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BürgerProgramm Bonn - BürgerForum 2011

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VorSchlag auSSchuSS FamIlIäre leBenSFormen<br />

Familiäre lebensformen<br />

VorSchlag<br />

Begründung<br />

netzwerke sind effektive instrumente,<br />

um maßnahmen und Projekte zur gegenseitigen<br />

unterstützung von Jung<br />

und alt miteinander zu verzahnen und<br />

für alle interessierten eine leicht zugängliche<br />

Kontaktmöglichkeit zu schaffen.<br />

damit generationsübergreifende<br />

netzwerke nachhaltig funktionieren,<br />

sollten diese professionell organisiert<br />

werden. denn um neue strukturen zu<br />

etablieren, ist Professionalität im sinne<br />

von Fachwissen und erfahrung notwendig.<br />

damit würden sich auch die Versuchs-<br />

und irrtumsphasen verkürzen,<br />

die solche Projekte häufig verzögern.<br />

ein professionell aufgebautes und<br />

durch die gemeinde gefördertes netzwerk<br />

wäre von unschätzbarem Wert für<br />

alle Bewohner und würde auch der gemeinde<br />

einen mehrwert verschaffen:<br />

ob hilfestellung bei der Kindererziehung<br />

oder -betreuung, unterstützung<br />

oder Pflege von Älteren oder erfahrungsaustausch<br />

und Wissensvermittlung<br />

zwischen den generationen – das<br />

gemeindeleben würde gestärkt und der<br />

gegenseitige respekt gefördert.<br />

an die stelle traditioneller Familien treten zunehmend andere<br />

familiäre lebensformen. Ältere mitbürger sind z. B. häufig<br />

isoliert und junge Familien oft überfordert. durch eine Vernetzung<br />

könnten synergieeffekte erzielt werden, von denen alle<br />

profitieren. Beispiel: Wenn ältere menschen Kinder betreuen, wird<br />

so Vereinsamung vorgebeugt und die Familien werden entlastet.<br />

Wie könnte die strukturelle unterstützung solcher generationsübergreifenden<br />

netzwerke für alle Familienformen aussehen?<br />

BürgerRedakteure Melanie Kirk-Mechtel, Ellen Schuster<br />

ProFessionelle organisation und auFBau Von<br />

netZWerKen Zur gegenseitigen unterstütZung<br />

generationsübergreifende netzwerke zur gegenseitigen unterstützung sollen<br />

professionell aufgebaut und organisiert werden. mit Fachkräften besetzte<br />

„netzwerkknoten“ könnten den nach dem Kinderbildungsgesetz einzurichtenden<br />

Familienzentren angegliedert werden, um synergieeffekte zu erzielen.<br />

VorsChlag im detail<br />

durch den aufbau von Familienzentren<br />

sollen Betreuung, Bildung und Beratung<br />

von eltern und Kindern gebündelt<br />

werden, um so Qualität und Flexibilität<br />

für die Betreuung zu erhöhen. diese<br />

durch das Kinderbildungsgesetz vorgeschriebenen<br />

strukturen wären ein<br />

idealer anknüpfungspunkt für professionell<br />

organisierte generationsübergreifende<br />

netzwerke.<br />

hier könnten Koordinationsstellen<br />

eingerichtet werden, bei denen alle<br />

Projekte zur gegenseitigen unterstützung<br />

von Jung und alt in den ge-<br />

meinden zusammenlaufen und vermittelt<br />

werden. neben der Vermittlung von<br />

Kontakten zwischen verschiedenen initiativen<br />

wäre die aufgabe des netzwerk-Koordinators<br />

auch die Beratung<br />

und unterstützung für eine effektive Zusammenarbeit.<br />

initiativen können sowohl ehrenamtlicher<br />

natur als auch institutionelle angebote<br />

sein, zum Beispiel von Kirchengemeinden,<br />

altenheimen oder Vereinen<br />

usw. die Vielfalt der Projekte kann dabei<br />

reichen von der Pflege und anderen<br />

hilfsangeboten für Ältere über Beratung<br />

bei der Berufswahl, Wertevermittlung<br />

von alt an Jung, Vermittlung von PC-<br />

Kenntnissen von Jung an alt bis hin zu<br />

sportlichen oder kulturellen Veranstaltungen,<br />

bei denen die generationen<br />

miteinander in Kontakt kommen. so<br />

könnte es umfassend gelingen, allen<br />

familiären lebensformen – sowohl<br />

überforderten jungen Familien als auch<br />

einsamen oder hilfsbedürftigen älteren<br />

menschen – (gegenseitige) unterstützung<br />

zu vermitteln.<br />

die Koordinationsstellen könnten auch<br />

ansprechpartner sein bzw. eine Plattform<br />

bieten, um verschiedene akteure<br />

bei der Planung von mehrgenerationen-<br />

Wohnprojekten zusammenzubringen.<br />

so könnten von der Bedarfserhebung<br />

über die suche nach geeigneten grundstücken,<br />

interessierten hauseigentümern<br />

oder investoren bis hin zu Fragen<br />

bezüglich der finanziellen Förderung<br />

durch stadt, land oder Bund alle aktivitäten<br />

gebündelt werden. um diese anspruchsvolle<br />

aufgabe zu erfüllen, sollte<br />

die stadt/gemeinde eine unbefristete<br />

stelle einrichten und diese mit einer<br />

qualifizierten Fachkraft besetzen.<br />

Pro und Contra<br />

mit der professionellen netzwerk-Koordination<br />

durch Fachkräfte würden<br />

sich langwierige erprobungsphasen<br />

vermeiden lassen und ließen sich bereits<br />

vorhandene evaluationsergebnisse<br />

nutzen.<br />

durch die angliederung an die Familienzentren<br />

würde keine zusätzliche<br />

Bürokratie entstehen. Vorteile wären<br />

außerdem die nähe zu den Bürgern<br />

und die Kosteneinsparung durch nutzung<br />

der vorhandenen strukturen (z. B.<br />

Büro, Versammlungsräume).<br />

synergieeffekte würden auch auf<br />

gesellschaftlicher ebene entstehen:<br />

Ältere mitbürger könnten z. B. den<br />

umgang mit dem internet von schülern<br />

lernen. im gegenzug könnten sie den<br />

Jungen bei den hausaufgaben helfen<br />

und ihnen Werte vermitteln.<br />

durch die angliederung an die Familienzentren<br />

besteht eventuell die gefahr,<br />

dass sich arbeitsbereiche vermischen<br />

und aufgaben nicht konsequent<br />

verfolgt werden. es ist daher darauf zu<br />

achten, dass die angestellte Fachkraft<br />

ausschließlich dafür zuständig ist, das<br />

netzwerk zu koordinieren und es aktiv<br />

nach außen zu kommunizieren.<br />

umsetZung<br />

den ersten schritt müsste die stadt<br />

bzw. gemeinde tun, indem sie die Koordinationsstelle<br />

für netzwerke zur gegenseitigen<br />

unterstützung dauerhaft<br />

einrichtet.<br />

um das Projekt bekannt zu machen<br />

und anzuschieben, ist als nächster<br />

schritt gute Öffentlichkeitsarbeit besonders<br />

wichtig. maßnahmen wären hier<br />

z. B.: Kooperationen mit der örtlichen<br />

Presse und mit unternehmen aus der<br />

region, öffentlichkeitswirksame aktionen<br />

jeglicher art (z. B. thementage in<br />

Zusammenarbeit mit schulen oder<br />

anderen institutionen), erstellung von<br />

informationsmaterial mithilfe von sponsoren.<br />

die einrichtung einer internetplattform,<br />

die alle informationen zusammenführt<br />

und ein Forum für die verschiedenen<br />

akteure bietet, z. B. in Form einer<br />

„tauschbörse“ für hilfsangebote, ist essenziell.<br />

um diese bekannt zu machen<br />

und auch Bürger zu erreichen, die kei-<br />

nen Zugang zum internet haben, sind<br />

Broschüren, Flyer und Poster in schulen,<br />

altenheimen und anderen öffentlichen<br />

einrichtungen zu verteilen und<br />

auszuhängen.<br />

BürgerRedakteur Melanie Kirk-Mechtel<br />

auSSerdem<br />

In der dISkuSSIon<br />

Weitere Vorschläge, über die<br />

online in den ersten beiden<br />

Wochen in dem ausschuss<br />

diskutiert wurde, haben die<br />

überschriften: „staatlich geförderte<br />

mehrgenerationenprojekte“,<br />

„stadtteilbezogene mehrgenerationsprojekte“,<br />

sowie<br />

„strukturen zur gegenseitigen<br />

unterstützung“.<br />

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