsfragen<br />
Berufl. Neuorientierung für Frauen;<br />
Berufliche Neuorientierung für Migrantinnen;<br />
Beratung zu Leistungen<br />
von SGB II und III.<br />
■ Soziale Beratung Trennung /Schei-<br />
Seniorentreff Buch –<br />
im Paritätischen<br />
Seniorenwohnen,<br />
Alt-Buch 48.<br />
Kontakt: Albatros e. V.,<br />
Busonistr. 136, 13125 Berlin-Karow,<br />
Fabian Vogel, Tel. 94 38 00 97.<br />
■ 3. 3., 14 Uhr: Wider die<br />
Vergesslichkeit – alles zum »Nicht-<br />
Vergessen« mit Carola Pietrusky-Niane<br />
■ 10. 3., 14 Uhr: Gesang zum Frauentag<br />
– <strong>Bucher</strong> Frauenchor »Buch – ein<br />
Ton tiefer« lädt zum Mitsingen ein<br />
■ 12. 3., 14–17 Uhr: Seniorentanz –<br />
dung, Umgang mit Verlust und Tod u.a.<br />
Die Beratungen sind kostenlos.<br />
■ 3. 3.,10–12 Uhr: Frauenfrühstück<br />
■ 17. 3.,15–17 Uhr: Frauencafé<br />
■ NEU: 2./4. Di., 9–11 Uhr: Eltern-<br />
Kind-Gruppe – gemeinsam malen,<br />
basteln, spielen!<br />
■ 4./11. 3., 10–12 Uhr: Chorproben des<br />
Seniorinnenchores – MDC.C, Axon 2.<br />
■ 10. 3., 14.30 Uhr: Chorsingen – im<br />
Seniorentreff Buch, Alt-Buch 48.<br />
■ 19. 3., 17 Uhr: Küchenkünste – mit<br />
Theda Lang, Wanderköchin<br />
■ Kinderbetreuungsprojekt »<strong>Bucher</strong><br />
Zwerge« – Sprechzeiten: Di, 10–12 Uhr.<br />
SENIORENTREFF BUCH<br />
Den Damen zu Ehren ein Tänzchen<br />
gewähren! Es spielt auf: Josef »Jo«<br />
Morris, Eintritt: 5 Euro ;<br />
■ 17. 3., 14 Uhr: Bilder aus aller Welt:<br />
Eine Reise mit Lichtbildern präsentiert<br />
von Herrn Gottschalk: »Die Blumentäler…«,<br />
Eintritt: 2 Euro<br />
■ 24. 3., 14 Uhr: Marc Chagall –<br />
kulturhistorischer Vortrag über den<br />
Maler, mit Frau Radeke ( 2 Euro)<br />
■ 31. 3., 14.30 Uhr: Wiederhören<br />
macht Freude – Musikalisches und<br />
Historisches mit Herrn Fischer (1,50)<br />
■ Di, 16–18 Uhr: Gesellschaftsspiele<br />
TURM-NACHRICHTEN<br />
Stadtteilzentrum Karow,<br />
Busonistraße 136,<br />
Tel. 94 38 00 97/98, E-Mail:<br />
derturm@albatrosev.de<br />
Sprechstunden: Di 14–18, Mi<br />
9–13, Do 14–18 u. Fr 9–14Uhr<br />
GESUNDHEIT/BEWEGUNG<br />
■ Sitztanz mit Gisela Welk – montags<br />
und dienstags 14.30 Uhr;<br />
■ Hatha-Yoga – Do 18 Uhr und 20 Uhr;<br />
■ Seniorentanz – Mo 9 & 10.30 Uhr,<br />
Infos unter Tel. 9 43 56 98;<br />
Di – Seniorentanz für Anfänger, ab<br />
17.30 Uhr, im K »14«, Achillesstr. 14<br />
■ Seniorengymnastik – Do 9.30–10.30<br />
Uhr mit Frau Schubert; 11–12 Uhr mit<br />
Frau Stange; 12.30–13.30 Uhr mit Frau<br />
Kortschlag;<br />
FREIZEIT/BILDUNG<br />
■ Russisch für Kinder –Mo, 15–17 Uhr<br />
mit Frau Scheffner;<br />
■ Englisch für Anfänger – Di 17 Uhr<br />
■ Englisch Mittelstufe – Di 19–20.30<br />
■ Englisch für Kids – Mi 15.30–17 Uhr<br />
mit Frau Brudtkuhl;<br />
■ Deutsch für Migranten – Mo, 10–12<br />
Uhr mit Frau Hoffmann<br />
■ Englisch Konversation – 4. 3. und 18.<br />
3., 19 Uhr, »let ’s talk about…«<br />
■ Französisch – Mi 19 Uhr;<br />
■ Philateliegruppe – 5. 3., 18 Uhr;<br />
■ Schach sr. – mittwochs 16.30 Uhr;<br />
■ Stricken & Handarbeit– mittwochs<br />
ab 10 Uhr mit Fachanleitung;<br />
■ Spielen am Freitag – freitags,<br />
10 Uhr: Rummikub u. a.;<br />
■ Kaffeenachmittag – mittwochs ab<br />
14.30 Uhr mit der Volkssolidarität;<br />
■ Serviettentechnik – 13. 3.,14–16 Uhr<br />
im Turm, nur mit Anmeldung!<br />
■ PC-Kurse – Mo und Mi im K14<br />
■ PC-Kurse Speziale – 10. 3. und 12.<br />
3., 16–18 Uhr im K 14, anmelden!<br />
■ Hausaufgabenhilfe – Mo 15–17 Uhr<br />
mit Frau Gaus<br />
■ Atemtraining – 13. 3., 16.30–18 Uhr,<br />
nur mit Anmeldung<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
■ Kiezrunde – Di, 10–12 Uhr,<br />
3. 3. – Atemtraining – Vortrag mit Frau<br />
Kolkmeyer; 10. 3. Frauentag!; 17. 3.<br />
Gedächtnistraining; 24. 3. offene Runde;<br />
31. 3. »Verliebt, verlobt, verheiratet«<br />
– Geschichten der Ehe mit<br />
Rosemarie Rumb<br />
BERATUNG<br />
■ Kostenfreie Rechtsberatung –<br />
Do, 5. 3., 15–17 Uhr mit RA Wenig<br />
FREIWILLIGENAGENTUR<br />
Projekt »Ehrenamt am<br />
Rand«, Freiwilligenagentur<br />
für Blankenburg<br />
/ Karow / Buch,<br />
Albatros e. V., Kontakt:<br />
»Stadtteilzentrum Im Turm«,<br />
Busonistraße136, Frank Richter,<br />
Tel. 94 38 00 98, Fax -99,<br />
fwa.pankow@albatrosev.de<br />
Sprechzeiten: »Turm« – Mi 16–18 Uhr;<br />
Gesindehaus Buch – Mo 10–12 Uhr<br />
Zuverdienstwerkstatt<br />
Pankow-Buch, Albatros<br />
e. V., Alt-Buch 51,<br />
Tel. 94 11 41 36, E-Mail:<br />
zv.pankow@albatrosev.de,<br />
Sprechzeiten nach telefonischer<br />
Vereinbarung;<br />
WIR BIETEN AN:<br />
Beschäftigungsmöglichkeiten für<br />
Menschen mit psychischen Beein-<br />
»Stöbereck« Blankenburg –<br />
Bahnhofstr. 32: Mi 13–15 Uhr<br />
ZUVERDIENST<br />
GESUCHT WERDEN FREIWILLIGE:<br />
■ mit naturwissenschaftlichem bzw.<br />
labortechnischem Hintergrund für<br />
Kurse in Kitas und Schulen<br />
■ für liebevolle Kinderbetreuung in<br />
netter Karower Familie (1x wö, abends)<br />
■ als Computerkursleiter für ehrgeizige<br />
Senioren in Blankenburg (Anfänger)<br />
trächtigungen sowie Suchterkrankungen<br />
im Rahmen von Tätigkeiten im<br />
niederschwelligen Umfang bis hin zu<br />
anspruchsvollen Tätigkeiten in den<br />
Bereichen:<br />
■ Garten- und Landschaftsbereich<br />
■ <strong>Bote</strong>ntätigkeiten<br />
■ Renovierungsarbeiten<br />
■ Second-hand-Bereich<br />
Außerdem bieten wir Beratungen für<br />
Beschäftigungssuchende an.<br />
Von den Anfängen der<br />
Kinderintensivmedizin im<br />
Klinikum Berlin-Buch<br />
Maik R. war drei Jahre alt, als er im<br />
Sommer 1969 vor ein Auto lief und<br />
schwerste Verletzungen davontrug.<br />
Nach komplizierten chirurgischen Eingriffen<br />
wurde er in die drei Monate zuvor<br />
neu gegründete Klinik für Kinderintensivmedizin<br />
im Haus 208 des Hufeland-<br />
Krankenhauses in Buch verlegt. Maik<br />
war nach dem Unfall komplett querschnittsgelähmt,<br />
konnte weder Arme<br />
noch Beine bewegen und musste bis zu<br />
seinem Lebensende 1989 beatmet wer-<br />
den. Wie viel Freude ein Mensch am bloßen<br />
Dasein empfindet, konnten all die<br />
Menschen erfahren, die Maik zwei Jahrzehnte<br />
lang begleiteten. Sein Lebenswille<br />
war bewundernswert. Die Verbindung<br />
zur Außenwelt waren sein Herz,<br />
sein Kopf und seine fünf Sinne. Tag und<br />
Nacht verbrachte Maik in dem engen<br />
Reich seiner gläsernen Kabine. In seinen<br />
ersten Jahren betreute ihn eine Kindergärtnerin,<br />
später erhielt er Schulunterricht.<br />
Einmal in der Woche ging es »auf<br />
große Fahrt«, denn dann holten Mitglieder<br />
der Jungen Gemeinde Maik mit der<br />
gesamten Beatmungstechnik zum Jugendkreis<br />
nach Karow. Die berufstätigen<br />
Eltern bekamen zwar eine gut ausgestattete<br />
Wohnung in Buch, hatten dann aber<br />
nicht die Kraft, den Jungen zu sich zu<br />
nehmen und zu versorgen. Zugegeben,<br />
die technische Pflegeausstattung ist mit<br />
der gegenwärtigen nicht vergleichbar<br />
(Pflegebett, Lifter und vieles mehr).<br />
Acht Kinderintensiv-Betten<br />
Der Junge, der so gerne gelebt hat, sorgte<br />
sich oft um seine Existenz: »Lassen die<br />
Apparate mich nicht im Stich, werden<br />
sie zuverlässig funktionieren und werden<br />
die Ärzte mich durch die nächste<br />
Krankheit, die nächste Lungenentzündung<br />
bringen?«<br />
Im Oktober 1958 wurde im Klinikum<br />
Seit Anfang Februar können<br />
Berliner und Brandenburger<br />
bei einem bedeutenden<br />
Spezialisten der<br />
Naturheilkunde Rat suchen<br />
und sich ambulant wie stationär<br />
behandeln lassen. Prof.<br />
Dr. Andreas Michalsen ist<br />
dank einer Stiftungsprofessur<br />
jetzt in Berlin tätig. Ermöglicht<br />
wird dies durch die Kooperation<br />
zwischen der Charité<br />
und dem Immanuel-<br />
Krankenhaus Rheumaklinik<br />
Berlin-Wannsee und Zentrum<br />
für Naturheilkunde. Im Immanuel-Krankenhaus<br />
ist Prof.<br />
Dr. Michalsen außerdem<br />
Chefarzt des Zentrums für Naturheilkunde.<br />
Prof. Michalsen baute zuvor eine Modellfachklinik<br />
für Naturheilverfahren in Bad<br />
Elster sowie die Abteilung für Innere Medi-<br />
Frauenpower<br />
Berlin-Buch die erste Klinik für Intensivmedizin<br />
offiziell eröffnet. Sie diente vorwiegend<br />
erwachsenen Patienten. In den<br />
drei <strong>Bucher</strong> Kinderkliniken und in der<br />
Kinderchirurgie gab es nichts Vergleichbares.<br />
Als 1959 die Medizinerinnen Dr.<br />
Ingeborg Schneider und 1961 Ursula<br />
Bieniossek nach Buch kamen – »da ist<br />
große Not, geht erst mal dahin« – wurden<br />
lebensbedrohlich erkrankte Kinder<br />
dezentral und mit völlig unzureichender<br />
Medizintechnik (Stand der Zeit) oft stunden-<br />
oder tagelang ununterbrochen von<br />
Hand und mit großem Fingerspitzengefühl<br />
über eine Kanüle in der Luftröhre<br />
beatmet. Die beiden jungen Frauen legten<br />
häufig im Eiltempo die weiten Wege<br />
von Klinik zu Klinik zurück. Sie machten<br />
sich viele Gedanken um eine bessere<br />
und sichere Versorgung todkranker Kinder.<br />
Ihre Vorstellungen von einer Intensivmedizinischen<br />
Klinik für Kinder stießen<br />
Anfang der 1960-er Jahre auf<br />
erhebliche Vorbehalte der damaligen<br />
Klinikleiter. Letztendlich konnten sich<br />
alle Beteiligten auf ein Modell gleichberechtigter,<br />
enger interdisziplinärer Zusammenarbeit<br />
ab 30. April 1969 einigen.<br />
Die acht Betten der Kinderintensivmedizinischen<br />
Klinik waren oft die letzte<br />
Hoffnung für die Eltern.<br />
Ursula Bieniossek und Inge Schneider<br />
waren überzeugt: »Die Klinik wird die<br />
Überlebenschancen unserer Kinder verbessern«.<br />
Sie sprechen heute noch »von<br />
unseren Kindern«. Damals waren Narkosemasken<br />
nur für Erwachsene dimensioniert.<br />
Die passten natürlich nicht auf<br />
die kleinen Gesichtchen. Aus Kaffeesieben<br />
bastelten die Frauen kleine Masken<br />
mit dünnen Schläuchen für die Sauerstoffzufuhr<br />
sowie zur Ableitung der<br />
Atemluft und sie entwickelten in langen<br />
Versuchen ein neues Intubationsverfahren,<br />
das Luftröhrenschnitte überbrückte<br />
und sie besser heilen ließ. Nicht ganz so<br />
glücklich verlief der Versuch eines Kollegen,<br />
ein Versuchstier-Beatmungsgerät<br />
für den Einsatz bei Kindern umzubauen.<br />
Es war noch eine Zeit ohne computerge-<br />
zin, Naturheilkunde und integrative<br />
Medizin der Kliniken<br />
Essen Mitte mit auf. International<br />
profilierte er sich u. a.<br />
mit der weltweit ersten Studie<br />
über die Wirkung von Blutegeln,<br />
aber auch zu Verfahren<br />
wie Schröpfen, Aderlass, Heilfasten,<br />
Akupunktur und Massagen.<br />
»In Berlin bietet sich<br />
die Chance für ein deutschlandweites<br />
›Center of Excellence‹<br />
der Naturheilkunde.<br />
Wir können die Forschungsnetzwerke,Studienerfahrungen<br />
sowie die ambulanten<br />
und stationären Behandlungsmöglichkeiten<br />
der Kooperationspartnerhervorragend<br />
verbinden«, so der Mediziner.<br />
Elimar Brandt, einer der beiden Geschäftsführenden<br />
Direktoren der Immanuel Diakonie<br />
Group, betonte bei der Einführung<br />
Private Psychotherapeutische Praxis Panketal<br />
DipI.-Psychologe Norbert Gebert<br />
psychologischer Psychotherapeut<br />
Einzel-, Paar-, Familien- und Gruppentherapie, Supervision, Coaching<br />
Praxisschwerpunkt: Burn-out-Prophylaxe und -Behandlung,<br />
psych. Begleitung bei schwerer körperlicher Erkrankung<br />
Kastanienallee 20, 16341 Panketal (nahe S-Bahnhof Röntgental)<br />
Terminvereinbarung unter (030) 944 41 14<br />
steuerte Überwachungsgeräte. Zur Einleitung<br />
der Narkose wurde das Kind auf<br />
den Arm genommen, die Maske aufgesetzt,<br />
festgehalten und anschließend mit<br />
dem Narkosemittel beträufelt. Den Anästhesisten<br />
blieb bei diesem Verfahren<br />
nichts anderes übrig, als den sauerstoffarmen<br />
und mit Narkosemitteln angereicherten<br />
Atem der Kinder zu inhalieren<br />
und eigene Gesundheitsrisiken und -<br />
schäden in Kauf zu nehmen.<br />
Zusatzausbildung in den 70-ern<br />
Um den besonderen Ansprüchen einer<br />
Kinderklinik für Intensivmedizin zu entsprechen,<br />
wurde den Kinderkrankenschwestern<br />
seit Anfang der 1970-er Jahre<br />
eine 12-monatige Zusatzausbildung an<br />
der medizinischen Fachschule in Buch<br />
ermöglicht. Die medizintechnische Ausstattung<br />
wurde von Jahr zu Jahr besser.<br />
Allerdings mussten die Mittel diplomatisch<br />
und energisch eingefordert werden.<br />
Die Klinik im Haus 208 wurde bald<br />
zu einer sehr gefragten Einrichtung für<br />
Kinder in einem oft äußerst kritischen<br />
gesundheitlichen Zustand. Sie kamen<br />
aus Berlin und der weiteren Umgebung.<br />
»Auch Kinder aus dem Ausland wurden<br />
auf der Kinderintensivtherapie-Station<br />
behandelt. Unter diesen war auch ein<br />
kleiner dunkelhäutiger nigerianischer<br />
Junge mit einem Luftröhrendefekt. Wir<br />
konnten ihn retten! Das kleine, dralle<br />
Kerlchen wurde schnell der Liebling der<br />
Station», erinnern sich die beiden Frauen.<br />
»Jedes gerettete Kind war Balsam für<br />
unsere Seelen. Wir haben um jeden kleinen<br />
Patienten in noch so hoffnungslosem<br />
Zustand gekämpft. Jedoch nicht immer<br />
war unser Einsatz von Erfolg<br />
gekrönt. Viele Schicksale lassen uns bis<br />
heute nicht los, auch wenn schon Jahrzehnte<br />
vergangen sind.« R. Pumb<br />
Stiftungsprofessur für Naturheilkunde<br />
Prof. Dr.<br />
Andreas Michalsen,<br />
neuer Chefarzt des<br />
Zentrums für<br />
Naturheilkunde<br />
Tief und bewusst<br />
atmen lernen<br />
Das Stadtteilzentrum im Turm, Busonistraße<br />
136 in Karow veranstaltet im März<br />
einen Atemkurs. Eine kostenlose Einführung<br />
findet am 3. März von 10–12 Uhr »Im<br />
Turm« statt. Der Kurs startet dann am 13. 3.<br />
um 16.30 Uhr mit Atempädagogin und<br />
-therapeutin Imme Kolkmeyer.<br />
Muss man atmen lernen? Im Atmen spiegelt<br />
sich die körperliche, seelische und geistige<br />
Verfassung eines Menschen. »Das<br />
Einlassen auf dem Atem bedeutet Zuwendung<br />
zu sich selbst, zur Ruhe kommen,<br />
eine Haltung der Achtsamkeit und einer<br />
günstigen Körperhaltung üben, Lösen von<br />
Verspannungen und mehr«, erklärt Imme<br />
Kolkmeyer. Atemzentrierte Körperarbeit ist<br />
geeignet für Menschen in Sprechberufen,<br />
mitAtembeschwerden,psychosomatischen<br />
Beschwerden (Kopfschmerz, Verspannung,<br />
Nervosität, Schlafstörung, Erschöpfung),<br />
zur Vorbeugung gegen Burnout oder zur<br />
Stärkung des Heilungsprozesses.<br />
Anmeldung und Infos im Karower<br />
Stadtteilzentrum unter Tel. 94 38 00 97<br />
des neuen Chefarztes, dass die Naturheilkunde<br />
im Immanuel-Krankenhaus im<br />
Gegensatz zu vielen anderen Kliniken einen<br />
bedeutenden Platz hat. Die Aufmerksamkeit<br />
und Nachfrage zu Naturheilverfahren<br />
ist in der Berliner Bevölkerung groß.<br />
Um dem gerecht zu werden, müssten die<br />
Krankenkassen naturheilkundliche Verfahren<br />
und Leistungen jedoch noch stärker<br />
anerkennen, so Brandt weiter.<br />
Zum Immanuel-Krankenhaus gehören die<br />
Rheumaklinik Berlin-Wannsee und Zentrum<br />
für Naturheilkunde sowie die Rheumaklinik<br />
Berlin-Buch. Das Zentrum für<br />
Naturheilkunde führt im stationären Bereich<br />
30 Betten. Für schwierige Erkrankungsbilder<br />
wird eine besondere, mehrwöchige<br />
Komplexbehandlung mit der<br />
Betreuung durch multidisziplinäre Teams<br />
angeboten. Im Jahr 2008 wurden ca. 600<br />
Patienten stationär und ca. 1 500 Patienten<br />
ambulant behandelt Kontakt: Tel. 80505-<br />
306 oder -691, www.immanuel.de .<br />
Hallo, »Mädels« zwischen<br />
55 und 66 Jahren!<br />
Wer ist wie ich (55, weibl.), zu klein<br />
für sein Gewicht? Ich möchte dieses<br />
Problem mit Nordic Walking oder<br />
Laufen reduzieren. Bei Interesse am<br />
Mitmachen bitte melden unter<br />
Tel. 9 41 25 22 von 9 bis 18.30 Uhr
Wissenschaft & Forschung MÄRZ 2009 9<br />
Schüler als Lehrer<br />
Naturwissenschaftlicher Experimentierunterricht an Karower Havemann-Oberschule<br />
Zum nunmehr dritten Mal fand am<br />
28. Januar ein naturwissenschaftlicher<br />
Experimentiernachmittag an der Robert-<br />
Havemann-Oberschule in Karow statt.<br />
Eine Tradition, auf die die Grundschullehrer<br />
und Schüler nicht mehr verzichten<br />
wollen.<br />
Der Nachmittag sollte auch in diesem Jahr<br />
dazu dienen, das Interesse an Physik,<br />
Chemie und Biologie bei Sechstklässlern<br />
zu wecken. In den modern eingerichteten<br />
Fachräumen wurden die geplanten Versuche<br />
verstärkt von den »Großen«, also den<br />
Oberstufenschülern, vorbereitet. Sie entwickelten<br />
unter anderem Arbeitsblätter,<br />
die von den »Kleinen« im naturwissenschaftlichen<br />
Unterricht bearbeitet werden<br />
können. Die Zusammenarbeit aller in den<br />
naturwissenschaftlichen Fächern unterrichtenden<br />
Lehrer mit den Oberstufenschülern<br />
der Robert-Havemann-Oberschule<br />
zahlte sich aus.<br />
Über 200 Schüler kamen von den Grundschulen<br />
»Am Hamburger Platz«, »An den<br />
Buchen«, »Im Panketal«, »Am Planetarium«,<br />
von der »Elizabeth-Shaw-Grundschule«<br />
und der »Arnold-Zweig-Grundschule«<br />
in die Achillesstraße nach Karow.<br />
Jede Schülergruppe konnte wieder verschiedene<br />
naturwissenschaftliche Stationen<br />
besuchen. Im Physikbereich wurden<br />
unterschiedliche Experimente – natürlich<br />
auch zum selbstständigen Arbeiten –<br />
durchgeführt. So konnten beispielsweise<br />
Lärmmessungen durchgeführt oder Stromkreise<br />
aufgebaut werden. In Biologie und<br />
Chemie ging es besonders um die Arbeit<br />
der Schüler mit dem Gasbrenner, dem<br />
Mikroskop und um die Durchführung der<br />
Experimente nach wissenschaftlichen<br />
Methoden.<br />
Auf Anregung der <strong>Bucher</strong> »Werkstatt<br />
für Zukunfts-Forschung und Gestaltung<br />
(WZFG) e. V.« findet am 24. März an<br />
der Humboldt-Universität zu Berlin eine<br />
von mehreren Kooperationspartnern getragene<br />
Doppelveranstaltung zum Weltfinanzsystem<br />
statt: In einer Vorlesung am<br />
Nachmittag (»Spielregeln der Finanzwelten«<br />
mit Dr. Dirk Solte, 16–18 Uhr HU-<br />
Gebäude am Hegelplatz, Dorotheenstraße<br />
24, Haus 1.101) werden gegenwärtige<br />
Spielregeln des Weltfinanzsystems demonstriert<br />
und deren zukunftsgefährdende<br />
Folgen allgemeinverständlich erklärt. In<br />
einem Berliner Zukunftsgespräch am<br />
Abend (»Zukunft eines stabilen Welt-<br />
Überall zeigte sich, dass die kleinen »Forscher«<br />
von den Oberstufenschülern profitierten,<br />
sie aber auch forderten. Ein sehr<br />
vielversprechendes und nutzbringendes<br />
Konstrukt!<br />
»Es war alles sehr aufregend und so<br />
interessant …« und »So ist alles prima, es<br />
könnte nur öfter stattfinden«, erklärten<br />
Lehrer und Grundschüler einstimmig. Die<br />
zwei Stunden vergingen für alle Beteiligten<br />
schnell, zu schnell.<br />
Ohne das Engagement der Kollegen des<br />
Fachbereichs Naturwissenschaftem bei<br />
der Vorbereitung und Durchführung wäre<br />
dieser besondere Nachmittag nicht möglich<br />
gewesen. Das wäre bedauerlich. Denn<br />
vielleicht haben einige Oberstufenschüler<br />
neue Berufsperspektiven entdeckt …<br />
Helga Fenz<br />
Die Zukunft des<br />
Weltfinanzsystems<br />
finanzsystems«, ab 19.30 Uhr, Senatssaal<br />
der HU, Unter den Linden 6) sollen daraus<br />
Forderungen an die Politik für veränderte<br />
Regelungen zugunsten einer nachhaltigen<br />
globalen Entwicklung abgeleitet<br />
werden. Partner sind neben dem Netzwerk<br />
Zukunft/Knoten Berlin-Buch das Institut<br />
für Zukunftsstudien und Technologiebewertung,<br />
der Bundesverband für Wirtschaftsförderung<br />
und Außenwirtschaft<br />
und die Global Marshall Plan Initiative<br />
Berlin. Das Zukunftsgespräch wird von<br />
rbb-Inforadio aufgenommen und am 5.<br />
April gesendet. Dr. Hans-Volker Pürschel<br />
Weitere Infos:<br />
www.zukunfts-werkstatt.org.<br />
HAUSKRANKENPFLEGE<br />
SANDRA DUCKSTEIN<br />
♥ Medizinische / pflegerische Versorgung<br />
♥ Betreuung für v. a. Demenzerkrankte<br />
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♥ Essen auf Rädern ♥ Serviceangebote u.v.m.<br />
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Prof. Heinz Bielka<br />
zum 80.!<br />
Prof. Dr. Heinz Bielka gehörte als Molekularbiologe,<br />
Krebsforscher und langjähriger<br />
Institutsleiter zu den profiliertesten Wissenschaftlern<br />
des ehemaligen Forschungszentrums<br />
für Molekularbiologie und Medizin der<br />
AdW, später Max-Delbrück-Centrum, in Berlin-Buch.<br />
Mitgliedschaften in angesehenen<br />
wissenschaftlichen Gesellschaften und bedeutende<br />
Ehrungen markieren seinen leidenschaftlichen,<br />
über 40-jährigen Einsatz in der<br />
Krebsforschung. Seinen dritten Lebensabschnitt<br />
verbringt Heinz Bielka mit intensiver<br />
und akribischer Erforschung der Wissenschafts-<br />
und Regionalgeschichte Berlin-Buchs.<br />
Die eigene Position im Umgang mit der Vergangenheit<br />
widerspiegelnd, stellte Heinz<br />
Bielka dem Vorwort der 2. Auflage seiner<br />
»Geschichte der Medizinisch-Biologischen<br />
Institute Berlin-Buch« einen Ausspruch des<br />
frühen deutschen Humanisten Peter Luder<br />
voran: »Geschichte ist eine Anleitung zum<br />
Leben, und ihr Studium erhöht die intellektuelle<br />
und moralische Erkenntnisfähigkeit.«.<br />
Von Heinz Bielka wurden in den vergangenen<br />
Jahren einige Bücher und Schriften von überregionalem<br />
Interesse zur Medizin- und Ortsgeschichte<br />
verlegt. Einem breiten Leserkreis<br />
sind (nicht nur!) die 2007 erschienenen »Streifzüge<br />
durch die Orts- und Medizingeschichte<br />
von Berlin-Buch« zu empfehlen. R. P.<br />
G<br />
m<br />
b<br />
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Telefax: (030) 94 41 48 99<br />
Funk: 01 72 / 3 80 79 90<br />
FOTOS: PRIVAT (3), ENDRUWEIT, ZEICHNUNGEN: ARCHIV<br />
UNSER STERNHIMMEL<br />
Die Töchter der Urania<br />
Als im Frühjahr 1909 eine junge zierliche<br />
Frau den Begründer der Quantentheorie<br />
Max Planck um die Erlaubnis<br />
bat, seine Vorlesungen<br />
zu besuchen,<br />
stimmte er nur zögerlich<br />
zu.Immerhin vertrat<br />
er die Meinung,<br />
dass Frauen in der<br />
Wissenschaft »naturwidrig«<br />
seien und<br />
eher ihrer Rolle als<br />
Ehegattin und Mutter<br />
gerecht werden sollten.<br />
Die Bittstellerin<br />
war bereits promovierte Physikerin, arbeitete<br />
im chemischen Institut der Berliner<br />
Universität anfangs ohne<br />
Gehalt und durfte als Frau das<br />
Institut nur durch einen separaten<br />
Nebeneingang betreten.<br />
Dieses Beispiel erklärt anschaulich,<br />
warum Frauen inmitten der<br />
großen Schar bedeutender Denker<br />
und Wissenschaftler der Vergangenheit<br />
nur selten zu finden<br />
sind. Bis in das 19. Jahrhundert<br />
hinein war den Frauen der Zugang<br />
zu einem Universitätsstudium<br />
verwehrt. Nur »im<br />
Haus« konnten sich Mädchen<br />
zusätzlich zum Lesen und<br />
Schreiben wissenschaftliche<br />
Kenntnisse aneignen, sofern es<br />
von den Vätern, Brüdern oder<br />
Ehemännern geduldet und gefördert<br />
wurde. Von den Frauen,<br />
die solche Bedingungen nutzen<br />
konnten, sich der Muse der<br />
Himmelskunde verschrieben<br />
hatten und damals wesentliche<br />
Beiträge zur astronomischen<br />
Forschung leisteten, von den<br />
»Töchtern der Urania«, soll hier<br />
berichtet werden.<br />
Marie Cunitz (1604–1664) überarbeitete<br />
in der Abgeschiedenheit eines<br />
polnischen Dorfes, in welches sie vor den<br />
Wirren des Dreißigjährigen Krieges geflüchtet<br />
war, das Tabellenwerk »Tabulae<br />
Rudolphi«, in dem Johannes Kepler die<br />
präzisen Himmelbeobachtungen Tycho<br />
Brahes mit seinen Erkenntnissen über<br />
die Ellipsenbahnen der Planeten verband.<br />
Sie rechnete die Tabellenwerte,<br />
die durch logarithmische Zahlen<br />
»verhüllet« sind in »außgewickelte« Zahlen,<br />
d. h. in einfacher zu verwendende<br />
rationale Zahlen um. Ihr Lebenswerk<br />
»Urania Prospita« enthielt<br />
außer den Tabellen auch eine<br />
allgemeinverständliche<br />
Einweisung in die »Sternenkunst«.<br />
Maria Cunitz,<br />
die in ihrem Elternhaus<br />
eine umfassende Ausbildung<br />
erfahren hatte, wurde<br />
von ihrem Ehemann, einem<br />
in Trigonometrie und<br />
Astronomie kundigen Arzt, bei<br />
ihrer Arbeit gefördert und unterstützt.<br />
Die Marquise Émilie du Châtelet<br />
(1706–1749), langjährige Geliebte und<br />
Herschel<br />
Die bedeutenden Astronominnen Caroline<br />
Herschel und Maria Mitchell wurden<br />
für ihr Lebenswerk mit der Benennung<br />
jeweils eines Mondkraters geehrt.<br />
FLIESEN-<br />
top Markenware<br />
geistig ebenbürtige Gefährtin des französischen<br />
Philosophen und Schriftstellers<br />
Voltaire, hat einen entscheidenden Anteil<br />
an seinem Werk »Élémens de Philosophie<br />
de Newton«, nach heutigen Begriffen<br />
ein Sachbuch über die Newtonsche<br />
Physik. Die Universalgelehrte übersetzte<br />
die Schrift Newtons, bis dahin im kontinentalen<br />
Europa kaum bekannt, nicht<br />
nur aus dem Lateinischen in das Französische,<br />
sondern übertrug Newtons<br />
schwer verständliche mathematische Argumentation<br />
in die von Leibnitz entwickelte<br />
Notation der Infinitesimalrechnung.<br />
In einem Brief an Friedrich dem<br />
Großen schrieb sie über sich: »Es mag<br />
Metaphysiker und Philosophen geben,<br />
Idealistische Darstellung, die Caroline Herschel als<br />
Haushälterin und Assistentin ihres Bruders Friedrich<br />
Wilhelm Herschel zeigt.<br />
Mitchell<br />
Zepernick, Händelstraße 1<br />
tolle Designs<br />
deren Wissen größer ist als das meine, ich<br />
habe sie noch nicht kennen gelernt …«<br />
Caroline Herschel (1750–1848) führte<br />
den Haushalt ihres Bruders Friedrich<br />
Wilhelm Herschel (1738–1822), einem<br />
berühmten Astronomen, unterstützte<br />
ihn bei seinen astronomischen Beobachtungen<br />
und wirkte beim Bau seiner Spiegelteleskope<br />
mit. Als ihr Bruder heiratete,<br />
errichtete sie ein eigenes Observatorium.<br />
Eine jährliche Pension, verliehen durch<br />
den englischen König Georg III. für ihre<br />
erste Kometenentdeckung, sicherte<br />
ihr Einkommen. Ihr Lebenswerk,<br />
u. a. die Entdeckung<br />
von acht Kometen, fand im<br />
Alter durch Auszeichnungen<br />
und Ehrenmitgliedschaften<br />
in wissenschaftlichen<br />
Gremien hohe Anerkennung.<br />
Maria Mitchell (1818–1889)<br />
– Foto l. – war die erste Professorin<br />
an dem 1865 gegründeten<br />
ersten Frauencollege in den<br />
USA. Sie erwarb unter Anleitung ihres Vaters<br />
und im Selbststudium ein hohes Wissen<br />
in Astronomie und Mathematik und<br />
war nach der Entdeckung eines Kometen<br />
eine international anerkannte Astronomin.<br />
Als Präsidentin einer Frauenorganisation<br />
kämpfte sie um gleiche Bildungschancen<br />
für Frauen.<br />
Die eingangs erwähnte junge Frau war<br />
Lise Meitner (1878–1968), die dann eine<br />
der bedeutendsten Physikerinnen des 20.<br />
Jahrhunderts wurde. Sie entdeckte gemeinsam<br />
mit Otto Hahn das radioaktive<br />
Element 91, arbeitete über Atomspaltung<br />
und sagte die Kettenreaktion voraus.<br />
Wolfgang Wenzel<br />
Für Sterngucker:<br />
Beobachtungen und Vorträge in der<br />
Sternwarte Bernau, Fliederstraße 27b,<br />
Montag- und Freitagabend, Anm. bis<br />
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…die Sicherheit, gut einzukaufen!
FOTOS: DEMANT (6), ASV MEDIZIN BUCH 1970<br />
Efeu (Hedera helix)<br />
Der allbekannte Efeu ist eine immergrüne<br />
Kletterpflanze. Von Schottland bis Spanien<br />
reicht sein Verbreitungsgebiet. Aus Mangel<br />
an Möglichkeiten auch kriechend am Boden<br />
zu finden, hält er sich viel lieber mit seinen<br />
Haftwurzeln an Bäumen, Mauern und Gestellen<br />
fest und klettert bis auf etwa 20 m an<br />
ihnen empor. Der Efeu ist ein echter Herbstblüher,<br />
erst im September/Oktober erscheinen<br />
die grüngelben Blüten in kugligen Dolden.<br />
Sie bieten eine sehr willkommene späte<br />
Nahrung für Insekten vieler Arten. Die zunächst<br />
grünen Früchte reifen erst im darauffolgenden<br />
Frühjahr und sind dann schwarzblau.<br />
Sie sollen, wie die ganze Pflanze,<br />
schwach giftig sein. Efeu liebt Schatten und<br />
nährstoffhaltige, frische Böden. Er nimmt<br />
keine Nährstoffe von seiner Wirtspflanze,<br />
benutzt Bäume nur als »Klettergerüst«! Ein<br />
schlimmer Frevel ist kürzlich im Bürgerpark<br />
Pankow geschehen. Ein etwa 40 cm dicker<br />
Efeu-Stamm wurde mit der Motorsäge zerschnitten.<br />
In der Fachliteratur gibt es erstaunliche<br />
Zahlen: er kann über 400 Jahre alt<br />
werden, Stämme sind dann bis 1 m dick.<br />
Natur & Umwelt MÄRZ 2009 11<br />
Rätselhafte<br />
Eissterne<br />
Berliner Wissenschaftler erklären ein seltenes Phänomen<br />
Seit dem Beginn der »Eiszeit 2009«,<br />
Anfang Januar, war nach dem festen<br />
Zufrieren von Teichen, Tümpeln und kleinen<br />
Seen eine eigenartige Eisbildung zu<br />
bemerken. Trotz leichten Tauwetters in den<br />
Mittagsstunden und gelegentlichen geringen<br />
Schneefällen waren diese Erscheinungen<br />
noch Anfang Februar zu beobachten, so<br />
auf der Moorlinse, den Karower Teichen, der<br />
<strong>Bucher</strong> Bogensee-Kette und den Schlosspark-Teichen.<br />
Zu sehen waren einschlagartige<br />
Löcher, von denen strahlenförmige<br />
Risse in viele Richtungen ausgingen. Ich<br />
dachte zuerst an Steine, die in das zufrierende<br />
Wasser geworfen wurden, menschliche<br />
Spuren waren aber nicht zu erkennen.<br />
Auch ein Bombardement von Außerirdischen<br />
scheidet wohl aus. Rätselhaft<br />
bleibt, dass meines Wissens diese Erscheinungen<br />
in kalten Vorjahren zuvor nie beobachtet<br />
wurden.<br />
Die Fotos von den Schlosspark-Teichen in<br />
Buch und vom Bogensee zeigen deutlich das<br />
KLEINE GEHÖLZKUNDE (43)<br />
Immergrüner Winter-Trost und frühe Gehölzblüte<br />
Sehr schöne Efeu-Wuchsformen gibt es im<br />
Campus, im Schlosspark und in Ziergärten.<br />
»Eis-Wunder«. Aufmerksamen Naturfreunden<br />
werden diese Erscheinungen nicht<br />
entgangen sein.<br />
Wie kamen sie zustande? – fragte Richard<br />
Demant aus Buch.<br />
»BB« hat Nachforschungen angestellt.<br />
Das seltene Phänomen der rätselhaften<br />
sternförmigen Löcher im Eis haben Wissenschaftler<br />
des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie<br />
und Binnenfischerei erklären<br />
können. Dieser Winter war zum<br />
Jahresende 2008 noch sehr mild, der Boden<br />
der Gewässer nicht sehr kalt. Durch die<br />
abrupte Abkühlung zum Jahreswechsel<br />
bildete sich im Januar sehr schnell eine ca.<br />
20 cm dicke Eisdecke, die kaum von<br />
Schnee bedeckt war. So konnten die<br />
Sonnenstrahlen den sowieso noch recht<br />
warmen Grund in flachen Wasserbereichen<br />
weiter erwärmen. So wurde das<br />
Wasser unmittelbar über dem Seeboden<br />
auf über 4 °C erwärmt. Unter dem Eis entstand<br />
damit eine sogenannte Konvek-<br />
Buchsbaum in der Karower Chaussee nahe<br />
des Optik-Fachgeschäfts Fittkau.<br />
Buchsbaum (Buxus sempervirens)<br />
Seine Heimat ist Europa bis zum Kaukasus.<br />
In Deutschland wächst er natürlich, im Moseltal<br />
als Unterholz in Eichen-Buschwäldern.<br />
Buxus ist der lateinische Pflanzenname,<br />
sempervirus bedeutet immergrünend.<br />
Der Buchsbaum ist ein Strauch oder auch<br />
ein kleiner Baum bis 8 m Höhe. Er wächst<br />
dichtbuschig, auch gern in die Breite. Die<br />
überaus üppig vorhandenen Blätter sind nur<br />
1,5–3 cm lang. Die ledrige Blätteroberseite<br />
ist dunkelgrün-gänzend, die Unterseite heller.<br />
Im April/Mai erscheinen die gelblichgrünen,<br />
unscheinbaren Blüten. Die Früchte<br />
sind kleine Kapseln, zuletzt schwarzbraun.<br />
Nur ältere Buchsbaum-Exemplare sind aber<br />
»mannbar«, wie die Botaniker sagen.<br />
Die Beliebtheit des Buchsbaumes lässt sich<br />
durch seine hohe Schnittverträglichkeit und<br />
damit Formbarkeit erklären. In Parkanlagen,<br />
auf Friedhöfen, auch in großen Gärten findet<br />
man Hecken oder Einzelpflanzen der Art.<br />
Auch als winterharte, immergrüne Kübelpflanze<br />
ist Buxus häufig anzutreffen. Sehr<br />
schöne, sehenswerte Exemplare sind in<br />
Buch im Röbellweg 12–18 zu bewundern.<br />
Mysteriöse Eissterne auf den <strong>Bucher</strong><br />
Schlossparkteichen und auf einem der<br />
Gewässer der Bogenseekette (o. r.).<br />
tionsströmung (Mechanismus zur Wärmeübertragung<br />
von thermischer Energie von<br />
einem Ort zu einem anderen. Konvektion ist<br />
stets mit dem Transport von Teilchen<br />
verknüpft, die thermische Energie mitführen.),<br />
die das warme Wasser beständig<br />
nach oben transportiert. Als anschauliche<br />
Beispiele seien ein von unten erwärmter<br />
Wasserkochtopf erwähnt oder eine Tasse<br />
heiße Schokolade, in die man einen<br />
Schluck kalte Milch gießt. Man sieht die<br />
Konvektionszellen, wenn sich die Schokolade<br />
nur langsam mit der Milch vermischt.<br />
Dieser nach oben gerichtete »Warmwasserstrahl«<br />
bringt an bestimmten Stellen<br />
die Eisdecke zum Schmelzen. Das charakteristische<br />
sternförmige Muster widerspiegelt<br />
die konvektive Strömung unter<br />
dem Eis. Je nach Ausmaß der Konvektionszellen<br />
kann das entstandene Sternloch<br />
wenige Zentimeter bis wenige Meter<br />
groß werden und friert bei starkem Frost<br />
auch wieder zu.<br />
Dokumentiert wurde das Stern-Phänomen<br />
das erste Mal im Jahre 1909 von einem<br />
Österreicher Limnologen (Limnologie =<br />
Wissenschaft von den Binnengewässern als<br />
Ökosysteme). Er gab ihm den Namen<br />
»Dampflöcher«, ein Begriff, der noch<br />
immer in englischsprachiger Fachliteratur<br />
auftaucht.<br />
Einer der Ersten, der die Schmelzstrukturen<br />
von Flachgewässern wissenschaftlich<br />
abhandelte, war der Geophysiker<br />
Alfred Woodstock. In seinen Arbeiten von<br />
1965 ist ein Foto abgebildet, das den Fotos<br />
der <strong>Bucher</strong> Gewässer vom Januar 2009 auffallend<br />
gleicht.<br />
Armblütige Scheinhasel im <strong>Bucher</strong><br />
Campus-Park.<br />
Armblütige Scheinhasel, Glockenhasel,<br />
Schlüsselblumenstrauch<br />
(Corylopsis pauciflora)<br />
Die Heimat der Glockenhasel sind die Berge<br />
Japans und Taiwans. Corylopsis bedeutet<br />
Ähnlichkeit; die Blätter ähneln denen unseres<br />
Haselnussstrauches. Pauciflora heißt<br />
arm- oder wenigblütig, angesichts des Flors<br />
nicht ganz einleuchtend. Es gibt auch eine<br />
andere Art mit langem, ährigen Blütenstand.<br />
Unsere Art ist ein Kleinstrauch bis 2 m Höhe,<br />
er wirkt feintriebig und wächst in die Breite.<br />
Die Blätter sind sommergrün, wechselständig<br />
und herzförmig, Die Herbstfärbung ist<br />
schön gelb. Sehr auffällig sind die prächtigen<br />
Blüten, die schon vor Laubausbruch im<br />
März/April erscheinen. Die Farbe ist leuchtend<br />
hellgelb, die Form glockig. Sie verströmen<br />
einen leichten Primelduft.<br />
Der Standort sollte sonnig, allenfalls halbschattig<br />
sein. Gegen kalte Nord- und Ostwinde<br />
ist die Glockenhasel zu schützen. Der Boden<br />
sollte nicht zu nass und zu nahrhaft<br />
sein. Trockenheit und Hitze werden schlecht<br />
vertragen. Durch das frühe Austreiben sind<br />
Spätfrostschäden möglich. Richard Demant<br />
UMWELTSCHUTZ<br />
Hegetag an den <strong>Bucher</strong> Teichen<br />
Jogger und Spaziergänger staunten am<br />
Morgen des 7. Februar nicht schlecht,<br />
als laute Geräusche von Motorgeräten und<br />
Stimmengewirr die sonstige Ruhe an den<br />
<strong>Bucher</strong> Teichen störte. Eingeweihte wussten<br />
sofort – das sind <strong>Bucher</strong> Angler, die an<br />
jenem Sonnabend zum zentralen Hegetag<br />
des Deutschen Anglerverbandes bei der<br />
Pflege der Gewässer Hand anlegten.<br />
Auch in diesem Jahr trafen sich unter Leitung<br />
des Angelsportvereins Medizin Buch<br />
1970 e. V. Mitglieder Pankower und<br />
Weißenseer Vereine zur »tätigen Umweltpflege«.<br />
In Abstimmung mit der Revierförsterei<br />
Blankenfelde wurden Müll-Hinterlassenschaften<br />
aus den ufernahen<br />
Bereichen fachgerecht<br />
entsorgt, abgestorbenes<br />
Schilf entfernt und<br />
Fischlaichstellen vorbereitet.<br />
Über 50 Angler<br />
hatten sich eingefunden,<br />
um nicht nur<br />
über Natur- und Umweltschutzhochwissenschaftlich<br />
zu debattieren,<br />
sondern praktisch<br />
mitzutun.<br />
Auch 2008 nutzten die<br />
<strong>Bucher</strong> Angler über 400<br />
Stunden ihrer Freizeit,<br />
um Flora und Fauna an<br />
und in diesem Gewässer<br />
zu pflegen. Einen<br />
besonderen Anteil am<br />
Umweltschutz haben<br />
die Fischereiaufseher<br />
des Vereins, die auch<br />
im vergangenen Jahr<br />
eine Vielzahl von Frei-<br />
Jetzt säen,<br />
früher ernten<br />
Egal, was die Natur in diesen Tagen noch<br />
an Überraschungen für uns Hobbygärtner<br />
zu bieten hat, der Frühling steht unwiderruflich<br />
vor der Tür und zeigt sich in unseren<br />
Gärten. Seit einiger Zeit sind es bei uns<br />
die gelben Winterlinge und Schneeglöckchen,<br />
die ihre Blütenköpfe aus dem Boden<br />
recken. Längst ist auch der Zeitpunkt gekommen,<br />
an dem der eifrige Gartenfreund<br />
überlegt, was in dieser Saison auf den Beeten<br />
wachsen soll. Im Gemüsegarten gilt bei<br />
uns: was gut wächst und den Speiseplan<br />
bereichert, wird wieder angebaut. Manches<br />
aber, was einem nicht so gelingt,<br />
muss neu ausprobiert werden.<br />
Beispiel Tomate: Vielleicht haben viele<br />
Gartenfreunde bereits den Mut verloren,<br />
unsere gute alte Gartentomate anzubauen,<br />
weil sie nur Ärger bringt. Grund ist die verflixte<br />
Kraut- und Braunfäule, die verstärkt<br />
in den vergangenen Jahren den Tomatenanbau<br />
im Freiland erschwert. Aber es gibt<br />
ein bisschen Licht am Horizont, um dem<br />
aggressiven Pilz, den Verursacher der<br />
Fäule, etwas entgegenzusetzen. Zu ver-<br />
BB-GARTENTIPP<br />
GÜNTER BERGNER,<br />
Hobbygärtner<br />
Nachtruf ☎ 4 77 19 07<br />
zeitanglern ohne entsprechende Genehmigungen<br />
feststellen mussten. Zumeist<br />
wurden bei dieser nicht konfliktlosen Tätigkeit<br />
Verwarnungen ausgesprochen.<br />
Nach der Landesfischereiordnung handelt<br />
es sich hier aber, vergleichbar mit der<br />
Wilddieberei im Wald, nicht um ein Kavaliersdelikt,<br />
sondern um einen Straftatbestand:<br />
den sogenannten Fischfrevel.<br />
Heinz-Jürgen Zamzow<br />
Der ASV Medizin Buch hilft Interessierten<br />
übrigens gern weiter, wenn es um<br />
eine Vereinsmitgliedschaft oder um die<br />
rechtlich abgesicherte Ausübung der<br />
Freizeitangelei geht (Tel. 91 61 16 71,<br />
oder info@angel-verein.com).<br />
Kräuterführungen und Ölherstellung<br />
Ein kleines Idyll im Botanischen Volkspark Pankow, Blankenfelder<br />
Chaussee 5, lädt ein, entdeckt zu werden. Die Kraft<br />
der Natur ist unaufhaltsam dabei, den ehrenamtlich gepflegten<br />
Kräutergarten zurückzuerobern. Gerade dies macht<br />
auch seinen Charme aus, mit einfachsten Mitteln, ohne<br />
Düngung oder Schädlingsbekämpfung werden die vorhandenen<br />
Pflanzen erhalten. Bei den Führungen von März bis<br />
Oktober hat der Besucher die Möglichkeit, mit all seinen<br />
Sinnen Heilkräuter kennen, lieben und anwenden zu lernen.<br />
Insbesondere geht es hier um die Wiederentdeckung sehr<br />
alter Heilpflanzen – z. B. Geissraute, Eberraute, Mutterkraut –<br />
aber auch unserer geschätzten Wildkräuter wie Sauerampfer,<br />
Spitzwegerich oder Zinnkraut. An zwei Terminen, im Juni und<br />
Juli, können Besucher ihr eigenes Kräuteröl als Arznei-, Würzoder<br />
Körperöl herstellen (Anm. bis 15. 5. unter 47 37 46 69).<br />
TERMINE: Frühlingskräuterführungen (Kosten 3 € ) am 22. 3.,<br />
19. 4. und 17. 5., jeweils 14 Uhr. Kräuterölherstellung (Kosten 7 €)<br />
am 21. 6. und 5. 7., 10 Uhr (mit Anmeldung). Sommer- und<br />
Herbstführungen am 19. 7., 2. 8., 13. 9. und 11. 10., jeweils 14 Uhr.<br />
Gruppenführungen für Schulklassen und Seminare auf Anfrage.<br />
Die Heilpraktikerin Carola Pietrusky-Niane bietet auch in Alt-<br />
Buch Kräuterführungen an. Infos unter Tel. 47 37 46 69.<br />
danken ist dieser Erfolg einer Gruppe<br />
Menschen, die sich seit einigen Jahren unter<br />
dem Namen »Dreschflegel« zusammengeschlossen<br />
haben und auf ihren Gärtnerhöfen<br />
mit der biologischen Saatgutvermehrung<br />
und -züchtung beschäftigen. In<br />
Zusammenarbeit mit der Uni Göttingen<br />
wurden aus 3 500 Sorten einige Freilandsorten<br />
herausgefiltert, die die Dreschflügelzüchter<br />
als ihre »Top ten« anbieten.<br />
Eine davon ist die »Matina«, von der ich<br />
einige »Dreschflegel«-Samen erworben<br />
habe. Neben unseren Orchideen, die seit<br />
Weihnachten ihre Blütenpracht kundtun,<br />
stehen einige Töpfe mit den Tomatensamen.<br />
Die Anzuchterde wurde mit dem<br />
Zerstäuber angefeuchtet und mit einer<br />
Folie abgedeckt. Bald müssen sich die<br />
ersten Keimlinge zeigen. Vier bis sechs Wochen<br />
später benötigen sie, wenn alles gut<br />
wächst, größere Töpfe mit gedüngter<br />
Blumenerde.<br />
Nach den Eisheiligen verlassen unsere<br />
Tomaten die Fensterbank in Richtung<br />
Gartenbeet, wo sie hoffentlich schon eine<br />
kräftige Blüte vorweisen können, weil damit<br />
auch ein gewisser Vorsprung vor der<br />
Krautfäule erzielt wird. Die Tomatenexperten<br />
empfehlen außerdem, möglichst weiten<br />
Abstand von den Kartoffelbeeten zu<br />
halten, denn die Pilzsporen werden vorzugsweise<br />
von Frühkartoffeln übertragen.<br />
Bei Kartoffeln verursacht der gleiche Pilz<br />
die Knollenfäule, aber dazu später mehr.<br />
Wolter-Bestattungen<br />
(Ihr Pankower Familienbetrieb)<br />
Alt-Buch 38A Dietzgenstraße 92 Berliner Straße 23<br />
Buch<br />
☎ 9 49 30 57<br />
Niederschönhausen<br />
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Buchholz<br />
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Öffnungszeiten: Mo–Fr 9–17 Uhr und nach Vereinbarung<br />
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aller Preisklassen in eigener Ausstellung
FOTOS: SCHADEWALD<br />
12 MÄRZ 2009<br />
Ratgeber<br />
HERBERT SCHADEWALD<br />
Verkehrsjournalist<br />
Italienische Momente<br />
Schickes lässt sich noch feiner machen.<br />
Dies beweist Alfa Romeo mit der nun<br />
noch weiter verbesserten Generation seiner<br />
159-er Baureihe. Zu neuen Technologien<br />
und Ausstattungsdetails gesellen<br />
sich die auf 35 000 km erweiterten Wartungsintervalle<br />
sowie eine vierjährige Garantie<br />
bis zu 200 000 km. Gleichzeitig<br />
Alfa 159<br />
Fiat Linea<br />
wurde das Modell um 45 kg abgespeckt,<br />
sodass die Zuladung deutlich erhöht ist.<br />
Neu ist auch, dass es nur noch drei Versionen<br />
gibt.<br />
Ich fuhr das Dieselflaggschiff, den Alfa<br />
159 2.4 JTDM 20V ti. Die Buchstabenkombination<br />
ti steht für »tourismus internationale«,<br />
dem meist verkauften Ausstattungsmodell.<br />
Der serienmäßig mit<br />
Sportsitzen bestückte Luxusrenner bietet<br />
auch den Fondmitfahrern reichlich Kopffreiheit.<br />
Selbst Sitzriesen können es sich<br />
im hinteren Teil bequem machen, obwohl<br />
die Kopfstützen sich dort nicht optimal<br />
anpassen lassen. Auch im Fondfußraum<br />
kann es etwas eng werden, wenn<br />
ein Fahrer die langbeinige Sitzposition<br />
nutzt. Aber insgesamt bietet der junge<br />
Mailänder einen angenehmen, großzügigen<br />
Innenraum.<br />
Der großvolumige Diesel leistet 154 kW<br />
(210 PS) und bringt den 4,66 m langen<br />
Nobel-Italiener spritzig auf maximal 213<br />
km/h. Wenn es innerstädtisch gut rollt,<br />
dann kann der Alfa auch problemlos im<br />
6. Gang gefahren werden. Bei häufigeren<br />
Beschleunigungsnotwendigkeiten macht<br />
sich der 5. Gang besser. Doch trotz einer<br />
drehzahlsparsamen Fahrweise benötigt<br />
das dynamische Sportmobil in der Stadt<br />
durchschnittlich fast 10 l/100 km. Dafür<br />
entschädigt er auf Langstrecken mit Verbrauchszahlen<br />
um die 7 l/100 km.<br />
Der Alfa hat keinen Zündschlüssel im<br />
herkömmlichen Sinn. Ein Plastikteil, mit<br />
dem auch die Zentralverriegelung bedient<br />
wird, dient als Sensor. Gestartet<br />
und gestoppt wird der Motor mittels<br />
Knopfdruck am Armaturenträger, rechts<br />
AUTO & VERKEHR<br />
neben der Lenksäule. Ein umfassendes<br />
Sicherheitsprogramm sorgt dafür, dass<br />
der Alfa stets gut zu manövrieren ist.<br />
Zahlreiche Fahrerassistenzsysteme garantieren<br />
die typischen agilen Fahreigenschaften<br />
dieser Marke und vermitteln<br />
Fahrkomfort bei lebhafter Dynamik.<br />
Auch in puncto Komfort bleiben keine<br />
Wünsche offen, denn was nicht serienmäßig<br />
ohnehin montiert wurde, lässt<br />
sich aus einer Zubehörliste auswählen.<br />
Das reicht bis hin zu einem Reifeninnendrucksystem<br />
und einem lederbezogenen<br />
Armaturenbrett. Dieser Euro-4-ti-Alfa<br />
159 2.4 JTDM kostet in seiner Grundversion<br />
37 950 Euro.<br />
Mit 18 640 Euro ist der Fiat Linea 1.4 T-<br />
JET 16V Emotion nur etwa halb so teuer<br />
wie der Luxussportler aus dem gleichen<br />
Konzern. Dieser Euro-4-Benziner zeigte<br />
sich mit seinen 88 kW (120 PS) als anzugsstark<br />
mit ruhigen Laufqualitäten.<br />
Selbst in der Stadt lässt sich das manuelle<br />
5-Ganggetriebe problemlos durchschalten,<br />
sodass stets eine spritsparende<br />
Fahrweise möglich ist. Sein Durchschnittsverbrauch<br />
lag bei knapp 7 l/<br />
100 km. Maximal bringt es der Linea auf<br />
195 km/h.<br />
Der 4,56 m lange Stufenheckneuling<br />
überrascht mit viel Platz für die Insassen.<br />
Allerdings vermisste ich praktische Ablagemöglichkeiten.<br />
Denn die schmalen<br />
und flachen Türtaschen sind ebenso<br />
kaum zu benutzen wie das mäßige Handschuhfach.<br />
So kommen lediglich die Beuteltaschen<br />
an den Vordersitzlehnen als<br />
Staumöglichkeiten in Frage. Bordcomputer<br />
und eine automatische Klimaanlage<br />
gehören zur Serienausstattung dieses<br />
Modells. Und wie alle Fahrzeuge aus dem<br />
italienischen Traditionskonzern besitzt<br />
der Linea selbstverständlich auch die<br />
moderne Blue-&-Me-Technologie, mit<br />
der sich Funktelefone und andere virtuelle<br />
Medien integrieren lassen.<br />
Auch wenn die hinteren Parksensoren eine<br />
angenehme Manövrierhilfe in der<br />
Stadt waren, so ist der Fiat-Neuling<br />
durchaus auch ein angenehmes Langstreckenmobil.<br />
Allerdings setzt die Tankreichweite mit<br />
rund 500 km häufiger natürliche Haltepunkte<br />
als dies bei einem sparsameren<br />
Dieselmodell der Fall wäre.<br />
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10.00–20.00 Uhr<br />
Samstag,<br />
Sonntag<br />
und an<br />
Feiertagen:<br />
10.00–14.00 Uhr<br />
Wir bitten um<br />
vorherige<br />
telefonische<br />
Terminvereinbarung!<br />
DIETRICH SCHNEIDER,<br />
Versichertenberater<br />
der Deutschen Rentenversicherung<br />
Bund<br />
Geänderte<br />
Rentenzahlung<br />
Was bedeutet der einheitliche<br />
Krankenkassenbeitragssatz jetzt ganz<br />
praktisch für Rentner?<br />
Zunächst einmal ändert sich die Höhe des<br />
persönlichen Beitrages. Dabei liegen<br />
Freud und Leid dicht beieinander. AOK-<br />
Versicherte z. B. erhalten mehr Rente – für<br />
viele andere Rentner wird es weniger –<br />
abhängig davon, in welcher Kasse man<br />
versichert ist.<br />
Wie teilt sich der Beitrag konkret auf ?<br />
HEIKE RICHTER,<br />
Leiterin des<br />
KKH-Servicezentrums<br />
in Berlin-Pankow<br />
Warum Lachen<br />
für Leib und Seele so<br />
wichtig ist<br />
Bis zu 400 Mal am Tag lachen Kinder. Erwachsene<br />
tun es nur noch etwa 15 Mal,<br />
sagt die Statistik. Dabei sollten wir uns an<br />
Kindern ein Beispiel nehmen. Denn Lachen<br />
hat die gleiche positive Wirkung auf<br />
den Körper wie Walking oder andere leichte<br />
Sportarten. Unzählige Muskeln werden<br />
beim Lachen aktiviert. Mediziner bezeichnen<br />
Lachen sogar als Fitnesstraining für<br />
die Lungen. Fröhliches Lachen verstärkt<br />
die Atmung so, dass sich der Gasaustausch<br />
in der Lunge um 300 bis 400 Prozent steigert.<br />
Und damit kommt mehr Sauerstoff<br />
ins Blut.<br />
Lachen hat aber noch viel mehr positive<br />
Eigenschaften für Körper, Geist und Seele<br />
und sollte daher zu den guten Vorsätzen in<br />
2009 gehören. Das alles kann Lachen:<br />
Es stärkt das Immunsystem. Es aktiviert<br />
das Herz-Kreislaufsystem (regelmäßiges<br />
Dr. med. vet.<br />
VOLKER WIENRICH<br />
vermittelt Wissenswertes<br />
über Haustiere<br />
Hauterkrankungen<br />
bei Hund und Katze<br />
Ein kurzer Überblick zu den Behandlungsmöglichkeiten<br />
von Hautkrankheiten. Sowohl<br />
in der Humanmedizin als auch in der<br />
Tiermedizin werden die Ursachen der<br />
Hautkrankheiten behandelt und/oder die<br />
Symptome der Krankheit beseitigt oder<br />
zumindest gelindert. Manche Behandlungsmethoden<br />
oder Medikamente tun<br />
beides. Es kommen sowohl innerliche Behandlungen<br />
mit Medikamenten als auch<br />
äußerliche Behandlungen mit Medikamenten<br />
bzw. chirurgische oder physikalische<br />
Methoden zum Einsatz.<br />
Die wichtigsten<br />
Behandlungsmöglichkeiten:<br />
● Antibiotika werden dann eingesetzt,<br />
wenn bakterielle Infektionen an der Erkrankung<br />
beteiligt sind. Manchmal muss<br />
über mehrere Wochen behandelt werden.<br />
Nur bestimmte Antibiotika sind bei Hautkrankheiten<br />
wirksam.<br />
● Mittel zur Hautpilzbehandlung werden<br />
bei nachgewiesener Erkrankung sowohl<br />
äußerlich als auch innerlich eingesetzt.<br />
Besonders häufig müssen Erkrankungen<br />
durch Hefen behandelt werden.<br />
● Ektoparasiten sind eine häufige Ursache<br />
für Hautprobleme. Eine Vielzahl von<br />
Mitteln gegen Milben, Flöhe, Zecken usw.<br />
werden im Handel angeboten. Einige davon<br />
sind unwirksam, andere können zu<br />
erheblichen Nebenwirkungen führen. Die<br />
Tierarztpraxen verfügen über entspre-<br />
RENTEN<br />
Bei versicherungspflichtigen Rentnern<br />
übernimmt die Rentenversicherung seit<br />
dem 1. 1. 2009 einen Anteil von 7,3 Prozent<br />
der Rente. Den verbleibenden Beitragsanteil<br />
von 8,2 Prozent trägt jeder Rentner<br />
selbst. Dafür entfällt der bisherige Zusatzbeitrag<br />
von 0,9 Prozent . Dieser ist in den<br />
insgesamt 15,5 Prozent bereits enthalten.<br />
Und wie wird der Rentner persönlich<br />
informiert?<br />
Dazu sollte jeder Rentner seinen Kontoauszug<br />
mit der Rentenzahlung Januar<br />
genau ansehen, wo über die neue Rentenhöhe<br />
informiert wird. Rentner, die<br />
einen Beitragszuschuss bekommen,<br />
erhielten bzw. erhalten ein gesondertes<br />
Schreiben zur Höhe des Zuschusses.<br />
Dietrich Schneider führt seine<br />
Sprechstunden sonnabends nach<br />
Terminvereinbarung (unter 96 20 73 41)<br />
im Gesindehaus, Alt-Buch 51, durch.<br />
KKH INFORMIERT<br />
Lachen dehnt die Gefäße, hält die Gefäßwände<br />
elastisch und beugt so Herz-Kreislauferkrankungen<br />
vor). Es lindert quälende<br />
und sogar chronische Schmerzen. Es<br />
reduziert allergische Reaktionen. Es baut<br />
Stresshormone ab und schüttet Glückshormone<br />
aus.<br />
Jeder sollte im täglichen Leben Anreize<br />
nutzen, die zum Lachen anregen. Das<br />
könnte bedeuten, dass Sie einem Kollegen<br />
zuhören, der einen Witz erzählt, oder dass<br />
Sie sich eine TV-Komiksendung ansehen<br />
oder auch einmal über sich selbst lachen.<br />
Wer täglich etwa 15 Minuten herzhaft<br />
lacht, befreit sich, baut Spannungen ab,<br />
vergisst Sorgen und Nöte und regt dabei<br />
lebenswichtige Körperfunktionen an. Sorge<br />
davor, sich lächerlich zu machen, sollte<br />
niemanden vom Lachen abhalten. Witze,<br />
Späße und Possen – egal ob trocken, albern<br />
oder schwarz – haben immer ihre<br />
therapeutische Wirkung.<br />
Die wohltuenden Wirkungen von Humor<br />
und Lachen auf Körper, Geist und Psyche<br />
werden seit rund 40 Jahren in einem eigenen<br />
Wissenschaftszweig der Medizin erforscht:<br />
der Gelotologie.<br />
Doch bereits in der Antike wusste man um<br />
die heilende Wirkung des Lachens. So formulierte<br />
schon der griechische Arzt Hippokrates<br />
(460 bis 370 v. Chr.): »Lachen ist<br />
die beste Medizin.«<br />
DER TIERARZT RÄT<br />
chende Informationen zur richtigen Anwendung.<br />
● Bei hormonell bedingten Erkrankungen<br />
werden entweder Hormone als Dauertherapie<br />
gegeben (z. B. Schilddrüsenunterfunktion<br />
des Hundes) oder Gegenmittel<br />
verabreicht (z. B. Cushing Syndrom) bzw.<br />
eine Kastration (z. B. Eierstockszysten)<br />
empfohlen.<br />
● Hauterkrankungen, die auf Fehlreaktionen<br />
des Immunsystems gegen Fremdstoffe<br />
(Allergien) oder körpereigene Stoffe<br />
(Autoimmunkrankheiten) beruhen, werden<br />
mit Antihistaminika (z. B. Cetirizin,<br />
Fenistil), Kortisonen (z. B. Prednison),<br />
Ciclosporin und weiteren Medikamenten<br />
behandelt.<br />
● Bei Allergien gegen von außen kommende<br />
Allergene ist die Hyposensibilisierung<br />
die Methode der Wahl, bei Futtermittelallergien<br />
eine ganz gezielte Ausschlussdiät.<br />
● Zur äußerlichen Behandlung eignen<br />
sich spezielle medizinische Shampoos<br />
und zur örtlichen Therapie entsprechende<br />
Salben, Einreibungen usw.<br />
● Spezielle Diäten oder Nahrungszusätze<br />
(z. B. spezielle Fettsäuren, Vitamin E u. a.)<br />
können die Heilung unterstützen; andere<br />
Zusätze (z. B. mit hohem Kalziumgehalt)<br />
können gesundheitsschädlich sein.<br />
● Bei Tumoren der Haut ist neben der<br />
chirurgischen Entfernung zunehmend<br />
häufig eine spezifische Chemotherapie<br />
oder eine Strahlentherapie ohne größere<br />
Nebenwirkungen möglich und erfolgreich.<br />
Weitere Informationen:<br />
Tel. 9 41 56 38 oder die Bücher »Hautkrankheiten<br />
und Allergien beim Hund«<br />
und »Das große Buch der Hundekrankheiten«<br />
von Dr.Volker Wienrich.<br />
LESEN<br />
MARION LUBIG,<br />
Buchhandlung Lubig,<br />
Karow<br />
Auf den Spuren eines<br />
Familiengeheimnisses<br />
Henri Helder entstammt einer stolzen<br />
Eisenbahnerdynastie. Eines Tages erhält er<br />
einen Brief in Sachen »Erbschaftsangelegenheit«.<br />
Es geht um ein Testament des<br />
Großvaters. Ein Unbekannter, den er nie<br />
gesehen hatte, der als verschollen galt, von<br />
dem in der Familie nur schlecht gesprochen<br />
wurde, der ein Nichtsnutz sei<br />
und »auf den Lavafeldern<br />
Hawaiis<br />
verdampfte«. Henri<br />
lässt sich davon<br />
aber nicht abhalten.<br />
Er nimmt das<br />
Testament an, kam<br />
aber aus dem Staunen<br />
nicht heraus,<br />
als ihm der Erbschaftsgegenstand<br />
ausgehändigt wurde.<br />
Es waren ein paar handgefertigte,<br />
ausgetretene Schuhe. Peinlich berührt<br />
versucht er die Schuhe immer unauffällig<br />
loszuwerden, aber jedesmal kommen sie<br />
wie ein Wunder zu ihm zurück. Was will der<br />
Großvater, Namens Hans Kaspar Brügg von<br />
ihm? Wer war dieser Mensch, der Lavagänger,<br />
wirklich?<br />
Erst als Henri das alte paar Schuhe zum<br />
Schuster bringt und sich herausstellt, dass<br />
diese gewiss nicht aus Hawaii stammen,<br />
sondern die eingeprägten Zeichen arabischer<br />
Herkunft sind, beginnt er in die<br />
sagenhafte Geschichte seines Großvaters<br />
einzutauchen, die ihn einmal um die ganze<br />
Welt führen wird. Er folgt der Spur der<br />
Schuhe und er trifft auf einen Derwisch,<br />
eine schöne Seidenraupenzüchterin, auf<br />
wilde Geschichten vom Bau der Bagdadbahn<br />
und auf japanische Geisterschiffe.<br />
Der Autor, Reinhard Stöckel, erzählt mit<br />
viel Phantasie und Humor die weitverzweigte<br />
Geschichte einer deutschen Familie,<br />
die im 20. Jahrhundert in die große<br />
Weltgeschichte hineingezogen wurde und<br />
sich darin verstrickt. Berichtet wird ein<br />
weltumspannendes Abenteuer, an dessen<br />
Ende ein großes Familiengeheimnis gelüftet<br />
wird.<br />
Reinhard Stöckel, geb. 1956, ist Bibliothekar<br />
und studierte am Leipziger Literaturinstitut.<br />
Er lebt mit seiner Familie in der<br />
Nähe von Cottbus.<br />
Reinhard Stöckel, »Der Lavagänger«,<br />
Aufbau Verlag, 19,95 Euro<br />
SERVICE<br />
Apotheken-Notdienst März ’09<br />
Nachtdienst von 9 Uhr bis zum nächsten Tag um 9 Uhr<br />
SO, 01. Arminius-Apotheke, Schönh. Allee 172, Tel. 4 42 78 35<br />
MO, 02. Edelweiß-Apotheke, Hauptstr. 27, Tel. 91 61 11 81<br />
DI, 03. Luisen-Apotheke, Alt-Bl’burg 22–24, Tel. 4 74 27 75<br />
MI, 04. Harlekin-Apotheke, Prenzl. Allee 207, Tel. 44 35 93 90<br />
DO, 05. Troll-Apotheke, Schwanebecker Ch. 50, Tel. 9 41 09 30<br />
FR, 06. Martin-Apotheke, Berliner Str. 45, Tel. 47 30 10 06<br />
SA, 07. Ginkgo-Apotheke, W.-Friedrich-Str. 6, Tel. 94 11 33 22<br />
SO, 08. Mendel-Apotheke, Breite Str. 6, Tel. 47 47 31 01<br />
MO, 09. Doc Morris Apotheke, Florastr. 44, Tel. 48 63 73 36<br />
DI, 10. Schlosspark-Apoth., W.-Friedrich-Str. 4a, Tel. 94 41 33 41<br />
MI, 11. Viereck-Apotheke, Wiltbergstr. 34, Tel. 94 11 31 86<br />
DO, 12. Wiegemann-Apotheke, Pankower Str. 1, Tel. 4 76 70 60<br />
FR, 13. Vesalius-Apotheke, Achtermannstr. 21, Tel. 4 74 65 03<br />
SA, 14. Katharinen-Apotheke, Berliner Allee 75, Tel. 9 25 08 79<br />
SO, 15. Sonnen-Apotheke, Langhansstr. 82, Tel. 4 71 90 12<br />
MO, 16. Bartels Apotheke, Berliner Str. 91, Tel. 4 72 91 08<br />
DI, 17. Apotheke in der Galenusstr. 59, Tel. 47 53 43 57<br />
MI, 18. Signal-Apotheke, Berliner Str. 13 B, Tel. 4 99 89 30<br />
DO, 19. Birken-Apotheke, Bahnhofstr. 17, Tel. 9 43 05 42<br />
FR, 20. Bahnhof-Apotheke, Florastr. 47, Tel. 48 63 73 76<br />
SA, 21. Engel-Apotheke, Dietzgenstr. 11, Tel. 4 76 67 04<br />
SO, 22. Karow-Apotheke, <strong>Bucher</strong> Ch. 1–3, Tel. 94 38 09 13<br />
MO, 23. Reseda-Apotheke, Gustav-Adolf-Str.14, Tel. 9 26 31 48<br />
DI, 24. Elisabeth-Apotheke, Prenzl. Allee 184, Tel. 4 45 40 58<br />
MI, 25. Wilhelmsruher Apotheke, Hauptstr. 14, Tel. 9 16 51 88<br />
DO, 26. Buchholzer Apotheke, Hauptstr. 14, Tel. 4 74 25 97<br />
FR, 27. Adler-Apotheke, Breite Str. 41, Tel. 47 53 93 00<br />
SA, 28. H’dorfer Apotheke, R.-Rolland-Str. 112, Tel. 47 30 08 10<br />
SO, 29. Family-Apotheke, Bl’burger Ch. 88–89, Tel. 94 38 13 00<br />
MO, 30. Kastanien-Apoth., Kastanienallee 37–38, Tel. 91 20 79 90<br />
DI, 31. Pankow-Apotheke, Stubnitzstr. 31, Tel. 47 30 07 39<br />
DEUTSCHE KÜCHE<br />
Wiltbergstraße /Ecke Röbellweg<br />
13125 Berlin •Tel. 94 79 36 24<br />
Manuela Seiffert • Inhaberin<br />
ÖFFNUNGSZEITEN<br />
Dienstag–Donnerstag 11:30–22:30<br />
Freitag–Sonntag 12:00–23:00<br />
Montag Ruhetag
9 7<br />
1 7 9 4 6 5<br />
3 8<br />
9 4 6 3 1 7<br />
6 8 7 2 5 9<br />
1 2<br />
3 5 2 8 9 4<br />
6 8<br />
4 3 5 6<br />
7 8<br />
2 6 1<br />
5 8 7<br />
6 9 3<br />
7 3 4<br />
9 2<br />
3 1 6 5<br />
AUFLÖSUNG<br />
Schwedenrätsel • Feb.-Ausgabe ’09<br />
S K U R L B R C Z<br />
B O E T T N E R S T R A S S E R O S E N T H A L O A<br />
L X A S A A L I T E M S O R E A R M<br />
G E D U R H A M D U N ST N I T N T<br />
K A R I N S A S S I N N K K N A ST<br />
O D N M ONT E U R N ME T E L L E R<br />
R E I N E C K E Z B I E R R I X A A<br />
D S F R N E L L S THE<br />
A T I N E R<br />
G E I S T L O S N I L L B O R N L D<br />
N A<br />
D E E R S T I E L E<br />
R A T H A U P A K O W L E N I N E I AU<br />
T R O T Z I E S A X A N A N<br />
A F E I H I E S T F E H D E<br />
R E D E D U G U O V E R T<br />
A<br />
F O R A<br />
L E A<br />
I I NOT E<br />
E I T Z<br />
O E R R K E U<br />
D O L E E E<br />
A<br />
U<br />
L F<br />
G<br />
O<br />
S O<br />
I B<br />
S N B<br />
S N B<br />
N<br />
S A G I<br />
ANW N N<br />
E I N<br />
AG S Z G E I S S R<br />
F F<br />
C BAR TA S<br />
B S U A T E<br />
A R<br />
TA I<br />
K L<br />
O B S NUR I<br />
N RT<br />
NEB ELHO<br />
R N<br />
D R E H E TE N E<br />
Lösung: FORSCHERSCHLOSS<br />
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FAMILY<br />
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warmes & kaltes<br />
chin. BUFFET,auch<br />
feiertags 6,90 €.<br />
Bei zusätzl. Nutzung<br />
des SUSHI-Angebots* +2,– €.<br />
*) wochentags 17.30–22.00 Uhr, Sa, So,<br />
feiertags 11.30–15.00, 17.30–23.00 Uhr<br />
Kinder 1–4 J. gratis, bis 10 Jahre 3,40 €<br />
Essen Sie, so viel Sie wollen!<br />
Täglich geöffnet:<br />
11.30–15.00,17.30–23.00 Uhr<br />
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Verkehrsrecht • Arbeitsrecht<br />
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13125 Berlin-Buch<br />
Tel.: (030) 98 31 95 07<br />
Fax: (030) 98 31 95 08<br />
Funk: 0172/ 46 41 600<br />
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Telefon: 0 33 41–30 80 68<br />
Unterhaltung MÄRZ 2009 13<br />
SUDOKU<br />
1 2 5 7<br />
6 5 1 4<br />
4 2 8<br />
2 1 5<br />
4 9 7 8<br />
7 8 1<br />
7 9 5<br />
5 4 8 6<br />
3 8 9 4<br />
INHABER: GERHARD EGGERT<br />
Blankenburger Chaussee 86 (vis-à-vis LiDL) •13125 Berlin-Karow<br />
Tel.: (030) 94 39 99 67 • mobil: 01 71/4 52 93 94<br />
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❖ JEDEN DONNERSTAG EISBEINTAG AB 17 UHR ❖<br />
Eisbein + 1 Gl. Bier 6,90 €<br />
❖ JEDEN 1. UND 3. FREITAG IM MONAT AB 20 UHR ❖<br />
Disco 3,– €<br />
Unterhaltsame Musik zum Klönen, Träumen und Tanzen mit DJ Wolle<br />
ÖFFNUNGSZEITEN<br />
Di–Sa ab 17 Uhr (bei privaten Veranstaltungen auch früher)<br />
So10.30–15.00 Uhr (Brunch), Mo Ruhetag<br />
Blankenburger Chaussee 86 (gegenüber LidL-Markt)<br />
13125 Berlin • Tel. (0 30) 9 41 22 20<br />
Busverbindung: Linien 150, 158 • Parkplätze direkt vor der Tür<br />
Seit dem 11. November 2008 auf zwei Etagen …<br />
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■ Solarium ■ Kursraum<br />
Kostenloses Probetraining, keine Aufnahmegebühren<br />
Unsere Öffnungszeiten:<br />
Mo–Fr 9–22, Sa/So 9–18 Uhr<br />
Reifen Lehmann<br />
Reifen & Kfz-Werkstatt<br />
16341 Zepernick • Str. der Jugend 25/26<br />
Tel. (030) 944 42 22 • Fax 944 61 80<br />
Mo–Fr 7–18 Uhr • Sa 9–13 Uhr<br />
■ Füllen Sie das Raster mit den Zahlen von 1 bis 9<br />
■ In jeder Zeile und jeder Spalte darf jede Zahl nur einmal vorkommen<br />
■ Auch in jedem 3fi3-Feld kommt jede Zahl nur einmal vor<br />
■ Doppelungen sind nicht erlaubt<br />
Schwierigkeitsgrade der abgebildeten Zahlenrätsel:<br />
Nr. 1: leicht, Nr. 2, Nr. 3 und Nr. 4: mittelschwer<br />
9 1 2 8 4 6 5 7 3<br />
6 8 3 5 7 1 2 9 4<br />
4 5 7 3 2 9 1 6 8<br />
8 2 9 6 1 3 4 5 7<br />
1 6 4 9 5 7 8 3 2<br />
3 7 5 2 8 4 6 1 9<br />
7 4 6 1 9 2 3 8 5<br />
5 9 1 4 3 8 7 2 6<br />
2 3 8 7 6 5 9 4 1<br />
LÖSUNGEN<br />
9 5 6 8 3 1 4 2 7<br />
8 1 7 9 2 4 6 5 3<br />
2 4 3 5 7 6 8 1 9<br />
5 9 4 6 8 3 1 7 2<br />
1 7 2 4 5 9 3 8 6<br />
3 6 8 7 1 2 5 9 4<br />
4 8 1 3 9 7 2 6 5<br />
7 3 5 2 6 8 9 4 1<br />
6 2 9 1 4 5 7 3 8<br />
9 2 5 8<br />
1 6 7<br />
4 5 3 FOTO-FAHNDUNG<br />
7 4<br />
4 1 8<br />
7 9<br />
Seite<br />
Seite<br />
Seite<br />
8 9 5<br />
3 6 1<br />
9 2 6 4<br />
Seite<br />
Seite<br />
Seite<br />
Lösung der Foto-Fahndung aus der Feb.-Ausgabe ’08:<br />
FAHRWERKSTUNING<br />
Breitreifen • Tieferlegung<br />
Radkästen-Börteln<br />
Batteriedienst<br />
TÜV-Abnahme<br />
HU • AU<br />
Elektronische<br />
Achsvermessung<br />
Auf welchen Seiten dieser Ausgabe befinden sich die kompletten Fotos?<br />
Die kompletten Fotos waren auf den Seiten 15, 10, 4, 6, 7, 8 zu finden.<br />
* Jürgen Semm<br />
* Berlin-Buch * Karower Chausssee 29<br />
* Tel.: (030) 9 41 25 22<br />
LOTTO Post-Service Fotolabor-Angebot<br />
Kopier- u. Fax-Service Poster 30fi45 v. Farbneg., Dia, digit. Med. 2,22 €<br />
Bestellannahme QUELLE, Neckermann, OTTO, BAUR, AVON Cosmetics, Schwab<br />
● Mo–Fr: 9.00–18.30 * Sa: 9.00–15.00 ● Parkmöglichkeiten vorhanden
FOTOS: SAMMLUNG CZEKALSKI/BERNSCHEIN<br />
14 MÄRZ 2009<br />
Geschichte<br />
Abt., die »aufklärende Worte für Eheleute«<br />
offerierte und den Versand (»nicht an Minderjährige«)<br />
von Sicherheits-und Schutzmitteln,<br />
nahtlosen Gummiwaren und anderen Hilfsmitteln<br />
für die Familienplanung versprach.<br />
Und die Titus-Perlen nach Lizenz von Dr.<br />
Magnus Hirschfeld (»… unter ständiger<br />
Kontrolle des Instituts für Sexualwissenschaft,<br />
Berlin«) dürfen wohl als Viagra-Vorläufer<br />
bezeichnet werden. Um das Thema abzurunden:<br />
Das A-H Hormon Präparat diente<br />
zur Verschönerung der weiblichen Brust.<br />
Die Nazis veranlassten später die Entfernung<br />
des Namens Hirschfeld (Hirschfeld war Jude)<br />
aus der einschlägigen Werbung und konfiszierten<br />
die Lizenzgebühren in Höhe von<br />
135 000 RM.<br />
Mit seinen Produkten hatte Baginski außergewöhnlichen<br />
wirtschaftlichen Erfolg.<br />
Schon 1927 erwirbt Baginski das Grundstück<br />
Heerstraße 77, wo die Familie bis 1938 ein<br />
Münster, am Markt. Ab 16. 3. repräsentatives Haus bewohnt. 1938 kauft<br />
1934 werden alle Firmen Baginskis unter dem Baginski auf Schwanenwerder ein 17 000 m<br />
Dach der »Prof. Dr. med. Much’sche Präparate<br />
AG – chemisch-pharmazeutische Fabrik«<br />
zusammengefasst. Der Ausgangspunkt war<br />
die Produktion von Much’schen Lizenzprodukten,<br />
insbesondere Dragees Neunzehn.<br />
Gründer sind Baginski, Victor Taussig,<br />
Herbert Müller, Horst und Leo Stanke. Hier<br />
behält die Familie Baginski alle Fäden in der<br />
Hand: Leo Stanke ist sein Schwiegervater,<br />
Victor Taussig sein Schwiegersohn.<br />
Mit der inzwischen neu erworbenen Brunnenverwaltung<br />
Bad Soden (Mineralpastillen<br />
und Quellsalze) umfasst das Unternehmen<br />
mit den Teilfirmen Dr. Ballowitz & Co.<br />
Chemisch-pharmazeutische Fabrik GmbH,<br />
Titus Chemisch pharmazeutische Fabrik<br />
GmbH, Eta Chemisch-technische Fabrik<br />
GmbH und L. M. Baginski Fabrik orthopädischer<br />
Apparate nun fünf einzelne Firmen.<br />
Alle Geschäftsanteile in Form von 150<br />
Aktien zu je 1 000 RM befinden sich ausschließlich<br />
im Besitz der Familie Baginski.<br />
Die Namensgebung der neuen AG ist kennzeichnend<br />
für die Werbestrategie Baginskis.<br />
Mit dem Namen des wegen seiner Forschungen<br />
auf dem Gebiet der TBC-Bekämpfung<br />
bekannten Direktors des Serologischen Instituts<br />
am Hamburg-Eppendorfer Krankenhaus<br />
Hans Much nutzt er diesen guten<br />
Namen für seine Imageförderung.<br />
Breite Produktpalette<br />
An dieser Stelle soll einiges zur breiten Palette<br />
an Produkten gesagt werden. Anzumerken ist,<br />
dass ihre Herstellung auch gelegentlich von<br />
einem zum anderen Betrieb wechselte.<br />
Neben den eingangs genannten, z. T. als<br />
kurios einzuordnenden Produkten, gab es<br />
eine Reihe von äußerst erfolgreichen Erzeugnissen.<br />
Dazu gehören Dragees Neunzehn,<br />
ein Abführmittel, Balsam Acht als<br />
Einreibung gegen Muskelschmerzen, die<br />
Gelben Pflaster mit gleicher Wirkung, W-5-<br />
Dragees zur Hautregeneration, Antineuralgika-Tabletten,<br />
Antastigma Tabletten, Bronchoform<br />
Tabletten. 1931 meldet Baginski ein<br />
Warenzeichen auf »Kafacht« an, ein nicht<br />
mehr zu belegendes Erzeugnis, wahrscheinlich<br />
einen entkoffeinierten Bohnenkaffee.<br />
Die Eta betrieb eine Hygienische Versand-<br />
2<br />
Von Joachim Rechenberg<br />
Verkauf. Leo Maximilian bildet sich ständig<br />
Auf dem alten Friedhof Pankow I an der<br />
Wilhelm-Kuhr-Straße findet man in der<br />
weiter und besucht u. a. Abendkurse an der<br />
Friedrich-Wilhelm-Universität (heute Humboldt-Universität).<br />
Sein besonderes Interesse<br />
Reihe der Erbbegräbnisse ein Grabmal, das gilt bereits der Werbung. Bald gründet er in<br />
vom Friedhof Pankow III hierher umgesetzt Riga eine Verkaufsniederlassung, wo er vom<br />
wurde. Schwer lesbar die Inschriften, weil Beginn des Ersten Weltkrieges überrascht<br />
schon stark verwittert. Trotzdem noch als ein wird. Baginski flieht vor der drohenden Inter-<br />
schönes Stück Steinmetzarbeit erkennbar, nierung über Schweden nach Deutschland<br />
gekrönt von einer Engelsfigur, weshalb sie und wird dort zum Militärdienst eingezogen.<br />
auch von verständigen Mitarbeitern des Seine Betriebe wurden unterdessen von den<br />
Natur- und Grünflächenamtes gerettet wur- Schwestern fortgeführt. 1920 heiratet er Kath-<br />
großes Grundstück mit einer Villa (16 Zimden.<br />
Bei günstigem Sonneneinfall lassen sich arina Stanke, die Tochter eines der späteren<br />
mer). Hitler wollte ursprünglich das Anwesen<br />
mit einiger Mühe noch Konturen der Buch- Gesellschafter der AG. Aus der Ehe gehen drei<br />
erwerben, zog aber dann den Obersalzberg<br />
staben erkennen. Historische Unterlagen der Töchter und ein Sohn hervor.<br />
im Allgäu vor. Baginski hatte sich damit in die<br />
Friedhofsverwaltung bestätigen: Sophie Seine Geschäftsreisen führen ihn auch nach<br />
Berliner Oberschicht hinaufgearbeitet.<br />
Baginski (*11. 1. 1860, †12. 2. 1926) und<br />
Cäcilie Winke (*20. 6. 1860, †27. 12. 1928). Bei<br />
München, wo ihm der Fürst von Thurn und<br />
Taxis am 26. 2. 1919 den Titel eines »Gehei-<br />
Großzügiger Unternehmer<br />
Jacobi, »Große Stadt aus kleinen Steinen«, men Kommissionsrates« verleiht. Mehrere<br />
Die Nazis verdrängen später viele der reichen<br />
findet sich ein Hinweis, zumindest auf den Firmen werden in diesen Jahren unter seiner<br />
(oft jüdischen) Nachbarn und erobern die<br />
Familiennamen: Unter Hiddenseestraße 10 Führung gegründet: Das Eta-Laboratorium<br />
Insel für sich. Auch Goebbels lässt sich dort<br />
ist verzeichnet – »L. M. Baginski, Fabrikation als chemisch-technische Fabrik, entstanden<br />
nieder. Baginski wohnte auf Schwanenwerder<br />
orthopädischer Apparate …«<br />
1922 als »kosmetisches Laboratorium«, die<br />
bis Kriegsende, ab 1944 im Gärtnerhaus – die<br />
»Dr. Ballowitz & Co« 1926 und »Titus«.<br />
Villa überließ er dem ausgebombten däni-<br />
Mit dem Jahr 1925 beginnt die Pankower Geschen<br />
Botschafter. Nach Kriegsende residierschichte<br />
von Baginskis Unternehmen. In der<br />
te Eisenhower in der 1945 enteigneten Villa,<br />
Hiddenseestraße 10 wird die neue Fabrik-<br />
später Lucius D. Clay, der von dort aus die<br />
anlage fertiggestellt. Die Familie bezieht dort<br />
Luftbrücke organisierte und befehligte. Die<br />
das repräsentative Wohnhaus. Die Anlage<br />
Villa wich inzwischen einem Neubau.<br />
wird 1936 noch einmal wesentlich erweitert,<br />
Baginski erwarb im Laufe der 1930-er Jahre<br />
Baginski kauft das Nachbargrundstück mit<br />
viele weitere Grundstücke in Berlin und Um-<br />
2000 m gebung, wie das Theater am Nollendorfplatz,<br />
Grundstücke am Potsdamer Platz und Ku’damm<br />
sowie das Gut Massow in Mecklenburg.<br />
Gegenüber der Dorfbevölkerung soll er<br />
sich großzügig gegeben und u. a. Weihnachtsgeschenke<br />
an Bedürftige verteilt haben.<br />
Auch von den Pankower Werken wird<br />
über freigiebige Weihnachtsgratifikationen,<br />
bezahlten Urlaub und übertarifliche Löhne<br />
berichtet. Zuschüsse bei Krankheit und Reisen<br />
von 3,– Mark/Tag werden gezahlt.<br />
Alleiniges Vorstandsmitglied der Much AG<br />
war bis 31. 12. 1938 Baginskis Schwiegersohn<br />
Victor Taussig, ein jüdischer ehemaliger<br />
österreichischer Offizier. Mit der »Verordnung<br />
zur Ausschaltung der Juden aus dem<br />
deutschen Wirtschaftsleben« wurde Taussig<br />
arbeits- und mittellos. Die Nazis vertrieben<br />
ihn auch aus seiner Wohnung in der Hiddenseestraße<br />
3 (gegenüber der Fabrik) und wiesen<br />
ihn in das »Judenhaus« in der damaligen<br />
Weißenburger Straße ein. Taussig überlebte<br />
den Krieg und wurde nach Kriegsende von<br />
der sowjetischen Kommandantur als kommissarischer<br />
Geschäftsführer der Much AG<br />
eingesetzt. Taussig gelingt es jedoch nicht, die<br />
Enteignung zu verhindern. Er zieht mit seiner<br />
Frau nach Charlottenburg. 1947 werden für<br />
die treuhänderisch verwaltete Much AG<br />
schon wieder über 100 Beschäftigte ange-<br />
2 Wie der Spalt in die<br />
Tablette kam<br />
hinzu. Die neuen Gebäudeteile sind<br />
im April 1937 bezugsfertig. Baginski beschäftigt<br />
dann über 260 Mitarbeiter.<br />
Siegeszug der Spalttablette<br />
Der Export seiner Erzeugnisse macht ihn weit<br />
über die deutschen Grenzen hinaus bekannt.<br />
So ernennt ihn die Universität Brüssel im Mai<br />
1927 ehrenhalber zum Doktor der Philoso-<br />
Leo Maximilian Baginski um 1925 phie. Einen großen Erfolg bringt Baginski das<br />
Reichspatent Nr. 464256. Gegenstand der<br />
Erfindung ist ein »Massageroller mit einer<br />
oder mehreren drehbar auf einer Welle angeordneten<br />
elastischen, zylindrischen Walzen<br />
und Saugnäpfen, die unter der Zylinderfläche<br />
liegende Vertiefungen bilden …«, so beschreibt<br />
die Patentschrift die neue Idee. Wenige<br />
Tage zuvor war Baginski gerade von einer<br />
sechswöchigen Reise mit dem Deutschen<br />
Reklameverein durch die USA zurückgekehrt.<br />
Als »Punktroller« bekommt die noppenbesetzte<br />
Gummiwalze einen legendären Ruf<br />
und wird weltweit mit vielen internationalen<br />
Patenten gesichert.<br />
Der ganz große Wurf gelingt Baginski schließlich<br />
mit einer genial einfachen Idee: Er will<br />
einer von Dr. J. Ferrua entwickelten Wirkstoffkombination<br />
als Schmerztablette eine<br />
unverwechselbare Form geben. Überliefert<br />
ist, »… daß man sie auch im Dunkeln erkenen<br />
können solle…« Mit seinem Tablettenmeister<br />
entwickelt Baginski die Idee, die<br />
Tablette mit einem seitlichen Spalt zu versehen.<br />
Er symbolisierte außerdem das Spalten<br />
oder Zerlegen des Schmerzes durch zwei<br />
Wirkstoffe. Damit beginnt der Siegeszug der<br />
legendären Spalttablette von Pankow aus um<br />
die Welt, die in der ursprünglichen Zusammensetzung<br />
noch bis 1965 unverändert<br />
produziert wurde.<br />
Mit einer groß angelegten Werbekampagne<br />
startet die Spalttablette am 21. Juni 1932 in<br />
allen Berliner Apotheken mit je 10 Zehnerund<br />
10 Zwanzigerpackungen als kostenlose<br />
Werbemittel. Sie ist im Handumdrehen vergriffen<br />
und kann sofort nachgeordert werden.<br />
In den ersten beiden Jahren 1932/33 werden<br />
etwa 60 % der Einnahmen in die Werbung<br />
investiert. Die Marke Spalt ist in verschiedenen<br />
Wirkstoffkombinationen auch heute<br />
noch als Produkt der Whitehall-Much GmbH,<br />
Baginskis Werkanlage in der Hiddenseestraße in Berlin-Pankow, errichtet 1925.<br />
Der Eintrag erweckt Neugier. Wird doch in<br />
einschlägigen Pankow-Schriften nach diesem<br />
Unternehmen vergeblich gesucht – abgesehen<br />
von wenigen Anzeigen in alten<br />
Druckschriften. Der leider viel zu früh verstorbene<br />
Pankower heimatkundliche Sammler<br />
Willi Manns hat auf seiner Website (www.<br />
ansichts-karten-pankow.de) glücklicherweise<br />
einiges zusammengetragen, insbesondere<br />
dokumentiert er die Werbung des Unternehmens<br />
anschaulich. Von Pankow führt die<br />
Spur später weiter nach Bad Soden im Taunus.<br />
Ein Geheimrat Leo Maximilian Baginski<br />
ist dort als reich dekorierter Ehrenbürger<br />
verzeichnet.<br />
Wer war Leo M. Baginski?<br />
Wer war dieser Mann, dessen Namen kaum<br />
ein Pankower kennt, dessen Produkte und<br />
Erfindungen in Vergessenheit geraten sind –<br />
oder vielleicht auch nicht? Um 1813 ist eine<br />
Familie Baginski in Kolmar bei Posen nachgewiesen.<br />
Aus der Ehe (am 14. 8. 1882 in<br />
Posen) von Nikolaus Konstantin Baginski mit<br />
Sophie Constantia Meyer gehen sieben Kinder<br />
hervor, an fünfter Stelle (am 7. 6. 1891<br />
geboren) der Sohn Leo Maximilian. Der Vater<br />
stirbt schon 1897 mit 42 Jahren. Seine Ehefrau<br />
Sophie schlägt sich mit Maschinenstrickerei,<br />
später als Handarbeitslehrerin an einer<br />
Schule in Kolmar mit ihren sieben Kindern<br />
durchs Leben.<br />
Leo Max geht 1905 nach Berlin zu seinem<br />
Onkel Ignatz Winke. Dieser Onkel vermittelt<br />
ihm bei einem auch aus Kolmar stammenden<br />
Geschäftsmann eine Kaufmannslehre, die er<br />
1908 abschließt. Bei einem Apotheker sieht<br />
Leo Max eines Tages, wie dieser Pepsinwein<br />
auf Flaschen abfüllt und sie mit Stanniolkapseln<br />
versieht, die mittels einer Schnur an<br />
den Flaschenhals gepresst wurden. Leo Max<br />
ersinnt einen kleinen Apparat aus Stahlfedern,<br />
der diese Arbeit wesentlich vereinfacht,<br />
seine erste marktfähige Idee ist Realität<br />
geworden: Der Universal-Flaschen-Kapsler<br />
»Herkules«. Der junge Erfinder beantragt und<br />
erhält Gebrauchsmusterschutz und beginnt<br />
mit 100 Mark Startkapital in Berlin-Oberschöneweide<br />
eine eigene Produktion unter dem<br />
Namen seines anderen Onkels, Robert<br />
Schütz. Baginski ist gerade 19 Jahre alt und<br />
nach damaligem Recht noch nicht volljährig.<br />
»Herkules« wird ein voller Erfolg, verkauft sich<br />
auch in Holland, der Schweiz und Belgien. In<br />
einer Anzeige von 1910 offeriert Baginski das<br />
Dutzend zu 3,00 Mark und nennt als seine<br />
Adresse die Schöneberger Katzlerstraße 20.<br />
Im Jahre 1911 holt er die Mutter mit seinen<br />
Geschwistern nach Berlin. Man zieht in die<br />
Yorkstraße, wenig später in die Winterfeldstraße<br />
35. Guter Verdienst ermöglicht die<br />
große Fünf-Zimmer-Wohnung, wovon zwei<br />
Räume für die Produktion genutzt werden.<br />
Ein erster Mitarbeiter wird eingestellt, die<br />
Schwestern helfen bei Buchführung und<br />
Sparen Sie! Waschen ohne Chemie!<br />
Gibt es umweltfreundliche Waschmittel? NEIN!<br />
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Keramiken im Innern des Kissens bewirken auf physikalischem Wege Ähnliches, was bei<br />
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erhöht und damit seine Fähigkeit, Schmutzpartikel aus den Fasern herauszuspülen.2. Die<br />
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Substanzen in das Wasser oder die Wäsche. MEHR AM 21. 3., 14 UHR<br />
geben. Nach der endgültigen Enteignung des<br />
noch bis 1952 geführten Treuhandunternehmens<br />
wird das nun VEB Dr. Much genannte<br />
Unternehmen Betriebsteil des VEB Berlin-<br />
Chemie. Nach der Verlagerung der Produktion<br />
nach Adlershof werden die Gebäude in<br />
Pankow von 1958 bis 63 vom VEB Elektromechanik<br />
Berlin genutzt, anschließend übernimmt<br />
das Werk für Fernsehelektronik Berlin<br />
die Baulichkeiten und produziert dort bis<br />
Dezember 1991 Metallteile für die Transistorenfertigung,<br />
Wettersonden, Verzögerungsleitungen<br />
für Farbfernseher sowie Infrarotdetektoren<br />
für militärische Zwecke.<br />
Leo Max Baginski wird im Mai 1945 von der<br />
sowjetischen Besatzungsmacht in Pankow<br />
festgenommen und wie viele andere ohne<br />
Prozess in einem »Speziallager« interniert.<br />
Man hält ihm die (nie nachgewiesene) Beschäftigung<br />
von Zwangsarbeitern vor. Üblicherweise<br />
lieferte die Besatzungsmacht Pankower<br />
Häflinge in das Speziallager Nr. 7, das<br />
ehemalige KZ Sachsenhausen, ein. Da dieses<br />
aber erst ab August 1945 existierte, liegt die<br />
Vermutung nahe, dass Baginski mit anderen<br />
Pankower Geschäftsleuten und Mitgliedern<br />
der NSDAP zunächst in das Speziallager Nr. 4<br />
nach Landsberg/Warthe verbracht wurde.<br />
Dessen überlebende 5 600 Insassen wurden<br />
nach seiner Auflösung im März 1946 nach Buchenwald<br />
(Speziallager Nr. 2) transportiert.<br />
Am 14. 8. 1948 wird er von dort entlassen und<br />
begibt sich, da seine Werke in Pankow faktisch<br />
enteignet worden waren, nach Bad Soden.<br />
Tabletten aus Bad Soden<br />
Wenig später beginnt er mit der Produktion<br />
einiger Präparate. Als Glücksfall erweist sich,<br />
dass in Berlin vergessen wurde, die Dr. Ballowitz<br />
GmbH namentlich zu enteignen. So verfügt<br />
Baginski weiterhin über alle einschlägigen<br />
Warenzeichen und Lizenzen. Er beginnt<br />
mit dem Neubau einer Fabrik, kann schon im<br />
Oktober 1951 die Spalttablette und Dragees<br />
Neunzehn produzieren. 1960 beschäftigt er<br />
bereits über 500 Mitarbeiter, wobei ihm besondere<br />
Verdienste um die Eingliederung<br />
Heimatvertriebener bescheinigt werden.<br />
Vorbildliches soziales Engagement ist wiederum<br />
ein Hauptanliegen seines Wirkens. Er<br />
führt lange vor der offiziellen Festlegung die<br />
45-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich<br />
ein, baut Werkswohnungen und stiftet 1955<br />
eine Kirche. Bundespräsident Theodor Heuss<br />
verleiht ihm 1953 das Bundesverdienstkreuz<br />
1. Klasse, Papst Pius XII 1956 das Ritterkreuz<br />
des Silvesterordens. Im gleichen Jahr wird<br />
Baginski Ehrenbürger der Stadt Bad Soden. Er<br />
zieht sich nach dem 50-jährigen Geschäftsjubiläum<br />
1960 auf seinen Altersruhesitz in<br />
Locarno zurück, wo er am 19. 3. 1964 stirbt.<br />
Sein Sohn Jürgen führt die Geschäfte noch<br />
einige Zeit weiter, bis Firma und Warenzeichen<br />
1972 von der Whitehall International<br />
Inc. erworben werden. Eine Max-Baginski-<br />
Straße erinnert in Bad Soden an den Unternehmer<br />
und sein Werk, in Pankow nur das<br />
vergessene Grabmal seiner Mutter Sophie<br />
und seiner Cousine Cäcilie an einem Ort, der<br />
nicht einmal ihre letzte Ruhestätte ist.<br />
Auch von den Gebäuden ist nichts mehr<br />
vorhanden, was an diesen Teil Pankower<br />
Industriegeschichte erinnert.<br />
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FOTOS/REPRO: ARCHIV, HEIDER (1)<br />
16 MÄRZ 2009<br />
Geschichte<br />
<strong>Bucher</strong> Geschichte und Geschichten über das Ende des 2. Weltkrieges 2. Teil<br />
Zwischen Untergang<br />
und Neuanfang<br />
Von Bernd Heider<br />
Die letzten Monate des Zweiten Weltkrieges<br />
und die ersten Friedenswochen in Buch<br />
liegen 64 Jahre zurück. Die Fülle historischer<br />
Tatsachen aus dieser Zeit lässt sich<br />
nur verkürzt darstellen, so als würden einzelne<br />
Seiten aus einem Tagebuch herausgetrennt.<br />
Die im Jahr 2009 anstehenden Erinnerungstage<br />
an die vor 60 Jahren erfolgte<br />
Gründung der BRD und der DDR hängen<br />
ursächlich mit den Ereignissen im Frühjahr<br />
1945 zusammen. Gewiss gibt es zahlreiche<br />
Leser, die mit Erinnerungen, Dokumente<br />
oder Fotos aus der damaligen Zeit diese<br />
Serie ergänzen können.<br />
MÄRZ 1945<br />
In Buch gibt es tagsüber und nachts immer<br />
häufiger Fliegeralarm, angekündigt durch<br />
den auf- und abschwellenden Heulton der<br />
In Österreich holte sich Ludwig Hoffmann<br />
die Anregung für den <strong>Bucher</strong> Wasserturm.<br />
Sirenen. Die besorgten Bewohner greifen<br />
dann nach den gepackten Koffern und suchen<br />
schnell die Keller ihrer Wohnhäuser<br />
oder die Gewölbe unter der Scheune des<br />
Gutshofes auf. Pfeile und die Buchstaben<br />
LSR weisen in Leuchtfarbe auf die Eingänge<br />
zu den Luftschutzräumen hin. Die<br />
Passagiere der S-Bahn hasten vom Bahnhof<br />
Buch in den Schlosspark, um den<br />
öffentlichen Schutzraum in der bereits<br />
durch einen abgestürzten amerikanischen<br />
Bomber beschädigten Orangerie zu erreichen.<br />
Dass sich alle an die Vorschriften<br />
halten und keine Panik aufkommt, darauf<br />
achten die eingesetzten Luftschutzwarte.<br />
Bei jedem Alarm müssen Patienten und<br />
Pflegepersonal in den <strong>Bucher</strong> Krankenhäusern<br />
mit aufwändigen Verlegungen zwischen<br />
den Stationen und Kellern fertig<br />
werden. Psychisch belastend wirkt der verordnete<br />
Empfang von Sendungen, bei<br />
denen ständig die Reden der Naziführer,<br />
euphorische Frontnachrichten und Durchhalteparolen<br />
über die Lautsprecher der<br />
zentralen Anlage verbreitet werden.<br />
Trotz angedrohter Repressalien hören<br />
So sah der Turm noch bis in die<br />
Abendstunden des 27. März 1945 aus.<br />
einige <strong>Bucher</strong> mit ihren umgerüsteten<br />
»Volksempfängern« oder mit hochwertigen<br />
Rundfunkgeräten heimlich die deutschsprachigen<br />
Nachrichten der »Feindsender«<br />
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aus Moskau und London. Das Abhören<br />
und die Weitergabe von Informationen<br />
solcher Rundfunkstationen gilt als Verbrechen<br />
und die in flagranti erwischten<br />
»Volksschädlinge« werden dafür mit Zuchthaus<br />
oder Konzentrationslager bestraft.<br />
Wer aber ein solches Risiko auf sich nimmt,<br />
der erfährt in diesen Tagen unter anderem,<br />
dass große Gebiete im Westen Deutschlands<br />
bereits in fester Hand der Amerikaner<br />
sind und sich im Osten die Rote<br />
Armee der Oder nähert.<br />
Buch und seine Umgebung gehören zum<br />
Berliner Luftverteidigungssystem. Zuerst<br />
wurde überall die Abwehrtechnik ausschließlich<br />
von Soldaten bedient, später<br />
werden sie von Gymnasiasten und nun<br />
sogar von Mädchen, die für den Reichsarbeitsdienst<br />
rekrutiert wurden, unterstützt.<br />
Ein Horchposten der Luftabwehr ist<br />
auf dem <strong>Bucher</strong> Wasserturm untergebracht,<br />
auf dem Stener Berg gibt es eine<br />
Die COMBAG AG will den Wasserturm<br />
heute wieder vervollständigen.<br />
Radaranlage, die den Himmel nach Bombergeschwadern<br />
absucht. Unweit vom<br />
Hörstenweg und auch zwischen den beiden<br />
Schwanebecker Kiesgruben lassen<br />
sich getarnte Stellungen mit Horchposten<br />
und Scheinwerfern ausmachen. Ein<br />
Horchposten sitzt auf dem Turm der<br />
Schwanebecker Dorfkirche und eine Flak<br />
operiert bei Lindenberg, nahe der Autobahn.<br />
Auch an der Straße zwischen Buch<br />
und Karow steht eine Flugabwehrstellung.<br />
Außerdem existiert am Bahnhof eine gut<br />
getarnte Selbstfahrlafette mit drehbarer<br />
Fliegerabwehrkanone. Sie ist auf einem<br />
offenen Güterwagen montiert, der von<br />
einer kleinen Rangierlok auf den Schienen<br />
zwischen Buch und Heinersdorf hin- und<br />
hergefahren wird, um so zu verhindern,<br />
dass feindliche Aufklärungsflugzeuge diese<br />
Stellung ausmachen.<br />
Während die deutsche Luftverteidigung<br />
nach und nach zusammenbricht, haben<br />
sich die alliierten Fliegerkräfte die absolute<br />
Luftherrschaft im Berliner Raum gesichert.<br />
Bei ihren Angriffen werfen sie auch über<br />
Buch große Mengen von Stanniolstreifen<br />
ab, um die Wirksamkeit der Radaranlagen<br />
zu stören; ab und zu lassen sie Flugblätter<br />
in deutscher Sprache vom Himmel regnen,<br />
die das baldige Ende des Krieges verkünden.<br />
Der Schulunterricht findet im Gemeindehaus<br />
der Evangelischen Kirche statt, weil in<br />
der Volksschule Wiltbergstraße ein Lazarett<br />
eingerichtet wurde und die Fahrer mit<br />
ihren Rot-Kreuz-Krankenwagen aus ganz<br />
Berlin dort zentral stationiert sind.<br />
24. März. An diesem Sonnabend sieht der<br />
veränderte Dienstplan für die 30 <strong>Bucher</strong><br />
HJ-Mitglieder vom Bann 199 eine Exkursion<br />
nach Pankow vor, um die Bombenschäden<br />
feindlicher Flugzeuge in Augenschein<br />
zu nehmen. Dafür fallen Wehrertüchtigungs-Training,<br />
Schießübungen<br />
mit der Panzerfaust und am leichten<br />
Maschinengewehr aus. Die Uniformierten<br />
in schwarzen Jacken und Manchesterhosen,<br />
mit hochglanzpolierten Koppeln<br />
und Schulterriemen, formieren sich. Mit<br />
Gesang geht es vom HJ-Heim im Städtischen<br />
Krankenhaus Wiltbergstraße zum<br />
Bahnhof: »Kameraden, wir marschieren!<br />
Nur noch fester Schritt; denn jeder muss<br />
mit. Ja, wir dürfen nicht Zeit verlieren, weil<br />
der Feind will ins Land einmarschieren.«<br />
In Pankow treffen sie auf schreckliche<br />
Bilder der Zerstörung. Enorme Schäden<br />
sind an den Bahnanlagen und im Bürgerpark<br />
entstanden. Bei der Bombardierung<br />
einiger Häuser in der Grabbe-Allee verlo-<br />
ren 21 Menschen ihr Leben. Luftminen<br />
zerstörten die Wohnhäuser Breite-/Ecke<br />
Mühlenstraße und Flora-/Ecke Gaillardstraße.<br />
Hier gab es 11 Tote. Überall stößt<br />
man auf emporragende Schuttberge, auf<br />
rauchgeschwärzte Brandmauern zwischen<br />
den Häuserzeilen und auf beschädigte<br />
Wände, auf herausgerissene Türen und<br />
Fenster mit einer bizarren Sicht in die<br />
Zimmer: zerfetzte Gardinen, angekohlte<br />
Bilder und flatternde Tapetenreste, verbogene<br />
Lampen und Bettgestelle, herunterhängende<br />
Elektroleitungen.<br />
März-Aktion<br />
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selbst bezahlt werden.<br />
27. März. Am Abend<br />
fallen erneut britische<br />
Bomben auf den Vorort<br />
Buch. Dabei werden<br />
im Ludwig-Hoffmann-Hospital<br />
der<br />
Dachstuhl vom Haus<br />
302 und Teile des<br />
Wirtschaftsgebäudes<br />
stark beschädigt. Zusammen<br />
mit der Betriebsfeuerwehrlöschen<br />
die Mitarbeiter<br />
viele kleinere Brände<br />
in den Krankenhäusern.<br />
Eine Bombe trifft den<br />
benachbarten Wasserturm,<br />
dessen Kuppel<br />
brennend nach<br />
unten fällt.<br />
Hitler hat angeordnet,<br />
in jenen Gebieten, in<br />
die der Feind vordringt,<br />
die Verkehrsmittel, Lkw, Nachrichtenreinrichtungen,<br />
Fabriken, Versorgungsanlagen,<br />
Brücken und Dämme kategorisch<br />
zu zerstören. Auch die Mitglieder<br />
der <strong>Bucher</strong> Feuerwehr erhielten den<br />
Auftrag, in solchen Fällen die Brandherde<br />
keinesfalls zu löschen.<br />
Am Ortsrand von Buch, an den Ausfallstraßen<br />
und Kreuzungen, am Bahndamm<br />
und auf den Feldern werden Splittergräben,<br />
Schützenlöcher, Sperren aus Bahnschwellen<br />
und Baumstämmen angelegt.<br />
(wird fortgesetzt)<br />
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03. März<br />
Di, 15.30 Uhr<br />
03. März<br />
Di, 17–19 Uhr<br />
06. März<br />
Fr, 20 Uhr<br />
07. März<br />
Sa, 15 Uhr<br />
Kulturkalender MÄRZ 2009 17<br />
WAS W O<br />
Blue Sunday Session<br />
»Chickenhunters« unplugged<br />
Lesung Prof. Gerhard Bundschuh liest<br />
aus seiner »Esel«-Trilogie<br />
Wissenschafts-VL »Infektionen und Immunität und<br />
darüber hinaus« mit Prof. Dr. Kaufmann<br />
200. Geburtstag von Felix Mendelssohn Bartholdy<br />
»Meine beste Freundin, die Musik«<br />
Balladenvortrag mit Kick<br />
mit der Künstlergruppe Rose & Georgi<br />
08. März<br />
Doppelkonzert CubaKlassiks, Werke f. Violoncello u.<br />
Sa, 17 und 18.15 Uhr Klavier; kubanische Hits, mit Duo Vistel und »Corazón«<br />
10. März<br />
Di, 14 Uhr<br />
13. März<br />
Fr, 19 Uhr<br />
15. März<br />
So, 10–17 Uhr<br />
18. März<br />
Mi, 19.30 Uhr<br />
19. März<br />
Do, 18 Uhr<br />
20. März<br />
Fr, 19 Uhr<br />
20. März<br />
Fr, 19.30 Uhr<br />
21. März<br />
Sa, 10 Uhr<br />
22. März<br />
So, 14 Uhr<br />
22. März<br />
So, 17 Uhr<br />
27. März<br />
Fr, 16 Uhr<br />
30. März<br />
Mo, 20 Uhr<br />
Gesang zum Frauentag Gemeinsam singen mit<br />
dem Frauenchor »Buch – ein Ton tiefer«<br />
Phoenix-Literaturcafé Texte u. Biografisches zu<br />
Theodor Fontane – erzählt von Roswitha Roder<br />
12. Bernauer Schwertkämpfertreffen<br />
Ritter, Wikinger, Gladiatoren, Samurais und mehr<br />
Info-Abend Thema »Fasten« –<br />
Informationen und Erfahrungsaustausch<br />
<strong>Bucher</strong> BürgerForum »Bessere Schulen und Kitas für<br />
Buch!«, mit den zuständigen Bezirksstadträtinnen<br />
Lesung Schauspielerin Julia Richter liest aus »Mein<br />
Vater, sein Schwein und ich« von Jana Scheerer<br />
Dia-Abend<br />
über eine Reise an den Baikalsee<br />
Wanderung »Im Panketal bei Buch«,<br />
wandern mit Arwed Steinhausen, ca. 2 h<br />
Ausstellungseröffnung Bilder von Reinhard Melzer,<br />
mit Musik und Versteigerung<br />
Konzert<br />
COLINDA – Cajun & Zydeco Musik<br />
Osterbasteln<br />
für Großeltern, Eltern und Kinder<br />
Buchvorstellung mit Sonja Richtzenhain und<br />
»Schön, dass es Dich gab! Unser Leben mit Antje«<br />
»Studio 7«, Zepernick,<br />
Alt-Zepernick<br />
EWG-Treff, Buch,<br />
Groscurthstraße 6<br />
Hörsaal MDC.C, Campus Buch,<br />
Robert-Rössle-Straße 10<br />
<strong>Bucher</strong> Zimmertheater<br />
»Schräges Brett«, Viereckweg 2–4<br />
»Treff 23«, Bernau,<br />
Breitscheidstraße 43 a<br />
Schlosskirche Buch,<br />
Alt-Buch 37, Eintritt frei<br />
Seniorentreff Buch,<br />
Alt-Buch 48<br />
Buchhandlung Lubig, Karow,<br />
Achillesstraße 60<br />
Mehrzweckhalle, Bernau,<br />
Heinersdorfer Straße 52<br />
Friedenskapelle Zepernick,<br />
Straße der Jugend 15<br />
Restaurant »Il Castello«, Buch,<br />
Karower Straße 1<br />
»Café Madlen«, Blankenburg,<br />
Alt-Blankenburg 44<br />
Evang. Gemeindehaus Buch,<br />
Alt-Buch 36<br />
Treff: Vorplatz<br />
S-Bahnhof Buch<br />
Evang. Gemeindehaus Buch,<br />
Alt-Buch 36<br />
»Studio 7«, Zepernick,<br />
Alt-Zepernick<br />
Evang. Gemeindehaus Buch,<br />
Alt-Buch 36<br />
Kirchliches Begegnungszentrum<br />
Karow, Achillesstraße 53<br />
Mundmaler Reinhard Melzer stellt aus<br />
»Ich Melzer«, Öl.<br />
Reinhard Melzer im Atelier mit<br />
seiner Lebensgefährtin Sigrid Wolf.<br />
Ohne die Malerei hätte ich das alles<br />
nicht überstanden«, erklärt Reinhard<br />
Melzer mit Nachdruck. Mit »das alles«<br />
meint er die langen 20 Jahre, die er als<br />
junger Mann in Altenpflegeheimen zubringen<br />
musste, weil es damals in der DDR<br />
keinen anderen Platz für ihn gab.<br />
Seit Geburt an ist der heute 70-Jährige spastisch<br />
gelähmt. Die Hände verweigern ihre<br />
Dienste, ein Rollstuhl dient als Fortbewegungsmittel.<br />
Reinhard Melzer, in Zehdenick<br />
geboren, besuchte als Kind die Körperbehindertenschule<br />
in Birkenwerder.<br />
Mit etwa 12 Jahre entdeckte er die Möglichkeit,<br />
mit dem Pinsel im Mund zu malen.<br />
Dies wird die Verbindung zum Leben sein,<br />
an die er sich in den Folgejahren, die er<br />
zwischen alten, siechen Menschen verbringen<br />
muss, klammern wird. Sein Talent<br />
ist offensichtlich, er bildet sich weiter. Einige<br />
Künstler und Kunsterzieher unterstützen<br />
ihn, seine Fähigkeiten zu entwickeln.<br />
So wächst auch die Kraft, ein selbstbestimmtes<br />
Leben einzufordern. Wie eine Befreiung<br />
hat er es erlebt, als er in den 1970er<br />
Jahren endlich eine eigene kleine,<br />
behindertengerechte Wohnung in Buch erhält.<br />
Reinhard Melzer führt hier ein Künstlerleben.<br />
Er bildet sich im Selbststudium<br />
fort und ist intensiv kreativ tätig. Er malt<br />
vor allem Bäume, Blumen, Landschaften<br />
und junge Frauenakte. »Das ist doch das<br />
Schönste, das es gibt«, meint er. Nach der<br />
Wende trifft er auf eine Seelenverwandte<br />
und verliebt sich in die Kunsterzieherin<br />
Sigrid Wolf. Seit nunmehr 18 Jahren meistern<br />
sie gemeinsam die Herausforderungen<br />
des Alltags und genießen die schönen<br />
Momente des Daseins. Ihre kleine Wohnung<br />
in Buch tauschten sie gegen eine größere,<br />
lichtere; das Atelier befindet sich<br />
gleich nebenan. Optimale Bedingungen.<br />
Auch finanziell ist der <strong>Bucher</strong> Mundmaler<br />
eigenständig. Seit der Mitgliedschaft in der<br />
»Vereinigung der Mund- und Fußmalenden<br />
Künstler in aller Welt e. V.« (VDMFK)<br />
hat er den Status eines berufstätigen<br />
Menschen. Zehn Mund- und Fußmaler, die<br />
im VDMFK organisiert sind, gibt es in<br />
Deutschland. Sie produzieren ihre Kunst,<br />
die von der Vereinigung weltweit vermark-<br />
»Doren«, Mischtechnik<br />
tet wird – Postkarten, Kalender u. a. So hat<br />
sich auch Reinhard Melzer seine Unabhängigkeit<br />
erarbeitet.<br />
Mittlerweile entstehen vor allem Aquarelle<br />
im Atelier des <strong>Bucher</strong> Künstlers. Den Geruch<br />
von Ölfarben so dicht vor seiner Nase,<br />
verträgt er nicht mehr. Außerdem ist das<br />
Aquarellieren eine Technik, die dem Maler<br />
leichter »vom Munde« geht. Sein Werk ist<br />
vielgestaltig. Es finden sich realistische<br />
Motive bis hin zu abstrakten Kompositionen.<br />
Mitunter explodieren die Farben,<br />
dann wieder führt er einen pastellenen<br />
Strich. Erkennbar ist die Freude am<br />
Experimentieren mit Farbgebungen und<br />
Malstilen.<br />
Von seinen Werken können sich Interessierte<br />
ab März »ein Bild machen«. Am<br />
Sonntag, dem 22. März, findet um 14 Uhr<br />
die Eröffnung einer Ausstellung seiner Bilder<br />
in den Räumen des evangelischen Gemeindehauses,<br />
Alt-Buch 36, statt. Zu sehen<br />
ist sie bis 22. Juni, Mo–Fr 12–16 Uhr<br />
und während der Veranstaltungen im Gemeindehaus.<br />
Pfarrerin Cornelia Reuter<br />
will damit eine Veranstaltungsreihe beginnen,<br />
um den alten Dorfmittelpunkt noch<br />
mehr zu einem Ort der Kommunikation<br />
und des künstlerischen Austauschs zu<br />
machen. Nach Reinhard Melzer wird der<br />
Maler Werner Mühlbrecht hier ausstellen.<br />
Zur Reinhard-Melzer-Ausstellungseröffnung<br />
gibt es Musik, der langjährige ehemalige<br />
<strong>Bucher</strong> Klinikchef Dr. Roland Jacob<br />
hält die Laudatio. Der Erlös der Versteigerung<br />
des Aquarells »Sonnenblumen« des<br />
<strong>Bucher</strong> Mundmalers (s. a. S. 1) soll dem geplanten<br />
Wiederaufbau des Kirchturms der<br />
<strong>Bucher</strong> Schlosskirche zugute kommen.<br />
Kristiane Spitz<br />
FOTOS: FOTOSTUDIO TRABERT, ENDRUWEIT<br />
BB EMPFIEHLT<br />
Lesung mit dem Autor Gerhard Bundschuh<br />
Am 3. März um<br />
15.30 Uhr liest<br />
Prof. Dr. Gerhard<br />
Bundschuh im Treffpunkt<br />
der EWG,<br />
Groscurthstraße 6 in<br />
Buch, aus dem ersten<br />
und zweiten Band<br />
seiner »Esel«-Trilogie,<br />
deren Handlungen<br />
im wesentlichen<br />
im Raum Rüdersdorf<br />
und Umgebung angesiedelt<br />
sind. Im<br />
1. Band, einem Roman<br />
über Liebe und<br />
Abenteuer, über Jugend und Alter wird das<br />
Leben eines Unbequemen geschildert, der<br />
zu laut denkt und sich erlaubt, falsche<br />
Fragen zur falschen Zeit zu stellen. Ein<br />
literarisches Zeitdokument über die Geschichte<br />
eines einohrig geborenen Knaben,<br />
der – durch sein Stigma geprägt – zum aufmüpfigen<br />
Bürger in der DDR heranwächst.<br />
Die Weissagungen von Partei und Regierung<br />
nimmt er ernst und fordert sie ein, darin<br />
besteht sein Verhängnis. Wegen Beihilfe<br />
Aquarelle von Sabine Gebhardt-Herzberg<br />
F aszinierend<br />
genaue Abbildungen<br />
der Natur, harmonische<br />
Landschaftsbilder,<br />
scherenschnittartige Sonnenuntergänge<br />
und mehr zeigt<br />
die Malerin Sabine Gebhardt-Herzberg<br />
im NEU-<br />
MANN FORUM. In einer<br />
hellen Galerieecke im EG des<br />
Hauses in der Neumannstraße<br />
13 stellt sie rund 20 ihrer<br />
Werke aus. Die Ausstellung<br />
Am Mittwoch, dem 18. März, findet um<br />
19.30 Uhr in der Friedenskapelle<br />
Zepernick, Straße der Jugend 15, ein Info-<br />
Abend und Erfahrungsaustausch mit Ute<br />
und Thomas Steinbacher zum Thema<br />
»Fasten« statt. Neben einer Einführung zu<br />
zur Republikflucht<br />
landet er für einige<br />
Zeit als Häftling im<br />
Kalkbruch.<br />
Im zweiten Band<br />
(»Verwandlung eines<br />
Esels«) verliert der<br />
Hauptheld des Romans<br />
nach der Wende<br />
1990 nicht nur<br />
seine Arbeit, sondern<br />
auch seine »ostdeutsche<br />
Unschuld«<br />
und wandelt sich<br />
zum Bundesbürger.<br />
Er lernt die neuen<br />
Tricks und Gaunereien kennen, um seine<br />
Widersacher nun mit ihren eigenen Waffen<br />
zu schlagen.<br />
Der 1933 in Hennickendorf geborene<br />
Gerhard Bundschuh arbeitete u. a. in der<br />
Gerichtsmedizin und viele Jahre als Laborarzt.<br />
Er veröffentlichte wissenschaftliche<br />
Fachbücher, schrieb zahlreiche Aufsätze in<br />
wissenschaftlichen Fachzeitschriften. Nach<br />
dem Ausscheiden aus dem Berufsleben verstärkte<br />
er seine belletristische Tätigkeit.<br />
trägt den schlichten Titel<br />
»Natur«. Die in Buch lebende<br />
Künstlerin beschäftigt sich<br />
am liebsten mit der Natur,<br />
aber auch mit der bildnerischen<br />
Verarbeitung persönlicher<br />
Erlebnisse nach dem<br />
Vorbild der Surrealisten und<br />
mit deren Erbe.<br />
Center-Öffnungszeiten:<br />
Mo–Sa, 8 bis 20 Uhr,<br />
Eintritt frei.<br />
Info-Abend zum Thema »Fasten«<br />
AKTUELLE BB-REZENSION<br />
Sieg der Resignation<br />
Rainer Behrend brachte Fontanes »Effi Briest« auf die Vaganten Bühne<br />
Ja, ich hab’s getan. Auch ich<br />
bin diesem Strom gefolgt –<br />
dem momentanen Effi-<br />
Briest-Strom in Theater und<br />
Film. Die Vagantenbühne<br />
nahm sich ihr 60-jähriges<br />
Jubiläum zum Anlass, um<br />
Fontanes Meisterwerk auf die<br />
Bühne zu bringen. Tatsächlich<br />
passt das Stück ausgesprochen<br />
gut zum kleinen<br />
Charlottenburger 100-Plätze-<br />
Haus im Souterrain des Delphi-Kinos<br />
in der Kantstraße.<br />
Es ist miniaturhaft, den Panneaux<br />
mit einer chronologischen Auflistung<br />
der Premieren haftet Altbewährtes<br />
an, eine gewisse Konservativismus-<br />
Schicht liegt auf dem Etablissement.<br />
Überhaupt weist die Vagantenbühne den<br />
Liebreiz eines Kammer-Theaters auf –<br />
eine verborgene Perle für Theater-Gourmands.<br />
Das Bühnenbild entsprach der wehmütigen<br />
Stimmung Fontanes: Grashalme und<br />
Schilfrohr reckten sich in einer schwarzen<br />
Grafik erstarrt (wehmütig) die Wände<br />
hoch, das bläuliche Licht und punktuelle<br />
Einblenden von Möwengeschrei komplettierten<br />
das Bild. Erstaunlich der Purismus,<br />
der die genannten Motive von<br />
jeglichem Kitsch befreite. Die Bühne<br />
wurde über eine Rampe bis direkt zur Zuschauerreihe<br />
vorverlagert, Effis Schaukel<br />
befand sich gänzlich außerhalb des Bühnenbereiches<br />
und band das Publikum<br />
ein. Und schaukeln tat Effi Briest, ein 17jähriges<br />
Mädchen von Adel, wahrlich oft.<br />
Noch ein halbes Kind, wird sie an den 38jährigen<br />
Baron Geert von Instetten verheiratet.<br />
Der Frage, ob sie ihn liebe, geht<br />
Effi mit der Behauptung aus dem Weg, sie<br />
liebe ihn wie ihre Freundinnen, den Pfarrer<br />
und die Eltern, es sei ihr auch jeder<br />
recht, der von Adel sei, eine Stellung habe<br />
und gut aussehe. Auch Geert erzieht sie<br />
eher, als dass er sie liebt und nimmt seiner<br />
jungen Gemahlin gegenüber eine bevormundende<br />
Haltung ein. Bald beginnt<br />
sich Effi in der verlogenen, snobistischen<br />
Gesellschaft zu langweilen, zumal der<br />
Gatte seinem gesellschaftlichen Aufstieg<br />
mehr Aufmerksamkeit widmet. Aus Langeweile<br />
geht sie auf eine Affäre mit Major<br />
Crampas ein, bis die Familie nach Berlin<br />
umzieht. Als Instetten sechs Jahre später<br />
Ewa Schreiber (17),<br />
Schülerin aus Pankow<br />
verschiedenen Formen und den religiösen<br />
Wurzeln des Fastens geht es um das<br />
Heilfasten nach Buchinger und die Frage,<br />
wie man Fasten im Alltag praktizieren kann.<br />
Der Eintritt ist frei.<br />
Weitere Infos unter Tel. 29 04 67 60.<br />
die Liebesbriefe entdeckt,<br />
fühlt er sich der Gesellschaft<br />
verpflichtet, den Nebenbuhler<br />
zu einem Duell herauszufordern,<br />
erschießt Crampas, lässt<br />
sich scheiden und trennt Effi<br />
von der Tochter. Auch die Eltern<br />
verweisen sie des Hauses.<br />
Als Effi nach einsamen Jahren<br />
in Berlin die Gelegenheit erhält,<br />
das Töchterchen zu sehen,<br />
muss sie verzweifelt feststellen,<br />
dass Instetten sie in<br />
einer Abneigung gegen die<br />
Mutter erzogen hat. Dies<br />
bricht Effi das Herz, sie erkrankt schwer<br />
und darf zu den Eltern zurückkehren. Sie<br />
weist die Schuld nicht von sich, doch ist<br />
sich auch Geerts Vergehen bewusst und<br />
verzeiht ihm. So stirbt sie in Frieden mit<br />
ihrem Leben und Instetten.<br />
Joanna Castellis Flexibilität erlaubt eine<br />
differenzierte Darstellung der facettenreichen<br />
Effi Briest – mal entzückt sie als<br />
naiv-verspieltes, schaukelndes Mädchen,<br />
mal provoziert sie ein sarkastisches Lächeln<br />
als prätenziöse Landrätin, dann<br />
wieder erschüttert sie mit schmerzverzerrtem<br />
Gesicht einer Mutter, die ihr<br />
Kind verlor. Auch Instetten wird durchaus<br />
nicht bloß als fremd-(in dem Fall gesellschafts-)gesteuertes<br />
Monster dargestellt,<br />
den seine Gattin völlig kalt lässt,<br />
sondern erweckt im Zuschauer Verständnis<br />
oder zumindest Empathie. Dennoch<br />
steht in dieser Inszenierung zweifelsohne<br />
das Spannungsverhältnis Individuum –<br />
Gesellschaft im Mittelpunkt; die Kritik an<br />
der zweifelhaften Moral einer Gesellschaft,<br />
die eine wankelmütige, freiheitsliebende<br />
doch unreife Persönlichkeit ohne<br />
Prinzipien, ins Unglück stürzt, ist<br />
unübersehbar.<br />
Instettens zwanghaftes Verhalten findet<br />
in einer Szene, die nicht im Roman vorkommt,<br />
nicht einmal mehr vor sich selber<br />
eine Rechtfertigung. Besonders Effis<br />
Resignation kurz vor dem Tod zeigt, dass<br />
das Mädchen einen Wandel vollzogen<br />
hat, doch auch Instettens Verhalten kritisch<br />
reflektiert – schließlich ist Resignation<br />
ohne Skepsis nicht denkbar. »Doch<br />
ist nicht letztlich auch Resignation ein<br />
Sieg?«, heißt es bei Fontane.<br />
Weitere Vorstellungen: 13., 14., 16., 17.<br />
März und 15.–18. April, jeweils 20 Uhr
18 MÄRZ 2009<br />
Unterhaltung<br />
GLOSSIERT<br />
Willibald: »Ich bin ein Obama!«<br />
Nachdem endlich die<br />
erlösende Nachricht<br />
um die Welt ging, unser<br />
leidgeprüfter Planet aufatmete,<br />
so mancher an<br />
diesem Wahlabend vor<br />
der Glotze die Melodie<br />
summte »Völker, hört die<br />
Signale«, und Willibald<br />
mit seiner Frau Ottilie eine Flasche<br />
Rotkäppchen knallen ließen, nahm<br />
»Dabbeljuh«, der nie richtig gewählte<br />
Präsident der Vereinigten Staaten von<br />
Amerika, seinen Hut im Weißen Haus<br />
und flog schnurstracks auf seine Ranch in<br />
Texas, die beim genauen Hingucken an<br />
den Sicherheitstrakt in Heiligendamm<br />
zum G-8-Gipfel erinnert. Das erste Glas<br />
ging auf »Dappeljuhs« Abgang, das zweite<br />
auf Barack Obama, wobei Willibald<br />
restlos aus dem Häuschen geriet.<br />
»Yes, we can!«, rief er jubelnd und fähnchenwinkend<br />
dem schwarzen Hoffnungsträger<br />
zu, der strahlend aus der<br />
Mattscheibe Willibalds Gruß mit »Yes, we<br />
can!« erwiderte. Da blieb kein Auge trocken,<br />
auch Ottilie wischte sich verstohlen<br />
eine Träne aus dem Auge, obwohl ihr solches<br />
mehr bei einem richtigen Hollywood-Streifen<br />
passierte, weniger mit<br />
Politikern. Aber ihr Verstand sagte ihr<br />
auch, vielleicht ist auch das ein Stück<br />
Hollywood, und Obama ist ein erstklassiger<br />
Darsteller, zumindest in dem gegenwärtigen<br />
Streifen.<br />
Für solche Gedanken war jetzt Willibald<br />
nicht empfänglich. Er hatte den Glauben<br />
an die Supermacht USA längst verloren,<br />
zuviel Unheil hatte dieser Bush mit seiner<br />
Regierung über die Welt gebracht. Aus<br />
einem Land der unbegrenzten Möglichkeiten<br />
war es das Land von Kriegen, Lügen<br />
und Menschenrechtsverletzungen<br />
geworden. Aber jetzt war er wieder ein<br />
Freund Amerikas, ein Fan von Barack<br />
Obama. Und daraus machte er am<br />
Stammtisch keinen Hehl, im Gegenteil,<br />
nach jeder Runde, die er ausgab, schmetterte<br />
er seinen Stammtischbrüdern »Yes,<br />
KUNST IM WIDERSTREIT<br />
Dass ich für<br />
mein Herrchen<br />
der Größte bin,<br />
das weiß ich ja.<br />
Aber sein Hang<br />
zum Gigantismus<br />
wird mir<br />
langsam peinlich!<br />
we can!« entgegen. Als einige<br />
Brüder schon müde<br />
ins Glas guckten, legte<br />
Willibald noch richtig los:<br />
»Jungs, mit diesem doppelten<br />
Kuemmerling, seid<br />
ihr in meinem Obama-<br />
Fanclub aufgenommen.<br />
Wie ihr wisst, wird der Präsident<br />
im Frühling unsere Hauptstadt besuchen.<br />
Das wird ein großer Tag. Deshalb<br />
wollen wir unseren schwarzen Bruder<br />
herzlich begrüßen mit ›Yes, we can!‹, was<br />
jeder auch ohne Manuskript hoffentlich<br />
beherrscht. Fähnchen und andere Winkelemente<br />
besorge ich. Außerdem, das<br />
wird aber noch ganz schöne Kämpfe erfordern,<br />
soll der Präsident in Schönefeld<br />
landen, und von dort mit dem Rosinenbomber<br />
weiterfliegen. Jungs, jetzt kommt<br />
der geniale Knaller, und das fordern wir<br />
von unserem Regierenden Wowi, den wir<br />
auch sehr gern im Fanclub aufnehmen,<br />
er soll mit dem Rosinenbomber in<br />
Tempelhof landen. Das ist unser Beitrag<br />
für die Erneuerung der deutsch-amerikanischen<br />
Freundschaft anlässlich des<br />
Besuches unseres schwarzen Freundes<br />
Obama.«<br />
An diesem späten Abend bekam Willibald<br />
von seinen Stammtischbrüdern keine<br />
Antwort mehr. Waren seine Ideen womöglich<br />
untauglich? Ottilie riet ihrem<br />
Mann, sich in Geduld zu üben, auch Vertrauen<br />
würde nicht schaden.So wie es die<br />
Kanzlerin immer wieder fordert: »Ihr<br />
müsst nur Vertrauen haben.«<br />
»Vertrauen zu wem«, fragt Willibald, »und<br />
weshalb?«<br />
»Die Welt hat über ihre Verhältnisse gelebt«,<br />
noch so ein Geistesblitz unserer<br />
obersten Krisenretterin. Immer schön<br />
allgemein bleiben, nur nicht Ross und<br />
Reiter benennen. Von diesem Bla-bla-bla<br />
hat Willibald die Nase voll. Wer will ihm<br />
da verübeln, dass ihm Barack Obamas<br />
»Yes, we can!« wie Musik in den Ohren<br />
klingt und er ein ehrlicher Freund Amerikas<br />
geworden ist. Günter Bergner<br />
IM NÄCHSTEN »BB«<br />
■ Exklusiv: Die »BB«-Ostergeschichte<br />
■ Ausblick: Wie weiter in Zepernicks Seniorenheim<br />
■ Vorgestellt: Karower Geigenschule<br />
Die nächste Ausgabe erscheint am Donnerstag, dem 26. März 2009<br />
WETTENGEL TRANSPORTE<br />
Umzüge • Wohnungsauflösungen • Möbel An- und Verkauf<br />
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Von Jörg-Peter Malke<br />
Ein trüber Morgen im Winter. Im<br />
süßen Nachklang einer verkuschelten<br />
Nacht schleppe ich mich<br />
durch’s kalte Zwielicht des herannahenden<br />
Tages. Aktivitäten um diese<br />
Zeit sind in meinem Beruf gottlob die<br />
Ausnahme. Ab und zu trifft es mich<br />
aber doch. Dann heißt es früh aufstehen<br />
für einen <strong>Bucher</strong>. Die Beine<br />
laufen und weil ich oben auf ihnen<br />
drauf bin, laufe ich mit. Plötzlich, unter<br />
meinem rechten Fuß, ein Gefühl,<br />
als träte ich in zwei Pfund gute Markenbutter.<br />
Ich ahne, dass es sich bei<br />
der Substanz an meiner Sohle mitnichten<br />
um den beliebten Brotaufstrich<br />
handelt. Das spärliche Licht der<br />
Straßenfunzel bringt Gewissheit: Nein,<br />
das da unten ist wahrhaftig alles<br />
andere als ein Milchprodukt. Angewidert<br />
streiche ich die Creme, so gut es<br />
geht, an der Grasnarbe ab, doch mir ist<br />
klar, der Duft der fettig-braunen Reste im<br />
Sohlenprofil wird mir noch den ganzen<br />
Vormittag hindurch in die Nase steigen …<br />
Na? Wird Ihnen schon ein bisschen<br />
schlecht? Eklig, oder? Ich hoffe, Sie sitzen<br />
nicht gerade beim Frühstück.<br />
Irgendein Schelm hat mal behauptet, solcherlei<br />
Geschick bedeutet Glück. Also ich<br />
weiß nicht, für mich sieht Glück anders<br />
aus. Zum Beispiel hat es blonde Haare, ist<br />
einsvierundsiebzig, heißt Heike und hat<br />
die gleichen Hausschlüssel wie ich. Oder<br />
das Glück ereilt mich in Form interessanter<br />
Engagements oder toller Gastspiel-Reisen.<br />
Wie auch immer, eines macht mein Glück<br />
auf jeden Fall nicht: stinken.<br />
Apropos Reisen – Mitte der Neunziger<br />
führte mich meine Arbeit u. a. auch in die<br />
Schweiz. Deren Sauberkeit wirkt auf die<br />
meisten Deutschen ja fast schon beängstigend.<br />
Um so mehr war ich seinerzeit darauf<br />
erpicht, den Splitter im Auge dieser<br />
peniblen Eidgenossenschaft zu entdecken.<br />
Und siehe einer an – ich saß noch keine<br />
fünf Minuten auf einer Züricher Parkbank<br />
– da geschah es kaum zwanzig Meter von<br />
mir entfernt: Ein niedlicher kleiner Wuffi<br />
tat »es« mitten auf dem Rasen und Frauchen<br />
stand wie unbeteiligt daneben. Ha!<br />
Dachte ich’s mir doch. Alles nur Fassade.<br />
Triumphierend stieß ich meinen Kollegen<br />
in die Seite: »Schau mal, da drüben! Siehste,<br />
hier gibt’s auch überall solche Ferk …«<br />
– weiter kam ich nicht. Denn genau in diesem<br />
Moment griff Helvetia wie selbstverständlich<br />
in ihre Manteltasche und holte<br />
das bewusste Cellophanbeutelchen hervor.<br />
Ruck-Zuck, ein geübter Griff und fünf<br />
Sekunden später sah alles wieder so aus,<br />
als wäre nie etwas passiert.<br />
Tja, da kann der Gemeingermane sich<br />
wahrlich ein Beispiel nehmen. Mit Grausen<br />
denke ich an meinen ersten Besuch in<br />
Hamburg. Die Straßen von Sankt Pauli um<br />
elf Uhr am Sonntagvormittag. Ganz ehrlich,<br />
so viel Hundekacke hatte ich bis dahin<br />
noch nirgendwo gesehen, nicht mal im dafür<br />
berüchtigten Berliner Stadtteil Neukölln.<br />
Pfui Deibel. Lange Zeit dachte ich, in<br />
Buch ist das alles ganz anders, Berlin-<br />
Buch, das ist die Schweiz der deutschen<br />
Hauptstadt. Seit meinem jüngsten Tritt ins<br />
Glück bin ich weniger optimistisch. Ich<br />
halte meine Augen offen und muss erkennen,<br />
dass Buch weitaus näher an Hamburg<br />
WIE ICH ZEPERNICK SEHE<br />
Achim Rosenhahn aus Zepernick fotografierte diese winterliche Nachmittagsstimmung in der Thalestraße mit Blick in Richtung<br />
Alt-Zepernick. Übrigens: Passionierte Fotografen haben bei ihm die Möglichkeit, gelungene Fotos in gemeinsamer Arbeit für den großformatigen<br />
Druck aufzubereiten und zu drucken – bis zum Format A2 (Kontakt: www.pfingstberg.com).<br />
Haufenweise Glück<br />
liegt als an Zürich – und das nicht nur geographisch.<br />
Doch wo sind die Ursachen? Soviel<br />
ich weiß, ist die Zahl wurstender Wauwaus<br />
je Quadratkilometer in Berlin-Buch<br />
nicht höher als anderswo. Es drängt sich<br />
der Verdacht auf, dass die eigentliche<br />
Wurzel des Übels nicht vier Beine hat, sondern<br />
zwei.<br />
Viele Besitzer von Bello, Mauzi, Twity,<br />
Muckel & Co. strapazieren gern ein Zitat,<br />
das dem alten Schopenhauer unterstellt<br />
wird: »Seit ich die Menschen kenne, liebe ich<br />
die Tiere.« Sehen wir einmal davon ab, dass<br />
dieser kauzige Misanthrop auch der Meinung<br />
war, der einzige Mann, der nicht<br />
ohne Frauen leben könne, sei der Frauenarzt.<br />
Mit Zitaten ist das halt so eine Sache.<br />
Wir sehen durch<br />
Fest steht, angesichts dessen, was den Tieren<br />
auf diesem Planeten von uns Menschen<br />
mitunter angetan wird, ist Tierliebe<br />
als höchst ehrenwerte Haltung zu betrachten.<br />
Es ist schön, dass Tiere hierzulande ein<br />
allgemein hohes Recht und den Schutz der<br />
Gesellschaft genießen. Dem wahren Tierfreund<br />
stünde es gut zu Gesicht, wenn er<br />
seinen Mitmenschen das gleiche Maß an<br />
Achtung zollt, wie er es für das eigene Tier<br />
einfordert. Ein wenig Cellophan und fünf<br />
Sekunden Zeit wären hierzu schon mal ein<br />
prima Anfang. Und wo wir gerade beim<br />
Strapazieren von Zitaten sind: Das ist dann<br />
wahrhaftig »…ein kleiner Schritt für einen<br />
Hundehalter, aber ein riesiger Sprung für<br />
die Menschheit«.<br />
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